Die Seebewohner warfen sich nieder im Schmuck ihres Haupthaars der entfesselten Wut des Hephaistos trotzend, wider der Felsen der gelösten. Die feurigen Lohen verbrannten die Felsen doch nicht die Bewohner der Inseln der Wasser bewehrten. Doch nie bleiben Bewohner der Insel schuldig die erlittene Schmach, das Antlitz werfen zu müssen zum Boden den felsigen Und der gottgleiche Jocke erhob sich als erster die Schmach auszuwetzen mit baldiger Antwort Und auch Pöpke mit sich schüttelnder Titje erhob sich vom Boden im Glanz ihres Schmuckes. Und sie luden die Waffen die mattbronzen glänzenden mit der Antwort Amelands des wasserumflossenen Und wieder im Vorkampf der göttliche Speihgatt erhob sich vom Felse im Schmucke des Haupthaars Und der Aresgeliebte stand in stattlicher Pose gleich Apollon im Scheine des göttlichen Helios Und seinen Blick verlängernd mit wohlgeformten Fernglase ersucht zu erfassen das Antlitz des Feindes der poseidongeliebte van Fleet hinter kunstvoll gefügtem Gemäuer und dem Hermes gleich spähend oder Apollons Geliebter Spökenkieker rief im Schmuck seines Kopftuchs seine Kunde vom Feind des herbeispringenden. Und es richten die Waffen die mattbronzen glänzenden sich aus nach dem Willen des Heines Dem Feinde zu wehren und abzuweisen den Angriff der rotweißen Horden ganz geformt aus erdentsprungenem Erze Und Tod und Verderben spiehen die Waffen die mattbronzen glänzenden entgegen den Geschöpfen des Hades und wider Hephaistos Schergen Zu Trümmer und Staub zerfielen die Schergen des Kharad des widernatürlichen, der Wucht der Waffen der mattbronzen glänzenden geschuldet Xiana die fernhintreffende schickt hinterher noch den feurigen Gruße den fliehenden Schergen die Kniee zu lösen oder zumindest zu jagen sie wieder zurück in die Höhlen die dunklen und aus der Gefahr der Waffen der Bewohner der Insel im Schmuck ihres Haupthaars. Zurück warf im Lachen das verschrobene Haupt der einfältige Henne im Schmuck seiner Federn ob des blutigen Treibens. Und mit dem Winke Hrocs dem thorgleichen Kämpen im Glanze des Schildes des rundherum gleichen erschienen die Männer des Nordens im Glanz ihres Erzes zu sühnen die Toten in ihren Reihen den festen zu bringen Verderben mit glänzedem Erze zu den frech sich erhebend, die wieder erprobten den standhaften Willen seefahrender Völker. Und den verbliebenden Schergen lösten sie Glieder und Kniee, auf dass sie nicht wieder sich messen im Vorkampf mit erzbewehrten Heroen des Nordens.
So ward auch der siebzehnte Tag angebrochen mit Blut und dem Schweiße des Kampfes, zu wehren der Schergen des Kharad und ihrem Begehren, zu verheeren die niederen Lande. Die Verwundeten pflegend, die Gefallnen begrabend und die Mauern verbessernd erstarkten die standhaften seefahrenden Völker beim schmackhaften Mahle. So wie sie geschworen hielten sie stand der wogenden Fluten der anströmenden Feinde folgend dem Eide den für sie gegeben vom poseidongeliebten gottgleichen Heine. Dem standhaften Willen der seefahrenden Völker sich beugend verharrten die Horden der Hephaistosjünger und unsäglichen Schrecken in ihren Löchern den dunklen. Doch das rotweiße Hirn hinter den finsteren Schergen erkannte mit Bosheit, dass nicht allein durch den Kampf den edlen der Mut der seefahrenden Völker sei zu bezwingen. Im dunkelsten Tiefen der finsteren Seele erstarkte die Bosheit und der Frevel zu einem finstren Gespinste der Seefahrenden Völker erzgestählten Willen zu brechen. Und tief in den Berg hinein warf er seine finstersten Schergen zu wühlen im Felse und zu umgehen die Mauern die festgefügten. Und Helios Antlitz versank hinter dem Ilion als sich auftat wie die Tore des Hades der Boden der felsige und heraus strömten die böswilligen Schergen unzählig. Leonidas, oh edler Leonidas, höre mein Klagen, erneut nur durch List und Verrate bezwungen sind meine Gefährten und schon strömen herbei sie die unzähligen Schergen des Kharad uns zu lösen die Kniee und alle Gebeine. Oh weh mir, oh weh, ich steh hier im Eide und doch schon bezwungen trotz Willen und Kraft zu halten die Mauern die kunstvoll gefügten. Sprach der gottgleiche van Fleet im Glanz seines Schmuckes zu den Vertrauten und Freunden wissend, das Ende des Kampfes war ihm schon ersichtlich. Gottgleicher Jocke, sammle die Truppen und Hroc thorgeliebter versammle die deinen und rettet das Leben das atmende vor unheiligem Tode. Versammelt euch unten, nehmt mit die Versehrten, am Fuße des Passions warten Wagen die kustvollen mit willigen Pferden. Zu retten was atmet und zu warnen die Freunde, dass der Liebling Poseidons versagt hat und nicht halten konnte Hein