Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen IV

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Der Nordmann-Run...

Der stolze Bug der „Skùgvur“ grub sich in den weißen Strand und brachte das Langschiff zum stehen. Lautlos, jedoch wie auf ein Kommando hin, sprangen die gerüsteten Vinländer von Bord und eilten über den lockeren Sand. Jenseits, zwischen den Felsvorsprüngen und den Grasbüscheln der beginnenden Salzwiesen sammelten sie sich, bis ihr Hersir zu ihnen stieß. Dort in den Schatten blickte der Jarl nochmals auf seine Männer und sprach in alter Zunge:
„Vi kommer före snabbt och tolererar ingen motstånd. Nu på hennes söner Tyr, låt dem smaka stål och suger din törstiga svärd med fiender blod!“

So zog das Heer der Nordmänner rasch gegen die Bastion, auf deren Wehr die ersten Alarmrufe erschallten. Hroc spornte seine Krieger an und ließ sie über die Breite der Landzunge ausschwärmen, damit sie kein allzu leichtes Ziel böten. Als sie ein gutes drittel der Strecke hinter sich gebracht hatten, da schien sich der Boden weit vor ihnen zu öffnen und weitere Gestalten erschienen unterhalb der Wehr. Es war ihr Stoßtrupp der nun rasch die Befestigung umrundete und auf das Tor zuhielt. Eine handvoll dieser Schatten hob kurze Bögen empor und ließ den ersten aufkeimenden Widerstand zurückschrecken. Dennoch fielen ungezielte Steine auf diese Angreifer. Ein kurzes Glimmen am Tor und das weghetzen des Stoßtrupps war Signal genug. Nun stieß Hroc einen Schrei des Angriffs aus und die Nordmänner stürmten vorwärts.

Die Distanz zwischen Ihnen und dem Tor schien nicht schmelzen zu wollen, als ein greller Blitz, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall das Tor in Schutt und Trümmern legte. Nun stürzte die nordische Geißel herbei und warf sich in die dicke Staubwolke. Mit donnerndem Gebrüll auf den Lippen und tödlichem Stahl in den Händen drangen sie in die Bastion ein. Sie sprangen über die Trümmer, welche das einstmals stolze Tor bildete, und über die Leichen der dort zuvor eilig zusammengezogenen Verteidigung hinweg. Taumelnde und verletzte Franken in den folgenden Gängen wurden niedergemacht, verzweifelte Verteidiger durch die Wucht des Angriffs von den Beinen geworfen und zu Tode getrampelt. Der Blutrausch tobte auf den Zinnen der Schanze:

„So schnitt das Schwert,
Geschwungen vom Hersen,
Der Walstatt Gewande,
Als ob es Wasser trennte;
Blutzweige brachen,
Es barsten Schilde,
Klingen erklangen
An der Krieger Häuptern.

Schilde und Schädel
Mit Schwertgriffs grimmem
Stahlfuß zerstampften
Die Streiter des Jarls.
Auf dem Holm ward Heerlärm;
Die Herrscher röteten
Schimmernde Schildburgen
Mit der Schwerträger Blut.

Wallohe brannte
In blutigen Wunden;
Zum Leben den Leuten
Langschwerter drangen.
Das Wundmeer wogte
An der Waffen Spitze;
Über Erquys Strand
Stürzte Gerflut.“

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Irgendetwas pfiff an Jans Ohr vorbei und raubte ihm einen Moment lang die Sinne. Das Pfeifen blieb in seinen Ohren und irgendwas roch hier verbrannt. Nur mit Mühe unterdrückte er den Impuls, sich aufzurichten, aber er blickte sich verwirrt um ... wo war er und was war los?


Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Pöpke sprang der Nordmannflut aus dem Weg und drückte sich unauffällig an die Mauer, um nicht überrannt zu werden wie die armen Franzosen, die gar nicht wussten, wie ihnen geschah. Beruhigt stellte sie fest, dass auch Titje sich zu ihr gesellt hatte.
Neben ihr und drinnen donnerte und krachte es wie bei der letzten großen Sturmflut, als sie sich mit dem Vadder auf einen Stuhl gestellt und lauthals gegen das Getöse angesungen hatte, um das Grummeln im Magen zu vertreiben. Nur hatte es da weniger gestaubt, dachte Pöpke und nieste.
Schließlich hörte die Erde auf zu beben (jedenfalls hatte es sich so angefühlt) und Pöpke lugte kurz um die Ecke, während Titje in die andere Richtung Ausschau hielt.
Pöpke packte ihre Drehbasse fester. Sie blieb in der Toröffnung stehen, warf einen sehr zufriedenen Blick auf das außerordentlich gründlich zerstörte Tor und ging hindurch.
Und bekam den Schreck ihres Lebens, als die Hand eines Liegenden ihren Knöchel packte.
Erst nachdem sie reflexhaft ihre Drehbasse auf die dazugehörige Person fallen gelassen hatte, stellte sie fest, dass es wohl die Hand eines übersehenen Franzosen gewesen war.
Sie war etwas vorsichtiger, als sie mit Titje die Treppe hinaufstieg.


Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Der Drache...

Thjóstur Nithuthr, der grimmige Hersir aus Hlunnrod, strich mit einem lüsternen Lächeln über die Schnitzereien der Bugfigur der „Laganarfi“ und ließ seine Finger bedächtig vom Bugsteven den Sax hinab zur Reling gleiten. Nicht, daß ihm seine „Skùgvur“ nicht gefiele, aber einen solchen Dreki zu lenken, dies war eine ganz andere Sache. Die Zunge fuhr ihm nicht zum ersten Mal über die Lippen. „Gewöhn Dich nicht zu sehr daran.“ flüsterte die tiefe Stimme des blondhaarigen Óttar neben ihm. „Es gibt genug geirangersche Huscarle an Bord, um solch ein Unterfangen erheblich zu erschweren. Deine Führung hier ist nur auf Zeit.“ Thjóstur schaute Óttar mit erhobener Braue an und erwiderte. „Glaubst Du wirklich, mich würde es nach diesem Herskip trachten, daß gerade seine besten Tage hinter sich läßt? Nein, mein guter Óttur, nach dieser Fahrt habe ich genug beisammen, um mir ein eigenes machen zu lassen.“ Wieder leckte seine Zunge über seine Lippen. „ Ein verschlagenes Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. „Was mich zu einer besonderen Aufgabe für Dich bringt...“

Òttar blickte fragend, als sich der jagdhungrige Fálki, Rúnar aus Gymirgrind und der junge Làki aus Geiranger dazu gesellten. „Auch wenn wir heute fette Beute machen, so will ich den tapfersten Feind lebend! Bringt mir einen Rasenden, einen Hünen, auch wenn Euch dies unter dem Frankenpack unwahrscheinlich scheint. Bringt mir den Segen für das Hlunnrod!“ andächtig horchten die Krieger und blickten entschlossen ob der ruhmreichen Aufgabe. „Bringt mir den Rollenröter...“ wiederholte der Hetman noch einmal eindringlich, dann ertönten erstaunte Rufe der Skipverjar die gen Horizont deuteten.

Dort in weiter Ferne erleuchtete Thursenwerk den Nachthimmel wie unheilschwangeres Wetterleuchten. „Es geht los!“ rief nun Thjóstur Nithuthr die Männer zu ihren Aufgaben und bald erhob sich die mächtige Spiere des Großsegels von ihrer Ruhestätte. Wind füllte das schwere Tuch und ließ den Dreki erzittern. Gischt schäumte und bedeckte die Männer mit feinem Regen. Wie entfesselt schnellte der nordische Wyrm vor und nahm Kurs auf das nächtliche Spektakel...

