Where dreams come true - Fan Fictions

Puzzle of my heart (fertig)

Re: Puzzle of my heart

Und weil ich gestern nur so wenig gepostet hab...

Als er dann aufstand um zur Theke zu gehen, ging ich ihm nach und stellte mich neben ihn. „Na? Sorry, wollte dich nicht erschrecken...!“ entschuldigte ich mich bei ihm, weil er kurz zusammengezuckt war, da er mich vorher wohl erst nicht bemerkt hatte. „Hast du keine Lust mehr zu tanzen oder bist du etwa schon müde?“ scherzte ich zwinkernd um die Situation ein bisschen aufzulockern und bestellte mir auch gleich mal ein Guinness. Zu meiner Erleichterung lächelte Mark mich daraufhin aber an und meinte: „Du siehst auch ziemlich fertig aus... Steht dir aber!“ und strich mir leicht lachend übers Haar. Da ging ich mir auch durch die Haare und merkte, dass sie, sehr wahrscheinlich vom Wind, etwas zerzaust waren und musste bei der Vorstellung, wie ich wohl aussah, auch lachen. „Schön dich wieder lachen zu sehen! Ich dachte schon, du wärst vielleicht sauer auf mich, weil ich eben einfach gegangen bin.“ sagte ich ehrlich und war wirklich froh. „Nein, Quatsch, das war schon okay! Ich kenne das ja auch von mir: “Die Arbeit geht immer vor“.“ Da meinten wir plötzlich beide gleichzeitig: „Na ja, nicht immer!“ und lachten wieder kurz auf. Nach einem flüchtigen Blick durch den Club fiel mir auf, dass Mark und ich die Einzigen waren, die nicht auf der Tanzfläche tanzten. „Wollen wir hier eigentlich noch die ganze restliche Nacht an der Theke stehen bleiben?“ guckte ich ihn auffordernd an und er reagierte sofort. „Nee, das kommt ja gar nicht in Frage...!“ griff er nach meiner Hand und zog mich grinsend in die tanzende Menschenmenge. Nachdem wir dann sehr eng zu „All I have to give“ von den Backstreet Boys getanzt hatten, verschwand Mark schnell mit den Worten: „Ich muss mal kurz weg...“ auf die Herrentoilette und schien irgendwie ein leicht rotes Gesicht zu haben. „Hey, sieht so aus als hätte sich da wohl jemand in dich verliebt...“ umarmte mich Alexa plötzlich von hinten und klang ziemlich euphorisch. „Quatsch, wir haben bloß getanzt! Gut, zu Bryan hat er gesagt, dass er ein bisschen mehr für mich empfindet, aber das heißt doch nichts!!“ versuchte ich es runterzuspielen, legte ihre Arme von meinen Schultern und drehte mich mit einem etwas unangenehmen Gefühl zu ihr um. „Äh, ich hab von dem schwarzhaarigen, sexy Typen da drüben am Tisch geredet.“ sah sie erst mir verwirrt ins Gesicht und zeigte dann unauffällig auf einen schwarzhaarigen und ziemlich gutgebauten Typen, der zu uns rübersah. Dann schlug sie mir auf einmal völlig aufgeregt an die Schulter und stotterte kurz mit weitgeöffneten Augen: „Wehweh...wie? Mark empfindet was für dich?? Seit wann denn? Etwa schon lange? Und warum hast du mir denn vorher nichts davon gesagt? Oh Mann.“ „Alexa, es ist...“ versuchte ich sie zu unterbrechen und die Sache aufzuklären, doch sie redete einfach wie ein Wasserfall weiter. „Oh Mann! Oh Mann, das ist ja klasse! Du und Mark würdet ja auch viel, viel, viel besser zusammenpassen als du und Tho...“ „Alexandra!!!“ wurde ich lauter und auch ziemlich wütend. So wütend, dass auch plötzlich aus mir die Worte nur so raussprudelten. „Es ist nichts zwischen Mark und mir, kapiert!? Er meinte nur zu Bryan, dass er etwas mehr als Freundschaft für mich empfindet, klar!!? Sonst nichts. Warum musst du nur immer gleich so übertreiben? Zu dir und Kian habe ich doch auch nix gesagt, oder? So, und jetzt muss ich was trinken, es ist verdammt warm hier drin...“ und ging schnurstracks an die Bar. Doch schon bei der Bestellung sank mein Wutpegel rapide ab. Was war bloß in mich gefahren? Und warum ließ ich es  an meiner besten Freundin aus? Und wieso hatte ich das mit ihr und Kian erwähnt, das ging mich doch überhaupt gar nichts an?! Gerade als ich wieder zu ihr zurückgehen und mich entschuldigen wollte, stand sie auch schon neben mir und malte mit ihren Fingerspitzen kleine Kreise auf die Theke. „Du weißt von uns?“ fragte sie leise und es wirkte so, als ob sie eigentlich gar keine Antwort darauf haben wollte. „Ja, und wenn ich ehrlich sein soll, das könnte sogar ein Blinder sehen! ...Sorry.“ entschuldigte ich mich sofort als ich merkte, wie sehr dieser Witz fehl am Platz gewesen war. „Denk jetzt aber nicht, dass ich irgendwelche Geheimnisse vor dir habe...“ fuhr sie still fort. „Die hab ich nicht, ehrlich! Es ist nur... Ach, ich weiß auch nicht!“ und wischte mit ihrer flachen Hand über die vorher gemalten Kreise, so, als ob sie wirklich da gewesen wären. „Weißt du worauf wir jetzt anstoßen sollten? Darauf, dass wir den Rest dieses Abends einfach nur noch Spaß haben werden und an nichts, besonders nicht an Männer, denken werden, okay!?“ grinste ich und bestellte auch ihr ein Guinness. „Abgemacht!“ lachte sie und wir stießen darauf an. „Hey Mädels, feiert ihr hier eure eigene kleine Party oder kommt ihr auch mal wieder auf die Tanzfläche!?“ kam Bryan schwankend zu uns und versuchte gegen die laute Musik anzureden. „Beides!“ grinsten wir da, tranken aus, gingen mit ihm mit auf die Tanzfläche und hielten das, worauf wir vorher angestoßen hatten.

Gegen 3 Uhr wurde ich aber trotz des ganzen Spaßes, den wir alle 10 zusammen hatten, ziemlich müde und da Shane, Gillian und Mark auch gerade ihre Jacken holten, ging ich gleich mit ihnen zurück zum Hotel. Im Gegensatz zu mir war Alexa aber immer noch hellwach und blieb deshalb noch etwas mit Kian, Georgina, Nicky, Bryan und Kerry im Club.

„Sagt mal, könnte es sein, dass zwischen Kian und dieser Alexa irgendwas läuft?“ fragte Gillian, als wir unsere Zimmerschlüssel an der Rezeption abgeholt hatten und zur Treppe gingen. „Also ich denke schon.“ meinte Shane, der sich am Geländer festhalten musste, weil er ein paar Guinness zuviel getrunken hatte. „Oh, du gehst wohl am besten sofort ins Bett… Gute Nacht!“ stützte ihn Gillian und fuhr schon mit ihm im Aufzug hoch. Nachdem Mark und ich dann ein paar Sekunden einfach nur schweigend so da gestanden hatten grinste er: „Eigentlich müsste das zwischen den 2 sogar ein Blinder sehen!“ „Ha, genau das habe ich eben auch gesagt! Ist ja witzig.“ fiel mir da auf und wir mussten beide kurz auflachen. Dann sahen wir uns in die Augen und wieder sagte keiner etwas. Ich weiß nicht wieso, aber es stieg ein schönes, wohliges Gefühl in mir hoch, das ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Doch dann schaute ich plötzlich, fast als wäre es irgendein Reflex, auf meine Uhr. „Puh, schon halb 6 morgens! Kam mir gar nicht so spät vor...“ „Ja, die Zeit ist wirklich schnell vergangen.“ sagte Mark leise ohne seinen Blick von mir zuwenden, was mich ziemlich nervös machte. „Mann, dann wird’s aber höchste Eisenbahn, dass ich ins Bett komme! Gute Nacht.“ verabschiedete ich mich und bemerkte, dass meine Wangen warm wurden. „Höchste Eisenbahn??“ hörte ich ihn lachend fragen und drehte mich auf der Treppe zu ihm um. „Ja, das sagt man so in Deutschland... Nacht!“ lächelte ich kurz und wollte schon wieder weitergehen. „Ach so... Gute Nacht und sweet dreams ! Das sagt man so in Irland.“ grinste er daraufhin und stieg auch in den Aufzug.

Oben vor meinem Zimmer angekommen hörte ich auch schon Alexa und Kian kommen. Sie hielten Händchen und wirkten auch schon ziemlich angetrunken. „Ob die beiden wohl überhaupt mal eine Nacht in den letzten Tagen alleine verbracht haben?“ dachte ich amüsiert und ging rein. Genau in dem Moment, als ich mich umgezogen hatte, die Bettdecke aufschlug und mich hinlegen wollte, fing ein fürchterlich lautes Gewitter an. Der ohrenbetäubende Donner wechselte sich im Sekundentakt mit den hellaufleuchtenden Blitzen ab und ließ mich nicht schlafen. Deshalb stand ich wieder auf, holte mein kleines Radio mit Kopfhörern aus dem Badezimmer und legte mich damit wieder ins Bett.

