The other side - Rollenspiel

Kirans Versteck

Re: Kirans Versteck

Obwohl alles rasend schnell geschah, spielte sich um Sylvester herum alles wie in Zeitlupe ab. Es war, als hätte er alle Zeit der Welt, um jedes Detail des Raumes und der Personen in sich aufzunehmen. Das grelle Neonlicht. Den schmutzigen Fussboden. Die Ketten an der Wand. Das Bett. Die Kiste neben dem Bett. Die Fläschchen die darauf herumlagen.
Cain. Cain auf dem Boden, daliegend wie tot. Und sein Vater daneben. Nein, moment... Sein Vater war noch einmal da. Neben Kiran. Und beide Väter waren nackt - fast. Der eine trug noch eine Unterhose, aber... Es war das grausamste, was Sylvester jemals in seinem Leben gesehen hatte. Und Kiran Montague selbst. Sylvester nahm genau auf, wie er aussah, und er fand, dass er überhaupt nicht wie Cain aussah. Für ihn waren sie so verschieden, wie zwei Menschen nur sein konnte, und er war seltsam erleichtert, als er das dachte.
Um ihn herum flogen Zauber hin und her, es war laut, aber er hörte nichts. Alles drang zu ihm durch wie durch Watte, aber eines hörte er genau. Obwohl sich eigentlich nur Snapes Lippen bewegten, hörte Sylvester ganz genau, was er sagte, und er zog das Messer aus seiner Robe und warf es in einem Bogen durch die Luft, genau in Snapes Hände.
Ende der Zeitlupe. Plötzlich ging alles rasend schnell. Jemand gab ihm einen heftigen Stoß, so dass er zu Boden fiel, und dann landete jemand auf ihm, und dann - war es vorbei.

Re: Kirans Versteck

Kiran war wie ein Tier in der Falle. Er reagierte blitzschnell und instinktiv, aber tief in sich wusste er, dass es vorbei war. Dass er verloren hatte. Aber er wollte wenigstens noch ein paar von ihnen mit aus dem Leben nehmen. Ein paar von denen die verhinderten, dass er sich noch einmal mit Will vereinigen konnte.
Die Zauber konnten ihm ncihts anhaben, solange er das Schutzschild aufrecht erhalten konnte. Vielleicht würde es ihm gelingen, die meisten von ihnen umzubringen. Er spürte eine unheimliche Mordlust, auch wenn ihm eine Sinnestäuschung vorgaukelte wieder William vor sich zu haben.
Dann sah er plötzlich das Messer aufblitzen und alles in ihm zog sich zusammen in einem Gefühl das über Angst hinausging. Er konnte nicht schreien und er konnte sich nicht bewegen.
Doch während das Messer sich unaufhaltsam und gnadenlos in sein Herz bohrte empfand er nur noch Erleichterung. Es war vorbei. Endlich. Für einen kurzen Moment empfand er Frieden, als er auf William niedersank und noch einmal diesen körper unter sich fühlte. Dann starb er.

Severus riss Kirans Körper von William herunter, sank neben ihm auf die Knie und schloss weinend die Arme um ihn. William lebte. Alles andere verblasste zu einer Nebensächlichkeit.

Ludwig hatte für einen moment kaum fassen können, was geschehen war. Er war von einem Zauber getroffen worden und sein linker Arm war verwundet, aber das bemerkte er nicht. Er wusste nicht, ob er dieses Loch wieder lebend verlassen würde, denn er wusste nicht, ob Damian noch lebte. Sollte er diesen verloren haben, dann würde er sich hier unten selbst töten. Der Gedanke war erträglicher als der ohne Damian wieder nach oben gehen zu müssen. Er war rhig, als er sich neben Damian niederließ. So oder so würde er gleich bei ihm sein. Er beugte sich zu ihm herunter und küsste seinen Hals. Vielleicht zum letzten Mal. Doch dann fühlte er einen leichten Puls unter seinen lippen und richtete sich ruckartig auf. "Damian?"

