Where dreams come true - Fan Fictions

~*Hush or Die*~

Re: ~*Hush or Die*~

puffelhase? puffelhase vom westlife-club.de.vu???


Love ain*t nothing but a four letter word...

Re: ~*Hush or Die*~

Joah? Kennen wir uns?

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Always behave like a duck:
Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater

Re: ~*Hush or Die*~

*g* dumme jungfrau steffie falls dir das was sagt ausm lounge club


Love ain*t nothing but a four letter word...

Re: ~*Hush or Die*~

Hey Laura, sorry, dass ich lang nix geschriebn hab, aber ich hab im Mom null time, deine Fic weiterzulesen, obwohl ich gerne würde.....dickes und 'nen an dich!!! Kannst mir "Hush or Die" mailen??? Wär echt supilieb! Dann könnte ich die nämlich in Ruhe durchlesen...! Bekommst dann auch extraviel Feedback von mia!!!*Dackelblick aufsetz und dabei an eine MIschung aus Mark und Nicky erinner*

*~ Proud Markzi-Clan Member ~*~

Read my FF "Love doesn't have to hurt"!!!
#37 Nixtas and proud of it!!!

Re: ~*Hush or Die*~

Hi ihr Süßen!
Hier gehts erstmal weiter...

@NixBabygirl: Klaro mail ich dir das mail, deine addy hab ich ja oder? Oder soll ichs als PN schicken? Wär jetzt für mich einfacher. Ist ja nicht schlimm, dass du keine Zeit hast

@Steffi: Boah jetzt bin ich überrascht. Bin schon länger am Grübeln, wer du jetzt denn bist. Sag mal warst du heute *zufällig* bei Viva? D.h wenn du das Mädchen in deinem avatar bist. Hab nämlich jemanden gesehen, der genauso aussah!

Jetzt aber viel Spaß!

Kapitel 27

Es klopfte, als sie gerade aus der Dusche kam. Sie wickelte sich das Handtuch noch fester um den Körper und öffnete. Sie wusste, dass dort entweder Kian oder Helen stehen würden, aber nicht, wie sie reagieren sollte. Vor ihr stand Kian. "Darf ich reinkommen?" "Klar." Er trat ein und setzte sich auf einen freien Stuhl. "Hast du mir irgendwas zu sagen?" fragte er und sah auf den Boden. "Kian, ich-" "Ich meine, ich versteh einfach nicht, wieso du sofort hinter ihr her gerannt bist, nur weil sie uns gesehen hat. Ausserdem hängst du andauernd mit ihr rum und ich hab dich doch noch vor ihr gewarnt, du wusstest doch dass sie-" "Kian, ich hab nichts mit ihr, falls du das glauben solltest! Es ist nur so-" Kian umarmte sie feste und fing an zu weinen. "Ich liebe dich doch so sehr Mel, ich will dich nicht teilen." "Musst du ja auch gar nicht. Weisst du, es war so: Irgendwann letztens hat Helen mir mal erzählt, dass sie unglücklich verliebt ist. Aber in einen Mann, verstehst du? Sie war sich nicht mehr sicher über ihre Gefühle. Sie hat einfach mal so richtig ihr Herz bei mir ausgeschüttet. Dabei hat sie mir auch gesagt, wer der Kerl ist." Mel stoppte. "Und?" fragte Kian und blickte sie gespannt an. " Sie hat sich in dich verliebt, Ki" flüsterte Mel und sah ihm in die Augen. "Was?" "Deswegen wollte ich es ja geheim halten, deswegen wollte ich niemandem was sagen, nur deswegen, nicht weil ich mich deiner schäme, sondern damit ich ihr nicht wehtue. An dem Abend wo sie es mir gesagt hat, waren wir schon zusammen und ich hab mich nicht getraut, es ihr zusagen." Kians Miene blieb unbeweglich, seine Tränen hingen noch auf seinen Wangen. Nach ein paar Minuten glaubte Mel ein leichtes Zucken zu sehen, dass sich zu einem breiten Grinsen und schliesslich zu schallendem Gelächter entwickelte. Kian hielt sich den Bauch vor Lachen und Mel konnte auch nicht mehr ernst bleiben. "Warum lachst du denn so, Kian?" kicherte sie. "Ich fass es nicht! Entschuldige, dass ich das jetzt so direkt sage, aber eine Lesbe ist in mich verknallt? Das ist ziemlich verrückt!" "Bitte mach dich nicht über sie lustig Kian, es geht ihr echt mies, weil ihr genau das selber so zu schaffen macht!" "Was soll ich denn deiner Meinung nach sagen? Wow, ich find es toll, dass ich eine lesbische Verehrerin habe? Du reichst mir doch vollkommen!" Melanie musste lächeln und umarmte Kian so fest sie konnte. "Hey hey hey, mach mal halblang! Ich krieg keine Luft mehr!" Sie liess ihn glücklich los. "Dann wär ja jetzt alles geklärt, seh ich das richtig?" Mel nickte. "Dann lass uns doch einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben...!"