Um Punkt 10 Uhr klingelte der Wecker. „Toll, noch nicht mal du gönnst einem fünf Minuten mehr Schlaf!“ setzte ich mich streckend und gähnend auf. Dabei sah ich auch aus dem Fenster und bemerkte, dass der Himmel wolkenlos blau und vom Unwetter nichts mehr zu sehen war. Eine knappe halbe Stunde später war ich mit duschen, anziehen und Haare fönen fertig, packte die wenigen Sachen, die ich in den paar Tagen ausgepackt hatte in meinen Koffer und ging runter in den Speisesaal, wo wieder das gleiche Frühstücksbüfett wie immer aufgetischt war. Zu meinem Erstaunen saßen Gillian, Nicky, Georgina und sogar schon Alexa an einem großen Tisch und aßen. „Morgen! Ich nehme mal an, dass Mark und Shane wohl immer noch schlafen und die anderen 3 “ zwinkerte ich grinsend Alexa zu „...entweder auch noch pennen oder vielleicht sogar noch gar nicht aus dem Club zurückgekommen sind, was?“ „Shane pennt wirklich noch und so weit ich weiß, haben Bryan und Kerry die Nacht bei sich verbracht, Mark schläft...“ und noch bevor Nicky seinen Satz beenden konnte kam Mark in unsere Richtung und stichelte: „Mark ist auch schon wach! Und Kian wird wohl sicher auch gleich runterkommen, denn seine Dusche lief schon, als ich eben an seine Zimmertür geklopft habe.“ „Guten Morgen!“ stellte er sich dann lächelnd zu mir ans Büfett und reichte mir die Milch für mein Müsli. Dabei berührten sich auch kurz unsere Hände. „Morgen! Danke. Die Party hat bei dir ja anscheinend keine großen Spuren hinterlassen. Oder trügt der Schein etwa!?“ zwinkerte ich ihm zu. „Na ja, ein bisschen brummt mir schon der Kopf aber... aber die sind nichts im Vergleich zu denen, die Shane wohl hat!“ wurde Mark dann neckischgrinsend lauter, als er Shane mit einer Sonnenbrille auf hereinkommen sah. „Bor, Feehily... sehr witzig!“ fasste der sich stöhnend an die Stirn. Als Mark ihm dann daraufhin wieder im gleichen, lauten Tonfall ein: „Entschuldige, ich hatte ja keine Ahnung!“ entgegnete, stieß ich ihn mit meinem Ellenbogen an und deutete ihm mit einem Kopfschütteln an, dass er jetzt besser damit aufhören sollte. Doch da ich selber über die Situation lachen musste, kam es nicht besonders glaubwürdig rüber.

Nachdem dann ein paar Minuten später auch Kian eingetroffen war und wir alle gefrühstückt hatten, gingen wir wieder zurück auf unsere Zimmer. Während sich die anderen 6 nur ihre Jacken holten, packten Alexa und ich unsere restlichen Sachen in die Koffer und machten uns abreisefertig. Nach einem flüchtigen Kontrollblick, dass ich auch nichts in irgendeiner Schublade oder im Badezimmer vergessen hatte, zog ich mir meine Jacke an, hing mir die Kameratasche um, stellte meine beiden Koffer in den Flur, schloss das Zimmer ab und ging rüber zu Alexa. „Ich bin’s!“ klopfte ich und ging gleich rein. „Och, hast du schon wieder alle Sachen einfach nur reingeschmissen? Wie oft muss ich dir denn noch sagen, dass der so nicht zugehen kann!“ verdrehte ich stöhnend und genervt die Augen, weil Alexa auf ihrem Koffer hockte und ihn nicht zukriegte. „Hab ich ja diesmal auch nicht... Jetzt hilf mir doch mal !“ motzte sie und setzte sich noch mal drauf. „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass du dir was Neues gekauft hast.“ fiel mir dann beim Zuhalten auf. „Äh... na ja,  gekauft  hab ich mir auch nichts...“ druckste sie erst rum, gab dann aber zu: „Ich hab einen der Bademäntel eingepackt.“ „Der vom Hotel??“ riss ich die Augen auf. „Du hast doch einen!“ „Das ist ja auch nicht meiner.“ meinte sie dann und da ging der Koffer plötzlich zu. „Nee, klar ist das nicht deiner, er ist ja vom Hotel !“ musste ich da grinsen. „Nein, ich meine, das ist der, den Kian getragen hat. Ich will doch nur ein kleines Andenken...“ sagte sie dann still und sah ziemlich traurig aus. „Komm mal her... Du hast dich in ihn verliebt, stimmt’s?“ umarmte ich sie tröstend und merkte ein leichtes Kopfnicken von ihr. „Na ja, was soll’s, wir müssen jetzt eh runter...“ drehte sie sich von mir weg um sich unbemerkt eine Träne von der Wange zu wischen. „Ja, dann wollen wir mal.“ meinte ich leise mehr zu mir selbst und nahm ihren großen Koffer mit zur Tür. Nachdem dann auch Alexa noch mal alles durchgesehen und ihr Zimmer abgeschlossen hatte, schleppten wir unsere Sachen runter zur Lobby, gaben die Schlüssel ab und checkten aus dem Hotel aus. Nach und nach kamen da auch Mark, Kian, Nicky, Georgina, Shane und Gillian runter. Während die Jungs netterweise unsere Koffer und Taschen zum Wagen trugen, verabschiedeten wir Mädels uns drinnen schon mal voneinander. „So gibt es draußen auch keine furchtbare Massenverabschiedung.“ hatte Gillian vorgeschlagen. Wenn sie meinte...

Als Alexa und ich dann zum Parkplatz kamen, standen dort auch schon Bryan und Kerry. „Morgen. Sorry, dass wir nicht schon früher hier waren, wir hatten vergessen unseren Wecker zu stellen!“ kam Bryan gleich reuend zu mir und umarmte mich. „Na, nach der Party ist es eigentlich ein Wunder, dass ihr es überhaupt noch rechtzeitig geschafft habt!“ „Hey, wenn wir feiern dann richtig!“ scherzten wir. Dann klingelte plötzlich mein Handy. Es war eine SMS von Thomas! „Wir sollten unbedingt miteinander reden, wenn du wieder zurück bist. Tom“ Tom. Das schrieb er immer, wenn er es eilig hatte und arbeiten musste. „Wollte er vielleicht über das Gleiche reden, wie ich mit ihm?“ schoss mir da durch den Kopf und dieser Gedanke ließ mir auch keine Ruhe mehr. Also erwähnte ich nur kurz: „Ich muss telefonieren...“ und ging zurück ins Hotel, da meinem Akku gerade der Saft ausgegangen war. Doch als ich bei der Telefonzelle, die in eine Wand am Hinterausgang eingelassen war, stand sah ich etwas, das mich vor Schreck vergessen ließ weshalb ich überhaupt noch mal reingekommen war. Ein Sarg.




Re: Puzzle of my heart

jap..so is schon besser....ich mein..gestern ware cht "wenig" zumindest für deine verhältnisse

Re: Puzzle of my heart

Ach so! Na, dann bin ich ja beruhigt...

