Naid2Xo Fan Projekt - Allgemein (Infos & Presse)

interviews und presseberichte

Re: interviews und presseberichte

Tokio Hotel für Deutschland?
Jung und erfolgreich: Tokio Hotel.

Der NDR will zum Grand Prix „international erfolgreiche Künstler“ als Direkt-Kandidaten schicken. Da bleibt als Deutschlands Vertreter nur die Band aus Magdeburg: Tokio Hotel. Auch Ralph Siegel bewirbt sich.

Eine Blamage war der Eurovision Song Contest für die deutschen Teilnehmer in diesem Jahr – in Belgrad landeten die No Angels, von den Zuschauern im nationalen Vorentscheid nominiert, auf dem letzten Platz. Im kommenden Jahr gehen die Grand-Prix-Macher auf Nummer Sicher: Nicht mehr die Zuschauer werden den Teilnehmer bestimmen, sondern eine Jury. „Für 2009 nehmen wir uns ganz bewusst eine Auszeit vom bislang üblichen Verfahren des deutschen Vorentscheids“, sagt der ARD-Koordinator für Unterhaltung, Thomas Schreiber. Die Namen der Jurymitglieder will der NDR erst nach der Entscheidung veröffentlichen, „um mögliche Einflussnahmen von außen zu verhindern“, sagt eine Sprecherin der AZ.

Professionelle Sänger, Autoren und Komponisten können beim NDR bis zum 22. Januar Musiktitel einreichen. „Wir erhoffen uns eine höhere Teilnahmebereitschaft von international erfolgreichen Künstlern, da wir ihnen den direkten Weg ins Finale in Aussicht stellen“, sagt Schreiber. „Da hat der NDR doch bestimmt schon jemanden im Auge“, glaubt Schauspieler und Grand-Prix-Experte Georg Uecker („Lindenstraße“). „Gesucht wird eine internationale Band. Silbermond, Juli und Xavier Naidoo aber verkaufen keine Alben in Portugal.“ Deutlicher will Uecker nicht werden. Braucht er auch nicht, denn bei diesem Anspruch bleibt nur eine Band übrig: Tokio Hotel. Bei den MTV Europe Music Awards wurden die vier Magdeburger Anfang November gar als beste Live-Band ausgezeichnet.

Ralph Siegel hält von dem Gerücht wenig. „Es geht nicht um den Bekanntheitsgrad“, sagt er der AZ. „Nicole und Abba kannte man auch nicht, bevor sie den Contest gewonnen haben.“ Siegel will sich selbst um die Final-Teilnahme bewerben: „In Moskau dabei zu sein, wäre mein Traum. Es wäre definitiv das letzte Mal.“

Als Fan findet es Uecker zwar „schade, dass es nun eine Grand-Prix-Sendung weniger geben wird“, doch nur ohne Vorentscheid könnten bestimmte Künstler zur Teilnahme bewegt werden – „ohne die Gefahr einer öffentlichen Demütigung, weil man gegen einen Unbekannten verlieren könnte“, sagt Uecker. Oder gegen einen der Spaßfraktion à la Stefan Raab und Guildo Horn. Insofern sei die Entscheidung des NDR durchaus richtig, meint Uecker.

Sängerin Nicole, Grand-Prix-Siegerin von 1982, sieht das anders: „Es ist eine Entmündigung des Zuschauers, der GEZ-Gebühren zahlt“, sagte sie der AZ. „Ich finde, das Publikum hat ein Recht darauf, mitzuentscheiden, wer zum Grand-Prix-Finale am 16. Mai nach Moskau fährt. Zumal eine Jury nicht immer den Publikumsgeschmack trifft.“ Und die Vorfreude bei den Fans sei auch größer, könnten die selbst wählen, sagt Nicole.

ARD-Mann Schreiber betont, das diesjährige Verfahren mit einem Direktkandidaten sei eine Ausnahme und werde keinesfalls die Standardlösung werden. Eine Neuerung allerdings bleibt: Beim Finale entscheiden die TV-Zuschauer nicht mehr alleine, nationale Jurys haben einen Einfluss von 50 Prozent.

Quelle: http://www.abendzeitung.de/panorama/74193

Also bevor Tokio Hotel uns vertritt, wäre ich eher für den Plan B den Stefan Raab und Florian Silbereisen heut Abend im TV aushecken!



Auf der Seite kann man übrigens auch abstimmen:
Tokio Hotel - Ist die Teenie-Band ein würdiger Vertreter für Deutschland?

Re: interviews und presseberichte

Guter Artikel...wollte ich auch gerade reinstellen.
Leider erzeugt das Thema nur "beklommene Heiterkeit"....Angst ist wohl eher die Wahrheit.




Ich will mit dem gehen, den ich liebe. Ich will nicht ausrechnen, was es kostet. Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist. Ich will nicht wissen, ob er mich liebt. Ich will mit dem gehen, den ich liebe.

Brecht

Re: interviews und presseberichte

Maria Mena
Wünscht sich ein Duett mit Xavier Naidoo!


Um die Weihnachtszeit herum haben Wunschzettel Hochkonjunktur. Und auch Stars haben den einen oder anderen Wunsch an den Weihnachtsmann. So auch Pop-Star Maria Mena.

Der norwegische Pop-Export ist schon seit einer ganzen Weile in ganz Europa sehr erfolgreich unterwegs. Einen großen Wunsch, den sie sich bisher aber noch nicht erfüllen konnte, ist ein Duett mit Xavier Naidoo!

