Erschrocken griff Adrian nach Eliah, aber der hatte sich schon selbst wieder gefangen. Adrian öffnete ihm die Tür, und dann gingen sie durch den Garten zur Pferdekoppel. Adrian begrüßte die beiden Hengste, dann ging er mit Eliah in den Stall, wo er Putzzeug und ein Halfter hervorholte und beides Eliah in die Arme drückte. "Hier", sagte er und holte den zweiten Putzkasten und noch ein Halfter. So bewaffnet gingen sie auf die Koppel. "Wer reiten will, muss auch putzen können. Ein dreckiges Pferd zu reiten ist weder schön oder gut zum Eindruck schinden, noch tut es dem Tier gut. Deswegen zeige ich dir jetzt, wie man ein Pferd putzt. Zuerst müssen wir sie natürlich fangen..." Als die beiden Pferde gesehen hatten, wie Adrian und Eliah mit dem Putzzeug anrückten, hatten sie sich schon mal dezent entfernt und musterten sie aufmerksam. Adrian stellte den Putzkasten ab und hielt seinen Blick auf die Pferde gerichtet. "Du nimmst Thorges", sagte er. "Das ist der schwarze. Versuch, ihn zu fangen. Du musst ihn an der Mähne packen. Es macht nichts, wenn du es nicht schaffst, aber versuch es. Wenn du ihn hast, musst du ihm das Halfter über den Hals... Ach, pass auf, ich zeige es dir." Es regnete leicht, und das Wasser hatte den Boden der Koppel in eine einzige Morastlandschaft verwandelt, die jeden Schritt schwierig machte und die Füße an den Boden zu saugen schien. Adrian ging langsam auf Mischa zu. Der Hengst beäugte ihn scheinbar gelassen, entfernte sich jedoch ganz leicht nach hinten, während Adrian auf ihn zukam. Dann rannte Adrian plötzlich los. Das Pferd bäumte sich leicht auf und brach dann zur Seite aus. Adrian versuchte, die Kurve zu kriegen, aber der schlammige Boden machte ihm einen Strich durch die Rechnung, und er ruschte zur Seite weg und fiel der Länge nach in den Matsch. Sogar mit dem Gesicht. Das Pferd blieb stehen und wieherte einmal, als würde es ihn auslachen. Adrian erhob sich mühsam auf alle Viere und sah an sich herab. "Igitt", sagte er und verzog das Gesicht, das völlig schlammbeschmiert war, wie eine Maske aus Teer. "Oh nein. Oh nein, oh nein, oh nein..."
Re: Frosted Meadows
"ADRIAN!" schrie Eliah unheinlich erschrocken. Er versuchte Adrian zur Hilfe zu kommen und rutschte in dem Matsch natürlich prompt aus, um dann auf Adrian zu landen und diesen noch mehr einzusauen. Und seine eigenen Sachen waren jetzt natürlich auch vollkommen matschig. Er versuchte wieder hoch zu kommen udn vor allem von Adrian runter,a ber der Matsch war zu glitschig. Trotzdem war es irgendwie komscih. Eliah lachte glucksend auf, als er sah, wie die Pferde sie anschauten. "Guck mal, die scheuen uns zu" lachte er. "Jetzt müssen wir wohl erstmal geputzt werden."
Re: Frosted Meadows
Adrian machte es fast panisch, so dreckig zu sein, und jetzt landete auch noch Eliah auf ihm und saute ihn noch mehr ein. Er fragte sich, wie der Junge in so einer Situation noch lachen konnte, aber er wusste schließlich, dass er was Dreck anbetraf eine recht extreme Einstellung hatte. "Ja, wir sollten uns waschen. Dringend", brachte er nur hervor und schaffte es endlich, aufzustehen. Er half Eliah auf und stapfte dann ziemlich verstimmt voran in Richtung Haus, wo er sich sofort die Schuhe auszog und sich den Schlamm, der auf den Boden tropfen könnte, so gut es ging von der Kleidung strich. Bei Eliah tat er dasselbe, und er merkte dass seine Hände zitterten. 'Reiss dich zusammen, es ist nur Dreck', sagte er sich, aber genau das war es ja eigentlich. Es war Dreck. Er war in den Matsch gefallen, David war nicht da, er wusste nicht, wie es ihm ging, und er war ganz alleine mit einem 12jährigen im Haus. Er schloss kurz die Augen, um Haltung zu bewahren. Das war absolut nicht der richtige Zeitpunkt, einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Er nahm Eliah an der Hand und ging mit ihm schnell durch den Flur zum Badezimmer. "Benutz du das hier, ich werde oben gehen, ich bringe dir gleich frische Klamotten, bis gleich", haspelte er und ging dann schnell nach oben in Eliahs Zimmer, wo er wahllos Klamotten aus dem Schrank zog und sie Eliah, der immer noch vor dem Badezimmer stand, in die Hand gab. "Hier", sagte er und schob ihn leicht in Richtung Tür. "Bis gleich." Aber er ging nicht ins obere Badezimmer. Nicht sofort. Er brauchte jetzt etwas, an dem er sich festhalten konnte. Er ging in sein Büro und rief David an. Als das Freizeichen erklang, schloss er die Augen, und es beruhigte ihn schon, Davids Stimme zu hören, als der abnahm. "David", sagte er. "Ich... ich bin in den Matsch gefallen. Ich bin von oben bis unten schmutzig. Es tropft auf den Boden, und es stinkt. Ich bin sogar... mit dem Gesicht reingefallen... Eliah ist auch schmutzig..." Zu gern hätte er sich jetzt an die Wand gelehnt. Er fragte sich, wie so etwas banales wie Schmutz ihn dermaßen aus der Fassung bringen konnte, aber so war es. Er kam sich selbst albern vor, dass er David deswegen anrief, aber er musste einfach seine Stimme hören, und etwas Beruhigung bekommen. Der ganze Schmutz, der an ihm klebte, machte ihn verrückt.
