Vampire - DarkMoon - InPlay

Die nächste Nacht bricht an

Die nächste Nacht bricht an

ich wache auf, rege mich vorsichtig. das erste, was ich spüre ist satais zunge in meinem gesicht. ich schiebe ihn von mir, setze mich auf.
scott schläft noch.
lester hat mich auch bereits gehört, er macht die tür auf, schiebt sie einen spaltbreit auf und steckt den kopf herein.
ich lehne mich gegen die wand, satai legt sich wieder neben mich, den kopf auf meinen beinen.
ich beobachte scott, muss an gestern nacht denken, wie es sich anfühlte, ihn zu verlieren. ich mag nicht daran denken.
leise fange ich an ein lied zu singen, satai spitzt die ohren, bleibt aber liegen.
ich beobachte scott, gucke, ob er aufwacht, doch meine gedanken schweifen ab zu der zeit, als ich dieses lied hörte. weh mütig denke ich daran zurück, sehe meine eltern, meine geschwister vor mir, erinnere mich an das gefühl von geborgenheit. es tut weh an sie zu denken und an das was geschah.
meine augen leuchten in dem schwachen licht, sie sehen durch scott hindurch in eine zeit, die lange vorbei ist


__________________________________
Aufgeben ist das letzte,
was man sich erlauben darf

Re: Die nächste Nacht bricht an

Habe ich das Radio angelassen? Leise und durch den Halbschlaf gedämpft höre ich den Gesang. Ich brauche einen Moment, bis ich Nikitas Stimme erkenne. Sie ist noch hier...

Verschlafen mache ich die Augen auf, schaue zur Decke. Nikita sitzt links von mir, nahe der Tür. Ich schaue nicht hin. Ich habe in meiner Kleidung geschlafen, so dass sie jetzt kraus und knittrig ist.

Es ist ein schönes, aber trauriges Lied, das Nikita singt. Es gefällt mir, passt es doch im Moment genau zu meiner Stimmung. Ich seufze, sage aber kein Wort. Ich weiß nicht recht, wie ich anfangen soll.


Re: Die nächste Nacht bricht an

es schmerzt mich an sie zu erinnern, es ist als wäre es gestern als ich sie verloren habe, ich habe sie nie wieder gesehen.
eine träne rollt meine wange herunter.
noch immer ist mein blick auf etwas gerichtet ws nicht im hier und jetzt ist.
ich sehe sie vor mir, alle, wie sie ums feuer sitzen, wie wir lachen, ich höre die lieder, höre uns alle gemeinsam singen.
es tut weh. meist schaffe ich es diese bilder zu verdrängen, doch die nacht gestern, das was scott sagte, hat die wunde fast wieder aufgerissen, trtz der jahre, die seitdem vergangen sind. aber woher soll er es auch wissen? ich habe es ihm nie erzählt.
leise singe ich weiter vor mich hin, bemerke nicht, wie die träne weiter kullert.
ich bin in meiner vergangenheit verhaftet, will sie nicht loslassen, will nicht in das jetzt zurück, die welt ist so kalt so leer...


__________________________________
Aufgeben ist das letzte,
was man sich erlauben darf

Re: Die nächste Nacht bricht an

Noch immer singt Nikita. Kurz schließe ich die Augen. Ich verspüre ein wenig Hunger, ich muss heute jagen gehen. Langsam richte ich mich auf, setze ich seitlich auf den Bettrand, Nikita den Rücken zugedreht. Gedanken wirbeln mir wieder durch den Kopf. Wie schön war der Schlaf gewesen, ohne Gedanken, ohne Träume, einfach nur schlafen.

Ich versuche, Worte zu finden, aber es gelingt mir nicht. Ich möchte Nikita etwas sagen, aber ich weiß nicht genau, was. So bleibe ich dort sitzen, die Arme auf den Knien gefaltet, schaue zu Boden. Verdammt, Scott. Sag was. Nur was? Ich habe keine Ahnung.


Re: Die nächste Nacht bricht an

die bilder wirbeln um mich herum, ich will sie festhalten, will die zeit zurückdrehen, aber es geht nicht, ich weiß es, ich habe es so oft versucht, all die jahre, habe versucht es zu vergessen, doch kann ich es nicht. die erinnerungen sind ein teil von mir.
sie sind fort, vergiss das nicht, das war einmal, aber es wird nie wieder so sein, egal was du tust.
ich höre auf zu singen, zwei weitere tränen fließen meine wangen hinunter, ich merke es nicht, satai winselt leise auch lester jault einmal kurz auf und schiebt sich ganz durchdie tür, er stupst erst mich an, doch ich reagiere nicht, versuche noch immer krampfhaft die vergangenheit festzuhalten, nicht die leere zu spüren, die angst, dass scott doch geht und ich wieder alleine bin. ich weiß nicht, ob ich noch einmal die kraft hätte von vorne zu beginnen, ich glaube nicht.
dann läuft lester zu scott rüber, stößt ihn an.
ich lege den kopf in den nacken, schließe die augen, kehre langsam in die wirklichkeit zurück, es tut weh, aber der schmerz wird vergehen, wie so oft in den letzten jahren, er muss vergehen.
ich lausche, während das letzte bisschen blut aus meinen augen die wangen runterläuft.
ist scott wach? ich höre ihn auf dem bett herumrutschen. warum sagt er nichts?
ich habe angst.


__________________________________
Aufgeben ist das letzte,
was man sich erlauben darf