„Das würde bestimmt Spaß machen. Er hat eine gute Stimme“, gestand uns die 22jährige im Interview. Ansonsten wünscht sich Maria möglicht viel Privatleben: „Es ist wichtig, auch ein Privatleben zu haben. Ich bin jetzt echt gut darin, das in der Balance zu halten.“

Quelle: www.tikonline.de


Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger

Dein Geist negiert jede Fähigkeit,
du verschliesst dich selbst der Verschlossenheit,
erlebst nur Grau und Beständigkeit,
brich aus aus diesem Tal und beginn dich umzudrehen.
(Vince Bahrdt - Nie gelebt)

Re: interviews und presseberichte

(...)
Fleisch ist ihr Gemüse

Womöglich ist es ja diese streng karnivore Diät, mit der Napalm Death ihren Östrogen-Haushalt auf Vordermann halten. Eine angemessen aggressive Spielweise erwirbt man sich nicht mit Du-darfst-Diäten. Andere Poprabauken müssen dagegen eher ruhiggestellt werden: Die hibbeligen Berliner Punkrocker Beatsteaks wurden mit einem Schokobrunnen besänftigt.

Wie überhaupt der Catering-Job eine nicht zu unterschätzende psychologischen Mehrwert entwickelt. Stars wie Xavier Naidoo gehen mittlerweile nur mehr mit eigenem Ernährungsberater auf Tournee, der jeden Morgen erst einmal die Blutwerte des Künstlers überprüft. Solch einen Service bietet die Rockterrine nicht, aber die Diplom-Pädagogin Katrin Lauter nutzt die Erfahrungen aus ihrem Halbtagsjob als Bildungsbegleiterin für Heranwachsende: "Ob das lernbehinderte Jugendliche sind oder kleine Rocker, man muss vor allem Geduld mitbringen. Ich habe eben eine soziale Ader."

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,597965,00.html

*piek piek piek*

Re: interviews und presseberichte

Xavier kommt zwar nur kurz vor, aber ich bring trotzdem mal daganze Interview, weil ich erstens den Siffling mag und zweitens das Gesrpäch echt unterhaltsam ist


THOMAS SIFFLING

Küche + Auto + Jazz = Größenwahn!

Der Mannheimer Nu Jazz-Trompeter Thomas Siffling empfiehlt, auch in Zeiten breitgetretener Krisen, vor lauter Bangemache das Leben nicht zu vergessen: "schließlich leben wir alle nur einmal". Seine Empfehlung, der Schwermut entschlossen entgegen zu treten, lautet "Cruisen"!

Von Kai Kopp

Kann die Rettung der Volksgesundheit so einfach sein? Auto fahren und "Cruisen" hören? Nein! Denn wichtig ist nicht das Was, sondern das Wo und das Wie! Deshalb gibt's im Booklet Routenvorschläge statt dem üblichen zu klein gedruckten Text. Die sollen zum Nachfahren und Selber-Entdecken animieren. Übernachtungs- und Einkehr-Vorschläge inklusive - klaro. Schließlich geht es um Volkes Seele!

Spinnst du?

(Zugegeben, ich weiß noch vom ersten Interview, dass Thomas Siffling ein humorvoller und redseliger Gesprächspartner ist. )

Thomas Siffling (lacht): Du spielst bestimmt darauf an, dass man denken könnte, "ist der Siffling jetzt größenwahnsinnig geworden", gell. Erst mit "Kitchen Music" die super Küche. Dann bekennender Sportwagenfahrer. Dann noch dieses Cover der neuen CD. Und das Ganze als Jazz-Musiker. Aber ich kann dch beruhigen, es ist alles in bester Ordnung bei mir.

Na, dann bin ich ja beruhigt ...

Die Devise für die neue Platte heißt nur klotzen statt kleckern. Ich bin superstolz auf "Cruisen", und die ganze Idee die dahinter steckt, musste ja auch irgendwie artwork-technisch umgesetzt werden. Ganz im Ernst: ist doch geil geworden, oder? Und nebenbei: In Mannheim ist das ja Tradition und fast schon Verpflichtung, als aufstrebender Musiker Sportwagen zu fahren!

Da muss ich nachhaken …

nur zu (lacht) ... Stichwort Xavier ...

Komm verrat' uns ein bisschen mehr. Was gehört noch zum Mannheimer Kodex?

Ist natürlich nur Spaß. Aber der wohl berühmteste Sohn Mannheims, Xavier Naidoo, ist ja auch bekennender Sportwagen-Fan. Er besitzt ja auch etliche. Leider kann ich mir nur einen leisten, aber man muss ja noch Ziele und Platz nach oben haben (lacht).
Du Armer! Nur ein Sportwagen. Soll ich dir einen von meinen schenken?

(Lacht) ... ich hätte da schon noch ein paar Wünsche, was Autos angeht. Wenn du mir da behilflich sein willst, gerne! Lustigerweise ist die Geschichte eines Jazztrompeters mit Porsche sogar der Bild einen Artikel wert gewesen. Image ist eben alles!


"Image ist eben alles!"

Wenn das die Jazzpolizei hört, wirst du auf der Stelle verhaftet!
Wenn ich auf die "Jazz-Polizei" hören würde, dürfte ich wahrscheinlich vieles nicht machen! Und so spaßig das gemeint ist mit "Image ist alles". Wenn du versuchst, mit deiner Musik ein gewisses Lebensgefühl zu vermitteln, dann sind gewisse Sachen in der Presse halt nicht unbedingt schlecht (lacht). So nach dem Motto: 'Wow - schau dir den mal an. Der lässt es sich gut gehen, das sollte ich auch mal wieder machen'. Ich finde, man sollte den Leuten auch mal wieder vor Augen führen, dass es neben den vielen breitgetretenen Krisen auch noch andere Sachen gibt, und dass man vor lauter Bangemache das Leben nicht vergessen sollte. Denn schließlich leben wir alle nur einmal oder?


Da kann ich nicht widersprechen. Du hast vorhin mal etwas erwähnt von der Idee, die hinter "Cruisen" steckt. Erzählst du mir etwas darüber?
Generell sehe ich "Cruisen" als logische Weiterentwicklung von "Kitchen Music". Sowohl musikalisch als auch vom Konzept her.

In der Reihenfolge bitte.