"Mach dir bitte keine Sorgen" keuchte David. "Mir geht es gut. Dieser verdammte Zauber hat mein Bein getroffen, darum kann ich icht aufstehen, aber das wird in Null koma nichts heilen" beteuerte er udn seufzte leise, als er adrians Gesicht ansah, dass es nichts nützte ihn beruhigen zu wollen.

Re: Kirans Versteck

Williams Inneres, das eben noch blind vor Panik und Horror gewesen war, fühlte sich plötzlich leichter an. Er sah etwas, etwas das er kannte. Etwas, das er liebte. Er nahm kaum wahr, was sonst noch geschah. Er sah nur auf diese Person, und seine Augen waren weit aufgerissen als er sah, wie sie Kiran Montague ein Messer ins Herz rammte. Er wusste, was das bedeutete. Auch wenn er seinen eigenen Namen vergessen hatte, er wusste genau, dass etwas Gutes geschehen war. Und auch, als Kiran genau auf ihn fiel und dort starb, versuchte er nur, unter ihm freizukommen, um endlich, endlich zu der Person zu kommen, die soviel Schönes für ihn bedeutete.
Kiran wurde von ihm fortgerissen, und gleich darauf legte genau der, den er brauchte, die Arme um ihn. Will hob seine gesunde Hand und legte sie dem anderen auf den Rücken. Wenn er nur wüsste... wenn er sich doch nur erinnern könnte...
Sein Gesicht verzog sich leicht vor Anstrengung, als er nachdachte, und er fand einen hellen Fleck in seinem vernebelten Hirn.
"S... Sev...", sagte er, und seine Stimme klang rau und brüchig. "Severus."

Sylvester traten die Tränen in die Augen, als er Snape und seinen Vater ansah. Er musste auch zu ihm, aber für den Moment war Snape bei ihm, und Sylver konnte sehen dass sein Vater zumindest lebte.
Er löste sich aus seiner Starre und rannte zu Cain. Er sah aus wie tot. Sylvester fiel auf die Knie und streckte zitternd seine Hände nach seinem Freund aus.
"Oh Gott...", flüsterte er, und Tränen tropften auf Cains Kleidung, sein Gesicht und seine Haare. "Oh Gott, Cain... Was hat er mit dir gemacht..." Er wusste nicht, was er tun würde, wenn Cain nicht mehr lebte. Er würde durchdrehen. Sie könnten ihn gleich hierlassen und die Tür zusperren.
Aber Cains Augen öffneten sich flatternd, und vor Sylvers Augen verschwamm alles. Das erste Lächeln seit Tagen zog seine Lippen auseinander, und er beugte sich herab, um Cain sehr vorsichtig zu umarmen.
"Cain, ich liebe dich", flüsterte er. "Geh nicht weg von mir."

Damian musste gestorben sein. Er wusste es einfach. Es konnte nicht wirklich Ludwig sein, der hier bei ihm war.
Er hatte den Kampf kaum mitbekommen. Er hatte nichts gesehen und nur teilweise mitgehört, weil sein Bewusstsein sich an- und ausschaltete wie es ihm beliebte.
Aber als Ludwigs Lippen auf seinem Hals landeten, fühlte sich das so echt an, dass er die Augen öffnete - und da war er. "Ludwig", flüsterte Damian, und Blut kam aus seinem Mund, aber er lächelte. Wenn er jetzt starb, dann war er wenigstens noch einmal wirklich glücklich gewesen. "Oh Ludwig..."
Und dann hörte er, wie William etwas sagte. Er sagte Severus' Namen, und da wusste Damian, dass alles gut war. Dass er überleben wollte und würde, und dass das ganze Elend hier ein Ende hatte. Und dass wieder schöne Tage kommen würde, auch wenn er mit den Erinnerungen zu kämpfen haben würde, und nie wieder derselbe sein würde. Aber das machte nichts. Es machte alles nichts. Ludwig war hier, und sie alle waren gerettet.

