YES - YES - Konzerttermine vergangener Touren

Tourdaten UNION/AROUND THE WORLD IN 80 DATES Tour (April 1991 - März 1992)

Re: Tourdaten UNION Tour

Zitat: JJG
Ich fühle mich ein paar Jahre zurückversetzt. Einen Tag später war ich in Oldenburg !!!Genau da war ich auch. Vielleicht sind wir uns vor oder nach dem Konzert sogar über den Weg gelaufen, ohne es zu wissen. Aber selbst wenn, würdest du mich heutzutage garantiert nicht mehr wieder erkennen.

Wie dem auch sei, es war gut, dass mal wieder ein Yes-Konzert in meiner Nähe stattfand und dann auch noch mit insgesamt 8 Mitgliedern. Mit dem Zug von Bremen bis nach Oldenburg dauerte es ungefähr eine Stunde, von dort waren es bis zur Weser-Ems-Halle noch 10-15 min Fußmarsch. Ich hatte damals Freunde und sogar Familie da (meine beiden Brüder, meine Schwester und Schwager) und mal wieder meine Arbeitskollegen. Wir waren schon relativ früh da und hingen noch ein paar Stunden vor Einlass mit gleichgesinnten Yes-Fans vorm Halleneingang rum. Um 19:00 Uhr wurde uns dann Einlass geboten und wir sicherten uns ca 20 m mittig vor der Bühne ein paar Stehplätze. Dann vergingen noch einige Minuten, bis es dann um kurz nach acht dunkel wurde und der obligatorische Feuervogel erklang. Unter tosendem Applaus und Gejubel betraten dann Yes-Ost (Jon, Rick, Steve, Bill) und Yes-West (Chris, Alan, Tony, Trevor) die gut mit Scheinwerfern ausgestatte Bühne in der ansonsten relativ unschönen Konzerthalle. Los ging es dann mit einem gestreckten "Yours Is No Disgrace", wie ich es bis dato noch nie gehört hatte. Highlight dieses Songs war ganz eindeutig das Gitarrenduell zwischen Steve und Trevor, garniert mit spontanen Drumeinlagen von Bill und Alan. Mir blieb die Spucke weg. Es folgte meine persönliche Live-Premiere von "Rhythm Of Love", der sehr solide und rockig gespielt wurde, nur am Intro hatten sie etwas gespart, es fehlten die Stravinskymäßigen Streichereinlagen. Nichtsdestotrotz kam der Song an und wurde von klatschenden Händen begleitet. Nach diesem Yes-Rocker begrüßte uns Jon ("Tell me, is this Oldenburg?" Publikum: "Yeah!) und gab wieder ein paar Fetzen Deutsch zum Besten, was natürlich gut beim Publikum ankam. Schließlich kündigte er mit "Shock to the rights of mankind, shock to the politicians!" einen neuen Song namens "Shock To The System" an. Das damals neue Union-Album mochte ich schon damals nicht so gern, zum Glück wurden auch nur zwei Songs (kurz vor Schluss noch "Lift Me Up") gespielt, die beim Konzert insofern ganz passabel waren. Das nächste Stück "Heart Of The Sunrise" war da schon wieder ein sehr willkommenes Stück. Auch hier gab´s wieder tolle Einlagen durch Trevor, der einfach eine Terz über Steve´s Gitarrenlinie spielte. Bis heute wohl die beste Version dieses Songs, die ich je gehört hab. Danach war es mal wieder an der Zeit für Steve, sein Können auf der Akustikgitarre zu beweisen und er zelebrierte seine Stücke "Clap" und "Mood For A Day" besonders eindrucksvoll. Man konnte ihm ansehen, dass er seinen Spaß hatte und mit voller Eifer dabei war. "Make It Easy/Owner Of A Lonely Heart" war nun das nächste Stück, das viele der Anwesenden begeistert mitsangen inklusive uns. Der Schlusspart war etwas verlängert und wurde von Rick mit einem beeindruckenden Solo veredelt. Ganz großes Kino, musste man wirklich sagen. Es folgte nun wieder ein etwas älteres Stück "from Close To The Edge. This song gets better with age, and so do we." Recht hatte Jon, denn "And You And I" war bis auf die etwas komischen Sound aus Tony´s Klavitorium ein weiteres Highlight und man hatte das Gefühl, dass die ganze Halle verzaubert war. Die nächste Überraschung folgte auf dem Fuß: ein Drum Duet, was man bis dato wohl nur von Genesis-Konzerten von Phil Collins und Chester Thompsion kannte. Bill und Alan trommelten sich wirklich bis in den