Am Morgen darauf wachte Melanie auf und das Erste was sie sah, war Kian, der wie ein Baby zusammengerollt neben ihr lag. Sie lächelte mild und strich mit ihrer Hand sanft über sein Gesicht. Er gab daraufhin ein leises Geräusch von sich und begann, sich zu strecken. "Guten Morgen, mein Schatz." sagte sie leise. "Morgen" gähnte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Wie spät ist es ?" fragte er, bevor er ihr einen kleinen Kuss gab. "Knapp halb neun. "Und da weckst du mich schon? Ich hätte mindestens noch ne Stunde schlafen können...." seufzte er sehnsuchtsvoll. "Es hindert dich niemand daran, wieder einzuschlafen. "gab Mel zurück. "Doch." Er sah sie an. "Dein enttäuschter Gesichtsausdruck!" Er gab ihr noch ein Küsschen, dann stieg er aus dem Bett. "Ich muss leider los, mein Schatz, ich muss noch was erledigen. "Ist okay, ich muss sowieso noch duschen, weil wir gleich noch irgendeinen Termin haben." "Tschüss" "Ciao Süße." Sie tauschten noch einen Kuss aus, bevor Mel sich noch anziehend den Raum verliess. Kian ging erstmal duschen. Mel ging gar nicht in ihr Zimmer, sondern erstmal frühstücken. Sie ging mit ihrem vollbeladenen Tablett zu Bryan, Kerry den Kids und Mark an den Tisch. Bryan und Mark redeten lautstark über irgendeinen Termin, den sie heute noch zu absolvieren hatten und Kerry war dabei Molly und Lilly zu füttern. "Soll ich dir helfen?" fragte Mel. "Das wär superlieb, ich kann so schlecht Lilly halten und Molly gleichzeitig füttern... " Mel nahm Kerry ihre jüngste Tochter ab und setzte sich hin. Sie hielt Lilly ihren kleinen Finger hin und die Kleine griff nach ihm, steckte ihn sogar in ihren Mund. Melanie lächelte. Lilly erinnerte sie so sehr an Maddie. Ihre Haare hatten die gleiche Farbe und ihr Lachen kam dem gleich, das Maddie in ihrem Alter auch gelacht hatte. "Warum grinst du so?" fragte Kerry belustigt. "Ach nichts, sie ist nur so süß!" sagte Mel mit gutem Gewissen. Wenigstens war das nur halb gelogen. Kerry widmete sich wieder Molly, die auf ihrem Schoss saß und vergeblich versuchte, den Löffel in ihren Mund zu bekommen. Sie half ihr dabei und zusammen klappte das schon besser. Nur einmal ging der Löffel vollkommen daneben, weil Molly gehört hatte, wie ihr Daddy ihren Namen erwähnte. "Pooh, du kleines Schweinchen, pass auf, wo du dein Essen hintust! Das gehört in den Mund!" herrschte Kerry sie an und Molly klimperte entschuldigend mit den ihren Augen. Für ein Kind hatte sie erstaunlich lange Wimpern. Kerry seufzte und statt noch etwas zu erwidern wischte sie ihrer Tochter mit einer Serviette die Sauerei vom Kleidchen. "So, geh mal zu Tante Mel, ich muss jetzt Lilly füttern, Pooh, okay?" Molly nickte heftig und krabbelte von Kerrys Schoß auf Mels. Kerry hob derweilen Lilly hoch und fütterte sie ebenfalls. Molly wollte aber im Gegensatz zu ihrer kleinen Schwester nicht einfach auf Mels Schoß sitzen bleiben, sonder ein bisschen spielen. "Ich will spielen!" rief sie freudig und stellte sich auf Mels Knie. "Molly, lass das, dass " "Das ist schon okay Kez, sie ist doch noch klein, wiegt ja praktisch nichts!" Sie stellte Molly auf den Boden und stand ebenfalls auf. Mit Molly an den Händen fing sie an zu tanzen. Molly versuchte quietschend mitzukommen und fiel immer wieder lachend auf ihren Hintern. Nicht nur Molly machte es Spaß, auch Mel genoss es, ein kleines Kind um sich herum zu haben. Wenn man 5 Jahre lang praktisch jeden Tag ein Solches um sich herum hatte, fehlte einem irgendwann etwas, wenn es plötzlich nicht mehr da war. "Hey Mel, ich hab dich schon überall gesucht!" Sie sah erstaunt auf, als plötzlich Kian vor ihr stand. "Was gibt es denn?" Sie lächelte ihn an. "Kannst du mir vielleicht nachher mal bei der Choreografie helfen? Ich krieg das einfach nicht hin, und ich dachte, weil ich die ja sowieso mit dir..." Er kratzte sich am Kopf und tat verlegen, damit keiner der Anwesenden mitbekam, dass er gar keine Tanzschritte üben wollte. "Klar, wann denn?" "Am besten noch vor der Tanzstunde, sonst werd ich wieder von Priscilla angeschrieen, ausserdem hast du doch bestimmt heute Abend schon was vor!" "Stimmt, ich hab Helen versprochen, mit ihr ein paar Videos zu gucken, gut das du mich daran erinnerst!" Kians Blick wurde auf einmal ganz glasig. "Das Video!" raunte er mit heiserer Stimme und rannte wie vom Blitz getroffen weg. Melanie, Kerry, Bryan und Mark saßen wie versteinert an ihrem Tisch. Bryan räusperte sich nach einiger Zeit, in der sogar er sprachlos gewesen war. "So hab ich Kian noch nie erlebt! Und das will was heissen, Leute, ich kenn ihn schliesslich schon seit mindestens 5 Jahren!" Melanie verliess unter einem Vorwand den Tisch und ging rasch zu Kians Zimmer. Sie klopfte, doch sie bekam keine Antwort. Also entschloss sie sich, einfach hineinzugehen. Drinnen sah sie Kian, der hektisch in seinen Sachen herumkramte. "Kian?" Er drehte sich nicht zu ihr um. "Kian! Was ist mir dir los?" Sie ging auf ihn zu und legte ihre Hand auf seinen Arm. Erschrocken drehte er sich um. "Äh, was... " Seine Augen blitzten ihr stahlblau entgegen. Lachend winkte Melanie mit ihrer Hand vor seinem todernsten Gesicht. "Kian, was ist passiert, du bist voll seltsam drauf!" "Ah, mir ist nur was Wichtiges eingefallen!!" "Und was, wenn ich fragen darf?" Melanie umarmte ihn. "Darfst du nicht." Kian entzog sich ihrer Umarmung und sagte:" Geh jetzt bitte." Er sah starr aus dem Fenster. Melanies Lachen erstarb. "Aber..." "Nichts aber, geh!" Sie verzog ihr Gesicht. "Wenn du das möchtest." Sie ging hastig zur Tür und war schon fast draussen, als Kians Hand nach ihrer griff. "Hey, was machst du denn hier? Wolltest du schon wieder gehen?" Verwirrt sah Mel den lächelnden Kian an. "Sag mal hast du sie noch alle? Wenn das ne Entschuldigung sein soll, solltest du das noch mal üben!" Vor Wut schäumend konnte Mel sich gerade noch zurückhalten, ihm eine zu scheuern, bevor sie den Raum verliess und in ihr Zimmer stürmte.
Nanu? Was ist denn mit Kian los? Und wird Melanie ihm verzeihen? Read on to find out...
+++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
hör ma wie geil is das denn
Re: ~*Hush or Die*~
Hier gehts weiter
Kapitel 17 Sie liess sich auf das Bett fallen und weinte. "Was ist nur in ihn gefahren?" fragte sie sich verbittert. Sie putze sich die Nase und setzte sich mit einem Trostkissen vor dem Bauch hin. Da klopfte es an ihrer Tür. "Mel?" "Wer ist da?" "Hier ist Hel" Sie ging zur Tür und schloss auf. "Hey." Sie liess Hel rein. "Was ist los, Mel? Ich hab dich weinen gehört. Hast du Heimweh?" Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte ehrlich zu Hel sein, aber wie sollte sie ihr erklären, dass sie Liebeskummer wegen Kian hatte? Sie würde nie wieder ein Wort mit ihr reden. "Was ist dann los? Du kannst mir ruhig vertrauen, ich sag auch nichts weiter" Sie setzte sich zu Mel aufs Bett und nahm sie in den Arm. "Oh Hel, ich kann es dir nicht sagen." "Hat es was mit mir zu tun?" fragte sie. Mel blickte zu Boden. "Ich bin dir nicht böse, vielleicht können wir das Problem ja aus der Welt schaffen!" "Du wärst stinkesauer." "Wär ich nicht, ich kann sehr gut Kritik vertragen, du kannst dir ja gar nicht vorstellen, wie dass damals bei meinem Outing war!" "Es geht nicht." Helen musterte sie eingehend. "Okay. Ich kann dich ja nicht zwingen. Aber wenn du es dir anders überlegst, ich bin in meinem Zimmer, ja?" "Alles klar." Melanie drückte Hel nochmal an sich. "Dann schlaf mal gut." "Tschüss" Die Tür ging hinter Hel zu und die mühsam unterdrückten Tränen kamen hoch. Still weinte sie sie in ihr Kissen, als es ein weiteres Mal an der Tür klopfte. Diesmal öffnete die Tür sich von alleine und Kian trat ein. Schnell wischte Mel sich die Tränen weg. "Mel, es tut mir leid." "Ach, das ist aber schön. " Er setzte sich auf den Bettrand. "Hör mal..." Er kratzte sich am Kopf. "Ich kann mich echt nicht mehr daran erinnern, was ich eben zu dir gesagt habe, aber es war wohl nicht so toll, hab ich recht?" "Kann man wohl sagen." Er nahm ihre Hand in seine und streichelte sie. "Bitte verzeih mir. Ich hatte wohl einen totalen Black-out. Ich liebe dich." Mel sah in seine Augen. Sie hatten eine ganz andere Farbe als eben, wo er sie rausgeschmissen hatte. Sie versuchte sich zu erinnern, wie sie ausgesehen hatten, doch sie konnte es nicht mehr. Sie rutschte an ihn ran und nahm ihn in ihre Arme. "Ich dich auch." Sie schloss die Augen. Sein Duft strömte in ihre Nase. Er roch nach seinem Parfüm, dass sie irgendwo in seinem Zimmer rumstehen gesehen hatte, gestern Abend. Es war "Hugo Boss for Men". Plötzlich durchfuhr es Melanie wie ein Blitz. Hatte er nicht vorhin im Speisesaal irgendwas von einem Video gesagt? Was war das für ein Video? Was hatte es mit Kians seltsamen Verhalten zutun? Und vorallem - wo war es? Kian wusste es anscheinend auch nicht. Aber erstmal musste sie ihre Ermittlung bei Shane zu Ende bringen. Wenn sie ihre Zeit verschwendete, um ein mysteriöses Video zu suchen, würde sie vielleicht eine wichtige Entwicklung im Casino verpassen, aber sie musste sich ein besseres Alibi für Kian verschaffen, damit er die Lunte nicht bald roch........
Zwei Tage später kam Melanie enttäuscht zurück ins Hotel. Sie war Shane wieder ins Casino gefolgt und hatte heute herausgefunden, was er dort trieb. Es war nicht mal halb so spektakulär, wie es auf den ersten Blick wirkte: Keine Erpressung, nicht mal ein Drogenhandel oder sonst was Tolles. Nein, Shane war augenscheinlich bloß ein paar Mal dort gewesen, weil er sich seine Zeit vertreiben wollte und hatte wohl mehr Geld verspielt, als er bei sich trug. Viel mehr. Deswegen musste er das Geld; um es zurückzahlen zu können; warscheinlich in Raten von seinem Konto abheben, da die Bank sonst die Polizei gerufen hätte. Sie seufzte und legte sich erschöpft aufs Bett. Wie immer klopfte es nach ein paar Minuten des Rumdösens und Kian schlüpfte in den Raum. "Du bist ja schon wieder abgehauen!!" "Ich dachte du bist das langsam gewöhnt!" kicherte sie, um ihre Unsicherheit zu überspielen. "Sag mir, wo du warst, bitte. Ich werd das Gefühl nicht los, dass du mir irgendwas Wichtiges verschweigst!" "Kian, ich verschweige dir nichts. Du musst mir bloß vertrauen! Ich brauch manchmal ein bisschen Zeit für mich allein und im Moment ist diese Zeit eben nach dem Tanzen." "Shane hat mir erzählt, dass du in der Stadt warst, ich glaube kaum, dass du da alleine bist!" fauchte er wütend. "Hab ich gesagt, dass ich ganz allein sein will? Ich meinte, ich will niemanden um mich rum haben, den ich kenne, mit dem ich reden muss, oder den ich liebe!" funkelte sie zurück und Kian sackte in sich zusammen. "Es tut mir leid. Ich kann einem ganz schön auf den Geist gehen, mit meiner Eifersucht." sagte er geknickt. " Nein." flüsterte Mel liebevoll und hauchte ein Küsschen auf seine Wange. "Das zeigt doch bloß, dass du mich liebst und dass du dir Sorgen und Gedanken um mich machst!" Er küsste stürmisch und sie flog rückwärts aufs Bett. Als er da so auf ihr lag und sie küsste, fühlte sie die Tränen in sich aufsteigen. Diese Liebe hatte doch keinen Sinn! Jeden Tag hatten sie mindestens einen Streit wegen Mels Verschwinden und was würde erst nach den Ermittlungen sein? Doch im Moment war es mit Kian viel zu schön, als dass sie jetzt nein sagen könnte.... Also scheidet Shane als Mörder schon einmal aus! Langsam wird es eng für Melanie! Sind ihre Ermittlung durch Kian gefährdet? More coming soon!