Musikalisch gehen wir weiter den eingeschlagenen Weg der bisherigen Trio- CDs. Wir versuchen einen eingängigen, eigenständigen und anspruchsvollen Jazz zu machen. Eine Art Nu Jazz/Lounge-Jazz mit Tiefgang, ohne jedoch unsere Jazz-Wurzeln zu vernachlässigen oder gar zu verleugnen. Eine Musik auch oder gerade für Leute, die sonst vielleicht eher Berührungsängste mit Jazz haben.

Lounge-Jazz mit Tiefgang. Ist das nicht die Quadratur des Kreises?

Im Gegenteil. Wir haben so viele positive Reaktionen auf "Kitchen Music" bzw. auf unsere Live Konzerte bekommen, ("das war mal ein Jazz der mir gefallen hat", "so umgänglich", "so entspannt", "ganz unüblich", "ich wusste gar nicht, dass Jazz so schön sein kann", "so frisch und zeitgemäß" ...), dass uns schnell klar war, dass dies der für uns richtige Weg ist und wir Leute erreichen und berühren. Und das sollte ja das Ziel eines Musikers sein: Emotionen mit seiner Musik zu vermitteln.

Da widerspreche ich auch nicht. Erzähl weiter ...

Durch die gezielte Erweiterung durch Xaver Fischer am Wurlitzer und Veronika Harcsa am Gesang, wirkt die neue Platte im ersten Eindruck noch etwas umgänglicher als der Vorgänger. Das ist durchaus so gewollt, aber Sie versprüht auch jederzeit eine gewisse Ernsthaftigkeit und Melancholie, wirkt also nie oberflächlich. Es ist uns meiner Meinung nach wie beim Vorgänger sehr gut gelungen, auch nach mehrmaligem Hören nicht in die Belanglosigkeit abzudriften. Die Musik bleibt immer frisch und wirkt immer neu und nie verbraucht. Dafür haben wir ganz bewusst eher eine Pop-Attitüde beim Aufnehmen und Mischen gewählt. Vom Sound her also eher clean, gerade, stylisch und poppig.

Weiter ...

Zur Konzept-CD: Nachdem Erfolg von "Kitchen Music" war es klar, dass ich wieder ein Konzeptalbum machen wollte. Einfach auch, um wieder eine breitere Öffentlichkeit auf meine Musik aufmerksam zu machen. Die Frage war nur, welches Thema passt zu mir und zur neuen Platte?

Ich hätte da spontan eins - Sportwagen!

Genau, das dachten wir uns auch (lacht). Ich hätte jetzt gesagt: Durch meine Affinität zu Sportwagen jeglichen Alters, lag die Idee zum Thema cruisen nahe. Auch diesmal soll wieder ein gewisses Lebensgefühl vermittelt werden. Eine Art "easy going." Ein wohliges Gefühl, dass man eben hat wenn man ganz ohne Zeitdruck und ohne Sorgen entspannt vor sich hin cruist, gute Musik hört, die Landschaft genießt und sich an den schönen Dingen des Lebens erfreut. Wie lange auch immer, und wenn es nur mal für einen kurzen Augenblick ist.

Ich weiß überhaupt nicht, von was du redest.

Dann solltest du intensiv die neue Platte hören und dich mal wieder gedanklich treiben lassen. Dann bekommst du schon das richtige Feeling und weißt, wovon ich gerade rede. Derweil erzähle ich einfach weiter (lacht) ... zudem stellen wir im Booklet neun von uns ausgewählte europäische Autorouten mit Übernachtung bzw. Einkehr-Vorschlägen vor. Zwei in Deutschland, und jeweils eine in Spanien, Frankreich, Schweiz, Italien, England, Österreich und Ungarn. Diese sollen Einladen zum Nachfahren und selber Entdecken und das Ganze natürlich mit der richtigen Musik im CD-Spieler.

Ok, ich glaub, ich hab's verstanden. Wie kommst du auf die Gleichung Küche + Auto + Jazz = Größenwahn, die du anfänglich erwähntest mit "ist der Siffling jetzt größenwahnsinnig geworden"?

Na ja, schau dir die Küche und die Wohnung auf dem Cover von "Kitchen Music" an. Das sieht schon richtig gut aus. Dazu muss man halt auch wissen, dass man sich eben in Mannheim solche Wohnungen noch leisten kann. In anderen Städten wäre das unbezahlbar für mich.

Ist das deine Wohnung?

Ja, aber nur gemietet. Und dann noch wie jetzt schon hundertmal erwähnt, der Sportwagen ...

Du hast einen Sportwagen?

(Lacht). Da gibt es bestimmt viele, die denken, 'muss das denn alles so sein, und wenn ja, muss man das dann auch alles so nach außen darstellen.' Keine Ahnung, ob man das muss oder nicht! Ich lebe eben mein Leben so wie ich es für richtig halte und versuche es zu genießen. Schließlich lebt man nur einmal und es wird immer Leute geben, die dir das neiden oder nichts damit anfangen können. Für mich ist das eine Art Lebensphilosophie, und die versuche ich auch in meinen CDs zu transportieren: Lebe dein Leben und genieße es!


"Lebe dein Leben und genieße es!"



Du arbeitest mit Gesang und einem Tastenmann. War dir der Klangkörper des Trios auf Dauer doch zu eingeschränkt?
Nein absolut nicht. Gerade heute haben wir für unsere Indien-Tour geprobt und dabei auch die neuen Stücke mit Keys und Gesang im Trio erarbeitet - und es funktioniert auch im Trio absolut wunderbar. Liegt natürlich in erster Linie an meinen tollen Mitmusikern, ist doch klar ... (lacht).

Es war im Studio eher eine spontane Idee, Xaver zu fragen, ob er sich vorstellen könnte, ein paar Keyboard-Sounds unter unsere Musik zu legen. Dass es dann so wunderbar gepasst hat und die Musik in eine etwas chilligere Richtung lenkte, war so erst mal nicht geplant.

Und zu Veronika: Von ihr war ich ja seit unserem ersten Kontakt voll auf begeistert und wollte sie unbedingt auf der Platte haben. Ich bin eigentlich sehr gesangkritisch, dachte jedoch schon oft an eine Sängerin um das Konzept etwas zu erweitern. Aber es gab einfach keine, bei der ich auf Anhieb gesagt hätte 'WOW, die ist es'. Bei Veronika war es so. Um so mehr freue ich mich, dass sie bei drei Konzerten im Januar mit dabei sein wird.

