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In letzter Sekunde

Re: In letzter Sekunde

Endlich war sie eingeschlafen.
Sie träumte schlecht. Sehr schlecht.

Kami wurde wach. Sie war schweißgebadet.
Es waren andere Bilder gewesen. Bilder ihrer Eltern. Sie war bei ihr gewesen als ihre mutter dahingesiecht war.
Sie dachte an ihre letzten worte: "Kami mein Schatz... Tu... immer... was... dein Herz... dir sagt..." und mit diesen Worten war sie damals gestorben.
Sie hatte diese Worte nie verstanden. Doch seit gestern wusste sie was gemeint war.
Aber so einfach war die ganze sache nicht.

Sie öffnete schlagartig das Zelt, rannte bloßfüßig nach draussen in Richtung Hügel.
Diesteln und Splitter bohrten sich in ihre Füße doch das spürte sie nicht.
Auf dem Hügel angekommen fiel sie auf die Knie und weinte. Oftmals schlug sie mit der Faust auf den Boden bis diese ganz blau war.

Stunden später kehrte sie ausgezehrt und am Ende ihrer Kräfte sie ins Lager zurück.
Kamis glasige augen mussten Aufmerksamkeit erregen denn alle starrten ihr nach.
Sie verschwand in ihrem Zelt, fiel aufs Bett und verlor das Bewusstsein.

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Re: In letzter Sekunde

Nach einer Weile wurde ihm langweilig. Unten auf der Straße hatte sich ein Haufen toter Orks angesammelt und immer mehr kamen zu der Stelle und suchten alles ab, aber sie starben alle. Schließlich schlich er sich wieder davon, sprang auf den Mechhorse und ritt zurück. Im Lager bemerkte er sofort eine feine Blutspur die sich quer hindurch zog. Einer der Rekruten gab ihm Antwort: "Diese Wienerin, Kami hieß sie glaube ich, ist barfüßig aus dem Zelt gerannt gekommen, rauf auf den Hügel dort und hat sich eine Weile dorthin gehockt. Dann ist sie wieder mit verweinten Augen zurück in ihr Zelt. Sie hat sich ihre ganzen Füße aufgeschnitten, daher die Spur. Wenn ihr mich fragt haben sie in Wien einiges mitmachen müssen." Golden bedankte sich nicht und ging sofort zu Kami. Sie lag quer auf ihrem Bett und schien zu schlafen, aber als er versuchte sie zu wecken reagierte sie nicht. Das Lacken war voller Blut und ihre Hände und Füße sahen schrecklich aus. Golden rief einen Sanitäter und wurde von denen aus dem Zelt geschickt, damit sie in Ruhe arbeiten konnten. Draußen setzte er sich auf einen Hocker vor das Zelt bis ihn die Ärtze hinein holten. Ihre Verletzungen waren dick bandagiert und man hatte ihr ein leichtes Schlafmittel gegeben. Er nahm einen Stuhl, setzte sich neben ihr Bett und wartete bis sie aufwachte. Als sie ihn ansah, redete er auf sie ein: "Mach doch nicht immer solche Dummheiten! Dort draußen laufen allerlei Späher und Spione rum, es ist einfach noch zu gefährlich für dich - vor allem barfüßig! Versteh doch, es geht mir dabei nicht um die Mission. Ich mache mir sorgen um dich." Er sah ihr in die Augen, die von Tränen verwaschen und traurig aussahen.


Bote der Tage von Einst

Re: In letzter Sekunde

"Ich mir doch auch... aber... Es wurde mir zu eng... Ich musste raus... Es tut mir leid..."
Sie wich seinem Blick kurz aus.
Sah ihn aber dann wieder an.
"Ich... bin manchmal... nein... falsch... ich bin verdammt dumm..." Sie hoffte dass er verstand was sie meinte.
Es war die tatsache dass sie alles hier durcheinander brachte.
Ihn durcheinander brachte.

