David zeigte Eliah das Badezimmer und wartete dann draußen. Eliah war schließlich alt genug, um das Recht auf etwas Privatsphäre zu haben. Er lehnte sich draußen gegen die Tür und lächelte zufrieden. Es war toll Vater zu sein. Viel besser als er es sich vorgestellt hatte. Und das beste war: Adrian schien genauso zu empfinden. Bestimmt würde Mickey auch bald zurückkommen und sie konnten wirklich wie eine Familie leben. Vielleciht war Mickey bei Gus. Der würde sich bestimmt um ihn kümmern und ihn nicht alleine im Wald lassen. "Morgen muss ich leider arbeiten" rief er durch die angelehnte Tür. "Aber Adrian ist hier. Er muss sicher einiges erledigen, aber betimmt macht er auch etwa mit dir. reiten oder so." Er hatte sich riesige Sorgen über den morgigen Tag gemacht, aber die schienen ja unbegründet. Adrian und Eliah verstanden sich schließlich gut. "Ich werde versuchen so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen. Leider haben wir hier überhaupt keine Spielsachen für sich." sagte er bedauernd. "Und andere kinder gibt es auch nicht." "Das macht nichts." Eliah kam fröhlich lächelnd aus dem Bad. "Ich spiele am liebsten alleine draußen." "Na, dann bist du ja hier richtig." David legte einen Arm um ihn. Eliah sah putzig aus in seinem Schlafanzug. Er hatte eine hellblaue Spinne vorne drauf, die allerdings so niedlich aussah, dass nicht einmal David sich vor ihr ekelte. Er merkte freudig, wie Eliah sich etwas an ihn schmiegte, während sie die Treppe zu seinem Zimmer rauf gingen. "Wenn irgendetwas ist: wir schlafen gleich gegenüber." erklärte David. "Weck mich einfach. Wo die Toilette ist weißt du ja." Eliah nickte müde, während er ins Bett krabbelte. "Gute NAcht david." sagte er leise. "Es ist schön hier." "Gute Nacht Eliah" David beugte sich vor, um ihn einen Kuss zu geben. "es ist schön, dass du hier bist. Im hinausgehen konnte er es nciht lassen noch ein schweres Buch über den Deckel des Terrariums zu legen. Plötzlich richtete Eliah sich noch einmal auf. "Ich muss Adrian Gute NAcht sagn!" Rief er und sprang auf. Bevor David reagieren konnte, war er schon an ihm vorbeigeflitzt.
Re: Frosted Meadows
Adrian sah ins Feuer und horchte auf die Geräusche vom Badezimmer. Erfreut hörte er, wie Eliah heraus kam, wurde allerdings enttäuscht als die Schritte der beiden sofort auf der Treppe erklangen. Er verzog leicht das Gesicht. Er hätte ja hinterhergehen können, aber vielleicht wollte David seinem Sohn alleine gute Nacht sagen. Er würde Eliah noch oft Gute Nacht sagen können. Kein Grund, traurig zu sein.Aber sein Herz machte einen Sprung, als er plötzlich schnelle Kinderschritte auf der Treppe und im Gang hörte, und er wandte sich um, um zu sehen wie Eliah hereingeflitzt kam. Ohne etwas dagegen tun zu können, strahlte Adrian ihn an und breitete ganz automatisch die Arme aus.
Re: Frosted Meadows
Eliah lief auf Adrian zu, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Backe. David der hinterhergekommen und an der Tür stehen geblieben war beobachtete die Szene gerührt. Eliah tat Adrian gut. Ganz sicher. Auch wenn er vielleicht irgendwann einmal ausrasten würde, insgesamt war es gut, dass Eliah hier war. Für sie beide. Nur Mickey musste sich noch daran gewöhnen. Er musste einfach. Vielleicht wenn er merkte, wie sehr Eliah Katzen mochte...
Als Eliah schließlich wirklich im Bett war, David hatte ihn noch einmal nach oben gebracht und noch einen Moment an seinem Bett gesessen, ließ er sich müde aber zufrieden neben Adrian fallen und lehnte den Kopf an seine Schulter. "Und? Was sagst du?" fragte er. "Meinst du es wird gehen mit uns?"
Re: Frosted Meadows
Adrian wusste nicht genau, welches 'uns' David meinte, aber er nickte glücklich. Er war überzaugt davon, bei jedem 'uns'. "Es wird", sagte er. "Etwas anderes kommt nicht in Frage." Er drehte den Kopf und küsste David auf die Stirn. Dann streichelte er ihn leicht, wie er es oft tat bis David eingeschlafen war. Adrian legte sich jetzt meistens zu David ins Bett bis dieser schlief, und dann stand er wieder auf und arbeitete. Manchmal schlief er ein paar Stunden mit, und er hatte schon seit einer ganzen Weile keine Alpträume mehr gehabt. Auch heute würde er sicher gut träumen, und er schloss die Augen und entschied sich, eine Weile mitzuschlafen. Sicher würde es morgen anstrengend werden, wenn auch sehr schön. Etwas Schlaf würde er gut gebrauchen können.
