Xiana freute sich wie ein Honigkuchenpferd. So viel Fleisch! Damit würde keiner mehr hungern müssen. Hoffentlich hatten sie so viel, das sie auch die umliegenden Dörfer versorgen konnten. Heute war ein Tag zum feiern. Lautes Gebrüll weckte sie aus ihren fröhlichen Gedanken. Sie schaute auf und suchte nach dem Grund. Zwei Männer hatten ihre Ochsen nicht im Griff. Die Tiere hatten schon zwei Schlitten umgeworfen. Bevor irgendjemand etwas sagen konnte war Xiana schon bei ihnen. "Beim Klabauter!" Rief sie. "Seid ihr noch nicht mal in der Lage die Rindviecher in die Ställe zu führen!" Sie nahm dem einem seinen Stock ab und trieb damit die Viecher aus dem Schlittengewirr hinaus. Sie waren wirklich recht störrisch. Immer wieder wollten sie ausbrechen. Aber mit einigen kräftigen Hieben und der Hilfe der zwei Männer schafften sie es schließlich. Als sie draußen waren holte Xiana einen Strick. "Bindet die zwei aneinander. Dann werden sie schon in die Richtung laufen die ihr vorgebt. Sie werden bald merken das sie aneinanderhängen und nicht mehr so stürmisch sein." Dies machten die zwei und konnten die Tiere in Ruhe in richtung Ställe treiben. Jetzt musste sie sich um das Mahl heut Abend kümmern. Sie suchte sich acht Männer und belud mit ihnen einen großen Karren. Den schafften sie dann zu Heins Haus. Dort angekommen wurden sie freudig empfangen. Jeder wollte das Fleisch sehen. Und als es ans Abladen ging halfen alle voller Eifer mit. Als endlich alles verstaut war, setzte sich Xiana auf einen Stuhl in der Küche und trank dankbar den Würzwein den man ihr gereicht hatte. "Ihr werdet sofort anfangen müssen." fing Xiana an. "Wir haben heut Abend viele Gäste. Die Kinder unsere übliche Mannschaft und die neuankömmlinge. Ein paar von euch bereiten auch noch genügend Zimmer vor. Sorgt dafür das sie gut vorgeheizt werden." Sofort machten sich einige Frauen auf den Weg. Xiana nickte zufrieden. "Und jetzt wollen wir mal sehen. Ihr macht genügend Braten. Mit Zwiebeln und Rüben. Wir haben auch noch genügend Mehl. Backt grobes Brot für uns und süßes für die Kinder. Zur feier des Tages werden sie sich darüber freuen. Dann bekommen unsere Gäste noch eine Suppe. Mit Rüben und Zwiebeln." Sie überlegte kurz bevor sie weitersprach. "Und macht Klöße. Eure Rübenklöße haben wir schätzen gelernt. Und als Überraschung werden sie mit angebratenen Speckwürfeln gefüllt. Und dazu gibt es Würzwein und süßen Rübensaft für die Kinder." Als sie fertig war stoben alle auseinander. So viele gutgelaunte Menschen hatte Xiana lange nicht mehr gesehen. Die Frauen und Mägde stimmten ein fröhliches Lied an in das die Knechte mit einstimmten. Mit einem breitem Grinsen verließ Xiana das Haus um zu sehen wie weit die anderen am Hafen gekommen waren.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
"Was rennt Xiana jetzt wieder den Kerlen hinterher?" Fragte sich Jocke der grad die ganze Ablade Aktion betrachtete... "Und wieso hat sie die Zeit gefunden sich umzuziehen?" Jocke ging den Ochsen und der vermeintlichen Xiana hinterher.