+++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
eieiei......das is ganz schön spannend.....ooohhh, und ich weiß auch schon um welches video es da geht....aber ich sag NIX!!! boooaaahh...mach bitte bitte weiter, laura!!!
~*~ Proud Markzi-Clan Member ~*~
Read my FF "Love doesn't have to hurt"!!!
Re: ~*Hush or Die*~
Hi! Danke für das Feedback, dann musst du die Story ja jetzt weiter verfolgen, damit du weisst, ob du richtig liegst *gg* Love Laura!
Kapitel 18
Am Morgen stieg Mel verschlafen aus dem Bett und weckte Kian. Es war noch früh, genau die richtige Zeit für ein bisschen Training. Die Vorhänge waren nicht ganz zugezogen und Mel sah den Sonnenaufgang am Horizont." Kian, hun?" Sie küsste seine Wange. "Hm, was ist denn?" nuschelte er undeutlich. Er redete zwar mit ihr, aber das war für ihn kein Grund sich auch nur einen Millimeter zu bewegen oder die Augen aufzuschlagen. "Aufstehen! Die Vöglein zwitschern schon und die Sonne geht auf! Zeit fürs Fitnessstudio! Oder bist du zu schlapp?" forderte sie ihn heraus. Kian stöhnte, bevor er sich langsam drehte und sie anblinzelte. "Wie spät haben wirs denn?" gähnte er. "Schon fast halb sieben. Du weisst doch, dass wir um 9 tanzen haben und wenn wir nicht jetzt gehen, brauchen wir gar nicht erst anfangen! Ich wollte mir heute eigentlich mal ne erfrischende Sauna gönnen!" kicherte sie. "Sauna? Na da komm ich doch glatt mit!" scherzte Kian und schälte sich mit gequältem Gesichtsausdruck aus dem warmen Bett. "Uhm, aber erst müssen wir trainieren!" hielt Mel ihn in seinem Eifer auf. "Das ist dann auch okay!" grinste Kian und fing an, seine Klamotten wieder aufzusammeln. Er hatte eine äußerst schlampige Art, sich auszuziehen. Er lief dabei im ganzen Zimmer umher und liess hier und da mal etwas fallen. Mel blieb nachdenklich stehen und fragte sich, wann er dabei auch das letzte Kleidungsstück fallen lassen würde.
"Komm schon, gibs mir du Schlappschwanz!" rief Mel und blieb in Abwehrposition stehen. Sie und Kian lieferten sich gerade einen erbitterten Boxkampf. "Mel, das ist doch unfair, du bist in viel besserer Verfassung als ich! Ist ja kein Wunder, dass ich dich nie kriege!" Er setzte sich frustriert auf die Bank. Sie lief auf ihn zu und Kian hob die Arme in die Luft. "Geben sie sich geschlagen, Mr. Egan? Das ist aber nicht sehr männlich!" "Danke für den Hinweis, Mrs. Polizistin!" gab Kian zurück und Mels Lächeln verschwand für ein paar Sekunden. Doch zum Glück war es Kian nicht aufgefallen, weil er sich im selben Augenblick schon zu ihr runter beugte und sie küsste. "Sie können mich jetzt abführen!" Mel brummelte was und küsste ihn nur weiter. "Heisst das...." Er schob sie ein wenig von sich weg. "Heisst das, sie widersetzten sich ihrem Auftrag, den gesuchten Serienkiller in Gewahrsam zu nehmen?" Auf seinem Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus. Mel studierte ihn eingehend. "Ja" sagte sie ganz einfach und ihre Lippen senkten sich wieder auf seine. Ein paar Minuten gab Kian sich ihr noch stillschweigend hin, bevor er sie ganz plötzlich auf seine Arme nahm und in Richtung Sauna trug. "So Madame, jetzt werde ich sie mal verhören. Was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?" Er stiess die Tür auf. "Kian, bitte hör auf damit." "Wollen sie sich jetzt auch noch die Beamtenbeleidigung aufladen?" "Ich sagte, hör auf mit dem Scheiss Kian!" rief sie wütend und strampelte sich aus ihrer Umklammerung. "Was ist den los Mel, das was doch nur Spaß!" "Ich bin jetzt nicht zu Späßen aufgelegt!" Sie ging frustriert in die Umkleidekabine und zog sich aus. Zum Schluss wickelte sie sich ihr Handtuch fest um den Körper und klammerte sich daran fest. Sie wollte nicht, dass Kian ihr jetzt zunahe kam. Ihr ging dieses ewige Spiel mit dem Feuer auf die Nerven, besonders wenn Kian praktisch mit ihrer Identität spielte, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er machte sowas öfter. Zwar war er noch nie so nahe gewesen wie eben, doch schon ein paar Mal hatte Mel fast die Nerven verloren. Sie holte nochmal tief Luft und lief in die eigentliche Sauna. Kian saß schon dort und goß Wasser auf die glühenden Steine. Als sie den kleinen Holzraum betrat, kam ihr ein Hitzeschwall entgegen. "Puh!" rief sie überrascht. "Hast aber schon gut vorgeheizt!" "Wieso vorgeheizt? Du hast knapp zehn Minuten in der Umkleide verbracht! Ich dachte, du kommst jetzt im Abendkleid oder sonst was daraus! Was machen Frauen immer so lange? Es kann doch nicht so schwierig sein, sich auszuziehen und ein Handtuch umzuwickeln! Oder hast du etwa noch was anderes gemacht?" Kian lachte spitzbübisch. "Denk nicht so einen Schweinskram, Ki!" Sie setzte sich zu ihm und er fing direkt an sie zu küssen. Nach einer Weile bildeten sich die ersten Schweissperlen auf ihren Körpern, die sie sanft wegküssten. "Hmmmm, man riecht dein Parfüm so gut Ki!" "Gefällt es dir?" "Ja, es riecht toll!" "Lass mich doch mal deins riechen!" Er beugte seinen Kopf runter und küsste Melanies Dekoltée. "Wie riechst du denn?" Er fuhr unbeirrt fort, sein Mund verwöhnte sie weiter und er fuhr nach einer Weile mit den Lippen ihren Arm hoch und blickte ihr dabei in die Augen. Sie waren kristallblau und Melanie meinte, sein Verlangen in ihnen zu sehen. "Kian, ich-" begann Mel, aber Kian legte seinen Finger auf ihren Mund und küsste ihre Lippen darauf hin. Seine Hände fuhren über ihren Bauch, der noch von dem Handtuch verhüllt war und immer tiefer. Sie schob ihn vorsichtig von sich weg. "Kian, bitte lass mir noch Zeit. Ich bin nicht so weit." sagte sie und sah zum Boden. Er unterbrach seine Küsse und hob ihren Kopf mit dem Finger. "Hey, das macht nichts." Er schloss ihre Hand in seine. "Ich hab seit Maddies Geburt keinen Mann mehr gehabt." sagte Mel leise. Kian sah sie erstaunt an. "Müssen die Männer blöd sein!" grinste er dann und umarmte sie fest. Er wollte sie zu nichts drängen, hielt sie einfach nur fest.
Wird sich Melanie auf ihn einlassen oder kann sie nicht widerstehen, wenn Kian einen erneuten Versuch startet?
+++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
Hier geht es ein bisschen weiter für alle die es interessiert *gg* Wünsch euch ein wundershanes Weekend! Laura!
Kapitel 19
"Kian! Ich schlag die Tür ein, wenn du nicht in zehn Sekunden hier stehst! Wir müssen gleich zu einem wichtigen Termin! 1, 2, 3 ...." "Kian, jetzt geh schon!" flüsterte Mel aufgeregt und raffte schnell ihre Sachen zusammen, die auf dem Boden lagen. Sie war nicht gerade scharf darauf, hier von Anto erwischt zu werden. "4, 5, 6, Kian, jetzt komm schon!" Sie schob ihn zur Tür und versteckte sich dann schnell im Bad. Hastig zog sie ihre Sachen über, damit sie im Zweifelsfall nicht halb nackt vor Anto stehen würde. Kian hatte derweilen die Tür geöffnet. "Mensch Anto, weisst du, wie spät es ist?" "Ja, es ist viertel vor sieben. Aber aus sicheren Quellen weiss ich, dass du gestern noch früher aufgestanden bist, also stell dich nicht so an! In zwanzig Minuten bist du unten, sonst kannst du was erleben!" Er drehte sich um und ging den Gang hinunter. Alle anderen waren anscheinend schon geweckt. Seufzend schlurfte Kian ins Bad und umarmte Melanie von hinten, die gerade dabei war, sich das Gesicht zu waschen. Erschrocken spritzte sie ihn mit dem Wasser voll. "Hey, erschreck mich doch nicht so! Du bist ja ganz nass!" "Ja, dank dir!" grinste er und sie küsste ihn auf die Nasenspitze. "So junger Mann..." "Wie alt bist du eigentlich?" unterbrach Kian sie. "Man fragt eine Frau nicht nach ihrem Alter." "Du bist ja nicht irgendeine Frau!" "Sondern?" "Die Frau, die ich liebe!" "Oh, du bist do süß Ki" Sie umarmte ihn und er fuhr mit der Hand über ihren Rücken. "22" "Was?" "Ich bin 22!" "Ach so." Er küsste sie nochmal, bevor er sie losließ und aus dem Raum ging. Er zog sich schnell eine Jeans und ein lässiges Hemd über und ging wieder ins Bad. "Bin schon fertig!" "Hat ja auch lange genug gedauert!" Kian griff nach einem Kamm, der zwischen einer Menge anderem Kram lag und kämmte sich hastig. "Ich muss los, Süße, schließt du bitte ab, wenn du fertig bist?" Er drückte Mel seinen Schlüssel in die Hand und lächelte ihr noch mal zu, dann war er verschwunden und kaum zwei Sekunden später hörte sie die Tür zuschlagen. Mel starrte auf ihre Hand. Sie hatte den Schlüssel! Das hiess freier Zugang auf Kians Zimmer und so konnte sie sich ungestört in seiner Abwesenheit nach dem Video umsehen! Grinsend verliess Mel erstmal den Raum, schloss ab und lief in ihr Zimmer. "Jetzt muss ich erstmal Sean anrufen...!" dachte sie, doch ihre Gedanken wurden von einem Klopfen unterbrochen. "Mel? Das Tanztraining wurde vorgelegt, kommst du?" Cecillia rief sie. "Ja, Moment noch!" rief sie zurück und stieg schnell in ihre Tanzklamotten. "Immer diese Änderungen..." murmelte sie genervt. "Na endlich, ich dachte schon du bist wieder eingeschlafen oder so!" "Ich war noch nicht angezogen... hatte mich ja eigentlich auf einen freien Vormittag eingestellt!" "Ja, ich versteh was du meinst. Manchmal gehts hier echt drunter und drüber mit den Terminplanungen... ich versteh sowieso nicht, was wir üben wollen, wenn die Jungs gar nicht da sind!" "Naja, schon mal ein bisschen weitermachen oder an der Ausstrahlung feilen kann ja nie schaden!" lenkte Mel ein. "Ja, du hast Recht." Sie drückte die Tür auf und die beiden standen im dunklen Tanzsaal. "Was ist denn jetzt los?" fragte Cecillia verwirrt. "Tja" seufzte Mel. "Da hat dich wohl jemand reingelegt Cec." "Und