van Fleet die blutgeschworenen Eide zu wehren der Schergen des Kharad und seiner unheiligen Gesellen die einundzwanzig Tage und Nächte die einst er versprochen. Oh wehe mir oh wehe, mein Schicksal werd hier ich erfüllen und herabbringen das tosende Feuer Hephaistos und mit mir verheerend so viele wie möglich der finsteren Schergen und den Pass zu verschütten, dass nur mehr die kleinen und schwachen Geschöpfe des vielfach Geschmähten erreichen die Linien und kampffreudigen Freunde. Errettet was möglich, schützt alles Leben das atmende und wenn alles verlohren, flieht zu den Schiffen den geschweiften zu verheeren die unheiligen Horden an einem anderen Tage, in einem anderen Jahre. Dies alles versprecht mir schnell und voll Eifer dann nehmt Abschied denn allein muß ich wehren der unsäglichen Zahl der unheiligen Horden mit dem was mir verblieben mit Leben und Ehre und Feuer. Und die Freunde sie nickten, Xiana die fernhintreffende, Pöpke gleich Phoibos Athene im Glanz ihrer Waffen, Titje die zielgenautreffende, Fedderjan der Aresgeliebt, Ismael der allzeit wachsame, Der gottgleiche Speigatt, Roxana aphroditegleich, Henne der irrsinnig kichernde und der apollongleiche Jocke van Helgen sich der Tränen nicht schämend die netzen das Antlitz. Und Wanderer, kommst einst du nach Ameland, siehe was Hein hier verbrochen und dass Hein es gesühnt, wie es der Eid es befahlt. Und herab stürmte was immer konnt laufen, tragend und schleppend was dazu nicht fähig zu den Wagen den beschirmten mit feurigen Rossen zu fliehen den Kampf und zu folgen der Bitte des poseidon Geliebten der allein kroch in den Hades mit brennender Flamme, herabzurufen die Feuer Hephaistos und dem Willen des Erderschütteres folgend, zu verheeren den Pass und die versammelten Schergen des Kharad. Die Schergen schon sichtend betraten die Wagen die seefahrenden Völker und mit den pfeilschnellen Rossen sich eiligst entfernend erkannten sie die Hand dann Hephaistos and dem blutroten Himmel am Passe und wußten, dass Hein van Fleet wie versprochen entfesselt die Hand des Erderschütterers Poseidon so wie er versprochen und einging in den Hades in feuriger Lohe. Der heilige Lucius wird umpfangen den Seemann mit freudigem Arme und warm ihn geleiten durch die Hallen des Hades. So sprach der gottgleiche Jocke und mühsam wischte er eine entweichende Träne von seinem Antlitz im Schnuck seines Haupthaars.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Wahrheit. Lüge. Wahrheit.
Pöpke hockte am Ufer und starrte auf die sonnenspiegelnde Oberfläche des Wassers. Sie hatte eine hässliche kleine Blume gefunden (genau richtig für ihren Zweck), die hielt sie nun in der Hand und rupfte ein Blütenblatt nach dem anderen aus.
Lüge. Wahrheit. Lüge.
Sie war nie besonders gläubig gewesen. Der Vadder war nicht mit dem Erbauerglauben aufgewachsen, und wenn man auf Runkel wohnte, war das Leben rau, die Arbeit hart und der Waldfürst wie auch der Orden sehr weit weg.
Wahrheit. Lüge. Wahrheit.
Aber ein bisschen glaubte sie doch dran, nur zur Sicherheit. Genug, um von der Aussicht auf ewige Dunkelheit und Schrecken nach dem Tod erschüttert zu werden. Der Kharad hatte Verunsicherung und Angst wie ein Samenkorn in Pöpkes Herz gepflanzt.
Lüge. Wahrheit. Lüge.
Aber der Kharad hatte ganz sicher gelogen. Er hatte so viel gelogen, er hatte so viele betrogen, nicht zuletzt sich selbst. Aber heißt es nicht, dass Sterbende die Wahrheit sagen?
Wahrheit. Lüge. Wahr-
Eine stürmische Böe riss Pöpke die kleine rote Blume aus der Hand und trug sie weit aufs Wasser hinaus. Der Himmel hatte sich zugezogen und hing voll schwerer Wolken, grau, düster und unheilvoll. Pöpke stand auf und ging zu den Freibeutern zurück, den Blick starr geradeaus gerichtet.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Die Wagenkolonne kam nur langsam vorran. Es war eine kleine Kolonne aus vier Wagen. Die meisten wurden von Menschen gezogen der rest von Pferden die auch nicht mehr so frisch wie einst waren. Verwundete. Die trugen die Wagen auptsächlich. Sie mussten zur Schwarzen Braut gebracht werden und auf dem Schiff geplegt werden. Denn es waren ihre Mannschaftsmitglieder. Sie hatten keine Zeit noch länger an Land zu bleiben. Die Braut würde es auch mit weniger Besatzung schaffen.
Xiana lief in der Mitte der kolonne neben den Wagen her. Drei tage waren viel zu kurz gewesen um sich von den Stapatzen der vergangenen Wochen zu erholen. Ihre Sachen waren notdürftig gewaschen und ihre Wunden so gut wie möglich geheilt worden. Das Piepsen im rechten Ohr war auich noch nicht ganz verschwunden. Hoffentlich würde es das noch tun.