Kami setzte sich etwas auf.
Legte die Hand an die Stirn.
Überlegte kurz...
Ihr fiel nicht ein was sie jetzt sagen könnte, sah ihn nur stumm an.

"Ich bin so dumm..." flüsterte sie kaum hörbar.
Ihr schlechtes Gewissen war unwahrscheinlich. Man konnte es ihr wahrscheinlich ansehen. Sie hatte riesige Gewissensbisse. Mit der Aktion, hätte sie das Lager in Gefahr bringen können.
Dessen wurde sie sich gerade bewusst.
"Danke dass du dir sorgen um mich machst..." ihr Herz zeriss fast vor Zwiespalt...

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Re: In letzter Sekunde

"Dafür musst du dich nicht bedanken, dafür kann ich ja garnichts.", entgegnete Golden grinsend, "Und dumm bist du sicher nicht, vielleicht manchmal etwas unüberlegt, aber nicht dumm."
Irgendwie musste er sie doch aufmuntern können, ihr schlechtes Gewissen mindern. "Ich wollte eben nocheinmal die Pläne für unseren Angriff durchgehen und könnte vielleicht etwas ortskundige Hilfe gebrauchen. Wenn du Lust hast, komm in mein Zelt.", sagte er, während er durch ihr Haar strich. Irgendwie müsste er doch die Verantwortung für seine Männer und die Gefühle für Kami kombinieren können! Er stand auf und ging zu seinem Zelt, legte die Rüstung ab und breitete Karten und Pläne wieder auf dem Tisch aus. Danach hohlte er sich etwas zu essen, stellte es daneben und betrachtete nachdenklich, was sie ausgearbeitet hatten. Er durfte nirgendwo ein Risiko eingehen, um nicht unnötig Leben zu gefährden. Sicher war der Krieg gefährlich, aber er musste versuchen schon bei der Planung mit allem zu rechnen. Als Kami auch nach fünf Minuten nicht kam, wollte er die Hoffnung schon aufgeben, sie heute nocheinmal zu sehen.


Bote der Tage von Einst

Re: In letzter Sekunde

"Da bin ich... Hat etwas länger gedauert als ich geplant hatte..." sie lächelte ein wenig...

Kami besah sich die Karten.
Einige Felder waren gefärbt, andere unbelassen.

"Diesen Teil würde ich erst einmal auslassen..." Sie zeigte auf den westlichen Teil von Wien. "Es ist vollkommen zerstört und hier ist das Hauptlager der Orks..."

Sie überlegte lange... Betrachtete lange die Karte.
"Hier... da war früher ein Armeehauptquartier... Es gibt dort einen geheimen Bunker. Sollten die Orks ihn noch nicht geplündert haben, müsste es dort Waffen geben... Wie gesagt... falls die Orks ihn nicht schon ausgeraubt hatten."

Nachdenklich strich sie mit den Fingerspitzen über ein kleines Fleckchen im westlichen Teil von Wien.

Golden sah sie fragend an.
"Da habe ich früher mit meinen Eltern gelebt.... Ich war noch klein als sie starben... Es war eins der ersten Häuser die zerstört wurden."

Sie erinnerte sich daran, wie jemand ins Haus gestürmt kam. Ihr Vater war seit einem Jahr im Krieg.
sie hatte sich an einen ihrer großen Brüder geklammert. Der andere war gefallen... "Los! Los raus mit euch... Die Orks kommen..." Sie konnten flüchten. Runter in die Kanalisation. Ihr Bruder half ihr eine Steigung zu überwinden und dann kam das Wasser und er wurde fortgerissen.

Kami schloss die Augen.
"Dieser Teil wird vom Widerstand kontrolliert. Es ist nicht viel... Aber dort ist man relativ sicher..." Sie zeigte ihm wieder ein Stück von der Landkarte.
"Sonst noch etwas das du wissen willst?" Kami sah ihn fragend an.

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