was machen wir jetzt?" Cecillia sah ihre Freundin fragend an. "Also ich geh jetzt wieder auf mein Zimmer." Sie stand auf und ging direkt zur Tür. "Wir sehen uns ja dann nachher noch mal!" Damit lief sie den Flur entlang zu ihrem Zimmer. "Jetzt kann ich doch noch Sean anrufen.... nein, vorher muss ich noch mal mit Maddie und Nicola reden!" Sie schnappte sich ihr Handy und wählte die Nummer. "Nicola Edwards!" "Hi Nico" "Ah Norah, wie gehts dir?" "Hm, ganz gut. Kann ich Maddie haben?" "Erst wenn du mir erzählst, was mit dir los ist." "Was soll schon mit mir los sein, ich bin ein bisschen müde. Bitte gib sie mir." "Norah, ich hör doch, dass es dir nicht gut geht! Du kannst doch deine beste Freundin nicht so einfach täuschen!" Sie seufzte. "Nico, bitte, ich will nicht am Telefon darüber reden." "Sollen wir kommen?" "NEIN! Bitte, es ist nicht so schlimm, ich kann mich wohl bloß doch nicht so gut verstellen wie ich dachte." Nicola war eine Weile still. "Okay, ich geb dir Maddie." Sie rief nach der Kleinen und sie kam mit tapsigen Schritten angerannt. "Hi Mummy" "Hi kleine Maus. Wie gehts dir?" "Super! Nicola kann super kochen und ich hab schon eine Freundin gefunden in der Nachbarschaft." "Oh, wie schön. " "Mummy, wann kommst du endlich wieder? Ich vermisse dich." "Schatz, Süße, das dauert noch eine ganze Weile. Das haben wir doch letztes Mal schon beredet." "Aber da war es doch auch noch so lange und das ist schon über zwei Wochen her." "Maddie, einige Monate wirst du noch warten müssen!" "Aber wieso denn? Wieso bist du nicht hier, wie Isas Mummy? Die spielt immer mit uns Puppen, wenn wir bei Isa sind!" " Hat Isa einen Daddy?" "Ja" "Na siehst du. Dann muss Isas Mummy ja auch nicht arbeiten gehen, so wie ich. Wenn ich nicht arbeiten würde, hätten wir bald nichts mehr zu essen!" "Keine Schokolade?" fragte Maddie leise. "Nein, auch keine Schokolade." "Komm trotzdem schnell wieder, okay?" "Ich beeil mich." Melanie lächelte, als sie sich vorstellte, wie Maddie auf einem Bein, den Telefonhörer mit ihren beiden kleinen Händen umklammert, in Nicolas Flur stand und auf ihrer Lippe kaute. Das machte sie immer, wenn sie telefonierte. Genau wie sie selbst auch. "Nico sagt, wir müssen jetzt los." "Wohin denn?" "Nico, wohin müssen wir denn?" Im Hintergrund hörte Mel ein unverständliches Gemurmel. "Zu Kacey." "Warum denn?" "Warum denn Nico?" Mel hörte Nicolas Schritte auf ihrem Parkett. "Das müsstest du eigentlich selber wissen." Mel überlegte einen Moment. "Shit, sie hat ja heute Geburtstag! Oh man." "Ja, das kannst du wohl laut sagen. Soll ich ihr schöne Grüße ausrichten?" "Ja, bitte mach das, oh, ich wär so gern dabei, die Parties bei Kacey sind immer so toll! Nico, ich vermiss euch so!" "Wir dich doch auch No, aber es ist dein Beruf, du hast es dir selber ausgesucht und es hat dich wohl keiner gezwungen, oder?" Sie schwieg. "Komm schon, Kopf hoch, so lange ist das auch nicht mehr hin, bis wir uns wiedersehen." "Nein, aber trotzdem." schluchzte sie. "Weisst du, wie schwer es ist, hier zu sein? Sich den ganzen Tag zu verstellen? Nicht Norah Ferrell sondern Melanie Griffin zu sein?" "Oh Norah, bitte, es ist schon schwer genug für uns hier ohne dich, immerhin hab ich jetzt die ganze Zeit deine Kleine am Bein hängen, das ist auch total ungewohnt für mich!" "Ja, du hast ja Recht. Ich glaub, ihr müsst jetzt los, oder? Grüß bitte alle von mir und pass auf Madeleine auf, okay?" "Ist gut, mach ich. Wir hören uns bald mal wieder, ja?" "Ja, tschüss." "Ciao." Sie legte auf und ein paar Tränen liefen ihr die Wange runter. Sie blieb noch auf dem Bett sitzen, bis diese wieder getrocknet waren. Als sie aufstand und sich umsah, fiel ihr Blick auf Kians Zimmerschlüssel. "Wenn nicht jetzt, wann denn dann?" fragte sie sich leise, wischte sich die Tränen weg und lief zu Kians Zimmer. Sie sah sich mit klopfendem Herzen um, doch der Flur gab keinen Grund zur Beunruhigung. Er lag ausgestorben wie eh und je da und trotzdem schloss Mel mit zitternden Händen auf. Sie schlüpfte durch die Tür und schloss sie hastig wieder. Erstmal blieb sie stocksteif an der Tür stehen, bis sich ihr Herz beruhigt hatte. Dann lief sie zielstrebig zu Kians Schrank und wühlte dort ein bisschen drin rum. Nirgendwo fand sie ein Video. Weiter. Unterm Bett fand sie bloß ein paar CDs, einen Discman und ein paar Socken. Wo konnte dieses Video denn noch sein? Vielleicht in dem Schränkchen an seinem Bett?! Sie zog die Schubladen raus und durchsuchte sie. Autogrammkarten, Fotos, CDs, Geld, Visitenkarten, Adressbücher, lose Zettel mit wirrem Gekrakel drauf, ein Taschenbuch, dass noch ziemlich neu aussah, ein altes Handy und ein paar Cremes lagen in der ersten Schublade, in der zweiten fand Mel eine Menge Papierkram und eine Packung Kondome. "Na toll." dachte sie. "Es sind doch eh alle Männer gleich." Frustriert suchte sie weiter. Auf dem Seitbord stand eine große Schüssel mit Obst, quer darüber lag eine blaue Jeans, daneben ein T-Shirt, ein Stapel Zeitungen und ein Haufen Schmuck. Es waren mehrere Goldketten, ein paar große, protzige Silberketten, Armbänder, Uhren aller Art, zierliche, breite, digitale, alte, moderne, teure, billige, ausserdem noch eine Menge Ringe. Die meisten waren klein und besaßen höchstens ein Ministeinchen, doch einer war nicht nur groß, sondern auch so schwer, dass er gut und gerne aus echtem Gold sein konnte. Auf der breiten Vorderseite war so eine Art Wappen eingeprägt, eine Lilie mit feinen, blaß-blauen und dunkelroten Steinen darin. Er sah sehr alt und teuer aus. "Bestimmt ein Erbstück." dachte Mel. Plötzlich hörte sie ein lautes Knarren hinter sich und wirbelte ängstlich herum. "Was machst du denn hier?" fragte Kian sie erstaunt. "Ich ... ich such mein Handy! Ich hab es heute Morgen hier vergessen, glaub ich." "Und weisst du nicht mehr, wo du es hingelegt hast?" Er kam zu ihr und umarmte sie zärtlich. "Dann würde ich ja nicht suchen, oder?" "Nein, warscheinlich nicht." "Wie war der Termin?" "Wie soll der schon gewesen sein, super toll natürlich, ich liebe es, von wildfremden Leuten über mein Leben ausgequetscht zu werden!" "Hey, die Frage war ernst gemeint!" "Die Antwort auch!" Mel drehte sich in seiner Umarmung und legte ihre Arme um seinen Hals. "Hey." Sie stupste mit ihrer Nase gegen seine und er sah sie eingehend an. "Hast du geweint?" Mel drehte ihren Kopf weg. "Mel, was ist los?" "Ich hab mit Maddie telefoniert." Er drückte sie fest. "Du vermisst sie sehr, nicht wahr?" Mel nickte nur, damit sie nicht schon wieder weinen musste. "Oh Mel, nicht weinen, du siehst sie doch bestimmt schon bald wieder, du bist doch stark, du schaffst das schon!" versuchte Kian Melanie zu trösten. Er bemerkte gerade zum ersten Mal, wie viele Seiten Mel hatte. Beim ersten Aufeinandertreffen dachte er, sie wäre ein Freak, sie sah irgendwie so mysteriös aus, so dünn und doch mit ihrer weiten Klamotten so...schräg, ausgeflippt. Erst hielt er sie für zickig, dann merkte er, dass sie eine ganz schöne Power hatte und nicht auf den Mund gefallen war, bevor es sogar so weit kam, dass er sich in sie verliebte. Und heute entdeckte er eine weitere Seite, die verletzliche, die weiche, die, die eine Schulter zum Anlehnen brauchte. Wie lange kann Melanie ihre Lüge noch aufrecht erhalten? Wird Kian sie erwischen, wenn sie wieder so eine gewagte Aktion eingeht? More coming soon...
++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
Hope you like it!
Kapitel 20
"Süße?" Mel schaute zu Kian hoch. "Wir müssen gleich los zum tanzen." "Ist okay. Ich geh mich eben frisch machen. Geh du schon mal vor, sonst wird das zu auffällig!" grinste Mel. Kian nickte. "Gut. Bis gleich." Er gab ihr noch einen flüchtigen Kuss, bevor sie sein Zimmer verliess und in Ihres huschte. Sie zog sich ein anderes Top an und wusch sich das Gesicht gründlich. Danach lief sie den mittlerweile gut bekannten Weg zum Tanzsaal und stiess mit Elan die Tür auf. Diesmal war der Saal hell erleuchtet, es lief Musik und Priscilla brüllte schon ihre Befehle umher. "Hi." sagte sie leise und ging auf ihren Platz, neben Kian. Er lächelte sie liebevoll an und Mel fühlte ein wohliges Kribbeln in ihrem Bauch. "Ich bin ihm restlos verfallen" dachte sie und schallt sich im nächsten Moment zur Achtsamkeit. Sie durfte sich keine Fehler leisten. "Und 1, 2, 3 und los! Rechts, links, fallen, Ausfallschritt, drehen, drehen...... und weiter machen bitte, sehr schön, das sieht gut aus..... Mark, würdest du bitte aufhören, in Naomis Ausschnitt zu gucken, ja? Danke. Drehung, Plié, jetzt die Arme dazu... Nein, stopp, aus! STOPP! Kian, du bist viel zu verkrampft, du musst mit viel mehr Leidenschaft tanzen! So ...." Priscilla machte es vor. "Du musst mit deiner Partnerin harmonieren, ihr müsst synchron sein!" Kian murmelte etwas Unverständliches und lief rot an. Als Priscilla sich zufrieden wieder den anderen zuwendete, streichelte Mel unauffällig seinen Arm. "Hey." flüsterte sie. "Wir harmonieren doch, oder?" Kian lächelte sie an und konnte sich nur schwer beherrschen, sie nicht zu küssen. Stattdessen hielt er ihre Hand auf seinem Arm fest und fuhr mit seinem Finger darüber.
"Hey Mark." Mel setzte sich gemütlich neben ihn und linste auf seinen aufgefalteten Briefbogen. "Was gibts Neues von da draussen?" Sie biss herzhaft in ihr Brötchen. "Das geht dich gar nichts an!" schnaubte er und rutschte ein Stück weg. "Sorry. Ich wollte dir nicht zu Nahe treten." sagte Mel nun auch verärgert und räumte das Feld.
