Ich bin eigentlich ein Freund der Kommentierungen von Ron Ringguth, auch wenn ich ihn länger nicht mehr gehört habe. Sicher neigt er oft zu sehr laxen Vorstellungen, aber er hebt sich mit seinem Stil deutlich von anderen ab.
Besonders aber die schlechte Bewertung von Huster wundert mich, er als Ex-Gewichtheber sollte doch eigentlich bessere Punkte bekommen. In den letzten Jahren haben die beiden ja sehr oft Gewichthheben kommentiert und dort immer sehr gute Leistungen abgeliefert. Desweiteren versuchen sie sogar, durch persönlichen Einfluss den Sport fernsehtauglicher zu machen. Sehr seltsam.
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Ach so
Also sie waren(zumindest heute) total unmotiviert.....Huster hat auch fast nichts gesagt und beide waren wirklich schläfrig. Ich bewert auch nur das, was ich gesehen habe. Gerechtigkeit ist mir wichtig, ich versuch eigentlich niemanden zu bevorteilen oder benachteilen. Aber Kompetenz war nicht ansatzweise zu erkennen.
Eher schienen beide froh, dass die Übertragung eine halbe Stunde früher als geplant zu Ende war....
Ringguth ist jemand, der seine Laune nicht versteckt. Leider ändert sich die während Übertragung sehr oft und er hat dann auch sehr schwache Phasen dabei. Früher fand ich ihn auch ganz gut. Aber es ist lange her, obwohl ich ihn alle 1-2 Monate höre, dass er ich ihn einmal in guter Form erlebt hab.... Beim Motorrad ist er sicher noch am Besten, beim Rodeln und beim Bahnrad ist er ähnlich schläfrig, wie er heute war....
Huster kannt ich bisher nur von der WOK-WM, die er schon öfters kommentiert hat. Aber bei den 15 Gewichthebern die ich gehört hab, haben beide nur zu 3 oder 4 mehr als den Namen gewusst. Ich kann nichts bewerten, was nicht da war
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Nachdem Donald die beiden am Sonntag so gelobt hat, hab ich nun heut doch noch einmal geschaut. Keine Frage, es war besser, aber so wirklich überzeugend ist das dennoch nicht...
Ron Ringguth bekommt 4 Punkte!
Marc Huster bekommt 2,5 Punkte!
Huster bringt zwar manchmal seine Hintergründe ein, aber irgendwie ist er einfach zu leise. Gut, am Sonntag war er noch zurückhaltender, aber dennoch ist das nicht gerade viel gewesen, was er heut gesagt. Ringguth kommentiert den großteil der Übertragung, nur bei wenigen Athleten hat Huster die Informationen an den Mann gebracht. Ringguth war auch rhetzorisch etwas besser als sein Kollege und hat angenehm seinen Sarkasmus eingebracht. Dazu war Huster leider weiterhin eine Schlaftablette mit nicht so geringer Dosis. Positiv aber: Die Erklärungen der Stöße und die anderen fachlichen Details waren recht gut. Ringguthh war außer ein paar Hängern gar nicht so unemotional, aber dafür war es fachlich natürlich doch schwächer als sein Kollege. Dennoch: Eine ordentliche Steigerung!
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Meine Bewertungen quer durch den Gemüsegarten der Randsportarten geht weiter: Während heut Morgen noch Fußball() anstand, kommt nun also Curling:
Christopher Bartsch gebe ich 1 Punkt!
Ich versteh durchaus etwas von Curling und kenne auch die Fachausdrücke. Aber die beiden haben eigentlich gar nichts grundsätzliches erklärt und dafür ständig mit Begriffen, wie "Haus", "Cornergarde" etc um sich geworfen. WEnn das überhaupt sagen kann, den Herr Bartsch hat ja eigentlich mit gar nichts um sich geworfen, sondern sich eher im Schweigen geübt, während Ulli Kapp minutenlang alleine gerdet hat, ohne, dass sich Bartsch zu Wort meldete. Analytisch war's dann eigentlich ganz gut. Aber Informationen hatte er gar keine und dazu noch einen ziemlich monotonen Stil. Co-Kommentator Kapp hat seine Sache gut gemacht, mit Bartsch war ich aber gar niht zufrieden.