Bis sie nach dem Tod des Kharads wieder bei ihren verwundeten gewesen sind, sind noch neun von ihnen an ihren schweren Verletzungen gestorben. Die armen Hunde. Die meisten waren noch nicht lange auf der Schwarzen Braut. Selbst nach dem Tod dieses Hundesohnes gab es noch Tote. Die Freibeuterin konnte noch immer einiges was sie gehört und gesehen hatte nicht verstehen. Der Kharad hat tausende Menschen umgebracht, geschändet, und sogar vor Kindern nicht halt gemacht. Nur um einige Millionen Seelen zu retten die ohne Führung sind. Das sollte sie ihm glauben!? Er hat gesagt das er seine Tatne nicht bereuht. Aber warumhat er dann den letzten Riegel der Tür geöffnet die ihn schützte? Warum bat er Calen und Kascha um Vergebung? Und warum wurde sie ihm von den zwei Frauen gegeben? Den zwei Frauen, denen er all die jahre am meisten zugesetzt hat. Kascha hat ihren Bruder verloren! Warum hatten sie ihm vergeben, für ihn gebetet und für ihn gesungen? Xiana verstand das alles nicht. Statt Freude verspürt sie Hass! Hass auf den Menschen nein auf das Ungeheuer was Danglar fast zerstört hat. So viele Kinder. So viele Menschen die er zu Mechanisten oder oder Wesen des Waldfürsten gemacht hat. Ihnen ihren freien Willen genommen und sie benutzt hat. Die die noch lebten sind sie mit dem Kharad gestorben? Haben sie ihren Frieden gefunden? So viele Fragen. Es kommen immer mehr Fragen in Xianas Gedanken.
Die einen haben dem Monster vergeben. Die anderen nicht. Beide Seiten verstehen nicht recht warum. Sie versuchen nicht übereinander zu urteilen. Aber schaffen sie es? Schleicht sich da nicht immer ein klein wenig Missmut hinein? Sie hat das Gefühl das sich eine kleine Klufft zwischen ihnen gebildet hat. Nicht mehr als ein Spalt in einem felsen. Jetzt kann sie nur noch hoffen das sie sich nicht zu einer unüberwindbaren Schlucht ausweitet. davor hat sie Angst. Es sind ihre Freunde. Der Kharad darf sie nicht noch nach seinem Tod auseinander reißen. Die Gemeinschaft, die so lange und hart gegen ihn gekämpft hat. Die viele Niederschläge und Verluste erlitten hat und doch am Ende der Sieger war. Sie macht sich sorgen über diejenigen die anfangen an ihrem Glauben zu zweifeln. Kommen sie wieder auf den richtigen Weg? Sie kann es nicht erraten. Nur die Zeit wird ihnen allen zeigen wie sich die Menschen, ihre Freunde verändern werden. Und daswerden sie bestimmt. Noch spürt die Freibeuterin diese Leere, dieses unbefriedigt sein über diesen Ausgang. Doch kann sie nicht rausfinden warum. Hoffen das sie verschwindet, die Leere. Auch sie hatte sich verändert. Sie würde Hein nie wieder alleine lassen. Ihn nie wieder alleine in gefährliche Lagen gehen lassen. Zwei mal wurde er gefangen und gefoltert. Es hat ein tiefes Loch in ihn gerissen und sie befürchtet, dass seine Augen nie wieder so wie früher leuchten würden.Begleiten würde sie ihn auch wenn seine Befehle anders lauten sollten. Geh. Unterstütz die anderen. Bring sie an unser Ziel. Und nicht ein mal konnte sie verhindern das Hein leiden musste. Nicht ein mal Sie schleppte sich in dem Glauben von diesem Pass weg das Hein tot sei. Nicht noch ein mal. Nein! Hein van Fleet beschützt seine Mannschaft und zumindest sie würde an Heute versuchen ihn zu schützen. Ob es ihm gefällt oder nicht.
Xiana. Wie würde es weiter gehen? Mit Danglar, den verbliebenen Kharator? XIANA! Sie schreckte auf und sah Jocke der neben sie getreten war. Er hielt ihre Hand umklammert und als sie hinunter sah hatte sie ihren kleinen Dolch in der Hand. Beim heiligen Lucius! Bin ich so schreckhaft geworden? Wärend sie den Dolch wieder verstaute bemerkte sie Jockes besorgten Blick. Es geht mir soweit gut, sagte sie noch bevor er ihr die Frage stellen konnte, muss nur immer wieder über alles nachdenken. Sie schwiegen eine Weile. Dann sagte sie: Ich freue mich irgendwie auf Versina. Das Landungsfest wird uns alle wenigstens für eine Nacht auf andere Gedanken bringen. Außerdem iste es eine gute Gelegenheit mit den Versinaken über die Situation in Danglar zu reden. Vielleicht bekommen wir einige Hilfsmittel damit sie über den Winter kommen und Saatgut für das nächste Frühjahr.
Wir werden wohl noch einige male unterwegs sein um Danglar wieder auf die Beine zu helfen. Aber das ist kein Problem. es sind meine Freune. Und vielleicht bekomme ich noch ein paar Antworten auf meine Fragen. Viele kann aber wohl nur ich mir beantworten und das bringt die Zeit.