"Süßer, ich geh mal eben duschen, okay?" "Ist gut, ich warte hier auf dich!" grinste Kian schelmisch und schickte ihr noch ein Luftküsschen zu. Sie duschte sich schnell, denn sie wollte so schnell wie möglich in ihr Bett und mit Kian kuscheln. Sie rubbelte sich nur flüchtig trocken und eilte zurück ins Schlafzimmer. Dort starrte ihr ein wütender Kian entgegen, der ihr Handy in der Hand hielt. "Wer ist Sean?!" fragte er leise, aber bestimmt. "Sean? Hat er angerufen?" "JA! Wer ist er verdammt!" "Mein ..bester Freund...." "LÜG MICH DOCH NICHT AN! WEISST DU WIE ER SICH GEMELDET HAT? 'Hi Süße, wollte mal hören, ob's dir gut geht, hab schon so lange nichts mehr von dir gehört. Langsam mach ich mir Sorgen um dich!' " "Kian, bitte... hör auf so zu brüllen...." "ICH BRÜLL DOCH GAR NICHT!" "Bitte, bitte lass es mich doch erklären...." Mel massierte sich ihre Schläfen und sank langsam auf das Bett. Kian stand ihr genau gegenüber. 'Das wächst mir alles über den Kopf hier....' dachte Mel verzweifelt. "Sean, ist wirklich ein Freund von mir, ehrlich." Mel blickte Kian geradewegs in die Augen. "Ich kenn ihn seit einer halben Ewigkeit, hab mal für ihr gearbeitet und ich war auch mal ne Zeit lang mit ihm zusammen, ja." Mittlerweile lief sie wild gestikulierend im Zimmer herum. "Was ist so schlimm daran, das er mich 'Süße' nennt? Glaubst du, der Name ist nur für dich reserviert, oder was? Ich hab nun mal auch Vergangenheit, Kian! Die kann ich nicht einfach abstellen, auch wenn ich jetzt dich liebe." Kaum drei Zentimeter war sein Gesicht entfernt. Sie nahm es in ihre Hände und küsste ihn. "Bitte glaub mir..." wisperte sie. " Das zwischen Sean und mir ist lange vorbei, das war noch vor Maddies Geburt, bevor ich ihren Vater überhaupt kannte..." Kians Arme schlangen sich um sie. "Was meinte er mit ' Hast du was Neues gefunden?' "Ach das." wehrte Mel ab. "Das ist so'n alter Witz zwischen uns. Er wollte wissen, ob ich einen neuen Kerl hab." log Mel. "Dann hätte ich ja mit JA antworten können." scherzte Kian. "Tut mir leid. Manchmal bin ich mit meiner Eifersucht unerträglich." "Ist schon okay, es war einfach ne dumme Situation." Sie liessen sich erschöpft wie erleichtert auf das Bett fallen und kuschelten sich eng aneinander. Eine Weile dösten sie vor sich hin, aber plötzlich schnaubte Kian laut. "Was ist los?" "Mir ist nur grad aufgefallen, dass wir so gut wie gar nichts voneinander wissen!" Mel richtete sich ein wenig auf, sodass sie ihren Kopf auf seine Brust legen und ihm in die Augen sehen konnte. "Was willst du wissen?" "Deinen Geburtstag, wo du wohnst, wie deine Freunde heissen, welche Jobs du bis jetzt hattest...!" "Halt halt, alles nach einander. Also, mein Geburtstag ist am 20.03 und Maddies am 2.10. Ich wohne im Moment in Dunster, das ist am Bristol Channel, ganz nah am Wasser, aufgewachsen bin ich aber in Beckingston, das liegt in der Nähe vom Stonehenge. Was wolltest du noch wissen?" "Deine Freunde!" "Kacey, Liza, Nicola, Matthew, Paul, Sean, Veronica, Heather, Calvin, Brad, Tom, Barney, Lennard und Catherine. Kacey hatte gestern Geburtstag, Liza und Matthew sind zusammen, Paul ist mit Veronica verheiratet, Calvin und Brad sind Amerikaner, Tom ist schwul, Heather ist Model, Lennard und Catherine haben Zwillinge bekommen...." "Hey, hey, so genau wollte ich es gar nicht wissen!" stotterte Kian." Das kann ich mir eh nie im Leben merken....!" "Okay, nächste Frage." "Irgendwelche Jobs?" "Mein erster Job war Zeitung austragen, dann war ich Kellnerin in einem Café, aber da bin ich wegen Unfreundlichkeit rausgeflogen. Dann hab ich mir mit babysitten Geld verdient, dann wurde ich Pizzalieferantin. das war alles neben meinem Journalistikstudium. Dann hab ich mir einen Job bei der Sun gesucht, aber irgendwie gemerkt, dass das nichts für mich ist. Dann war ich ne ganze Zeit wegen Maddie arbeitslos und dann...." Sie holte tief Luft. Eigentlich würde jetzt der Job bei der Polizei kommen. "Dann bin ich hauptberuflich Tänzerin geworden." "Wow, ganz schöne Abwechslung, was?" "Ja, das kann man wohl sagen. Und mein letzter Job hat mir mit Abstand am besten gefallen." "Wie siehts aus mit Freunden? Ich meine richtige Freunde, männlicher Art." "Hm. Mein erstes Mal hatte ich mit 14. Viel zu früh, wenn ich heute darüber nachdenke. Er hiess Timothy und war der perfekte Schwiegersohn, denn meine Mutter sich immer wünschte. Deswegen durfte er auch immer bei mir sein. Meine Eltern meinten, er würde nie etwas tun. Es war ein totaler Reinfall. Ich hab ihm danach ziemlich schnell den Laufpass gegeben. Meine Mutter war wahnsinnig sauer.... Naja, dann kam Sean. Da war ich grade 15 einhalb oder so. Er war neu und ich mochte ihn auf Anhieb. So hats sich halt ergeben... zum Glück sind wir danach Freunde geblieben! Und dann.... " Sie brach ab. "Dann kam Maddies Vater." vermutete Kian. Sie nickte. "Er war so lieb..... Simon hiess er, auf der ganzen Schule beliebt, gut aussehend, sportlich, gut in der Schule, ein Traumtyp. Ich weiss gar nicht mehr, wie wir zusammengekommen sind, warscheinlich hab ichs verdrängt, weil ich so enttäuscht war. Wir waren.... zwei Monate zusammen gewesen, als er Schluss machte, weil er ne Neue hatte. Schöner, schlanker, blonder, besser. Erst nach drei Monaten bemerkte ich, dass ich schwanger war und als ich es ihm sagte, interessierte es ihn einen Scheißdreck. Er dachte, ich wäre immer noch nicht über ihn weg, dabei hielt ich mittlerweile von ihm so viel, wie von seinen Freundinnen. Er hatte zwischendurch schon wieder vier Neue. Abgesehen von diesem Problem mit Simon, rasteten meine Eltern auch noch vollkommen aus. Ich bin damals einfach abgehauen, als ich im 5. Monat war. Zu einer Freundin. Meine Eltern unternahmen keinen Versuch, mich zurück zu holen. Tja, und schliesslich haben sie mich ein einziges Mal im Krankenhaus besucht, um nicht vor der Nachbarschaft als Rabeneltern da zustehen. Das ist jetzt 5 Jahre her. Sie haben Maddie seitdem nicht mehr gesehen, nur zu ihrem Geburtstag teure Geschenke geschickt. Soviel zu meinen Ex-Freunden. Ich hoffe, du reihst dich nicht allzu schnell in diese Reihe ein...." Melanie hat ihm also ihre Vergangenheit offenbart... aber sie war nicht ganz ehrlich! Wird sie die Wahrheit vor ihm verbergen können?
++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
Nicht so viel Feedback!
Kapitel 21
Um halb neun Uhr morgens fuhr die ganze Tanzcrew in die Halle. Es waren noch zwei Wochen bis Tourbeginn und alles ging drunter und drüber. Die Bühne war noch nicht richtig fertig, die Lichter gingen noch nicht, die Kostüme waren noch nicht fertig, die Choreografie war nicht beendet. "Ein einziges Chaos!" rief Anto gestresst. "Melanie, Liebes, tu mir denn Gefallen und steh hier nicht im Weg rum, du störst hier alle. Geh zu Kian und üb nochmal oder tu sonst was, Hauptsache du hälst niemanden auf!" Er ging von dannen und Mel ging zu Kian. "Kian, wir sollen ein wenig üben, hat Anto gesagt." "Hat er gesagt, was wir üben sollen?" Er legte seine Arme um ihre Hüften. "Hm, nein." Kian senkte seine Lippen zu ihren und küsste sie zärtlich. Sie waren in einem der sieben Bachstageräume und jeden Moment konnte jemand reinkommen. "Ki." wisperte Mel. "Was ist, wenn jemand kommt?" "Dann bringen wir ihn um und ätzten die Leiche in Salzsäure weg." scherzte Kian, ohne aufzuhören, sie zu küssen. Im Prinzip war es sowieso völlig egal, ob sie jemand sah, oder nicht. Nur Mel fühlte sich besser, wenn keiner davon wusste.
"Okay, alle Mann auf die Plattform da, da fangen wir an. Alle Jungs bitte mal Rücken an Rücken hinsetzten. Nein, doch nicht immer zwei, ALLE! So im Kreis halt. Ja, genau." "Und was machen wir?" fragte Ella. "Warte noch einen Augenblick. Köpfe runter, Arme schlaff hängen lassen, Knie angezogen, klar?" Priscilla sah alle eingehend an. "Gut, dann zu den Damen. Ihr rennt von allen Seiten auf eure Partner zu und zieht sie ruckartig hoch. Aber nicht so schwerfällig rennen, sondern schon fast - ja, anmutig schweben, aber eben schnell. Wenn das Ding also mit den Jungs hochgefahren kommt, wartet ihr bis sie oben sind, noch ein bisschen, bis zu einem bestimmten Ton in der Anfangsmusik, den sag ich euch noch und dann schwebt ihr los, schnappt euch euren Partner und nehmt ihn mit zu eurer Startposition. Versuchen wirs mal. Tun wir mal so, als ob dieses Schrottteil hier schon gehen würde..." Sie trat gegen die Plattform. "Und ich zähle bis 40. Dann rennt ihr los. 1, 2, 3, 4, 5.... 40!" Die Tänzerinnen rannten los und sofort stoppte Pris das ganze Spektakel. "So geht das nicht, so geht das nicht. Ihr sollt nicht stampfen, sondern schweben....! Und ihr sollt auf den Boden gucken, Mark! Also noch mal von vorne... 1, 2, 3, 40!" Sie übersprang ein paar Zahlen und diesmal guckte sie zufrieden, als die Mädchen losliefen. "Schon besser." warf sie dazwischen. Inzwischen zogen sie die Jungs hoch und gingen auf ihre Positionen. "Das war sehr gut. Ein bisschen mehr Spannung in die Körper bitte und ihr musst ganz ruckartig losren- losschweben mein ich. Und eure Schritte dürft ihr nicht hören, wie auf einem weichen Boden, lautlos schweben, aber mit Körperspannung! Nochmal, dann mit Musik und dann habt ihr erstmal Pause." Aus dem 'noch einmal und dann mit Musik' wurden 'noch ein paar Mal und dann mit Musik' und die Probe zog sich immer länger hin. Als sie am Ende wirklich entlassen wurden, war Priscilla zufrieden und alle anderen einfach nur hundemüde und hungrig. Mel schlenderte mit Cecillia, Helen und Naomi zu den Bachstageräumen und blickte Kian sehnsüchtig hinterher. Er unterhielt sich angeregt mit Shane, sah sie aber trotzdem an. Sie lächelte, als er ihr einen von Shane unbemerkten Luftkuss zuwarf und drehte sich zufrieden wieder um. Sie schnappten sich jeder eine große Flasche Wasser und warfen sich auf eines der vielen Sofas. "Ich bin vollkommen erledigt, dabei war das doch gar nicht so schwierig..." seufzte Helen." Das Neue vielleicht nicht, aber wir haben ja auch noch zehn Mal alles Alte wiederholt!" warf Naomi ein. Helen nickte bloß und schloss erschöpft die Augen. Ein paar Sekunden später war sie eingeschlafen. "Die ist echt fertig mit der Welt. Hat sie immernoch solche Probleme?" fragte Melanie. "Sie redet kaum darüber." sagte Cecillia und streichelte Helen über die Wange. Sie seufzte und drehte sich ein wenig weg. "Lass uns wo anders hingehen, damit sie ein bisschen schlafen kann." schlug Mel vor.
"Hey Mädels, wollt ihr auch kommen heute Abend? Wir wollen uns ein paar Videos reinziehen... wenn ihr Lust habt, kommt einfach um acht zu mir, okay?" lud Bryan sie ein. "Ist gut!" Cecillia war sofort Feuer und Flamme. Melanie dagegen warf Kian erstmal einen verstohlenen Blick zu, der soviel heissen sollte, wie: 'Gehst du hin?' Er nickte ihr zu und nun stimmte auch sie zu.
Kapitel 22
Mel und Kian trafen sich vor Bryans Türe. "Hey Mel" Er küsste sie schnell und streichelte ihr durchs Haar. "Alles klar?" "Yep. Let's go!" Er drückte nochmal ihre Hand, bevor er ohne zu klopfen einfach ins Zimmer ging. "Ah, da seid ihr ja endlich, ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr!" empfing Bryan sie. Alle saßen gemütlich um den Fernseher rum und vor ihnen standen eine Menge Leckereien. Mel liess sich nieder und griff danach. "Was gucken wir überhaupt?" "Ihr habt die Qual der Wahl. Ich hab bei keiner dieser Kassetten eine Ahnung, was es für ein Film ist." Melanie lachte leise und auch Kian konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Nimm den dritten von rechts" schlug Mark vor. "Auf deine Verantwortung." scherzte Bryan und zog den Film aus dem Regal. Kian sah ihm vollkommen gebannt dabei zu, die Stirn in tiefe Falten gelegt und der Mund verkniffen. "Ki, ist was?" flüsterte Mel und tippte ihn an. Er beachtete sie gar nicht, starrte nur weiter mit glasigen Augen auf die Kassetten. Seufzend drehte Mel sich zum Bildschirm. Der Film hatte schon lange angefangen, als Kian näher an sie ran rutschte und unauffällig ihre Hand griff. Sie drückte sie, sah jedoch weiter zum Fernseher. Der Film war wohl ein ganz guter Fang gewesen, etwas Spannendes mit ein bisschen Lovestory drin, aber keiner wusste den Namen. Vier Stunden und zwei Filme später, verabschiedeten sich langsam alle. "Bryan." gähnte Melanie. "Ich muss auch ins Bett, ich schlaf gleich im Stehen ein..." "Soll ich dich stützen?" scherzte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Dann schlaf mal gut!" "Mach ich bestimmt." Melanie verliess sich die Augen reibend das Zimmer und schlüpfte in Kians. Doch der liess noch auf sich warten. "Bryan, kann ich mir noch ein paar Videos ausleihen? Ich kann abends nie schlafen, aber ich will euch jetzt auch nicht mehr stören...!" "Klar, nimm dir ruhig welche raus, ich kann eh nicht alle gleichzeitig gucken, von daher ist's mir vollkommen egal." "Danke!" Kian ging zum Schrank und zog wahllos drei Videos heraus. "Bis Morgen dann" rief er Bryan und Kerry zu, die im Badezimmer waren. Leise ging er denn Gang zu seinem Zimmer entlang. "Hier bist du" sagte er zu Mel, die sich in sein Bett gekuschelt hatte, als er hereinkam. "Hm..." gab Mel leise von sich. Sie war hundemüde. Kian ging sich noch kurz waschen, das legte er sich ganz nah an Melanie ran und umarmte sie fest. Sie lächelte leicht und kuschelte sich an seine Brust. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und schlief zufrieden ein.
"Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday meine Süße....... happy birthday to you!" Melanie erwachte ein paar Tage später von Kians leisem Gesang. "Guten Morgen." sagte sie noch schläfrig. "Guten Morgen, alles Gute zum Geburtstag!" Kian beugte sich über sie und küsste sie auf die Nasenspitze. "Hmmmm, danke. Ich hab gar keine Lust aufzustehen!" "Och komm, man wird nur einmal 23!" "Musst du grad sagen, du bist doch schon seit drei Jahren 23!" kicherte Mel und Kian setzte sich auf ihren Bauch. "Das hast du nicht umsonst gesagt!" grinste er und senkte seine Lippen auf ihre. Melanie schloss die Augen und genoss diesen Moment. Sie hatte in der Nacht von Maddie geträumt und ziemlich schlecht geschlafen deswegen. "Ich hab ein Geschenk für dich." sagte Kian plötzlich, bevor er sie noch einmal zärtlich küsste. Er rutschte von ihr runter und zog ein Päckchen aus einer Tüte, die auf dem Boden lag. Er setzte sich, aber diesmal neben sie und hielt es ihr hin. "Mach es auf!" ermutigte Kian sie, als sie zögerte. Sie öffnete die schmale Schachtel und zwei kleine Dinge fielen heraus. "Vorsicht" warnte Kian. Mel hob sie vorsichtig auf. Es waren eine Kette und ein Ring. Die Kette war silbern und sehr filigran mit einzelnen, in Blumenform geschliffenen, blauen Steinchen versehen, der Ring trug ebenfalls einen solchen. "Oh mein Gott." stiess sie hervor. "Gefallen sie dir?" "Oh Kian, sie sind wunderschön!" Sie fiel ihm um den Hals. "Danke. Danke danke danke." schluchzte Mel. " Ich liebe dich so sehr Kian!" Sie rutschte auf seinen Schoß und drückte ihn runter in die Kissen. Ihre Lippen sanken auf seine und liebkosten sie sanft. Kian schlang seine Arme um sie und zog sie näher zu sich ran. Seine Zunge suchte sich Einlass in ihren Mund und bald fand er ihre und spielte gierig mit ihr. Seine Hände fuhren über ihren Rücken und setzten ihre Reise nach vorne fort. Er liebkoste ihre Brüste und fuhr ihr langsam unters T- Shirt. Seine kalten Hände brannten auf Melanies Haut wie Feuer und sie stöhnte laut. Auch ihre Hände gingen auf Wanderschaft und öffneten Kians Hose. Dabei sah sie ihm fest in seine Augen, die sie fragend ansahen. Langsam zog sie das Teil runter und warf es auf den Boden. Dann fuhr sie Kian mit fahrigen Händen durch die Haare und küsste ihn stürmisch. Die Träger ihres Nachthemdes rutschten runter und Kian zog noch ein wenig mehr daran, sodass es ihr nun nur noch um die Hüften hing. Sie trug nichts darunter und Kian streichelte sanft ihre weichen Brüste. Er küsste sie zärtlich, umfuhr sie Brustwarzen mit seiner warmen Zunge. Melanie war sich dessen bewusst, was gleich passieren würde und selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich nicht mehr stoppen können. Seit mehr als 5 Jahren hatte sie keinen Freund, geschweige denn Sex gehabt und sie wusste, dass Kian der Richtige war, um sie jetzt und hier zu nehmen. Als ihre Hand zu seiner Boxershorts fuhr, spürte sie seine Erregung deutlich. Sie zog ihm das lästige Ding auch runter und zog sich auch ihr Hemd vom heissen Körper. Kian zog sie ein Stück zu sich hoch und sie setzte sich auf ihn. Er drang vorsichtig ihn sie ein und küsste sie gleichzeitig leidenschaftlich. Ihre Bewegungen auf ihm raubten ihm fast den Verstand und der Rhythmus wurde immer wilder und schneller. Ihr Atem ging schnell und er stöhnte erregt. Seine Hände waren überall auf ihrem Körper. Ihr Bauch kribbelte heftig und sie spürte, dass sie kurz vor dem Höhepunkt war. Ihre Hände hielten sich gegenseitig fest und Kian atmete laut aus. Er schien ebenfalls soweit zu sein und fast zeitgleich stießen sie einen lauten Schrei aus und liessen sich danach erschöpft sinken. Kian küsste ihre Stirn, bevor sie von ihm runter stieg. Ihre Hände ruhten immernoch ineinander und Mel blickte Kian glücklich an. Er stand auf und zog sich lächelnd die Hose wieder an. "Lass uns mal runter gehen, ich hab ziemlichen Hunger!" "Gute Idee, ich auch.!" "Dann zieh dich mal lieber an, oder willst du so gehen?" Kian grinste. "Ich hätte nichts dagegen!" Er zog seinen Hosenstall zu. "Und was soll ich deiner Meinung den anderen sagen, wenn ich dann unten bin?" "Das es dir zu heiss war!" "Da würde ich ja noch nicht mal lügen!" kicherte Mel. Kian zog sein Shirt über den Kopf. Mel stand seufzend auf und ging zu ihrem Schrank. "Wie wärs mit dem hier, Ki?" Mel zeigte ihm ein leichtes, in grün gehaltenes Sommerkleid. "Das ist süß! Passt zu deinen Haaren." stellte Kian fachmännisch fest. "Oder lieber dieses hier?" Sie hielt ein asiatisch angehauchtes, rotes Kleid hoch. "Nee, eher das andere." "Und was ist mit dem Rock und dem Top?" "Hm. Die Farbe von dem Top gefällt mir nicht so gut." "Okay, also das Kleid." Sie warf den anderen Kram wieder in den Schrank und stieg in ihre Unterwäsche, dann streifte sie sich das Kleid über. "Kannst du mal den Reissverschluss zu machen?" "Klar." Kian zog den Zipper hoch und küsste danach ihren Nacken. Im Spiegel vor ihnen sahen sie sich in die Augen. "Du bist wunderschön." flüsterte er. "Nicht so schön wie du." flüsterte sie zurück und drehte sich, sodass sie ihm ins echte Gesicht, nicht nur in sein Spiegelbild, schauen konnte. "Gibst du mir mal die Kette und den Ring?" Kian ging zum Bett und durchsuchte es nach dem Schmuck. "Hier!" Er stellte sich wieder hinter sie und legte ihr die Kette um. Sie schmiegte sich kalt auf ihre warme Haut und glitzerte im Licht, das durch das Fenster in das Zimmer fiel. Mel steckte sich den Ring an und band sich die Haare zurück. "Lass sie auf." Mel blickte ihn an." Was soll ich auflassen?" "Deine Haare. Sie fallen so schön in dein Gesicht, wenn sie offen sind!" Er zog sie an sich. "Okay, wenn du willst!" "Lass uns gehen, sonst ist gleich alles leer gefressen!" "Melanie lachte und küsste ihn noch mal schnell. Dann verliessen sie Mels Zimmer und schlenderten zum Aufzug. Als sie unten im Speisesaal waren, liessen sie ihre Hände los, aber nicht bevor sie sich noch einmal geküsst hatten. Shane stand mit Gillian, Nicky und Georgina ebenfalls im Speisesaal und sie unterhielten sich angeregt. Nickys Hand ruhte auf Ginas Bauch und streichelte ihn zärtlich. Sie würde ihm in weniger als 4 Monaten ein Mädchen schenken. Die beiden gingen zu der Gruppe, doch bevor sie sie erreichten, hörte Mel eine piepsige Stimme hinter sich. "Mummy?" Erschrocken wirbelte Mel herum und ihre Haare flogen durch die Luft. "Maddie!" stiess sie hervor und rannte zu dem kleinen Mädchen in dem rotgetupftem Kleidchen, mit den hellbraunen, zu Zöpfchen geflochtenen Haaren. "Oh mein Schatz, meine kleine Maddie, was machst du denn hier? Ich hab dich so vermisst! Lass dich ansehen, du bist gewachsen!!" Maddie grinste stolz. "2 Zentimeter!" "Toll! Hast wohl immer dein Gemüse gegessen, oder?" Die Kleine nickte heftig. "Hey No." hörte Mel eine Stimme über sich, sodass sie hoch sah. "Nicola! Du bist so verrückt!" Sie fiel ihrer Freundin in die Arme. "Hallo erstmal Norah! Ich konnte dich doch an deinem Geburtstag nicht alleine lassen, noch dazu wenn deine Süße nicht bei dir ist! Wie gehts dir überhaupt?" "Oh, mir gehts blendend!" "Das sieht man! Wollen wir uns nicht irgendwo hinsetzen und ein bisschen quatschen?" fragte Nicola. "Ja, klar, lass uns mal zu den anderen gehen, die musst du unbedingt kennen lernen!" Sie nahm Maddie auf den Arm und zog Nicola hinter sich her. "Leute, ich hab Besuch bekommen, der euch gerne kennen lernen will!" unterbrach sie das laufende Gespräch. "Nicola, das sind Shane, Gillian, Nicky, Georgina und Kian. Das ist Nicola und das hier ist Madeleine." "Hi Nicola." Kian gab Nicola die Hand. "Hi" sagte Nico schüchtern zu Kian und in die Runde. "So Nic, wir gehen jetzt mal in ne ruhige Ecke und quatschen ne Runde!" Mel zwinkerte Kian zu und winkte kurz, dann zog sie Nicola weiter zu einem leeren Tisch. "Wie lange bleibt ihr hier?" fragte Mel neugierig. "Der Rückflug nach Cardiff geht leider schon übermorgen um 12 Uhr." "Es ist trotzdem so schön, dass ihr gekommen seid! Ich freu mich wirklich. Und Maddie ist auch glücklich ihre Mummy zu sehen, oder?" Die Kleine nickte müde. Sie kuschelte sich immer tiefer in die Arme ihrer Mutter und schloss die Augen. "Der Flug hat sie ein wohl geschafft, was?" "Oh Norah, ich hab ja noch was für dich!" Mel sah auf. "Nic, könntest du mich vielleicht Melanie nennen? Ich weiss, das ist ungewohnt für dich, aber es ist zu gefährlich sonst." Nicola sah sie an. "Klar. Melanie." Dann zog sie ein Päckchen aus ihrer Handtasche. "Hier. Alles Gute zum Geburtstag Süße." Lächelnd nahm Mel das Packet und öffnete es. In einer Menge Tüll und buntem Stoff verborgen, lag ein paar rosa Ballettschuhe und eine CD. "Oh Nicola, das ist so lieb. Genau diese Schuhe wollte ich schon Ewigkeiten haben! Die haben doch ein Vermögen gekostet!" "Die sind von uns allen zusammen. Ich hoffe, die CD war auch richtig!" Es war ein wunderbares Stück von Tschaikowsky. "Die CD ist super. Vielen vielen Dank! Sagst du den anderen schöne Grüsse von mir, wenn ihr zurück fliegt? Wie war eigentlich Kaceys Party?" "Oh es war toll." kicherte Nicola. "Liza und Matthew sind voll ausgeflippt, die haben total wild auf dem Tisch getanzt und alle waren besoffen. Nur Lennard und Catherine nicht. Sie ist schon wieder schwanger!" Nicola verdrehte die Augen. "Ich hätte ja mit zwei Anderthalbjährigen erstmal genug!" Ihr Blick fiel auf Melanies Hals. "Wo hast du diese wunderschöne Kette her?" fragte sie argwöhnisch. "Ähm.... " Sie wurde rot. "Sie ist von Kian." Nicola sah sie ungläubig an. "Was? Warum schenkt er dir so teuren Schmuck?" Mel blickte zu Kian herüber, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Sie lächelte ihn an und blickte dann wieder zu Nicola. "Wir sind zusammen." sagte sie und schaute zum Boden. "Is nicht wahr! Du bist mit Kian Egan..." "Willst du es vielleicht noch lauter rausschreien? Du bist die Erste, die es weiss!" "Seit wann seid ihr zusammen? Wieso hast du mir nichts davon erzählt? Ich bin doch deine beste Freundin!" "Ich weiss, aber ich hatte einfach nicht die zeit, dich anzurufen! Hier hat man vor acht Uhr kaum Zeit für sich selbst, höchstens zwischendurch, seit die Proben in der Halle angefangen haben. Ausserdem wollte ich dir nix erzählen, was am nächsten Tag schon wieder anders aussehen konnte!" "Konnte?!" "Ähm, ja. Konnte." "Das heisst soviel, wie das ist jetzt schon etwas Ernsteres?" "Könnte man so sagen." "Also habt ihr schon...?" Melanie kicherte wie ein kleines Schulmädchen. "Oh Nic, es war so toll! Er ... er hat mich überhaupt nicht gedrängt, als ich bei seinem ersten Versuch abgeblockt hab, er hat mich einfach nur festgehalten. Und als ich es dann zugelassen hab.... naja, viel mehr hab ich eigentlich angefangen, aber egal. Er war so einfühlsam und zärtlich.... und er kann sooo gut küssen, dass es einen umhaut!" "Das hört sich nach einem tollen Mann an." seufzte Nicola. "Ich will auch so einen!" schmollte sie, musste aber im nächsten Augenblick schon wieder kichern. "Schau mal, ein passender Ring gehört noch zu seinem Geburtstagsgeschenk!" "Zum Geburtstag? Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass ihr erst heute morgen.....?" "Hören wir auf mit dem Thema, ich will nicht, dass Maddie was aufschnappt!" "Gut, dann zeig das gute Stück mal her!" Melanie hielt Nicola ihre Hand hin un beschaute sich den Ring. "Wow, der ist genauso toll wie die Kette. Wenn du wieder zuhause bist, musst du ihn mir unbedingt mal ausleihen!" "Nur über meine Leiche!" Erst als sie es ausgesprochen hatte, merkte Melanie, wie makaber der Spruch gerade gewesen war. "Entschuldige bitte, das war bestimmt nicht so gemeint." "Das will ich gehofft haben." Nicola hatte einen ganz schönen Schrecken bekommen. "Wir müssen Maddie irgendwie ins Bett bringen, die Kleine schläft ja schon tief und fest." sagte Nicola. "Ich bring sie eben hoch, wartest du hier? In welches Hotel habt ihr eigentlich eingecheckt?" "Hier." "Naja, egal, ich leg sie in mein Bett, okay?" "Klar, ich hab nichts anderes erwartet! Ausserdem bin ich ganz froh, dass ich sie mal für ein paar Stunden los bin!" lachte Nicola und Mel stand auf. "Warte hier, bin gleich wieder da." Sie lief zum Aufzug und steig wenige Sekunden später ein, als die Tür sich mit einem leisen "Pling" öffnete. Sie schaukelte Maddie ein wenig hin und her und summte ein Lied, dass Maddie gerne mochte.