Re: Frosted Meadows
David setzte sich erschrocken auf, als Adrians Stimme dieses Mal wirklich panisch klang. Er hörte sich an, was Adrian zu sagen hatte und schloss die Augen. "Okay bleib ganz ruhig" sagte er und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. "Ich komme nach Hause. Es war dumm euch gleich am ersten Tag alleine zu lassen. ICh werde sagen mein Bein tut weh oder sonst irgendwas. Sag Eliah einfach er soll ruhig auf sein Zimmer gehen und ich bin gleich da okay? Und du stell dich unter die Dusche. Es ist nur Dreck Adrian. Davon kann dir nichts..." Er stockte als er ein lautes schepperndes Geräusch hörte. "Was war das?" fragte er böses ahnend.
Eliah fühlte sich schlecht. Adrian hatte heute so anders gewirkt als gestern. Jedenfalls nachdem der blöde Unfal mit dem Matsch passiert war. Er war überhaupt nicht mehr freundlich gewesen und Eliah hatte fast das GEfühl gehabt, dass er ihm nur auf die Nerven ging. Das war schlimm. Wenn Adrian ihn nicht mochte würde sein Vater ihn vielleicht auch nicht mehr wollen und dann würde er zurück ins Heim müssen. Er schloss die Augen und versuchte nicht mehr daran zu denken. Das wichtigste war es jetzt sauber zu werden. Er zog sich aud und ließ die dreckigen Sachen auf den Fliesen liegen. Dann stieg er unter die Dusche. Er wusste nicht wie das warme Wasser anging also duschte er kalt und beeilte sich allen Dreck los zu werden. Danach zog er sich zitternd wieder an. Ab jetzt würde er ehr gut aufpassen weder Adrian noch David zu verärgern nahm er sich fest vor. Er öffente die Badezimmertü und spähte nach draußen. Und das erste was er sah war ... "Rosie!" schrie er entsetzt als er das achtbeinige schwarze Geschöpf sah, dass sich seinen Weg an Adrians Wand entlang bahnte. Ohje, er hatte vergessen den Deckel des Terrariums zu verschließen und Rosie machte jetzt einen Ausflug. Er musste sie erwischen, bevor David sie sah. Und Adrian würde sicher auch nicht begeistert sein. Sie war zu hoch, als das er sie erreichen konnte, aber gleich musste sie an einer Kommode vorbei kommen und wenn er darauf stieg... Den Blick auf die Spinne gerichtet kletterte er auf die Kommode und pübersah dabei leider die schöne Tonvase die darauf stand. Erst als er dagegen stieß bemerkte er sie. Er sah sie wie in Zeitlupe fallen und dann auf dem Boden in tausend Scherben zerspringen. "Oh nein" flüsterte er entsetzt.