Hein gab von Vorne ein Zeichen. Sie würden sich bald ein geeignetes Nachtlager suchen. Und in zwei Tagen würden sie endlich wieder auf der Schwarzen Braut sein. Ihrem Zuhause mit ihrer Familie.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Ein fernes Grollen folgte dem hellen Schein eines Blitzes und düstere Wolken hatten sich zusammengeballt. Sie entluden den Zorn der Götter, die im Widerstreit mit den Thursen lagen und gewaltige Mächte entluden sich am Himmel. Perlengroße Regentropfen bildeten einen dichten Vorhang der Trauer und wischten die Hitze unbändiger Wut hinweg, als Sie auf glühende Haut fielen. Dünne Fäden aus schwarzem Ruß und Asche liefen zusammen und bildeten bald ein Rinnsal, welches den bebenden Arm hinablief. Die geballte Faust ergriff den schweren Schaft der mächtigen Axt, in dessen ehernen Blatt sich die wütenden Flammen Muspelheims widerzuspiegeln schienen. Die Hitze eines gewaltigen Feuers lag auch auf bärtigen Gesichtern einer zerzausten Schar, aus denen wilde, grimmige Blicke starrten. Es war ein infernalisches Feuer, welches dem Regen mit Leichtigkeit widerstand und eine unwirkliche Szenerie beleuchtete.
Grimmig wandte sich der Jarl ab von diesem Bild, um den sich windenden Körper am Schopf zu ergreifen, der ihm von zweien seiner Huscarle hingehalten wurde. Langsam aber mit stetiger Kraft zog er die wimmernde Gestalt an den Haaren hinter sich her, während seine Männer ihm folgten. Dies war die letzte blutige Tat an diesem Abend, zu der sie verschworen sich hatten, als sie das Dorf betraten. Jenes Dorf, welches unweigerlich weit über die Landschaft hinweg zu entdecken gewesen war. In welchem der mächtige Schornstein eines Steinhauses einer drohenden Geißel gleich das Land in Knechtschaft unterwarf und eine kopflose Schlange nun willkürlich und wirr um sich schlug. Wo ehr- und gesetzlose Hunde, welche in rot und weiß gepreßt und nun von allen Fesseln befreit waren, wie toll um sich beißend über eine verängstigte und gepeinigte Herde von Schafen herfielen.
Hroc hatte den Kopf, den zierlichen Kopf gestreichelt und jenes, was einmal Haare gewesen waren beiseite gestrichen. Das, was dort auf dem Dorfplatze gebunden und gestorben war, hätte mit Achtung vor dem Alter behandelt und mit Respekt begegnet werden müssen, ganz wie es einem jeden Gevater zugestanden hätte. Kein Frevel dieser Welt hätte diese Behandlung gerechtfertigt und so hatte er den alten, bloßen Leib mit seinem Umhang bedeckt. Hiernach mußte er nur noch dem gepeinigten Geschrei junger Mädchen entlang eines Pfades aus kalten Leibern und dem grausamen Gelächter rauher Männerstimmen folgen, so, wie seine Huscarle ihm selbst folgten, um an die Quelle des Übels zu gelangen. Und dann ... dann wurde Gerechtigkeit erfahren...
Hroc ließ einen Augenblick den kühlen Regen auf sein Gesicht fallen, bevor er sich nach unten wandte und die Kreatur mit bloßer Gewalt auf die Beine riß. Ein heiserer Schrei entfuhr ihr unweigerlich und die Erkenntnis spiegelte sich auf der blutigen Fratze und in geblendeten Augen wider, als sich der klamme Strick um den dürren Hals zuzog. Das wilde Gezappel dauerte an, als man die Gestalt in den Baum hochzog. Die Kreatur näßte sich ein und das Zucken verebbte nur langsam. Dann, nach unendlichen Augenblicken, wandten sich die Nordleute von dieser Wallstatt ab und verließen das sterbende Dorf, die wenigen Überlebenden in ihrer Mitte führend. Und hinter sich? Hinter sich ließen sie ein Mahnmal zurück: vor lodernden Flammen drei duzend Leiber in einem Baum gehängt...
