Re: Maybe our paths will cross again
Danke erst mal für die ganzen lieben Glückwünsche. Als kleines Geschenk an euch hab ich auch gleich weiter geschrieben. Ich bin gespannt wie es euch gefällt!? Einen schönen Abend noch und ein erholsames Wochenende lg....
Am nächsten Morgen um 8:35 erreichte mein Zug den Kopenhagener Hauptbahnhof. Verwirrt verließ ich den Zug denn auf einmal sprachen alle um mich herum wieder dänisch. Anfangs musste ich sehr stark konzentrieren dass ich wenigstens ein Wasser am Kiosk kaufen konnte bevor ich mich zur Bus Haltestelle begab um von dort aus in meine Wohnung zu fahren. Ich setzte mich auf einen kalten Eisenstuhl und beobachtete ein Pärchen dass sich glücklich in den Armen lag. Wehmütig dachte ich an Philipp und unweigerlich auch an Ole. Wie sollte ich ihm das alles gleich nur erklären? Es gab kein zurück mehr, ich musste mich ihm stellen. Konnte mich nicht weiter verleugnen lassen, nicht abnehmen oder Ausreden erfinden wie zum Beispiel dass ich in dem ganzen Streß nicht dazu gekommen war mich bei ihm zu melden. Ich stieg in den Bus und plötzlich fühlte sich mein Gepäck noch schwerer an als es ohnehin schon war. Das Ole Problem hatte sich nämlich noch in die kleinen freien Ritzen in meinem Koffer geschoben und erschwerte es mir weiter zu kommen. Mit größter Kraftanstrengung schaffte ich es trotzdem meinen Koffer neben einen Sitz zu zerren. So saß ich dort nuckelte an meiner Flasche Wasser und sah Kopenhagen an mir vorbeiziehen. Obwohl es kalt, naß und stürmisch war, war Kopenhagen immer noch wunderschön. Kopenhagen hatte sich genauso schnell und unauffällig in mein Herz eingeschlichen wie Philipp es in den letzten Tagen getan hatte. Das verliebte Pärchen saß mir direkt gegenüber und ich fand es mittlerweile schon fast gemein dass sie sich so anschmachteten. Ich zückte mein Handy und schrieb Philipp eine SMS: Na mein Fußballstar, alles klar bei dir? Bin gerade angekommen. Im Bus sitzt ein glückliches Pärchen und ich muß sie die ganze Zeit anstarren weil ich dich vermisse. Jetzt schon! Ich meld mich wenn ich heute Nachmittag mit Ole alles geklärt habe. Noch mal danke! Christin.
Schnell verschwand mein Handy wieder in der Tasche denn ich musste aussteigen. Das Letzte was ich nun wollte ist meine Haltestelle zu verpassen. Ich sprang, so gut das mit meinem Koffer ging. Aus dem Bus und lief die letzten paar Meter zu Fuß zu meiner Wohnung. Der Regen wurde immer stärker und ich verfluchte innerlich das nordische Mistwetter.
Kurz darauf schloss ich völlig durchnässt meine Wohnungstür auf und war erleichtert dass ich nach meinem ersten Rundgang durch meine eigenen 4 Wände alles so vorfand wie ich es verlassen hatte. Ich zog meine nasse Jacke aus und hängte sie in die Dusche damit sie erst mal abtropfen konnte. Auf dem Rückweg zum Flur fiel mein Blick auf mein Telefon. Ich holte tief Luft und sprach leise vor mich hin : Christin du läufst nicht mehr weg! Schnell tippte ich Oles Nummer ein. Als es das erste Mal tutete wurde mir klar was ich da gerade tat., doch als ich auflegen wollte hörte ich bereits seine Stimme: Hallo? Ok Augen zu und durch dachte ich mir und brachte ein zögerliches schüchternes:
Hi, ich bins. Hervor.
Oh hi, wo bist du? klang er verwundert.
Ich bin wieder in Kopenhagen, gerade in meiner Wohnung angekommen. Und du?
Will gleich zum Sport. Sagte er kurz und knapp. Es herrschte Stille zwischen uns. Unangenehm und beklemmend kroch sie aus dem Hörer.
Ole, wollen wir noch reden?
Ja, ich möchte gerne noch mit dir reden und wissen wer es ist und wie er es zu Stande bekommen hat meine perfekte Beziehung zu ruinieren bzw., was in dich gefahren ist mich zu hintergehen! ich merkte dass er langsam zornig wurde.
Gut, wann und wo?