Sleep my love, and peace attend thee All through the night; Guardian angels God will lend thee, All through the night, Soft the drowsy hours are creeping, Hill and vale in slumber steeping, I my loving vigil keeping, All through the night.
Love, to thee my thoughts are turning All through the night All for thee my heart is yearning, All through the night. Though sad fate our lives may sever Parting will not last forever, There's a hope that leaves me never, All through the night.
Star of faith, the dark adorning, all through the night leads us fearless t'wards the morning all through the night. Though our hearts be wrapt in sorrow from the hope of dawn we borrow promise of a glad tomorrow all through the night.
Sie legte Maddie liebevoll in ihr großes Bett und deckte sie zu. Sie setzte sich an die Bettkante und streichelte ihre kleine Hand. "Sie ist wahnsinnig süß!" hörte sie Kians Stimme hinter sich. Sie lächelte ihn an. "Ich weiss. Ich kann gar nicht glauben, dass sie von Simon ist. Du bist bestimmt ein viel besserer Vater!" Sie kuschelte sich an ihn und küsste ihn sanft. "Lass uns wieder runter gehen, bitte. Ich hab immer noch nichts gegessen!"
++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
Kapitel 23
"Du kannst dich einfach auf die Bank setzten und uns zuschauen, wenn du Lust hast." "Hm, hört sich gut an!" Nicola lief hinter ihrer Freundin her, die unterwegs zur Tanzstunde war. "Mit wem tanzt du überhaupt?" "Mit Kian" lachte Mel. "Okay, dann bin ich ja erst recht gespannt!" scherzte Nicola und betrat hinter Melanie den großen, hell erleuchteten Raum. "Wow. Hat sowas jedes Hotel?" Mel schüttelte nur den Kopf und zeigte auf die Bänke, die an den Wänden standen. "Aber du musst dich klein machen, wir kommen einmal ganz nah an dich ran." flüsterte sie und ging dann zu Kian rüber. Sie nahmen Anfangspositionen ein, den Teil mit dem Hinrennen probten sie nur auf der Bühne, hier ging das nicht. "Okay Leute, heute lernt ihr das letzte Stück der Choreografie, strengt euch an, je eher seid ihr fertig. Was willst du hier?" fragte Priscilla Nicola irritiert. "Ich .... wollte nur zuschauen." stotterte sie. "Das kann ja jeder..." "Pris, Nicola ist eine Freundin von mir" "Und warum ist sie hier?" "Weil sie mir zum Geburtstag gratulieren wollte." "Oh, das ist ja was anderes, alles gute Melanie, herzlichen Glückwunsch und tut mir leid Mädchen, dass ich dich so angeschnauzt hab!" sagte sie und lächelte Nicola an, die schüchtern zurück lächelte. Dann stellte Priscilla die Musik an und alle fingen von vorne an. Erst kam I lay my love on you, da setzten die Tänzerinnen erst mal aus und die Jungs tanzten eine leichte Schrittfolge alleine, das ganze Lied lang. Danach kamen Uptown girl, When you're looking like that, World of our own und Bop bop baby, in denen die Tänzerinnen eine große Rolle spielten. Dann gab es einen Kostümwechsel, der jetzt natürlich nicht berücksichtigt wurde und es folgten Unbreakable, Swear it again, Flying without wings und Queen of my heart. Bei Flying without wings mussten die Mädels fast schon Ballet tanzen und beim Refrain den sterbenden Schwan spielen. Später kam eine neue Section, die "Boygroupcoversection", wie Bryan sie liebevoll getauft hatte. Aber er hatte ja Recht, sie sangen alle großen Hits von den großen Boygroups. Zuerst "I want it that way" von den Backstreet boys, dann "Tearin' up my heart" von Nsync, "Back for good" von Take that, Boyzones "No matter what" und zum Schluss "Baby come back" von Caught in the act. Dazu trugen sie schwarze Anzüge und kunterbunte Krawatten und die Tänzerinnen mussten in kurzen Kleidchen um sie herum tanzen. Es war ein farbenfrohes Spielchen auf der Bühne während dieser Section. Nach dem nächsten Kostümwechsel sangen die Boys ihre neuesten Songs, wie Written in the stars oder Love takes two, aber auch ein paar unveröffentlichte Songs, zum Beispiel die B- sides auf ihren Singles, Never knew I was losing you und You don't know und ein ganz neues Lied, das sogar die Tänzerinnen noch nicht kannten. Die Choreografie dazu lernten sie heute, nach der Überprüfung des Gelernten. Dann folgten What makes a man, My love und If I let you go als Zugaben. Sie übten das Ganze einmal durch, nur den neuen Song konnten sie ja noch nicht. "Jetzt gibt es erstmal zwanzig Minuten Pause und dann lernt ihr das Neue!" rief Priscilla und klatschte laut in ihre Hände. Melanie ging zu Nicola rüber. "Wow, du bist total gut, Mel!" "Danke. Aber es ist auch total anstrengend!" Sie griff erschöpft nach ihrer Wasserflasche. "Kommst du mal kurz mit hoch? Ich will nach Maddie sehen." forderte Mel sie auf. "Okay." Gerade raffte Nic sich auf, da stürmten Shane und Bryan auf die beiden zu. "Hey Mel, alles Gute zum Geburtstag! Wieso haste denn nix gesagt?" Helen kam ebenfalls rübergeschlendert. "Ja genau, jetzt haben wir gar kein Geschenk!" griff sie die Sache auf. Sie umarmte Mel und drückte sie. "Wie alt bist du denn geworden?" fragte sie. "23" antwortete Mel. "Ui, so ne alte Tussi bist du schon? Hätte dich für jünger gehalten, so knackig wie du noch bist!" kicherte Helen. Melanie prustete ihr Wasser auf den Boden. "Knackig? Ich? Wo? Hinter den Ohren, vielleicht!" "Nein, ich mein das ernst." Helen lachte nur noch mehr. Die beiden langen sich lachend in den Armen und konnten sich nicht mehr beruhigen. "Ich würde sie auch für jünger halten. So 8 vielleicht" scherzte Bryan und handelte sich einen Ellbogenstoß von ihr ein. Shane setzte sich neben Nicola. "Wie war nochmal dein Name? Nicola, oder? Woher kennst du Mel?" "Mel? Ach, ähm, wir kennen uns schon vom Kindergarten her. Unsere Eltern waren auch schon ewig befreundet, von daher hat sich das einfach ergeben." sagte sie, traute sich jedoch nicht, Shane anzuschauen. "Und wer war das kleine Mädchen bei dir heute morgen? Ist sie deine Tochter?" "Maddie? Um Gottes Willen, nein! Nein, sie ist Melanies Tochter. Ich pass nur auf sie auf, und das reicht mir bei weitem. Erstmal." sagte sie und blinzelte nun doch mal zu ihm rüber. Er blickte sie erstaunt an. "Melanie ist schon Mutter? Das hätte ich ihr nun wirklich nicht zugetraut!" "Aber mir oder was?" fragte Nicola verärgert. "Sorry, ich kenn dich doch grad mal zehn Minuten!" sagte Shane beschwichtigend. "Und was ist mit dem Vater?" "Das würde ich Mel lieber selber fragen, an deiner Stelle. Sie reagiert ziemlich empfindlich darauf, wenn man hinter ihrem Rücken ihre Geheimnisse ausplaudert, weisst du?" Sie stand auf und verabschiedete sich. "Mel, kommst du?" "Ja, klar!"
"Sie schläft noch friedlich!" stellte Melanie zufrieden fest. Nicola hakte sich bei ihr ein. "Bei mir ist sie nie so lieb!" seufzte sie laut und fing sich einen lauten Lacher von Mel ein. "Woran das wohl liegt?" stichelte sie. "Bei deinen grässlichen Schlafliedern würde ich auch danach von Albträumen geplagt werden!" Nicola schmollte. "Mach du es mal besser! Du bist sowas schliesslich seit gut fünf Jahren gewohnt! Ich hatte Maddie noch nie so lange bei mir!" "Jaja, ich sag ja schon gar nichts mehr! Ich bin dir ja auch sehr dankbar!" grinste Mel. Nic öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber sie wurde von dem leise quietschenden Geräusch der Tür unterbrochen. Kian war ins Zimmer gekommen. "Äh Nic, könntest du...?" "Ich geh ja schon, ich geh ja schon!" grinste sie und schlüpfte aus dem Zimmer. "Hast du es ihr erzählt?" "Sie hat die Kette gesehen, hätte ich sie anlügen sollen?" "Nein, natürlich nicht." Er setzte sich zu ihr aufs Bett und nahm ihre Hand. "Sie hat Shane erzählt, dass sie deine Tochter ist!" Melanie stöhnte. "Naja, jetzt ist es zu spät, um es zu verhindern. Solange sie den Rest für sich behält, soll's mir egal sein." "Welchen Rest?" "Den mit Simon und meinen Eltern" Kian legte sein Kinn auf ihre Schulter und kuschelte sich an sie. Melanie genoss das Herzklopfen, das sie durchfuhr und das Kribbeln in ihrem Bauch, das sie immer spürte, wenn sie bei Kian war. Aber plötzlich schrak sie auf. "Müssen wir nicht schon lange wieder beim Training sein?" "Ähm, nein, aber in genau zwanzig Sekunden!" Kian sprang auf und zog Melanie mit sich, die sich erschrocken noch mal nach Maddie umsah, die immer noch schlief. Sie hasteten die Treppen runter und öffneten ausser Atem die Tür zum Tanzsaal. " Wenn wir dann soweit wären..." sagte Priscilla streng und Kian und Melanie sahen schuldbewusst zu Boden. "Hoffentlich fällt niemandem auf, dass wir andauernd zusammen sind!" schoss es Melanie durch den Kopf, aber sie schob den Gedanken beiseite, um sich auf die Tanzschritte zu konzentrieren.
Kapitel 24
Nicola lief am Morgen mit Maddie an der Hand den Flur entlang und suchte nach Melanie. Sie war weder in ihrem Zimmer, noch unten in der Lobby gewesen, also musste sie irgendwo hier oben sein. "Was ist eigentlich ganz oben?" fragte Nicola sich und stieg die Treppe hoch. Sie hörte leises Stimmengemurmel von dort kommen. Sie liess den Treppenabsatz hinter sich und stand nun im Fitnessstudio. Ganz deutlich erkannte sie nun Melanies Stimme. Sie schlich sich leise an die Stelle heran, an der sie sie vermutete. Hinter einer Wand sah sie dann Mel und sie war nicht allein. Sie saß auf einer Bank, besser gesagt, sie saß auf Kian und der lag auf der Bank. Sie küssten sich zärtlich und Kians Hand lag auf Mels Hintern. "Mum-" "Schh, Maddie, komm wir gehen wieder, Mummy will jetzt ihre Ruhe haben!" flüsterte Nicola. Maddie quengelte noch ein bisschen, liess sich aber brav wieder runter in die Lobby bringen. "Dann machen wir beide jetzt eben einen schönen Stadtbummel, okay?" sagte Nicola zu der Kleinen und zog ihr das Strickjäckchen zu. "Hey Nicola, wo wollt ihr hin?" Sie drehte sich um. "Ach du bists Shane. Ich wollte mit Maddie ein bisschen bummeln gehen." "Ohne Mel? Naja, darf ich mitkommen? Dann kann ich meine Besorgungen machen und kann euch ein bisschen rumführen!" "Von mir aus gerne!" "Gut, wartet ihr hier? Ich geh eben meine sieben Sachen zusammen suchen!"
