The other side - Rollenspiel

Kirans Versteck

Re: Kirans Versteck

Damian zwang sich, sich zu beruhigen. Sein Körper wollte nicht wie er, er konnte einfach nicht aufhören zu schluchzen, aber er konnte sich dazu bringen, sich aufzurichten und zu sehen, wie Cain William so gut es ging zu trinken gab. Es ging einiges daneben.
"Heb etwas für dich auf", sagte er rau zu Cain, bevor er nach seinen Sachen griff, die völlig zerfetzt waren. Aber seine Hose war noch in Ordnung, bis auf die Verschnürung, aber das machte nichts. Er zog sie an, dann riss er seinen langen Streifen von seinem ohnehin ruiniertem Hemd ab und winkte Cain zu sich.
"Halt deinen Arm im rechten Winkel", sagte er, während ihm immer noch die Tränen herabliefen, aber er musste sich zusammenreißen. Er musste einfach.
So sanft wie möglich band er den Stoff zu einer Schlinge um Cains Arm. "So. Das ist besser. Setz dich aufs Bett und trink etwas." Am ganzen Körper zitternd ging er zu William, fasste nach seiner Hand und zog ihn hoch, um ihn auch zum Bett zu führen. Er sah, dass Williams Hose nass war, und in dem Moment kam ihm alles so verloren vor, jeder gute Gedanke so sinnlos, dass er aufs Bett sank, zwischen Will und Cain, und laut aufschluchzte.
'Sei stark', dachte er verbissen und kämpfte gegen seine Gefühle an. Er dachte an Ludwig, und das gab ihm wieder Mut. Sofort fühlte er sich etwas besser, und er zog seinen Bruder, der völlig neben sich stand, an sich und umarmte ihn fest. "Oh Will..."
Eine Weile hielt er ihn so, während William überhaupt nicht reagierte, dann löste er sich von ihm und küsste ihn zitternd auf die Stirn. Einen Arm legte er ihm um die Schultern, und den anderen legte er um Cain, und zog sie beide leicht an sich. Er musste für sie da sein, egal was ihm geschah. Er musste es einfach schaffen.

Re: Kirans Versteck

Cain lehnte sich an Damian und schloss die Augen. Für einen Momen konnte er wenigstens einen Hauch von Geborgenheit spüren. Er rutschte noch ein Stück näher. Er war Damian so dankbar dafür, dass er seinen Arm in eine Schlinge gelegt hatte. Nicht nur weil dieser jetzt geschont wurde und ihn nicht mehr bei jeder Bewegung in den Wahnsinn trieb vor Schmerzen, sondern auch, weil es ein winziger Schimmer von Normalität war. Er hatte auch einen Schluck aus dem Wasserglas genommen, aber er wusste, dass sie sparsam damit sein mussten. Es war offensichtlich, dass Kiran das Wasser nur für Damian bereitstellte udn sie würden vielleicht lange zu dritt mit Wasser, das für eine Person gedacht war auskommen. GEnau das gleiche galt für das Brot.
Er lehnte seinen Kopf an Damians Schulter. Teif in sich fühlte er, wie die Angst sich immer weiter ausbreitete und von ihm Besitzt ergriff. Er hielt die Augen geschlossen und versuchte ruhig zu atmen. Er durfte nicht in Panik ausbrechen, wenn er hier überleben wollte.

