KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
A ganz a kurze G'schicht:
Liebe !
Liebe ??
Nichts ?
Nichts !!
Schluss!
© Insu
A ganz a kurze G'schicht:
Liebe !
Liebe ??
Nichts ?
Nichts !!
Schluss!
© Insu
Ideen hatte ich ja, in fast noch jugendlichen Zeiten. Nur mal ein Beispiel dafür, wie ich diese dann auch zu realisieren versuchte .
Im Jahr 1997 wars, wollte ich ernsthaft zur schreibenden Zunft gehören. Um nicht aus dem Nichts heraus eine Sache anzugehen, bei der mir allein bei dem Gedanken daran schon etwas schwindelig wurde, hatte ich eine Idee. Günter Grass war gerade wegen seines 70. Geburtstages in aller Munde und ich dachte mir, so ein Volksschriftsteller müsste doch eine freischaffende Laiin beraten können. Was lag da also näher, als nach Behlendorf, seinem Stammwohnsitz zu fahren. Ich entwarf also, meinen schriftstellerischen Vorstellungen betreffend, ein flammendes Pamphlet. Außerdem stellte ich mich bezüglich meiner Ostvergangenheit in aller Bescheidenheit vor. Ich hatte ja zuvor immer wieder gehört, wie er sich in Fragen Ostdeutschland kritisch artikulierte. Daraus resultierend nahm ich an, dass ihm eine Ossierin geradezu recht kam. Also lieh ich mir eines Tages den PKW von meiner Freundin und ab gings in jenen Ort meiner Begehrlichkeiten. Dort angekommen, kurvte ich erst einmal eine ganze Weile umher, ohne seinen Wohnsitz gefunden zu haben. Nette Dorfbewohner wiesen mir dann nach einer beträchtlichen Zeit den Weg zum Reich des Pegasus. Dort angekommen, traute ich mich dann doch nicht, zu läuten, obwohl ich ihn von der Gartenpforte aus in seiner Werkstatt hantieren sah. Ich warf dann, wenn auch zögerlich, meine Botschaft in den namenlosen Briefkasten.
Wieder zu Hause, wartete ich natürlich voller Enthusiasmus auf eine Antwort. Es sollten Tage, es sollten Wochen vergehen, nichts geschah. Eines Tages wurde in den LN angekündigt, dass eine Vorlesung von ihm in der Gemeinnützigen in Lübeck stattfinden würde. Ich natürlich, wie sollte es anders sein, nichts wie dort hin. Nach der Vorlesung reihte ich mich dann beflissentlich in die endlos scheinende Schlange von Autogrammjägern beziehungsweise Interessierten ein. Irgendwann stand ich dann vor ihm und hörte mich etwas aufgeregt fragen: Herr Grass, ich hatte ihnen ein Schreiben direkt in den Briefkasten gesteckt, würden Sie mir freundlicherweise sagen, weshalb ich darauf keine Antwort erhalten habe. Seine nachfolgende Aussage war für mich allerdings wenig erbaulich: Ich habe das früher einmal gemacht, es sind einfach zu viele geworden., und weiter, Ich antworte grundsätzlich nicht mehr auf Anfragen. Auf diese Antwort fiel mir natürlich keine weitere Frage ein.
Ganz umsonst war ja die Anstellerei dann auch nicht, denn ich erhielt ein Nobelautogramm, von einem Nobelpreisträger in einem seiner Werke, welches ich allerdings vorher käuflich erwerben mußte. Das hatte doch auch was, oder?
Karona
Es begab sich zur Fußballeuropameisterschaft 2008
Nun war es zu Ende, das Spiel der Piefkes, wie die Deutschen von den Ösis fast liebevoll genannt werden. Spielerisch konnten jene, die das Querpassspiel auf der Mittellinie fast als einziges in Perfektion beherrschten, nicht überzeugen. Dem Siegestor ging ein Foul voraus und der danach erfolgte Strafstoß. Irgendwie hatte ich es aber geahnt und war wenig enttäuscht. Nur der Mond, der zum Fenster rein schien und sich scheints ein Grinsen nicht verkneifen konnte, irritierte mich. Na warte dachte ich, dich fang ich ein. Flugs griff ich mir meine kleine Digi Cam und schoss einige Blitze in den nächtlichen Himmel. Ja ich weiß, mit Blitzlicht kann man da wenig ausrichten. Dementsprechend war ja auch die Qualität der Fotos. Ein kleiner weißer Punkt, inmitten der Schwärze, war das einzig sichtbare.
Dieses Foto ist eines von meinen Mondblitzlichtfotos.
