irgendwer nähert sich mir, ich weiß nicht wer, ich fauche. bleib mir bloss vom leib, komm ja nicht näher oder ich garantiere für nichts. ich ducke mich tiefer in die ecke, meine ganze haltung drückt kampfbereitschaft aus und die angst, die ich verspüre. wag es ja nicht und fass mich an, die hand ist schon zum schlag erhoben. "Beruhige dich, Nikita." es ist scott, er versucht, mich festzuhalten, doch ich weiche ihm aus, er war bereit ihnen sein blut zu geben. warum scott, warum? merkst du nicht, dass sie uns so weit erniedrigen wie sie können, wer weiß, woru sie dann in der lage sind. ich weiche weiter von ihm zurück, werfe immer wieder hektische blicke in richtung des prinzen, des ghouls der tür. eine falsche bewegung von euch und ihr werdet es bereuen. "So schlimm ist das doch nicht. Du gibst ihm ein wenig von deinem Blut, dann unterhalten wir uns noch ein wenig mit ihm und dann gehen wir wieder. Ganz ruhig. Es wird schön hier werden." ich höre scotts stimme, höre seine worte, wie durch eine wnd, hohl,dumpf klingen sie, ich verstehe ihre bedeutung, doch ich kann es nicht verstehen. er ist irgendwie... anders. ich wende mich ihm zu ohne allerdings die anderen zu vernachlässigen. ich weiß, dass sie mich so eigentlich nicht verstehen können, es ist eher ein knurren und fauchen, als wirkliche sprache, doch zu mehr bin ich derzeit nicht wirklich in der lage, dafür hab ich mich nicht genügend unter kontrolle. "schön? überleg dir, was du da redest. sie wollen dein blut und wer weiß, was sie damit machen. wach auf, überleg dir gut, was du da sagst und zu tun bereit bist." (1) ich drücke mich weiterhin eng an die wand, wende den blick von scott ab, hektisch schweift er durch den raum. eine falsche bewegung und ich bin sehr schnell hier weg. noch immer läuft mir der schweiß den nacken, den rücken runter, ich rieche es, und das ist in meiner derzeitigen verfassung nicht gerade gut. ich merke, wie es immer noch dort unten ist, tobt, kämpft, aber noch beherrsche ich es (2). ich zittere weiterhin vor mühsam unter kontrolle gehaltener angst und wut. "bitte lass uns gehen, ganz schnell." meine stimme klingt kläglich, immer noch unverständlich für sie, während ich scott ansehe und den rest des zimmers aus den augenwinkeln beobachte. (3) ich habe angst wie selten in den letzten jahren und seid langem war ich ihm nicht mehr so nah, stand es so kurz vor dem durchbruch. ich weiß nicht, was sie mit mir gemacht haben, aber vermutlich ist das alles hier, der raum, der prinz, die bitte, scotts verhalten, meine abneigung gegen dieses ganze gehabe. und doch war es seid langem nicht mehr so schlimm und davor habe ich am meisten angst, dass ich die kontrolle verliere und scott es ausbaden muss.
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Re: Mittwochs abends in Boston
Aus der Sprechanlage: Sie ist schon wieder gegangen, es hat eine kleine Explosion am Hafen gegeben. Die verzerrte Stimme des Ghoul, der vorn am Schreibtisch saß.
Re: Mittwochs abends in Boston
Ich merke, dass ich Nikita wohl nicht beruhigen kann. Sie ist einfach zu sehr außer sich. Warum streubt sie sich so dagegen? So schwer kann es doch nicht sein. Es geht doch nur um ein klein wenig Blut. Ich versuche sie zu packen, sie zu umarmen, sie zu beruhigen. Ich achte auf ihre erhobene Hand. Sie weiß genauso gut wie ich, dass ich stärker bin. Auch ich nutze meine Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen, zwar eher unbewußt und aus lauter Routine, als dass ich bewußt darauf achte.
"Warum streubst du dich so, Nikita? Schau, wir können hier leben, in dieser schönen Stadt. Wir haben eine schöne Wohnung, und können hier bleiben. Wir müssen dem Prinzen nur ein wenig von unserem Blut geben, mehr nicht."
