" Ach so, verstehe. Was Gutes wird es vermutlich nicht sein!" sagte er und öffnete seine Augen wieder. " Nein, danke trotzdem. Nick, Jeff? Wärt ihr so lieb und lasst mich ein wenig schlafen? Ich bin todmüde!" fragte er seine besten Kumpels und sah sie bittend an. Niff nickte, verabschiedete sich und ging. " Hoffentlich wird Seb, recht schnell wieder gesund!" sagte Nick und fügte an. " Ist dir aber mal aufgefallen, dass er ständig krank ist? Ist komisch!"
Wes hatte sich in einen ruhigen Gang verzogen und saß auf dem Boden an die Wand gelehnt. Dass sein Vater ihn die ganze Zeit anschrie, zog ihn runter. Kein Wunder, immerhin wurde ihm ständig gesagt, dass er wertlos sei. Wer sollte sich denn da gut fühlen? Und sein Vater wurde minütlich lauter. Seinen Sohn zur Wort kommen ließ er nicht.
Sebastian machte sich nun mittlerweile mehr Sorgen um Wes als um sich. So lief es ja eigentlich immer ab. " Ich sollte nach ihm sehen!" flüsterte er und stand schnell vom Bett auf. Was ein fehler war. Dennoch sofort schwankte er und es drehte sich alles. Warum mussten alle immer auf Wes schießen?
"Er kommt schon wieder. Was soll sein Vater denn machen? Ihn in Dalton verprügeln?", sagte Flint und versuchte Sebastian zu beruhigen. "Er ist ein großer Junge. Der schafft das schon."
" Ich weiß es nicht!" sagte Sebastian ergeben und setzte sich auf den Bettrand. " Ich will nur nicht, dass Wes etwas zustößt weißt du! Väter können wenn sie wollen, richtig gemein werden! Ich will nicht, dass Wes verletzt wird. Ich liebe ihn. Seinem Vater würde ich alles zutrauen!" Er sah seinem Freund in die Augen und fragte unsicher. " Bleibt heute Jemand von euch Beiden bei mir?"
"Ich bleib bei dir. Und keine Sorge, sein Vater kommt nicht an ihn ran. Hier in Dalton. Da ist er sicher. Glaub mir.", machte Flint Sebastian Mut und küsste ihn. Wes' Vater musste auch gar nicht persönlich erscheinen, es reichte, wenn er seinen Sohn telefonisch nieder machte.
Sebastian erwiderte besorgt den Kuss. " Danke, aber vielleicht sollte ich doch nach ihm schauen. Nicht dass etwas ist! Ich kann nicht ruhig bleiben!" erklärte er, stand schwankend auf und öffnete seinen kleiderschrank. Er war ja nur in Boxershorts. So würde er nicht nach Wes suchen gehen wollen. Ein paar einfache Sachen nahm er und zog sie sich, so gut es ihm möglich war an.
"Ich kann ihn auch suchen.", bot Flint an. "Dann kannst du dich ausruhen." In dem Moment ging die Tür auf und Wes kam wieder ins Zimmer. "Hey, wieso bist du denn aufgestanden?", fragte er ruhig.
Sebastian wollte etwas erwidern als die Tür geöffnet wurde und Wes hereinkam. Sofort ließ er ab von seinem Plan und sah zu ihm. " Ich wollte nach dir sehen! Nicht, dass irgendwas mit dir ist!" erklärte er und lehnte sich gegen seinen Kleiderschrank. Ihm war sein gesundheitszustand momentan aber sowas von egal. Solange es Wes gut ging, war alles in Butter.
"Es ist alles gut. Mir ist nicht passiert.", sagte Wes immer noch so ruhig und gefasst wie vorher. Was sollte er auch sonst machen? In Tränen ausbrechen oder gegen die Wand schlagen? Weil sein Vater ihn fertig gemacht hatte? Bloß nicht.