Ich schaute danach noch ein wenig die Auswertung des Spiels Österreich gegen Deutschland, bis mich ein unerwartetes Klingeln aufschreckte. Kurz vor Mitternacht, wer konnte da Einlass begehren, oder waren es Jugendliche die wieder einmal die Klingeln putzten? Jedenfalls drückte ich, ein wenig von Neugier getrieben, den Türöffner. Als ich dann die Wohnungstür öffnete wollte ich meinen Augen nicht trauen. Polizisten kamen da, von wilder Entschlossenheit getrieben, die Treppe hinaufgeeilt und forderten energisch Einlass. Nachdem sie die Wohnung betreten hatten befahlen sie mir, meinen Fotoapparat zu zeigen. Weshalb sagten sie aber nicht, nur dass jemand Anzeige erstattet hätte. Gleich darauf erfreuten sie sich mit mir gemeinsam an den hellen Punkten auf jenen gerade geschossenen Fotos. Ein kleines Verhör, jedoch ohne konkret zu werden, schloss sich daran an. Anschließend verlangten sie noch meinen Ausweis, überzeugten sich von seiner Echtheit und gingen darauf ihres Wegs. Ihren netten Abschiedsgruß erwiderte ich natürlich ebenso nett. Ein wenig verwirrt blieb ich allerdings zurück, ich gebe es ja zu. Mit allem hatte ich in dieser Nacht gerechnet, aber nicht mit diesem überfallartigen Besuch. Wer rechnet auch schon damit. Mein Sündenregister recherchierend kam ich auch nicht wirklich auf den Grund, ahnte aber, dass es etwas mit meinen Mondbildern zu tun haben würde.
Am nächsten Abend, nach dem Gassi gehen mit klein Charly, kam ich mit einer Hausbewohnerin ins Gespräch die mir klar machte, dass dieser Einsatz schon Stadtgespräch sei. Ich konnte es nun gar nicht fassen. Sollte es wirklich Forderung und Auflage sein Nachtaufnahmen vorher anmelden zu müssen? Was ich dann aber noch zu hören bekam erfüllte mich wahrlich mit Entsetzen. Im größten Kaufhaus der Stadt wurde wohl darüber gesprochen, dass ich, mit einem Teleobjektiv versehen, ein nacktes Kind fotografiert hätte. Dieser winzige Apparat und ein Teleobjektiv, das war technisch gar nicht möglich. Mir war aber bewusst, so entstehen Verleumdungskampagnen. Sollte ich etwa gerade Opfer einer solchen werden, die sich in Windeseile ausbreiten würde und das nur, weil ich des Nachts den Mond fotografierte?
Ich wollte den ganzen Vorgang nicht auf sich beruhen lassen und fuhr am Vormittag, des darauf folgenden Tages, zur Polizeistation. Dort schaute sich der Polizist, der meinen Fall übernahm, den Bericht an und konnte mir bestätigen, dass belegt ist, dass keine Aufnahmen von irgendwelchen Nackten zu finden gewesen waren. Ein Kind war es, laut Bericht, auch nicht, wie es erzählt wurde, sondern eine 19 jährige, die in voller Nacktheit vor dem Fenster flanierte und meine Blitzlichte mitbekam. Der Witz ist, vor diesem Fenster hingen Gardinen und auch in der Entfernung begründet wäre nichts zu erkennen gewesen. Wollten die sich nur wichtig machen, frage ich mich. Jedenfalls informierte mich dieser Polizist darüber, dass die beiden Uniformierten, nachdem sie mich besucht hatten, dort noch einmal vorstellig wurden und den Sachverhalt richtig stellten. Das heißt, keine nackten Tatsachen gefunden zu haben. Trotzdem aber, kam eine Story voller Dramatik in Umlauf. Wahrscheinlich werde ich nun eine Gegenanzeige machen müssen, sollte ich weiterhin so niveauvolles zu hören bekommen. Den Mond werde ich weiter fotografieren, denn irgendwie ist so ein nächtlicher Besuch doch auch spannend, oder?
Karona
Ergänzung zur Mondgeschichte:
Da kam nie wieder etwas, aber auch keine Entschuldigung von der Verursacherin.
Karona
Zitat: Karona
Ergänzung zur Mondgeschichte:
Da kam nie wieder etwas, aber auch keine Entschuldigung von der Verursacherin.
Karona
Das wundert mich; - denn als ich Dein Foto, liebe Karona, heller stellte,... ooohhh ...
Liebes Insu- lein,
ist ja alles neu, darf hier auch gelacht werden ?
Die doch etwas neugierige Karona
Guten Abend Insu und Karo,
öh. habe mal ne Frage. Kann man hier nun "Kurzgeschichten" hinterlegen oder "Geschichten, die das Leben schreibt"?
