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Ten things I hate about Shadowrun

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Vielleicht ist die Waffe auch nur aufs Hemd gedruckt. Die Flammenhemden sind bestimmt 2034 aus der Mode gekommen.

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Gibbet eigendlich auch eine Rezension mit Fazit in der "YY rezensiert Rollenspielbücher" Ecke? Das würde ich gerne mal lesen.

Vielleicht mit einem Abbendum von Herrn Z?

Dieses mühselige zusammensuchen der Fakten ermüdet meinen Geist ^^


Toleranz beginnt da, wo man anfängt die eigenen Prinzipien zu verleugnen...

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Wenn ich den Tobi richtig verstanden hatte, macht es immerhin einen so vernünftigen Eindruck, dass man es mal ausprobieren könnte/möchte. Langfristig liefe es aber bestimmt doch wieder auf Gurps hinaus. Abgesehen davon, dass wir sowieso keine Zeit haben zu spielen

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Es liefe doch eigendlich immer zwangsläufig auf GURPS hinaus. Zumindest beim Tobi^^

Und das mit der Zeit...


Toleranz beginnt da, wo man anfängt die eigenen Prinzipien zu verleugnen...

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Also, ganz ehrlich – das ist einer der seltenen Fälle, wo ich einfach sagen muß: Ja, Tobi hat recht, mit GURPS als Regelwerk wäre SR besser weg. Da wäre das ganze Kleinklein wenigstens solide gemacht und der Quatsch fiele weg.


‘In general, Bumblebee Man only speaks in simple, over-enounced Spanish sentences. His catchphrases of choice are typically “Ay, ay, ay, no me gusta!” (“I don’t like it!”), “Ay, ay, ay, no es bueno!” (“That’s not good!”) and “Ay, Dios no me ama!” (“God doesn’t love me!”)’

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Geliebter Z.,

ich komme nicht umhin einzugestehen, dass deine liebevoll erstellte Antwort auf meine kleine, unschuldige Frage meine inhärente Trägheit -- welche mich viel zu oft vom Posten abhält -- nicht nur überwunden, sondern mich weit über das gewöhnliche Maß der Motivation hinaus mit einem inneren Antrieb geradezu beseelt hat. Ich begann damit, meine eigenen Erinnerungen zu ergründen. Doch so sehr ich mich auch anstrengte, mich wand und schwitzte, ich konnte meinen Synapsen keinen Anklang des damals Erlebten entlocken.

Zunächst nur gleich einem kleinen, keimenden Funken der Vernunft, dann einer lodernden Flamme der Erkenntnis, keimte in mir die Idee, zu ergründen, was dich damals prägte und selbst heute noch zu solchen Gefühlswallungen bewegt. In den nächsten Tagen reifte diese Idee zur Tat heran, und bald machte ich mich voller Zuversicht im Herzen, aber auch einem diffusen Gefühl der Ungewissheit in der Magengrube, auf dem Weg in unsere Garderobe, von der ich wusste, dass sich an ihrer Nordwand, verborgen hinter einem dicken Vorhang, ein Bücherregal befand, welches seit einiger Zeit Heimstatt meiner Shadowrun-Bibliothek war. Besagte Ungewissheit bezog sich übrigens auf den Umstand, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das von dir inkriminierte Werk besaß; obschon ich die Ersparnisse meiner Jugend in Rollenspielbänden versenkt hatte und die Shadowrun-Quellenbücher nach FASA-Nummer sortiert Rücken an Rücken standen, kam mir die Regel, die die Abscheu in meinen ersten Shadowrun-Meister (wie wir damals noch sagten) schlagen konnte, doch gänzlich unbekannt vor. Besaß ich dieses Werk etwa gar nicht? Oder hatte ich besagte Regel einfach überlesen oder vergessen?

