Re: Im Auftrag des Falghaten...
Jocke schrie den alten an "VOM ACHTERDECK RUNTER MANN... SCHNAPP DIR NEN KNÜPPEL ODER NE AXT UND MACH DICH NÜTZLICH!"
Jocke schrie den alten an "VOM ACHTERDECK RUNTER MANN... SCHNAPP DIR NEN KNÜPPEL ODER NE AXT UND MACH DICH NÜTZLICH!"
"Ja Herr Jocke, mit Verlaub Herr Jocke, ich gehe mir dann mal was suchen." Vadder verließ das Achterdeck, nachdem er sich kurz in Erinnerung rufen musste, dass ohne Waffen gegen einen Messerfetischisten und einen mit Schusswaffen ausgestatteten vorzugehen, auf der Liste mit Tips fürs lange Leben nicht zu finden war. Vadder stieg den Niedergang runter und spähte unter Deck umher. Und siehe da, aus einem Korb lugte das Blatt einer Axt heraus. "Besser als nix," dachte Vadder und steckte sich das Ding in den Gürtel. Dann verschwand er in Richtung Bilge, um seinen Tragesack zu suchen. Zwei Rattenbisse und drei unangenehme Kopfrempler später hatte er den Sack gefunden, zusammen mit einem Erinnerungsstück, dass er einfach nicht hatte auf dem Hof lassen wollen. Vadder zog einen länglichen Gegenstand, eingewickelt in Wachstuch, aus dem Sack und eilte aufs Deck.
Angespannt stand Xiana da, neben sich die Pöpke und Frauke."Hoffentlich geht das gut und die Schwarze Braut und wir kommen da heil wieder herraus." Sie kramte nach dem Fläschchen, fand es und nahm einen Schluck bevor sie es zur Pöpke weiterreichte. Pöpke nahm das Fläschchen und wollte es Xiana wiedergeben als sie merkte, dass es fast leer war." Trink ruhig. Das wird dir gut tun." Wehrte Xiana ab. Pöpke nahm den letzten Schluck und steckte das Fläschchen ein. Die zwei Frauen schauten sich an und nickten sich entschlossen zu bevor sie wieder zu den drei Männern auf dem Achterdeck schauten und abwarteten.
Zwischenzeitlich....auf der Drakara
Jerkov schaute ungläubig und fasziniert auf die gelbe wehende Flagge für wenige Momente schienen seine Gedanken um die steinerne Stadt Harrgon und dem Falghaten zu kreisen. Er selbst war beinahe ins Demut gegangen, als er die Farben seines geliebten Falghaten sah.
Irritiert schüttelte er den Kopf und blickte seinen Vas-Kathul an! Dieser schien sich schon gefasst zu haben den er rief mit seiner tiefen und wie immer gefasst ruhigen Stimme zum Käptain:
Signalisiert an die Falghorat Krat angreifende Ketzer und gebt Alarm!
Im Hintergrund schepperte die Deckglocke und die Geschützmanschaften rannten zu Ihren Stellen.
Jerkov wusste nicht viel von Seefahrerei aber doch soviel, das bei dem Seegang und diesem Schiff das ein recht schwieriger Kampf werden könnten, außer die restlichen Schiffe konnten rechtzeitig aufschließen!
Im nächsten Moment gab es ein großen Knall und Wasser schäumte vor dem Bug der Drakara auf! Feuerrohre! Jerkov schluckte nur die Falghorat Krat und die Akaron waren mit den neuartigen Waffen bestückt.
Die Drakara, die Straken und die Sethar waren noch Schiffe der ersten Generation. Ihre Bewaffnung bestand nur auf dem Bug angebrachten Katapulten und auf dem Deck aufgemotzte Ballisten. Die einzig wirklich wirksamen Waffen waren die Flammenspeier, die vorne über den Sporn angebracht waren!
Es-Kathul, macht eure Männer bereit, ich hoffe wir bekommen die Möglichkeit auf einen Enterkampf!
Jerkov schaute seinen Vas-Kathul an und zögerte!
Ich weiß! Aber wir haben einen Eid geschworen und ob es hier beginnt oder zu Hause, spielt eigentlich keine Rolle!
Jerkov nickte kurz und wirbelte herum mit dem Gebrüll eines Es-Kathul trieb er die Männer an die Waffen! Während der Vas-Kathul auf das elegant dahinziehende Schiff blickte, der Käptain hatte verstand genug nicht vom Kurs zu weichen und sie versuchten direkt auf das feindliche Schiff zu halten!
Der restliche Flottenverband versuchte sich in Formation zu drehen, was aber aufgrund Mangel der Kommunikation etwas schief ging. Zwei Schiffe drehten Steuerbord ab die Falghorat Krat und die Akaron, die restlichen drehten Backbord ab und waren wohl aufgrund des Windes wohl als einziges in der Lage schnell genug aufzuschließen!
Die Katapulte und Ballisten wurden gespannt und mit Brandzusätzen geladen! Nur noch wenige Augen blicke und Sie konnten das Feuer eröffnen. Aber Augen blicke können auf der See eine kleine Ewigkeit sein!
Die Alarmglocken des Feindlichen Schiffes wahren nicht zu überhören, die anderen Schiffe waren Gewarnt, nun galt es eile einzulegen, Jocke würde ungerne eines der Schiffe entkommen lassen, jedes Schiff das ihnen hier entkommt dient als Verstärkung im Tineranischen Meer, und das gilt es zu vermeiden. Jocke wartete auf die Befehle von Hein, schätzte aber schon den Plan für ein Ausweichmanöver ab.
