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leithian o hithu

Re: leithian o hithu

Eîwyn schrak hoch. "Natürlich. Lasst uns gehen..." Sie schwang sich auf Tagert und wartete bis Nestan hinter ihr saß. Er wollte nach den Zügeln greifen. "Ich würde das nicht tun... Er ist manchmal etwas bockig, wenn ihn Fremde führen wollen..." sie überlegte kurz. "Natürlich seid Ihr kein Fremder... Aber für ihn meine ich..." meinte sie nachdenklich und nahm die Zügel in die Hand.
Sie gab dem Pferd das Zeichen loszugehen und führte es durch den Wald zum Berg hin.
"Ich habe, als ich auf einen Baum geklettert bin einen Pass gesehen. Wenn wir den durchreiten müssten wir in der Nähe der abgegangenen Lawine wieder zurückkommen."
Eîwyn brachte das Pferd zum traben und bald waren sie auf dem Gebirgspass.
Ihre Sorge galt den Elben. Was wenn sie die Lawine nicht überlebt hatten?
"So wollt Ihr denn sicher bald zurückkehren um Eure Herrschaft anzutreten. Dürfte ich mich dann eine Zeit lang in Euren Landen aufhalten?
Bis der Zeitpunkt reif ist?" nachdenklich blickte sie geradeaus und der Wind pfiff ihn um die Ohren.
Sie lehnte sich etwas nach vorne "Ganz ruhig... Das ist nur der Wind." flüsterte sie dem Pferd zu, welches daraufhin kurz Luft durch die Nüstern schob.
"Ich habe ihn selbst zugeritten." sagte Eîwyn, mit etwas Stolz in der Stimme.
"Ich weiß aber nicht mehr, wieviele blaue Flecke mir das gekostet hat." meinte sie leise lachend.
Sie tätschelte im Reiten den Hals des Tieres.
"Solltet ihr Hunger haben, in der Satteltasche ist etwas Brot... Ich weiß aber nicht, ob es noch essbar ist... Es ist sicher steinhart..."
Eîwyn drehte sich kurz um, und wendete auf einer Plattform das Pferd. Von hier aus konnte man die Grenzen ihres Landes in der Ferne erahnen.
"Ihr verzeiht..." Die junge Frau stieg vom Pferd und stellte sich an den Rand der Plattform und starrte in die Ferne.
"Irgendwann... Hole ich mir, was mir gehört!" rief sie in den Wind, war sich aber bewusst, dass es niemand hören würde, außer Nestan und Tagert. Dann stieg sie wieder auf und gab dem Tier das Zeichen etwas schneller zu gehen.

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Re: leithian o hithu

Sie ritten los über den Pass. Von dort oben hatte man eine weite Sicht. Ausserdem war es eigenartig wenn man zurückblickte, grünte alles und Blumen blühten, und wenn man nach vorne schaute, war alles weiss und kahl.
„So einfach ist es natürlich auch wieder nicht“, antwortete Nestan auf die Frage von Eîwyn, ob sie sich dann für eine Weile in Revianna aufhalten darf, „Wie Ihr wisst, hat mich mein Bruder schon einmal betrogen, es wird im nicht zu wider sein, es erneut zu tun. Ich muss meinen Angriff vorausplanen. Ich kann nicht einfach in den Thronsaal marschieren und mein Anrecht auf den Thron zurückverlangen...“ Eîwyn hielt an einer Plattform und schrie so laut, dass es wohl ihr Bruder hören musste.
Eîwyn ritt schneller. Es begann zu schneien, pralle Schneeflocken fielen vom Himmel, der sich auch allmählich verdunkelte wegen den Wolken. „Ein Sturm kommt auf, wir sollten nicht mehr lange umherreiten und uns bald eine Schlafstelle suchen.“ Eîwyn nickte.
Eine halbe Stunde später dämmerte es bereits, und die Beiden hatten noch immer kein Lebenszeichen von Hûril und seinen Gefährten gefunden. „Dort drüben ist eine Höhle, lasst sie uns anschauen“. Eîwyn zog an den Zügeln und ritt in Richtung des Höhleneingangs. Nestan sprang vom Pferd ab und spähte in die Höhle hinein. „In Ordnung. Wir sind an schlimmeres gewohnt“, er schmunzelte. Dann nahm er die mit Holz gefüllte Tasche, die er von Ergûr bekommen und am Pferd angebunden hatte, und entzündete ein Feuer. Als die Flammen loderten blickte er auf und sah wie Eîwyn in den Schnee starrte. Er stand auf, ging zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. Dann starrte er ebenfalls in den Schnee hinaus und versank in Gedanken.

