Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falghaten...

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Hein schaute Jocke an. Pulverdämpfe hatten ihm das Gesicht geschwärzt, und der Schweiß hatte helle Spuren in dem Gesicht hinterlassen. Er würde genauso aussehen. Sie waren müde und die Gesichter brannten von dem Schwefelrauch.
"Jocke..." sagte Hein leise. "Jocke geh auf Westkurs. Wir werden wohl die Nacht über kreuzen müssen." Er schaute erschöpft auf die untergehende Sonne. "Aber wir werden große Schläge machen. Treiben wir sie nicht mehr an. Die Leute sind müde." Er verstummte kurz. "Und morgen werden sie ihre Kräfte brauchen." Seine Stimme wurde noch leiser.
"Morgen.....morgen werden wir sie brauchen."

Re: Im Auftrag des Falghaten...

"Aye Aye..." Lachte der Steuermann, dessen Augen wie Feuer Loderten. "Ich werde die Braut so gut Fahren wie noch nie!" sagte er zu Hein.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Im Kartenraum der Schwarzen Braut:
Eine Karte der Küste von Flandern war ausgebreitet. Hein machte gerade ein Kreuzchen auf die Karte. Dann huschte ein Zirkel über das Pergament.
"...10 Knoten ...lange Schläge...das macht 6-7 Seemeilen. Die Nacht über also vielleicht 70 Seemeilen.....hmmm..."
Der Zirkel huschte wieder. Wiederum machte Hein ein Kreuz.
"...das Wetter ist ideal. Dann Richtungs Süd....bis..." der Zirkel machte wieder ein paar Schläge.
"...dann oost Nord oost...mit ein bischen Glück...hmmm...."
Hein legte den Zirkel weg und blickte intensiv auf das Pergament.
Die Karte änderte sich nicht.
Auch die Kreuzchen nicht.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

An der Tür des Kartenraumes klopfte es. Doch Hein schien es nicht zu hören. Nach einer Weile trat Xiana ein, mit einer Rumflasche in der Hand. Doch auch das schien er nicht zu bemerken."Hein???" Nichts."Hein!" Sagte Xiana etwas lauter. Diesmal drehte er sich um."Hm... hab dich gar nicht gehört..."Ich hab dir was mitgebracht." Sie reichte ihm die Flasche. Ohne sie anzuschauen nahm er sie entgegen und trank einen großen Schluck."Ist alles in Ordnung mit dir?" Ihr Blick wurde besorgt."Mhm... geht schon... alles klar." Mit diesen Worten wandte er sich von ihr ab und schaute angestrengt auf die Karte die vor ihm lag. Xiana merkte schon, dass sie nichts weiter aus ihm rauskriegen würde und verließ den Kartenraum wieder.


Re: Im Auftrag des Falghaten...

Zwischenzeitlich.......

Auf dem Unterdeck der Drakara saß Es-Kathul Jerkov Thandov zusammen gekauert auf einer Holzkiste und schrieb die Order für die nächsten Tage....insofern es überhaupt mal an Land gehen würde.
Seid Tagen nunmehr schunkelten Sie in der rauen See hin und her und hatten noch keine Erlaubnis bekommen an die Küste Flandern an landen zu dürfen!
Jerkov lacht etwas verächtlich bei den Gedanken, nicht das er damit gerechnet hätte. Er kannte Burgund, sehr gut sogar. Er gehörte damals zu der 8. Ordensgarde die vor der Knochenklamm gegen die Unlebenden gestritten hatten, Seite an Seite mit vielem fremdlichen Truppen. Er kämpfte lange Zeit in der Mark gegen die verruchten Drow und war damals sehr dankbar zurück nach Danglar geschickt zu werden.
Dann kam der Waldfürst und er überlebte diesen Ansturm, viele seiner mit Kathul hatten da weniger Glück. Gedankenverloren kratzte er sich an einer der vielen Narben die seinen Körper seid dieser letzten Auseinandersetzung zierten.
Und jetzt? Er war Es-Kathul einer Kharatorgarde, er folgte seinen damaligen Vas-Kathul Haragrim von Weid und dieser folgte seinem Kathulan einem Fanatiker Namens Beigol.
Jerkov seufzte wohl so laut, das er die Aufmerksamkeit seiner untergebenen Kathul auf sich zog.