"Mel, ich muss um halb Zwei mit Mark und Bryan was erledigen, ist das okay für dich?" "Ja klar. Ich kann dich ja nicht immer beschlagnahmen. Was wollt ihr denn machen?" "Marks Bruder hat doch bald Geburtstag und er wollte noch ein paar Geschenke holen und Bryan wollte auch noch irgendwas, ich habs vergessen, aber ich hab schon zugesagt. Lust hab ich allerdings keine...." "Versprochen ist versprochen!" "Dann mach ich mich jetzt besser mal fertig, ich muss unbedingt vorher duschen, die nehmen mich ja nicht mit, wenn ich so verschwitzt ankomme!" lachte Kian und zog mit spitzen Fingern an seinem nassen Shirt. "Also ich finds irgendwie sexy." gestand Mel lächelnd. "Tja, schade das Mark und Bryan keine Frauen sind!" Kian schüttelte amüsiert den Kopf und ging die Treppe runter. Melanie dachte nach. "Wenn Kian und Bryan den ganzen Mittag nicht da sind, kann ich mich mal nach den seltsamen Videos umsehen....!" kam ihr der Gedanke. Sie schlenderte gemütlich in ihr Zimmer und ging erstmal duschen. "Seltsam, dass heute keine Proben sind." dachte sie noch, bevor sie unter den heissen Strahl stieg. Das warme Wasser lief ihr entspannend den Rücken runter und sie genoss die Gänsehaut, die es hinterließ umso mehr. Nach einer viertel Stunde verliess sie die Dusche und trocknete sich ab. Dann lief sie schnell zu Kians Zimmer. Glücklicherweise war die Tür unverschlossen, da Kian dem Anschein nach ziemlich überstürzt das Zimmer verlassen hatte. Sie sah sich genau um. Kian war letztens, als sie bei Bryan gewesen waren, mit ein paar Videos in der Hand zurückgekommen. Die musste sie finden. Sie durchwühlte wieder alle Schubladen, Schränke und Kommoden. Im Schränkchen am Bett fand sie genau dasselbe wie letztes Mal. Auch in den Schränken sah es nicht viel anders aus. Aber die Kommode war diesmal aufgeräumt, die Obstschüssel war frisch aufgefüllt und die Klamotten lagen gefaltet daneben, anstatt quer drüber. Deswegen stach ihr auch der Rucksack sofort ins Auge, als sie in diese Richtung sah. Sie öffnete ihn und sah dort die Videos. Eilig nahm sie sie raus und öffnete die Hülle. Sie waren alle nicht beschriftet und so schob Mel wahllos eine der drei Kassetten in den Videorekorder. Zuerst kam eine Menge Werbung und Vorspann. Der Film war augenscheinlich aufgenommen worden. Doch bevor überhaupt ein Film anfing, hörte plötzlich die Werbung auf und das Band war zu Ende. "Hm, das war wohl nichts." dachte Mel und schob einen anderen rein. Diesmal fing sofort ein Film an, einer, den Mel kannte. "Nur mit dir" hiess er und Mel hatte ihn schon fünf Mal gesehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das der Film war, den Kian suchte oder brauchte, oder was auch immer. Die dritte Kassette war leer.
++++++++++++++++++ Always behave like a duck: Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater
Re: ~*Hush or Die*~
Kapitel 25
"Müsst ihr wirklich schon wieder gehen?" Mel stand mit Nicola und Maddie vor dem Hoteleingang und kuschelte mit ihrer Tochter. "Maddie muss wieder in den Kindergarten und ich muss auch wieder zur Arbeit, Norah! Ich würde auch lieber hier bleiben, es ist wahnsinnig spannend was so Superstars alles über sich ergehen lassen müssen und es sind auch alle so wahnsinnig nett! Du hast es echt gut, Süße." "Nein, hab ich gar nicht. Stell dir vor, ich muss einen von diesen wahnsinnig netten Kerlen einbuchten, fändest du das toll? Noch dazu muss ich Kian gehen lassen, wenn ich meine Arbeit getan hab, weil er mit mir garantiert nichts mehr zu tun haben will...!" sagte sie betrübt und drückte Maddie noch fester an sich. Nicola umarmte die beiden auch noch. "No, du schaffst das schon, du bist stark und Kian ist ehrlich gesagt der Einzige der Truppe, den ich nicht mag! Das soll jetzt nicht heissen, dass er dir nicht gut tut und das du ihm einen Laufpass geben sollst, dass ist nur meine Meinung." Die Freundinnen sahen sich in die Augen und lächelten. "Du mochtest doch noch nie einen von meinen Freunden!" grinste Mel und schniefte. "Bis bald, meine Süße! Pass gut auf Maddie auf und mach keinen Mist okay?" "Nein, ganz bestimmt nicht. Und sei du nicht so traurig, klar?" "Klar." "Tschüss." "Tschau." Nicola nahm ihr Maddie ab und lief zu dem wartenden Taxi. Als sie drin saßen, winkten die beiden nochmal, bis das Taxi um die Ecke gebogen war.
"Hi Sean, hier ist Mel." "Mel, dich gibts auch noch? Darf ich dich daran erinnern, dass wir eine Abmachung hatten?" "Ja, ich weiss, aber als wir die gemacht hatten, wusste ich noch nicht, wie stressig das hier alles ist! Tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet hab." Sean seufzte. "Schon gut. Wer war eigentlich der Typ, der letztes Mal abgenommen hat, als ich angerufen hab?" "Ach, das war Kian, ich konnte grad nicht drangehen. Was rufst du auch an!" fuhr Mel ihn an. "Wenn du dich nicht meldest!" fauchte er zurück. Melanie rieb sich ihre Schläfen. Schon seit Stunden quälten sie diese ekligen Kopfschmerzen. "Lass uns nicht streiten, Sean. Mir tuts leid, dir tuts leid, basta. Ich hab was Neues, je nachdem wie man das sehen will." "Erzähl." "Mark bekommt ständig so geheimnisvolle Briefe, die er niemandem zeigt und reagiert ziemlich empfindlich, wenn man ihn auf sie anspricht. Ausserdem sucht Kian verzweifelt nach irgendeinem mysteriösen Video, von dem keiner irgendwas weiss." "Das ist immerhin mehr als gar nichts." sagte Sean und Mel meinte fast zu hören, wie sein Gehirn auf Hochtouren lief. Er war ein unheimlich guter und schneller Denker. "Am besten du klemmst dich hinter beides, du hast nur noch zwei Tage bis Tourbeginn. Da fällt mir ein, kriegst du das hin mit dem Tanzen?" "Jaja, alles klar." "Okay, dann konzentrier dich jetzt bitte voll auf die Briefe und das Video. Du musst versuchen, in einem günstigen Moment nach ihnen zu suchen und sie zu lesen, bzw. anzugucken. Ich denke aber, die Spur mit den Briefen ist heisser..... ein Video gibt keinen Sinn. Oder schleppt dieser Kian überall Videokameras mit sich rum?" "Nee, ich glaub Shane hat als Einziger eine." "Na also. Sonst irgendwelche verdächtigen Sachen?" hakte er noch mal nach. "Nicht dass ich wüsste. Das Einzige Verdächtige ist, dass Nicola hier war! Hast du das eingefädelt?" Mel grinste, als sie hörte, wie Sean den Atem anhielt. "Ähm.... wenn ich jetzt ja sage, bist du dann sauer?" "Nein! Wie könnte ich! Ich hab mich total gefreut, dass sie hier war, mit Maddie!!! Ich hab die Kleine ja so vermisst!" "Kann ich verstehen. Ich hab auch mal einen Tag auf sie aufgepasst, als Nic mal wohin musste. Sie ist wirklich ein kleiner Wirbelwind. Meine chinesische Vase musste ich leider im Mülleimer versenken." "Oh Sean, das tut mir leid, ich hol dir natürlich eine Neue...!" "Nein nein, schon okay, sie war eh hässlich." "Sean, hör auf mich zu veralbern. Ich weiss, wie du an ihr gehangen hast." "Tja, aber nicht wegen der Vase, sondern wegen den Erinnerungen!" seufzte er. Mel biss auf ihrem Finger herum. "Sei ihr nicht böse. Sie ist doch noch so klein, sie... sie versteht doch noch nichts von sowas. Sie hat es auch nicht böse gemeint.." "Mel, lass gut sein. Ist schon okay. Es war ein widerlicher Staubfänger, Erinnerungen hin oder her." "Es tut mir trotzdem leid." "Jaja. Ich muss Schluss machen. Halt die Ohren steif, Süße, klar?" "Klar, und du rufst bitte nicht mehr an, das bringt mich nur in Erklärungsnot!" "Is ja okay. Dann bis übermorgen." "Ja, dann erzähl ich dir vom ersten Konzert! Ciao."
Kapitel 26
Um acht Uhr morgens war Abfahrt zur Halle. "Oh Gott, ich bin so aufgeregt!" rief Helen und lief auf Mel zu, die gerade aus dem Hotel kam. "Mel, Mel, was mach ich, wenn ich alles vergesse? Ich vergesse bestimmt alles, ich vergesse immer alles!" "Reg dich ab Hel, du vergisst nichts, wir vergessen alle nichts, ausserdem ist jetzt erstmal Generalprobe! Da darfst du noch alles falsch machen, auch wenn Anto und Priscilla da einen Anfall kriegen!" lachte Mel bei der Vorstellung eines herumschreienden Antos und einer tobenden Priscilla. "Die ganze Arbeit umsonst, 3 Monate, einfach umsonst! Und noch heute ist Uraufführung, das gibt ein Disaster!" Dabei würde Pris mit den Händen in der Luft herumfuchteln, als wollte sie jemanden erstechen. Noch dazu war Louis Walsh, der Manager gestern eingetroffen. Er wollte bei den Proben heute ebenfalls dabei sein. Jedermanns Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt und alle liefen mit einer Miene wie sieben Tage Regenwetter herum. Nur Bryan nicht. Bryan lachte einem immer entgegen, als wenn die ganze Welt nur aus Sonnenschein und guter Laune bestehen würde. Wie er das machte, wusste keiner. Mel vermutete, er nahm irgendwelche Schlafmittel oder sowas in der Richtung, damit er schlafen konnte wie ein Stein. Ihr selbst fiel das Schlafen immer schwerer, obwohl Pris wirklich alles forderte, was in ihr steckte. Vielleicht war es die Gewissheit, dass ihre Zeit mit Kian begrenzt war, oder auch ihre Verantwortung gegenüber des Gesetztes, dass sie einem dieser superlieben Menschen um sie herum, sein Leben verbauen musste, ihn vielleicht für mehr als zwanzig Jahre ins Gefängnis bringen. Sie hoffte inständig, dass es weder Bryan noch Nicky treffen würde. Die beiden hatten schon Familie, die sie brauchte. Sie wollte aber auch nicht Shane oder Kian und Mark festnehmen müssen. Sie konnte sich bei keinem der Fünf vorstellen, dass sie den Reporter Stan Harris so brutal mit einem Kopfschuss umgebracht haben sollte, ihm mit einem Messer die Worte "I cry" in die Haut geritzt hatte. Es wollte einfach nicht in ihren Kopf rein. Sie wollte nicht mehr länger wissen, wer von den Fünfen der Familie dieses Mannes das Leben ruiniert hatte, wer zwei kleinen Kinder den Vater geraubt hatte und wer eine Frau dermaßen in die Verzweifelung getrieben hatte, dass sie drei Selbstmordversuchte hinter sich hatte und ein Pflegefall geworden war. Sie wollte einfach nur mit den fünf sympathischen jungen Männern zusammen sein, sie sie noch in ihnen sah und nicht darüber nachdenken, wie egoistisch sie handelte. " Mel, hörst du mir überhaupt zu? Ich sagte... ach, lass gut sein, ist eh nicht so wichtig gewesen. Lass uns aussteigen, wir sind da." holte Hel sie in die Realität zurück. Mel schüttelte den Kopf, als wollte sie ihre Gedanken dadurch verscheuchen und hastete hinter Helen aus dem Bus. "Beeilung Leute, wir müssen gleich anfangen, bitte die Tänzerinnen und Lifer direkt in die Maske!" rief Anto laut und sah keinen Augenblick von seinem Block auf. Er schrieb hastig einige Sachen auf seinen Block und lief unachtsam auf den Eingang zu. Fast wäre er gegen die geschlossene Tür gerannt, wenn Bryan ihn nicht gestoppt hätte. "Anto! Die Tür ist zu, Vorsicht!" Verwirrt sah er auf und drehte sich zu Bryan um. "Was hast du gesagt?" fragte er und kratzte sich am Kopf. "Ach nichts, das hat sich gerade erledigt" grinste Bryan und hielt ihm die Tür auf. Nach den beiden liefen Helen und Melanie durch die Tür und mit eiligen Schritten zur Maske. "Mädels, nicht trödeln, hier, nehmt eure Kostüme und zieht euch irgendwo um, Beeilung wir