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Re: leithian o hithu

Eîwyn löste sich sanft, aber doch in einer Weise bestimmt aus Nestans Arm.
Das wollte sie im Moment gar nicht. Zum einen weil es sie noch mehr Verwirren würde und zum anderen, weil sie ihre Verwirrung sowieso nicht einordnen konnte.
Sie setzte sich ans Feuer und blickte hinein. Ihr Hals schmerzte noch immer und sie griff danach.
Die Blutergüsse waren deutlich zu spüren und sie zog den Umhang etwas höher, damit man sie nicht sah.
"Ich glaube wir sollten versuchen etwas zu schlafen..." meinte sie nachdenklich und gähnte etwas gespielt.
"Zumindest ich werde mich hinlegen..." sie erhob sich und legte sich mit dem Gsicht zur Felswand. Mit halb geschlossenen Augen lag sie da und dachte nach.
Was wenn die Truppen ihres Bruders an der Grenze warteten? Was wenn jemand hinter ihr her war.... Sie schob die Gedanken beiseite und dachte an ihre "Famile".
Die Gesichter ihrer Ziehbrüder tauchten vor ihrem Geistigen Auge auf und sie lächelte bei der Erinnerung an die weiten Graslandschaften, über die sie geritten waren und mit Holzschwerten "Elb und Ork" gespielt hatten.
Du siehst aber gar nicht aus wie ein Ork. Nicht einmal mit dem Schlamm im Gesicht! Eîwyn kicherte bei dem Gedanken. Ihre "Mutter" hatte immer geschimpft, wenn sie so schmutzig nach Hause gekommen war.
Plötzlich brach sie in schallendes Gelächter auf und schlug sich die Hände vor den Mund.
Sie drehte sich um. Nestan blickte sie etwas fragend an.
"Verzeiht..." kicherte Eîwyn. "Ich... Denke nur gerade an früher..." der Blick wurde fragender.
"Kennt ihr das Spiel Elb und Ork? Stellt Euch mich, mit 16 Jahren und Schlamm im Gesicht als Ork vor..." sie grinste bei dem Gedanken und verfiel wieder in ein Lachen, das schon fast kindlich anmuten musste.