„Sethem!“
„Ja! Kathul Genar“
„Ist es erlaubt sich zu setzen?“
Jerkov wägte kurz ab und nickte! Er versuchte schon seid langem die Motivation seiner Kathul hoch zuhalten und offene Gespräche gehörten dazu, vor allem wenn sein Kathul für ideologische Grundfestigkeit gerade wieder die Fische füttern war.
„Man sagt das wir bald an Land gehen können und das wir dann endlich diese verdammten Verräter auslöschen können!“
Jerkov krampfte etwas als er diese Äußerungen seines jüngsten Kathuls vernahm.
„Ich denke das wird eher nicht sein....!“
„Aber Sethem Valkan hat uns das bei der Morgenandacht doch zugesichert und er hätte das vom Kharadin Serieel persönlich!“
Valkan dieser Narr, fanatisch, dumm und dazu noch brutal die beste Kombination für eine solche Stellung als Ideologikathul.
„Valkan hat uns doch allen den Segen des Kharads gegeben und das wir sein Feuer unter die Verräter und Herätiker bringen werden!“ die Augen von Genar leuchteten bei diesem Satz.
„Ich erzähl Dir mal kurz meine Meinung...!“ schnaubte Jerkov „Dem Kharad ist es gerade herzlich egal ob wir an landen oder nicht, ehrlich gesagt glaube ich, das es im Lieber wäre das wir nicht an landen dürfen und WAHRSCHEINLICH hofft er sogar das Burgund dumm genug ist irgend wenn zu erlauben uns hier zu versenken.....diese ganze Unternehmung ist doch nur eine Farce, ein Schachspiel....ach .....!“ Jerkov verstummte, zu ketzerisch waren seine Worte obwohl er sicherlich die Wahrheit aussprach.
Genar schaute Ihn fast angewidert an!
„Ist was Kathul?“
„Nein Sethem....!“ schluckte Genar
„Vergebt dem Es-Kathul, es dürfte bekannt sein das er ein Kämpfer ist, der lieber festen Boden unter den Füßen hat!“
Alle Blicke richteten sich auf Vas-Kathul Haragrim der gerade herunter kam und Jerkov seufzte leise etwas erleichtert.
„Immerhin handelt es sich hierbei nicht um seine wirklich Meinung ODER?
„Nein Sethem!“ hauchte Jerkov
„Gut! Ich muss euch Sprechen folgt mir aufs Oberdeck!“
„Ja Sethem!“
Jerkov erhob sich und purzelte fast wieder hin als das Schiff von einer weiteren Welle geschüttelt wurde. Auf dem Weg nach oben konnte er in den unteren Rudergängen die Kathul fluchen hören, die seid Wochen damit beschäftigt waren das eindringende Wasser wieder aus zu pumpen.
„Vergebt mir Sethem ich bin etwas dünnhäutig zur Zeit und ich akzeptiere jegliche Bestrafung!“
„Wieso? Du hast nur die Wahrheit gesprochen....!“
Oben herrschte eine stürmische Brise und ein gros der Deckmannschaft war eher damit beschäftigt sich zu übergeben, als die Aussicht zu genießen! Nur die angeheuerten Seeleute und die erfahrenden Kathul hatten sich langsam an die Unwägbarkeiten der nördlichen Gewässer gewönnt!
„Trotzdem ich hätte das nicht vor den Kathul ansprechen dürfen....ihre Moral liegt eh danieder!“
Haragrim zuckte mit den Schulter.
„Ja aber ich denke wir gehören noch zu den kämpfkräftigeren Kadern, die Zunft der Mechanisten mal ausgenommen.....!“ dabei schwenkte sein Blick zu den mit Bronzeplatten verstärkten Rumpf der Akaron, das Flaggschiff dieser Flotte.
Die Akaron war fast doppelt so groß wie die anderen Ruderboote und gab die merkwürdigsten Laute von sich. Jerkov hatte einmal gesehen wie Sie auf ein Flüchtlingsschiff eine Salve abgegeben hatte und schauderte noch bei dem Bild.
Aber auch Sie war ein Ruderboot und hatte mit den stürmischen Wetter zu kämpfen!
„Sieh da steht er unser großer Kathulan....!“ Haragrim zeigte auf das Oberdeck der Falghor Krat dort wo der Kommandostab der beiden Kharatorkontingenten untergebracht war, natürlich nebst dem grossteil des Nachschubs.
Kathulan Beigol stand in voller Rüstung auf dem Oberdeck und genoss wohl die Aussicht und beratschlagte sich mit einigen der Khardin!
Jerkovs Blicke gingen über die 4 weiteren Schiffe und schüttelte den Kopf bei dem auf und abgehüpfe.
„Sethem! Ich hoffe wir können bald an Land, ich mag wirklich wieder festen Boden unter meinen Füßen spüren!“
„Ich glaube daraus wird nichts! Ich denke wir werden bald sogar wieder die Heimreise antreten....der Kharad hat hier alles erfahren, was es zu erfahren gibt!“
Beide Männer schauten in Richtung Flandrische Küste und beiden waren innerlich glücklich nicht gegen den Alten Orden antreten zu müssen obwohl Sie es ohne zu zögern getan hatten.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Pöpke saß gegen den Fockmast gelehnt an Deck und ruhte sich von der Plackerei aus. Das war ein Wellengang gewesen und eine Hektik! Und ihr war schon ganz schön schlecht gewesen - irgendwie schwankte der Boden auf Runkel ein beträchtliches Stück weniger ...
Aber sie hatte sich Mühe gegeben und alles daran gesetzt, sich zu beweisen. Lieber ein bisschen Seekrankheit in Kauf nehmen als wegen Unfähigkeit wieder auf dem Acker abgesetzt zu werden!