Die wenigen Augenblicke kamen Xiana wie Stunden vor. Sie konnte nicht länger hier unten stehen bleiben und warten. Sie nahm Pöpke am Arm und zog sie hinter sich her auf das Achterdeck, sie hatte ja gesagt sie würde das Mädchen nicht aus den Augen lassen. Oben stellte sie sich neben Jocke und legte ihm eine Hand auf den Arm. Er konzentrierte sich gerade mächtig. Hein und Piet beobachteten was die Gegner taten. Sie wollten sich formieren was aber nicht recht zu klappen schien. Jocke drehte den Kopf zu Xiana und wollte gerade ertwas sagen "Geh.." doch er kam nicht dazu seinen satz zu beenden. "Versuch gar nicht erst mich vom Achterdeck zu schmeißen!!!!" der Tonfall war grob, doch sanfter fügte sie hinzu " Ich möchte so lange wie es noch möglich ist in deiner Nähe bleiben. Wer weiß wann wir das Nächstemal so zusammen stehen können. Ich brauch jetzt deine Nähe um Mut und Kraft zu schöpfen." Sie beugte sich zu ihm herüber, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drückte seinen Arm ganz fest. Auf geht´s, dachte sie sich. wir werden das schon irgendwie hinbekommen...
Jocke wollte Xiana wirklich vom Achterdeck schicken... Hier ist ein Gefährlicher Angriffspunkt, wenn ihr etwas zustoßen würde, würde er sicher Sterben... Einen solchen verlust würde sein Herz zum Stillstand bringen dachte er. Aber er konnte sie nicht wegschicken, das wusste er, sie würde sich mit Händen und Füße wehren, und das wollte er nicht. Der Steuermann blickte von Xiana wieder zu Hein und hoffte darauf, das alles gut ausgehen würde.
Zum erstenmal verspürte er Angst... Angst einen Menschen zu Verlieren den er Liebt, denn schon einmal hatte er einen solchen Menschen verloren, und der Schmerz war groß, nur diesmal würde es nicht zum Schmerz kommen, das wusste er, er würde direkt Sterben, vor Trauer.
Fedder-Jan schaute von seinem Posten auf Deck hinauf zum Achterdeck und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, wie die beiden kleinen Frauen da zwischen den kräftigen Kerlen standen und Xiana anscheinend dem Jocke Mut machte. "So ein Kuss täte mir auch gefallen, aber wenn ich die Xiana danach frage, werde ich schneller kielgeholt, als ich Pieps sagen kann." stieß er seinem Kameraden den Ellbogen in die Rippen. Dann wandte er den Blick wieder in Richtung der heranrudernden Galeere. "Erbauer mach, dass die uns nicht rammen! Wenn doch sind wir nur noch Haifischfutter!" Dann machte er gegenüber dem Feindschiff trotzig eine obszöne Geste.
"Wohlan, der Worte sind genug gewechselt, laßt nun der wahrhaftigen Sache die wahre Gerechtigkeit wiederfahren. Auf edle Kameraden, zum Kampf! Sieg oder Untergang!" rief der heldenhafte Kapitän Speigatt den edlen Seeleuten zu.
So wurde der Beginn der Kampfhandlungen später in den Büchern beschrieben. Tatsächlich hat sich der Beginn etwas anders abgespielt.
Hein blickte durch das Fernrohr noch immer auf das Schiff, das sich ihnen gegen den Wind näherte. Noch immer keine Reaktion. Von der Berta kam ein "Klar!"
"Verfickte Scheiße!" murmelte Hein van Fleet in seinen Bart. "Diese verdammten Idioten!"
"Los, ihr verdammten Seeratten, schießen wir die Hurensöhne in Grund und Boden! Feuer!"
Die Geschütze bellten heiser und lautes Gegröle rauschte über die Braut.
Knapp neben dem Bug der Galeere spritzte das Wasser auf.
"Ruder hart Backbord. Klar für Halse!" Brüllte Hein über das Deck.
"Geschütze ohne Befehl feuern sobald das Schiff im Visier ist! Weiterhin Steingeschosse, normale Ladung!"
Kaum war die Braut herum sprachen die Geschütze. Ein Geschoss spritzte wieder nur Wasser auf, das andere durchschlug die Reling des Vorderkastells der Galleere, riss ein Bein eines Matrosen ab schlug ein Loch in eine Decksplanke.
"Ruder hart steuerbord! Fertigmachen für die Halse!" brüllte Hein.
Er schaute zu der Galeere. Sie war noch etwa 1500 Klafter entfernt.
Wieder sprachen die Geschütze. Ein Geschoß fetzte ein etwa faustgroßes Loch in das Segel. Das zweite durchschlug über der Wasserlinie die Bordwand am Bug.
Wiederum begann sich die Braut zu drehen.
Vadder stand kurz davor, vor lauter Wut in die Bordwand zu beißen. Drei Salven und nur ein ernster Treffer. Und da erfrechte sich dieser Heino, ihn zu fragen, ob er mit dem Geschütz umgehen könne. "Herr Hein, mit Verlaub, das kann ich besser! Lasst mich nur einen Schuss abgeben! Wenn's nichts wird, habt Ihr nicht viel verloren."
Schnaufend hing Fedder an einem der Enden, mit denen gehalst wurde. "Zielt vernünftig, ihr blinden Maulwürfe! Ich hab keinen Bock, mich mit der ganzen Bande da drüben rumprügeln zu müssen! Die sind nur 10 mal soviele wie wir! Das wäre unfair von uns!" Dann blafft er Vaddern an: "Lass die Stückmannschaften ihre Arbeit machen und kasper denen nicht dazwischen, alter Mann!"