Ob solcher Leistungen erstaunt es mich doch, dass er in der Tabelle letzten August noch auf P4 rangierte, aber er fiel ja dann raus, weil er nur 2 Bewertungen erhielt....
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Ja hab mir das auch mal gestern zum Schluss angeschaut da war das genauso Kapp erzählt immer was und Bartsch war sehr zurück halten und sagte immer zwischendurch etwas ziemlich langweiliger Kommentar finde auch die Sportart nicht so interessant in Kanada soll das ja sehr beliebt sein die Curler da vedienen ziemlich gut
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Curling kann schon spannend sein. Ich schau es nicht oft, aber der Sport selbst ist nicht so langweilig. Ähnlich wie Snooker halt ein sehr taktisches Spiel, nur eben anders
aber, wie das vor allem Bartsch kommerntiert hat, war es ziemlich schwach. Als Kommentator kann man nicht nur den Experten reden lassen, da muss man sich selbst auch etwas, zumindest mehr als Bartsch, einbringen. Vom Curling hat er ja Ahnung. Er spielt es ja selbst auch...
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Ich hab heut wieder Gewichtheben geschaut:
Ron Ringguth bekommt 5 Punkte!
Marc Huster gebe ich 4,5 Punkte!
Es gefiel mir heut schon! Die beiden harmonierten richtig gut und haben als Team perfekt funktioniert. Die abweichungen von Ringguth waren auch im Rahmen und teilweise ist auch Huster drauf angesprungen. Teilweise auch ganz kritische Betrachtungen von Ringguth, während Huster großteils analysierte, aber auch immer wieder den bogen zum Sportlichen spannte, als Ringguth abwich. Ringguth hatte jetzt nicht die Expertise um sich mit Huster auf Augenhöhe zu unterhalten, aber er hat den Mitkommentator(agiert ja nicht als klassischer Experte) gut eingebunden. Huster war wieder eher langweilig, auch Ringguth hatte lahme Phasen, war aber im Spannungsaufbau auch schon besser als zuletzt. Ich war ganz zufrieden!!
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Hier kommt also meine heutige Wertung für Paris-Roubaix:
Alles in allem muss ich sagen, dass ich von der ersten Übertragungshälfte enttäuscht war, danach kamen Karsten & Ulli aber in Fahrt. Dennoch waren meine Erwartungen allgemein etwas höher nach der zuletzt so gut begleiteten Flandernrundfahrt. Hier kommt sie also, meine bisher wohl längste verbale Bewertung seit Forumsbestand:
Ulli Jansch bekommt 3,5 Punkte!