Re: Im Auftrag des Falgahten V
"Ihr hattet Verluste, das ist mir wohl bewußt." "Ja, das hatten wir. Aber das war es uns wert. Doch jetzt ist es vorbei. Sie sind entmachtet und keine Gefahr mehr. Wir sehen keinen Grund mehr unsere normalen Geschäfte auszusetzen." "Wer bin ich, dass ich euch das verwehren wollte. Die, die jetzt noch reich sind, sind zumeist Kriegsgewinnler. Ich sehe keinerlei Anlass für Schonung." "Gut, dass wir da einer Meinung sind." "Aber in einem aber täuscht ihr euch." "Als da wäre?" "Es ist noch nicht vorbei. Noch lange nicht." "So?" "Sie haben sich 800 Jahre gemästet und erst dann zugeschlagen. Ihr glaubt doch nicht etwa, dass ihre Planung mit dem Ende des Kharad aufgehört hat?" "Hm..." "Ihr Apparat ist noch zu großen Teilen intakt, besonders der inoffizielle. An den will ich heran." "Das wird nicht einfach." "Nein, und auch nicht ungefährlich. Aber ich möchte auch nicht, dass ihr die letzte Arbeit tut. Nein. Ich möchte über alles informiert werden, was ihr herausbekommen könnt. Wer sich wo, wann aufhält; wer mit wem redet; wer wo was erwirbt; wer wen wo anheuert; und, und, und..." "Hm..." "Ich hab hier eine Liste mit den Vergütungen für Informationen. Und ihr werdet sehen, das ich nicht kleinlich bin. Vielleicht ist das ein Ausgleich für die Verluste, die ihr aus patriotischer Pflichterfüllung in Kauf genommen habt." "Das ist wahrlich großzügig. Ihr seid nicht knauserig." "War ich nie. Und zumindest ich werde unsere gute Zusammenarbeit nicht vergessen. Danglar verdankt euch viel. Sind wir im Geschäft?" "Ihr habt weiterhin die volle Unterstützung der Dons. Von Perlhaven bis Hargon. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit."
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Die Leute waren an Bord. Die, die noch lebten und auch die Toten. Sie würden auf See bestattet werden. So wie es sich gehörte, eingenäht in ihre Hängematten und mit einer Steinkugel an den Füßen. Es waren viele. Zu viele. 48 Ameländer. 48 Kameraden. 96 Hände die jetzt auf der Braut fehlten. Gestorben um an Land im Gebirge einen Pass zu halten, der so offensichtlich nicht zu halten war. "Leinen los!" "Leinen sind los!" "Klar bei den Fendern!" "Focksegel setzen!" "Focksegel klar!" Fast alle anderen hatten noch die einen oder anderen Blessuren. 12 Mann der Besatzung waren für den Dienst nicht mehr tauglich. Hatten beide Hände verlohren oder beide Beine. Einer sogar alle Gliedmaßen. Sie würden auf Ameland ihr Auskommen haben. Dafür würde Hein sorgen. Auch die Witwen und Kinder - sofern bekannt - würden versorgt werden. Natürlich. Das war Teil der Heuer. Sie hatten anrecht auf den Anteil des Seemanns oder der Seefrau. Und der war nicht knapp. Hein hatte die Kasse Corneills und dessen Lagerwahre als reine Kriegskasse verbucht, aber die Plünderung Erquys selbst nebst Stadtkasse, Magistrat, zweier Geldhäuser und gut und gern 30 Händlern neben den Adelshäusern war höchst ergiebig gewesen. Sie waren alle reich. So richtig reich. Doch zuwenige konnten ihren Reichtum noch wirklich genießen. War es jetzt vorbei? War es jetzt endlich vorbei? Hein van Fleet glaubte nicht daran. Das Pendel schwang immer hin und her. Nach dem Sieg kam zumeist ein Phase der Hochstimmung, bis die wirkliche Welt alle Hirngespinste wieder eingeholt hatte. Ja der Kharad war tot. Ja die Khardin waren wohl zum großen Teil entmachtet. Ja, die Kharator hatten sich zum großen Teil ergeben, sofern sie noch lebten. Aber Krat lag darnieder, war zu einem großen Teil entvölkert und seiner Ernte beraubt. Herodin hatte zu großen Teilen gebrannt. Nur das Clanergebiet war halbwegs unversehrt. Über Festenstein und seine Bevölkerung war Hein nichts bekannt. Aber da er glaubte den entmenschlichen Geist des Kharad zu durchschauen, rechnete er mit dem Schlimmsten. Er glaubte nicht, dass dort noch viel am leben war. Das bedeutete, dass es nur die "Entvölkerung" war, also die Reduzierung der Anzahl der Mäuler, die Hein eine gewisse Hoffnung gab, zumindest einen Teil der Bevölkerung durch den Winter zu bringen. Er war Quartiermeister, er wußte, was eine Person brauchte um einen Tag, eine Woche, einen Mond oder einen Winter zu überstehen. Und es war schon schwer gewesen, die verbündeten Truppen zu versorgen. Dabei waren das nur ein paar Prozent der bald zu stopfenden Mäuler. Der Kharad war nicht wirklich weit von seinem Ziel entfernt gewesen. Und eines war sicher, Danglar würde nicht mehr so sein wie vorher. Nie wieder. "Klar bei Großsegel!" "Heißt Großsegel!" "Großsegel klar!" "Focksegel brassen!" Wichtig war es jetzt nicht im Siege zu versagen. Nur wenn man den verbliebenen Danglaris helfen konnte, die eigenen Kinder durch den