Ein hellbrauner Holzsarg wurde von zwei Männern durch den Ausgang in einen schwarzen Leichenwagen getragen. Mir stockte der Atem. Das letzte Mal, das ich einen Sarg so nah gesehen hatte, war bei der Beerdigung meines sehr geliebten Großvaters, wo ich gerade erst 8 Jahre alt gewesen war. Wenn ich schon so geschockt dastand, wie schlimm musste es jetzt erst für die Familie dieser Person sein!? Der Mann, die Frau, Tochter, Sohn oder sonst jemand Geliebtes fährt in Urlaub und stirbt dann plötzlich im Hotel... Furchtbar! Plötzlich hörte ich ein schrecklich klagendes Jaulen und sah erschrocken, dass Whisky hinter den beiden Männern in dunklen Anzügen mit schwarzen Krawatten herlief. Sofort schoss mir Mrs. Green in den Kopf! War sie etwa? ...Nein, das konnte doch nicht sein!! „Oh, Madam, Sie sollten hier nicht...“ „Ist es Mrs. Green?“ unterbrach ich tonlos den Concierge, der sich etwas aufgeregt aber auch besorgt vor mich stellte und mich wegschicken wollte. „Sie kannten Sie?“ fragte er einfühlsam und nahm die Hand von meinem Arm. „Kennen wäre eigentlich zuviel gesagt. Sie hat mir mal einen guten Rat gegeben.“ konnte ich erst mal nur sagen und starrte noch immer auf den Sarg, der gerade in den Wagen geschoben wurde. „Das kann doch nicht sein, gestern früh habe ich doch noch mit Ihr geredet und Sie wirkte so fit!“ schüttelte ich dann fassungslos den Kopf. „Der Arzt vermutet, dass Sie wohl ein schwaches Herz gehabt haben muss und Sie wahrscheinlich vor Schreck über das gestrige Gewitter einen Herzstillstand hatte. Zum Glück musste Sie aber nicht leiden!“ informierte er mich dann und sah auch nach draußen. „Gut. Wird denn einer Ihrer Familienangehörigen den kleinen Yorkshire nehmen?“ „Nein, Sie hatte leider keinerlei Verwandte mehr. Der arme Kleine wird wohl ins Tierheim kommen!“ bedauerte der Concierge und wurde zum Wagen gerufen. „Ins Tierheim!?“ sagte ich leicht geschockt vor mich hin und spürte dann plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. Es war Mark. „Mrs. Green, die ältere Dame mit den vielen Perlenketten, ist tot und jetzt wollen sie Whisky in ein Tierheim stecken, weil Sie keine Angehörigen mehr hatte.“ erzählte ich ihm als ich sah, dass auch er den Sarg bemerkt hatte. „Wie traurig!“ sagte er mitfühlend und guckte wieder zu mir. In dem Moment erinnerte ich mich an die Situation in der Lobby zurück. Gerade rechtzeitig, denn da kam auch schon der Concierge mit einem Mann in einem Overall bekleidet und einem Tiertransportkäfig in der Hand zurück. „Warten Sie, ich nehme den Hund!“ stellte ich mich willensstark vor die Männer und nahm dann Whisky auf meinen Arm. „Sind Sie sich da auch ganz sicher, so ein Hund bedeutet viel Verantwortung?!“ wollte der Mann vom Tierheim von mir wissen und sah mich prüfend an. „Ja, absolut! Gibt es irgendwelche Papiere die ich unterschreiben müsste?“ konterte ich. Nachdem er die Papiere aus seinem Auto geholt und ich sie unterschrieben hatte, fuhr er wieder weg. Mit Transportkäfig aber ohne Hund! „Na, du hast ja vielleicht ein Durchsetzungsvermögen...“ kam Mark lachend auf mich zu und streichelte über Whiskys Kopf. „Findest du?“ grinste ich ein bisschen verlegen. „Na ja, aber es musste sein. Nachdem ich in der Lobby ja über ihn gestolpert bin, hatte ich das Gefühl, dass ich es ihm irgendwie schuldig bin.“ ließ ich Whisky wieder runter und machte die Leine an seinem Halsband fest. Als der Concierge dann auch gegangen war, guckte ich noch mal zum Hinterausgang raus und sah den Leichenwagen vom Hof fahren. „Jetzt ist Sie wenigstens wieder bei Ihrem James!“ dachte ich und ertappte mich dabei, wie ich rauf zum Himmel blickte. Egal, ob es ihn wirklich gibt oder nicht, manchmal ist es besser an Dinge zu glauben. Auch, wenn einem der “gesunde Menschenverstand“ vielleicht etwas anderes sagt...

„Oh nein, was mache ich denn in der kommenden Woche mit ihm!?“ fiel mir ein, als wir zum Parkplatz zurückgingen. „Was meinst du?“ wollte Mark da wissen. „Morgen habe ich für fünf Tage einen Job in Übersee. Da kann ich Whisky doch nicht einfach mitnehmen...“ erwähnte ich und dachte verzweifelt über eine Lösung nach. „Dann nehme ich ihn solange.“ meinte Mark da ganz locker und sah mich dabei so an, als ob es selbstverständlich gewesen wäre. „Du würdest ihn wirklich für die fünf Tage nehmen?“ fragte ich ungläubig nach. „Klar, ich liebe Hunde! Und wenn ich meine Eltern besuche, wird er sich auch sicher gut mit Snoopy verstehen.“ meinte er, hob einen Stock vom Boden auf und spielte dann damit mit Whisky. „Snoopy?“ „Ja, mein Hund. Er lebt aber hauptsächlich bei meinen Eltern, weil ich durch meinen Job ja auch dauernd unterwegs bin.” „Dann hast du ja auch sicher Hundefutter und all so was da... Mensch, es wäre echt super, wenn das geht! Zuhause muss ich ja auch erst noch alles für den Kleinen kaufen und besorgen.“ dachte ich weiter laut nach. „Michi, jetzt mach dir mal keinen Stress, ja! Ich hab gesagt, dass ich ihn für die paar Tage nehme und wenn du für die Vorbereitungen noch ein oder zwei Tage länger brauchst, wäre das für mich auch okay. Okay?“ versuchte er mich zu beruhigen und lächelte mich lieb an. „Danke!!“ fiel ich ihm glücklich und erleichtert um den Hals. „Ich werde mich auch irgendwann dafür auf jeden Fall bei dir revanchieren. Versprochen!“

„Äh, bist du nicht reingegangen um zu telefonieren!?“ guckte Bryan ein bisschen verwirrt auf den Yorkshire, als Mark und ich mit ihm am Parkplatz ankamen. Doch als ich ihm darauf antworten wollte nahm Mark mir die Leine aus der Hand und meinte tonlos: „Das erkläre ich euch später, die 2 müssen los!“. Er hatte Recht, wenn Alexa und ich noch rechtseitig unseren Flug kriegen sollten, dann mussten wir jetzt wirklich los. Bryan, der uns fahren wollte, stieg schon mal in sein Auto. Währenddessen  verabschiedeten wir uns von allen mit einer Umarmung. Ich hatte alle in den paar Tagen richtig liebgewonnen, aber von Mark verabschiedete ich mich mit einem besonders herzlichen Drücken. „Weißt du, in der kurzen Zeit bist du ein wirklicher Freund für mich geworden!“ sagte ich ehrlich und war wegen meiner Offenheit tatsächlich nicht überrascht. „Ja,... ein guter Freund sein,... das kann ich.“ sagte Mark dann leise und klang irgendwie wehmütig.

Während der Fahrt erklärte ich Alexa und Bryan die ganze Sache mit Whisky und Mrs. Green und beide verstanden mein handeln, was mich noch mehr bestärkte. Nachdem wir dann am Flughafen angekommen waren und gerade unsere Koffer an der Gepäckabgabe aufgegeben hatten, wurde auch schon unser Flug durchgesagt und alle Passagiere zum Einsteigen gebeten. „Tja, dann müsst ihr wohl. Oh, bevor ich es vergesse... Hier, meine neue Adresse und Handynummer, damit wir uns nicht schon wieder aus den Augen verlieren!“ reichte mir Bryan grinsend einen Zettel und Umarmte mich dann. „Glaub mir, diesmal werde ich deine Nummer ganz bestimmt nicht verschlampen. Und wenn doch, dann suche ich einfach in irgendeiner Musikzeitschrift nach der Adresse von eurer Plattenfirma und frage die!“ scherzte ich, drückte ihn noch einmal und dann ließen wir uns wieder los. Als sich dann auch Alexa von ihm verabschiedet hatte und unser Flug zum letzten Mal aufgerufen wurde, stiegen wir schnell ein. Im Flugzeug redeten wir nicht mehr viel, unsere Stimmung war ziemlich weit unten. Alexa legte sich gleich ihre Jacke als Decke um und schlief den ganzen Flug über. Ich machte es mir wieder in meinem Sitz gemütlich und hörte, genau wie auf dem Hinflug, das Album der Jungs. Nur mit dem Unterschied, dass ich diesmal wusste wer da singt!

„Tja, womit wir wieder in “good, old Germany“ wären...“ zog Alexa seufzend ihren Koffer aus dem Kölnerflughafen. „Dann bis morgen früh, Süße!“ verabschiedete sie sich von mir und wir stiegen in getrennte Taxis, da wir beide in entgegengesetzte Richtungen der Stadt wohnten.

Nachdem ich mein Apartment aufgeschlossen, die beiden Koffer reingeschleppt und meine Jacke an der Garderobe aufgehängt hatte, hörte ich auch schon Thomas nach mir rufen. „Schatz, bist du das!? Ach, schön, ich muss unbedingt mit dir reden!“ kam er mir dann auch entgegen, umarmte mich kurz und redete gleich weiter: „Sag mal, du findest doch auch, dass wir inzwischen viel zu wenig Zeit miteinander verbringen, nicht wahr? Nun, dafür habe ich jetzt die ideale Lösung gefunden! Du gibst einfach deinen Job auf und dann hättest du...“ „Bitte was?!!“ unterbrach ich ihn fassungslos. Und anstatt mir zu antworten, schnipste er nur mit den Fingern und redete einfach weiter. Dieses dämliche und aufdringliche Schnipsen hatte er sich angewöhnt, wenn er etwas entweder nicht hören oder unbedingt sofort sagen musste, weil er es für so unglaublich wichtig hielt. „Du hättest dann viel mehr Zeit, vor allen Dingen für mich, und außerdem verdiene ich sowieso mehr Geld. Das heißt, dass du auch so ein ganz unbeschwertes Leben hättest. Und Abwechslung hättest du auch genug, denn schließlich fallen in so einem Haushalt ja die unterschiedlichsten Arbeiten an. Auf ein paar Arbeitsflügen könntest du mich natürlich auch ab und zu mal begleiten.“ So, wie er das alles auflistete, wirkte es auf mich, als ob er mich nicht nach meiner Meinung darüber fragen wollte, sondern als ob er mich nur darüber informierte, dass mein weiteres Leben so ablaufen würde! Während er immer noch redete fiel mir auf, dass er sowieso sehr Ich-bezogen war und fasste einen Entschluss. Es ging einfach nicht mehr! „Du willst, dass ich meinen Job aufgebe um dann für dich das brave Hausmütterchen zu spielen?!“ fing ich an ihn anzuschreien damit er mir endlich mal zuhörte und regte mich immer mehr auf... „Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich liebe meinen Job und werde ihn ganz bestimmt nicht wegen so einem verdammten Egoisten wie dir aufgeben, klar? Wenn du eine Frau willst, die sich den ganzen Tag lang nur um dich kümmert und dir vielleicht sogar noch deinen Hintern abputzt, dann kannst du zu deiner Mutter ziehen. Und weißt du was? Das machst du jetzt besser auch!“ ging ich ins Schlafzimmer, nahm einen seiner Koffer vom Schrank und fing an seine nötigsten Klamotten reinzuschmeißen. „Was machst du denn da?“ kam er mir nach und sah verwirrt auf den immer voller werdenden Koffer. „Ich tue gerade zum allerletzten Mal etwas für dich... Packen! Es ist aus und vorbei, hörst du!? Ich mache mit dir Schluss! Deshalb wirst du diese Nacht bei deiner Mutter oder sonst wem verbringen und wenn ich morgen wieder abgereist bin, kannst du dir dann deine restlichen Sachen holen. Und die paar Möbel, die hier von dir rumstehen, sind in spätestens fünf Tagen, also noch vor meiner Rückkehr, auch draußen!“ sagte ich bestimmend und drückte ihm seinen gepackten Koffer in die Hand. „Aber, Schatz, ich... ich liebe dich doch!“ stammelte Thomas, der immer noch fassungslos über meine Reaktion im Türrahmen stand. „Du liebst nur dich selbst!“ blieb ich hart, öffnete die Wohnungstür und forderte ihn zum Gehen auf. Da er merkte, dass im Moment nicht mit mir zu reden war, ging er auch ohne irgendetwas Weiteres zu sagen. „Ach, übrigens...“ meinte ich noch, kurz nachdem er durch die Tür gegangen war. „Ich hasse den Kosenamen “Schatz“! Oder sehe ich etwa vielleicht wie eine alte Holztruhe mit Goldstücken aus?“ ließ ich die Frage sarkastisch im Raum stehen und knallte dann die Tür hinter ihm zu. Puh, war das eine Erleichterung!

Da ich mich nach dem Rausschmiss so frei und glücklich fühlte, hatte ich die gebrauchten Klamotten in meinem Koffer gegen frische ausgetauscht, mir meine Jacke angezogen und war wieder mit beiden Koffern in ein Taxi gestiegen und zu Alexa gefahren. Die fiel mir direkt vor Freude mit den Worten: „Na, endlich hast du ihn durchschaut und das absolut Richtige getan!“ um den Hals, nachdem ich ihr alles erzählt hatte und machte danach gleich Popcorn für einen gemütlichen Videoabend warm.

Die Tage in Übersee waren durch das schwüle, feuchtwarme Klima besonders anstrengend und lang gewesen. Deshalb freute ich mich besonders auf das kalte Wasser in meiner eigenen Dusche. Doch bevor ich unter die ersehnte Dusche konnte, traf ich im Hausflur auf Thomas. „Du bist wieder zurück? Bist schön braun geworden, sieht gut aus.“ meinte er dann etwas nervös, als wir uns ein paar Sekunden im Treppengang gegenüber gestanden hatten. „Danke.“ entgegnete ich ihm nur und blieb erstaunlicherweise recht cool. „Ja...“ atmete er dann tief aus „...meine Sachen und Möbel sind jetzt alle raus, du hast also dein Reich wieder ganz für dich allein. Ach, hier, dein Schlüssel.“ reichte er ihn mir und sah mir dabei nicht in die Augen. Da merkte ich, dass ihn mein Rausschmiss wohl doch irgendwie verletzt hatte und war plötzlich nicht mehr so cool. Genau in dem Moment, als ich ihm etwas Nettes sagen wollte, meinte er ganz gelassen: „Falls du aber doch noch etwas finden solltest, das mir gehört, dann schick es mir doch bitte an diese Adresse, ja? Und wenn hier noch Post von mir ankommen sollte, dann ruf doch kurz an und dann komme entweder ich oder meine neue Freundin sie dann holen, okay?“ und gab mir seine Karte. „Ach du, kein Problem! Wenn mein neuer Freund und ich zwischendurch mal Zeit finden um aus dem Bett zu kommen...“ nahm ich ihm den Schlüssel meiner Wohnung und seine Visitenkarte aus der Hand, tat so, als hätte ich das mit dem angeblichen Freund nur mal so nebenbei erwähnt und trug die Koffer rein. Drinnen knallte ich einfach meine Jacke auf den Boden und ging gleich schnurstracks duschen. „Eine Neue, nach nur fünf Tagen!? Dieses Arschloch!!“ schlug ich mit aller Kraft gegen die Kachelwand und ließ mir dann lange das Wasser ins Gesicht bzw. über den Kopf laufen. Ich merkte zwar, dass ich ihn nicht mehr liebte und mir seine neue Beziehung deshalb ja auch vollkommen egal sein konnte, aber dass er nach nur fast fünf Tagen schon eine andere Freundin hatte, ließ mich nicht so kalt. Hatte ich ihm denn nichts bedeutet? Oder hatte er die Neue nur erwähnt, weil er wollte, dass auch ich mich schlecht fühlte? „Ich, mich schlecht fühlen, nur, weil er ’ne neue Tussi hat?? Ha, soweit kommt’s noch!“ lachte ich auf und schaltete das Radio an. Nachdem die Nachrichten vorbei waren hörte ich den Moderator das nächste Lied ansagen und nahm mir dabei einen Joghurt aus dem Kühlschrank. „Hallo, es ist 12.36 und ihr hört jetzt “World of our own“, die aktuelle Single der irischen Boyband Westlife.“ Und gleich als ich die ersten Töne des Songs hörte, schoss mir Mark in den Kopf. Ich hatte vor lauter Stress vergessen mich bei ihm zu melden und mich nach Whisky zu erkundigen! „Er weiß doch nicht, wann ich ihn wieder abholen will...“ sagte ich vor mich hin und suchte gleich in meinem Adressbuch nach Marks Telefonnummer. Doch die hatte ich ja gar nicht und fand deshalb auch nur Bryans. „Und wenn ich ihn einfach mit einem Besuch überrasche?! Hier hält mich sowieso nichts.“ dachte ich dann. Alexa war nebenbei auch noch Model und hatte gerade für eine Woche ein Shooting zugesagt, meine Familie hatte unter der Woche eh immer viel zutun, meine anderen guten Freunde waren im Ausland verstreut und die Freunde, die ich in meiner Umgebung hatte, konnte ich nicht gut genug leiden um nur wegen ihnen in Deutschland zu bleiben. Also buchte ich übers Internet für Montag einen Flug nach Irland und ging danach alle notwendigen Sachen für Whisky einkaufen.

„Morgen. Rate mal, wohin ich gerade fahre?“ rief ich Alexa mit meinem Handy von der Rückbank eines Taxis an, das mich am nächsten Tag zum Flughafen brachte. „Es muss ein ziemlich toller Ort sein, so wie du klingst!“ hörte ich sie lachen. „Ja... Ähm, sagt dir das Land Irland vielleicht zufällig etwas!?“ neckte ich sie dann und wusste schon im Voraus, dass sie jeden Augenblick losschreien würde. Und dann fing sie auch an... „WAAAS?? Du fliegst wieder nach Irland und dann auch noch ohne mich!? Das kannst du doch nicht machen! Jedenfalls nicht ohne mich.“ wiederholte sie sich und wurde noch wütender als sie merkte, dass ich mich über ihre Reaktion lustig machte. „Oh ja, lach du nur! Aber wenn du die Bodys von den männlichen Models sehen könntest, die hier fast den ganzen Tag mit nacktem Oberkörper rumlaufen, dann würdest du glatt grün vor Neid anlaufen.“ „Tja, dann haben wir ja beide was, weswegen wir die andere beneiden können! Machs gut.“ verabschiedete ich mich neckisch von ihr und legte auf.




Re: Puzzle of my heart

Ach, mir fällt ein, dass ich wohl heute nicht mehr ins Netz komme... Also gut also gut, keine Beschwerden() dann poste ich eben noch ein Stückchen!

