Hätte Sheila gewusst das der Anruf von ihrer Tante kam, bei der grade ihr Vater war dann hätte sie wohl nicht mehr hier gegessen. Allerdings da sie ihre Mailbox nicht hörte, sollte sie das erst später erfahren, wenn denn überhaupt es würde sie ja sowieso nur aufregen. Sheila versteifte sich leicht, versuchte aber irgendwie einzuschlafen.
Liebevoll küsste Wes sie auf die Wange. "Schatz, kannst du eigentlich ohne Tabletten schlafen?", fragte er plötzlich. Nicht, dass sie wieder schreiend aufwachte und verstört war. Er wollte alles vermeiden, was ihr schadete. Leider befürchtete er, dass sie SMS was mit ihrem Vater zu tun hatte.
Grummelnd öffnete sie erneut ihre Augen. Das konnte doch nicht wahr sein jetzt konnte sie doch nicht schlafen, warum hatte dieser Tag nur so schön angefangen und war jetzt so mies geworden. "Nein kann ich nicht," gab sie zu, dann mussten sie wohl nach Hause, wenn Sheila schlafen wollte. Entschuldigend sah sie Wes an, denn eigentlich hatte sie sich ja mit ihm einen schönen Tag machen wollen, doch jetzt würde er wohl etwas mit Spirit und David machen müssen.
"Soll ich dich zu deiner Tante fahren?", fragte er sie unsicher. Wieder war so eine komische Stimmung und er wusste nicht, was er machen sollte. Was war mit dem schönen Tag passiert? Er stand auf und zog sich an, bevor er langsam die Decke und so einpackte.
Sheila öffnete nun doch die SMS, in der nur stand das sie sofort herkommen sollte, wie hätte Sheila wissen sollen das die von ihrem Vater war da stand die Nummer ihrer Tante. Seltsam war es aber schon immerhin hatte ihre Tante sie rausgeschmissen. "Ja, das wird wohl das beste sein, ich muss eh nochmal zu ihr," stimmte sie seinem Vorschlag zu und half ihm beim einpacken. Natürlich bemerkte sie die gedrückte Stimmung aber etwas dagegen machen konnte sie auch nicht wirklich.
Irgendwas war komisch. Wes hatte ein ganz merkwürdiges Gefühl bei der Sache. Die SMS erschien ihm suspekt und er beschloss in Sheilas Nähe zu bleiben, wenn er sie abgesetzt hatte. Doch davon sagte er ihr nichts. Sie hätte ihn eh nur abgewimmelt und sich nicht beschützen lassen. Und er hatte ihr ja versprochen sie nicht mehr allein zu lassen.
Bei ihrer Tante angekommen verabschiedete sie sich von ihm mit einem kleine Kuss auf den Mund. Dann verschwand sie im Haus. Verwundert sah sie sich um und rief nach ihrer Tante. Als sie ein Wimmern aus der Küche hörte, betrat sie diese. Was sie dann aber sah, schockte sie. Da lag ihre sonst so taffe Tante auf dem Boden und erinnerte sie schmerzlich an sich selbst nachdem ihr Vater mit ihr fertig war. Sheila war so von dem Anblick ihrer Tante gefesselt das sie ihren Vater gar nicht bemerkte. Erst als sie seinen Atem an ihrem Hals spürte, drehte sie sich erschreckt herum. Allerdings was dann passierte hätte wohl keiner erwartet. Denn Sheila ging wortwörtlich auf ihn los. Sie schrie ihn an, weinte und schlug zu. Sie schlug immer und immer wieder zu, auch wenn sie das Knacken von Knochen hörte. Er hatte ihr Leben kaputt gemacht und das büßte er nun. Ihre geschockte Tante hatte sich derweil soweit im Griff das sie die Polizei rief.
Er war wirklich in ihrer Nähe geblieben und als er sie schreien hörte, rannte er ins Haus. Spirit folgte ihm. Als Wes Sheilas Vater erblickte, versteifte er sich und er wäre auf dieses miese Arschloch selbst noch losgegangen. Doch das erledigte ja Sheila. Und Wes stoppte sie erst, als er das Knacken von Knochen hörte. Er zog sie von ihrem übel zugerichteten Vater weg. Der Typ sollte bluten, aber Sheila musste sich nicht verletzen.
Wes hätte sich beinah selbst eine gefangen, als er versuchte sie herunter zu ziehen. Sie wehrte sich gegen seine Kraft mit roher Gewalt, im Moment wollte sie nur noch auf ihren Vater los. Das sie dabei Wes verletzten könnte, nahm sie gar nicht so wirklich wahr. Sie war so unglaublich wütend und verletzt, allerdings bedachte sie nicht die Konsequenzen ihres tun. Die bekam sie erst zu spüren, als die Polizei eintraf. Denn während man für ihre Tante und ihren Vater erst mal den Krankenwagen rief, versuchte einer der Beamten die sich wild wehrende Sheila festzunehmen.
"Lassen Sie sie los!" Wes drückte den Beamten von Sheila weg. "Sie hat nichts getan! Es war Notwehr. Er ist der Schuldige. Schauen Sie in die Akten, sie hat ihn angezeigt! Sie dürfen Sheila nicht fest nehmen!" Es war ein reines Chaos. Die Beamten wussten auch nicht, was Sache war und keiner konnte es erklären, weil jeder durch den Wind war.