Ich komme heute nach dem Sport also so um 16 Uhr bei dir vorbei. Sagte er und legte auf. Ich weiß nicht ob ich zitterte weil mir kalt war oder weil ich Angst hatte, ich wusste nur das es nicht leicht werden würde ihm alles zu gestehen. Und zwar so zu gestehen dass er nicht völlig ausflippte. Um mich zu beschäftigen begann ich sofort meinen Koffer auszupacken, die Waschmaschine anzustellen und eine Liste fürs einkaufen zu machen. Ich wirbelte die ganze Zeit in meiner Wohnung herum das ich gar nicht mitbekam wie schnell die Zeit verging. Um 14:30 klingelte mein Handy. Ich lief zu meiner Jacke und stellte fest das ich eine SMS bekommen hatte: Hallo Süße, ich konnte letzte Nacht nicht schlafen weil ich an dich denken musste. Hast du wenigstens von mir geträumt? Sonst macht dein Fußballstar seinem Titel alle Ehre. Egal was passiert, ich bin nachher bei dir wenn du mit Ole redest. Du hast meine volle Unterstützung. Fühl dich geküsst, Philipp. Ich las die SMS ungefähr 10 mal und wurde mit jedem Mal lesen glücklicher. Philipp schaffte es mich mit einer einzigen SMS meine Welt zu verändern. Doch dann sahen meine Augen die Zeitanzeige und ich zog mich panisch aus um noch schnell zu duschen bevor Ole kam.
Pünktlich um vier klingelte es an der Tür. Ich hatte Tee gekocht weil ich dachte das dieser vielleicht die Gemüter beruhigt. Ich machte ihm die Tür auf. Er sah nicht gut aus, irgendwie niedergeschlagen und verletzt.
Hi Ole. Wollte ich die Stimmung etwas auflockern und ihm umarmen, doch er erwiderte diese nicht, sondern ging einen Schritt zurück.
Hi Christin, du siehst gut aus! brachte er leise hervor und lächelte nun doch etwas.
Komm rein, wir können uns ja in die Küche setzten und dann...
....über das reden was passiert ist. Vollendete er meinen Satz und sein Lächeln erlosch. In der Küche, goss ich Tee ein und wir setzten uns.
Also, wo soll ich anfangen? Ich habe Jemanden wieder getroffen...
Deinen Exfreund, oder sollte ich besser sagen Freund?
Ja, meinen Exfreund. Aber Ole bitte lass diese zickigen Unterstellungen. Ich will dir ja alles erklären, nur so geht das einfach nicht!
Zickigen Unterstellungen? Aha so nennt man das also wenn man die Wahrheit beim Namen nennt. Ihr habt euch da unten eine wunderschöne Zeit gemacht während ich hier saß und mir um dich Sorgen gemacht habe. Aber weißt du was?
Nein, weiß ich nicht aber wie wärs wenn du runter kommst damit wir in Ruhe...
Ich will nicht in Ruhe besprechen! äffte er mich nach und seine Stimme wurde lauter und aggressiver Ich weiß jetzt wer mit meiner Freundin gevögelt hat und das warum und wie es dazu kam ist mir scheiß egal! sagte er haute auf den Tisch und stand auf.
Ole bitte bleib hier! flehte ich ihn fast an stand auf und hielt ihn an seinem Arm fest. Mit einer gewaltigen Wucht drehte er sich um und schrie mir ins Gesicht : Warum sollte ich bei dir bleiben du kleine Schlampe! in diesem Moment sah ich seine Hand auf mich zukommen die mich mit voller Breitseite an der linken Wange erwischte. Von der Stärke dieses Schlags knallte ich gegen den Küchentisch und riß den heißen Tee herunter der mir auf mein Bein lief. Ich schrie auf vor Schmerzen. Er packte mich an meinem Pullover und drückte mich gegen den Küchenschrank : Du Biest hast mein Herz in zwei Stücke geteilt und das soll ich dir verzeihen? Ein nächster Schlag ins Gesicht, ich verlor das Gleichgewicht und prallte mit meinem Kopf gegen den Griff des Schranks und knickte meinen Arm um als ich auf den Boden fiel. Blut und Tränen liefen mir das Gesicht herunter : Ole komm doch bitte zu dir. Bitte tu mir nichts mehr! Doch er stand über mir und begann zornig zu lächeln : Ich soll dir nichts mehr tun!? Dir? Die mit einem dummen Fußballer durchbrennt und womöglich noch denkt das sie ihn liebt!? Vergiß es! Zitternd sah ich ihn an, was war nur in ihm gefahren?!
Liebst du ihn? fragte er mich, nun ruhiger. Ich schluchzte, sah ihm in die Augen und antwortete dann mit klarer und fester Stimme: Ja, ich glaube schon!. Er begann mich zu Schlagen und zu Treten. Ich schrie doch keiner hörte mich. Anfangs versuchte ich noch mich zu wehren, doch nach einiger Zeit fehlte mir dir Kraft und ich war ihm und seinen Aggressionen frei ausgeliefert. Immer wieder sagte er dabei: Du hast es nicht anders verdient! Bevor er meine Wohnung verließ, versetzte er mir einen letzten Tritt in meinen Bauch, schnaufte und knallte die Tür zu.
"Egal was passiert, ich bin bei dir..." brachte ich noch hervor. Ab dann ist alles schwarz.