Re: Frosted Meadows
MORGENS
Es war fünf Uhr morgens. Durch den Frühnebel, der Frosted Meadows verhüllte, schlich eine kleine weiße Gestalt in kleinen hüpfenden Schritten auf das Haus zu. Es war natürlich Mickey, der beschlossen hatte, sich den Feind genauer anzusehen. Er wusste, dass sie ihn gestern im Stall gesucht hatten. Er war auf dem Dach gehockt, und er war sehr unbefriedigt gewesen. Sie hatten sich gar nicht richtig bemüht, ihn zu suchen. Dafür hatten sie sich viel zu sehr um ihren kleinen Besucher gekümmert, den Mickey vom Dach aus angeknurrt hatte, ohne dass jemand es mitbekommen hatte. Und er war vergangen vor Eifersucht. Er hatte genau gemerkt, wie sehr sie sich um den Jungen bemühten, und er hatte Adrian überhaupt nicht wieder erkannt. Wie begeistert er geklungen hatte, und wie nett er gewesen war! Mickey hatte grollend zur Kenntnis genommen, dass sie ihn etwa eine Sekunde lang gesucht und sich dann ausschließlich um ihren neuen Prinzen gekümmert hatten. Das brachte ihn zur Weißglut. Jetzt huschte er durch seine Katzenklappe, blieb stehen und spitzte die Ohren. Nirgendwo waren Geräusche zu hören. Das ganze Haus schlief, aber er sah trotzdem noch kurz bei Adrian und David vorbei, nachdem er die Treppe still und leise erklommen hatte und bevor er sich in die andere Richtung wandte. Die Zimmertür war etwas angelehnt, und er stieß sie mit dem Kopf auf und schlüpfte hindurch. Auf leisen Pfoten schlich er zum Bett, stellte sich auf die Hinterpfoten und stützte sich mit den Vorderpfoten auf den Bettrand, um das Gesicht des Jungen sehen zu können. Seine Augen verengten sich, als er es zum ersten Mal aus der Nähe sah. Er sah David sehr ähnlich, und Mickey hasste ihn dafür um so mehr. Es würde schwer sein, gegen ihn zu gewinnen. Eigentlich unmöglich. Mit einem Satz sprang er direkt auf die Brust des Jungen und sah von dort aus feindselig auf ihn herab. 'Wach auf', knurrte er und hieb mit seiner Tatze (ohne Krallen - vorerst) über die Wange des schlafenden Jungen.
Re: Frosted Meadows
Eliah schlug blinzeld die Augen auf, als eine samtige Pfote über seine Wange strich. Zuerst wusste er überhaupt nicht wo er war. In letzter Zait war er so viel umhergereicht worden, dass er Probleme hatte sich zu orientieren. Zuerst war er eine NAcht bei einer entfernten Verwandten gewesen. Dann zwei Nächte im Kinderhei, bis sie Davids HAdresse herausgefunden hatten. Dann bei Davids Exfrau und jetzt ... ja richtig, jetzt war er bei seinem Vater und dessen Freund. Er atmete auf, als ihm der gestrige Abend wieder einfiel. Hier ging es ihm gut und vielleicht konnte sein Leben auch langsam wieder bergauf gehen. Jedenfalls war es das erste Mal, seit seine Mutter gestorben war, dass er sich nicht in den Schlaf geweint hatte. Und David und Adrian waren wirklich toll. Und das beste war, dass die KAtze anscheinend zurückgekommen war. Sein Herz machte einen kleinen Sprung, als er sie sah. Und sie war gleich zu ihm gekommen! "Mickey, du bist wieder da!" rief er erfreut und streckte die Hand nach dem Kater aus. Er hatte noch nie eine Katze mit solchem Fell gesehen. Es war weiß und seidig und einfach wunderschön. Auch wenn es gerade etwas zerzaust war.
Re: Frosted Meadows
Mickey wich etwas zurück, machte einen Buckel und fauchte Eliah an. Er sollte genau spüren, dass er hier nicht willkommen war. Zumindest was ihn, Mickey, anbetraf. Er fuhr die Krallen aus und hieb damit über Eliahs ausgestreckte Hand, die zu bluten anfing. Mickey war frustriert, dass er bei Menschen nie wirklich tiefe Wunden erzeugen konnte, aber wenigstens hatte der Junge sich erschreckt. Mickey sah ihn feindselig an, keinen Zweifel lassend, dass er weiter gehen würde wenn Eliah noch einmal den Versuch machte, ihn anzufassen. Er könnte ihm die Augen auskratzen. Aber das sollte er sich für später aufheben.
