Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten - Dies und Das - querbeet

Frag den Bullen

Re: Frag den Bullen




Hallo Hopkins,

denke nämlich, daß du noch immer hier mitliest. Den nachfolgenden Kommentar von Karl Weiss zum Mord an Tennessee Eisenberg in Regensburg und Karls Resümee, insbesondere zum Thema Polizeiausbildung und Verantwortlichkeiten der Polizeiführungen und PolitikerInnen, hätte ich nicht treffender formulieren können. Karls aufrüttelnder Kommentar und seine Schlußfolgerung haben meine vollste Zustimmung. Mein Zorn auf gewissenlose Polizeiführungen und "christliche" PolitverbrecherInnen ist unbeschreiblich.

bjk

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kopiert aus: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=10052010ArtikelPolitikWeiss1


Neue Erkenntnisse über Polizei-Hinrichtung

(in Regensburg, Einschub bjk)

Von hinten und mit „Fang-Schüssen“

Von Karl Weiss


Nach Aussagen des „Spiegel“ gibt es neue Erkenntnisse im Fall Tennessee Eisenberg, der letztes Jahr in Regensburg von 12 Polizeikugeln durchsiebt starb. Die Behauptungen der Polizei, ein einzelner Polizist sei durch den jungen, offenbar geistesgestörten Mann, der mit einem Messer „bewaffnet“ war, so in die Enge gedrängt worden, dass dieser von seiner Dienstwaffe Gebrauch machen musste, sind widerlegt. Auf dieser Behauptung hatte sich die Nicht-Anklage der Staatsanwaltschaft Regensburg gegen die beteiligten Polizisten gestützt.

Es gibt nach Erkenntnissen des Spiegels ein Polizei-Video, basiert auf der Untersuchung der Schusskanäle im Körper von Tennessee, das zeigt: Bevor der erste Schuss fiel, hatte der Student Tennessee Eisenberg bereits am Fuß der Treppe kehrt gemacht und war dabei, die Treppe wieder hinauf zu gehen, als ihn die ersten drei Schüsse VON HINTEN trafen.

Tennessee Eisenberg wurde durch zwölf Polizeikugeln hingerichtet. Er war – offenbar in einer psychotischen Krise – mit dem Messer auf einen Mitbewohner losgegangen, ohne ihn allerdings zu verletzen und ging dann mit dem Messer in der Hand auf die Polizisten zu, die gerufen worden waren. Im Treppenhaus war der Showdown. Die Polizisten behaupteten, sie hätten ihn mit Tränengas bzw. Pfefferspray zu stoppen versucht, doch bei der Obduktion wurden die entsprechenden Rückstände im Körper von Tennessee nicht gefunden. Die Polizisten hatten gelogen!

Es war offensichtlich: Polizisten in Überzahl (es waren insgesamt 8 Polizisten am Einsatz beteiligt, direkt dem Mann mit dem Messer gegenüber standen 2 von ihnen, die dann auch die Schüsse abgaben) haben, ohne irgendeine eine andere Maßnahme versucht zu haben, ihre Magazine in den Körper von Tennessee Eisenberg hinein geleert und sich anschließend versucht auf Notwehr herauszureden. Reine Rambo-Macho-Attitüde!

Hätten diese Polizisten eine halbwegs vernünftige Ausbildung genossen, wie sie in einem angeblichen Rechtsstaat selbstverständlich sein sollte, so hätte jeder von ihnen auch schon alleine einen Mann mit Messer entwaffnen können. Das lernt man an einer vernünftigen Polizeischule im ersten Halbjahr.

Allerdings ist die deutsche Polizistenausbildung bereits weitgehend zu einer Macho-Mühle verkommen, wo man die Youngster rohes Fleisch essen lässt und zu Ohnmachtsbesäufnissen zwingt, anstatt eine demokratische Polizei zu erziehen, die den Gebrauch von Schmirgelpapier-Handschuhen selbstverständlich ablehnt und nicht andauern neue Polizisten mit diesen und anderen Marter-Instrumenten produziert.