haben nicht ewig Zeit, in 5 Minuten seid ihr wieder hier und ihr werdet geschminkt, verstanden?" Ben hastete sofort weiter zu den anderen, als er ihnen die Klamotten in die Hand gedrückt hatte. "Na prima." seufzte Mel. "Und sowas um halb neun. Ich fass es nicht. Jetzt ist doch erst die Generalprobe und alle machen so einen Aufstand!" Mel griff sich an den Kopf. "So ist das nun mal." sagte eine Stimme hinter ihr und ihr Gesicht hellte sich auf. "Hey Kian, wie läufts so?" "Ach ja, wie solls laufen, genauso hektisch wie bei euch! Nur das Ben sich nicht traut, uns so herumzukommandieren wie euch!" lachte er und Mel, sowie Helen glaubten dahin zu schmelzen. "KIAN! Komm sofort hier her!" schrie Anto herüber. "Sorry Ladies, ihr habt ihn gehört, bis später!" Er trottete langsam zu Anto herüber, der vor lauter Aufregung einen knallroten Kopf hatte. " Herrje. Lass uns mal die Klamotten anziehen gehen, die 5 Minuten sind in genau zwanzig Sekunden um." kicherte Helen und warf Kian noch einen sehnsüchtigen Blick zu, der Mel nicht verborgen blieb. Helen seufzte. "Wie kann man so süß sein?" fragte sie und Melanie fühlte sich plötzlich schlecht. Helen hätte Kian vielleicht viel glücklicher machen können als sie. Die beiden hätten vielleicht Zukunft, im Gegensatz zu ihr und Kian. Noch dazu würde ihr gerade bewusst, dass sie nicht nur Kians Leben und das der anderen Jungs zerstören würde, wenn sie einen der Jungs einbuchten würde, sondern auch Helens, Naomis, Cecillias, Ellas und das der ganzen Crew. Sie würden alle ihren Job verlieren, während sie, Melanie oder in dem Fall Norah mit schlechtem Gewissen zurück nach Dunster fuhr und ihren Polizeijob weiterführte. "Mel, was ist heute mit dir los, du hast mir schon wieder nicht zugehört, hab ich recht?" "Was? Oh, tut mir leid Hel, ich hab heute Nacht wahnsinnig schlecht geschlafen und könnte jetzt schlafen wie ein Stein, aber das geht ja leider nicht. Kannst du bitte aufpassen, dass ich während den Pausen nicht einschlafe?" fragte Mel und hakte sich bei Helen unter. "Klar, willst du nicht Anto heute Abend mal nach einem leichten Schlafmittel fragen? Wenn du morgen wieder so müde bist, schläfst du noch auf der Bühne ein." "Nein nein, das geht schon, ich krieg das auch anders hin." sagte sie. ' Und wenn ich in Kians Armen liegen kann, schlaf ich sowieso wie im Schlaraffenland ' dachte sie noch. Kian war in den letzten drei Tagen immer so furchtbar lange unterwegs gewesen, dass er nie rüber gekommen war nachts. Die beiden Mädels an den Umkleidekabinen an und zogen sich ihr Kostüm, knallbunte Nadelstreifenanzüge, an. "Helen und Melanie, seid ihr etwa immernoch nicht fertig?" Dave steckte seinen Kopf in den Vorraum der Kabinen. "Doch doch, wir kommen in drei Sekunden!" Mel knöpfte eilig ihr Oberteil zu und warf sich im Gehen die Jacke über. "Dave, weisst du eigentlich, wie warm einem beim Tanzen auf dieser verdammten Bühne wird? Da kann ich nicht die ganze Zeit in einem Anzug rumlaufen!" stöhnte Helen, die noch mit dem Ärmel kämpfte. "Ja, ich weiss, hab ich die Kostüme entworfen? Ähm ja , ich meinte, ob ich die Ideen dazu hatte? Nein, also was kann ich dann dafür? Jetzt kommt endlich." Er half Helen in die Jacke rein und zog sie dann mit sich. Mel lief ihnen hinterher. "Da seid ihr ja endlich!" rief Ben erleichtert. "Wir warten schon eine Ewigkeit auf euch zwei, alle anderen sitzen schon brav auf ihren Stühlen und lassen sich hübsch machen. Bitte platz nehmen, die Damen." Ben drückte Mel in den Sitz und nahm sofort seine Pinsel, Quasten und Applikatoren zur Hand und begann eilig, ihr eine ganze Menge Make-up zu verpassen. Als er mit einem prüfenden Blick sein Kunstwerk begutachtete, lächelte er und widmete sich danach ihren Haaren, die noch fielen, wie es ihnen passte. Ben gab erstmal ne Menge Stylingschaum hinein und fönte das Ganze dann nochmal. "Du hast wunderbare Haare." sagte er grinsend. "Damit könnte man so schöne Sachen anstellen." "Bitte, tu dir keinen Zwang an. Ich hab eh keine Ahnung, wie deine kunstvollen Frisuren die ganze Show überstehen sollen." lachte Mel und Ben zog eine Schnute. "Sei nicht so gemein. Ich geb mir halt gern Mühe." "Und da hat auch keiner was gegen, stimmts Mel?" unterbrach Helen das Gespräch. "Nein." stimmte Mel zu und lächelte Ben im Spiegel an. Dieser fing darauf sofort wieder an, ihr gnadenlos an den Haaren zu ziehen. Melanie verzog nicht mal eine Miene, damit er nicht schon wieder beleidigt war. Sie kannte die Truppe mit ihren Macken mittlerweile ganz gut und wusste, dass er ziemlich schnell beleidigt war. Nach drei Monaten Zusammenleben auf engstem Raum liess es sich nicht vermeiden, dass jeder sowas mitbekam. "So, fertig." sagte Ben und legte seine Utensilien weg. Mel drehte ihren Kopf und begutachtete ihre Frisur von allen Seiten. "Sieht toll aus." sagte sie. Ihre weinroten Haare waren zu einem französischen Zopf geflochten worden, der ihr bis zwischen die Schulterblätter reichte. "So, jetzt du Helen. Wir haben noch zwanzig Minuten bis Louis kommt und anfangen will!" Mel wartete geduldig auf Helen und nach einer Viertelstunde liefen die zwei zur Bühne. "Alle da?" rief Anto. "Okay. Dann bitte auf die Plätze, meine Damen und Herren! In 5 Minuten kommt Louis und wir wollen sofort anfangen, okay?" Mel schlenderte unauffällig zu Kian rüber, der etwas abseits von den anderen auf einem Sessel saß und in der Luft rumguckte. Er trug eine ausgeblichene, enge Jeans und ein weißes Tshirt mit bunten Palietten, Fäden und Glitzer, darüber eine Jackettjacke. "Hi Süßer, du siehst heiss aus!" flüsterte Mel ihm ins Ohr und grinste frech. "Und du erst. Das Oberteil was du da trägst verdient den Namen ja fast gar nicht mehr. Das ist ja eher ein BH. Und die Hose macht dir einen noch entzückenderen Hintern, als du ihn eh schon hast!" grinste er zurück. Ihre Gesichter waren sich nah. "Kian, nicht. Die anderen sind alle da." "Okay, dann lass uns woanders hingehen. Im Moment sind eh noch die Vorgruppen dran, die brauchen noch mindestens ne Stunde bis wir dran sind..." schlug er vor. Mel fing an zu lächeln. "Ich geh mal eben auf die Toilette, okay?" sagte sie dann laut und verschwand mit einem schelmischen Grinsen. Kian wartete noch ein paar Minuten, bis er hektisch aufsprang. "Shit, ich hab versprochen meine Mutter heute morgen anzurufen! Hat mal jemand ein Handy?" Er sah sich um und Anto hielt ihm eins hin. "Du bist in zehn Minuten wieder hier und wenns geht, bringst du auch Melanie wieder mit, klar?" Er nickte und freute sich innerlich tierisch, dass anscheinend niemand Verdacht schöpfte. Er lief den Gang entlang und suchte Mel. Aus der Maske kam ein leichter Lichtschein und Kian ging dort hinein. "Na endlich. Ich dachte schon, du lässt mir hier allein" sagte Mel und zog ihn an sich ran. "Wir haben genau zehn Minuten." sagte Kian und drückte seine Lippen auf ihre. "Na das sollte doch reichen, oder?" grinste Mel und fing an, ihm seine Hose auszuziehen.
"Wo bleiben die denn? Ich hatte ausdrücklich gesagt, ZEHN MINUTEN! Jetzt ist schon fast ne Viertelstunde um!" "Soll ich mal gucken, wo sie stecken?" bot sich Helen an. "Ja bitte, 5 Minuten, klar?" Helen nickte nur und machte sich auf die Suche. Sie sah im zweiten Aufenthaltsraum nach, in der Kantine, in den Umkleiden, auf den Toiletten, dann kam sie zur Maske. Von dort hörte sie seltsame Geräusche, ein lautes Stöhnen und Wispern. "Mel, bist du da drin?" fragte sie laut und öffnete die Tür. "Was zum-" Mel öffnete erschrocken ihre Augen und sah Helen im Türrahmen stehen. Sie drückte Kian von sich weg und zog ihre Hose hoch. "Hel, warte, Hel bitte, bitte warte!" Sie sprang von dem Tisch, auf dem sie gesessen hatte und knöpfte ihre Hose zu. "Sorry Kian, ich muss zu Helen -" "Mel, was soll das? Ich - MEL!" Sie rannte hinter Helen aus dem Raum und Kian stand in der Maske, die Hose auf dem Boden und starrte fassungslos zur Tür.
Mel lief mit schnellen Schritten wieder zum Aufenthaltsraum, strich sich ihre Jacke glatt und zupfte die Haare zu Recht. Als sie eintrat, kam Anto auf sie zu. "Mensch, wo wart ihr denn?" "Wer wir?" stellte Melanie sich dumm. "Kian und du!" "Ich hab keine Ahnung, wo Kian steckt!" sagte Mel und ging von ihm weg, bevor sie sich verriet. Sie lief zu der Stelle wo Helen saß und auf einen Punkt am Boden starrte. "Helen, es tut mir leid, ich hätte es dir erzählen sollen." fing sie an, doch Helen sah nicht einmal auf. "Entschuldige." Sie stand traurig auf und setzte sich ein Stückchen weiter weg hin. In dem Moment betrat Kian den Raum und wurde sofort von Anto angepflaumt. "Was soll das Kian, ich hab gesagt zehn Minuten, du warst fast zwanzig weg! Hast du jetzt wenigstens das mit deiner Mutter geklärt?" Anto war wirklich sauer. "Ja, danke." "Gut, wir fangen jetzt an. Auf die Plätze bitte." sagte er dann zu allen. Kian ging zu den anderen, zubbelte noch mal an seiner Jacke herum und lief mit ihnen unter die Bühne, auf die Plattform. Die Mädels liefen währenddessen auf die Startpositionen neben der Bühne.
Anderthalbstunden später kamen alle schweißgebadet und erschöpft wieder in den Aufenthaltsraum und liessen sich in irgendwelche Sessel fallen. Melanie ging aber erstmal zu Anto. "Anto? Wir haben jetzt erst knapp 14 Uhr. Bleiben wir jetzt die ganze Zeit bis zum Konzert noch hier oder fahren wir nochmal zum Hotel?" fragte sie. "Wenn ihr wollt, könnt ihr noch mal zurück. Ist irgendwas Wichtiges?" "Nein nein, ich hab nur keine Lust jetzt hier noch 6 Stunden rumzuhängen, wenn da im Hotel ne schöne kalte Dusche auf mich wartet!" lächelte sie. "Klar, geht mir genauso, aber ich muss hier bleiben. Aber ich hab ja auch nicht getanzt. Du warst sehr gut. Nur das vorher darf nicht nochmal passieren, heute Abend, ist das klar?" Er zog eine Augenbraue hoch und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. "Geh schon mal zum Ausgang. Ich frag mal rum, wer noch zum Hotel will." Sie nickte und ging aber vorher noch zur Umkleide und zog das letzte Kostüm aus. Es war superenger Catsuit aus schwarzem Stoff. Sie hing es ordentlich auf ihre Kostümstange und lief erst dann zum Ausgang, an dem schon einige Leute standen und auf den Bus warteten. Unter anderem auch Kian. Sie lief zu ihm. "Hey Ki." Er drehte sich um, sagte "Hi" und sah wieder weg. "Kian, jetzt sei nicht sauer, das war grad ne echt blöde Situation für mich!" "Meinst du für mich nicht?" fauchte er. "Ich werde so gerne dabei erwischt, wie ich grad meine Freundin vögele!" stiess er zwischen geschlossenen Zähnen hervor. "Kian, das ist was ganz anderes. Hel-" "Ach ja? Ich seh da keinen Unterschied!" "Mensch, lass mich doch mal ausreden!" "Ich hab jetzt aber keine Lust dir zuzuhören!" Kian funkelte sie an und stieg in den Bus, der gerade vorgefahren war. Mels Laune sank auf den Tiefpunkt. Erst hatte sie so schlecht geschlafen, dann der Streit mit Hel und jetzt war auch noch Kian sauer. "So eine Scheisse" seufzte sie und stieg ebenfalls ein.
++++++++++++++++++<br>Always behave like a duck:<br>Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater