Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"LAND AHOI!" Rief Ismael aus der Mars "AMELAND VORRAUS!"
Ein neuer Tag ist angebrochen, Jocke stand glücklich an der Ruderpinne, Xiana und Ole dicht bei ihm, am Horizont sahen sie Ameland. Lange war es her das sie zuhause waren. Ole war ein wenig launig, scheinbar spürte er das was in der Luft lag, er wollte nicht dauernd bei Xiana sein, sondern den Männern Helfen bei der Arbeit an Bord. Hein kaute auf einem Stück Speck das noch genießbar war und lief das Achterdeck auf und ab, er sah diese Tage sehr nachdenklich aus. Der Käptn zeigte Jupp ein paar kunststückchen, so zum Beispiel, wie er es immer wieder schafft der Pöpke an den Po zu fassen und dem Jupp die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben. Pöpke hat sich schon gut an Bord eingelebt und plauderte viel mit dem Fedder-Jan. Chariva und Roxsana haben nach der langen überfahrt auch einen Seegang entwickelt und ihre Mägen hielten nun auch etwas stärkeren Wellengang aus. Alles in allem freute sich aber jeder nach Ameland zu kommen, dem kleinen Fleckchen Dreck mitten in der weiten See.

"Ich kann die Spelunke schon riechen!" Feixte Jocke und lächelte Xiana an.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Xiana sog die Luft tief ein. Da war er wieder. Der Geruch von Schlamm. Dem Schlamm von Ameland. Jetzt lag er noch schwach in der Luft. Vermischte sich mit dem salzigem Geruch der See. Doch bald würde er dominieren. Sie freute sich. "Endlich wieder zu Hause." Sie lächelte Ole an. Der schaute nur mies drein und schaute auf das größer werdene Fleckchen vor ihnen ohne es wirklich zu sehen.
Nachdem ihm Xiana gesagt hatte, dass er auf Ameland bleiben würde bis sie wieder da wahren hatte er schlechte Laune. Er hatte versucht Einwände zu erheben, doch sie duldete keinen Wiederspruch.
Sie würde ihn doch in die Wache sperren müssen bis die Braut Ameland wieder verlassen hatte. Danach konnte er ruhig wieder raus. Jede Möglichkeit sich auf die Braut zu schleichen musste verhindert werden.
Als erstes würde sie eine kleine Familie für ihn suchen die ihn aufnimmt während sie alle im Krieg wahren.
Xiana wollte so drastische Maßnahmen auch nicht ergreifen, doch was blieb ihr anderes übrig? Nichts!
Ole würde das Später schon verstehen. Sie würde ihm alles erklären und über alles berichten was sie im Krieg erlebt haben würden... wenn sie dann noch lebte. Vielleicht würde sie ihn und Ameland nie wieder sehen.


Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein´s Augen leuchteten... "Bring uns Nachhause Jocke!" sagte er, und Jocke nickte. Die Braut gleitete dahin und die Amewarft kam näher. Zwei Kähne lagen schon vor Anker als die Braut ankam und Ankerte. "Zurrt die Taue Fest Männer, jetzt wird nochmal Proviant aufgenommen..." Hein scheuchte alle über Deck und trieb sie an sich zu sputen.
Jocke nam Xiana´s Hand und drückte sie sachte... Als sie ihn ansah, sah sie wie er strahlte...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Als sie ihn so glücklich sah, verbannte sie ihre üblen Gedanken. Dafür wahr Später Zeit. Jetzt hatte sie sich vorgenommen die restlichen Tage zu genießen. Und das würde sie auch. Mit Jocke zusammen... und mit Hein. Ach einfach mit jedem an dem ihr was lag. Feiern, reden, Geschichten erzählen. All das plus einkaufen. Sie fing an zu grinsen und drückte Jockes Hand m ihm zu zeigen, dass sie sich auch freute wieder zu Hause zu sein.


Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hinter ihnen erklang Hein´s Stimme "Das gilt auch für euch beiden süßen... wir haben noch ein bisschen was zu tun..."
Jocke gab Xiana einen Kuss und drückte nochmal sanft ihre Hand, wobei er ihr tief in die Augen schaute...