Eine vernünftige Polizei-Ausbildung hätte Polizisten hervorgebracht, die eine so eindeutig klare Situation – auf der einen Seite ein einzelner, offenbar geistig verwirrter Mann, der ein Messer hat, auf der anderen Seite mehrere Polizisten mit Waffen, - mit einem kurzen Jiu-Jitsu-Griff erledigt hätten und den jungen Mann in eine Klinik eingeliefert hätten.

Doch die deutsche Polizisten-Ausbildung scheint bereits hauptsächlich auf Corps-Geist und Kumpanei ausgerichtet zu sein und nicht auf einen Freund und Helfer in vielen Situationen in einem demokratischen Staat. Anscheinend wird bereits darauf vorbereitet, diese Polizei gegen protestierende Massen einzusetzen, so wie heute in Griechenland und in Thailand und dann gehorsame schiesswütige „Diener“ der Staatsmacht zu haben, die keinerlei Skrupel haben, in Menschenmengen zu schießen.

So kann man denn die einzelnen schießenden Polizisten gar nicht mehr als allein schuldig ansehen, sondern muss die Politiker, die für diese Polizei-„Ausbildung“ zuständig sind, mit ins Bild einbeziehen.

Auch die Staatsanwaltschaften, direkt den Justizministerien unterstellt, sind bereits auf die neuen Aufgaben vorbereitet. Die in Regensburg zuständige Staatsanwaltschaft wusste bereits nach wenigen Tagen, die Polizisten seinen in einer Notwehr-Situation gewesen, obwohl dies Argument schon ohne nähere Untersuchung nicht die geringste Glaubwürdigkeit hat.

Als dann näher untersucht wurde, stellte sich nicht nur heraus, dass die behaupteten Versuche mit Tränengas und Pfeffer-Spray erfunden waren, sondern auch, dass die Polizisten nach 10 Schüssen, die Tennessee getroffen hatten, der längst wehrlos und blutend auf der Erde lag, noch zweimal geschossen haben und erst diese zwei letzten Schüsse wirklich tödlich waren. Offenbar hatten die Polizisten, als Tennessee nach 10 Einschüssen immer noch leichte Lebenszeichen von sich gab, Angst, er könnte überleben und eventuell die Wahrheit aussagen, so dass sie – folgend der Gangster-Logik – noch zwei „Fangschüsse“ nachlieferten.

Die Staatsanwaltschaft entschied auch, nachdem sie dies alles schon wusste, erneut, es sei aus einer Notwehr-Situation geschossen worden.

Nun gibt es also auch noch die Untersuchungen über die Einschuss-Kanäle der ersten Schüsse, durch die man nun weiß: Die Schießerei begann, als Tennessee den Polizisten bereits den Rücken zugedreht hatte und so auch keine vermeintliche Gefahr mehr darstellte. Es war eine willkürliche Hinrichtung. Die Staatsanwaltschaft hat auch nach dieser Erkenntnis das Verfahren nicht erneut eröffnet, sondern besteht weiter auf „Notwehr-Situation“. Solche Staatsanwaltschaften kennt man aus allen Unrechtsstaaten: In zynischem Einvernehmen mit der Polizei wird immer die Zivilperson für schuldig, der Polizist für unschuldig erklärt.

Diese Bundesrepublik ist nicht nur auf dem Weg in einen Unrechtsstaat, sie ist bereits ein Unrechtsstaat! Auch der bayerische Innenminister als Chef dieser Polizei erklärte sich zufrieden mit dem Ausgang. Es sei eine Notwehrsituation gewesen.

Ist es noch nötig zu erwähnen, in Bayern herrscht der Rechtsausleger der Union, die CSU? Sie herrscht allerdings zusammen mit der FDP, die sich früher einmal als „Bewahrer des Rechtsstaates“ gebärdet hat. Nicht einmal mehr ein kläglicher Protest kam von ihr!

So können wir nun denen sagen, die zumindest noch an einen Rest von Rechtsstaat geglaubt haben und daran, dass zumindest noch einige der bürgerlichen Politiker ehrlich sind: „Lasst alle Hoffnung fahren!“ steht über dem Eingang der Bundesrepublik Deutschland. Tennessee, wenn er uns denn noch zusieht, kann es mit zwölf Kugeln im Körper bezeugen!

Veröffentlicht: 10. Mai 2010



... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson

Re: Frag den Bullen

Hach ja, dieses Forum ist immer wieder ein Quell der Freude!