Übrigens Karo, eine sehr lustige Geschichte von Dir. Allerdings auch irgendwie, tja, typisch halt, wie die Leute so sind. Leider....
Wünsche Euch einen schönen Freitagabend.
LG von Yvi
Hallo Yvi;
... jede
selbst verfasste Geschichte ... Grüßchen - Insu
Ebenfalls nen schönen Abend Yvi.
Du darfst in diesem Thread Kurzgeschichten schreiben.
Toll wär's sogar, dich hier lesen zu können.
LG Karona
Vieles ist ja schon eine Weile her, aber ich denke
Tiergeschichten können immer gelesen werden,
egal zu welcher Zeit sie geschahen.
Mit Beginn der fünften Klasse erhielt unsere Schule den
Status einer Ganztagsschule. Das hieß für uns, bis abends
um 17 Uhr in der Schule zu verweilen. Dadurch hatten wir
natürlich viele Möglichkeiten, gemeinsamen Unsinn auszuhecken.
So ergab es sich in jenem Schuljahr, ich glaube im Oktober,
dass unserer Drei loszogen, um ein paar Hühner zu klauen.
Wir beabsichtigten allerdings nur die Hühner zum Eier
legen zu überreden, um dann selber Küken aufziehen zu
können. Anschließend wollten wir sie zurück bringen. Ich war
selbstverständlich bei dieser hochbrisanten Aktion dabei.
Unser Ziel war ein Gehöft in den nahegelegenen Diehloer Bergen,
welches wir vorher tagelang ausgekundschaftet hatten.
Nach erfolgreicher Hühnerjagd, wir wollten uns gerade auf
den Heimweg machen, hörten wir urplötzlich das markerschütternde
Gebrüll des Hühnerbesitzers. Daraufhin ergriffen wir postwendend,
Hals über Kopf und unserem Urinstinkt gehorchend, die Flucht.
Anfänglich hielten wir dabei die gackernden Hühner noch fest
umklammert, die dann jedoch ihrerseits die Flucht ergriffen.
Wie es das Schicksal so will, wurden zwei von uns Hühnerdieben
nach einer wilden Jagd von dem beklauten Bauern dingfest gemacht.
Mir nutzten da das Hakenschlagen und dass ich selber entkam,
überhaupt nichts. Letztendlich stand ich zusammen mit den beiden
anderen, die mich bei den anschließenden Verhören verpfiffen
hatten, vor der Klasse, um meinen Tadel zu kassieren.
Das Pionierhalstuch mussten wir aus diesem Anlass ebenfalls abgeben.
Nur wenige Tage später schickte unser Klassenlehrer Mitschüler
los, die bei einem Bauern 12 Junghühner für eine Zucht abholen
sollten. Das war aus unserer Sicht natürlich eine Superaktion,
die uns da zuteil wurde. Ich brachte dann meinen Schäferhund,
den ich nicht zu Hause halten durfte, gleich mit in die
Gemeinschaft ein. So ergab es sich, dass ein Schäferhund
und 12 Hühner die Nächte gemeinsam im Schulkeller verbrachten.
Karona
Mein erster Hund ein Hühnerfreund
Wie ich zu dem besagten Schäferhund kam, sollte hier auch
ein paar Zeilen wert sein. Ich war damals sehr häufig in den
nahe gelegenen Wäldern unterwegs. Zu entsprechenden Jahreszeiten
konnte es geschehen, dass ich einen Korb dabei hatte und mich
auf Pilzpirsch begab. Das wurde über die Jahre hinweg eines
meiner beliebtesten Hobbys. 35 essbare Pilzarten, in allen
Farbschattierungen, sollten eines Tages Beleg dafür sein.
Jahre später besaß ich dann sogar einen Sammlerausweis.
An jenem betreffenden Tag war ich wieder einmal losgezogen,
um die Vogelwelt zu beobachten. Auf einer Waldlichtung
stockte mir dann fast der Atem. Urplötzlich stand mir,
praktisch aus dem Nichts aufgetaucht, ein ausgewachsener
Schäferhund gegenüber, der mich unentwegt anstarrte. Mehr
als zu Tode erschrocken zurück zu starren, blieb mir erst
einmal nicht übrig. Es vergingen Minute um Minute, bis
sich der Hund unvermittelt in Bewegung setzte, sich auf
die Hinterpfoten erhob und mir seine vorderen Tatzen
auf die Schultern legte. Zur Salzsäule erstarrt durchzuckten
mich in diesem Moment gar schreckliche Gedanken. Besonders
jene an die Tollwut.