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Seit einiger Zeit lief die Braut mit gerefften Segeln in Richtung Erquy. Langsam aber sicher glitt das Schiff auf den Hafen zu. Die Laternen an der Hafeneinfahrt waren schon sehr gut zu erkennen und auch die Bastionen wurden immer größer. Noch eine Glasen vielleicht, und sie wären bei gleichbleibender Geschindigkeit in Schußweite der Landbefestigungen.
Piet Speigatt stand der Schweiß auf der Stirn und das lag nicht nur am schwülen Wetter. Kamen sie zu schnell rein? Wurden sie bei dem schwachen Mondlicht zu früh erkannt? Scheiterte die gesamte Aktion, weil Piet die Braut zu früh herangebracht hatte? Aber er hatte sich ganz genau an Heins Vorgaben gehalten. Naja, ein Reff hatten sie weniger in den Mars, aber der Wind war auch schwächer geworden. Fand er jedenfalls. Er hasste es, wenn die Braut so vor sich hin schnecken mußte. Dabei konnte sie ganz anders.
Er atmete einmal tief durch.
Hach was solls. Er vertraute auf sein Glück. Was sollten all die düsteren Gedanken.
Ha!
Er war Piet Speigatt.
Der große Piet Speigatt.
Was konnte ihnen schon passieren?
Außer dass sie die Braut versenkten und Hein dem Piet den Kopf abreißen würde.
Er schluckt kurz.
Sofort war der Schweiß wieder auf der Stirn.
Direkt vor ihnen war über der Stadtbastion ein grünes Leuchten zu sehen.
Das passte genau.
"Reff aus den Segeln und die Binnenklüver gesetzt!"
Knatternd blähte der Wind die nun vollen Segel. Die Braut krängte etwas stärker im Westwind und fast augenblicklich konnte man spüren, wie sie sich schneller im Wasser bewegte.
"Schiff klar zum Gefecht!"
Das wollte Piet schon immer mal rufen. Bisher war er irgendwie nicht dazu gekommen. Vielleicht sollte er öffner mal ein wenig kommandieren. Irgendwie machte das Spaß.
Während die Braut schneller werdend auf die Hafeneinfahrt zuhielt, wurden die Geschütze geladen und das Schiff gefechtsbereit gemacht.
Helga an der Pinne schrubberte sich kurz über ihren Bartschatten und las nocheinmal die detailierten Anweisungen durch.
Bisher lagen sie genau im Plan.

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Mit einem Klacken schob Jocke den Bolger wieder in sein Gehänge. Mit dem Handrücken wischte er sich das Blut aus dem Gesicht.
Das war eng gewesen. Sie hatten den Türöffner postiert und damit energisch angeklopft. Reingekommen waren sie damit ganz hervorragend. Womit sie nicht gerechnet hatten, war dass sie von nackten Weibern angegriffen wurden und dass die gesamte Besatzung wach und gewaffnet war. Jocke hatte sich gegen zwei Franzmänner in einem Durchgang wehren müssen, während eine nackte Amazone sich um eines seiner Beine gewickelt hatte und ihm ins Bein biss. Nur Nala mit der Drehbasse hatte diesen Kampf für sie entschieden. Obwohl Jocke sicherlich auch selbst damit fertig geworden wäre. Auf jeden Fall.
Was für ein Kampf.
Was für ein Blutbad.
Jocke wischte sich noch Teile der Franzosen von der Joppe. Er hoffte es war nur Fett, aber sicher war er sich nicht.
Jocke sah in dem blutigen Matsch etwas glitzern.
Er stocherte mit den besudelten Stiefeln darin herum und bückte sich kurz.
Hm, dachte er, ein schöner Ring!
Er zog den Finger aus dem Ring, warf ihn in den blutigen Matsch und betrachtete den hübschen Reif mit dem Klunker mit glitzernden Augen.
Naja, wenigstens etwas. Und steckte das Ding an den Finger.
'Auftrag erledigt, Hein!' dachte er.
Derweil zündete Nala auf den Zinnen des Torhauses eines der Signale.
Auch über dem Osttor glühte es grün.

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Twee Lickedeerns...

Staub und ein Geruch nach Schwefel erfüllte noch die Luft der Treppe und Pöpke schlich auf Zehenspitzen die Stufen hinauf. Die Stiege bestand aus niedrigen Tritten sowie zwei Spurrillen, welche wohl für Fuhrwerke vorgesehen waren. Die Finsternis wurde hinter ihnen durch schwelende Holzbalken und flackernde Späne des zerstörten Tores und weit vor ihnen durch die Öffnung zum Innenhof erleuchtet, in den das nun unerwartet hell wirkende Mondlicht schien. Dazwischen lag ein düsteres Stück jenes Durchgangs, welcher hier vom Tore hin den Befestigungswall durchschnitt.