Himmel, auch wenn Bill´s Elektro-Drum-Pads ab und an etwas künstlich wirkten, trotzdem ein Erlebnis. Das Drum Duet ging direkt über in "Hold On", was zwar diesmal etwas verhaltener als noch 1984 in Hamburg beim 90125-Konzert klang, nichtsdestotrotz aber eine solide Performance war. Der nächste Song im Set war dann mal wieder was aus den frühen 70ern: "I´ve Seen All Good People" inklusive Mitsing-Anweisungen von Jon vor dem Stück. Wakey als zusätzlicher Einheizer war ein weiteres optisches Highlight. Nach diesem wieder von der Halle begeistert aufgenommenen Song folgte mein persönliches Low-Light des gesamten Konzertes: ein Kaye-Solo-Beitrag. Klang er 1984 wenigstens noch halbwegs originell, war er diesesmal einfach nur langweilig und überflüssig. Tony, du bist einfach kein Performer! Begeistert war ich dann allerdings, als er in ein etwas ausgedehnteres Intro zu "Changes" überging. Der Song sorgte mal wieder für klatschende Hände und Jubel im Publikum und Trevor sang wirklich ergreifend. Nun schon wieder eine Solo-Runde: Jetzt war Trevor dran, über den Jon vorher eine kleine Geschichte, wie er zum Gitarrespielen kan, erzählte, während Chris ihm einen Hocker hinstellte. "Solly´s Beard" war zwar auch keine musikalische Offenbarung, aber es nervte auch nicht so wie das, was Kaye an jenem Abend verbrach. Man konnte damit leben, sage ich mal. Dann wieder einen Zeitsprung zurück in die 70er: "Long Distance Runaround" mit anschließendem "Whitefish"-Bass-Schlagzeug-Duell für Chris und Alan. Währenddessen immer mal wieder Zitate aus "Tempus Fugit" (Bassriff und Jon´s "Yes-Yeeees"-Einwürfe), vielleicht als Alibi, da sich Jon ja ansonsten strikt weigert, Songs aus der "Drama"-Periode mit den Buggles zu singen. Chris hatte jedenfalls auch seinen Spaß am Performen verbeugte sich danach höflich vorm johlenden Publikum. Nach einem zweiten und letzten "Union"-Titel ("Lift Me Up") kam nun der kletzte Solo-Beitrag für diesen Abend. Wakey spielte an den Keys sehr abgeklärt und professionell sein Medley aus den "Six Wives" und leitete von dort ins Intro des letzten regulären Songs: "Awaken". Euphorischer Jubel war zu hören, als Jon zu "High vibration, go on" anhob und durch Trevor, Bill und womöglich Tony´s Bühnen-Roadies bekam der Song an diesem Abend eine besondere Note verliehen. Während des Harfen-Orgel-Teils und der dazugehörigen Lichtshow (die ganze Halle wurde von grünen Scheinwerfern beleuchtet) schien das gesamte Publikum mal wieder wie verhext, vielleicht nicht ganz so wie anno 1977 in Bremen, aber gut, das war ja auch damals die erste Tour, wo es gespielt wurde. Vermisst habe ich 91 nur den "Flight Jam"-Teil vor "Awaken", aber trotzdem war es eine wunderschöne Version, die meiner damaligen Freundin sogar fast die Tränen in die Augen trieb, wie sie uns nach dem Konzert später erzählte. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Nachdem "Awaken" verklungen war, verließen die Yes-Men nacheinander die Bühne, doch ließen sie uns nicht lange auf die Zugabe, selbstverständlich "Roundabout", warten. Das Publikum wurde also zum Schluss noch mal richtig gerockt und so wurde ein wieder mal hervorragendes Yes-Konzert beendet. Blöd nach dem Konzert war nur, dass wir am Oldenburger Bahnhof ne Stunde lang auf den Zug zurück nach Bremen warten mussten, es war ja ein Samstag und an den Wochenenden fahren die Züge in Niedersachsen/Bremen immer besonders schlecht. Aber so ein tolles Konzert hat dies alles wieder wettgemacht. Wenn es also noch mal eine Yes-Reunion in genau diesem Line-Up mit Yes East und Yes West geben würde, ich wäre einer der Ersten, der ein Ticket für ein solches Konzert kauft. Aber bitte, liebe Yes-Männer, macht dann auch eine anständige Platte wo jeder ein wenig Mitspracherecht hat und lasst euch nicht zu sehr vom Management oder Plattenfirmen reinquatschen!