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Bernadette folgte den Männern und als sie durch eine etwas engere Gasse gingen stellte sie sich mitten auf den gepflasterten Weg. "Hallo die Herren!" Rief sie den drei Männern zu und als sie sich zu ihr umdrehten nahm sie ihre Kapuze ab und empfing sie mit einen Augenaufschlag der bis jetzt bei jedem Mann gewirkt hatte. Die Männer sahen sie fragend an und Bernadette ging ein paar Schritte auf sie zu:"Entschuldigt," begann sie "ihr könnt mir doch sicher helfen." Dabei ging sie weiter auf die drei Männer zu und und holte ein Stück Pergament aus ihrem Ausschnitt. Zwei der Männer kamen auf sie zu, denn natürlich waren sie der Annahme die junge Frau wollte ihnen etwas auf einer karte oder dergleichen zeigen. Als sie bei Bernadette angekommen waren beugten beide ihre Köpfe über das Schriftstück und Bernadette nutze diesen Augenblick und schlug beide blitzschnell mit einem kleinen Knüppel nieder. Dann wandte sie sich zu dem dritten Mann und eher etwas unternehmen konnte war Bernadette bei ihm und hielt ihm eines ihrer Messer an die Kehle. Sie wollte niemanden verletzten oder gar töten, sie wollte nur eines der Rindviecher.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Am Hafen angekommen sah Xiana wie weit die anderen schon gekommen waren. Fast alle Schlitten waren entladen und der Größte Teil der Nahrungsmittel schon irgendwo in der Stadt unterwegs. Auch die Rindviecher standen wohl schon alle in den Ställen und wurden versorgt. Sie schaute sich um. Hein, Hauke, Pöppke und viele mehr kümmerten sich gerade um den Rest. Aber wo war bloss der Jocke abgeblieben? Eben war er doch noch hier gewesen. Seine Mannen standen mit den Neuankömmlingen zusammen und unterhielten sich. Sie fragte Pöppke und Hein. Doch auch die beiden wussten nicht wo er abgeblieben war. Na ja. Sie zuckte mit den Schultern und machte sich weiter nützlich. Irgendwann würde Jocke wieder auftauchen. Aber merkwürdig war es schon. Es gab noch viel zu tun wenn heut Abend alles so werden sollte wie sie es geplant hatte. Und dafür könnte sie seine Hilfe gebrauchen. Irgendwer musste ja den Hein ablenken damit er von der Überraschung nichts mitbekam bevor er im großem Saal stand.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Jocke betrat die Scene... "Xiana was machst du da für ein..." Jocke stockte und guckte nochmal "Hey... Du bist garnicht Xiana..." sagte er zu der jungen Frau die einem Mann ein Messer an die Kehle hielt.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Erschrocken sah Bernadette auf und sah den mann der plötzlich in der Gasse stand. Na toll, dachte sie. Das konnte sie jetzt gar nicht gebrauchen, den dritten Mann hätte sie leicht niederstrecken können aber nun wurde es kompliziert für sie, sie musste sich etwas einfallen lassen. Gesagt getan, um erst einmal beide Hände wieder frei zu bekommen schlug sie dem Mann mit dem Griff ihres Messers nieder und er sackte vor ihr auf den Boden. Die Rindviecher standen in der Gasse, ganz ruhig und gelassen und machten keine Anstalten weg zu laufen. Zur Sicherheit band sie trotzdem eines fest, sie wollte kein Risiko eingehen.
Dann betrachtete sie den Mann der etwa zehn Meter von ihr entfernt stand. Er war ziemlich groß, wirkte ein wenig plump aber darauf konnte sie sich nicht verlassen.
"Verschwinde hier, oder willst du, dass es dir so ergeht wie den anderen?" Rief Bernadette ihm zu und stand dabei völlig still, ihr Messer in der Hand und sie beobachtete ihn aufmerksam.
Der Mann machte ein paar Schritte auf sie zu und sagte:"Wer bist du und was hast du mit den Ochsen vor?" "Das geht dich gar nichts an und nun verschwinde!!" Rief sie zurück Doch der Mann ging weiter auf sie zu und baute sich vor ihr auf.