Auf ihrem Weg kamen sie an dunklen Silhouetten vorbei, welche in seltsam verrenkten Posen und teils in Stücken auf dem Boden lagen. Titje würgte, als sie auf etwas undefiniertes, weiches trat und machte rasch einen Schritt zurück. Es war zudem nicht schwer vorstellbar, was die patschenden Geräusche ihrer Schritte verursachte, als sie sich in Richtung des Hofs aufmachten.

Pöpke zuckte zusammen, als Titje auf helben Weg ihren Arm berührte und auf ein finsteres Loch in der eh sehr düsteren Wand zeigte. Es war schmal und nicht mehr als mannshoch. Als sie vorsichtig näher traten erkannten Sie, daß es sich wohl um eine leicht zu übersehende Ausfallpforte handelte, deren hölzerne Tür geschlossen war...

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Die Stille...

Viele Geschichten ranken sich um die Raserei der Nordmänner, dem gewaltigen Blutrausch der nordischen Krieger, gar von den mächtigen und entsetzlichen „Berserkr“, den Bärenhäutern, welche schreckliche Krieger in Bären- oder Wolfsfällen waren, die ungeachtet des eigenen Leib und Lebens dem feindlichen Stahl trotzen, gar scheinbar unbeschadet von diesem durch die blutige Schlacht eilten. In wilder Raserei verloren sie ihre Menschlichkeit, so heißt es: „Es brüllten die Berserker, der Kampf kam in Gang, es heulten die Wolfspelze, und schüttelten die Eisen.“ Wenn der Rote Schleier, von Odins Gaben die wohl verhängnisreichste, sich herabsenkt, dann sind die Schlachtjungfern nicht fern der Walstatt und kiesen die gefallenen Tapferen. Nun, manches davon mochte wahr sein. Er kannte es von den Erzählungen seiner eigenen Gefolgsleute, doch vieles war jedoch auch Unfug und Übertreibung. Doch zweifellsfrei war die Furcht des Mythos ein dienliches Werkzeug.

Nichts dergleichen war jedoch Hroc selbst je widerfahren. Wenn die Last der Führerschaft abfiel und nur der Kampf Mann gegen Mann zählte, da überkam ihn zuweilen eine seltsame Stille. Dann war Arm und Schwert eins und die Zeit erschien langsam und bedeutungslos. Nur der Weg und das Ziel zählte in jenem Augenblick und nichts anderes. Die Schlacht mochte um ihn herum toben, doch sein Schritt war fest und stetig, als er die Stufen zum Wall hinauf stieg. Der Blick schien in die Leere zu starren, doch war kein Auge blind. Verschwommene Schatten lösten aus dunklen Nischen und drangen auf ihn ein. Sein Schild hob sich sacht den Hieben entgegen, die Klinge zuckte vor und der Schatten verschwand, nur um durch einen neuen ersetzt zu werden.

Doch der Weg war nicht weit, der Feind war nicht zahlreich, doch wartete auf die Herausforderung auf oberster Spitze diese Wehranlage. Wo sonst, wenn nicht dort? Schreie erklangen vor ihm, Gebrüll schallte vom Hof herauf. Er lenkte seinen Schritt auf den Wehrgang, wo er mit einem leichten Schlag seines Schwertes die Spitze eines fränkischen Speers ablenkte. Er tat einen weiteren Schritt und sein Schild schnellte vor, wo der beschlagene Schildrand auf die panischen Augen eines fränkischen Jünglings traf. Für Hroc war es lediglich ein weiterer Schatten, der zur Seite fiel, wie so viele vor ihm. Sein Weg führte ihn vorwärts, durch das Tosen der Schlacht die Brustwehr entlang und die Stufen an deren Ende hinauf, dorthin, wo alle Wege auf der Wehr der Bastion endeten. Dort war sein Ziel.