Sie riecht nach Blut. Sie riecht nach Angst. Meine Sinne sind fein genug, um das zu merken. Außerdem kenne ich sie inzwischen einfach gut genug. Ich muss vorsichtig mit ihr umgehen. Denoch versuche ich, sie in meine Arme zu schließen, das wird sie beruhigen, ihr Zittern verdrängen.
"Warum möchtest du unbedingt gehen? Wenn wir jetzt gehen, müssen wir die Stadt verlassen. Dann sind wir wieder auf der Suche nach einer neuen Domäne, die uns aufnimmt."
Die ganze Zeit nutze ich die Sprache der Hunde. Es hört sich ruhig an, leise und sanft.
Re: Mittwochs abends in Boston
ich weiche ihm weiterhin aus, nein, er wird mich jetzt nicht anfassen, er steht doch auf deren seite, verteidigt ihre meinung, ihre ansichten. warum scott, wieso? ich verstehe dich nicht, warum redest du auf einmal so anders? ich fauche ihn an, leise, drohend "komm mir nicht zu nahe, scott. überleg dir, was du da gerade sagst. überleg, was sie bereits taten und jetzt wollen sie auch noch dein blut. wer weiß, was sie damit machen können, was sie dadurch herausfinden können, was sie daraufhin für eine macht über dich haben. es ist dein innerstes, vergiss das nicht, mehr können sie dir nicht nehmen." etwas lauter und deutlich erregter fahre ich fort, immer noch unverständlich für die, die nicht die sprache der tiere beherrschen "was ist an dieser stadt schön? sie werden es uns zum vorwurf machen, dass wir uns noch nicht vorgestellt haben, ob wir es versucht haben oder nicht, zählt dabei nicht. du hast es doch gehört, er wußte nicht einmal, dass wir dabei geholfen haben diesen sheriff zu überführen. qir bedeuten ihnen nichts und können sie uns die gewissheit geben, dass sie sind, was sie zu sein vorgeben, der eine hat gelogen,warum nicht auch andere?" eine erneute angstwelle jagd durch meinen körper, ich zittere heftig, vor angst, vor allem aber auch vor mühsam untedrückter wut. diese richtet sie sich allmählich gegen scott und diesen prinzen, ja, vor allem gegen ihn. was hat er mit scott gemacht? ich kenne scott, nie hat er bisher so reagiert, nie. ich verstehe ihn nicht mehr. wer ist dieser prinz, dass er es schafft solche ansichten in scott hervorzurufen und auch das macht mir angst. ich muss scott hier wegbringen, bevor er nicht mehr weiß, was er tut, noch mehr als jetzt, ich hab doch nur ihn. wieder sehe ich mich gehetzt im raum um. was ist mit alicia, müsste sie nicht allmählich mal kommen? sie kann das ganze aufklären, sie muss einfach. der ghoul steht immer noch am tisch, der prinz sitzt dahinter, eine spritze liegt auf dem tisch, die tür ist geschlossen. ich drücke mich an der wand entlang richtung tür, scott und den prinzen im auge behaltend. komm mir nicht zu nahe scott, ich weiß nicht, wo du im moment stehst, ich will dir nicht weh tun, aber zwingen wirst du mich zu nichts und schon gar nicht dazu diesem kerl dort mein blut zu geben, nicht nachdem was er mit dir gemacht hat. so warst du noch nie, du bist mir fast freder als zu dem zeitpunkt, wo wir uns kennengelernt haben. ich will nur noch raus hier, schnell, aber nicht ohne scott, ihn werden sie nicht kriegen, sie würden ihn weiter manipulieren, ihn dazu zwingen dinge zu tun, die er eigentlich nicht will, meine ganze arbeit zunichte machen, bis er wieder so ist wie damals. kurz blitzt eine szene vor mir auf, vor einigen jahren... ich schüttel energisch, hektisch den kopf, um die erinnerung zu vertreiben "was ist los mit dir? du bist anders als sonst. der bekommt dir nicht, bitte, lass uns gehen. ich