Am Flughafen in Shannon mietete ich mir dann für die kommenden sieben Tage einen Leihwagen und kaufte jeweils für die Umgebung von Sligo und von Dublin eine Straßenkarte, weil ich vor dem Besuch bei Mark noch zu Bryan wollte um ihn nach seiner Adresse zu fragen. Die meisten Straßen nach Dublin führten durch große, offene Gegenden, die wie riesige Felder aussahen. Kaum war ich zwanzig Minuten unterwegs, da färbte sich auch schon schlagartig der Himmel grau und große Tropfen regneten runter. Und beinahe genau so schnell, wie der Regen angefangen hatte, hörte er auch wieder auf. Nur der Himmel blieb weiterhin grau. Aber diese plötzlichen Schauer war ich von Irland ja bereits schon gewohnt. Was ich aber noch nicht gewohnt war, waren Schafe auf der Fahrbahn! Hinter einer Kurve trotteten auf einmal welche gemächlich auf der nassen Straße, die auch durch kurzes Hupen keinen Platz machten. Also fuhr ich bis zum nächsten Ortseingang nur noch im Schritttempo und genoss die Gegend und das leise Rauschen des kleinen Baches, der sich im Straßengraben gebildet hatte.

Knappe zwei Stunden später kam ich endlich an Bryans Grundstück an und fuhr dessen Einfahrt rauf. Kaum war ich aus dem Wagen gestiegen und hatte ihn abgeschlossen, da öffnete sich auch schon die Haustür und Bryan kam mit großen Augen bis zur ersten Stufe der kleinen Eingangstreppe raus. „Hab ich einen Sehfehler oder bist du es wirklich? Mensch, komm rein!“ rief er und war gleich wieder im Haus verschwunden. „Was für eine nette Begrüßung: “Mensch, komm rein!“.“ ging ich ihm nach und machte ihn mit einer übertrieben tiefen Stimme nach. „Ja, entschuldige, aber ich muss darauf achten, dass der Brei hier nicht anbrennt.“ hörte ich ihn dann aus einem der Zimmer auflachen und fand ihn nach kurzem Suchen in der Küche. „Brei? Tolles Mittagessen!“ stellte ich mich schmunzelnd neben Bryan und sah ihm amüsiert beim Umrühren zu. „Mit etwas Curry und heißem Tabasco ist der gar nicht mal so übel...“ meinte er trocken. Aber dann hörte ich Kerry von der oberen Etage rufen: „Honey, ist der Brei gleich fertig? Molly wird schon ungeduldig.“ und wusste bescheid. „Pfui, schäm dich! Deinem Kind das Essen gegessen zu wollen...“ sah ich erst gespielt ernst zu Bryan und dann wieder hoch zurück zu Kerry. „Na, das ist ja eine Überraschung... Seit wann bist du denn wieder im Lande?“ strahlte sie mich freundlich an. Doch noch bevor ich ihr antworten konnte meinte Bryan: „Ich bringe ihn gleich rauf!“ und Kerry verschwand mit einem kurzen „Sorry“ wieder vom Treppengeländer, weil Molly nach ihr rief. „Du strahlst ja heute so... Ist vielleicht irgendwas passiert?“ fiel Bryan grinsend auf als er an mir vorbeiging um die Schüssel nach oben zu bringen. „Ja, und das war sogar was richtig Großes! Ich bin wieder Single und finde es einfach klasse!!“ sagte ich mit einem tiefen, zufriedenen Ausatmen und fühlte mich auch wirklich zufrieden. „Freut mich, dass du wieder glücklich bist!“ sah er mich mit einem lieben Lächeln an und ging dann hoch. In dem Moment, als ich Bryan vom Treppensockel aus ins Kinderzimmer gehen sah, klingelte es an der Haustür. „Michi, könntest du bitte mal aufmachen!?“ fragte Kerry und ich öffnete. Da stand jemand mit sechs oder sieben Schuhkartons in den Armen, die bis über sein Gesicht gestapelt waren! Wer war das denn bloß? Plötzlich drückte mir dieser Jemand die Kartons in meine Arme und meckerte: „Beim nächsten Mal holst du dir deine Fanpost aber selber ab, Bryan! Weißt du was das für eine Arbeit war bis ich mit den ganzen Dingern endlich meine Autotür zu, den Kieselweg und die kleine Treppe geschafft hatte und dann auch noch an die blöde, hohe Klingel kommen musste!?“ „Hi Mark! Tschuldige, was sagtest du gerade?“ kam Bryan da auch schon runter und tat ganz unschuldig. „Bryan? Oh, sorry Kerry, aber ich konnte dich vor lauter Kartons einfach nicht sehen!” entschuldigte sich Mark bei mir und nahm mir die Schachteln wieder ab. „Tja, offensichtlich siehst du nicht nur mit Kartons schlecht!“ musste ich weiter lachen. „Michi?“ drehte er sich daraufhin etwas zur Seite damit er diesmal sehen konnte mit wem er da redete. „Hey, deine Augen funktionieren ja doch noch! Und ein gutes Namensgedächtnis hast du auch...“ lachte ich weiter. „Hey Mark. Oh, zwei Gäste zum Essen, das trifft sich ja gut! Ihr habt doch sicher Zeit und auch noch nichts gegessen, oder?“ kam Kerry da fragend die Treppe runter. Und ohne eine Antwort abzuwarten ging sie in die Küche und deckte für uns den Tisch mit. „Tja, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig...“ flüsterte mir Mark beim Hinsetzen zu und wir grinsten uns verstohlen an. „Irgendwie habe ich heute nämlich viel zu viel gekocht und es wäre wirklich schade, wenn ich das nachher alles wegschmeißen müsste!“ erwähnte Kerry noch und füllte unsere Teller.

„Hast du gerade eigentlich wieder einen Auftrag hier oder bist du nur mal kurz rübergeflogen um den kleinen Whisky abzuholen?“ fragte Bryan interessiert und holte sich dabei noch einen Nachschlag. „Nein, ich habe endlich mal eine Woche frei und dachte, wenn ich schon nach Irland fliege um Whisky zu holen, dann kann ich doch auch gleich Urlaub in meinem Lieblingsland machen. Tja, und hier bin ich... Das Essen war übrigens richtig lecker, Kerry!“ legte ich mein Besteck hin und war pappsatt. „Und wie ist dein Ex so mit der Trennung umgegangen?“ „Bryan?!!“ stieß Kerry ihn unter dem Tisch mit ihrem Knie an und zeigte ihm mit einem leichten Kopfschütteln, dass sie seine Frage gerade nicht für besonders angebracht hielt. „Ist schon okay.“ meinte ich tonlos und begann zu erzählen... „Nachdem mich der Egoist dazu bringen wollte, dass ich meinen Job für ihn aufgebe, habe ich ihn vor lauter Wut dann sozusagen mit einem Arschtritt vor die Tür gesetzt und mit ihm Schluss gemacht.“ und konnte mir den sarkastischen Unterton nicht verkneifen. „Er wollte, dass du für ihn deinen Beruf aufgibst!?“ fragte Kerry fassungslos nach. „Ja, aber das war noch nicht alles! Als ich dann gestern von dem fünftägigen Shooting in Übersee nach Hause kam, stand er im Treppenhaus und hat mir, während er mir die Schlüssel für meine Wohnung zurückgab, brühwarm erzählt, dass er schon eine neue Freundin hat.“ „Nachdem er ein paar Tage vorher noch wollte, dass du kündigst um mehr Zeit für ihn zu haben... Was für ein Arschloch!! Sei bloß froh, dass du den los bist! Und heul dem ja keine einzige Träne nach, denn das wäre das Dümmste was du machen könntest!“ riet sie mir dann und war in dem Augenblick schon fast so sauer auf Thomas, wie ich gestern noch. „Entschuldige, aber Bryans Freunde sind irgendwie auch gleich meine und ich könnte ausrasten, wenn eine meiner Freundinnen so behandelt wird.“ sagte sie dann und war ein ganz kleines bisschen peinlichberührt. „Apropos Freunde... Bei mir wartet ein kleiner Hund, der seit Tagen gerne sein neues Frauchen wiedersehen möchte.“ meinte Mark da lächelnd. „Oh ja, von mir aus können wir gleich losfahren, aber könnte mir vorher noch jemand von euch den ungefähren Weg nach Carrick erklären!? Dort steht nämlich das Ferienhaus, das ich gebucht habe und ich weiß nur, dass Carrick irgendwo zwischen Shannon und Sligo liegen soll.“ fragte ich daraufhin in die Runde und stand schon mal mit Mark vom Tisch auf. „Das kann ich dir nachher gleich während der Fahrt zeigen, daran müssen wir sowieso vorbei.“ erwähnte Mark und holte schon mal unsere Jacken, die im Flur an der Garderobe hingen. „Du kommst uns doch wohl zwischendurch noch mal besuchen, oder? Als ich meinen Eltern und Sue davon erzählte, dass ich dich wiedergesehen habe, sagten sie gleich, dass ich dich von ihnen grüßen und du mal vorbeikommen sollst, wenn du wieder mal im Lande wärst.“ „Natürlich. Und auf ein Wiedersehen mit deinen Eltern und deiner Schwester freue ich mich jetzt schon! Aber ich ruf dich deswegen nachher mal an, wenn ich in Carrick angekommen bin.“ versicherte ich Bryan, bedankte mich noch mal bei Kerry für das leckere Essen und ging dann nachdem ich mich von den beiden verabschiedet hatte mit Mark zu den Autos. „Am besten fährst du mir einfach hinterher und an der Abzweigung nach Carrick halten wir kurz an und ich erkläre dir dann den restlichen Weg, okay?“ „Gut, können wir machen. Der Weg von Sligo zur Abzweigung zurück ist ja sicher der Selbe, oder?“ fragte ich Mark bevor wir in die Wagen stiegen und von der Einfahrt fuhren. „Ja, genau, du musst dann einfach nur rückwärts denken!“ zwinkerte er grinsend und stieg ein.