Winterzu bekommen, nur wenn den kampfmüden und ermatteten Danglaris wieder einen frohen Blick in die Zukunft bieten konnte, nur dann konnte man auch im Frieden gewinnen, oder zumindest nicht verlieren. Der Kharad war tot. Aber sein vermaledeiter Geist verdarb noch immer danglarische Seelen. Sein letztes Geschwafel noch versuchte den Danglaris Mut und Kraft für die Zukunft zu nehmen. Ohja, die unzähligen Toten litten ohne das Licht des Erbauers. Uhu...und sie sind allein in der Dunkelheit...uhu... Was für ein unsäglicher Schwampf. Nur mit "Glauben" konnten gute, ehrliche Menschen zu fürchterlichsten Taten gebracht werden. Nur mit Glauben, wurden aus herzlichen Menschen entmenschlichte Folterknechte. Wenn Hein eines in seinem langen Leben gelernt hatte, dann das, dass die Himmel, das Paradies wie man auch immer das Jenseits nannte, bei allen Glaubenden total unterschiedlich waren. Auch die Wege dahinzukommen spiegelten zumeist nur die Bemühungen zum Machterhalt der jeweiligen Herscher wieder, als das es einem pragmatischen Seeman vom bloßem klaren Verstande her einleuchten würde. Aber nur mit "Glauben" oder vielleicht mit viel Rum konnte man den gesunden Menschenverstand so benebeln, dass kluge, gebildete ja weise Menschen völlig dusselige Sachen machten und sich wie betrunkene Affen aufführten. Jetzt standen diese wohlmeinenden Gutmenschen da mit den Trümmern ihres Glaubens und verzweifelten, ob der Behauptungen eines notorischen Lügners und Menschenquälers, der so im Vorrübergehen auch noch sämliche humanen Gebote ihres Glaubens verdreht und gebrochen hat. Er hätte sich um die toten Seelen gesorgt. Uärgs...tote Seelen...bah. Entweder, das Leben auf dem Erdenrund war das einzige war es gab, dann gab es keine toten Seelen. Oder die Seelen lebten nach dem Tode irgendwo weiter. Dann war es ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, das die "Lebensumstände" entsprechend waren. Die Lebenden müssen für die Lebenden sorgen und die Toten für die Toten. Naja, jetzt hatte doch der tolle Kharad alle Möglichkeiten dazu. Soll er doch jetzt seine toten Mitseelen retten und sie "ins Licht führen". Viel Glück dabei. Vorsichtig schubberte über seine zerquetschte backbord Hand. Sie schmerzte wieder. Und sie heilte nicht. Nicht wieder richtig. Und dieser Schmerz war jetzt wirklich. Nicht so, wie im Keller am Pass. Er hatte neben sich gestanden und den Schmerz zwar gespürt, aber er war irgendwie nicht zu ihm gedrungen. Als hätte er neben sich gestanden während sie die Schraube immer enger gedreht hatten. Und hätte sich zugesehen, wie er sich vor Schmerzen wand. Voller Mitleid aber ohne wirkliche Pein. "wo, wer, wann, Herr Admiral, nocheinmal und jetzt ausnahmsweise mal die Wahrheit!" Wieder und wieder. Immer die gleiche Schleife. Zu Anfang hatte er ihnen immer wieder irgend welchen Unsinn erzählt. Doch seine Phantasie erstarb mit dem sich steigernden Schmerz. Gut, das er die Antworten auf die Fragen einfach nicht gewußt hatte und so auch gar nicht in die Ehrenfalle laufen konnte. Und er hätte es ihnen erzählt. Alles. Natürlich. Und sie hätten dann trotzdem weitergemacht. Nur so zur Sicherheit. Oder zum Vergnügen. Dabei hatte er tot sein wollen. Er hatte schon die Hand Lucius auf der Schulter gespührt, als er die Lunte gezündet hatte. Dann waren die Mechanisten gekommen. Er hatte sie dann weggelockt in diesem Gewirr von Gängen. damit sie die Lunte nicht löschten. Und es war ihm gelungen. Und dabei hatten sie ihn dann erwischt. Und nicht getötet, obwohl er einen der Mistdinger mit der Drebasse zu Schrott geballert hatte. Kabumm. Da dachte er zumindest, dass ihm endlich der gute Tod im Kampf vergönnt sein würde. Aber nichts da. Ganz vorsichtig hatten sie ihm die Waffen entwendet und ihn mitgeschleift. In die Hände lebender Folterknechte. Dabei hatte er sich geschworen, nicht noch einmal. Nicht nochmal in den Kerker der Khardin. Nicht noch einmal lebend. Doch es war ihm nicht gewährt worden. Der Tod. Noch immer nicht. "Nordnordost, Jocke!" "Jepp, ich halt sie am Wind." Er hatte geheult am Thron des Kharads. Jawohl, wie ein Schloßhund. Aber er glaubte kaum, dass auch nur einer seiner Freunde und Kameraden auch nur annähernd erkannt hatte warum. Vielleicht Calen oder mehr noch Chariva, die sich eh eher nach innen wendete und nicht wie Calen und er nach außen. Er hatte nichts gefühlt. Nichts. Die Ursache allen Leids, der Drecksack persönlich zerbröselte dort. Und er spührte...nichts. Keine Freude. Keine Erleichterung. Keine Befriedigung. Nicht einmal Hass. Oder Wut. Da war nichts mehr. Gar nichts. Es gab keine Erlösung. Es gab keinen Frieden. Nicht für ihn. Nicht für uns vier. Vielleicht im Tode. Vielleicht. Aber selbst das bezweifelte er mittlerweile. Naja, Lucius würde es wissen. Er würde keines der Häuser der Läuterung stehenlassen. Er würde keinen Khardin leben lassen. Er würde keinen neuen Kharad zulassen. Nicht solange er noch atmete. Die Lebenden müssen für die Lebenden sorgen. Das war ihm klar. Und das war sein Felsen, den er immer wieder auf den Berg rollen würde. Egal wie oft. Egal wie lange es dauern würde. Sie würden ihn töten müssen, um ihn aufzuhalten. Und auch das schreckte ihn nicht. Im Gegenteil.