Re: Kirans Versteck

Damian strich Cain über den Kopf, immer wieder. Es kostete ihn viel Anstrengung, für die beiden dazusein. Er selbst hätte jetzt gerne jemanden gehabt, bei dem er sich anlehnen konnte, oder einfach nur ein Loch in das er hineinkriechen und tagelang heulen könnte, aber er war hier derjenige, der stark sein musste.
"Wir kommen hier raus", sagte er, aber seine Stimme brach, und er musste hart kämpfen, um nicht wieder zu weinen anzufangen. "Er hat uns die Fesseln abgenommen, und wenn wir uns gut betragen wird er sie uns vielleicht nicht wieder anlegen. Wenn er kommt sollte aber vielleicht besser nur ich im Bett sitzen. So wie er auf William fixiert ist, kann es sein, dass er an die Decke geht wenn jemand außer ihm selbst dem Bett auch nur... nahe kommt..."
Er nahm eine Hand von Wills Schulter und presste sich zwei Finger auf die Augen, um nicht zu weinen, aber er konnte es nicht aufhalten. Er krümmte sich ein wenig zusammen und ein heftiges Würgen zog seinen Magen schmerzhaft zusammen. Aber er übergab sich nicht, Gottseidank.
Sein Hintern fing an, schmerzhaft zu pochen, und er musste sich wahnsinnig zusammenreißen. Am liebsten wäre er durchgedreht, genauso wie William. Aber um nichts in der Welt würde er den Jungen hier alleine lassen. Und seinen Bruder auch nicht.

Re: Kirans Versteck

Cain wusste, dass Damian jetzt sicher jemanden nötig hatte, der sich um ihn kümmerte, der für ihn da war. Aber er war sich nicht sicher, ob er das im Moment konnte. Er warf einen Blick zu William. Dieser schien jetzt völlig in seiner eigenen Welt gefangen zu sein. Fast beneidete er ihn darum. Er gleubte nicht, dass es sinnvoll war zu versuchen ihn wieder in die Realität zurück zu holen. William hätte sich wahrscheinlich nur noch weiter in sich selbst geflüchtet, wenn sie es versuchte hätten.

Er griff nach hinten und zog die Decke über sie, sich noch näher an Damian kuschelnd. Bevor er Sylver kennengelernt hatte, war er nie jemand gewesen, der Wert auf körperkontakt gelegt hatte, aber jetzt war es ungeheuer angenehm so neben jemandem zu sitzen, während die Minuten vergingen und die Angst, dass Kiran zurückkommen würde größer wurde. Aber es gab noch eine andere schreckliche Möglichkeit. Was, wenn Kiran nicht zurückkam? Wenn sie hier festsaßen und langsam verhungern mussten? Was, wenn er als letzter starb? Wenn er völlig einsam und allein hier die letzten Stunden seines Leben ertragen musste. Er merkte wie sich wieder Panik in ihm breit machte. Er musste irgendetwas tun, um diese Gedanken abzuschlaten. Sonst würde er anfagen zu schreien und er fürchtete, dann nicht mehr aufhören zu können.
"Vielleciht ... finden sie uns" flüsterte er. "Ich habe Sylver einen Abschiedsbrief geschrieben. Wenn sie hören, dass Kiran entkommen ist, kommt Professor Snape vielleicht auf die Idee, dass er es ist. Sie werden uns sicher suchen, oder?" Er sah zu Damian hoch. Es fiel ihm selbst nicht auf, dass er Kiran nicht mehr als seinen Vater ansah.

Re: Kirans Versteck

"Natürlich werden sie nach uns suchen", sagte Damian so ruhig wie möglich. Er strich William über den Rücken, dann legte er beide Arme vorsichtig um Cain und hielt ihn fest. Er konnte nicht sagen, wer von ihnen Trost am nötigsten hatte, aber für den Moment zumindest entschied er sich für Cain. Er war der jüngste, und Damian würde alles dafür tun, dass er möglichst unbeschadet hier rauskam.
"Wer ist Sylver?", fragte er ihn. Solange Kiran nicht da war, konnten sie sich wenigstens unterhalten, über schöne Dinge zum Beispiel. Er wusste nicht, ob Sylver für Cain zu den schönen Dingen gehörte, aber wenn er ihm einen Abschiedsbrief geschrieben hatte, musste er ihm wichtig sein.
Er selbst wünschte, er hätte die Gelegenheit gehabt, Ludwig zu schreiben. Vielleicht auch einen Abschiedsbrief, er wusste es nicht. Aber wenigstens würde er nicht sterben müssen ohne Ludwig gesagt zu haben, dass er ihn liebte. Das hätte er sich nicht verziehen.