Wie hast du sie kennen gelernt?

Sie wurde mir mit einer ihrer Produktionen für JAZZ'n'ARTS angeboten. Die fand ich sofort super und hätte sie auch gerne gemacht. Doch den Zuschlag hat ein japanisches Label bekommen. Die können Deals anbieten bei denen wir hier als kleines Indie-Label nicht mithalten können, da es einfach noch einen größeren Jazzmarkt in Japan gibt. Darauf hin hatten Veronika und ich aber Mail- und MySpace-Kontakt. Allerdings haben wir uns noch nie persönlich gesehen. Auch deshalb freue ich mich auf Januar.

Klaus, der eure Karriere gespannt verfolgt, sagt: In "Cruisen" ist ihm im Vergleich zum Vorgänger "zu wenig Siffling und Jazz drin". Was entgegnest du ihm?

Erst mal, wer ist Klaus? Aber natürlich hat er in gewisser Weise recht. Ich halte mich in der neuen Produktion etwas zurück, aber im Gesamtkontext der Platte hätte mehr Siffling auch keinen Platz gefunden - finde ich. Da denke ich, muss man sich halt ab und zu selber etwas weniger wichtig nehmen, des Ganzen wegen. Man darf auch nicht vergessen: Es ist keine Jazz Platte, sondern eher eine Nu Jazz/Lounge Jazz-Platte, und in diesem Genre sind eben ausgiebige solistische Ausflüge nicht üblich.

Ich werd's Klaus ausrichten. Sag', hab ich vorhin mal Indien-Tour verstanden?

Ja, ganz richtig. Wir sind auf Einladung des Goethe-Instituts vom 18. 11. 2008 bis 1. 12. 2008 auf Indien- und Sri Lanka-Tour, werden dort insgesamt sieben Konzerte geben und durch ganz Indien jetten. Wir werden in allen großen bekannten Städten auf internationalen Festivals spielen. Wir freuen uns auch schon sehr. Wird bestimmt eine ganz neue Erfahrung für uns werden. (Anm. d. Red.: Das Interview wurde Anfang November, vor der Indien-Tour, geführt.)

Lass uns in Europa bleiben und zu "Cruisen" zurück kehren. Stichwort Esbjörn Svensson!

Tragisch! Ich war absolut schockiert über seinen Tod. Es war kurz vor unserem Urlaub, und meine Frau und ich sind ja auch Taucher. Da haben natürlich alle meine Kollegen gesagt, ich soll bloß aufpassen. Aber ist ja gut gegangen. Für mich war EST immer eine Art Vorbild. Sie haben einen jungen, zeitgemäßen Jazz gespielt, der alle Altersgruppen angesprochen hat und sich dabei eigentlich gar nicht kategorisieren ließ. Ist es Jazz oder nicht? Das ist genau das, wo wir auch hinkommen wollen. Grenzen überschreiten, genreübergreifend einfach gute Musik für Jedermann (und Frau) zu machen. "In Motion" ist eine Hommage an EST, da die Basslinie der eines EST-Titels ähnelt. Dazu möchte ich sagen, dass ich "In Motion" kurz nach einem EST-Konzert komponiert habe.

Und wie kommt der Beatles "Abbey Road"-Opener "Come Together" auf das Album?

Ich hatte das mal bei einem Bassisten-Kollegen gehört und dachte sofort, das würde bestimmt auch im Trio Kontext funktionieren. Und es gibt ja - wenn man bereits von Tradition reden will - eine gewisse Tradition, da wir auch dem ersten Trio-Album "Change" ein Cover von Police ("Walkin On The Moon") hatten.

Stichwort Trio Elf!

Du spielst auf die Verbindung Drum'n'Bass und Jazz an? Der D'n'B-Groove z.B. in "Cruisen" kam eher zufällig zustande. Wir hatten ein wenig ausprobiert, was am besten zu der Nummer passen würde und dann hat es eben mit dem Besagten am besten geklappt. Sicherlich ist es aber auch wichtig, neue Grooves mal in einem "alten" Jazz-Kontext zu verwenden. Das hält das Ganze doch spannend oder?

Apropos spannend! Welche spannenden Projekte dürfen wir von Thomas Siffling in naher Zukunft erwarten?

Mein nächstes Projekt, das im März veröffentlicht werden wird, ist eine Kooperation mit dem Kevin O'Day-Ballett des Mannheimer Nationaltheaters. Wir haben mit meiner "Free From Electronic"-Band die gemeinsame Arbeit aufgenommen. Das ist frei improvisierte, elektronische Musik gepaart mit Ballet. Trompete, Gitarre und DJ ist die Besetzung. Die DVD entsteht gerade und das bisherige Material, das ich gesehen habe, ist der absolute Hammer. Ansonsten plane ich auch mal wieder eine Siffling-Platte in einem deutlich elektronischeren Kontext.

Und was fällt dir zum Stichwort "Ende des Interviews" ein!

Vielen Dank für das nette Gespräch. Ich hoffe das meine Message ankommt und viele Leute es sich gut gehen lassen - am besten natürlich mit "Cruisen" im CD-Spieler ;-)

Quelle: http://www.laut.de/vorlaut/feature/20359/


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Re: interviews und presseberichte

Auch wenn die Geschichte jetzt net wirklich was mit dem X zu tun, poste ich sie trotzdem herein, weil sie Kati und mich bestürzt hat und wir auch beide die meinung vertreten dass acht (!) schüsse von nem Polizisten auf nen jungen Mann alles andere als Notwehr gewesen sein können.