Irgendwann fasste ich dann meinen wahrhaftig restlichen Mut
zusammen, nahm ganz vorsichtig seine Vorderpfoten und setzte
sie auf den Waldboden zurück. Nach weiterer, mir schier
endlos erscheinender Zeit, setzte ich mich, rückwärts
gewandt, ganz, ganz langsam in Bewegung. Zu meinem Erstaunen
folgte mir das Tier jedoch in gleichem Tempo. Es sollte dann
keine halbe Stunde mehr vergehen, bis wir beide ausgelassen
herumtollten. Ich konnte es zwar immer noch nicht fassen,
aber unser Spiel setzte sich bis vor die Haustür fort. Der
Hund folgte mir sogar bis in die dritte Etage, vor unsere
Wohnungstür. Nachdem meine Mutter die Tür geöffnet hatte,
konnten wir dann gar nicht so schnell gucken wie der Hund
im Wohnzimmer verschwand.
Mein Vater, eben noch beim Zeitungslesen, schlug diese gerade,
nichts Schreckliches ahnend, zusammen, als er des Schäferhundes
ansichtig wurde. Der hatte sich inzwischen direkt hinter der
Zeitung positioniert. Wie von der Tarantel gestochen in die Höhe
schießend, schrie er nur eins: Raus. So landete mein neuer
Gefährte, der Schäferhund, nachdem ich ihn einige Tage auf dem
Hausboden versteckte, mit samt Hühnern im Schulkeller.
Karona
Das waren noch andere Zeiten, damals, in jenen Kindertagen.
Wir erlebten vieles was für Kinder in heutigen Jahren gar
nicht mehr vorstellbar ist, da sie ihre Kindheit vor dem
Fernseher, oder dem Computer verbringen. Action ist deshalb
selten angesagt und Natur, Flora und Fauna, ihnen fast fremd.
Das Stadtbild prägen in jenen Jahren, ca. 1955 - 56, noch
viele Kriegsinvaliden, die mit spitzen Stöcken auf Kippenjagd
gingen oder vor Geschäften auf einen Obolus warteten. Den
Anblick eines Menschen, der sich gänzlich ohne Beine auf einem
hölzernen Rumpf fortbewegte, werde ich auch nie vergessen.
Ab und zu sollte meine Wenigkeit das Straßenbild der Stadt
ebenfalls etwas auffälliger bereichern. Das war dann der Fall,
wenn ich wieder mal in den Teichen des Lenneparks eingebrochen
war und über und über mit Entengrütze besät den langen Weg zu
Fuß durch die Stadt antrat. Irgendwie war ich eben schon damals
recht leichtsinnig.
Der Schulweg führte für die meisten von uns Schülern an jenen
Teichen im Lennepark vorbei. Im Winter war das für uns natürlich
eine besonders reizvolle Gelegenheit zu Mutproben und ähnlichen
Späßen. Ich gehörte allermeist zu den Waghalsigsten, wodurch
mein Schicksal natürlich oft schon vorher besiegelt war. Was mich
vor allem reizte, war die Jagd auf Fisch - zumeist Brassen,
Güstern, seltener Barsche - der sich in den Eislöchern mit ein
wenig Geschick mit der Hand fangen ließ. Ich kann mich noch gut
daran erinnern, wie ich, nach einem Bad im Teichschlamm, unter dem
Beifall der Mitschüler wieder am Ufer ankam, meine Fische
einsammelte und im Schulranzen verstaute.
Auf dem Heimweg ging es dann zum Aufwärmen erst einmal in
ein Konsum-Kaufhaus. Dort staunten Kundschaft und Personal
nicht schlecht, als ich Winzling, vor Kälte und Nässe schlotternd
und ebenda mit Entengrütze übersäet, eine wärmende Ecke suchte.
Nachdem ich mich mit Duldung des mitleidvollen Verkaufspersonals
etwas aufgewärmt hatte, ging es dann immerhin noch cirka drei
Kilometer zu Fuß weiter, bis ich unser Haus in der Vorstadt
erreichte.
Zu Hause angekommen, ließ ich die glitschigen, etwas modrig
riechenden Fische (Oder roch ich etwa so?) voller Begeisterung
vor den Augen meiner geschockten Mutter aus dem Ranzen gleiten.
Das mit Bangen erwartete Donnerwetter hielt sich ob des
unerwarteten Mahles allerdings in Grenzen. Die einzigen
Zwangsmaßnahmen, die erfolgten, waren, dass ich nach dem
Anheizen des riesigen Waschzubers in diesem in Gänze verschwand
und anschließend im Bett von Eislöchern und Fischlein weiterträumen
durfte. Einmal sogar 14 Tage in Folge.
Karona