Meine Finger glitten über die Bücherrücken, als ich die aufgedruckten Titel las. Da! FASA Corporation, Rigger 3. Das musste es sein. (Außerdem stolperte ich über eine .45er Automatik mit zwei Schachteln Munition, Not-Nahrungskonzentrat für vier Tage, ein Päckchen diverse Arzneimittel und Pillen, ein MIniatur-Russischsprachführer mit Bibel, ein Stapel vergilbte kommunistische Rubel, knapp drei Feinunzen Gold, neun Packen Kaugummi und eine Packung Präservative, außerdem drei Lippenstifte und drei Paar Nylonstrümpfe, wahrscheinlich mit Naht.) In den folgenden Tagen schmökerte ich das Buch von der Mitte nach hinten, diagonal und dann noch mal von vorne durch (zugegebenermaßen habe ich ein paar von mir für unwichtig erachtete Abschnitte ausgelassen).

Nun, um es kurz zu machen: in dem Buch gibt es Spielwerte für Fahrzeuge mit Nuklearantrieb, namentlich große Schiffe und Unterseeboote. Das einzig regeltechnisch besondere an Nuklearantrieben (angeblich neuerdings fusionsbasiert) ist, dass bei ihnen die Werte für Treibstoff und Verbrauch fehlen. Eigentlich schön schlank. Drei Daumenbreiten auf acht Seiten von Spielwerten für Antriebe, das treibt mir keine Schweißperlen auf die Stirn, schließlich ist es ein Regelbuch für Rigger. Und wenn ein Rigger auf einem Run mit seinem Schmuggel-Uboot Aztlan infiltrieren will, dann möchte die Gruppe irgendwo die Spielwerte für die Gegner finden. Ich sehe da ehrlich gesagt nicht nur keinen Scheidungsgrund, sondern nicht mal ein wie auch immer geartetes Problem.

Beim Studium der Tabellen viel mir aber auf, wie abstrus manche Spielwerte sind. Der Sportwagen mit Dieselantrieb beispielsweise ist so gut, dass es sich eigentlich nur um Schreibfehler handeln kann ...

Dein Schoko

--
"There are four boxes to be used in defense of liberty:
soap, ballot, jury, and ammo. Please use in that order."
- Ed Howdershelt

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Jaaaa … das klingt, als könnte es das gewesen sein. Ich war nicht sicher, ob es nicht vielleicht vom Al gekommen sein mochte. Aber wenn da auch noch Kampfpanzer und Flugzeugträger drin sind, dann hast du es gefunden.

Jedenfalls, das war bei mir der Punkt, wo ich gesagt habe, Schluß. Konsequenterweise gehe ich also jetzt hin und spiele mit Tobi ne Runde Weihnachts-Shadowrun.

Moment, da stimmt was nicht. In meinem Kopf klang das irgendwie anders. Nochmal zurück.

Jedenfalls, da war mir endgültig klar, das SR nicht meins ist. Was ich eigentlich wollte, als wir damals angefangen hatten, war Cyber und Punk. Oder Punk mit Cyber, aber vor allem Punk. (Manchmal denke ich ja immer noch, wir hätten uns damals doch für CP 2020 entscheiden sollen, das hat bei allen Macken immerhin Punk in rauhen Mengen.) Berufsdiebe in Disneyland mit dicken Wummen, „Mr. Johnson sagt“ … naja, die Faszination stellte sich auf Dauer nicht ein bei mir. Und dann ward als Krönung noch Flugzeugträger serviert.

Wer’s mag und nützlich findet, schön, aber mir erscheint das immer noch recht bizarr. (Ich vermute ja, da ist bei FASA was von der BT-Abteilung zu den SR-Leuten durchgesickert.) Das war das absolute Gegenteil von dem, woran ich Interesse hatte und für mich ein klares Zeichen, daß der gesamte Zug in die Gegenrichtung fuhr, ohne absehbaren Gleiswechsel.

Ich spiele jetzt aber trotzdem mit Tobi ne Runde Weihnachts-Shadowrun. Das hat der nämlich zur Tradition erklärt. Ein schlichter Kniff, gegen den aber kein Kraut gewachsen ist.