Das war eine in Teilen der Übertragung ungewohnt schwache Vorstellung von Ulli Jansch. Schon die Einleitung gefiel mir nicht und schien mir eher am Ziel vorbeizuschießen. Die Assoziation der Hölle des Norden mit dem RTL-Dschungelcamp hätte ich eher einem Mann wie Wasser in der F1 zugetraut. Da war er zuletzt bei der Ronde schon viel stärker, und dieser Endruck der ersten 2-3 Minuten sollte sich in den 194 folgenden Minuten verstärken. In der ersten Rennhälfte war es vor allem er, der sich nicht mit Ruhm bekleckerte, sondern eher unkonzentriert agierte. Zudem war er schläfrig, wie selten! Gute und treffende Analysen zum Rennen und zum Rundherum fehlten die ersten 50-60 km fast komplett. Er schien auch Migels durch seine schlechte Laune etwas mitzuziehen, auch der war zu Beginn sehr unemotional und hat das Geschehen langweilig transportiert. Das was er sagte hatte oft sehr wenig Bezug zum Rennen, die Informationen schienen schlecht gewählt und waren einfach nicht so spannend. Ich hab ja viel recherchiert zu Paris-Roubaix und hätte mir z.B. eine ausführliche Favoritenanalyse gewünscht, in der die beiden die Meinungen der Fahrer vor dem Rennen etwas erklären und die Mannschaftstaktiken analysieren(So war es auch zuletzt bei der Flandernrundfahrt). Aber stattdessen zeigte sich Ulli in exzessiver Weise zitierfreudig und brachte Infos quer durch den großen Gemüsegarten des Profiradsports. Zusätzlich möchte ich nicht vergessen, dass er Migels in den ersten 1:30 Stunden des Rennens fast die ganze Arbeit hat machen lassen und sich eher im Schweigen übte. Was den schlechten Gesamteindruck abrundete, war sowohl eine hohe Anzahl an rhetorischen, wie fachlichen Fehlern. Der Rennüberblick fehlte in den entscheidenden Situationen, wie dem Wald von Arenberg auch ein bisschen, da bin ich Stärkeres gewöhnt. Die Krone setzte er sich aber im Stile eines Napoleon nach der härtesten Passage des Rennens selbst auf: Nuyens noch in der Gruppe dabei. Ich staunte nicht schlecht, als ich das gehört hab. Der Rabobankmann stand (nur zur Erklärung) nicht einmal am Start, weil er sich auf Amstel Gold nächste Woche vorbereiten wollte. Die 2 Rabobankfahrer in dieser Gruppe waren Hayman und Flecha. Nun gut, die Übertragung dauerte 3:20 Stunden, da darf man sich auch einen Fauxpas erlauben. Aber wo viel Schatten, da auch Licht: Die letzten 60 Kilometer des Rennens war Ulli fachlich wieder in seiner ganz eigenen Jansch-Liga. Er hat ab diesem Zeitpunkt deutlich mehr gesagt und brillierte fast wieder mit sehr tief greifenden Analysen und interessanten Nebengeschichten. Er erkannte Situationen schnell und rundete das Rennen mit Erzählungen zum Training auf Kopfsteinpflaster, dem Werdegang von Devolder(Da hat er teilweise noch Details gewusst von Gesprächen mit Demol oder Lefevre von vor 3-4 Jahren) und einigen anderen Detailaspekten ab. Er ist ein topkompetenter Kommentator, das will ich schon klarstellen und hatte heute schlicht nicht seinen besten Tag. Ein anderes Beispiel hätte ich noch, wo er neben sich stand: Er meinte nämlich 20 km vor dem Ziel glatt, das Kopfsteinpflaster von Carrefour de lArbre sei schon geschafft, dabei stand es 16 km vor dem Ziel an. In der entscheidenden Sektion(Carrefour de lArbre) war er wieder etwas durcheinander und konnte das Rennen nicht sofort einordnen, aber dafür war er am Ende wieder sehr solide. Die letzten 15 km gefielen mir wieder ganz gut und er konnte die 3,5 Punkte noch unter Dach und Fach bringen, immerhin etwas!
Karsten Migels bekommt 5,5 Punkte!