Der Speisesaal war fast leer, als Mel ihn betrat. Nur Helen und Cecillia saßen in einer ruhigen Ecke und schwatzten ein bisschen. Sie lief zu den beiden rüber. "Cecillia, kannst du uns mal einen Augenblick alleine lassen?" bat Melanie sie freundlich. Ohne ein Wort zu sagen, löffelte Cecillia in ihrem Joghurt weiter, stand auf und sah von Mel zu Helen und von Helen wieder zu Mel, bevor sie ging. "Danke." murmelte Melanie und setzte sich auf ihren Platz. Helen saß ihr mit gebeugtem Kopf gegenüber und aß schweigend ihr Müsli. "Hel, es tut mir leid. Wirklich. Ich - ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte, verstehst du? Du bist total am Ende, weil du unglücklich verliebt bist und erwartest von mir, dass ich dir zuhöre und eventuell eine Lösung parat habe. Da kann ich doch nicht noch mehr auf dir rumtrampeln und locker flockig sagen: "Ach Hel, es lohnt sich nicht, sich darüber Gedanken zu machen, Kian ist mit mir zusammen, von dem lässt du besser die Finger!" Das hätte dich doch nur noch mehr runtergezogen. Ich wollte es dir die ganze Zeit erzählen, wirklich, ich wollte nur auf den richtigen Moment warten." "Ja, leider hat der richtige Moment dich zuerst gefunden! Weisst du eigentlich, was es für ein Scheißgefühl ist, wenn du deine Freundin dabei erwischst, wie sie deinen Schwarm vögelt?" zischte sie, raffte ihre Sachen auf und verschwand. Auf halben Weg blieb sie nochmal stehen. "Ich hab jedenfalls gedacht, dass du meine Freundin bist!" Mit Tränen in den Augen stieg sie in den Aufzug, aus dem Nicky ausstieg. "Huch, was ist denn mit der los? Mel, weisst du das? Die sah total fertig aus. Mel?" Sie hatte ihren Kopf auf den Tisch gelegt und ihren Tränen freien Lauf gelassen. "Habt ihr euch gestritten?" fragte Nicky sanft und legte fürsorglich seinen Arm um ihre Schulter. Melanie schniefte, hob den Kopf und wischte sich die Tränen weg. "Ich hab Scheisse gebaut." murmelte sie niedergeschlagen. "Kann ich dir irgendwie helfen?" Sie schüttelte den Kopf. "Das ist alles ein bisschen kompliziert. Aber danke für das Angebot." "Keine Ursache. Wenn du Stress hast, kannst du immer zu mir kommen, okay? Ich vertrag im Moment ne Menge, Gina ist in letzter Zeit ziemlich kratzbürstig. Du weisst schon, die Hormone und so." sagte er augenzwinkernd und liess sie alleine. Seufzend sah Mel auf die Uhr und beschloss, noch ein bisschen ins Fitnessstudio zu gehen.

Kapitel 28

"Das müssen wir feiern, Leute! Holt den Schampus raus und lasst die Korken knallen!" schrie Bryan, als er von der Bühne kam. "Jungs, ihr wart großartig! Kein Patzer, kein schräger Ton, keine dummen Witze, keine Zwischenfälle, ich bin wirklich beeindruckt! Ihr wart auch sensationell Mädels, erste Sahne." Er drückte alle feste und reichte dann die Champagnergläser weiter, die mittlerweile eingeschenkt waren. "Auf diesen tollen Tourstart und auf dass es so weiter geht!" rief Anto fröhlich und umarmte Ella, die neben ihm stand, noch ein weiteres Mal. Helen und Melanie waren die einzigen die sich nicht wirklich freuen konnten. "Hey Hel, was'n los, du legst hier 'ne grandiose Show hin und stehst da, als hättest du grad ne Ladung kaltes Wasser ins Gesicht gekriegt! Du auch Mel! Ist irgendwas?" fragte Shane. "Nein, alles okay." sagten Melanie und Helen im Chor und sahen sich erschrocken an. "Na wenn ihr euch da so sicher seit, will ich euch nicht länger stören. Feiert noch schön!" Mel gab sich einen Ruck und nahm ein Glas in die Hand. Sie kippte den Inhalt mit einem Schluck runter und ging zu den anderen rüber. Nach einer Stunde, es war mittlerweile war es Viertel nach Zwölf, scheuchte Anto alle auf, um die Party im Hotel weiterzufeiern. Sie fuhren also die kurze Strecke bis dorthin mit dem Bus und gingen nicht einmal hoch, sondern direkt in die Bar, um es richtig krachen zu lassen. Mel tanzte ausgelassen mit Kian und den anderen und trank eine ganze Menge. Sie wollte ihre schlechte Laune wegtrinken, damit sie den anderen nicht die Party versaute, wollte Spaß haben und ihre miese Situation vergessen. Deswegen kippte sie einen Drink nach dem anderen. Sie tanzte wild, warf Kian sehnsüchtige Blicke zu, die auch den anderen teilweise nicht verborgen blieben. Um halb zwei, alle anderen waren noch halbwegs nüchtern, weil sie nicht gleich am ersten Morgen der Tour die volle Dröhnung Kopfschmerzen haben wollten, lag Melanie halb unterm Tisch. Sie wollte sich grade noch einen Drink holen gehen, da konnte Kian nicht mehr zusehen. "Mel, ich glaub du hast genug." sagte er und hielt ihr Handgelenk fest. "Nein." Sie knickte weg und saß Sekunden später verdutzt auf dem Boden. "Huh, das waaar jetz aba nisch geplant." nuschelte sie und versuchte, wieder aufzustehen, was ihr nicht gelang. "Hilfst du mir ma hoch, mein Schatz?" grinste sie und hauchte ihm einen Kuss entgegen. Angewidert verzog Kian das Gesicht und zog sie hoch. "Komm Mel, ich bring dich mal hoch, bevor du noch mehr Blödsinn redest." versuchte er die Situation zu retten. "Das is lieb, mein Schatz. Ich glaub, isch hab jetzt eh ..." Sie rülpste laut und kicherte. "Upsi. Hab dich lieb, Ki" kicherte sie weiter. "Jaja. Wie du meinst." "Has du miiich etwa nich lieb? Warum hasn du dann mit mir..." "Mel, halt einfach die Klappe, du weisst ja gar nicht mehr, was du da redest!" Er drückte den Knopf des Aufzuges schnell und wischte sich den Schweiss von der Stirn. "Ich komm nicht mehr runter Jungs. Viel Spaß noch." Er hob kurz die Hand und nickte ihnen noch zu, ehe er mit Mel im Aufzug verschwand. "Du kannst von Glück reden, wenn keiner dein Genuschel verstanden hat!!" fuhr er sie an, als die Türen sich schlossen und sie kurz darauf den Flur entlang gingen. Er zog seinen Zimmerschlüssel aus der Hosentasche und schloss auf. Mel stützte sich schon die ganze Zeit auf ihn und schlief schon fast. "Gleich kannst du pennen, Süße. Nur noch ein paar Meter." Er setzte sie sanft aufs Bett und Mel liess sich nach hinten fallen. Sie war sofort weg. "Was machst du für Sachen." sagte Kian sanft und strich ihr zärtlich über den Kopf. Er schlug die Bettdecke zurück und deckte sie damit zu. Sie kuschelte sich hinein und gab ein paar unverständliche Worte von sich. Kian schenkte ihnen keine Beachtung. Er vergewisserte sich nochmal, dass sie schlief, zog sich aus und knipste das Licht aus.

