Mickey fühlte, wie er regelrecht im Fieber versank. Irgendwie war ihm zum ersten Mal in seinem Leben so, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen, und er stöhnte schmerzvoll auf und schloss flatternd die Augen. Das, was Gus da gesagt hatte... Er ahnte, was es bedeutete, und auf jeden Fall wusste er, dass es ihm genauso ging. Etwas band ihn an Gus, das stärker war als alles was er je gefühlt hatte. Wenn er an ihn dachte, klopfte sein Herz schneller. Wenn er bei ihm war, fühlte er sich sicher vor allem. Und wenn er mit ihm schlief, dann fühlte es sich an, als wären sie eins. Nie zuvor hatte er so etwas gekannt. Es war wunderschön. Und es war gefährlich. Nicht für sie bestimmt. "Gus...", stöhnte Mickey, bevor er in eine leichte Ohnmacht fiel. Kurz zuvor hatte er sich instinktiv wieder an Gus geklammert, sich fest an ihn gekuschelt, weil er ja doch nicht wollte, dass er ging, aber er hatte Angst. Große Angst. Das mit ihnen beiden konnte einfach nicht gut ausgehen, aber er wollte Gus nicht verlieren. Er wollte ihn nie mehr hergeben.
Adrian sah Eliah an und bemühte sich um ein Lächeln. "Bestimmt wird er wieder gesund", sagte er, aber so genau wusste er das natürlich auch nicht. "Lass uns zu den Pferden gehen", sagte er also schnell und ging mit Eliah hinaus. Um sich das Fiasko mit dem Einfangen der Tiere zu ersparen hatte er bereits in der Nacht Mischa ein Halfter angelegt und ihn auch geputzt. Jetzt musste er ihm nur noch einen Strick anlegen, ihn anbinden und aufzäumen. "Ich dachte mir, damit du ein Gefühl für das Tier bekommst, reiten wir zuerst ohne Sattel. Und ich nehme dich mit auf einen kleinen Ausritt, einverstanden? Du musst also noch gar nichts tun, du kannst dich nur an das Schaukeln gewöhnen und dir ein wenig die Gegend ansehen." Er lächelte. Er hatte sich schon darauf gefreut, und bestimmt würde es Eliah gefallen. Er hatte sich noch nie überlegt, was für eine tolle Spielgelegenheit der Wald eigentlich für Kinder war. Sicher war er auch gefährlich, aber nicht im näheren Umkreis. Und es gab immer Wege, an die man sich halten konnte, um sich nicht zu verirren. "Also, soll ich dir raufhelfen?"
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Re: Frosted Meadows
Eliah nickte und aus irgendeinem Grund wurde sein Gesicht schon wieder rot. Die Vorstellung gleich vor Adrian zu sitzen und von ihm festgehalten zu werden war aufregend. Gestern, als Adrian ihn ins Bett gebracht hatte war er einmal kurz aufgewacht und hatte gefühlt, wie Adrian ihn die Treppe hoch getragen hatte. Völlig mühelos, als würde er überhaupt nchts wiegen. Und Adrian roch immer so gut. Manchmal hätte er am liebsten seine Nase in Adrians Pullover vergraben und an ihm geschnuppert. Aber irgendetwas sagte ihm, dass das komisch gewirkt hätte. Der Gedanke mit Adrian zu reiten ließ wieder viele kleine Bälle in seinem Magen hüpfen und ihm wurde fast ein ganz klein bisschen schlecht. Aber bevor er weiter darüber nachdenken konnte hoben ihn Adrian Arme auf das Pferd. Und kurz darauf saß er auch schon hinter ihm. Eliah hatte gar keine Zeit Angst vor dem Runterfallen zu haben, so schnell hielt Adrian ihn auch schon wieder fest. Er lachte begeistert auf. das war einfach toll hier zu sitzen. Nein, nicht nur toll, es war berauschend. Er hatte überhaupt keine Angst. trotzdem rutschte er ein Stück nach hinten und lehnte sich an Adrian, als habe er Angst runter zu fallen. "Wow, das ist super adrian!" rief er.