Re: Puzzle of my heart

Da bin ich wieder...

Nach der zweistündigen Autofahrt, bei der wir wegen der Abzweigung nur einen kurzen Stop gemacht hatten, schlug Mark einen kleinen Spaziergang zum Hazelwood vor und da ich nach dem langen Sitzen alles was mit stehen und gehen zutun hatte herbeisehnte und Whisky seinem Verhalten nach dringend zu einem Baum musste, stimmte ich zu.

„Hatte Alexa diesmal keine Lust mitzukommen oder warum bist du alleine hier?“ fragte Mark mich, als wir nach einer Runde um den See wieder auf dem Rückweg zu seinem Haus waren. „Lust hatte sie schon, nur halt keine Zeit. Sie arbeitet manchmal auch noch als Fotomodel und hat jetzt ein längeres Shooting. Das heißt, eigentlich ist sie Model und arbeitet manchmal als meine Assistentin, weil ihr der Job vor der Kamera ab und an zu langweilig ist! Sie meint, dass es als Model auch nicht schaden kann, wenn man beide Seiten der Linse kennt...“ grinste ich und meinte dann: „Außerdem sind wir ja auch keine siamesischen Zwillinge, die immer alles zusammen machen.“ Dabei tropfte plötzlich etwas auf meine Nase. „Och, nee, fängt es schon wieder an zu regnen...“ sah ich enttäuscht zum Himmel und hörte Mark dann lachen: „Ich glaube, du siehst Gespenster! Es regnet doch gar nicht.“ „Nein, es regnet überhaupt nicht! Und die Tropfen da auf deiner Jacke, die bilde ich mir ja auch nur ein, was!?“ guckte ich ihn schief an und zeigte auf seine Jacke, auf der immer schneller mehr und mehr Tropfen zu sehen waren. „Mist!“ schimpfte er, nachdem er auch zum Himmel gesehen hatte. „Ich glaub, da zieht ein echtes Unwetter auf! Wenn wir uns beeilen, schaffen wir’s vielleicht noch trocken ins Haus zu kommen...“ sagte er dann und wollte schon weitergehen. „Wieso denn?“ fragte ich tonlos, blieb stehen und sah den immer dichter werdenden Wolken zu. Es war ein fantastisches Schauspiel und ich hatte nicht das geringste Verlangen mich von der Stelle zu bewegen. „Äh, willst du etwa hier bleiben?“ kam Mark zurück und guckte mich verwirrt an. „Ja.“ sagte ich sicher und sah kurz zu ihm. „Warum schützen sich die Leute eigentlich immer, wenn es anfängt zu regnen mit Schirmen, Jacken oder stellen sich unter Dächer und so weiter?“ „Na, weil sie nicht nass werden wollen!“ fing er an zu lachen und der Regen wurde stärker. „Na und! Unter der Dusche wird man doch auch nass und da stellen sich manche sogar mehrmals täglich drunter...“ konterte ich zwinkernd, ging ein paar Schritte zur Seite, breitete die Arme aus und lehnte meinen Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken. Die Tropfen, die auf jeden Zentimeter meines Gesichtes und meiner Hände fielen, kitzelten richtig und ich öffnete den Mund. Ich drehte mich um mich selbst und musste lachen. Erstens, weil die Tropfen immer mehr kitzelten und zweitens, weil ich mir dann doch ein bisschen blöd vorkam. Doch als ich aufhörte und zu Mark blickte, da stand auch er mit offenem Mund und ausgebreiteten Armen da. „Salzig, ne?“ drehte er seinen Kopf mit einem zugekniffenen Auge zu mir, da ihm ein Tropfen genau hineingeregnet war. Ich musste noch mehr lachen. Dabei bemerkte ich die Straßenlaterne und mir fiel etwas ein... „Warte... Gab’s da nicht mal einen schwarz-weiß Film, in dem ein Mann mit Hut und Trenchcoat singend durch Straßen läuft?...“ ging ich nachdenkend rüber. „Ja, das Lied ging: I’m singing in the rain, just singing in the rain. What a glorious feeling, I’m happy again…” kam Mark mir nach, drehte sich mit einem Arm um die Stange herum und sang dabei das Filmlied. Er hatte eine wahnsinnigschöne Stimme! Wenn er redete, fand ich sie schon unglaublichtoll und sympathisch. Doch wenn er sang, klang sie tausendmal besser! „Genau!“ lachte ich und machte es ihm nach. Das Seltsame war, obwohl das, was wir da taten, alles andere als erwachsen war, war es mir in Marks Nähe überhaupt nicht peinlich. Und ihm ging es mit mir anscheinend genauso. Nach einer Zeit wurde mir aber schwindelig und zufällig hörte Mark auch im selben Moment auf und wir torkelten gegeneinander. Lachend hielten wir uns aneinander fest und ich wäre dabei beinahe über den Bürgersteig gestolpert. Plötzlich hörte ich ein Auto hupen. „Vorsicht!“ zog mich Mark da noch näher an sich und unsere Gesichter waren sich wieder so nah, wie vor ein paar Tagen am Kickertisch. Wir sahen uns an. Leider standen wir aber immer noch am Bürgersteigrand und das Auto, das vorher noch wegen mir gehupt hatte, spritzte uns beim Vorbeifahren durch eine Pfütze nass. „Mit nassen Füßen ist jetzt aber nicht mehr zu spaßen, da kann man sich schnell eine Erkältung einfangen. Komm mit!“ nahm er lieb meine Hand und wir liefen mit Whisky zurück zu Marks Haus. Unter dem kleinen Vordach seines Hauses bemerkte ich, dass meine Kleidung doch schon ziemlich durchnässt war und holte deshalb einen meiner Koffer aus dem Kofferraum des Leihwagens, während Mark die Haustür aufschloss. Als ich den Kofferraum zuklappte und wieder an den beiden Wagen vorbei zurück zum Haus ging, wurde der Wind immer stärker und hätte mir beinahe die Tür vor der Nase zugeschlagen. „Mann, da zieht wirklich ein richtiges Unwetter auf!“ stellte ich den Koffer in den Flur und lehnte mich mit ganzem Körpereinsatz gegen die Tür um sie zu schließen. „Da kommt auch, glaube ich, noch ein kräftiges Gewitter auf uns zu!“ ging Mark vermutend zum Wohnzimmerfenster. Als er wieder zurück in den Flur kam, sah ich, dass ihm seine braunen, hochgegelten Haare vom Regen nass ins Gesicht hingen und ich fing an zu grinsen. „Was ist?“ lächelte er von meinem Grinsen angesteckt. „Ach, nichts!“ meinte ich nur und nahm ein paar Sachen aus dem Koffer. „Kann ich mich hier vielleicht irgendwo umziehen gehen?“ „Ja, klar! Oben.“ zeigte er die Treppe rauf und wirkte, als hatte ich ihn mit meiner Frage aus irgendwelchen Gedanken gerissen. „Ich zeige es dir.“ lächelte er dann und ging vor. „Im linken Schrank sind unten Handtücher und oben ein Fön, wenn du deine Haare trocknen möchtest!?“ zeigte Mark mir das Badezimmer und sah beim Rausgehen in den Spiegel und musste über seine Frisur selbst kurz auflachen. Das fand ich richtig süß!