"Glaubt ihr, da läuft was zwischen Mel und Kian?" fragte Mark. "Ich weiss nicht. Sie hat grad ganz schön komisches Zeug geredet!" antwortete Shane. "Aber sie war doch total zu! Ich hab bestimmt auch schon mal jemandem meine Liebe beteuert, als ich betrunken war." gab Nicky zu Bedenken. "Naja, ich glaub es eigentlich nicht." dachte Bryan laut. "Sie hat schliesslich ne kleine Tochter, ne Zuckersüße noch dazu. Warum sollte sie sich dann auf Kian einlassen? Es sei denn, der Vater wäre ihr abhanden gekommen." "Das werden wir wohl erst wirklich herausfinden, wenn die beiden zu uns kommen und es uns sagen!" schloss Nicky das Thema ab und stand auf. "Ich muss hoch. Georgina schläft bestimmt schon lange und ich hab ihr noch nicht mal von dem tollen Tourstart erzählt!" zwinkerte Nicky und verschwand im Treppenhaus. "Dieser Idiot rennt doch tatsächlich um zwei Uhr morgens die Treppen hoch, ich fass es nicht. Naja, mal schauen ob ich ihn noch abfangen kann!" lachte Shane und rannte, um den Aufzug noch zu bekommen.

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Re: ~*Hush or Die*~

ne also bei viva war ich sicher net...wer war denn zu gast? *g* alsserdem glaub ich bin ich zu alt für die...
achja ich hab gestern ma breath gelesen *lara mir gesagt hat, dass das vortsetzung zu hush or die ist*


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Re: ~*Hush or Die*~

*haha* Wer war zu Gast, ja gute Frage. Ich erinnere mich auch nicht mehr so wirklich dran, weisst du? War so aufregend, neben Gülcan zu sitzen Na okay, dann warst du das eben nicht, hätt ja sein können, auf dein Alter hab ich nämlich noch nie geachtet. Außerdem ist man so jung wie man sich fühlt *schlau tu*

Na und wie fandest dus? Hoffe es war zu deiner Zufriedenheit

Kapitel 29

"Oh Gott, mein Kopf" stöhnte Melanie am nächsten Morgen. "Hast du Kopfschmerzen?" "Nein, gar nicht." sagte Mel ironisch. "Ich hab dir gleich gesagt, dass du nicht so viel trinken sollst. Du hast dich gestern fast um Kopf und Kragen geredet." sagte Kian und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Was meinst du?" Mel schlug langsam die Bettdecke weg und drehte sich auf den Bauch, damit sie Kian ansehen konnte. "Guten morgen erstmal." Sie gab ihm einen Kuss." "Uh, du riechst nach Alkohol!" Er schob sie weg. "Ich meinte damit, dass du mir da unten andauernd gesagt hast, wie lieb du mich hast und noch dazu beinahe, dass wir miteinander geschlafen haben!" Mel richtete sich erschrocken auf und hielt sich danach den schmerzenden Kopf. "Hab ich das wirklich getan? Ich erinnere mich nicht mehr! Oh Gott, ich muss wahnsinnig gewesen sein." "Nein, nur betrunken, deswegen hat dir warscheinlich auch keiner geglaubt." "Dann ist ja gut, ich geh jetzt erstmal duschen." "Tu dir keinen Zwang an." Kian blieb entspannt im Bett liegen und genoss die frische Brise, die vom offenen Fenster hereinwehte. Er hatte Melanies Bild vor Augen, sah sie nochmal an ihrem Geburtstag, als sie Maddie erblickt hatte. Ihre ihm zu Liebe offen getragenen Haare wehten von der leichten Brise, die durch die geöffnete Tür hereinkam, ihr Gesicht leuchtete heller als der hellste Stern, ihr Lächeln war süßer als Zucker und ihre Augen blitzen vor Freude. Kian lächelte, obwohl ihm bewusst war, dass er alles gebrauchen konnte, aber keine Frau an seiner Seite. Niemanden, der sich für ihn interessierte, der seine Vergangenheit aufwühlte, wieder zum Gesprächsthema machte, keinen, der ihn zu Dingen verleitete, die nicht zu seinem Vorhaben passten, oder mit ihm Dinge anstellte, die ihn verrückt machten....