Zum Glück habe ich den "Beitrag" in der cz nach kurzer Recherche zum Verfasser schnell ins mediale Nichts einfliessen lassen....

Danke für eure Wahrheit!

Re: Frag den Bullen

es ist immerwieder erstaunlich wie es der gut-mensch der antifa im namen der gerechtigkeit schafft selber zum faschisten zu werden.

leider hat hier der betreiber art. 3 und 5 sowie einige andere nicht wirklich verstanden.




ruhig löschen; alles andere würde mich überraschen.

Re: Frag den Bullen

okay...

und hast du vielleicht trotzdem irgendwelche ARGUMENTE oder ERKLÄRUNGEN die den FALL etwas anders darstellen?

Re: Frag den Bullen

Zitat: liselotte pulverfass
okay...

und hast du vielleicht trotzdem irgendwelche ARGUMENTE oder ERKLÄRUNGEN die den FALL etwas anders darstellen?die festgestellten fakten lassen auch andere schlussfolgerungen zu. von logik hat hr weiss scheinens keinen plan.

beispiel:

das nicht-finden von pfefferspray-rückständen heisst doch nicht zwangsläufig, dass keins eingesetzt wurde. hr weiss stellt seine persönliche schlussfolgerung jedoch als unumstößliches faktum hin. schlechte argumentation.

und wenn jetzt wieder die forderung nach einer unabhängigen institution kommt, die gerichtlich tätig wird bei ermittlungsverfahren gegen polizisten, habe ich zweifel, dass diese unabhängig und rechtlich sauber urteilen kann, wenn sie mit solchen leuten wie hr weiss oder auch dem foren-betreiber hier besetzt ist.

ich frage mich, ob das hier jetzt gelöscht wird oder ob der betreiber auf die anschuldigungen und provokationen reagiert. schließlich sind das ja keine beleidigungen wie er auf der ersten seite die threads dem user/pvb hopkins erklärt.

Zitat: bjk
Zitat: Hopkins
... unter der Vorraussetzung dass es nicht in Beleidigungen und Anschuldigungen ausartet, ...... Anschuldigungen allein sind noch keine Beleidigungen und somit zulässig

... bin also gespannt, wie du mit entsprechenden Provokationen umgehen wirst, vorausgesetzt, du bist wirklich "Polizeikommissar"

Re: Frag den Bullen

Zitat: tutauchnixzursache
ich frage mich, ob das hier jetzt gelöscht wird oder ob der betreiber auf die anschuldigungen und provokationen reagiert. schließlich sind das ja keine beleidigungen wie er auf der ersten seite die threads dem user/pvb hopkins erklärt. 

... warum sollte der "betreiber" dich denn löschen? Denn immerhin argumentierst du ja, wenn auch nur in rudimentären Ansätzen und das auch anschuldigend provokativ

... deine Beweggründe, mich seinerzeit in der copzone zu löschen und mit beleidigender Begründung zu sperren mögen ja andere, weniger souveräne gewesen sein

... außerdem ist dieser Thread von mir ja extra auch für Metadiskussionen und Nörgeleien eingerichtet worden




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von Yossi Wolfson

Re: Frag den Bullen

Tztztz.....!

Auf welchem Auge bist Du denn sonst noch blind, Herr Bernd - abgesehen vom politischen?

tutAUCHnixzursache bin ich nicht.

Aber es ist erfreulich, den Begriff "beleidigend" aus Deiner Tatstatur zu lesen. Damit kennst Du Dich ja bestens aus. Immerhin ist es das entscheidende Mittel Deiner "Argumentation".


P.S.: noch bei der LINKEN in Weiden? Oder geht politisch derzeit garnix mehr?