Wut und Tränen bei Abschied von Dennis J. - Von Polizist erschossener 26-Jähriger in Berlin beigesetzt - Demonstration zum Polizeipräsidium --

Von Michael Klug


Berlin (ddp-lbg). Der kleine Raum der Kapelle auf dem St. Jacobi-Friedhof ist restlos überfüllt. Rund 300 Menschen haben sich am Freitagvormittag in Berlin-Neukölln eingefunden, um dem am Silvesterabend im brandenburgischen Schönfließ von einem Polizisten erschossenen Dennis J. das letzte Geleit zu geben. Wer zu spät kommt, muss draußen vor der Türe warten. In der Kapelle steht der mit gelben Rosen geschmückte Sarg des 26-Jährigen.

«Dennis hat sicher Grenzen überschritten«, sagt der Trauerredner mit Blick auf das Straftatenregister des jungen Mannes. Jeder Mensch habe aber ein Recht auf ein Leben und die Chance, etwas daraus zu machen. »Diese Chance wurde Dennis genommen.' Zur Musik von Xavier Naidoo wird der Sarg des jungen Mannes aus der Kapelle zu Grabe getragen.

Die Mutter bricht während der Beerdigung immer wieder in Tränen aus. «Mein Sohn liegt jetzt unter der Erde und ich weiß nicht, wie ich das durchstehen soll», sagt sie. Und mit Verbitterung fügt sie an, dass sich bisher niemand von der Berliner Polizei bei ihr gemeldet habe. «Kein Anruf und noch nicht mal ein Trauerschreiben habe ich bekommen. Auch nicht heute», sagt sie kopfschüttelnd.

Wütend macht die Frau, dass sich der Berliner Polizist, der ihren Sohn nach Erkenntnissen der Neuruppiner Staatsanwaltschaft aus kürzester Distanz durch die Scheibe eines Autos erschoss, in psychologischer Betreuung befindet. «Der Polizist wird noch betreut. Und wer hilft mir jetzt?», fragt sie.

Unterstützung findet die sichtbar von den Ereignissen der vergangenen Wochen gezeichnete Frau in ihrer Trauer bei einer Demonstration, die im Anschluss an die Beerdigung stattfindet. Rund 100 Familienangehörige und engste Freunde des Verstorbenen ziehen vom Neuköllner Hermannplatz zum Sitz des Berliner Polizeipräsidenten am Platz der Luftbrücke. Sie tragen Plakate mit Sprüchen wie «Warum?» und «Schütze in U-Haft». Aus der Menge dringt immer wieder der Ruf «Mörder, Mörder.»

Vor der Berliner Polizeizentrale rufen die Teilnehmer schließlich Sprüche wie: «Was wollt ihr? Gerechtigkeit!» Sprecher Osman Kalayci, nach eigenen Angaben ein Schwager von Dennis J., fordert den Berliner Polizeipräsidenten Dieter Glietsch auf, sich in die Lage der Familie zu versetzen und «das Unrecht an der Familie durch den Todesschützen aufzuklären».

Seit Dienstag gilt der Polizist, der den tödlichen Schuss auf Dennis J. am Silvesterabend abgeben hat, als Beschuldigter. Gegen ihn ermittelt die Neuruppiner Staatsanwaltschaft wegen Totschlags. Ein Haftbefehl wurde aber gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die Neuruppiner Staatsanwaltschaft bewertete den Schusswaffengebrauch als rechtswidrig.

Entgegen ersten Ermittlungserkenntnissen war herausgekommen, dass der mit Haftbefehl gesuchte 26-Jährige bei einer missglückten Festnahme in seinem stehenden Auto erschossen wurde. Überdies gibt es aus Sicht der Ermittler keinerlei Anhaltspunkte, dass der Polizist aus Notwehr gehandelt haben könnte. Insgesamt gab der Zivilbeamte, der nach Angaben von Kollegen als besonders abgeklärt gilt, acht Schüsse auf Dennis ab. Bereits der erste Schuss traf Dennis tödlich in die Brust.

ddp/mig/fgr

Quelle: http://www.ad-hoc-news.de/feature-wut-und-traenen-bei-abschied-von-dennis-j-von--/de/Politik/19982945


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Re: interviews und presseberichte

Nach dem Osterei haben jetzt Prominente eine Energiesparlampe angemalt, die bei ebay versteigert wird.
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Prominenten geht ein Licht auf – Energiesparlampen-Kunst für den guten Zweck
[22.01.2009]


Manche Promis haben weiche Birnen, andere gestalten welche für den guten Zweck: Ungläubige können sich davon in der Ausstellung Winterleuchten im Berliner EnBW-Showroom überzeugen und im Februar für den guten Zweck auf eBay mitsteigern.
Der Erlös kommt ausschließlich dem wohltätigen Verein SOS-Kinderdorf zugute.

Unter anderem sind gestaltete Energiesparlampen von Franz Beckenbauer, Olli Dittrich, Xavier Naidoo, Frauke Ludowig, Bruce Darnell, Henry Maske, Tim Mälzer, Mario Gomez, Franziska van Almsick und von vielen mehr im EnBW-Showroom ausgestellt. Die Ausstellung wurde wegen des großen Erfolgs bis zum 7. März 2009 verlängert.

Im Februar werden alle Promi-Birnen außerdem auf eBay versteigert (siehe Liste). Fans der Stars und Sternchen, sowie Kunstsammler können sich jetzt noch die Werke vor Ort ansehen, bevor sie dann mitsteigern. Der Erlös kommt ausschließlich dem wohltätigen Verein SOS-Kinderdorf zugute.