"Mel, du musst dich langsam beeilen, du hast schon wieder nichts Neues herausgefunden! Deine Zeit wird knapp! Du bist jetzt schon fast 5 Monate dabei, dass heisst, die Tour läuft seit anderthalb Monaten, du hast nur noch 2 einhalb Monate, wenn du weiterhin so langsam arbeitest, können wir einpacken. Auf Promotiontouren und ähnlichem können wir nie so unauffällig jemanden einschleusen!" "Ja, du hast ja Recht, aber was soll ich denn machen, Sean? Wir fliegen oder fahren jede Woche an einen anderen Ort, jedes Mal ändert sich hier alles wieder, neue Zimmer, neue Ordnung, neue Hinweise! Und die Arbeit wird davon auch nicht weniger, verstehst du? Wenn ich nicht zuverlässig tanze, komme wir genauso wenig weiter, weil ich dann rausfliege!" "So ein Unsinn, die können dich nicht mitten in der Tour feuern!" "Aber ich will nicht unzuverlässig sein, kapier das doch! Das führt nur zu unangenehmen Fragen, die kann ich gar nicht gebrauchen!" "Ja, stimmt schon, aber du musst dich zusammen reissen Mel! Du bist in einer Gruppe potenzieller MÖRDER, ist dir dass bewusst? Jeder der Jungs kann ihn getötet haben, alle fünf wären dazu in der Lage..!" Er wollte noch weiter sprechen, aber Mel schnitt ihm das Wort ab. "Was weisst du schon von diesen Menschen, Sean? Ob sie dazu fähig wären oder nicht, dass kann ich ja nicht mal beurteilen, also halt du dich aus dieser Sache gefälligst raus!" fauchte sie, legte wutentbrannt auf und schaltete ihr Handy aus. Sie wusste, dass er ihn einer Sache Recht hatte, ihre Zeit wurde langsam knapp. Aber er hatte kein Recht, so über all diese liebenswerten und netten Personen zu reden, weil EINER von ihnen sich vielleicht etwas hatte zu Schulden kommen lassen. Okay, vielleicht war das so etwas milde ausgedrückt, Mord war schliesslich kein Kavaliersdelikt, aber trotzdem. Ausserdem tat sie schon alles Menschenmögliche! Sie hatte mittlerweile fast alle von Bryans Videos durchgesucht, aber nichts war ihr in irgendeiner Weise seltsam vorgekommen. Das Meiste waren Komödien oder Zeichentrickserien, oder normale Kinofilme. Nur einmal war ein selbst gedrehtes Video von Bryan und den Kids dabei gewesen und Mel hatte Tränen gelacht. Die Kids hatten ihn ganz schön im Griff. Wenn Molly was wollte, bekam sie es auch. Und in Sachen Marks Briefe war sie auch kein Stück weiter gekommen. Er erhielt sie nach wie vor, liess keinen an sie ran und schrieb schneller als der schnellste Blitz zurück. Wohin sie gingen, was drin stand, keiner wusste es. Mel hatte sich heimlich durchgefragt, mit der Begründung, Mark wäre einmal in Tränen ausgebrochen, was zwar stimmte und ihr auch ein bisschen zu schaffen machte, aber es war nicht das Interessante daran. Viel mehr interessierte es sie, wer ihm schrieb. Ein geheimer Kumpel, ein Komplize, ein Mafioso? Jeder konnte es sein. Aber Mark liess ihr keine Möglichkeit, etwas zu erfahren. Bis er eines Tages von Anto gerufen wurde und so überstürzt aufbrach, dass er seinen Zimmerschlüssel verlor. "Mark, du hast..."Mel unterbrach sich selber. Einerseits, weil er sie sowieso nicht hören konnte, andererseits, weil es ein dickes Eigentor gewesen wäre, so eine Gelegenheit zu verschenken. Wie in Trance hob sie den Schlüssel auf und betrachtete ihn. Es war nicht nur der Schlüssel zu seinem Zimmer, nein es war der Schlüssel zu seinem Geheimnis und vielleicht sogar zum Tod des jungen Reporters. Vielleicht.

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Re: ~*Hush or Die*~

ach ja und es heisst BreathE, nicht Breath *drauf bestehen tu*

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Re: ~*Hush or Die*~

Hi ihr Lieben!
Heute gibbet mal ein bissl mehr, weil ich am WE nicht so viel Zeit habe und von MO - MI auf Klassenfahrt bin. Wünsch euch viel Spaß beim Lesen und ein schönen zweiten Advent!
*knuddels*
Laura!