Als ich mich umgezogen hatte und mit meinen nassen Sachen auf dem Arm die Treppe runterging, hörte ich Mark mit irgendetwas klappern. Ich ging dem Geräusch nach und fand ihn in der Küche. In dem Augenblick, wo ich ihn fragen wollte, ob ich die Sachen vielleicht in seinen Trockner tun könnte, da drehte er sich zu mir und fragte mit einem Lächeln: „Na, trocken!? Soll ich deine Kleidung gleich mit in den Trockner stecken? Meine ist auch schon drin und ich dachte, dass ich auf deine warten sollte...“ nahm er sie mir aus der Hand und ging in ein Nebenzimmer. Whisky fraß aus seinem Napf, der unter dem Küchenfenster stand, wo auch ein Körbchen für ihn war. „Danke.“ stand ich immer noch verblüfft über seine Aufmerksamkeit in der Mitte der Küche, als er wiederkam. „Bist du hungrig? Ich habe uns zum Aufwärmen schnell etwas Warmes gekocht...“ „Ja, ein bisschen schon.“ „Gut, dann setz dich!“ forderte er freudiglächelnd auf und ich setzte mich. Dabei sah ich mich ein wenig um und mir fiel auf, dass seine Küche und auch die anderen Zimmer, die ich bisher gesehen hatte, für einen Junggesellen erstaunlich gut eingerichtet und aufgeräumt waren. Durch das Fenster sah ich, dass es draußen immer noch stark regnete und stürmte. Ab und zu erhellte auch ein Blitz den immer dunkler werdenden Himmel und ein lauter Donner folgte. Dann blitzte es wieder genau in dem Augenblick, in dem Mark zwei Teller auf den Tisch gestellt hatte und das Licht ging aus. „Tja, das ist dann wohl ein Stromausfall...“ hörte ich ihn amüsiert sagen. „Das sehe ich genauso! Äh, beziehungsweise.... Ich sehe kaum was!“ scherzte ich und konnte durch die Helligkeit, die von draußen reinschien nur Marks Umrisse erkennen. „Warte... Hier müssen irgendwo noch Kerzen sein!“ stand Mark auf, holte aus seiner Hosentasche ein Feuerzeug und durchsuchte ein paar Schubladen. „Die müssten reichen.“ fand er eine große Packung Teelichter, stellte vier davon auf den Tisch, zündete eine an und stellte dann auch noch ein paar in den Flur Richtung Gäste-WC und ins Wohnzimmer. Ich hatte in der Zeit die anderen drei Teelichter mit der Flamme der Vierten angezündet und sie in der Küche verteilt. Als ich mich wieder an den Tisch setzte, kam auch Mark wieder und ließ das Päckchen mit den Kerzen vorsichtshalber in seiner Nähe liegen. „Aha, du hast also schnell was gekocht !?“ guckte ich grinsend von meinem Teller Ravioli hoch. „Und den Nudelteig hast du in der kurzen Zeit wohl auch noch selber gemacht und ausgerollt, dann die Raviolis ausgestochen und mit Hackfleisch gefüllt, was?“ „Okay, ich habe schnell eine Dose geöffnet und die Dinger im Kessel warmgemacht.“ gab er lachend zu und hätte sich dabei beinahe verschlugt. „So koche ich manchmal auch. ...Wenn ich’s eilig habe!“ meinte ich leise neckisch, nachdem ich dann auch etwas gegessen hatte und Mark hob gespielt böse einen der Topflappen hoch, die Neben dem Kessel auf dem Tisch lagen. „Was? Willst du mich etwa damit schlagen!?“ musste ich lachen, weil er mit dem Ding einfach zu komisch aussah. „Nein, ich schlage keine Frauen!“ legte er ihn schmunzelnd wieder hin und wollte wieder essen. „Auch nicht mit einem Topflappen?“ fragte ich vorsichtig mit einem breiten Lächeln nach. „Auch nicht mit einem Topflappen!“ versicherte er. „Gut zu wissen!!“ schnappte ich mir da den Lappen und zack, schlug ich ihm damit gegen seine Schulter. „Hast du mich gerade mit meinem eigenen Topflappen geschlagen?“ sah er sich gespielt geschockt auf die Schulter. „Nein, wie kommst du denn darauf!? Es war zweimal!“ korrigierte ich ihn trocken, gab ihm mit dem Ding noch einen Klaps und bereitete mich grinsend schon mal darauf vor, dass ich jede Sekunde vom Stuhl aufspringen und flüchten musste. „Ach äh, noch mal zum Schlagen... Ab und zu mache ich aber auch mal eine Ausnahme!“ Und wie ich es geahnt hatte, stand Mark mit einem vielsagenden Augenbrauenzucken auf und “jagte“ mich durch das halbe Haus! Erst lief er mir um den Küchentisch nach und anschließend ging es lachend durch den Flur, an der Treppe vorbei und dann ins Wohnzimmer. „Vergiss es, du kriegst mich sowieso nicht!!“ stand ich lachend hinter dem Sofa und achtete darauf, dass Mark, der vor dem Sofa hin und her zappelte, mich nicht erwischte. „Da würde ich nicht drauf wetten...“ konterte er, grinste breit und legte dann plötzlich einen Sprintstart hin, mit dem ich in dem Moment echt nicht gerechnet hatte. Ich war zwar noch rechtzeitig vor ihm hinter der Couch weggekommen aber dann schnappte er mich tatsächlich doch noch und wir stolperten zusammen über eine Teppichfalte und fielen aufs Sofa. Da lagen wir nun. Aufeinander! Nach dem ersten kleinen Schreck über den Sturz sahen wir uns in die Augen. „Siehst du,...“ sagte Mark mit einem lieben Lächeln auf den Lippen „...erwischt!“ Ich lächelte zurück und sah dabei tief in seine Augen. In ihnen spiegelte sich eine flackernde Flamme des Teelichtes, das auf dem Couchtisch stand und zog mich in seinen Bann.




Re: Puzzle of my heart

Ich wusste nicht, wie lange wir so da gelegen hatten aber mir kam es wie eine kleine Ewigkeit vor. Und das war mir nicht gerade unangenehm. Dann, gerade als Mark etwas sagen wollte, klingelte ein Telefon. Es war der Hausanschluss. „Ist vielleicht wichtig...“ meinte Mark leise und stand vorsichtig auf. „Feehily.“ nahm er den Hörer ab. Ich setzte mich in der Zeit richtig auf die Couch und zog mein T-Shirt zurecht. „Nein, Bryan, mach dir keine Sorgen, sie hat dich noch nicht angerufen, weil sie noch bei mir ist.“ hörte ich ihn weiterreden. „Hier ist es so ruhig, weil... weil der Strom ausgefallen ist, du Spinner!“ sagte er dann leiser und drehte sich dabei etwas zur Seite. „Bestimmt hat Bryan gerade eine doppeldeutige Anmerkung, wie: „Es ist so ruhig bei euch... Macht ihr etwa unanständige Sachen!?“, gemacht. Typisch!“ dachte ich amüsiert. „An den Sicherungen liegt es nicht, denn die ganze Straße ist dunkel. ...Ja, warte, ich hole sie. Michi, kommst du mal? Es ist Bryan.“ rief er mich da aus dem Flur und ich stand auf. Whisky war wohl während dem ganzen Radau, den wir bei der kleinen Jagd gemacht hatten in der Küche verschwunden und schlief friedlich in seinem Körbchen. „Ja. Na, vermisst du mich schon?“ entgegnete ich Bryan scherzend und sah im Augenwinkel, dass Mark in die Küche zurück ging. „Natürlich! Aber hey, das ist jetzt nicht witzig, ja!? Draußen stürmt und regnet es in Strömen und inzwischen ist es auch noch stockdunkel geworden. Du wolltest mich anrufen, wenn du in Carrick angekommen bist, schon vergessen?“ meckerte er und hörte sich dabei richtig ernst an. „Ja, Mom, aber ich bin noch bei Mark und nicht in Carrick und deshalb habe ich auch noch nicht angerufen. Kannst du mir noch mal verzeihen oder schickst du mich jetzt ohne Abendbrot ins Bett?“ witzelte ich sarkastisch weiter. „Okay, ist ja gut, Kindchen. Aber, mal ehrlich, ich habe mir Sorgen gemacht! Es hätte ja durchaus sein können, dass du bei dem Unwetter die Kontrolle über den Leihwagen verloren hättest, jetzt verletzt in einen Graben liegen würdest und...“ „Du bist ja tatsächlich erwachsen geworden!“ unterbrach ich ihn ziemlich erstaunt und hätte ihn, wenn er da gewesen wäre, am liebsten in den Arm genommen. „Tja, das kommt halt einfach so, wenn man alt wird.“ stöhnte er gespielt, was ich an seinem Tonfall hörte. „Spinner...“ lachte ich kurz auf und meinte dann ernst: „Aber danke, dass du für mich da bist!“. „Ich doch immer! Gute Nacht.“ verabschiedete er sich und wir legten auf.