Re: Frosted Meadows
Adrian nahm die Zügel mit dem rechten Arm auf, hielt mit dem linken Eliah fest und lenkte Mischa aus der Koppel. Die Gattertür konnte er zum Glück vom Pferd aus öffnen und schließen, und sie bogen gleich auf den Waldweg ein. Adrian freute sich, als er merkte wie sehr Eliah es genoss. Er hatte ja gewusst, dass es ihm gefallen würde. Er selbst liebte es über alles, auf einem Pferd zu sitzen, fast ebensosehr wie das Schwimmen. Dieses leichte Schaukeln beruhigte ihn jedes Mal, und dabei hatte er selbst in seinen schlimmsten Zeiten ein bisschen Frieden gefunden. "Es ist toll, nicht wahr?", sagte er und beugte sich leicht vor, als Äste in seiner Gesichtshöhe herabhingen. "Jetzt im Herbst ist es am schönsten, wenn die Blätter noch bunt sind und es ganz ruhig ist im Wald..." Er lächelte glücklich. Nie hätte er gedacht, dass er hier einmal mit jemandem reiten würde, schon gar nicht mit einem Kind. Und erst recht nicht mit Davids Kind. David... Wie gut, dass er ihn hatte! "Hast du dich ein wenig ans Schaukeln gewöhnt?", fragte er, während er sich wieder leicht vorlehnte, um Eliah ins Gesicht sehen zu können. "Dann schalten wir jetzt einen Gang höher. Sag Bescheid, wenn es dir unangenehm ist." Er beugte sich vor, legte seinen Arm sehr fest um den Jungen und gab Mischa dann den Befehl, zu traben. Das Pferd gehorchte sofort, und Adrian achtete aufmerksam auf Eliahs Reaktion.
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Re: Frosted Meadows
Eliah konnte gar nichts sagen, sondern nur begeistert nicken, um zu zeigen, wie sehr er es genoss. Es war spannend und aufregend und gleichzeitig wundervoll. Ein bisschen so wie Fliegen. Er musste ja selbst nichts machen. Adrian lenkte das Pferd und trieb es an, während er selbst es eifnach nur genießen konnte. Und wie er es genoss. Er war seelig. Adrian hielt ihn jetzt ganz fest an sich gedrückt und er klammerte eine Hand in die Mähne des Pferdes und die andere an Adrians Arm. Immer wieder lachte er laut auf. Ewig hätte er so weiter reiten können. Zum ersten Mal seit seine Mutter gestorben war, fühlte er sich wieder glücklich. Er hätte die ganze Welt umarmen können, vor allem aber Adrian. denn es war nicht nur das Reiten, was ihn so glücklich machte, sondern vor allem, dass ihm adrian in diesem moment ganz allein gehörte. Kein david, oder mickey, mit dem er ihn teilen musste. Ja, im Moment war er tatsächlich sogar froh, dass sein Vater nciht dabei war. Er spürte wie aufrecht und trotzdem entspannt Adrian auf dem Rücken des Pferdes saß. Im gegensatz zu Eliah der ohne Adrians Halt eine ziemlich lächerliche Figur gemacht haätte, saß er vollkommen sicher. So wie jetzt hatte Eliah sich noch nie gefühlt. Sein ganzer körper prickelte und trotz des kalten Luftzugs war ihm warm. Aber das war nciht alles. Dieses Gefühl tief in ihm war vollkommen neu und einfach wunderbar. Es fühlte sich an als würdem ihm Flügel wachsen. Als könne etwas wunderbares mit ihm passieren.
Re: Frosted Meadows
Adrian konnte nicht beschreiben, wie glücklich es ihn machte, hier mit Eliah entlangzutraben, während der es offenbar mehr als genoss. Adrian hörte ihn immer wieder lachen, und er selbst strahlte, wie er noch nie in seinem Leben gestrahlt hatte. An Eliahs Seite blühte er förmlich auf, und er überraschte sich selbst damit. Er hatte immer angenommen, eine chronisch trübe Tasse zu sein. Andererseits war er auch noch nie in so einer Situation gewesen, also hatte er nie herausfinden können, was das mit ihm machte. Er ließ Mischa noch eine ganze Weile traben, auch weil es Eliah so gut gefiel, aber auch weil das Pferd deutlich gute Laune zu haben schien. Sicher mochte es Eliah auch, denn Adrian merkte förmlich wie Mischa sich Mühe gab, besonders weich zu traben damit sie auf seinem Rücken nicht ganz so holperig saßen. Schließlich ließ Adrian ihn wieder in den Schritt verfallen, lehnte sich nach vorne und klopfte ihm den Hals. "Lob ihn auch mal", sagte er zu Eliah. "Er hat sich wirklich Mühe gegeben. Er ist ein sehr nettes Pferd, und ich glaube er mag dich."