Kapitel 30

"Sie müssen doch hier irgendwo sein!" sagte sie zu sich selbst und wühlte weiter in Marks Sachen herum. Die Briefe mussten in seinem Zimmer sein, wo sonst? Sie waren nicht in seiner Kommode, nicht im Nachtschränkchen, nicht im Schrank, nicht auf, unter oder neben dem Schrank und unterm Bett fand sie auch nichts ausser Staub und ein paar Zeitschriften. Verzweifelt setzte sie sich auf das große, weiche Bett und liess den Blick schweifen. Er blieb an einem braunen Etwas hängen, das auf dem Couchtischchen lag. Sie lief mit neuer Hoffnung hin und löste das Band um die Mappe. Sie öffnete sie und sah einen beachtlichen Stapel Briefe darin liegen. Auf keinem stand ein Absender, immer nur feinsäuberlich die Adresse des Hotels, in dem sie zu der Zeit gewohnt hatten. Mel besah sich die Umschläge mit klopfendem Herzen. Der Poststempel kam immer aus einer Stadt namens Collooney, sie meinte sich zu erinnern, dass das in der Nähe von Sligo lag. Mit vor Aufregung zitternden Händen, öffnete sie den ersten Umschlag. " Lieber Mark, wie geht es dir so weit weg?" Mel sah nochmal auf die Adresse. Es war der Tag vor ihrer Abreise aus Dublin gewesen. "Ich vermisse dich so sehr, dass mein Herz schmerzt. Deine Nähe, deine Wärme, all das, was ich nun schon seit mehr als zwei Monaten missen muss. Es ist unglaublich, wie sehr ich dir verfallen bin, wie sehr ich mich nach dir verzehre und mich zu dir wünsche. Es vergeht keine Sekunde...." Mels Gesichtsausdruck wurde mit jeder Sekunde fragender. Das hörte sich nach allem an, aber bestimmt nicht nach einem Brief von einem Komplizen. "... in der ich nicht an dich denken muss, in der ich dein Bild nicht vor mir sehe, nicht deinen Geruch in der Nase habe oder deine Stimme im Ohr. Du bist immer bei mir, so fern und doch so nah. Nicht mehr als zwei Stunden trennen uns voneinander und doch darf ich dich nicht sehen. Du wolltest es so. Ich verstehe es nicht, aber ich akzeptiere deine Entscheidung. Es wird besser so sein, wenn du der Meinung bist, dies sei richtig. Trotzdem wünschte ich, du wärst bei mir, würdest meine Lippen küssen, deine Hände durch meine Haare gleiten lassen, in meine Augen schauen, deine Hand in meiner, dein Atem im Gleichklang mit meinem." Mel fasste sich an den Kopf und liess den Brief sinken. Das dürfte doch nicht war sein! Sie las weiter. "Meine Gedanken sind immer bei dir, keine Sekunde deines Lebens möchte ich verpassen. Ich würde es mir nicht verzeihen. Meld dich bald Mark, ich warte auf jedes noch so kleine Zeichen. In ewiger Liebe, deine Jade." Der Name war in wunderschön verschlungenen Buchstaben auf das Papier gesetzt. Melanie hatte dieser Brief gerührt, doch sie war fürchterlich enttäuscht. Wieder eine Spur im Sand verlaufen, jetzt blieb ihr nur noch das Video. Sie hob die anderen Briefe auf und besah sich die Daten der Poststempel. Sie suchte nach dem Brief, wegen dem Mark geweint hatte. Das war noch nicht lange her. Hier, 5.05 , ein paar Tage nach Kians Geburtstag, den sie ausgiebig gefeiert hatten. Sie wollte ihn gerade öffnen, als ihr Blick auf ein Foto, dass zwischen den anderen Briefen lag, fiel. Es zeigte eine lachende junge Frau mit braunen Locken und grünen Augen. Sie saß auf einer Schaukel und ihr leichtes Sommerkleid flatterte im Wind. Das war sicherlich Jade. Sie war ihr sofort sympathisch. Sie nahm den Brief wieder zur Hand und stutzte, als sie die Adresse des Hotels las. Es war nicht die kleine, enge Schrift von Jade, sondern eine große, breite und unordentliche Schrift. Sie klappte den Brief auf und las beunruhigt die Zeilen. "Sehr geehrter Mr. Feehily. Ich wünsche, dass sie sich in Zukunft von meiner Tochter fernhalten. Sie haben ihr bisher nur Unglück gebracht. Ihre lobenswerten Bemühungen und Fortschritte liessen nach, sie wurde rebellisch und frech, hatte nur noch ihre Freizeit mit ihnen im Kopf, vergaß daneben ihre Pflichten als Medizinstudentin und Mitglied von Green Peace völlig. Wenn ich merke, dass sie sich nicht an dieses Verbot halten, sehe ich mich gezwungen, sie anzuzeigen. Meine Tochter Jade ist gerade zarte 20 geworden und noch nicht fähig, eigene Entscheidungen zu treffen, von daher fühle ich mich verantwortlich, für ihr Wohl zu sorgen. Da ich in ihnen leider kein Wohl sehen kann, bitte ich sie, diese Entscheidung zu akzeptieren und keine weiteren Versuche zu unternehmen, Jade zu kontaktieren. Mit freundlichen Grüssen, Dr. Dr. med. Harry Mc Cormack." Melanie war ebenfalls den Tränen nah. Jade tat ihr unendlich leid, dass sie so einen Vater hatte. Sie war zwanzig, verdammt noch mal, nicht mehr 15! Ausserdem hatte sie unheimliches Mitgefühl mit Mark und erst jetzt fiel ihr auf, dass tatsächlich seitdem keine Briefe mehr gekommen waren. Zwar hatte sie Mark noch ein paar Mal tief über einen Briefbogen gebeugt gesehen, doch für ihn war nie mehr Post dabei gewesen, wenn Anto die tägliche Post ausgeteilt hatte. Sie legte die Briefe sorgfältig wieder zusammen und verschloss die Mappe wieder mit dem Band, dass ursprünglich darum gewesen war. Dann hörte sie plötzlich ein lautes Krachen hinter sich. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie sich in der Erwartung, Mark hinter sich stehen zu sehen umdrehte und ins Leere blickte. Nur das Fenster, das bis vor kurzem noch offen gestanden hatte, war nun geschlossen und hatte die Gardine zwischen sich geklemmt. Mel griff sich den Schlüssel, hastete aus der Tür, schloss ab und legte den Schlüssel vor die Tür. Dann rannte sie so schnell sie konnte zu ihrem Zimmer und schloss sich heulend ein. Es tat ihr so weh, das sie die anderen hinter ihrem Rücken ausspionieren und ihnen weh tun musste. Sie schaffte es nicht einmal mehr, sich auf das Bett zu legen, sondern saß mit engangezogenen Beinen an der Tür und weinte sich die Augen aus. Irgendwann musste sie wohl eingeschlafen sein, denn als sie durch ein heftiges Klopfen an der Tür aufgeweckt wurde, war es bereits dunkel. Sie stand auf und öffnete mit zittrigen Händen die Tür. Ihr Magen drehte sich um, als sie sah, wer vor ihr stand. "Hi Hel." flüsterte sie und wartete gespannt, was passieren würde. Helen sah sie mitleidig an. "Was ist los?" fragte sie leise. "Schon okay, hat sich erledigt." sagte Mel und versuchte, zu lächeln. Sie schaffte es nicht. "Willst du nicht reinkommen? Ich denke, wir sollten uns vielleicht nicht auf dem Flur aussprechen." sagte sie stattdessen. "Erst musst du mir sagen, warum du geweint hast." Helen blickte sie stur an. Mel wusste, dass sie keine Chance hatte, wenn sie sich je wieder mit ihr vertragen wollte. "Ich hab manchmal einfach fürchterliche Heimwehattacken, wegen Maddie und so." Mel schaute zu Boden, weil sie Helen bei einer solchen Lüge nicht in die Augen schauen konnte. Aber die verstand das anscheinend anders." Hey, du brauchst dich nicht dafür zu schämen, Heimweh ist nichts Schlimmes." Sie legte tröstend die Hand auf Melanies Knie, zog sie aber im nächsten Moment schon wieder weg, als ob sie eine ansteckende Krankheit hätte. Da erinnerte Mel sich wieder, warum Helen wirklich gekommen war. "Ich weiss nicht, wie ich es dir erklären soll, Hel. Es tut mir furchtbar leid, dass ich dir nichts davon gesagt habe. Es - es hatte zwei Gründe. Zum einen wollte ich dir nicht wehtun, vielleicht war es genau der falsche Weg, dich vor Schmerzen zu bewahren, ich hätte mir ja denken können, dass es nicht lange gut geht. Und zum anderen, weil Kian nicht wollte, dass ich es jemandem sage."
Helen schaute sie mit wässrigen Augen an. "Ist schon okay Mel. Ich muss da jetzt durch. Es ist nicht das erste Mal, dass ich nicht das kriege, was ich will." Sie grinste und nahm Mel in ihre Arme. "Es ist doch dumm, sich um einen Kerl zu streiten, oder? Erzähl mir lieber, wie er so ist...!"