Hroc betrat die Walstatt und dort sah er ihn. Der Franke drehte sich um und legte die Hand auf seinen Schwertgriff, als hätte er den nordischen Hersir gespürt. Sein Haar zeigte das erste Grau und seine Bewegungen waren die eines erfahrenen Kriegers. Er löste sich aus der Gruppe von vier Franken, welche sich nun auch Hroc zuwandten. Neben zwei von den bisherigen Jünglingen war auch ein wild gestikulierender Geck mit einem adrett glänzenden Harnisch unter den verbleibenden Franken. Hroc schob seinen Schild vor und stellte sich kampfbereit in festen Stand, während sein Schwert defensiv unter dem Schild hervorlugte. Vielleicht hatte er sich auch etwas viel vorgenommen. Das Getöse der Schlacht wurde lärmender, als die fränkischen Burschen langsam vorgingen...

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

"Hängt wie verabredet die Pestflagge ans Tor. Achtet darauf, dass das Tor geschlossen bleibt und dass kein Franzose in das Torhaus dringen kann. Sichert den Eingang so gut ihr könnt auch mit den Drebassen und bereitet die Waffen für den Abtransport vor." Hein wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Ich schicke euch so schnell es geht Leute mit Wagen."
Fedder nickte. Manchmal ging einem der Hein schon auf den Senkel. Er hatte das ganze schon nach dem ersten Male verstanden, die Wiederholung war überflüssig.
Hein van Fleet wandte sich ab. Seine beiden Trupps hatten sich einige Kettenhemden übergestreift, nachdem Hein ihnen ins Gewissen geredet hatte. Es waren ja schließlich genug da. Einige hatten sich noch eine Armbrust geschnappt und Bolzen. Das sah doch schon recht gut aus, fand Hein.
Immer wieder schaute der alte Seemann in Richtung der Außenbastion. Bisher hatte diese noch kein Signal gegeben. Alle anderen Positionen, die Innenbastion, das Osttor und das Haupttor waren in ihrer Hand. Mit der Eroberung der Außenbastion stand oder fiel seine ganze Planung. Von der Außenbastion konnte man bequem die Hafeneinfahrt beschießen. Und es würde schwer fallen, die im Hafen liegenden Schiffe dort vorbei zu bekommen. Aber seis drum. Er war sicher, das die Geiranger alles tun würden um die Bastion zu nehmen. Sie würden es schaffen, oder es war nicht zu schaffen.
Hein schüttelte kurz den Kopf. Er mußte den Schädel wieder frei bekommen. Er hatte jetzt keine Zeit für Grübeleien. Das nächste Ziel war dran. Der Marktplatz, der Hafen und...die Pulvermühle. Und die Schiffe.
Schön eines nach dem Anderen.
Er gab das Zeichen zum Abrücken und sie machten sich auf den Weg. Zwanzig schwer Bewaffnete Seeleute, zu allem entschlossen.
Langsam kam ein starker Wind auf.
Nicht mehr lange und das Gewitter würde losbrechen.

Re: Im Auftrag des Falgathen IV

Schwertgesang


„Es brausten Böen
Unter Buckels Himmel,
Gerstürme gingen
Über Gönduls Wolken.
Erzwogen rauschten
In Odins Wetter,
Viel Streiter stürzten
Vor dem Strom der Schwerter.“



Die gerötete Schwertspitze tänzelte unter Hrocs Schildrand hervor und verunsicherte den glänzenden Gecken. Die Blicke der beiden Franken zu Hrocs Füßen waren schon fahrig, als das Leben aus ihnen floß. Was mochte der Geck sehen? Einen wehrbereiten Recken? Einen erfolgreichen Hersen in wertvoller Brünne, dessen goldverzierter Helm und reiche Klinge von Triumph in vielen Schlachten und erfolgreichen Feldzügen, dessen durchdringende Augen und blutgetränkte Klinge von endlosem Unheil kündeten? Der Pferdeschweif wehte im Wind, wie eine Standarte zu Walvaters Ehren. Hroc war bereit für diesen Tanz...