Re: Kirans Versteck

"Sylver war mein Freund" murmelte Cain erstickt. "Sylvester. Williams Sohn." Er sah zu William und glaubte eine winzige Regung bei ihm wahrzunehmen. Aber vielleicht hatte er sich auch getäuscht. "Wir ... wir sind nicht mehr zusammen. Es war meine Schuld. Aber ich wünschte, ich könnte ihn nochmal wiedersehen. Das wäre schön." Seine Gedanken schweiften ab zu Sylver. Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten. Und seltsamerweise er innerte er sich ausgerechnet genau daran, wie Sylver das tatoo bekommen hatte. Damals waren sie einander so nahe gewesen. Er konnte förmlich Sylvers hand in seiner fühlen. Irgendwie gab es ihm Kraft an Sylver zu denken. Vielleicht dachte der sogar an ihn. Auch wenn er ihm nicht verziehen hatte ... vielleicht er innerte er sich auch an die guten Momente, die sie gehabt hatten. Vielleicht.
"Hast du auch jemanden, den du noch einmal wiedersehen willst?" fragte er Damian leise. Es war tröstlich über etwas zu reden, was vielleicht nach dieser Gefangenschaft sein würde.

Re: Kirans Versteck

"Ja, den habe ich", sagte Damian. "Er heißt Ludwig und ist ein Vampir. Ich bin Vampirforscher, da habe ich ihn kennen gelernt." Wehmütig dachte er an die letzte Nacht, in der Ludwig bei ihm gewesen war. Als er mit ihm geschlafen hatte. Gott, das schien so weit weg zu sein.
Er streichelte Cains Schulter, während er immer wieder Blicke zu Will warf, der neben ihnen saß und angefangen hatte, leicht vor- und zurückzuwippen. Damian wünschte so sehr, er könnte ihm helfen, aber wahrscheinlich würde er überhaupt nicht zu ihm durchdringen. Er schauderte, wenn er daran dachte, dass William für immer so bleiben könnte. Der arme Severus...
Er widmete sich wieder Cain und zog ihn fest an sich. Dieser arme Junge, womit hatte er es verdient so gequält zu werden? Aber wenigstens konnten sie sich unterhalten, und Damian war ein wenig überrascht zu hören, dass Cain mit Wills Sohn zusammen war. Das hatte er nicht gewusst. Er kannte Sylvester nicht einmal.
"Er war dein Freund?", fragte er leise. "Was ist passiert?"

Re: Kirans Versteck

Cain versteifte sich in Damians Umarmung. Er wollte ihm nicht erzählen was passiert war. Er wollte ihm nicht sagen, wie er Sylver hintergangen und betrogen hatte und das auch noch mit seinem eigenen Vater. Er wollte nicht, dass Damian wusste, was für ein Stück Dreck er war. Sicher würde er ihn dann nicht mehr so tröstend festhalten. Andererseite mussten sie einander vertrauen können, wenn sie hier auch nur die geringste Chance haben wollten. Das war die einzige Möglichkeit, die sie hatten. Es half nichts. er mussste offen sein.
Er schluckte hart, bevor er zu redn anfing. "Ich hab ... ihn betrogen. Mit William" flüsterte er. "Wir ... wir haben miteinander geschlafen. Ich ... wir waren beide betrunken, aber das ist keine Entschuldigung. Es war kurz nachdem mir William das von Kiran erzählt hat. Danach ist es passiert. " Er stöhnte leise auf beim Gedanken daran, wie Sylver reagiert hatte, als er es ihm erzählt hatte. "Wahrscheinlich ist das hier die gerechte Strafe für mich" sagte er leise.

