"Ich versteh das nicht Ley, warum immer ich. Erst Chris der hier noch immer lebt, dann dein Cousin der vielleicht sogar mit deinen Eltern gekommen ist und irgendwo herumschleicht und dann mein Vater," murmelte sie und sah ihn verstört an. "Ich will nicht zu Polizei, wenn ich ihn anzeige erfährt er es Ley und was glaubst du was er dann mit mir macht," fragte sie ihn bitter und vergrub ihren Kopf erneut an seinem Oberkörper.
Sanft zog er ihr Kinn nach oben, damit sie ihn ansah. "Sheila, ich verspreche dir hiermit, dass keiner von denen jemals wieder Hand an dich legen kann. Mir ist klar, dass du Angst hast, aber wenn du ihn nicht anzeigst, wird das immer so bleiben. Für das, was er dir angetan hat, geht er ein paar Jahre in den Knast. Und auch danach kommt er nicht an dich ran. Ich schwöre es dir."
"Du hast es mir damals auch versprochen," murmelte sie leise, denn damals hatte er sein Versprechen gebrochen. Sie dachte grade nicht darüber nach das sie ihn mit ihren Worten verletzte, sie dachte über gar nichts nach. "und wie sollte ich es beweisen Ley, es ist viel zu lange her und mein Vater ist sehr mächtig. Er bekommt vielleicht 3 Jahre und wird vorzeitig wegen guter Führung nach 2 Jahren entlassen," erklärte sie ihm ihre Chancen.
"Nein, damals habe ich es dir versprochen, diesmal schwöre ich es dir! Bei meinem Leben!!", sagte er energisch. "Ich hab auch mal so gedacht und meinen Vater nicht angezeigt. Bis er eine Grenze überschritten hat und diese Grenze hat dein Vater lange schon überschritten. Meiner hat jetzt richtig Ärger am Hals und ist auch sehr mächtig. Bitte, Sheila, du musst es für dich tun."
"Würdest du ihn für mich umbringen?" fragte sie ihn auch wenn sie wusste das man sowas keinen Menschen fragte, vielleicht wollte sie einfach eine Garantie dafür das das wenn nur noch einmal vorkommen würde. "Es hätte keinen Erfolg, sie würden mich hier alle ächten Ley, es ist egal ob ich Opfer bin sie würden auf mich herabschauen mich verspotten. So Prozesse ziehen sich über Jahre und ohne Beweise bringt es sowieso nichts. Sie werden mich zu iwelchen Pyschiatern schicken von deren Urteil dann abhängt ob ich glaubwürdig bin oder nicht." Ohja Sheila kannte das Prozedere. Sie zog sich wieder aus, und stand langsam auf mit Wes an der Hand ging sie in die Dusche und drehte das warme Wasser an.
"Wenn er noch einmal in deine Nähe kommt, verprügel ich ihn so dermaßen, dass er sich wünschte tot zu sein.", antwortete er. Ihm war klar, dass sie diese Frage nicht wirklich so gemeint hätte. Dazu war sie dann doch zu friedfertig. Aber sollte ihr Vater oder sonstwer noch einmal in Sheilas Nähe kommen und so etwas versuchen, würde Wes ausrasten. Und das wollte niemand erleben. Er zog sich ebenfalls wieder aus und drückte Sheila dann an sich."Ich pass auf dich auf!"
Sheila nickte leicht und schloss das Thema dann für sich ab. Die nachricht würde sie allerdings behalten, vielleicht ganz vielleicht sollte sie ihn ja doch anzeigen. Sie genoss das warme Wasser auf ihrer Haut, es war als würde sie sich rein waschen von ihren Sünden. "Gehst du mit mir zur Polizei?" fragte sie ihn, denn alleine würde sich das ganz sicher nicht aufstehen und sie konnte ja davor immer noch Picknicken gehen damit sie auf andere Gedanken kamen. In diesem Moment kam sie sich selbst unglaublich zerbrechlich vor, Wes war einfach ihr Anker im Hafen und sie war ganz froh das nur David ihre ganzen Zusammenbrüche mitbekommen hatte.
"Natürlich. Wäs wäre ich für ein Bodyguard, wenn ich dich alleine lassen würde? Und was wäre ich für ein Freund, wenn ich dich auf diesem Weg nicht geleiten würde?", sagte er sanft und küsste sie auf die Stirn. Egal, was jetzt passierte, er würde nur dann von Sheilas Seite weichen, wenn er sicher war, dass sie sicher in der Schule saß. "Ab jetzt lebst du bei mir. Und ich beantrage ein Externer zu werden, das heißt ich kann Dalton besuchen, muss aber nicht da wohnen. Und ich bring dich jeden Tag zur Schule."
"Du musst selbst zur Schule fahren Ley und bis das durch ist lohnte es sich auch nicht mehr immerhin machst du in knapp 5 Monaten deinen Abschluss. Außerdem bezweifel ich das du hören willst, was die so in der Schule über mich reden," den letzten Teil murmelte sie ganz leise sodass er sie kaum verstand. Nach der Dusche zog sie sich wieder an und sie bereiten das Picknick vor. Sheila hatte Wes gebeten noch vor dem Picknick die Anzeige machen zu dürfen, da sie sonst das Picknick nicht genießen konnte.
"Glaub mir, ich krieg das durch. Ich schaff das alles.", sagte er mit Bestimmtheit und wer ihm ins Gesicht sah wusste, dass er es absolut ernst meinte und sich ihm besser nichts in den Weg stellte. Als sie für das Picknick alles zusammenpackten, sah er noch einmal kurz nach Spirit. "Sollen wir ihn mitnehmen?", fragte er Sheila.