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Der Wind war stark. Der Sommer war vorbei und das ruhige schöne und oft furchtbar eintönige Wetter war von frischen wechselnden Winden und kalten Schauern ersetzt worden. Hein war es recht. Der Wind im Gesicht machte wach und fegte düstere Grübeleien ebenso aus dem Kopf wie die tiefhängenden Wolken über das Firmament. Aber da ab und an die Wolkendecke aufriss, konnte Hein immer wieder den Polarstern erblicken und wußte so immer, dass Jocke den Kurs hielt und die Braut auf dem langen Schlag nach nordwest lag. Ein wenig kribbelte es in seinem Gesicht. Etwas ungewohntes machte sich wieder bemerkbar. Erst wußte er nicht so genau was es war, bis er merkte, es war ein leichtes Schmunzeln. Ganz unbemerkt hatte es sich wieder in sein Gesicht gestohlen und breitete sich wieder aus. Fast unaufhaltsam. Das war es, wofür er lebte. Frischer Wind, ein gutes Schiff unter dem Hintern und eine gute eingespielte Mannschaft im Rücken. Es gab nichts besseres. Alles andere war nur Tand und Schaum. Gut für den einen oder anderen Landgang. Aber nichts Dauerhaftes. Der Bug der Braut rauschte und sie nickte ihm zu, während sie durch die Wellen pflügte. Die Freundin so vieler Tage. So vieler Schlachten. Ja, das war besser als alle Wünsche und Träume. Das war kein Glaube hier und Ergebenheit da, kein tiefes Faseln und Diskutieren um Recht oder Unrecht, gut und böse, Gesetz oder nicht Gesetz. Das war Realität. Kein Hirngespinst von toten Seelen oder fehlendem Licht oder son Scheiß. Das war Wahrheit. Frische, böhige, salzige Wahrheit. Die einem wenn man nicht aufpasste, den Hintern versohlte. Die Fehler gnadenlos bestrafte, wenn man sich denn welche erlaubte. Und einen belohnte mit dem rauschenden Bug, der frischen Gischt und einer kraftvollen herzerblühenden Bewegung des toten Stück Holzes, das doch Seele besaß, mehr Seele als jeder Landmann je verstehen würde. Ja, in diesem Augenblick fühlte er zum ersten Mal seit Langem wieder ein wenig Zufriedenheit. Etwas, was dem "Glück" vergangener Tage recht nahe kam. Hier gehörte er hin. Hier war sein Element. Bius hierher reichte der lange Arm des Kharad nicht. Hatte er nie. Würde er nie. Hein war kein gläubiger Mensch. War er nie, würde er nie werden. Aber an die See mußte man nicht glauben. Sie war einfach da. Und wer sie nicht wahrnahm oder sie ignorierte, dem lehrte sie Demut. Sie war unberechenbar. Sie war großartig. Und sie war mächtiger als alles andere was Hein kannte. Und nicht verklausuliert in irgendwelchen Ritualen. Naja, vielleicht das eine oder andere für das Seelenheil der furchbar abergläubischen Seeratten. Aber kein so ein abgehobener Firlefanz wie killekille hier und auf die Knie werfen da. Er opferte gern den ersten Schluck der Flasche der See, aber nicht wie bei den meisten Riualen der Erdwühler als Bestechung oder Bettelgabe, eher als freudiger Schluck mit einem guten Freund oder einer Geliebten. Man verlangte nichts. Klar man bat zuweilen um eine gute Fahrt, eine schnelle Reise und eine sichere Heimkehr. Aber jeder wußte, dass da Bestechung nichts half. Entweder sie war einem gnädig. Oder halt nicht. Dann mußte man das hinnehmen. Aber die feuerbrennenden Galeeren waren nichts was aufs Wasser gehörte. Und Hein war sich sicher, dass es ihre Wahl war, die Dinger in ihre kalten Arme zu nehmen und sie zu verschlingen. Hein und all die anderen waren nur ihre Arme und ihre Finger gewesen. Hatten ihren Willen getan. Ja, mein lieber Kharad. Da haben wir dir ordentlich auf die Finger geklopft. Hähä! Kein weiterverbreiten deiner wirren Vorstellungen. Keine Maschinisten und Panzergaleeren in anderen Ländern. Der Zahn ist dir gezogen. Was bleibt dir noch. Jetzt im Tode. Fast alle deine Mittel sind dir abhanden gekommen. Zu was sind deine spärlichen Mittel noch in der Lage zu tun? Was wäre das Schlimmste, was du noch anstellen könntest, um Danglar zu schaden? Und Hein wurde etwas grün im Gesicht. Oh verdammt. Ja, das wäre etwas, das ganz Danglar die wackeligen Beine unter den Füßen wegziehen würde. Verdammt, verdammt, verdammt! Er würde Geoffrey einen Brief schreiben müssen. Sehr bald.
