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Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Ich mag keine öffentlichen Bekenntnisse über Privatsachen, auch nicht zur Fortpflanzungsverweigerung. Nächstens kommt noch jemand, der freimütig auf sein individuelles Recht auf Egoismus pocht, weil er auch ohne Arme leben kann und das für normal hält. Wenn sich die Fortpflanzungsverweigerer wenigstens schämen würden, wäre das OK. Aber nicht umsonst ist Unfruchtbarkeit ein durchaus ernstes psychologisches Problem. Diese Bedeutungsschwere nicht zur Kenntnis zu nehmen und willentlich einem Aspekt der Menschheitsentwicklung den Rücken zu kehren und dafür Akzeptanz zu fordern, geht mir gewaltig auf die Nerven. Überall flattern Kinderlos-aber-glücklich-Menschen wie Handzettel durch die Gegend, so bunt wie schwerelos: Kinderlose erheben sich zum Kulturgut. Hüllenmenschen, hübsch anzusehen, interessant und gnadenlos selbstverliebt, assimiliert: Die perfekten Arbeitnehmer. Und sie ahnen nicht mal, wie höflich man als Elternteil ist, sich nicht ständig über diese Systemkomplizenschaft lustig zu machen. Sie füllen Zeitungen, Bücher, das Internet mit ihrer Verwirrtheit und hoffen noch auf Verständnis. Also mir fällt das sehr schwer: Ich habe Ausfallzeiten beim Rentenanspruch, ich minimiere meine Beitragsleistungen, um als Mutter nebenbei noch eine Menge Gratisarbeit zu leisten, die dann darin mündet, dass ich weniger bekomme als jene, die stattdessen bezahlt arbeiten durften. Und ich darf damit rechnen. die Bezahlung ihrer Überleistung langfristig meinen Kinder als zukünftige Beitragssätze anzulasten. Und sie schämen sich nicht. Immer noch nicht.
Aber dafür einige Mütter, die dann erklären, sie bekämen Kinder aus Eigennutz und halluzinieren sich Vorteile aus der Elternschaft zusammen, die im vertrauten Lächeln strahlender Kinderaugen bestehen könnten (nur dass Kinder nicht dauernd lächeln) oder im Umstand, Kindergeld zu bekommen (nur dass Kinder mehr kosten). Die dürfen sich dann manchmal auch noch als "Sozialschmarotzer" beschimpfen lassen, weil sie es sich mit dem Kindergeld so gut gehen lassen. Wofür auch immer das reichen soll. Und dann schämen sie sich erst richtig, manche Eltern. Ich glaube die Selbstentwertung wird neben dem Egoismus nun auch zum besonderen Anspruch: Elternschaft ist nicht mehr an Stolz geknüpft. Es wird nur noch als Belastung empfunden.

Ich weiß, dass ich damit zu weit gehe, aber wenn diese Menschen keine Eltern, Großeltern und Onkels und Tanten haben, die ihnen erklären, das zum Menschsein Kindermachen gehört, dann tu ich es eben. Die Tatsache, dass sie nur auf der Welt sind, weil andere Generationen vor ihnen all diese Lasten trugen, die sie so fahrlässig verwerfen, sollte stets bewusst bleiben. Meine Mutter war auch nicht sanftmütig in dieser Frage. Sie liebt mich und sich und darum bekam ich erklärt, dass ich Mutter werde. Ich glaube, sie wollte gern "Oma" werden. So gern wie ich! An der Klarheit dieses Forderung gab es keinen Zweifel: Kinder zu bekommen, ist heute für eine Frau eine reine Willensentscheidung. Keine Kinder zu bekommen, eine Unverschämtheit.

Die Frage, ob man Kinder bekommt oder nicht ist keine natürliche. Sie ist eine soziale Frage. Nur Profiassimilierer (schlecht erzogene) stellen sie sich. Sich wirklich und ernsthaft, mit offenem Ergebnis (und nicht nur zum Spaß) zu fragen, ob man sich fortpflanzen wird (eine der elementarsten menschlichen Bedeutungsebenen) und dann zum Ergebnis zu kommen "Nein, Danke!" ist Entmenschung in Reinkultur. Die Entscheidung, die man dann trifft, ist privat - aber eben auch immernoch folgenreich und im Verweigerungfall antisozial.

Und mit Robocops ist nicht gut Kirschen essen.


Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Zitat: Isquierda
Ich weiß, dass ich damit zu weit gehe, ... nö, liebe Ines, Du gehst ja nicht zu weit sondern Du provozierst nur genausos gerne wie ich
... da ist einiges Wahres dran an dem, was Du schreibst
... aber eben auch ville Provokation
... stecke jetzt gerade voll in Redaktion und Umbruch für die Märzausgabe WISP-spezial (Button oben in der Kopfleiste), deshalb zunächst nur soviel: ich jedenfalls kenne keine potentiellen oder gar bekennende "Fortpflanzungsverweigerer", weder männliche noch weibliche. Aber ich kenne ne ganze Menge, die aus den unterschiedlichsten Gründen keine Nachkommen gezeugt und/oder in die Welt gesetzt haben
... deren Gründe sind zumindest meistenteils zunächst einmal zu akzeptieren, denn zum Glück gibt es (noch???) keine Zeugungs- und/oder Gebärpflicht
... darüber später mehr - versprochen!

Gruß
Bernd Kudanek alias bjk
ALG II-Unterschichtler


PS.: Dein Einverständnis vorausgesetzt, übernehme ich Deine beiden Beiträge auch in WISP-spezial


Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!

Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Zitat: bjk
Zitat: Isquierda
Ich weiß, dass ich damit zu weit gehe, ... nö, liebe Ines, Du gehst ja nicht zu weit sondern Du provozierst nur genausos gerne wie ich Lieber, lieber Bernd. Ich fühle mich gleich wohler, wenn Provokation akzeptiert wird. Für mich ist es nicht einfach, irgendwo überhaupt posten zu dürfen. Die Meinungsfreiheit ist nur eine Blase. Es gibt 100 000 Gründe und Methoden, sie zu verhindern.

Zitat: bjk
Aber ich kenne ne ganze Menge, die aus den unterschiedlichsten Gründen keine Nachkommen gezeugt und/oder in die Welt gesetzt habenWeißte, wenn es so wäre, wenn sie sagen würden "Hey, scheiße, ist nichts geworden. Muß man mit leben." ist das ok, aber dieses stolte Gebaren (kinderlos und spaß dabei) und diese dumme dreistigkeit, dafür auch noch gesellschaftliche oder ökologische Begründungen zu suchen, ist nur noch komisch. Ich glaube, die meinen das ernst: Sie meinen wirklich, sie täten ein gutes Werk, wenn sie kinderlos bleiben. Sie finde es gerecht und darum geht es:

Kinderlosigkeit wird zur Ideologie erhoben und die Kampagnen gegen Eltern sind nicht von pappe. Du mußt dich ja schon erklären, warum deine Kinder überhaupt leben, wo sie doch nur zur Belastung der Nation werden könnten.

Zitat: bjk
... deren Gründe sind zumindest meistenteils zunächst einmal zu akzeptieren, denn zum Glück gibt es (noch???) keine Zeugungs- und/oder Gebärpflicht Aber es gibt eine gesellschaftliche Verantwortung an jedes Mitglied, in seinem Zuständigkeitbereich und nach seinen Möglichkeiten für Nachwuchs zu sorgen. Und Kinderlose erfüllen diese Anforderung nicht (wie übrigens auch Homosexuelle) und darüber muß man diskutieren dürfen: Ohne Kinder geht dieses System kaputt und ob man darauf nun wartet oder nicht, ist es in jedem fall riskant, Egoisten an den Aufbau einer neuen Geslelschafts-Utopi zu lassen.

Zitat: bjk
... darüber später mehr - versprochen! Gern!

Zitat: bjk
PS.: Dein Einverständnis vorausgesetzt, übernehme ich Deine beiden Beiträge auch in WISP-spezial Natürlich! Alles, was du willst. Ich hab noch mehr auf Lager. Allerdings auch schon einige Abnehmer, muß also erstmal gucken, was nicht schon vergeben ist, um da keine unnötigen Veröffentlichungsansprüche zu verwirken. Allerdings sind einige Themen so hochinteressant und medienwirksam, dass es nicht schaden kann, sie wenn möglich überall zu publizieren.

Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen![/quote]Liebe Grüße nach Berlin! Und viel Erfolg für deine sonstigen Aktivitäten. Wenn ich helfen kann, werde ich es versuchen!

Isi


Re: Fortpflanzungsverweigerung - und mehret euch ?