will hier raus, wir haben uns vorgestellt, dass muss doch reichen. wir haben gezeigt und ich werde es auch beschwören, dass wir nichts mit dem sabbat zu tun haben." noch immer rede ich in der sprache der tiere, in der sprache, die mir so ins blut übergegangen ist, zuerst deutlich erregt, knurrend fauchend, zum schluss eher flehend, bittend,eindrunglich. ich will doch nur hier raus, nichts weiter. ich merke, dass meine wut ein wenig erlischt, während ich so mit ihm rede. doch es ist immer noch dort unten, versucht über meine angst sich einen weg an die oberfläche zu bahnen. ich habe angst, angst wie seid sehr langer zeit nicht mehr, ich kann es mir immer noch nichts ganz erklären, ich reagiere doch sonst nicht so, ich bin mir selbst fremd. und diese angst verschwindet nicht, sie wächst beständig, je mehr scott von sich gibt, was ich nicht verstehe. wird er sich gegen mich stellen? bitte nicht. ich zittere noch immer, bin angespannt, verkrampft fast, bereit mich zu verteidigen, auch vor scott wenn es sein muss und vor jedem anderen, der mir zu nahe kommt. mein blick wandert hektisch durch den raum, auf der suche nach fluchtmöglichkeiten. die tür, die glasfront, wie hoch mögen wir wohl sein? zu hoch zum springen schätze ich, aber zum klettern? die wände kommen glücklicherweise nicht näher, aber ich habe trotzdem das gefühl zu ersticken. meine ganzen gefühle empfindungen sind durcheinander, angst, fast panik, wut, alles geht durcheinander, es ist schwer sich zu beherrschen, aber ich muss, bis scott und ich hier raus sind. zischend atme ich zwei oder dreimal die luft ein, genauso atme ich auch wieder aus. ich merke, wie ich ein wenig ruhiger werde, zumindest strömt mir kein blutschweiß mehr aus dem nacken über den rücken. doch noch immer halb stehe, halb hocke ich an der wand, leicht zitternt, wartend auf das, was da kommen mag.
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Re: Mittwochs abends in Boston
Was erzählt sie für einen Unsinn? Warum weicht sie mir aus? Traut sie mir nicht mehr? Verdammt, was soll das? Dabei mache ich doch ausnahmsweise einmal das Richtige. Oder?
Ich spreche weiter, wiederum in der Sprache der Hunde:
"Ich überlege schon die ganze Zeit, was ich mache. Um hier gut leben zu können, müssen wir halt ein paar kleine Handel eingehen, Nikita. Und dieses bißchen Blut, das wird uns schon nicht schaden."
Oder?
"Wie soll man denn mit dem Blut Macht über mich ausüben? Sowas ist nicht möglich."
Ist es nicht möglich? Ich weiß es gar nicht...
"Und wie sollten sie uns einen Vorwurf aus unserer Vorstellung machen. Wir stellen uns doch gerade vor. Genauso, wie man es mir damals gesagt hat."
Jedenfalls fast so. Lass mich nicht wieder irgendwelche Fehler gemacht haben.
"Und dass wir geholfen haben, das mit dem Sheriff aufzudecken. Nicht jeder kann alles wissen. Jetzt haben wir es dem Prinzen gesagt, und gut ist es. Da wird das bißchen Blut nur ebenfalls positiv wirken."
Obwohl mir da so allmählich Zweifel kommen. Warum wollen sie mein Blut? Sie können damit doch ohnehin nichts anfangen. Dann können sie es doch gleich sein lassen...
Nikita zittert. Noch immer versuche ich, sie in meine Arme zu schließen. Vorsichtig, sie ist sehr aufgeregt im Moment. Sie hat solche Angstzustände, wie ich damals, als Kelly mich auf dem Dach angetroffen hat... Ich muss unwillkürlich an damals denken, als ich oben auf dem Dach stand, mitten in New York, Kelly hinter mir...
"Nikita, beruhige dich. Es wird doch alles wieder gut werden."