Re: Im Auftrag des Falgahten V
An seine hochwohlgebohrene Lordschaft Geoffrey von Danglar, Dämonenschlächter, Kharadtöter, Schild des Erbauers, Kommandant der Gruppe Kharad, Held von Danglar, zweimaliger Held von Mittweg etc.pp.
Hochwehrter Freund, verehrter Verbündeter unter tiefster Trauer meiner Abwesenheit von dem schönen Danglar sendet Euer unwürdiger Diener daroselbst Hein van Fleet, Fleetgraf zu Ameland etc.pp. euch im Eiligsten folgige Zeilen. Arg begründete Mutmaßungen lassen Uns Selbst erzittern, haben Wir doch nicht ganz unbegründete Befürchtungen Unsrigerseits, dass Euer allerhöchster Herr, der allseits geliebte und geachtete Falghat in höchst eigener Majestät Ziel und Opfer eines Anschlages zwecks der Beendigung seine höchsteigenen Lebens werden könne. So Bittet Unsere Wenigkeit Eure Lordschaft in ureigenster Person alles Tuhigen zu wollen, um das leben dieser höchst erlauchten Person auf bestigste und tapferste Verteidigen zu wollen, wäre doch ein jetzigens und völlig unzeitiges Ableben seiner Majestät von Schlimmster Auswirkung auf gar sämtlichste Angelegenheiten in Danglar. Sollte es den finsteren Schergen der Kharad wider der Bemühungen Eurigerseits gelingen die hochheiligste Person des Falghaten zu verletzigen oder gar zu tötigen, so beführchten Wir daroselbst allerhöchste Auswirkungen auf alle unserer Bemühungen Danglar wieder Frieden und Ordnung zu schenkigen. Also bitten Wir Euch aus tiefster Seele, beschützigt den Falghaten, komme was auch immer mag und mit allen Mitteln. In tiefsten Befürchtungen harren wir trotzdem in wahrer Zuversicht in Eurige Fähigkeiten, den Herren Danglars vor Unheil zu bewahrigen.
In aller Kürze
Hein van Fleet
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Hein drehte sich um und betrachtete Roxsana, die Mattis zuzwinkerte, dessen dunkle Locken fröhlich im Wind zerzausten. Moment mal - war Mattis nicht mal blond gewesen? Bei genauerem Hinsehen entpuppte Mattis sich als Erik, Mattis entdeckte er mit finsterer Miene neben Jocke am Steuer, und Hein erinnerte sich an das Geschrei vor zwei Tagen, mit dem Mattis und Roxsana die halbe Besatzung unterhalten hatten. Er musste grinsen - ja, das Leben ging weiter.
Roxsana kam auf Hein zu und lächelte das neckische Roxsanalächeln, in dessen Genuss nur Männer kamen, die ihr gefielen. "Na, gut, wieder zu Hause zu sein?" In ihrer Stimme lag ein Hauch von Wehmut, und sie drehte sich zum Meer, das heute ruhig und sanft war, eine weiche Landschaft aus Wellenhügeln und Wellentälern. "Weißt du, es glitzert zuviel, sonst wäre es fast ein wenig wie Vorkjev. Kein Ende". Sie musste lachen. "Naja, und die Luft schmeckt zu salzig, und alles ist zu feucht, und nie kann man ganz gerade stehen auf dem Boot ... was du nur daran findest ..." Versonnen folgte sie dem Glitzern auf den Wellen. "Aber wirklich, es ist sehr schön weit."
Re: Im Auftrag des Falgahten V
Mit einem milden Lächeln schaute er Roxsana an. Landmensch durch und durch. Hübsch. Nett. Ehrlich. Aber von der Seefahrt nicht den Schimmer einer Ahnung. Sie würde nie das Gefühl der Mühelosigkeit der Bewegung der Braut verstehen. In den hellen Tagesstunden, in der ein schneller Reiter auf dem Lande vielleicht 60 Meilen zurück legte, machten sie bei gutem Wind gut das Doppelte und fuhren auch bei Nacht noch weiter, ohne wirklich zu ermüden. Ein Schiff war ein lebender Organismus. Ein einziges Lebewesen, dass sich als Ganzes bewegte, das als Ganzes müde wurde und das oft auch als Ganzes starb. Sie würde nie die Verbundenheit der Leute der Braut und besonders Heins mit diesem fragilen Gebilde aus verrottendem Holz und Hanf verstehen können. Die Liebe und den Stolz den sie spürten, wenn sie sagten sie gehörten zur 'Braut'. Deshalb überhörte er, dass sie die Braut "ein Boot" genannt hatte. Er sah auch in ihrem Gesicht ein wenig Wehmut und er fragte sich, welche Gespenster an ihrer Seele nagten. Welche Narben auf ihrem einst unbekümmerten Geist schmerzten. Er hatte sie nie gefragt, warum sie so verhement gegen den Kharad stritt. Aber sie würde ihre Gründe haben. So wie Jocke. Oder Xiana. Oder Pöpke. Wie sie alle. Aber das schelmische Grinsen in dem hübschen Gesicht unter dem so seltsamen Ding, dass aussah wie etwas mit dem man eine Grogkanne warm halten konnte steckte ihn an. Sein Lächeln wurde immer breiter, als sein Blick zurück zum Horizont glitt. "Ja, ..." sagte er langsam, "...sehr schön weit."