Zitat:
Während hierzulande viel über die Risiken des bevorstehenden Bevölkerungsschwundes diskutiert wird, geht die demographische Entwicklung in ärmeren Staaten in eine gänzlich andere Richtung. Die "Fortpflanzungsverweigerung" in den reichen Ländern steht hier der "Bevölkerungsexplosion" gegenüber, vor allem in der südlichen Hemisphäre.

Der Politologe Claus D. Kernig zeigt die zunehmende Verstrickung demographischer Entwicklungen weltweit auf und plädiert für eine globale Perspektive. Er verdeutlicht – auch anhand zahlreicher Graphiken – wie etwa Bevölkerungsentwicklung und Ressourcenplanung, Verstädterung und soziale Strukturen, Entwicklung der Einkommen und Familiengröße sich wechselseitig beeinflussen. Über alle Ländergrenzen und Kulturkreise hinweg gilt: Je höher das Einkommen, desto geringer die Kinderzahl. Daher fordert Kernig das Überdenken der Zuwanderungspolitik in Deutschland und spricht sich für eine Stärkung der Wirtschaftskraft der Entwicklungsländer aus, um die globale Menschheitsexplosion aufzuhalten.http://www.bpb.de/publikationen/CKDF8F,,0,Und_mehret_euch.html

für alle anderen die den globus mit der luftpumpe aufpumpen wollen, damit alle auf dem Erdenrund platz haben sei gesagt: ihr braucht das natürlich nicht zu lesen
don't worry be happy

Re: Fortpflanzungsverweigerung - und mehret euch ?

Zitat: Riker
Zitat:
Während hierzulande viel über die Risiken des bevorstehenden Bevölkerungsschwundes diskutiert wird, geht die demographische Entwicklung in ärmeren Staaten in eine gänzlich andere Richtung. Die "Fortpflanzungsverweigerung" in den reichen Ländern steht hier der "Bevölkerungsexplosion" gegenüber, vor allem in der südlichen Hemisphäre.

Der Politologe Claus D. Kernig zeigt die zunehmende Verstrickung demographischer Entwicklungen weltweit auf und plädiert für eine globale Perspektive. Er verdeutlicht – auch anhand zahlreicher Graphiken – wie etwa Bevölkerungsentwicklung und Ressourcenplanung, Verstädterung und soziale Strukturen, Entwicklung der Einkommen und Familiengröße sich wechselseitig beeinflussen. Über alle Ländergrenzen und Kulturkreise hinweg gilt: Je höher das Einkommen, desto geringer die Kinderzahl. Daher fordert Kernig das Überdenken der Zuwanderungspolitik in Deutschland und spricht sich für eine Stärkung der Wirtschaftskraft der Entwicklungsländer aus, um die globale Menschheitsexplosion aufzuhalten.http://www.bpb.de/publikationen/CKDF8F,,0,Und_mehret_euch.html

für alle anderen die den globus mit der luftpumpe aufpumpen wollen, damit alle auf dem Erdenrund platz haben sei gesagt: ihr braucht das natürlich nicht zu lesen
don't worry be happyRichtig und wichtig. Nur, dass diese Fortpflanzungsverweigerer eben keine Vernunftmenschen sind, sondern so richtig fiese, kleine, widerliche Privatfaschisten sind, die neben eigenen Kinder eben auch andersfarbige (und Kinder sowieso) vermeiden wollen. Gründe, um über eine humane Einwanderungspolitik nachzudenken, gibt es ja nun genug (Menschenrechte ZBsp), aber das tut eben niemand: Es wird nur die Fortpflanzung verweigert und eben nicht aus Vernunftgründen (denen dann vernünftige Taten folgen sollten, eben eine humane Einwanderungspolitik etc.), sondern aus egoistischen Motiven: Keine Lust, keine Traute, zuviel Streß, Geht mich nichts an. etc.

Biete so einem mal an, statt einem eigenen Kind lieber ein hungriges aus Afrika zu adoptieren und du wirst dich umgucken, woran eine gesunde Bevölkerungs-Entwicklung scheitern wird, nämlich am Privatfaschismus dieser Leute, der sich natürlich nicht nur gegen eigene und deutsche Kinder richtet, sondern gegen alle und vor allem gegen solche, deren Herkunft von anderswo man ihnen noch ansieht: Sie lehnen nämlich nicht nur einen eigenen Beitrag zur Sozialisation ab, sondern allgemein die Sozialisation ansich.

Befürchte ich....


Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Zitat:
Nur, dass diese Fortpflanzungsverweigerer eben keine Vernunftmenschen sind, sondern so richtig fiese, kleine, widerliche Privatfaschisten sind, die neben eigenen Kinder eben auch andersfarbige (und Kinder sowieso) vermeiden wollen...oh je, wenn die Fortpflanzung als solches eine reine vernunftsache wäre, dann gäbe es sicher keine menschheit mehr. diesbzlg. hat die natur wohl nicht auf die intellektuellen fähigkeiten des menschen vertraut, das entscheiden zu können - aber man kann natürlich die gesellschaftliche pathologie der kinderfeindlichkeit analysieren...

Es ist natürlich auch eine Frage der Lebensbejahung, dann der Zukunftsperspektive usw. usf.
Mit unter produziert dieses System der Unterdrückung eine emotionale Verarmung der Gesellschaft - der Mensch kommt nicht als Faschist auf die Welt. Die romantische Verklärung der Familie hat es aber in der realen Vergangenheit nicht gegeben und ist ein Klischee. im grunde aber ist es reine privatsache ob man sich fortpflanzen will oder nicht...

Die Familie und Kinder als Bedeutungsebene -das klingt fast schon religiös intendiert und motiviert...das stimmt zwar irgendwo aber man kann schon auf den gedanken kommen, daß jeder, der in diese welt geboren wird, die arschkarte schon gezogen hat

Familie als sinnstiftende Bedeutungsebene braucht das richtige Biotop, um gedeihen zu können...aber es wird bestimmt mehr in die Rüstungsindustrie weltweit investiert als in den Erhalt der Menschheit und des Globus und daran sieht man eigentlich wie krank und destruktiv das ist...


also ich denke daß du den Fortpflanzungsverweiger zu sehr in ein Klischee packst...und hier servierst
ansonsten ist natürlich jeder egoist ein faschist und das hieße, daß wir alle keine heiligen sind und deswegen als faschisten aussterben

Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

der kom kam gerade von mir hab mich bei wisp ausgeloggt und war dann hier wohl auch abgemeldet


don't worry be happy

Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

der kom kam gerade von mir hab mich bei wisp ausgeloggt und war dann hier wohl auch abgemeldet


don't worry be happy

Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Zitat:
oh je, wenn die Fortpflanzung als solches eine reine vernunftsache wäre, dann gäbe es sicher keine menschheit mehr. Um Gottes Willen, warum denn das? Also ich empfinde es als überaus vernünftig, sich fortzupflanzen.

Zitat:
diesbzlg. hat die natur wohl nicht auf die intellektuellen fähigkeiten des menschen vertraut, das entscheiden zu können - aber man kann natürlich die gesellschaftliche pathologie der kinderfeindlichkeit analysieren...Ja, und ich erkenne sie in solchen Sätzen wie oben, eben der angenommen Unvernunft, wenn man Kinder hat.

Zitat:
Es ist natürlich auch eine Frage der Lebensbejahung, dann der Zukunftsperspektive usw. usf.Auf jeden Fall! Darum ja.

Zitat:
Mit unter produziert dieses System der Unterdrückung eine emotionale Verarmung der Gesellschaft - der Mensch kommt nicht als Faschist auf die Welt. Die romantische Verklärung der Familie hat es aber in der realen Vergangenheit nicht gegeben und ist ein Klischee. im grunde aber ist es reine privatsache ob man sich fortpflanzen will oder nicht...Das sehe ich ein bisschen anders. Zweifelsohne ist es der Fortpflanzungsverzicht eine private und sehr individuelle Entshceidung, aber sie zeitigt eben auch gesellschaftlich relevante Folgen. Dieses System fordert Nachwuchs und es rechnet damit und irgendjemand muß diesen Nachwuchs ja auch bekommen, und dieser wiederum wird, dann jene mitversorgen, die sich selbst gegen nachwuchs entschieden haben. Es geht um gesellschaftlichen Nießbrauch: Kinderlose werden zur materiellen Belastung ohne dafür einen indviduellen Ausgleich zu erbringen.

Zitat:
Die Familie und Kinder als Bedeutungsebene -das klingt fast schon religiös intendiert und motiviert...das stimmt zwar irgendwo aber man kann schon auf den gedanken kommen, daß jeder, der in diese welt geboren wird, die arschkarte schon gezogen hat Ansichtssache. Ich sage, so berechtigt wie kritik an diesem System auch ist, so muß man trotzdem festhalten, besser als heute ging es uns noch nie. Es ist allenfalls eine Vergoldete "Arschkarte" oder wie ich gerade las, und für passend fand: Wohlstandneurose.