Freier Eintritt im EnBW-Showroom: bis 7. März 2009
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11 bis 20 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr >>>

© WE DO
Fußballprofi Mario Gomez stellt sich selber dar
© WE DO
Versteigerungstermine eBay:

• Dienstag 10.02.2009 bis Freitag 20.02.2009 Henry Maske, Fiona Bennett
• Mittwoch 11.02.2009 bis Samstag 21.02.2009 Bruce Darnell, Mario Gomez
• Donnerstag 12.02.2009 bis Sonntag 22.02.2009 Uschi Glas, Heribert Rech
• Freitag 13.02.2009 bis Montag 23.02.2009 Franz Beckenbauer, Günther Oettinger
• Samstag 14.02.2009 bis Dienstag 24.02.2009 Tita von Hardenberg, Uwe Bremer
• Sonntag 15.02.2009 bis Mittwoch 25.02.2009 Cherno Jobatey, Franziska van Almsick
• Montag 16.02.2009 bis Donnerstag 26.02.2009 Marianne Birthler, Xavier Naidoo
• Dienstag 17.02.2009 bis Freitag 27.02.2009 Brigitte Grothum, Stephanie Müller-Spirra
• Mittwoch 18.02.2009 bis Samstag 28.02.2009 Fabian Hambüchen, Paul van Dyk
• Donnerstag 19.02.2009 bis Sonntag 01.03.2009 Frauke Ludowig, Tim Mälzer
• Freitag 20.02.2009 bis Montag 02.03.2009 Olli Dittrich, Eva Padberg
• Samstag 21.02.2009 bis Dienstag 03.03.2009 Ulla Schmidt, Verona Pooth
• Sonntag 22.02.2009 bis Mittwoch 04.03.2009 Mario Gomez, (zweite Lampe) Marianne Birthler (zweite Lampe)
• Montag 23.02.2009 bis Donnerstag 05.03.2009 Fabian Hambüchen (zweite Lampe), Frauke Ludowig (zweite Lampe)
• Dienstag 24.02.2009 bis Freitag 06.03.2009 Bruce Darnell (zweite Lampe), Heribert Rech (zweite Lampe)
• Mittwoch 25.02.2009 bis Samstag 07.03.2009 Tim Mälzer (zweite Lampe), Tita von Hardenberg (zweite Lampe)

Quelle: http://www.elektrojournal.at/ireds-51125.html

Re: interviews und presseberichte

ich habe hie rein ganz altes interview ausgegraben...es ist erstaunlich wie sich seine ansichten verändert haben, er war krass damals aber ehrlich gesagt, wurde ich deswegen zum fan damals..na ich habe mich aber auch zugugelt bei dem interview...jaja mit 28 jahren will man noch die welt verändern lach, niedlich

XAVIER NAIDOO / Seine Kanzel ist die Hitparade. Er predigt aus den Charts. Xavier Naidoo nennt sich 'Negermeister', versucht ein guter Mensch zu sein und ist Deutschlands erfolgreichster Soul-Star geworden

Es gibt zwei Dinge, auf die Xavier Naidoo wartet. Auf den Himmel und auf Bartwuchs. Mit dem Himmel rechnet er fest. Beim Bart ist er sich nicht mehr so sicher. 'Ich werde nicht sterben müssen, um den Himmel zu sehen', sagt Xavier Naidoo, 28, bartlos bis heute, nebenberuflich Sänger und hauptberuflich PR-Mann seines Gottes.



Es geschah an Silvester. Wie das eben so ist. Da macht sich leicht Melancholie breit. Wenn man nichts zu tun hat, allein zu Hause ist. Da tut man schon mal eigenartige Dinge. Holt sich zum Beispiel die Bibel des Vaters, der erst vor wenigen Monaten gestorben ist, aus dem Flurschrank, legt Bob Marley auf und sucht nach Zeichen, ob das Leben nicht doch irgendwie anders sein könnte.

Das Leben ist irgendwie anders geworden nach diesem Silvester vor sieben Jahren. 'Das war wie ein Flash', sagt Xavier Naidoo. Der dunkelhäutige Junge aus Mannheim-Wallstadt, lokaler Musical-Star, gefürchteter Türsteher und bewundertes Badehosen-Model, legte von da an die Bibel nicht mehr aus der Hand. 'Ich bin einfach kraß abgefahren.' Zu kraß für die meisten seiner Freunde, die schnell genug hatten von diesem uncoolen Gottgefasel und sich hinter vorgehaltener Hand über den frisch Erweckten amüsierten. 'Wenn ich ein Ufo gesehen hätte, hätten sie wahrscheinlich eher mit mir Kontakt gehalten', sagt er.

Xavier Naidoo sieht aus wie ein Mann. Auf den ersten Blick. Wenn er seine diversen Label-Jacken ausgezogen hat, er trägt immer mehrere übereinander und braucht etwa 20 Minuten, um in all den Taschen seine Autoschlüssel zu finden, bleibt ein großer Junge übrig. 'Ich war eigentlich immer einen Tick zu schmal und unter dem rangierend, was ich selbst für cool gehalten habe. Man sieht zwar jeden Muskel bei mir, aber davon habe ich nicht viele', sagt er. Naidoo wählt seine Worte so aufmerksam aus wie seine Kleidung. Und ist so ernsthaft wie alle, die glauben, etwas Ernsthaftes zu sagen zu haben, und es gewohnt sind, damit nicht ernst genommen zu werden.

Der Sohn einer Südaf rikanerin und eines Vaters mit indischen Vorfahren ist immer aufs vielfältigste verspottet worden. 'Ich mußte darauf verzichten, daß die Leute mir gegenüber unvoreingenommen sind', sagt er. Erst war er 'Xavier, der Neger' und lernte Kickboxen, um sich zur Wehr zu setzen. Dann war er 'Naidoo, der Nazi', weil er als Türsteher im Mannheimer 'Milk-Club' nicht jeden reinlassen wollte. Ein paar Nasen sind dabei zu Bruch gegangen. Seine nicht.

Für arrogant haben sie ihn gehalten, für schwul sowieso. Und als der komische Kauz dann auch noch erzählte, er würde in ein paar Jahren ein Star sein und mit seiner Stimme Millionen machen, hielten sie ihn auch noch für einen Spinner. 'Heute lach' ich darüber auf dem Weg zur Bank', sagt der Spinner. 675 000mal hat sich sein Album 'Nicht von dieser Welt' verkauft. Auch seine jüngst erschienene Single 'Sie sieht mich nicht' ist bereits in den Charts. Naidoo singt deutsch. Singt aufrichtig, nachdenklich und anrührend. Klingt nach hervorragend besetzter Marktlücke: Gläubig. Farbig. Soulig. So einer fehlte noch in den deutschen Hitparaden.