Kapitel 31

Melanie und Kian saßen gelangweilt vor dem Fernseher und zappten sich durch das Programm. Es liefen hauptsächlich Talkshows und ein paar dumme Comedy Sendungen, die keinen vom Hocker rissen. Schliesslich nahm Mel Kian die Fernbedienung aus der Hand und machte die Kiste aus. "Wie lange wolltest du dir noch diesen Schwachsinn ansehen?" fragte sie genervt. "Solange, bis du mir die Entscheidung abnimmst, ob ich das Ding ausmachen oder anlassen soll." antwortete Kian frech und Mel musste lachen. "Kian Egan, sie sind manchmal echt unverbesserlich!" sagte sie und küsste ihn auf die Wange. "Wie, war das schon alles?" fragte Kian gespielt enttäuscht und klimperte mit den Wimpern. "Du hast es nicht anders gewollt!" sagte Mel und setzte sich mit verführerischem Blick auf seinen Schoss. "Ist das jetzt ne Kampfansa-" Kian kam nicht weiter, weil Mel ihn nun richtig küsste, dass ihm fast der Atem wegblieb. Seine Hand fuhr unter ihr T-Shirt und ihre in seine Hose. Ihr Verlangen nacheinander wuchs von Sekunde zu Sekunde. Schnell lag seine Hose auf dem Boden und sie trug nichts mehr ausser ihrem Höschen. Kian war gerade versucht, ihr auch dieses noch runterzuziehen, als es - wie konnte es anders sein- an der Tür klopfte. "Ki, mach auf, wir müssen kurzfristig zu einem Termin!" Kian stöhnte laut. "Warum das denn schon wieder?" fragte er genervt. "Woher soll ich das denn wissen?" Mel erkannte nun Brys Stimme. "Mir passt das auch überhaupt nicht in den Kram. Kerry ist mit Gina und Gil in der Stadt und Molly und Lilly sind alleine, ich kann unmöglich weg! Weisst du jemanden, der auf die beiden aufpassen kann? Jetzt mach doch mal endlich auf, ich komm mir dumm vor, auf dem Flur glotzen alle, bääääh" Mel konnte sich vorstellen, wie Bryan gerade eine Grimasse schnitt, um neugierige Gäste zu vertreiben. "Jaja, ich komm ja schon." rief Kian und zog sich wieder an. "Tut mir leid Süße, das müssen wir wohl auf heute Abend verschieben!" Er küsste sie sanft und lächelte. "Mach nichts, du kannst ja nichts dafür." Sie zog sich ebenfalls rasch an. Kian war schon an der Tür, als Mel noch ihre Haare ordnete. "Hey" sagte Bryan. "Da bist du ja- und Mel ist bei dir?" Er sah Kian verwirrt an. "Wir mussten noch was klären, wegen gestern, du weisst schon." Bryan blickte grinsend von Kian zu Mel, und wieder zurück. "Ja nee, is klar." lachte er und wandte sich nun an Mel. "Kannst du vielleicht auf Pooh und Sue aufpassen? Ich weiss nicht, zu wem ich sie sonst geben könnte, ausserdem hast du ja Übung!" bettelte Bryan. Melanie konnte und wollte bei dem verzweifelten Gesichtausdruck nicht nein sagen. "Okay, ich machs ja schon, du kannst aufhören so zu gucken!" lachte sie. "Danke, du bist meine Rettung, Kez würde mich killen, wenn ich die Zwei alleine lassen würde..." Er umarmte sie kurz und ging dann den Flur entlang. "Ki, kommst du?" "Ja, Moment. " Er senkte seine Stimme. "Wir sehen uns heute Abend okay? Ich denke, um halb fünf sind wir wieder da. Also musst du dich bloss 3 Stunden mit den zwei Biestern rumschlagen!" lachte Kian und gab ihr ein Bussi auf die Wange. "Ciao, bis gleich" Mel nickte und sah zu, wie die beiden in den Aufzug stiegen. Als sie darin verschwunden waren und die Türen sich mit einem leisen "Pling" schlossen, wandte sie sich ab und ging zu Bryans Zimmer. Sie wollte die beiden Kleinen nicht lange alleine lassen.