Re: Frosted Meadows
Adrian war ziemlich erleichtert, als David anbot, heimzukommen. Ehrlich gesagt fühlte er sich schon ziemlich überfordert, und dieser schreckliche Schmutz, der an ihm klebte... "Okay... okay...", sagte er mit zitternder Stimme ins Telefon, da ertönte plötzlich ein lautes Scheppern aus dem Gang. Adrian ließ sofort den Hörer fallen, ohne sich überhaupt erst von David zu verabschieden, und rannte los. Er wusste, wo das Geräusch hergekommen war, und er hatte eine schreckliche Ahnung... Die bestätigt wurde. Eliah kniete noch auf der Kommode, auf der die Vase gestanden hatte, die jetzt in tausend Scherben zertrümmert auf dem Boden lag. Adrian blieb in der Tür stehen, und er nahm nicht einmal die Spinne wahr, die gemütlich an der Wand entlang krabbelte, und auch nicht Eliahs schuldbewussten Blick. Er sah nur die Scherben der Vase... DER Vase... Wie in Trance ging er darauf zu, während er das Blut in seinen Ohren rauschen hörte, ging vor dem Scherbenhaufen in die Knie und nahm die größte Scherbe in die Hand. Seine Sicht verschwamm. "Oh nein...", flüsterte er, und eine Träne lief ihm die Wange hinab. Er merkte überhaupt nicht, dass er den Boden voller Schlamm schmierte. Er sah nur auf die Scherbe in seiner Hand und schüttelte ungläubig den Kopf, während sich eine zweite Träne löste.
Re: Frosted Meadows
"Es ... es tut mir so leid" stammelte Eliah als er die Tränen in Adrians Augen sah. "Das ... das wollte ich nicht. Rosie ist ausgebrochen und ich wollte sie wieder einfangen, beovr David..." er brach ab, als er merkte, dass Adrian ihm überhaupt nicht zuhörte, sondern nur auf die SCherben der Vase starrte. Er hatte etwas schreckliches getan. Etwas wirklich schlimmes, wurde ihm klar. Jetzt würden sie ihn bestimmt nicht mehr hier behalten wollen. "Vielleicht kann man sie ja wieder heile machen" flüsterte er und sah Adrian verzweifelt an. Er hätte alles getan, um das rückgängig zu machen, aber es war nunmal geschehen. Jetzt hatte er auch Tränen in den Augen. "Ich mach dir eine neue" sagte er mit zitternder Stimme.
Re: Frosted Meadows
Adrian sah auf, als er Eliahs Stimme wieder hörte, und er bemühte sich sehr, sich zusammenzureißen. Er wusste schließlich genau, dass Eliah das nicht mit Absicht getan hatte, und trotzdem fühlte er sich wütend. Nicht direkt auf den Jungen, aber dass das passiert war. Hatte es denn ausgerechnet diese Vase sein müssen... Schwerfällig erhob er sich, und seine Gesichtszüge drohten zu entgleisen, als plötzlich die Vergangenheit lebhaft wieder vor der Tür stand. Die Vergangenheit, die er gehofft hatte, mit David hinter sich lassen zu können. "Ich weiß, das war keine Absicht", sagte er mit belegter Stimme. "Und obwohl ich pingelig bin und das weiß, wäre es bei jeder anderen vase nicht so schlimm gewesen. Aber diese hier... sie war... oh Gott..." Seine Stimme brach, und er presste sich eine Hand auf die Augen, als sein Gesicht sich verzog vor Schmerz und seine Kehle brannte. Er wollte Eliah noch etwas sagen, aber er fand keine Worte, und er war zu aufgewühlt, also drehte er sich nur um und ging durch den Flur ins Bad, wo er sich einschloss, sich auf den Badewannenrand setzte und zu weinen anfing. Die Scherbe hatte er mitgenommen. Und schmutzig war er immer noch.
Re: Frosted Meadows
Eliah blieb verloren auf dem Flur stehen und starrte auf die scherben der Vase. Er hasste es, wenn er etwas kaputt gemacht hatte. Er hasste es wie r sich dann fühlte. So nichtsnützig und hilflos. Und diesmal war es noch viel schlimmer, weil er Adrian traurig gemacht hatte. Sein Herz tat richtig weh. An der Vase musste Adrian unheimlich viel gelegen haben. Und trotzdem hatte er noch nciht einmal geschimpft. Eliah wäre es fast lieber gewesen er hätte es getan. Vielleciht würde er sih dann jetzt besser fühlen. Er fühlte sich noch schlimmer als damals, als er die Kette kaputt gemacht hatte, die seine Mutter von David bekommen hatte. Das einzige Erinnerungsstück an ihn. Da war seine Mutter auch so traurig gewesen. "Ach Rosie was mache ich denn jetzt" fragte er die Spinne, die zufrieden ganz oben an der Decke klebte. Eliah kniete vor den Scherben nieder und versuchte erfolglos sie wieder zusammen zu setzen. Ihn liefen Tränen über das Gesicht.