Dann machten sie sich ans Werk...

Und Xiana, kümmerte sich um Ole... der plötzlich verschwunden wahr...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Eilig rannte sie über das Schiff. Fragte jeden ob er den Junken gesehen habe. Doch nichts. Sie gab es auf nach ihm zu suchen. Beim verladen der Lebendsmittel würde er spätestens wieder auftauchen. Dieser Junge bereitete ihr nur Sorgen. Begriff er denn nicht was auf sie alle zu kam? Kampf, Tod, Feuer... Schreie ihrer Freunde... Aber er wollte es ja nicht anders. Falls es ihm doch gelingen sollte sich wieder auf die Braut zu schleichen sollte er ihredwegen das ganze Leiden mit ansehen. Dann würde sie ihm nicht gut zusprechen...
"Weg mit euch hässlichen Gedanken!", schallte sie sich selber laut, "Es ist jede Mange zu tun. Also rann an die Arbeit!"
Somit fing sie an zu helfen. In einem Eifer, der sie alles schlechte vergessen ließ. Und damit das so bleiben würde, bis sie wieder unterwegs sind, würde sie die kommenden Tage entweder arbeiten oder Spaß haben.


Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Großmars reffen! Klar bei Fendern!"
Hein peilte vom Achterdeck auf die backbord näherkommende Mole. Der Pier lag direkt voraus. Langsam glitt die Schwarze Braut darauf zu.
Hein nickte Jocke zu und Jocke drehte die Braut vorsichtig bei. Langsam drückte der Wind das zweimastige Segelschiff auf den Pier zu. Das verdrängte Wasser rauschte an Bug und Heck, als die Braut sanft an dem Pier anlegte. Vier Seeleute rannten mit schweren Trossen an die achteren und an die Bugpoller.
Sie waren wieder zu Hause.
Sie waren wieder auf Ameland.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Sie hatten jetzt noch weitere 43 Mannschaften angeheuert. Gute Ameländer Burschen und Mädels. Das Schiff war bis zum Bersten mit Waffen, Wasser, Proviant und Menschen gefüllt. Viele der Seeleute waren Hein nicht wirklich bekannt, aber das würden sie schon noch werden.
Es war Zeit. Er mußte die neuen Regeln verkünden. Piet war nicht begeistert gewesen, als Hein sie ihm vorgelesen hatte.
Aber sie waren notwendig.
Das hatte auch Piet eingesehen.
"Alle Seeleute an Deck!" brüllte er. "Fedder, die Schiffsglocke!"
"Alle Mann an Deck!" tönte es durchs ganze Schiff. Bis in die letzten Winkel. Die Schiffsglocke läutete Sturm.
Aus allen Ecken kamen Seeleute herbeigeströmt. Das Hauptdeck war angefüllt mit ihnen. Viele von ihnen junge frische Gesichter.
Erwartungsvoll schauten sie zum Achterdeck. Piet Speigatt stand dort, in einer neuen Seidenbluse und mit neuem Hut. Dort war Jocke van Helgen, der kräftige eindruckvolle Steuermann der Braut. Dort war Hein van Fleet, mit vollem Schmuck und Tand.
"Und Piet, willst du die Regeln verkünden?" fragte Hein seinen langjährigen Freund.
Piet Speigatt winkte ab. Regeln waren nicht nach seinem Geschmack.
"Hört her, Seeleute!" Heins Stimme erhob sich über das Raunen und Murmeln.
"Hört, wir haben einige neue Regeln zu verkünden. Diese gelten sobald wir hier in Ameland den Anker lichten. Es wird Disziplin auf diesem Schiff herschen müssen, wenn wir alle wiederkommen wollen. Daran geht kein Weg vorbei." Seine Stimme wurde lauter und die Geräusche an Bord schienen leiser zu werden.
"Regeln:

1. Häfen
Es werden
-sichere Häfen
unsichere Häfen
feindliche Häfen
unterschieden.

Feindlicher Hafen:
In einem feindlichen Hafen wird kein Landgang erlaubt.
Keine Waren werden an Bord gebracht.
Keine Besucher dürfen näher als Rufreichweite heran.
Das Schiff legt nicht an, Verkehr nur mit Booten.
Geschütze sind geladen zu halten.
Eine komplette Segel- und Geschützwache (10 und 20) hat rund um die Uhr Dienst zu tun.
Ein Boot hat bereit an der Seite zu liegen und wird bei Flucht geschleppt.