"...und die beiden heirateten und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute." Molly klatschte in ihre kleinen Hände und grinste. "Noch eine, noch eine!" "Nein Molly, keine Geschichte mehr, du hattest schon zwei, versuch jetzt zu schlafen, ja??? Deine Schwester braucht jetzt Ruhe." Sie zog der Kleinen die Decke bis zum Hals hoch und strich sie glatt. "Ich will aber keinen Mittagsschlaf machen!" quengelte Molly. "Wenn du jetzt brav ein Stündchen oder zwei schläfst, geht der Papa nachher mit dir auf den Spielplatz, okay?" Molly nickte eifrig. "Spielplatz, Spielplatz" murmelte sie vor sich hin und schloss die kleinen Äuglein. Mel streichelte über ihre Wange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann ging sie noch mal zu Lillys Bettchen und vergewisserte sich, dass sie ebenfalls schlief, bevor sie das Schlafzimmer, in dem alle Betten untergebracht waren, verliess. Sie liess sich aufs Bett fallen und schaltete den Fernseher an. Aber es liefen immer noch überall Talkshows, die Mel nicht ausstehen konnte. Sie sah sich um, und suchte nach etwas, mit dem sie sich beschäftigen könnte und ihr Blick fiel auf die Videos. Sie hatte noch nicht alle durch. Sie stand auf und schaute auf die Hüllen der Videos. Auf die, die sie gesehen hatte, hatte sie mit Edding einen kleinen Punkt gemacht. Sie fand vier Stück, die noch keinen hatten. Die zog sie raus und legte sie auf den Tisch. Dann ging sie zur Minibar rüber und holte sich eine kalte Flasche Wasser heraus, bevor sie das Video in den Rekorder schob. Es war diesmal ein aufgenommener Trickfilm, warscheinlich für Molly und Lilly. Sie holte ihn wieder raus und probierte den nächsten. Da klopfte es an der Tür und Ella trat ein. "Kian ist unten am Telefon und will dich sprechen." Mel tat überrascht und beauftragte Ella, so lange bei den Kids zu bleiben. Sie hastete nach unten und ging ans Telefon, zu dem Ben sie schickte. Er war wohl dran gegangen. "Ja?" "Hi Mel, du musst mir nen Gefallen tun. Geh bitte hoch in mein Zimmer, da liegt so ein Brief. Der muss unbedingt heute noch raus! Kannst du den für mich abschicken??? Ich hab das voll vergessen!" "Klar, kein Problem, ist der fertig oder muss noch irgendwas drauf?" "Ja, du musst noch ne Briefmarke draufkleben, ich hab noch welche in der rechten Schublade der Kommode, okay?" "Ja, mach ich." "Danke, du bist ein Schatz. Ich liebe dich." Mel sah sich verstohlen um. Ausser ihr und der Frau an der Rezeption war niemand zu sehen. "Ich dich auch." flüsterte sie zurück und legte auf. Schnell ging sie wieder hoch, sagte Ella Bescheid, dass sie noch ein paar Minuten da bleiben muss und ging in Kians Zimmer. Es war mal wieder nicht abgeschlossen, aber sie wäre auch so reingekommen, weil Kian ihr den Zweitschlüssel gegeben hatte. Sie sah sich um und entdeckte den Brief auf dem Tischchen vor dem Fernseher liegen. Das sie ihn eben nicht gesehen hatte, war ihr ein Rätsel. Sie schnappte sich in und ging zu der Schublade. Diese war wie immer verschlossen, das war sie auch bei Mels Durchsuchungsaktionen beide Male gewesen, aber heute steckte der Schlüssel. Sie drehte ihn um und zog die Schublade auf. Was sie sah, verschlug ihr den Atem. Ausser den besagten Briefmarken fand sie eine Pistole. "Wozu braucht Kian den eine Waffe?" fragte sie sich und zuckte mit der Schulter, sich selber die Antwort gebend. Sie riss sich zwei Briefmarken ab und klebte sie auf den Umschlag. Dabei las sie den Empfänger. "Debborah Harris" stand da in Kians undeutlicher Schrift. Der Name kam ihr bekannt vor, doch ihr fiel kein Zusammenhang ein. Sie schnappte sich ihre Jacke, die noch rumlag, zog sie über und machte sich auf zum Briefkasten.