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Re: Frosted Meadows
Eliah beugte sich vorsichtig etwas nach vorne und tätschelte Mischas Hals. Das Pferd warf freudig den Kopf zurück und Eliah lehnte sich schnell wieder an Adrian. Sein Herz klopfte immer noch sehr schnell, aber er war sich nicht ganz sicher, ob das nur vom Reiten kam. Nur: was sollte es sonst sein? Er war traurig, dass es jetzt wieder zurück ging. Natürlich war er auch gerne bei seinem Vater, aber Adrian nur für sich zu haben war wirklich etwas ganz besonderes. Konnte man eigentlich süchtig danach werden, mit einem Menschen zusammen zu sein? Anscheinend, denn bei Adrian fühlte er sich fast so. Als sie bei der Koppel wieder anhielten war er regelrecht enttäuscht. Schließlich wusste er auch nicht, ob Adrian ihn jemals wiedr mit auf einen Ritt nehmen würde. Wahrscheinlich würde er ihn jedenfalls nciht wieder mit auf sein Pferd nehmen. Adrian machte es sicher mehr Spaß alleine zu galoppieren, als mit ihm dahinzutraben. Irgendwie hätte er in diesem moment gerne gewusst, ob es Adrian wirklich recht war, dass er hier war, oder ob es stimme, was Mickey gesagt hatte. Aber natürlich konnte er nicht fragen. Er blieb bei Mischa stehen und tätschelte dessen Hals. "Soll ich ihn strigeln?" fragte er. "Ich weiß ja jetzt wie das geht. Dann kannst du zu Mickey gehen. Er will bestimmt, dass du bei ihm bist." Zwar hätte er es nur zu gerne gehabt, wenn Adrian noch ein wenig bei ihm geblieben wäre, aber er wollte sich nciht noch mehr mit Mickey anlegen.
Re: Frosted Meadows
"Wir müssen ihn nicht mehr striegeln, das habe ich nachts schon gemacht", sagte Adrian. Er nahm Mischa das Zaumzeug ab und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. Mischa trabte davon, zu seinem Freund, der ihn mit einem Wiehern begrüßte. Adrian wusch das Mundteil an der Tränke aus, hängte es wieder in den Stall und kam dann zurück zu Eliah, wo er die Hände in die Hüften stemmte und ihn anlächelte. "Ich glaube, Mickey ist gut versorgt mit Gus und David. Die hat er glaube ich viel lieber da. Der Tag gehört uns! Was möchtest du machen?"
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Re: Frosted Meadows
Eliah wurde rot vor Freude, als er hörte, dass Adrian noch bei ihm bleiben wollte. Ganz so furchtbar konnte er seine Gegenwart ja dann nicht finden. Hoffte er jedenfalls. Er wusste, was er gerne machen wollte, aber sollte er sich wirklich trauen das vorzuschlagen? Seltsamerweise kam es ihm fast so vor, als wäre es unanständig. Vielleicht sah er deshalb etwas an Adrian vorbei, als er es schließlich doch vorschlug. "David hat erzählt, dass du ein SChwimmbad hast" sagte er zögernd. "Ich liebe Schwimmen. Wenn du Lust hast könnten wir vielleicht..." er sah fragend zu Adrian auf.