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Re: leithian o hithu

Nestan legte sich hin, dachte gerade darüber nach, wie unbeholfen er gerade dagestanden hatte, als Eîwyn plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach. Nestan schreckte hoch und schaute sie fragend an. Sie erzählte von ihrer Kindheit. ‚Elb und Ork. Das habe ich auch manchmal mit meinem Bruder gespielt’, dachte Nestan und musste schmunzeln. „Euch kann ich mir wirklich nicht vorstellen als Ork, aber das Spiel ist mir in guter Erinnerung. So oft hatte ich es mit meinem Bruder Edraistan gespielt. Und er wollte immer der Ork sein. Ich stellte mich aber immer ungeschickt an, ich konnte nie fies zu ihm sein“, zuerst hatte Nestan noch ein Grinsen im Gesicht, dann verzog sich sein Gesicht zu einer wütenden Miene, „Alles hat sich geändert seit anhin. Wie gut sind wir miteinander ausgekommen, ich... ach was soll das, ich will Euch nicht auch noch mit meinen Sorgen belasten.“ Darauf legte er sich hin und versank in Gedanken. Das warme Feuer machte ihn kurzerhand schläfrig. Er hörte zwar noch das Knistern des Feuers, aber es schien im weit entfernt zu sein... Da stand Edraistan vor ihm, sein Gesicht war nur ein schwarzer Fleck, seine Haare züngelten wie Flammen auf und ab, und eine unheimliche Mischung aus Kreischen und Flüstern gab er von sich. ‚Wage es nicht, zurückzukehren, niemand wird dich mehr erkennen wollen... ICH werde auf immer der Herrscher von Revianna bleiben, denn einen Pakt bin ich eingegangen mit einem Unvergänglichen. Dir wird es für immer verwehrt sein, dein Anrecht auf den Thron zurückzuerlangen...’ ein noch schrecklicheres Lachen ging von ihm aus und seine Gestalt wurde immer undeutlicher, bis sie sich in einen Warg verwandelte. Der Warg, eine Kreuzung aus einem Wolf und einem Bären, fletschte seine Zähne und liess seine Schulterknochen knacken. Er ging in die Knie, setzte zum Sprung an. Er biss Nestan ins Bein und liess nicht mehr los...
Nestan schreckte auf. Sein Bein hatte keinen Bissabdruck, er war noch immer in der Höhle und Eîwyn schlief, zumindest tat sie so. Nestan wischte sich den Schweiss von der Stirn, ‚Das kann so nicht weitergehen, ich muss etwas unternehmen’, dachte er sich und rieb sich die Hände. Denn es war kalt, das Feuer war ausgegangen. Er richtete sich auf und schaute hinaus; die Sonne suchte er oder den Mond, aber beides sah er nicht durch den dichten Schneesturm. ‚Wenn ich nicht zu Fuss unterwegs wäre, würde ich jetzt gehen, aber ich kann mir nicht erlauben, Eîwyns Pferd zu stehlen...’ Er setzte sich rücklings an eine Säule und betrachtete Eîwyn, wie sie dalag. Führwahr, sie hatte wirklich die Gesichtszüge eines edlen Geschlechts, doch wusste sie es geschickt zu verbergen. Nestan wandte den Blick nicht von ihr ab, bis sie nach einiger Zeit die Augen öffnete. „Habt Ihr gut geschlafen?“, fragte er, „Wir sollten langsam aber sicher beraten, was wir nun zu tun gedenken“. Eîwyn rieb sich die Augen und streckte sich. „Ja“, antwortete sie, „Lasst uns überlegen“ Die Beiden schwiegen, bis Nestan die Stille brach: „Lasst uns südöstlich reiten, nach Maenas in Land Himitur, dort wohnt Boron, ein entfernter Vetter von mir. Er traute meinem Bruder noch nie und musste vor ihm fliehen. Denn Edraistan trachtete nach seinem Leben. Dieser Boron ist stark und redegewandt, er wird uns sicher helfen und mit ihm habe ich einen starken Verbündeten“.

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Re: leithian o hithu

"Dann sollten wir aufbrechen..." Eîwyn saß auf und wartete bis Nestan hinter ihr saß.
Sie blickte nachdenklich vorraus und ließ Tagert dann in einen gemächlichen Galopp fallen.
Langsam kamen sie von den Bergen weg in grünes Hügelland.
Ich sollte... Eîwyn verwarf den Gedanken, noch bevor sie ihn fertiggedacht hatte.
Andere Dinge sind jetzt wichtiger.
"Wir sollten dort bei dem Bach kurz halt machen... Tagert muss trinken... Und ich möchte den Wasserschlauch wieder füllen." Sie hielten auf den Bach zu und Eîwyn ließ Tagert trinken. Mit einer Hand hielt sie den Wasserschlauch in den Bach, mit der anderen wusch sie sich notdürftig den Schmutz der letzten Tage aus dem Gesicht.
Als sie fertig waren saßen sie wieder auf und ritten auf einen etwas höhergelegenen Hügel zu.
Nachdenklich blickte Eîwyn über die Landschaft.
"Ist es das dort?" sie zeigte auf eine im Moment nur erahnbare Stadt, von der man nur einen Turm sehen konnte.
Eine nachdenkliche Falte bildete sich zwischen Eîwyns Augen. Und sie stiegen auf Nestans Wunsch kurz ab, damit er die Gegend genauer beobachtetn konnte.
Eîwyn prüfte derweil Tagerts Zaumzeug. "Schon redlich abgeschlissen..." seufzte sie und lehnte die Stirn an Tagerts Hals.
"Ich werd ein neues für dich auftreiben kleiner... Wenigstens du lässt mich nicht alleine..." seufzte sie und tätschelte die Nüstern des Tieres.

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