Bei ihm zeigt sich ein fast deckungsgleiches Bild, wie bei Kollege Jansch. Am Anfang sehr wenige Infos und eher unemotional. Vor allem bei ihm hatte ich dort, zu Beginn der Übertragung(km 130 km 110) fast das Gefühl, es sei ein Zwang diesen Klassiker zu kommentieren. Er war zwar deutlich aktiver und präsentiert als Ulli, aber die Art wie er es kommentiert hat war eher mau. Er kam aber, wie bei einem Steigerungslauf, Stück für Stück besser in Form, und das in einem einzigen Rennen. Migels wurde dann auch sprachlich sehr viel souveräner. In der ersten Übertragungsstunde passierte es ihm doch öfters, dass er Sätze verdrehte und unpassende Worte verwendete. So passierten ihm 7 von 11 gezählten Versprechern in den ersten 20 Minuten der ESP-Übertragung. Von den Informationen her, waren immer wieder gute Ansätze dabei, aber er führte die angeschnitten Thema oft nicht weiter aus, sondern beschränkte sie auf 2-3 Sätze. Im Wald von Arenberg gefiel es mir dann schon besser. Er drückte etwas auf die Tube und zeigte dort schon mehr Freude am Rennen. Die inhaltliche Leistung wurde auch immer stabiler und besser. Im Gegensatz zu Jansch hatte er auch nach dem Wald von Arenberg einen ganz guten Rennüberblick. Er hat sich zwar auch 1-2 Mal verschätzt, aber die Rennsituation nach so einem entscheidenden Sektor richtig einzuschätzen, ist sehr schwierig! Dennoch fiel auf, dass der sonst so schlagfertige Baden Württemberger etwas länger brauchte um Fahrer zu erkennen, oder die Situationen zu erfassen(Das fiel auch in Mons-en-Pévèle, einer der schwersten Passagen, auf). Ab diesem Zeitpunkt verbesserte er sich vor allem in einem Bewertungskriterium immens: Dem Spannungsaufbau und der Emotionalität. Ab dort machte es richtig Laune ihm zuzuhören. Mit der Spannung stieg schön langsam auch der Inhalt. Mit der steigenden Rennbrisanz, stieg auch sein Drang nach Informationsweitergabe und das machte er ab dort auch recht gut. Sprachlich gefestigt und mit einer guten Mischung aus Rennbetrachtung und Nebeninformationen kommentierte er die letzten 2/3 des Rennens. Zwischendurch konnte ihm zwar Ulli etwas die Show stehlen, aber am Ende der Übertragung war es wieder er, der das Rennen fast schon mustergültig begleitete. Ein paar Fehler waren immer dabei, ein paar kleinere Hänger auch, aber penibel genau auf Kleinigkeiten achten, das möchte ich bei einer solchen Marathonübertragung nun wirklich nicht. Vor allem im Emotionalitätsbereich gegen Ende sehr stark, da färbte das wahrlich packende Geschehen schon auch auf den Kommentar ab, was ihm auch noch die 5,5 Punkte für den heutigen Sonntag absicherte!
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Nun ist Schlaf ja gesund, aber eine Sportübertragung sollte ihn nicht fördern. Während der WDR nach diesem Prinzip aber vorging, hab ich im laufe des Nachmittags verstärkt auch ESP geschaut, also die völlig uninteressante Türkeirundfahrt:
Dafür, dass das Rennen wahrlich nicht viel zu bieten hat und wohl eher nur ein ESP-Pausenfüller ist, konnte ich zufrieden sein. Hier wieder eine sehr kurz gehaltene Bewertung:
Karsten Migels bekommt 4 Punkte!
Gerd Leinauer gebe ich 2 Punkte!
Es war emotional viel besser, von beiden, aber Leinauer verdirbt sich durchschnittliche Punkte, wie eigentlich regelmäßig, mit sprachlichen Fehlern in Masse und einer Betonung von Sätzen/Worten/namen, die abenteuerlich war. Infos hatten Migels und er ungefähr gleich viele. Migels war dafür halt nicht so stark wie sonst, weil er sich dem Event zu stark anpasste und eher unspannend kommentierte. Auch im Finale nicht ganz die sonstige Übersicht, sonst aber okay!
Re: Kommentatorenbewertung Eurosport
Ich hab eben im hintergrund Tennis gehört: Jürgen Höthker bekommt 1 Punkt!
Die Harkkritiker sollte ihn einmal hören: Er schafft es als einziger anderen Reporter sich dieser Monotonie anzupassen. Dazu etwas peinlich, dass er 4 Minuten lang nicht bemerkte, dass ESP schon auf Sendung war und erst dann die zUschauer begrüßte. Dazu kamen keine Informationen zum Turnier oder den Spielern, wenigstens war die analyse ganz okay, aber nicht vergleichbar mit Faßnacht und Stach.
Dennoch, war ein schönes Spiel, mit außergewöhnlich gutem Damentennis