Sie würde fliehen können aber sie wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, das würde ihr viel Geld einbringen also würde sie auch ihn niederstrecken müssen. Sie war recht zuversichtlich. Er kam weiter auf sie zu, sie trennten jetzt noch etwa 5 Meter, und Bernadette nutzte die Gelegenheit und setzte sich plötzlich in Bewegung und rannte auf ihn zu. Er war kurz überrascht aber nur für einen kleinen Augenblick, dann hatte er sich gefasst und bekam gerade noch ihr rechtes Handgelenk zu fassen in der Hand hielt sie ihr Messer mit dem sie ihn gerade angreifen wollte. Er hielt sie am Handgelenk fest und das unerbittlich, er hatte eine ungeheure Kraft. Blitzschnell zog sie mit der linken Hand ein zweites Messer Messer aus ihrem Gürtel und verpasste ihm einen Kratzer auf seiner linken Wange.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Jocke stoß die Junge Frau zu Boden, Blut lief im über die Wange... "So so... eine kleine Messerstecherei will die Dame..." er griff sich mit beiden Händen unter den Mantel und es Blitzten 2 schlanke, lange Messerklingen auf. "Du bist scheinbar neu hier Mädchen, und weißt nicht wer ich bin... daher geb ich dir eine Chance, wirf einfach die Waffen weg und komm mit zu Hein... Ich hab ein paar harte Tage hinter mir und möchte dich ungerne Schleppen müssen..."
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Jetzt war fast alles erledigt. Der Saal war geschmückt worden und die Tische hatten alle Tischdecken bekommen und waren eingedeckt. Die Fackeln an den Wänden brannten und auf den Tischen wurden gerade die kerzen angezündet. In der Küche schufteten die Frauen um das Festmal auf grossen Platten und in Schüsseln anrichten zu können. Xiana machte einen letzten Rundgang. Gleich würden die Kinder eintreffen und dann konnte es losgehen. Hein war noch abgelenkt. Er hatte genug damit zu tun die Nahrungsmittel in den Suppenküchen zu verteilen. Jocke war immer noch nicht aufgetaucht. Wo der wohl wieder steckte? Aber sie konnten nicht auf ihn warten. Draussen wurde es schon dunkel. Plötzlich hörte Xiana lauter Kinderstimmen hinter sich und sie drehte sich um. Sie musste lächeln. Die Kinder hatten alle ihre besten Kleider an. In diesem Fall konnte man das Beste nur erahnen. Löcher waren geflickt und die Stoffe so gut wie es eben ging gewaschen worden. Die Mädchen hatten sich alle Schleifen ins Haar gebunden. Sie ging zu der Gruppe und sprach mit den Frauen die sie begleiteten. Dann wurden die Kinder aufgestellt. Xiana verabschiedete sich um Hein und die anderen zu holen. Am Hafen angekommen sassen alle um einen Feuerkorb herum und tranken Gewürzwein. Sie wurde freudig begrüsst. "Habt ihr alles erledigt?" fragte sie in die Runde und sie bekam freudige Rufe als Antwort. Sie setzte sich neben Hein der über einer Liste grübelte. Die Freibeuterin nahm ihm das Papier aus der Hand und bevor er sich beschweren konnte schnitt sie ihm das Wort ab. "Du kannst morgenfrüh weitermachen. Jetzt ist es dunkel und im Haus wartet ein Essen auf uns auf das wir lange verzichtet haben. Es ist Zeit zum feiern. Wir haben Grund genug dafür." Sie blickte ihn fröhlich an und er nickte. "Wo ist eigendlich der Jocke?" fragte der dann. "Ich habe keine Ahnung. Hast du ihm nicht irgendeinen Auftrag gegeben?" antwortete Xiana und schaute Hein fragend an. Der überlegte kurz."Nein. Er hat hier mit den Schlitten geholfen und war plötzlich weg. Aber er wird schon wieder auftauchen." Kurze Zeit später kamen sie am Haus an. Hein wollte schon die Treppe rauf aber Xiana lenkte ihn dierekt zum Saal. Als sie die Türen aufstiess hörten sie die schönen Kinderstimmen durch die Luft schweben. Hein klappte der Mund auf und Xiana konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. "Überraschung!"