Re: Frosted Meadows
Mickey, der ums Haus geschlichen war und ab und zu zu den Fenstern hereinsah, um sich auf dem laufenden zu halten, hatte eben etwas interessantes mitbekommen. Er hatte genau gesehen, wie Eliah seine Spinne hatte fangen wollen und dabei die Vase umgeschmissen hatte. DIE Vase. Sofort war Mickey aufs Fensterbrett geklettert und hatte mit vor Erregung zitternden Schnurrbarthaaren gehofft, dass Adrian das auch ja mitkriegen würde. Und er wurde nicht enttäuscht. Als er allerdings sah, wie sehr Adrian das mitnahm, sprang er sofort vom Fensterbrett und rannte zur Vordertür, wo er durch seine Katzenklappe huschte und Adrian suchte. Aber der hatte sich eingeschlossen, und alles Kratzen an der Tür nützte nichts. Er hörte Adrian drinnen weinen, und der nahm ihn wahrscheinlich noch nicht einmal wahr. Wütend wandte er den Kopf und sah in Richtung des Zimmers, in dem Eliah sich noch aufhielt. Es war Zeit, ein bisschen Stress zu machen. Er schlich leise über den Flur und näherte sich Eliah von hinten, der ziemlich belämmert auf die Scherben der Vase starrte. Dann beugte er die Hinterbeine zum Sprung, stieß sich ab und landete mitten auf Eliahs Nacken, den er aber nur als Sprungbrett benutzte, um auf die Kommode zu kommen. Zeit genug, seine Krallen in Eliahs Haut zu schlagen, ließ er sich aber allemal. Von der Kommode aus sah er den Jungen aus zu Schlitzen verengten Augen an, machte einen Buckel und fauchte, bevor er sich streckte und schließlich auf der Kommode hockte wie ein sehr böses Tier, selbst in seiner menschlichen Gestalt noch sehr animalisch anmutend. Er saß dort auf Händen und Füßen, den Rücken gebogen, den Kopf geneigt, Eliah von unten herauf böse anstarrend. Ein Knurren entkam seiner Kehle, selbst als er sprach. "Bilde dir bloß nicht ein, ich wäre dein Schmusekätzchen", fauchte er Eliah an. "Ich möchte, dass eins klar ist: ich hasse dich, und ich will dich hier nicht haben! David wollte mich als Sohn, MICH, und jetzt kommst du daher! Und machst nur Ärger! Weißt du eigentlich, dass Adrian Schmutz hasst? Und dass David sich schrecklich vor Spinnen fürchtet? Und dass Adrian dich jetzt für immer hassen wird, weil du ausgerechnet diese Vase zerstört hast? Sie ist sein ein und alles... So wie du dich anstellst wird das sowieso nie etwas mit dir und Adrian, und auch wenn er sich momentan Mühe gibt, wird er das nie durchhalten! Dann muss er sich von David trennen, und du zerstörst meine ganze Arbeit! Fünf Jahre habe ich daran gearbeitet! Fünf Jahre, und dann kommst du! Was bildest du dir eigentlich ein?!" Seine Muskeln (ja, er hatte in der Tat welche) spannten sich an, und da er so dünn war, schien er momentan nur aus Muskeln zu bestehen. Er machte den Eindruck, als würde er Eliah jeden Moment anspringen und wirklich schlimm verletzen wollen.
Re: Frosted Meadows
Eliah war schon wahnsinnig erschrocken, als Mickey ihn angesprungen hatte. Aber das war gar nicht damit zu vergleichen wie er sich erschreckte, als dieser sich plötzlich in einen Menschen verwandelte. Er hatte schon von Chipies gehört, aber trotzdem hatte er natürlich nicht damit gerechnet, dass der Kater sich auf einmal in einen Menschen verwandeln würde... Er sah ihn sprachlos an. Jedes Wort von Mickey traf ihn wie eine Ohrfeige. Und das schlimme war: Der Kater hatte recht. So wie es heute ausgesehen hatte, würde Adrian es wirklich nicht mit ihm aushalten. Seine Gedanken rasten. Dann zerstörte er die Beziehung seines Vaters... Das wollte er auf keinen Fall. Daran wollte er keine Schuld haben. Und Mickey schien unheimlich wütend auf ihn zu sein ... weil er ihm David weggenommen hatte.... Eliah stand entschlossen auf. "Ich gehe" sagte er fest. "Das will ich nciht. Ich will hier nicht noch mehr kaputt machen." seine Stimme wurde brüchiger "Und ich will nicht, dass Adrian mich hasst." Er sah sich nach der Spinne um. "Rosie kommst du mit?" fragte er bittend. Und tatsächlich setzte sie sich träge in Bewegung. Immer ein auge auf den anderen Menschen habend krabbelte sie gemächlich die Wand runter, bis Eliah sie erreichen konnte und sie auf seine Schulter setzte. Eliah zögerte. Er wollte nicht gehen. Er hatte Angst davor. Draußen war nur Wald und was würde er machen wenn es dunkel wurde? Heimlich fürchtete er sich im Dunkeln. Er schauderte und sah Mickey an. Irgendwie hoffte er, dass ihn etwas zurückhalten würde.