Die Überreste der Stadtmauer aus dem 13. Jhdt. gibt es auch nur als Video.
Bedingt durch die kleinen Grundstücke und engen Gassen entwickelte sich der Schnoor Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Arme-Leute-Viertel.
Während hier oft einem Haus nur rund sechzig Quadratmeter Grund und Boden zur Verfügung standen, erreichen die einzelnen Wohngrundstücke in den Randbezirken Bremens noch heute eine Größe von mehr als tausend Quadratmetern.
Für den motorisierten Verkehr waren die meisten Straßen im Schnoor praktisch unpassierbar.
Re: Weser Radweg
Die ursprüngliche Bevölkerung des Schnoors bestand überwiegend aus Flussfischern und Schiffern,die davon profitierten, dass die Balge, ein Seitenarm der Weser, direkt durch dieses Viertel floss.
Im Mittelalter noch Hauptstrom der Stadt, versandete die Balge im Laufe der Jahrhunderte, während der ursprüngliche Nebenfluss, die Weser, an Bedeutung gewann. Das letzte Rinnsal der Balge wurde im 19. Jahrhundert zugeschüttet.
Heute erinnern nur noch Straßennamen und in den Boden eingelassene Tafeln an das ehemalige Gewässer.
Einer der bekanntesten Bewohner des Schnoors war Jürgen Heinrich Keberle (18351909),
der aber aufgrund seines Hinkens nur Heini Holtenbeen genannt wurde, obwohl er kein Holzbein hatte. Er war durch seine typische Erscheinung und schlagfertige humorvolle Art zu einem Bremer Original geworden.
Ihm wurde ein Denkmal gesetzt, und ein Verein, der sich um die Erhaltung des Schnoors kümmert, wurde nach ihm benannt.