Re: Frosted Meadows
"Ja natürlich, das ist eine tolle Idee!", sagte Adrian erfreut, bevor ihm einfiel, dass er gar keine Badehose besaß. Aber David hatte sicher eine, die er ihm leihen konnte - auch wenn er dann eigentlich gleich nackt gehen könnte. Sie würde ihm sicher zu klein und zu eng sein, aber besser als nichts. Sie gingen ins Haus, und Adrian machte sich Gedanken darüber, ob Eliah sich nicht vielleicht doch ein wenig vor ihm fürchtete. Was wahrscheinlich an seinen Augen lag. Manchmal hatte er einfach den Eindruck, dass der Junge sich noch etwas vor ihm scheute, zum Beispiel eben, als er so an ihm vorbeigesehen hatte, als er ihn nach dem Schwimmbad gefragt hatte. Das betrübte Adrian, aber er konnte es dem Jungen natürlich nachfühlen. Gerade heute waren seine Augen wieder in einem schlimmen Zustand, weil er gestern geweint hatte. Aber er hoffte sehr, dass Eliahs Scheu mit der Zeit vergehen würde. Er mochte ihn nämlich sehr, und er wollte nicht, dass etwas an ihm Eliah unangenehm war. "Ich hole mir eben eine Badehose von David", informierte er Eliah, als sie drinnen waren. "Du kannst dich ja schon mal umziehen. Wir treffen uns wieder hier." Dann ging er die Treppen hoch und lugte vorsichtig ins Schlafzimmer, aus dem er Davids Stimme hörte. Er schob die Tür ein wenig auf - und musste schmunzeln. Mickey und Gus lagen end aneinandergekuschelt im Bett und schnurrten im Duett, während David am Bettrand saß wie ein Märchenonkel und Alice im Wunderland vorlas. Und jeden Satz, den die Grinsekatze sagte oder in dem sie vorkam, musste er zwei- oder dreimal lesen weil sie den Chipies so gut gefiel. Adrian wartete, bis die Grinsekatze verschwunden war, dann klopfte er kurz. "Ich will hier nicht stören", sagte er entschuldigend, als Mickey und Gus ihn ansahen wie einen Störfaktor. Allein David schien sich zu freuen, ihn zu sehen, und an den wandte er sich rasch. "Ich brauche eine Badehose. Eliah möchte schwimmen. Du hast doch eine, oder?"
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Re: Frosted Meadows
David sah erfreut auf, als Adrian im Türrahmen erschien. Und besonders freute er sich, als er Adrians Frage hörte. Dass der mit seinem Sohn schwimmen gehen wollte war einfach phantastisch. Er hatte ja gewusst, dass sich unter Adrians harter Schale ein weicher Kern verbag, aber daran, wie dieser mit Eliah auskommen würde hatte er trotzdem Zweifel gehabt. Vor allem, seit er festgestellt hatte, dass sein Sohn leider ein wenig ungeschickt war. Und noch dazu ein kleiner Unglücksrabe. Aber Adrian wurde überraschend gut damit fertig. Mehr noch: es schien ihm sogar Spaß zu machen. "Warte ich gebe sie dir" sagte er heiser und Gus und Mickey knurrten leise, als er es wagte vom Bett aufzustehen. "Ich mache gleich weiter versprach er. Er hätte gerne mal eine Pause gemacht, aber wahrscheinlich würden Gus und Mickey ihm dann die Augen auskratzen. Dabei war er gerade so froh, dass Mickey sich beruhigt hatte und endlich still lag. Er hatte ihn davon überzeugen können, dass Gus nichts passieren würde. Er öffnete eine Schublade und nahm seine dunkelblaue Badehose heraus. "Sie ist dir wahrscheinlich etwas zu klein" sagte er grinsend. "Aber das macht ja nichts. Es ist ja nur Eliah."
Eliah wunderte sich, warum es ihm plötzlich peinlich war, dass seine Badehose hellblau war. Damals als er sie sich ausgescuht hatte fand er das noch schön, aber jetzt war es auf einmal so kindisch. Er wünschte sich er hätte die schwarze genommen. Für Adrian wollte er auf keinen Fall wie ein Kind wirken. Immerhin konnte er gut schwimmen. Im Wasser fühlte er sich fast wohler als auf dem Land und in seiner Klasse war er immer der beste Schwimmer gewesen. Das lag ihm auch tausendmal besser als Quidditch. Seufzend zog er seine Badehose über und wartete ein wenig frierend auf Adrian.