Oh, da kam ja Xiana wieder! Pöpke sprang auf und winkte. "Na, was hast du da unten gemacht?", fragte sie neugierig.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der Morgen dämmerte. Wind peitschte die See. Irgendwo draußen auf dem Nordmeer mußte es einen Sturm gegeben haben. Und die Ausläufer dieses Unwetters erreichten auch die Küste von Flandern. Die Kronen der Wellen waren weiß von der Gischt und die Dünung hob und senkte das schlanke Schiff, das in Richtung Süden lief. Von der Schiffsglocke waren vier doppelschläge zu hören.
Die Hundswache kroch müde in die Hängematten und die Morgenwache übernahm. Erste Glasen der neuen Wache, des neuen Tages.
Hein van Fleet stand wieder auf dem Achterdeck. Oder immer noch? Er wußte es nicht mehr so genau. Er blickte gen Süden bald müßte dort eine Landline zu erkennen sein. Schon bald. Er richtete sein Kopftuch und fuhr mit seinen Händen durch das müde Gesicht.
Er würde seinen Rundgang machen, schauen ob alles bereit war.
Beginnen wir, sagte er zu sich selbst.
Gut, dachte er. Achterdeck. Sechs Pütz im Schanzkleid. Katapult überprüft und in Ordnung. Acht Steine und vier Krüge standen Bereit und sechs kleine Fäßchen. Beide teibenden Werke war klar, Munition stand bereit. Er schaute nach oben. Sechs Ziegenhäute hingen an Großgaffel. vier an der Großmarsrah. Die Fockmasttakelung war auch klar. Gut. Beiboot auf dem Mitteldeck war bereit und überprüft. Mast des Beibootes war klar und auch der Proviant und das Wasser. Gut. Die Fäßer mit den Bolzen und Pfeilen standen bereit. Ebenso die Alaun Pützen. In Ordnung.
Vorderkastell. Beide treibenden Werke auf dem Vorderdeck waren klar. Bombarden auf dem Hauptdeck waren klar. Munition noch nicht verteilt, Pulver auch nicht. Klar. Geschützpütze gefüllt. Klar. Ladeluke gesichert. Acht Alaunpütze klar

Mist dachte er, er hatte nichts gefunden, aber er war sicher, daß da noch was fehlte. Er war sich sicher.
Er fand, er sollte nochmal darüber nachdenken.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Vadder hatte sich einigermaßen erfolgreich vor dem Deckschrubben gedrückt, indem er erst umständlich sein Arbeitswerkzeug gereinigt hatte und dann sehr gründlich den Aufgang zum Achterdeck gereinigt hatte. Pöpke war ja unermüdlich. Auch wenn er ihre Entscheidung nicht guthieß, den Rüben den Rücken zu kehren, bewunderte er sie doch für ihre Tatkraft.