Kapitel 32

"Da bist du ja endlich wieder! Ich dachte schon, ich müsste hier versauern!" "Tut mir leid, aber draussen gießt es in Strömen, da musste ich mich kurz unterstellen!!" "Jaja, ich versteh schon, aber jetzt kann ich ja wieder gehen, oder?? Ich hab nämlich eigentlich noch was vor!" "Klar, jetzt kann ich ja wieder aufpassen. Danke nochmal." "Keine Ursache, wieso wollte Kian eigentlich unbedingt dich?" "Woher soll ich das wissen? Ich kann auch nicht hellsehen!" lachte sie und kreuzte die Finger hinter ihrem Rücken, dass Ella nicht weiter nachfragte. "Ist gut, wir sehen uns ja dann heute bei der Abfahrt sicher." "Ja, bestimmt. Ciao." Ella schloss die Tür hinter sich und Mel setzte sich wieder hin. Das Video lief, nur der Bildschirm war nicht eingeschaltet. Sie machte ihn an und lief mit dem Rücken zu ihm gekehrt zum Sofa. Sie hörte plötzlich ein grässliches, höhnisches Lachen, dass immer lauer anschwoll und einen Schuss. Das Lachen verstummte und Mel löste sich aus der Starre, in der sie sich befunden hatte und drehte sich erschrocken zum Bildschirm um. Es war eine dunkle, schmutzige Lagerhalle zu sehen, sonst nichts. Sie setzte sich langsam hin und nahm die Fernbedienung. Sie spulte ein Stück zurück bis zum Anfang des Bandes. Eine dunkle Gestalt lief durchs Bild und verschwand irgendwo hin, wo man sie nicht sehen konnte. Sie sang ein bekanntes Lied, doch die Stimme klang seltsam verzerrt, ob es wegen der Videoaufnahme war oder wegen einem anderen Grund. Ein paar Minuten, in denen die Person mehrere Lieder sang, verstrichen. Sie erkannte die Lagerhalle. Es war die, in der Stan Harris, der tote Reporter, aufgefunden worden war, mit einer 5 mm Kugel im Kopf. Kaltblütig erschossen, liegengelassen und verblutet. Er hatte keine Chance, selbst wenn er früher gefunden worden wäre, der Schuss hatte einige lebenswichtige Nervenstränge getroffen. Melanie erinnerte sich daran, wie sie ihn im Leichenschauhaus gesehen hatte. Der Kopf völlig zerstört, die Haut aschfahl und auf dem linken Arm war mit einem scharfen Messer "I cry" eingeritzt worden. Ihr wurde schlecht, wenn sie nur daran dachte. Für sie war das der unangenehmste Teil ihres Jobs, weil sie nicht mal Blut sehen konnte, ohne dass ihr übel wurde. Plötzlich hörte man eine Tür quietschen und jemanden eintreten. "Hallo." sagte eine leise Stimme und das Singen verstummte. "Lassen sie mich gefälligst in Ruhe!" schrie derjenige laut, der eben noch gesungen hatte. "Hauen sie ab, haben sie keine Ohren, oder warum hören sie nicht? Es wird ihnen noch leid tun, wenn sie jetzt nicht verschwinden!" Eine lange Pause entstand, bevor sich der neu dazugekommene zu Wort meldete. "Wollen sie mir Angst machen? Hören sie, ich will doch bloß eine gute Geschichte für meine Zeitung, wir sind eine hoch angesehene Boulevardzeitschrift, mit vielen Millionen Lesern, doch wir sind pleite. Pleite, weil ein dummer kleiner Angestellter alles falsch gemacht hat, was man falsch machen kann. Dafür wird er schon noch büßen, aber ich werde hier nicht weggehen, ehe ich eine gute Story in der Tasche hab, ist ihnen das klar?" "Natürlich ist mir das klar, aber ihnen scheint nicht bewusst zu sein, in welcher Gefahr sie sich hier befinden!" "Welche Gefahr denn? Vielleicht wird sich gleich das Rotkehlchen dort drüben auf mich stürzen, mein Gott hab ich eine Angst." Der Reporter, es musste Stan Harris sein, schien mit jedem Wort mehr eingeschüchtert. Mel wünschte sich, die beiden würden zu sehen sein. "Ich rede hier nicht von dummen Vögeln, mit vögeln hab ich mehr als die Hälfte meines bedeutungslosen Lebens verbracht, hier geht es um etwas anderes, mein Lieber. Sie befinden sich in Gesellschaft eines psychisch-verwirrten Mannes, der dazu neigt, Unüberlegtes zu tun. Das hab ich sogar schwarz-auf-weiss. Das Ganze wär ja noch nicht allzu schlimm, aber wie der Zufall es wollte, ist eben dieser Mann in Besitz einer äußerst gefährlichen Schusswaffe. Sie sollten vorsichtig sein." Seine Stimme klang gefährlich. Stan Harris sagte mit weinerlicher Stimme: "Da-das meinen sie doch jetzt nicht ernst oder?" "Noch nie in meinem Leben meinte ich etwas so ernst, wie das was ich gerade gesagt habe" Die Stimme klang boshaft, aber immernoch war sie sehr verzerrt. "Ich bitte sie, tun sie nichts Unüberlegtes, ich wollte sowieso gerade gehen, bitte, ich werde sie nie wieder belästigen...." versuchte Stan sein Gegenüber zu beschwichtigen. "Oh nein, mein Lieber, dafür ist es zu spät, ich habe ihnen zuviel anvertrauen müssen, ich kann sie doch mit diesem überaus kostbaren Wissen nicht einfach rausspazieren lassen, das verstehen sie doch, oder? Kommen sie, stellen sie sich da hin, es wird auch gar nicht wehtun und ich werde dafür sorgen, dass sie ein anständiges Begräbnis bekommen... haben sie Familie? Ja? Nun gut, dass ist ihr Problem, nun kommen sie schon, desto schneller ist es vorbei...." Irgendetwas geschah dort und Stan schien zu weinen. "Sonst gibts unschöne Blutflecken, das muss ja nicht sein, oder?" lachte der Mörder. "Noch irgendwelche letzten Worte?" Er wartete kaum zwei Sekunden, bevor er sagte: "Nun, anscheinend nicht. Sagen sie auf Wiedersehen!" Ein höhnisches Lachen drang aus seiner Kehle, schwoll zu einer hohen Lautstärke an, sodass man das Gefühl hatte, das Gehör würde Platzen. Gerade als das Lachen seinen höchsten Punkt erreicht hatte, dröhnte ein Schuss durch die Lagerhalle. Ein paar Minuten war Stille, dann fing die Person wieder an zu singen. Sie lief plötzlich durchs Bild, trug die Pistole, ein scharfes, blutiges Messer und einen dicken, goldenen Ring. Seine Kleidung war ebenfalls blutverschmiert. Er sang immer wieder diese Zeilen, bis er auf einmal den Kopf Richtung Überwachungskamera drehte und immer näher kam. Ganz langsam, Schritt für Schritt näherte er sich, bis er so nah war, dass nur noch sein eisblaues Auge auf dem Bildschirm zu sehen war.

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Always behave like a duck:
Keep calm and unruffled on the surface, but paddle like hell underwater

Re: ~*Hush or Die*~

jaa ok breathE
*g*
joa war nett *g* ok die Hauptpersonen sind ja net so ganz mein ding ;-) *das war diplomatisch formuliert* aber war gut geschrieben...aber was hät ich anderes von dir erwartet?


Love ain*t nothing but a four letter word...