Re: Frag den Bullen

Zitat: bjk
deine Beweggründe, mich seinerzeit in der copzone zu löschen und mit beleidigender Begründung zu sperren mögen ja andere, weniger souveräne gewesen sein schau mal auf den nick. ich habe dich nicht gelöscht.

bezgl der argumentation:

ich bewundere den versuch von hopkins, in diesem forum die polizei und ihre handlungen zu erklären. das problem ist aber, dass hier die grenzen zwischen sauberer argumentation und polemik leider verwischen.

ich sehe manche dinge kritisch bei meiner arbeit. aber ich versuche sie sachlich zu betrachten, um anschließend logische schlussfolgerungen daraus zu ziehen. ich ziehe keine schlussfolgerungen, die sich ausschließlich an meiner polistischen sicht orientieren.

in diesem forum erfolgt eine faktenbewertung sehr, sehr häufig in der art, dass die wertung in die grundsätzlich sicht der dinge des wertenden passt.

ich persönliche finde z.b. auch, dass die rechten idioten sind, aber trotzdem haben sie auch das recht aus art. 8 gg. ob mir das passt oder nicht.

wenn wir anfangen meinungen und ansichten zu verbieten und die meinungsvertretenden "jagen" (sowie ich es erst vor ein paar tagen wieder erleben musste), sind wir auf dem weg zurück in ein dunkles kapitel der geschichte dieses landes.

eine demokratie muss das aushalten. sie ist keine einbahnstraße. genauso wie das grundgesetz. der zentrale punkt ist, dass das grundgesetz für jedermann gilt.

eine weitere geschichte ist die debatte über militanz des "widerstsndes" gegen was auch immer. wenn menschen in diesem lande meinen, gewalt ggü. anderen menschen zur durchsetzung ihrer politischen ansichten nutzen zu müssen, dann sind wir nicht mehr weit von den freischärlerkorps aus den frühen dreissiger jahren des letzten jahrhunderts.

das reicht erstmal. vielleicht komme ich mal wieder.

Re: Frag den Bullen

das posting hier drüber ist von mir.

Re: Frag den Bullen

[quote="Karl Weiss"]...Hätten diese Polizisten eine halbwegs vernünftige Ausbildung genossen, wie sie in einem angeblichen Rechtsstaat selbstverständlich sein sollte, so hätte jeder von ihnen auch schon alleine einen Mann mit Messer entwaffnen können. Das lernt man an einer vernünftigen Polizeischule im ersten Halbjahr.

...

Eine vernünftige Polizei-Ausbildung hätte Polizisten hervorgebracht, die eine so eindeutig klare Situation – auf der einen Seite ein einzelner, offenbar geistig verwirrter Mann, der ein Messer hat, auf der anderen Seite mehrere Polizisten mit Waffen, - mit einem kurzen Jiu-Jitsu-Griff erledigt hätten und den jungen Mann in eine Klinik eingeliefert hätten.
...
[/qoute]

das fällt mir jetzt erst auf.

hr weiss stellt hier in bemerkenswerter art und weise heraus, dass er von diesem bereich keine ahnung hat.

kleines experiment für zuhause:

man nehme ein 30cm-lineal und färbe den rand mit kreide ein. dann gibt man dieses experimentier-messer einem anderen. dieser soll einen selber damit angriefen und man versucht zunächst den angriff abzuwehren und den angreifer zu entwaffnen. man schaue sich dananch seine ärmel mal an.

gut jetzt kann man sagen, dass man selber keine kampfsportausbildung hat. also fragt man mal beim nächsten jiu jitsu-verein an und bittet den dortigen ausbilder/trainer zu versuchen, einen angriff mit dem übhungsmesser abzuwehren. anschließend betrachte man auch seine ärmel.

soviel trainieren und so "bruce-lee-artig" (oder wer auch immer) sein, kann kein polizist. übrigens auch nicht die vom sek. wenn also hr weiss behauptet, dass man binnen eines halben jahresr die abwehr eines messers - ohne sich oder den angreifer zu verletzen - lernen kann, dann ist er ein traumtänzer. stellt mir übrigens auch die frage, woher er sein wissen über polizeischulen hat. hat er mal eine besucht oder ist das nur wieder eine seiner ach so sachlichen "schlussfolgerungen/fakten"?

kleiner ausblick hierzu noch in die rechtswissenschaften:

in der rechtsprechung herrscht ein breiter konsens darüber, dass man nicht das mittel zur abwehr eines angriffes nehmen muss, welches zum einen das mildeste und zum anderen nur eine eventuelle erfolgschance hat. es darf das mittel genommen werden, welches annähernder sicherheit zur beendigung des angriffes führt.

insbesondere gilt dies für die notwehr.