Nun schaute er sehr interessiert den Artillerieübungen mit den neuen Bombarden zu. Auch wenn die Stückmannschaften etwas langsam waren, war er doch beeindruckt. Ach ja, lang war es her, und Rüben waren so viel friedlicher. Und bluteten nicht so. Und schrieen nicht. Und Rüben konnten auch nicht ertrinken. Und dennoch juckte es ihn wieder, das erste Mal seit vielen Jahren. Fast so schlimm wie damals, als sie auf der Walross die langen 18er bekommen hatten. Vielleicht, wenn er den Heino mal ganz nett fragte?

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Der Wind blies böhig aus West. Kurze Regenschauer immer wieder unterbrochen von Sonnenstrahlen und einigen Fetzen blauen Himmels.
Hein schaute sich den Himmel genau an. Das würde so bleiben. Da war er sich sicher. Er hätte sich ein wenig mehr Wind und ständigen Regen gewünscht, aber nein, so war es ganz gut. Der Wind war stark und drückte mit Macht in die Segel. Er schwankte leicht zwischen west und nordwest. Damit konnte er leben.
Er strich mit der Hand über das Eichenholz des Schanzkleides. Sie würde das schon machen. Sie war stabil, schnell und wendig. Und solide gebaut. Sie würde nicht versagen, wenn er nicht versagen würde. Das wußte er. Sein Mädchen...auf die Braut konnte er sich verlassen.
Was sollte er mit den Neuen machen? Wo konnte er sie einsetzen? Rüben gab es keine zu ziehen vielleicht welche abzuschlagen. Aber das traute er den beiden Landmännern nicht zu. Armbrustarbeit? Wohl kaum. Nadel und Rüben hatte Pöpke gesagt. Vielleicht sollte sie die Pöpke zur Frauke stecken, wenn es hart auf hart kommt. Er musste sie mal fragen, ob sie das durchstehen würde. Aber zimperlich sah die Kleine nicht aus. Oder er steckte sie beide zu den Bombarden. Munition schleppen aus dem Laderaum. Stupide Arbeit aber wichtig. Und nicht so gefährlich.
Dem Alten traute er immer noch nicht. Obwohl doch eigentlich klar war, das er kein Khartor war. Hm...er bewegte sich falsch für einen Landmann. Und der Seegang schien ihm auch nichts auszumachen.
Er würde ihm nochmal auf den Zahn fühlen müssen.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

"Laaaaaand.....Laaaaaaannnd in Siiiiicht!"
Vom Großmastmars brüllte Ismaels Stimme herunter. Seine Hand wies fast genau voraus.
Hein packte sein Fernglas aus und versuchte an der Blinde vorbei den Horizont abzusuchen. Er sah noch nichts. Aber auf den Ismael konnte er sich verlassen. Wenn er Land entdeckt hatte, dann war da welches.
"Alle Mann an Deck!" brüllte er. "Fertigmachen für den Schmetterling. Setzt die Rahsegel."
Und leiser dann zum Jocke. "Kurs backbord oost, ab und an mal einen Strich nach Nord abfallen."

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Vadder fühlte sich wider Erwarten gut. Das Schiff nickte einmal, als es vor den Wind ging und die Rahsegel gehisst wurden, um noch das letzte bißchen Wind in Geschwindigkeit umzuwandeln. Ach ja, was waren das für Zeiten gewesen. Nicht mühsam und mit steifem Rücken eine widerspenstige Rübe nach der anderen aus dem Boden ziehen. Vadders Gedanken wanderten in der Zeit zurück. Fast konnte er wieder das leise Quietschen und das gedämpfte Rumpeln der Rollen hören, wenn die Kanonen feuerbereit ausgefahren wurden. Dann anluven, erste Breitseite, Halse, zweite Breitseite und dann schräg von achtern ran. Und dann wären die 18er gekommen, acht auf jeder Seite für unliebsame Gäste, zwei nach vorne und zwei hinten für die Jagd und die Flucht. Seine 18er. Vadder seufzte. Er konnte die heisere Stimme heute noch hören ... "Hol sie mir, Cornelius! Und bringt Rum nach achtern!"