"Hmm..." machte Xiana, "Du bist dir schon bewusst, dass du auch kämpfen musst wenn es soweit ist...? Wir brauchen jeden Mann, und auch jede Frau an den Waffen." Titje sah sie etwas ungläubig an. "Wir können dich bestimmt in eine der Geschützmannschaften unterbringen aber auch da musst du lernen zu kämpfen. Mach dir aber keine Sorgen. Wir werden noch Kampftraining machen und dir das wichtigste beibringen." Jetzt lächelte Xiana ob des noch ungläubigeren Blickes der Kartoffeln schälenden Frau.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Titje versuchte, sich ihren trockenen Hals nicht anmerken zu lassen. So blauäugig hatte sie nun auch nicht angeheurert. Sie sollte wissen, was auf sie zukommen würde. "Kämpfen, das werd ich wohl. Aber ich denke, ich kann vorher noch viel Lernen, wenn ihr mich üben lasst." Nur vorher gab es noch viel zu tun. Den kleiner werdenden Berg Kartoffeln zu schälen, Bohnen zu putzen und Speck zu schneiden. Aber bei allem war sie zum Glück nicht mehr nur auf sich allein gestellt. Sie versuchte, Xiana mit einem etwas selbstbewussten Lächeln zu überzeugen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Aber klar wirst du genug Zeit haben um zu trainieren, wie die anderen auch. Keiner wird ungeübt in den Kampf geschickt," entgegnete Xiana, "Ich geh dir jetzt erst mal eine Hilfe zum Kartoffel schälen holen. Bis später." Zum Abschluss lächelte sie Titje noch mal an. Dann ging sie aus der Kombüse und trat kurze Zeit später wieder auf die Planken des Decks. Jupp schrubbte kräftig weiter, so groß war sein Ehrgeitz gegenüber Pöpke. Die hatte sich an ein Fass gelehnt um kurz zu verschnaufen. Xiana ging auf das Mädchen zu. "Hallo. Na, wer ist am gewinnen?" fragte sie. "Naja. Er versucht mich immer zu überholen und lässt dabei den halben Dreck auf den Planken liegen," sagte sie grinsend zu Xiana. "Na ja. Dann hat er jetzt die Gelegenheit sauber zu arbeiten ohne sich zu beeilen. Du gehst bitte runter in die Kombüse und hilft der neuen, Titje. Sie sitzt da ganz allein vor einem riesigen Berg Kartoffeln und anderen Zeugs."
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Noch ungefähr 3 Tage bis wir Kantenland sehen Jocke" Sagte Hein "Dann noch etwa einen Tag bis wir anlanden..." Jocke nickte. "Dann treffen wir uns auf den Markttagen am Wilhelmshof mit Algonkin... angeblich gibt es da ein Manöver, wenn wir Zeit haben üben wir Landkampf!" Wieder ein nicken. Jocke beobachtete die neue Mannschaft immer noch skeptisch "Ich weiß, du traust einigen noch nicht so... aber wir müssen das beste hoffen... Ich muss nun zu Piet und mit ihm über die Markttage reden... Er soll etwas später zu uns stoßen und noch ein paar leute mitbringen." "Aye" sagte Jocke.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Hein schaute sich das Treiben an Deck an. Er hatte Gruppen von 5-8 Leuten zusammengestellt, jede geführt von einem der Veteranen. Einem der Überlebenden des Gefechtes vor Flandern. Er strich sich über den ab und an noch schmerzenden Arm. Einige der Neuen machten sich richtig gut, andere hatten noch einen weiten Weg zurückzulegen. Aber sie hatten nur wenig Zeit. Also würde er ihnen ein wenig Beine machen. Bald mußten alle hervorragende Seeleute geworden sein. Sehr bald schon. "Halt sie in den Wind, Jocke! Zwei Strich steuerbord!" raunte er dem Steuermann zu. "Schiff gefechtsbereit machen!" brüllte er über das Deck und ließ die Schiffsglocke ertönen. Ein wildes Gerenne auf dem ganzen Schiff. Er hatte die einzelnen Gruppen mit klaren Aufgaben versehen. Er hoffte, dass sie sich nicht umrannten oder die Geschütze falsch anlaschten. Die Verstärkungen in dem Spantengerüst und in den Decksspanten waren so konstruiert, dass die Braut eine recht sichere Geschützplattform darstellte. Aber ein aus zwei Klaftern Höhe fallendes Geschütz konnte schon einigen Schaden