Unsicherer Hafen:
Waren können gut geprüft an Bord gebracht werden.
Ansonsten wie feindlicher Hafen.

Sicherer Hafen:
Landgang in Gruppen zu zehn erlaubt. Keine Einzeltouren!
Keine Schlägereien, keine Saufereien.
Kein Schangheien.
Schiff legt an, Deckswache 10 Mann
Geschütze nicht geladen. Drehbassen geladen.
Keine Besucher an Bord.

2. Schiffskommandos
Beim Kommando "Schiff gefechtsbereit machen" werden die Geschütze nebst Lafette aus dem unteren Laderaum verholt und auf ihre Positionen gebracht. Die Ballastladung wird in die unteren Laderäume verbracht und verzurrt. "Gefechtsbereitschaft aufheben" Schiff wird in den ursprünglichen Zustand gebracht.

Beim Kommando "Schiff klar zum Gefecht" werden Alaunfässer und Häute an allen wichtigen Punkten angebracht. Waffen werden an die Mannschaften ausgegeben. Der Schiffszimmermann wird mit seinen drei Maaten die Unterdecksicherung übernehmen. Geschütze und Drehbassen und Ballisten werden geladen. Stückmannschaften geben in den sechs Geschützgruppen Meldung über den Status der Geschütze. Komplette Segelmannschaft bereit zum Manövrieren.

Beim Kommando "Schiff klar zum Entern" werden die vier Enterdrehbassen an die Schiffseite gelascht, über die Enterkampf erwartet wird und sie werden mit Eisenschrott geladen. Die nicht betroffenen Geschützmannschaften verlassen ihre Geschütze und bewaffnen sich zum Enterkampf. Sicherung des eigenen Schiffes geht vor Eroberung des Gegners.

3. Schiffsstatus
Täglich wird der Zustand des Schiffs und der Status von wichtigen Positionen von einem Offizier und 4 Mannschaften überprüft.
Wasser, Nahrungsmittel und Waffen stehen unter Verschluß. Wer bei Nahrungs-Diebstahl erwischt wird, wird kielgeholt.
Wer bei Sabotage erwischt wird, hängt an der Rah.

Diese zusätzlichen Regeln gelten bis zur Eroberung Perlhafens und der Vernichtung der Khardinflotte. Die Beendigung dieser Zeit wird am Schiff vor allen verkündet. "
Während des Vortrages hatte keiner der Mannschaften ein Wort gesagt. Jetzt ging das Gemurmel los.
"Alle Seeleute wieder auf ihre Posten!"
Hein beobachtete genau die Reaktionen der verschiedenen Seeleute.
Er wußte, das war nicht das Ende der Diskussion.
Er würde sich durchsetzen müssen.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Nachdem sich die Mannschaft murmelnderweise wieder an ihr Tagewerk begeben hatte, wendet Piet sich an den verdrossen vor sich hinschimpfenden alten Seebär.

"He Jupp, der Hein meinte, die Regeln machen auch vor der Kapitänskajüte nicht halt.

Weißt du, was ich ihm geantwortet habe?

Ooooh doch"

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein schmunzelte, als er den Kommentar vom Piet hörte. Jupp schimpfte immer noch vor sich hin und verzog sich zeternd in Richtung Niedergang. Hein überlegte, was der Piet wohl sagen wird, wenn die beiden Bombarden wieder in seiner Kajüte aufgestellt werden. Und keinen Landgang, keine Damenbesuche und kein Gesaufe mehr ...
DAS war für Piet schon starker Tobak.
Alles in allem war es daoch recht gut gelaufen.
Heins Schmunzeln wurde breiter.