'Stimmt', sagt Naidoo, 'im nachhinein. Auf den gläubi-gen Neger aus der deutschen Bronx hat keiner gewartet. Jahrelang wurde mir gesagt: Du mußt englisch singen. Du mußt über Frauen singen. Es muß leichtlebig klingen. Wenn die Plattenfirmen daran geglaubt hätten, hätten sie mir ganz andere Budgets vorgeschlagen. Die hatten etwa 150 000 Platten in einem Jahr angepeilt. Dann waren es in einem halben Jahr viermal so viele.'

Für die Plattenfirma 3P hat sich Xaviers Berufung ausgezahlt. In dem Rödelheimer Talentschuppen von Moses Pelham war Naidoo mehr als zwei Jahre lang Backgroundsänger. Er versorgte zum Beispiel Sabrina Setlur mit Stimme, trat in einem ihrer Videos erstmals in den Vordergrund und ist da geblieben. Erfolgreicher als alle anderen 3P-Produkte.

Allmählich lacht keiner mehr über ihn. Ein bedrohlicher Zustand für Xavier Naidoo, der es nicht gewohnt ist, auf ebenen Wegen zu gehen, sondern gegen eisige Winde anzusingen. Zu leiden scheint ihm immer noch die sicherste Art, seinem Gott zu gefallen. 'Am besten wäre es, ich würde jeden Tag von irgendwem geschlagen', sagt er. Aber die Schläge bleiben aus. Wo sollte man auch hinschlagen? Wenn sich einer schon selbst 'Der Neger aus Kurpfalz' oder 'Negermeister' nennt und damit jeder Beschimpfung selbstironisch zuvorkommt.

'Ich will nicht stolz sein', sagt Xavier Naidoo. Stolz sind die anderen. Mannheims Oberbürgermeister zum Beispiel. Der schrieb einen Brief an Naidoo, um sich für dessen 'klares Bekenntnis zur Vaterstadt' zu bedanken. Mannheim ist neben Gott Xavier Naidoos große Leidenschaft. Er will die Stadt reich machen mit seinem Geld, sich für Obdachlose und Arbeitslose einsetzen.

'Mannheims Sohn' nennt er sich - und mittlerweile gibt es vier 'Söhne Mannheims', Xavier und Freunde, die er 'Homies' nennt, die bedruckte T-Shirts verkaufen, eine Stiftung gründen und noch in diesem Jahr eine Platte produzieren wollen. 'Sozialkritisch, orchestral, mit Mannheimer Dialekt und mit altdeutschen Elementen. Die Platte wird Zion heißen', sagt Xavier Naidoo.

'Die Welt wird nicht von denen bewegt, die man in Schubladen stecken kann', sagt Oberbürgermeister Widder. Und der Diakon der Mannheimer Christ-König-Gemeinde erinnert sich gern daran, wie er den Bub Xavier im Kinderchor hatte. Ganz normal habe er am Gemeindeleben teilgenommen. Heute ist nichts mehr normal in der Mannheimer Gemeinde Wallstadt. 'Letzte Woche kam ich von einem Schäfchen an Xaviers Haus vorbei und wurde prompt von einem Radiosender interviewt', klagt der Diakon. 'Xaviers Mutter wohnt im selben Haus und hat mir erzählt, daß sie schon mal nachts um zwei Anrufe bekommt, weil jemand bei ihr Tickets für Xaviers nächstes Konzert bestellen möchte.'

Diakon Kohl hat die CD seines prominenten Schäfchens zu Weih nachten von seiner Frau geschenkt bekommen. Xavier Naidoo ist bis heute zahlender Katholik. Um sich 'das Recht zu erkaufen, auf einen Verein zu schimpfen, in dem eigentlich alles schiefgelaufen ist'. Der Diakon sagt milde: 'Rom ist weit weg, und Verkündigung gibt es in verschiedenster Weise.'

Und vom Himmel aus betrachtet ist Xavier Naidoo ein besserer PR-Mann in Sachen Glauben als jeder Pfarrer. Er schmuggelt seine Botschaften über die Grenze, verpackt als Soul, verkleidet als Liebeslied. Über die Wirkung seiner sanften Verkündigung ist der gute Mensch aus Mannheim dann selbst erstaunt - und oft genug auch erschrocken. Wenn er Briefe bekommt von Moslems, die seinetwegen zum christlichen Glauben konvertieren. Oder wenn er bemerkt, daß die Fangemeinde nicht den Gepriesenen, sondern den Preisenden verehrt. Was im Sinne der Plattenfirma sein dürfte, die nicht versäumt hat, darauf hinzuweisen, daß sich der Name Xavier ausspricht wie das englische Wort 'Saviour', was 'Retter' bedeutet.

'Ich habe noch nie ein Hehl daraus gemacht, daß diese Branche mir überhaupt nicht zusagt', sagt der Retter. 'Ich wollte niemals für eine japanische Firma wie Sony arbeiten, die ja hinter 3P steht. Irgendwann werde ich auch nicht mehr für diese japanische Firma arbeiten.' Je größer die Mannheimer werden, desto mehr gräbt sich die Plattenindustrie ihr eigenes Grab.

Xavier Naidoo zweifelt schon lange nicht mehr an seinem Glauben. So hat er sich entschieden, nie wieder zum Arzt zu gehen. 'Glauben ist wie eine Waffe. Eine Waffe gegen alles. Vielleicht würde ich nicht sterben und könnte beruhigt sein, daß mir nicht mal eine schwere Krankheit was anhaben kann. Und wenn doch, Scheiße, dann habe ich Pech gehabt, dann war mein Glaube nicht fest genug.'

Xavier Naidoo ist ein Freund großer Worte. Sie mögen nicht immer überzeugend sein, lassen aber keinen Zweifel an seiner Überzeugung. 'Natürlich könnte ich auch der Rattenfänger von Hameln sein', sagt er. 'Dann kann ich nur sagen: Sorry, ich habe es selbst nicht gewußt.'