anrichten. "Halt sie so ruhig wie es geht, Jocke." sagte Hein als das Schiff auf eine Boe reagierte und leicht nach Lee krängte. "Wir wollen es ihnen nicht zu schwer machen." Jocke nickte. Dann drehte er die Braut leicht bei, so dass sie deutlich ruhiger lief. Gerade wurden zwei große Geschütze aufs Achterdeck gehievt und Hein und Jocke mußten Platz machen damit die ganzen Mannschaften an ihnen vorbei manövrieren konnten. Hein schaute sich das Treiben ohne Kommentar an. Bald würde die Braut nur so vor Waffen strotzen. Matt glimmerte die Bronze in der schräg stehenden Sonne. Die Achterdeckgeschütze waren Pachtstücke. Leider hatten sie ein größeres Kaliber als die anderen, aber sie reichten weit und waren überraschend genau. 'Ja, meine lieben Khardinfreunde.' dachte Hein bei sich.'Wir haben euch so viel zu geben und wir werden es gern geben. Denn Geben ist seliger denn Nehmen.' Sanft strich Heins Hand über die matte Bronze. Das Metall war glatt und kühl.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Inzwischen war Xiana wieder bei Jocke und Hein auf dem Achterdeck. Sie hatte keine Gruppe unter ihrem Komando. Ihre Aufgabe war es, die Menschen zu beobachten und darauf zu achten, dass keiner irgendeinen Blödsinn macht. Natürlich musste sie auch darauf aufpassen, dass sich keiner stritt oder aus einem kleinen Streit ein handfestes Gemenge wurde. Bis jetzt lief alles noch relatiev gut. Nur kleine Meinungsverschiedenheiten wegen den Schlafplätzen und noch ein paar Kleinigkeiten. "Und, hast du zu ende geredet was du mit Jocke bereden wolltest?" fragte sie den Hein. Er wollte etwas erwiedern, dochXiana fiehl ihm ins Wort, " Du brauchts gar nicht versuchen dich da raus zu reden. Das nächste mal könntest du einfach nur ehrlich sein." Hein schaute verdattert drein, doch sie sah es gar nicht mehr. Gerade hatte sie sich wieder dem Getümmel an Deck zugewand und beobachtete die launen und Gesten der vielen Menschen.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Jocke konnte nicht mehr und prustete Los, Xiana grinste unmerklich, so das weder Jocke noch Hein es sehen konnten. Dann legte sie ein böses Funkeln auf und drehte sich wütend blickend zu Jocke um "Was gibt es da zu lachen?" Funkelte sie ihn an, und Jocke verstummte sofort.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Jetzt war es an Hein lauthals loszuprusten. Er schlug sich dabei kräftig auf die Schenkel. "Ich beide seid zu komisch! Aus dem, was ihr beide voneinander missversteht, könnte man ganze Bücher füllen." Vergnügt schaute Hein hinter der zeternden Xiana her. Jockes Mund stand noch immer offen. Mit einem erschreckend lauten Geräusch klappte er ihn zu.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
Xiana ging unter Deck. Sie hatte dort eigendlich nichts zu tun, doch musste sie einen Ort aufsuchen an dem sie Jocke und Hein nicht sahen und hörten. Sie schaffte es bis vor die Kombüse und lachte dann lauthals los. Jocke wuste ganz genau das sie Hein nichts böses wollte und lachte ob dem Schauspiel das sie abzog. Sie hatte die beiden mal wieder voll erwischt. Titje und Pöpke schauten verdutzt zu ihr hinaus. Und Xiana lachte und lachte und lachte bis ihr die Tränen kamen und sie Bauchschmerzen bekam.
Re: Im Auftrag des Falgathen II
"Kantenland vorraus!" schallte es von der Mars und die Braut steuerte auf die Bucht zu. "Wir nehmen den Nackten Mann und eine Drehbasse mit und üben dort beim Manöver den Landkampf..." sagte Hein zu Piet, der bei dem Gespräch in seinen Spiegel blickte und sich zuzwinkerte "Du kommst dann mit ein paar Leuten einen Tag später nach... Hörst du mir zu Piet?" Speigatt zwinkerte sich noch einmal zu und drehte sich zu Hein "Aye, ihr geht mit dem schweren Geschütz vor, und wir kommen nach und setzen uns ins gemachte Nest, geht klar!" grinste Piet und Hein verdrehte die Augen.