‘In general, Bumblebee Man only speaks in simple, over-enounced Spanish sentences. His catchphrases of choice are typically “Ay, ay, ay, no me gusta!” (“I don’t like it!”), “Ay, ay, ay, no es bueno!” (“That’s not good!”) and “Ay, Dios no me ama!” (“God doesn’t love me!”)’

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Ja, ich dachte mir auch schon, dass Ubootfahrten nach Aztlan nicht Kais liebster Rollenspielinhalt sind

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Nichts gegen Unterseeboote, wohlgemerkt.
*spielt Ablegemusik*


‘In general, Bumblebee Man only speaks in simple, over-enounced Spanish sentences. His catchphrases of choice are typically “Ay, ay, ay, no me gusta!” (“I don’t like it!”), “Ay, ay, ay, no es bueno!” (“That’s not good!”) and “Ay, Dios no me ama!” (“God doesn’t love me!”)’

Re: Ten things I hate about Shadowrun

Zu dem selben Schluss wie der Herr Z kam ich auch irgendwann. "Mr Johnson sagt..."
Shadowrun ist mein erstes Rollenspiel geweseun und damals fand ich diese Melange aus Fantasy und SciFi einfach originell. Dazu noch die Welt. Wie herrlich düster. Später fand ich heraus, es gibt atmosphärischere CP Rpgs wie SR aber man war ja jung und dumm. Mich hat immer gestört, dasss es zwar Cyberpunk heisst aber, vorallendingen im 3er nurnoch der Cyber übriggeblieben ist und der Punk war, dass alle schwarze Mäntel, Sturmmaske und Sonnenbrille trugen. In meiner direkten Umgebung der einzelnen Gruppen, spielte man nur einen Auftrag und keine Geschichte. Man wurde von einem Schlipsträger aufgetragen, eine kleine schwarze Kiste aus einem generischen Kon-Gebäude zu entführen. Ich ging mal sogar auf die Ratcon in Dortmud um festzustellen, dass dieses System der "Abenteuergenerierung" wohl überall so praktiziert wird. Ich wollte immer Gossenidoten spielen die in eine heisse Sache geraten aus der sie nicht so leicht rauskommen oder meinetwegen, weil sie einem Mc Guffin hinterher gejagt sind. Kurz: Mehr Punk und weniger Söldneraction mit GSG9 mit Anfassen. Der Hintergrund hat es hergegeben, aber die Spieler nicht, zumindest die meissten mit denen ich gespielt habe. Wenn ich denn mal auf einem Gossenniveau geleitete hatte, jammerten min 50% der Spieler wo die Konzeraction bleibt und wenn sie sie bekommen hatten, warum sie so heftig war. Ich hielt mich immer nur an den Hintergrund, in dem es hieß dass professionelle Runner im Schnitt nur 2,5 Runs überleben. Die Welt ist schrecklich und jeder Schritt wird potentiell überwacht. Spielt/Leitet man es so, jammern alle Exkonzerner und andere ehemalige Elitesoldaten.

Das zweite Problem: Magie und Elfen/Trolle etc. Der Fantasyaspekt, den ich vor 10 Jahren noch super fand. Mit dem 4er hatte ich endlich mal ein gutes Cyberpunkregelwerk aber die Magie nervt mich total. Okay, KI-Adepten find ich immernoch cool aber der Rest nimmer.
Magie macht SR nämlich kompliziert. Allesandere ist beherrschbar, aber die Magie so mächtig, dass die Spieler eigendlich, wenn sie mal aufgefallen sind keinen Schritt mehr machen können ohne gefunden zu werden. Eine Hautschuppe reicht^^- Klar, ein eigener Magier in der Gruppe kann das verhindern, wenn er denn was anderes hätte als das was Schaden oder einen Schweben lässt.

Flugzeugträger und Kampfpanzeregeln find ich nichtmal so schlimm, wenn man es als Söldnerspiel spielen will. Aber doch nicht urbane...ich hab den Faden verloren. Ich schick das mal ins Spiel und vielleicht fällt mir der Rest noch ein.


Toleranz beginnt da, wo man anfängt die eigenen Prinzipien zu verleugnen...