Zitat:
Familie als sinnstiftende Bedeutungsebene braucht das richtige Biotop, um gedeihen zu können...aber es wird bestimmt mehr in die Rüstungsindustrie weltweit investiert als in den Erhalt der Menschheit und des Globus und daran sieht man eigentlich wie krank und destruktiv das ist...Richtig, aber dazu kann man eben selbst sehr viel beitragen. Wenn das "Biotop" fehlt, muß man sich auch sagen lassen, dass man unfähig oder unwillig war, sich annehmbare Rahmenbedinungen selbst zu schaffen und zu leben. Für mich fällt das unter den Begriff "Eigenverantwortung": Natürlich ist das System so scheiße, aber man kann es auch so ummodeln, dass es irgendwie brauchbar ist.

Zitat:
also ich denke daß du den Fortpflanzungsverweiger zu sehr in ein Klischee packst...und hier servierst
ansonsten ist natürlich jeder egoist ein faschist und das hieße, daß wir alle keine heiligen sind und deswegen als faschisten aussterben
Natürlich hat Faschismus noch andere Ursachen, aber ich glaube, Fortpflanzungsverzicht kann durchaus als gelebte Antisozilisaton verstanden werden und wenn man provozieren will, ist Antisozialisation auch der Ursprung des Faschismus.


Re: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Zitat:
Um Gottes Willen, warum denn das? Also ich empfinde es als überaus vernünftig, sich fortzupflanzen.hi hi - du empfindest es als vernünftig. aha - ich verstehe für dich ist vernunft also rationalität ein empathisches Gefühl.
das trieb- und liebesleben des menschen spielt sich aber glaub in anderen gehirnarealen ab, als die, welche man intellekt und vernunft nennt...

ich stelle mir das mal so vor: er matheprof sie supersexy atemberaubende blondine

er: Liebling ich stell mal ne gleichung auf, ob eine vermehrung mit dir vernünftig ist

sie: kommen wir lieber gleich zur sache

er: sollten wir das nicht vorher algebraisch lösen ?

sie: schau mich an. wer sieht besser aus - ich oder deine gleichungen...

Zitat:
Ja, und ich erkenne sie in solchen Sätzen wie oben, eben der angenommen Unvernunft, wenn man Kinder hat.du bist einfach zu vernünftig um die ironie im obigen satz zu verstehen

Zitat:
Dieses System fordert Nachwuchs und es rechnet damit und irgendjemand muß diesen Nachwuchs ja auch bekommen, und dieser wiederum wird, dann jene mitversorgen, die sich selbst gegen nachwuchs entschieden haben. Es geht um gesellschaftlichen Nießbrauch: Kinderlose werden zur materiellen Belastung ohne dafür einen indviduellen Ausgleich zu erbringen.nu ja - das system braucht natürlich nachwuchs. das meinten die nazis auch - könnte ich da bitterböse kontern. nu ja aber man kann ja die kinderlosen mehr steuerlich für die rente berappen lassen. also staatlich verordnetes systemimanetes fruchtbares rudelbumsen zur rentenabsicherung kanns ja wohl nicht sein...

Zitat:
Es ist allenfalls eine Vergoldete "Arschkarte" oder wie ich gerade las, und für passend fand: Wohlstandneurose. aber sicher. nirgendwo findet sich mehr unzufriedenheit als in den wohlstandsgesellschaften...tja... warum nur sind die nicht alle happy wenn sie big brother im tv watchen können und danach den ranzen bei mc donalds an umfang zu bereichern in der lage sind. was macht nur dem fruchtbaren liebesleben den gar aus...

hm ja uns geht's blendend. die sich anbahnende klimakatastrophe muß ja schließlich auch von jemanden erlebt werden. dafür braucht es natürlich nachwuchs. wenn wir schon unseren wohlstand durchlitten haben, seid ihr lieben babies mit dem ökologischen kollaps beglückt, den wir euch -lieb wie wir sind- hinterlassen...



Zitat:
ist Antisozialisation auch der Ursprung des Faschismushm sex mit "folgen" als sozialisationstherapie. interessant. daß eine sexualneurotisierte gesellschaft den faschismus forciert - da mag sogar was dran sein.


don't worry be happy