Re: Kirans Versteck

Damian war mehr als nur ein bisschen überrascht, als er das hörte. Cain und William hatten zusammen geschlafen? Hatte Will Severus betrogen? Oder waren sie vielleicht gar nicht mehr zusammen? Er runzelte die Stirn und sah seinen Bruder an, aber der konnte ihm das natürlich auch nicht sagen.
Sanft legte er seine Arme noch ein wenig fester um Cain und strich ihm über den Rücken. "Sag so etwas nicht. Niemand hat das hier verdient. Niemand. Und du schon gar nicht. Es kommt vor, dass man mal untreu ist" - und wie gut er das doch wusste - "und ihr wart betrunken wie du sagst. Du bist noch jung, es ist zu verzeihen. Meiner Meinung nach. Und denk nicht, du hättest das hier verdient. Das ist blanker Unfug."
Sicher war es ein starkes Stück, den Freund mit seinem eigenen Vater zu betrügen, aber es konnte sein dass seine Wahrnehmung diesbezüglich etwas getrübt war. Nach dem was er eben hatte durchmachen müssen, kam ihm alles andere momentan wie der reinste Kinderkram vor.
Aber natürlich nahm er Cain ernst. Der Junge bereute bitter, was passiert war, das merkte er nur allzu gut.
"Ich verspreche dir, dass du Sylver wiedersehen und die Chance haben wirst, dich zu entschuldigen. Ich verspreche es."
Dann senkte er den Kopf und küsste Cain auf die Stirn.

Re: Kirans Versteck

Irgendwie verging die Zeit hier anders als draußen stellte Cain fest. Er wusste nicht ob Stunden oder Minuten vergingen, während er an Damian gedrückt dasaß. Einerseits kam es ihm vor, wie eine Ewigkeit, andererseits veränderte sich nichts, so dass es auch nur MInuten sein konnten. Eine trügerische Ruhe machte sich in ihm breit, während Damian immer wieder über seinen Rücken streichelte. Sein Arm pochte immer noch, aber das war nichts im Vergleich zu den reißenden Schmerzen, die er noch vor einer Weile gehabt hatte. Er fühlte sich jung. Viel jünger als er eigentlich war. Er hatte keine Ahnugn wie es sich anfühlte als Kind im Arm seines Vaters gehalten zu werden, aber er vermutete, dass es so ähnlich war.
William saß teilnahmslos neben ihnen und starrte ins Leere. Er war vollkommen weggetreten udn Cain spürte wie er eselbst auch in eine Art Phantasiewelt glitt.
Als die Tür schließlich rabiat geöffnet wurde, furh Cain zu Tode erschrocken auf. Und auch Damian ging es nicht anders. Kiran war mit zwei Schritten bei ihnen und riss Cain hoch, um ihn gleich darauf brutal in die Ecke zu werfen. Cain fiel ohne jeden Halt auf seinen gebrochenen Arm und schrie auf vor Schmerzen. Aber damit nicht genug, war Kiran sofort über ihm und trat wütend auf ihn ein. Er traf ihn überall: Im Gesicht, im bauch, seinen verletzten Arm udn schließlich auch zwischen den Beinen. Cains Welt explodierte in einem Feuerwerk aus Schmerz und für etwa eine Minute bekam er nichts mehr mit. Als er wieder halbwegs bei sich war, sah er, dass William das gleiche Schicksal ereilt hatte, und dieser nun zusammengekrümmt in der gegenüberliegenden Ecke lag.
Kiran stand über Damian, der wie er sah wieder in Ketten gelegt war. In der HAnd hielt er etwas und Cain dachte zunächst, dass es ein Zauberstab war. Doch dann blitzte es auf und er erkannte ein Messer.
"Ich brauche ein Andenken von dir, das ich immer bei mir tragen kann." Kiran riss Damians Hand in die Höhe "Udn außerdem kannst du es als Strafe ansehen, dass du mich in meiner Abwesenheit hintergangen hast. Wenn ich dich noch einmal mit dem Jungen erwische stirbt er. Und dein Bruder auch." Er knallte Williams HAnd auf den Kasten neben dem Bett und im nächsten Moment sauste das Messer darauf hinab."