Re: Tourdaten UNION Tour

Sorry, ich muss wohl in dem kilometerlangen Laufband dieses Forums deinen Beitrag überlesen haben. Danke für deine Konzertrezi. Ich kenne auch die Union-DVD, die zwar leider nicht komplett ist, aber muss trotzdem ne tolle Tour gewesen sein mit so vielen Yes-Members.

Re: Tourdaten UNION Tour

Zitat: Ricarda
Ich kenne auch die Union-DVD, die zwar leider nicht komplett ist, aber muss trotzdem ne tolle Tour gewesen sein mit so vielen Yes-Members.Ist wirklich schade, dass man die Chance vertan hat, "Drum Duet/Changes" mit draufzupacken. Dafür enthält die DVD auch die beste Heart Of The Sunrise-Version, die ich kenne. Mit zwei Gitarristen klingt´s gleich ne ganze Ecke besser.

Re: Tourdaten UNION Tour

Die komplette Setlist aus Mountain View, Kalifornien (8. August 1991):

Firebird Suite
Yours Is No Disgrace
Rhythm Of Love
Shock To The System
Heart Of The Sunrise
Clap
Make It Easy/Owner Of A Lonely Heart
And You And I
Drum Duet
Changes
I've Seen All Good People
Solly's Beard
Saving My Heart/Whitefish/Amazing Grace
Lift Me Up
Wakeman Solo

Awaken
Roundabout

Re: Tourdaten UNION Tour

Ein Interview mit Alan White zur Tournee aus dem kanadische Fernsehen. Leider sind einige Stellen französisch und vielleicht nicht für alle verständlich. Wenn Alan allerdings redet, gibt es nur französische Untertitel, daher ist's nicht so schlimm:

http://www.youtube.com/watch?v=Yp00tjEAaeU&feature=related

Re: Tourdaten UNION Tour

Für mich bleibt immer noch die Hoffnung auf einen kompletten Konzertmitschnitt auf DVD. Aber mit Drum-Duett

und mit allen Solos





und mit allen Ansagen usw.

Ich kann mir vorstellen, dass das ein Knüller für die Yes-Fans wäre. genug Filmmaterial ist ja da.

Re: Tourdaten UNION Tour

Zitat: JJG
Für mich bleibt immer noch die Hoffnung auf einen kompletten Konzertmitschnitt auf DVD. Aber mit Drum-Duett

und mit allen Solos





und mit allen Ansagen usw.

Ich kann mir vorstellen, dass das ein Knüller für die Yes-Fans wäre. genug Filmmaterial ist ja da.Das wäre wirklich zu schön, um wahr zu sein. Zumal ja die Denver-Show auch irgendwie live im US-TV übertragen wurde, oder? Das verspräche ja schon mal exzellente Bildqualität.

Re: Tourdaten UNION Tour

Zitat: Fragile
Zumal ja die Denver-Show auch irgendwie live im US-TV übertragen wurde, oder? Das verspräche ja schon mal exzellente Bildqualität. Ich kann mich noch an eine Sendung im Deutschen Fernsehen (den Sender weiß ich nicht mehr) erinnern. Da ging es um die Erhaltung und Raubbau an der Natur. Es gab Interviews und Berichte und auch Bands wurden angesprochen, diese Aktion zu unterstützen. Yes waren auch dabei. Also hat man zwischenzeitlich zu verschiedenen Konzerten geschaltet. Zu Yes wurde nach Denver geschaltet, als sie "Schock To The System" spielten. Einen Mitschnitt dieses Songs habe ich noch irgendwo.