Adrian, der sich mit einigen raschen Blicken versichert hatte, dass alle zurecht kamen, kniete sich sofort neben David. Er war völlig entsetzt gewesen, als Kirans Zauber ihn getroffen hatte, und jetzt fühlte er sich auch ganz schwach. Sein Gesicht war blass, aber er lächelte. Alles war gut gegangen. Sie hatten es geschafft. Und David war immer noch bei ihm.
"Versprich mir, dass das das letzte Mal ist, dass du bei so etwas gefährlichem dabei bist", sagte er mit zitternder Stimme. "Ich könnte es einfach nicht ertragen, dich zu verlieren." Er legte die Arme um David und sah sich sein Bein an. "Das können wir heilen", sagte er leise, und sprach schon mal einen Zauber gegen die Schmerzen aus. "Wir sollten zusehen, dass wir hier rauskommen. Und dass wir alle mitnehmen können."
Er sah sich die Gefangenen an. Sie sahen alle abgemagert aus. Schwer würden sie nicht sein, und wenn es sein musste könnte er zwei von ihnen tragen. Aber vielleicht hatten sie sich etwas gebrochen. Dann war es besser, Tragen oder sonst etwas zu holen. Oder Hilfe anzufordern. Was auch immer sie taten, von jetzt an konnte es nur noch bergauf gehen für die drei. Sie sahen elend aus, alle miteinander.

Re: Kirans Versteck

"Oh William" flüsterte Severus. "ich lasse dich nie wieder gehen. Nie wieder." Er hätte ihn gern fest an sich gezogen, aber er befürchtete William zu verletzen. Er befürchtete, dass er innere verletzungen haben könnte. Er wusste, dass er aufstehen sollte und versuchen sollte William hier raus zu bringen, aber er konnte es einfach nicht. Die Erleichterung hatte seinen Körper ganz schlaff werden lassen. Er hatte wirklich nicht die Kraft aufzustehen. Er flüsterte irgendwelche sinnlosen Dinge in Williams Ohr und seine Hand streichelte dessen Körper, als könne er immer noch nicht glauben, dass er ihn wirklich weider hatte.

Womit hatte er es eigentlich verdient in den himmel zu kommen fragte sich Cain ratlos. Er war sich immer sicher gewesen, dass für ihn die Hölle bestimmt war. Wenn er gewusst hätte, dass es so sein würde zu sterben, dann hätte er es längst getan. Wenn er gewusst hätte, dass er als erstes Sylver sehen würde, dann hätte er sich mit Freuden den Todesstoß gegeben. Schnell wollte er die Arme heben und sie um seinen Freund legen. Da merkte er, das es nciht ging. Er konnte sich immer noch nicht bewegen. Er stöhnte leise auf. War es denn immer noch nciht vorbei? Lebte er noch immer? Sylver war also wieder nur eine Illusion. Es war schön, dass er in seinen letzten Minuten bei ihm war, aber Cain wollte endlich von seinen Schmerzen erlöst werden.
Doch ... seine Illusion von Sylver hatte ihn nie so umarmt. Sie war nicht so warm gewesen und so lebending. Konnte es sein, dass .... Cain fühlte die Kraft in seinen Körpr zurückströmen. Eiserner Überlebenswille packte ihn. "Sylver, bitte verzeih mir" flüsterte er.

"Tragen. Wir brauchen Tragen." David richtete sich mit Adrians hilfe auf. "Wir dürfen sie auf keinen Fall bewegen. Sie könnten innere verletzungen haben." Er hatte wieder zu seinem beruflichen Ernst zurückgefunden, aber das war genua das was die Lage jetzt erforderte. Er bückte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht nach seinem Zauberstab und ließ mühelos drei Tragen in der Luft entstehen. "Bitte seid vernünftig und lasst sie los. Sie brauchen ärztliche Hilfe" sagte er ernst. Erst nach dreimaliger Aufforderung gelang es ihm alle dazu zu bewegen ihre Freunde los zu lassen und er beförderte sie mit einem Corpus Mobilis auf die Tragen.

Ludwig griff nach Damians Hand und ließ seinen Blick ncht los. Etwas sagte ihm, dass es wichtig war, dass Damian nciht einschlief. Er hatte zu viel Blut verloren. "W ... wenn du willst kann ich dir jetzt mein Blut geben." sagte er bewegt. "Du weißt was das bedeutet, aber es wird dich auf jeden Fall retten Damian. Ich kann dich nicht verlieren."