Zum Glück gibt es Momente, in denen Xavier Naidoo müde wird. Dann bilden sich in Minutenschnelle dunkelste Ringe unter seinen Augen, dann gähnt er unverhohlen in beide Hände hinein und verliert die Kontrolle über seine Ernsthaftigkeit. Dann kann man ihn bei einem Lächeln ertappen, wenn er über seine Liebe zu alten Autos erzählt. Zu dem 71er Alfa Romeo Bertone GTV zum Beispiel. Eine wunderschöne Rostlaube, die er sich gekauft hat, als er im Monat noch weniger verdiente, als ihn allein die Reparatur des Wagens kostete. Mittlerweile hat Xavier Naidoo die vier Söhne Mannheims mit alten Benzen augestattet, die mit viel Liebe gewartet und regelmäßig spazierengefahren werden.

Xavier Naidoo liebt das Autofahren. Mit seinem Freund und Fahrer Michael Biedermann, einem großherzigen Riesen, der aussieht, als würde er Schwarzenegger mit links plattmachen, fährt er zu Interviewterminen und Konzertauftritten.

Stundenlang sind sie in ihrem navigationsgesteuerten Audi unterwegs. Von Berlin nach Wien, von Mannheim in die Schweiz. Lassen sich immer wieder in die Irre führen vom Navigator, der sich selbst oft nicht auskennt, hören Van Morrison, singen, diskutieren, schweigen und sagen dann irgendwann: 'Gott, ist das geil!'

Michael Biedermann ist seit zehn Jahren Xaviers Freund. Hat die mühsame Zeit der Glaubensdiskussionen überstanden, hat sich begeistern und überzeugen lassen. 'Der Bub babbelt keinen Scheiß', sagt Michael Biedermann. 'Wir sind stinknormal - bloß nicht mehr auf der Suche.'

Die Frau in seinem Leben nennt Xavier Naidoo 'strapazierfähig'. Sie heißt Steffi, erträgt es seit sechs Jahren, wenn Xavier tagelang fastet, nächtelang Bibelstudium betreibt und sie dann weckt mit den Worten: 'Ich habe gerade einen krassen Flash gehabt.' Sie heftet Xaviers wildverstreute Liedtexte ab und erduldet seinen Ärger, wenn er ausrastet, weil irgendwo Ordnung herrscht, wo eigentlich Unordnung herrschen sollte. 'Sie ist das unsichtbare Wesen, das akzeptiert, wie ich lebe, und das auch noch in Bahnen lenkt.'

Naidoo weigert sich, zu Hause die Wäsche zu machen, und haßt es, wenn Steffi zu Konzerten mitkommt, hinter der Bühne steht und ihm sagt, wann es Zeit ist, sich ein Handtuch um den ver-schwitzten Nacken zu legen. 'Ich kann es ihr ja schlecht verbieten. Aber da drehe ich durch.'

Naidoo tut sich schwer mit Liebesliedern: 'Das bringt mich immer voll in Bredouille. Dafür kann ich mein Talent nicht haben. Die größere Motivation für einen Mann Gottes sollte natürlich sein, für seinen Gott zu schreiben.'

Das letzte Lied auf seiner CD hat Xavier Naidoo dennoch seiner Freundin gewidmet. 'Ich werde immer hören, was dein Herz zu meinem sagt. Vor tausend Engelschören hab ich dich gefragt. ' Und dieses Lied ist so liebevoll, daß man sich leicht vorstellen kann, daß es die Liebende für manches entschädigt.

Es gibt zwei Dinge, auf die Xavier Naidoo wartet: auf den Himmel und auf Bartwuchs. Auch wenn der Himmel auf Erden ihn arbeitslos machen würde. 'Wenn ich eines Tages aufwache und es ist kein Problem mehr da: Über was soll ich denn dann singen?' Hoffnungen macht sich Xavier Naidoo in diesem Fall, wieder als Türsteher anfangen zu können. Mit ernstem Blick und Rauschebart an der Himmelpforte. 'Das wäre natürlich eine Ehrung', sagt er und läßt sich bei einem Lächeln zuschauen.

'AM BESTEN WÄRE ES, ICH WÜRDE JEDEN TAG VON IRGENDWEM GESCHLAGEN'

'GLAUBEN IST WIE EINE WAFFE, EINE WAFFE GEGEN ALLES'


Quelle: STERN * Ausgabe: 15 * 08-04-1999 * Seite: 46 * Autor/in: Ildiko von Kürthy *

http://medizin.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x030A/rewrite/fairplus_gmbh/om_klatsch1.html


"Man sieht nur mit den Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar"

Re: interviews und presseberichte

Glaub, da hat er in Mannheim mehr Ruhe

Editiert

KerstinB - Hast recht!!!

Re: interviews und presseberichte


warum stellt ihr das denn nur hier rein?? wenn euch irgendwas an xavier liegt, dann sendet solche sachen doch per mail rum, wenn ihr es nicht für euch behalten könnt... ich weiß daß es keiner böse meint, aber seht ihr denn nicht, wie abartig das ist, ein bericht, wo die moderatorin zum schluß sagt, nach angaben eines mitarbeiters möchte xavier in coburg dem medienrummel entgehen...und dabei steht sie selbst mit kamera und mikrofon vor seinem angebl. privathaus..

soll er sich ein erdloch graben oder in die wüste gehn?

ich weiß das coburg sich freut, das es aufmerksamkeit bekommt (apolda hatte das mit karl lagerfeld auch mal) aber zum glück (pech für coburg) bekommt es noch niemand weiter mit, denn diese ecke ist wirklich abseits von gut und böse... und diese zeitungen und internet-tv sender kennt niemand überregional! (hoffe ich mal)

tut mir leid, daß ich mich nicht zurückhalten kann und mich aufrege aber ich kann es mal wieder nicht mehr ertragen... ich weiß ich soll es locker sehn, aber immer geht das nicht, kommt auf die tagesform an...