Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Alles in allem sind das 256 Goldmünzen für die Ladung und das Öl. Der Walrat macht nochmals 23 Goldmünzen." Hein und Ritter Dietrich gaben sich den Handschlag und die Vertreter der Handelsgilde Versinas nickten zustimmend. Als sich der Rat auflöste hielt Hein den Ritter Dietrich ein Säckchen hin. "Den Walraterlös würde ich euch zu treuen Händen überlassen. Damit könnt ihr die Tavernenwirte und die Hübschlerinnen- und Badehäuserbesitzer von unserer Redlichkeit überzeugen. Auch für gebrochene Nasen sollte noch genug abfallen. Schließlich möchte ich unser gutes Verhältniss nicht gefährden, nur weil der eine oder andere Tavernenschemel zu Bruch gegangen ist." Hein grinste dabei.
"Wohlan, ich denke unsere Beziehungen werden dadurch keinen Schaden nehmen." grinste Ritter Dietrich und steckte den Geldbeutel in seinen Gürtel. "Habt Ihr etwas Besonderes vor? Oder warum sollen eure Männer sich so die Hörner abstoßen?"
Der Quartiermeister zuckte mit den Schultern.
"Wir gehen bald auf eine längere und schwierigere Fahrt. Ich muß für gute Laune sorgen."
"Dann spendier ich euch ein 50 Gallonenfaß Bier, wenn ihr es auf mein Wohl trinkt, verehrter Hein."
"Habt Dank, Herr Dietrich, ich werde es auf euer Wohl trinken, wenn ihr ein Fäßchen Roten aus Burgund annehmen wollt." erwiederte Hein höflich lächelnd.
Beide verbeugten sich und gingen ihrer Wege.
Aus der Tavernengasse war das Krachen von Holz und das Klirren von Scheiben zu hören.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Nachdem Hein auf der Braut nach dem Rechten gesehen hatte, machte er sich auf den Weg zur nächsten Taverne. Ihn durchflutete ein unsagbares Bedürfnis nach ...äh... gemeinschaftlicher sportlicher Betätigung.
Schon von weitem hörte er das Toben in der Tavernengasse.
Munteren Schritts hielt er draufzu. Als er in die Tavernengasse einbog, lagen schon drei Saufbrüder und ein Tisch in der Gosse. Er schaute schnell nach, aber keiner davon war von seiner Mannschaft.
'...nadenn...' dachte er, straffte kurz seine Schultern und verschwand brüllend mit erhobenen Fäusten in der Hafenschänke.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

...ein kleines Vögelchen setzte sich auf das aufrecht stehende Knie eines der in der Gosse liegenden vor sich hinblutenden Raufbrüder...

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Ein wütender Schrei drang aus dem „Jeköppten Org“ und durch die zerbrochene Scheibe flog ein weißer Filzhut mit aufgenähten Tierzähnen in die Gasse. „Namash! Cho achwa yan ...“ schrie eine weibliche Stimme hinterher. Ein weiteres Krachen, Stille. Dann das Getrappel und Gestampfe von Füßen, gelegentlich unterbrochen durch offensichtliche Schimpftiraden in einer unverständlichen, kehligen Sprache. Ein Klirren „Bleibe endlich ste-hen, Parack!“ Wieder Fußgetrappel ... Gerumpel ... irgendetwas scharrte ... und ein lautes Poltern. Aus einer Hinterkammer kam ein bärtiger Mann nach vorne gehetzt, schaute sich im Laufen hektisch um, stolperte und landete direkt vor den Füßen der Besatzung der Schwarzen Braut im Staub. Einen Augenblick später kam eine junge Frau aus dem Hinterzimmer gestürzt, schwang eine Flasche in der Hand und wollte sich gerade auf den vor ihr zu Boden Gegangenen stürzen, als ihr Blick auf die Freibeuter traf. Ihre wutverzerrte Grimasse wandelte sich in eine Mischung aus Verblüffung und freudigem Erkennen „Ihr hier?! Dann-„ Von hinten war erneut ein lautes Poltern zu hören, dann Schritte und aus der Tür zur Kammer kamen zwei weitere Männer gerannt, einer mit blutiger Nase und beide offensichtlich rasend vor Wut. Die junge Frau drehte sich um, schleuderte einem der Männer die Flasche entgegen und ballte die Fäuste.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Fedder hatte zwischenzeitlich mit dem Gesicht eine der Tischplatten schon näher kennengelernt, was seine Nase geringfügig umgestaltet hat. Da der Tisch aber unter seinem Einschlag zusammengebrochen war, war der Griff zum handlichen Tischbein leicht. Fedder-Jan rappelte sich auf, nahm fein säuberlich Maß (soweit das in einer Schlägerei möglich ist), klemmte konzentriert die Zunge zwischen die Zähne und zog einem fremden Seemann das Holzstück mit Schwung über den Schädel. Der ging wie vom Blitz getroffen zum Boden. Jan hatte allerdings nicht viel von seinem Treffer, denn irgendjemand rammte ihn von hinten und knallte ihn mit Wucht gegen einen freistehenden Balken.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein rannte genau in die beiden Kerle, die gerade aus dem Hinterzimmer gestürmt kamen. Einen Augenblick war er etwas verdutzt, denn ein ihm bekanntes hübsches Gesicht erschien in seinem Augenwinkel.
"Oh Roxa.....!" Weiter kam er nicht. Etwas unaufmerksam hatte er die rechte Gerade des einen der beiden Kerls übersehen und die hatte ihn voll getroffen. Wie in Zeitlupe liefen seine Beine noch in die eine Richtung, während der Körper schon in die andere unterwegs war.
Es dauerte vom Hineinlaufen durch die Kaschemmentür ungefähr so lange wie ein cleveres Kind beim Versteckenspielen bis zehn zählen kann, als Hein van Fleet, Quartiermeister der schwarzen Braut waagerecht wieder aus dem Fenster herausflog. Gefolgt von Stuhltrümmern und Teilen des Tisches. Unsanft landete er auf dem schmutzigen Pflaster.
Leicht beduselt rieb er sich das Kinn.
"Tausend knausrige Klabauter! Das war nicht von schlechten Eltern!"
Er schüttelte sich benommen den Kopf und hob sich mühsam auf die Beine.
Am Kinn und am Auge waren dunkelrotangelaufene Flecken zu sehen.
Aber über sein Gesicht kroch ein Grinsen, das man schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Brüllend stürmte er wieder in die Taverne.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Durch das mitgenommene Fenster flog in hohem Bogen ein formschöner Knüppel und traf mit einem interessanten „Bong“ einen der draußen befindlichen Männer am Kopf. Dann öffnete sich die Tür, ein Mädchen flitzte mit gerafften Röcken emsig hinter dem Knüppel her, hob ihn auf, klopfte den Staub ab und trippelte wieder in die Spelunke, um sich eifrig weiter an der Schlägerei zu beteiligen.


Re: Im Auftrag des Falgathen II

"Das machst du keine 32 mal mit mir, Saukerl!" brüllte Fedder seinen Kontrahenten an, rammte die das unangenehm spitze Ende des Tischbeins in den Magen und stürtze sich auf den Gegner. Und *RUMMS* knallten die beiden Kämpfer genau in die anderen Seeleute, die gerade wieder auf einander losgehen wollen, wobei sie unweigerlich das laut schimpfende Weibsbild umrannten.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Unten schien mal wieder eine Schlägerei im Gange zu sein. Chariva packte sofort ihre Tasche. Ersten verspürte sie schon seit Tagen gähnende Langeweile und zweitens konnte man am Ende meist noch ein paar Münzen verdienen, wenn einer der Raufbolde mal wieder mehr als genug auf die Mütze bekommen hatte.

So öffnete sie die Tür zu ihrer Kammer und war gleich danach sehr zügig an der Treppe ankommen. Kaum hatte sie das Ende der Treppe zum Schankraum erreicht, zog sie intuitiv den Kopf ein, weil etwas über ihr an der Wand in tausend Teile zerschelte.

Unten war in dem Durcheinander für sie erst nichts genaues erkennbar außer ein Gewirr an Betrunkenen die sich augenscheinlich prügelten. Ohne von den herumfliegenden Gegenständen getroffen zu werden, versuchte sie in Richtung Theke zu kommen.

Gerade so wich sie einem der Seemänner aus der gerade mit einem großen Gegenstand ausholte, um auf einem zweiten einzudreschen.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hein rannte auf den Kerl zu der ihn gerade durch das Fenster geprügelt hatte und wollte es ihm heimzahlen, als ein hübsches Gesicht in seinen Augenwinkeln erschien...er stutzte, und grübelte kurz, ob er das nicht schon mal erlebt hatte...als die rechte Gerade des gleichen Kerls ihn wiederum aus dem Fenster schickte.
"Oh, Chari..." versuchte er noch zu sagen, da war er schon wieder aus dem Fenster hinaus.