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Hein war baff. Ganz plötzlich litt er an dem sehr schnell auftretenden Spontanschnupfen und mußte sich erst einmal die Nase putzen. Xiana brachte ihn an die wunderschön mit französischem Geschirr gedeckte Tafel. Silberne französische Kerzenleuchter ließen das französische Kristall nur so blinken. Die blitzeblanken gewaschenen Kinder sangen gerade ein Willkommenslied und Hein mußte sich wieder die Nase putzen. Ja, dieser Schnupfen. Die Kerzen aus französischem Bienenwachs mischten ihren feinen Geruch mit dem heißen französischen Würzwein. Für die Kinder war der Wein mit Apfelsaft verdünnt. So bekamen sie zwar rote Bäckchen, aber keinen Schwipps. Auf dem Tisch standen schon Terrinen mit heißer Rindersuppe mit Kohl und Rübeneinlage und auch Zwiebelfleisch dampfte im Raum. Lautstark meldete sich Heins Magen zu Wort. Die Tafel war ein fast geschlossenes Quadrat. Und fast die ganze Horde der Ameländer und der Waisen saßen schon zu Tisch. Und an jedem Platze ganz fein ein Messer, ein Löffel und ganz traditionell jeweils ein Wischtuch. Zu jeder Seite waren auch in bequemer Reichweite einige Spucknäpfe hinter den Bänken und Stühlen postiert. Xiana hatte sich wirklich Mühe gegeben. Hein mußte sich erneut schneuzen. Dieser Schnupfen war wirklich lästig. Die Kinder beendeten ihr hübsches Lied und strahlten Hein und Xiana mit ihren frischen Gesichtern an. Hein murmelte sich irgendetwas in den Bart und versuchte seine etwas geröteten Augen vor dem hellen Licht zu schützen. Der Schnupfen machte sie etwas empfindlich, denn sie begannen zu tränen. Xiana schubste Hein auf seinen Platz neben Piet, der schon mit dicken Backen kaute, obwohl noch kein Anderer angefangen hatte. "Haut rein!" brüllte Hein dann kurzerhand und schon ging das Geschaufele los. Wildes Geschmatze und Gerülpse zeugte von dem großen Appetit der Anwesenden. Dann öffnete sich die Tür. Herein kam Jocke. Über die Schulter trug er ein Mädel. Das war ja mal an sich nichts Ungewöhnliches. Auch dass dies Xiana war, war nicht selten. Nur... Xiana saß mit Hein an der Tafel. Die Frau die über Jockes Schulter hing, sah auf jeden Fall genauso aus. Hein hielt es nicht auf dem Stuhl. "Was zum Klabauter hat das zu bedeuten!" Jocke legte das Mädel ab.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Hein stiess vor lauter Eile seinen Stul um. Es krachte laut und nun wusste jeder im Saal das es etwas zu sehen gab. Auch Xiana hatte die Ähnlichkeit bemerkt und eilte dem Hein hinterher. Beide standen sprachlos über die junge Frau gebeugt. Sie sah wirklich aus wie Xiana. Die Grösse stimmte und die Gesichtszüge waren eigendlich unverkennbar Xianas. Die Frau hatte rotes Haar. Es war ungleichmässig geschnitten und die längeren Stränen fiehlen ihr ins Gesicht. Wütend schaute Xiana den Jocke an. Es blitzte in ihren Augen und dann legte sie los. "Was hat das zu bedeuten? Kannst du mir mal sagen was hier los ist! Sag bloss du hast die ganze Zeit, in der wir dich gesucht haben mit ihr verbracht!" Als sie sich zu steigern begann hielt Hein sie zurück und gebot ihr zu schweigen. Wiederstrebig hielt Xiana den Mund und blickte abwechselnd den Jocke und die Frau an. Schliesslich kam Hein auch wieder zu sich. " Wo hast du sie gefunden Jocke?" Der hustete und erzählte dann kurz was geschehen war. Er hatte das Mädel für Xiana gehalten und ist ihr hinterher gegangen. In einer Gasse sah er dann das sie drei Männer niedergeschlagen hatte um an einen der Ochsen zu kommen. Sie griff ihn an. Da er sie nicht verletzen wollte schlug er sie in einer kleinen Messerstecherei nieder und brachte sie hierher. Xiana sah in ungläubig an. Sie wusste nicht ob sie ihm glauben sollte aber sie sagte nichts. In der Zwischenzeit hatte Hein einen Krug Wasser kommen lassen und kippte ihn nun dem Mädel über den Kopf.