Re: Frosted Meadows
Eliah zog erschrocken seine Hand zurück und schrie leise auf. Das hatte ganz schön weh getan, denn die KAtze hatte mir aller Kraft zugehauen. Fast so, als wollte sie ihm weh tun. Natürlich wusste Eliah, dass Tiere das nicht mit Absicht taten. Rosie hatte ihn auch schon einmal gebissen und das war seine eigene SChuld gewesen, weil er sie erschreckt hatte. Er verzog das Gesicht, bei dem Gedanken wie weh das getan hatte. Das war schlimmer gewesen, als diese Kratzer, auch wenn seine Hand jetzt blutete. Wahrscheinlich hatte er Mickey auch erschreckt, oder der Kater wollte einfach nicht gestreichelt werden. Das war schließlich sein gutes Recht. Eliah führte die Hand an den Mund und leckte über seine Wunde. Dabei sah er Mickey unverwandt an. Seine Augen hatten einen wunderschönen tiefen Gelbton. "Du bist wirklich die hübscheste Katze, die ich je gesehen habe" sagte Eliah schmeichelnd. Er wusste, dass Katzen gerne Lob hörten. "David wird so froh sein, wenn du wieder da bist. Er hat gestern die ganze Zeit von dir geredet."
Re: Frosted Meadows
Mickey neigte den Kopf leicht, als er das hörte. Er wusste nicht, ob er dem Glauben schenken sollte. Schließlich drehte sich für David jetzt ja nur um seinen Sohn, aber hatte Eliah ihm da eben ein Kompliment gemacht? Fast schon zuckte sein Kopf vor, um sich der Hand des Jungen entgegenzurecken, aber er riss sich am Riemen und legte statt dessen die Ohren an. Aus seiner Kehle kam ein leises, aber stetiges Knurren. Was fiel diesem Knirps ein, ihm Komplimente zu machen? Er sollte sich fürchten, und merken dass Mickey ihn nicht hier haben wollte. Er saß immer noch auf der Brust des Jungen und sah von dort aus feindselig auf ihn herab. Ehrlich gesagt wusste er nicht, was er sonst noch tun sollte, um seinen Standpunkt klar zu machen. Er war noch nie in so einer Situation gewesen. Eigentlich war er es nur gewohnt, sich bei Menschen einzuschmeicheln und auf lieb zu machen. Aber dann fiel ihm etwas ein, als er seine Augen rasch durchs Zimmer schweifen ließ. Seine Feinde erwischte man am besten dort, wo es weh tat, und das war selten bei ihnen selbst. Mickeys Augen fixierten das Terrarium, in dem die Spinne hauste. Obendrauf lag ein schweres Buch, aber das war kein Hindernis. Mit einem großen Satz stieß sich Mickey direkt von Eliahs Brust ab, machte einen großen Sprung und stieß mit den Vorderpfoten das Terrarium um. Es fiel zu Boden und landete auf der Seite, ohne zu zerbrechen, aber die Spinne wurde herausgeschleudert und landete ein Stück weiter auf dem Boden. Mickey war auch gefallen, und jetzt sprang er auf den Tisch und blickte triumphierend auf das Tier, das sich erschrocken unter einem Schrank verkroch.
Re: Frosted Meadows
Eliah sprang mit einem Satz aus dem Bett. Für einen Moment hatte er die schreckliche Befürchtung, dass Mickey Rosie angreifen würde und einer von beiden sich dabei schlimm verletzen würde. Er wusste nicht, wie gut das Gegengift bei Katzen wirkte und er wollte auch nicht, dass Mickey etwas geschah. ZUm Glück verkroch Rosie sich sofort, wie es ihre Art war und Mickey verfolgte sie nicht. Seltsam. Entweder war diese Katze hochintelligent oder es war wirklich ein riesiger Zufall, dass sie das Terrarium umgeworfen hatte. Er legte sich vor dem Schrank auf den Buach. Er wollte Rosie lieber wieder einfangen, bevor sein Vater hier auftauchte. Er hatte schon gemerkt, dass David kein so großer Fan von Rosie und Spinnen allgemein war und er wollte ihn nicht unnötig verärgern, oder ihm gar Angst einjagen. Leider konnte er Rosie unter dem Schrank ncht erkennen. Wer wusste, wo sie bereits hingekrabbelt war. Sie konnte ganz schön flink sein, wenn sie wollte. Am besten brachte er erstmal die Katze in Sicherheit. Eine Konfrontation wollte er auf jeden Fall vermeiden. Vorsichig, um Rosie nicht auf dem Boden zu zertreten ging er auf Mickey zu. "Komm Mickey, gehen wir raus hier" sagte er lockend. "ich geb die was zu essen, hm?"