„Warum hast du damit nicht gewartet, ich hätte dir doch geholfen?!“ kam ich in die Küche und sah, dass Mark das dreckige Geschirr schon weggeräumt hatte. „Ich habe es doch nur in die Maschine gestellt. Die macht das nachher, vorausgesetzt der Strom ist irgendwann wieder da, ganz alleine!“ lächelte er und ich hatte ein bisschen den Eindruck, dass er mir die Spülmaschine damit erklären wollte. „Wahnsinn! Wunder der Technik...“ spielte ich erstaunt und musste grinsen. „Ha ha! Ach, übrigens...“ ging er zum Tisch rüber „Den schulde ich dir noch!“ schlug mir mit dem Topflappen gegen die Schulter und wir mussten lachen. „Glaubst du, dass das Wetter sich heute noch normalisiert?“ sah ich grübelnd zum Fenster. „Schwere Frage! Ich glaube aber eher nicht.“ meinte Mark und guckte auch raus. „Tja...“ seufzte ich, ging in den Flur zur Garderobe und nahm meine Jacke und Whiskys Leine runter. „Was machst du denn da?“ kam Mark mir nach. „Wonach sieht es denn aus? Ich nehme meine Sachen. ...Ach, könntest du mir vielleicht deinen Schirm leihen? Bei dem Regen bin ich ja gleich schon klitschnass noch bevor ich am Auto angekommen bin.“ scherzte ich ein wenig, zog meine Jacke an und nahm den Koffer in die Hand. „Du willst jetzt wieder runter nach Carrick fahren? Bei dem Unwetter? Nein nein, das kommt ja überhaupt nicht in Frage, du bleibst schön hier!“ nahm er mir den Koffer bestimmend wieder ab und stellte ihn mit den Worten: „Nachher landest du noch verletzt in irgendeinem Graben...“ hinter sich. „Das hat Bryan mir eben auch schon gesagt. Mann, ihr müsst mich ja für eine echt miese Fahrerin halten, was!?“ sagte ich trocken und meinte es dabei aber gar nicht so ernst, wie es vielleicht klang. „Quatsch! Wir wollen halt nur nicht, dass dir etwas passiert und bei den Verhältnissen ist das Risiko ja ziemlich hoch!“ versuchte er mich ruhig zu überzeugen. Doch ich sah es erst nicht ein. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie wollte ich einfach nur weg. „Glaubst du, dass es in Deutschland etwa kein Unwetter gibt? Da fahre ich dann auch.“ „Ja, aber...“ druckste er ein wenig rum, wobei ich aber den Eindruck hatte, dass er genau wusste was er sagen wollte „..aber dann würde mir Bryan auch nicht die Schuld dafür geben!“ und stellte den Koffer zur Seite an die Treppe. Dann sah er wieder zu mir und ein Lächeln bildete sich in seinem Gesicht. „Gut.“ gab ich da seufzend nach und wurde von seinem Lächeln angesteckt „Und wo kann ich dann schlafen?“. Nach kurzem überlegen meinte Mark: „Du könntest oben in meinem Bett schlafen und ich hier unten auf dem Sofa, okay?“ und schnappte schon gleich wieder nach meinem Koffer. „Nein, das ist nicht okay! Wenn ich hier schon übernachte, dann schlafe ich auf der Couch. Soweit kommt es noch, dass du mich aus Fürsorge bei dem Wetter nicht fahren lässt und dann dafür auch noch dein eigenes Bett räumen musst... Nee nee, ich schlafe hier unten!“ nahm ich ihm den Koffer nett aber bestimmend aus der Hand und stellte ihn neben das Sofa. „Du und dein Durchsetzungsvermögen...“ lachte er und schüttelte ein bisschen mit seinem Kopf. „Da kommt doch keiner gegen an!“ ging er nachgebend die Treppe hoch und kam kurz darauf wieder mit einem Kissen, einer dicken, flauschigen Decke und frischer Bettwäsche runter. Ich zog meine Jacke aus, stand von der Couchlehne auf und ging ihm entgegen. In dem Moment, als er mir die Sachen in den Arm gab, berührten sich unsere Hände kurz und ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Es war keiner dieser Schauer, den man vielleicht kriegt, wenn man einen Horrorfilm oder Ähnliches sieht! Nein, der fühlte sich in etwa wie eine sehr angenehme Gänsehaut an. Weil ich so überrascht über dieses Gefühl war, bemerkte ich erst nicht, dass Mark mit seiner Hand näher an mein Gesicht kam. Er tippte mit seinem Zeigefinger auf die obere Hälfte meiner Wange und hielt ihn mir dann lächelnd mit den Worten: „Du darfst dir was wünschen.“ hin. Auf seinem Finger lag federleicht eine dunkle Wimper von mir. „Es klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich weiß gar nicht, was ich mir wünschen könnte!?“ stand ich vor ihm und versuchte mit einem Lächeln meine Verwirrtheit zu überspielen, denn ich wusste in diesem Moment gar nichts. Mein Kopf war wie leergefegt! „Dann mach’ doch einfach die Augen zu und denk an etwas Schönes. Sicher klappt das auch.“ versicherte er mir, während ich über etwas nachdachte. „Aber darf sich nicht normalerweise derjenige etwas wünschen, der die Wimper gefunden hat?“ stieg mir in den Sinn. „Nein, soweit ich weiß, nur die Person, der sie auch gehört. Also...“ deutete er lächelnd auf seinen Finger. „Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass es doch andersrum ist...“ grübelte ich weiter und Mark verdrehte darüber amüsiert seine Augen. „Tja, wenn sich keiner von uns wirklich 100%ig sicher ist, dann wünschen wir uns halt einfach eben beide was... So bleibt wenigstens noch eine 50 zu 50 Chance für jeden.“ schlug ich dann vor. Da lächelte mich Mark mit einem lieben Auflachen an und meinte: „Na gut, dann auf 3. 1,... 2,... 3...“

„Möchtest du vielleicht etwas trinken?“ fragte Mark aus der Küche, als ich im Wohnzimmer schon mal mein “Bett“ bezog. Weil ich ein trockenes Gefühl in meiner Kehle spürte, sagte ich nur: „Ja. Hast du Cola da?“, machte dabei die Knöpfe des Kopfkissenbezuges zu und war somit fertig. „Ist schon unterwegs!“ antwortete er und ich hörte ihn leise eine Melodie summen, die ich nicht kannte. Aber da er sie selbst ab und zu unterbrach und von vorne anfing oder ein paar Töne wieder etwas anders als davor summte, kannte er sie wohl auch noch nicht besonders lange. Es klang fast ein bisschen so, als schrieb er sie in seinem Kopf um, wenn er nicht mehr weiterwusste! Wieder sah ich mich ein bisschen im Zimmer um und bemerkte erstaunt einen offenen Kamin in der gegenüberliegenden Wand des Sofas. „War der vorhin auch schon da?“ fragte ich Richtung Küche und ging dabei näher zum Kamin. „Wer?“ kam Mark da mit zwei Gläsern durch, sah mich und meinte dann: „Ach, der Kamin!?... Ja, du, wenn ich den eben nicht dort hingemauert habe, dann muss der wohl schon länger da stehen!“ und ich hörte seinen amüsierten Unterton in der Stimme. „Sehr witzig! Mach dich nur lustig über mich...“ drehte ich mich mit einem schiefen Grinsen zu ihm um und verschränkte mit einem leicht drohend gespieltem Gesichtsausdruck meine Arme. „Das würde ich doch niiiemaals wagen!!“ gab er im gleichen Ton noch eins drauf und stellte die Gläser auf den Couchtisch. Mit einem kurzen Lachen stichelte ich: „Wieso glaube ich dir das jetzt nur nicht?“ und sah wieder zum Kamin. Früher wollte ich auch immer mal eine Wohnung mit Kamin. Bei meiner damaligen Wohnungssuche hatte ich sogar extra Ausschau nach einer gehalten, weil ich es mir sehr gemütlich vorstellte! Leider bekam ich zu der Zeit aber noch nicht so viele Aufträge und hatte deshalb auch nicht soviel Geld zur Hand wie heute und konnte mir keine leisten. Doch dann fand ich irgendwann endlich mein Apartment mit dem dazu gehörenden Balkon und war mehr als zufrieden. Trotzdem ließen mich meine Vorstellungen nicht los... Ob ein flackerndes Feuer im Zimmer abends wirklich so romantisch und gemütlich war, wie ich es mir immer vorgestellt hatte? „Kann man den auch anmachen oder ist der nur zur Dekoration da?“ meinte ich tonlos und wendete meinen Blick nicht ab. „Äh, klar kann man das... Ist dir kalt?“ hörte ich Mark stockend fragen und drehte mich zu ihm um. Hatte ich ihn vielleicht aus irgendwelchen Gedanken gerissen? „Setz dich doch schon mal und mach’s dir bequem. Ich hole schnell etwas Papier und die Kaminstreichhölzer!“ stand er vom Sofa auf und verschwand gleich wieder im Flur. „Verrückter Kerl!“ dachte ich amüsiert und setzte mich auf den Boden mit meinem Rücken an die Couch gelehnt. So saß ich einfach am liebsten! „So, gleich wird dir sicher wieder warm...“ kam Mark da schon wieder zurück, legte zerknülltes Zeitungspapier in den Kamin und zündete es mit den Streichhölzern an. Gleich wurde die Flamme immer größer und erhellte das Zimmer. Es war tatsächlich genauso gemütlich, wie ich es mir vorgestellt hatte! Und das Unwetter draußen machte es drinnen gleich noch kuscheliger. Als Mark die Streichhölzer auf den Kaminsims gelegt hatte und zum Sofa rüberkommen wollte, sah er mich erst verdutzt an und lachte dann: „Was machst du denn auf dem Boden?“ Im ersten Moment wusste ich gar nicht, was er meinte. „Ach so... Na, du hast doch gesagt, dass ich es mir bequem machen soll... Und so sitze ich nun mal am liebsten.“ „Hhm... Na gut!“ zuckte er grinsend mit den Schultern und setzte sich neben mich.

„Hast du eigentlich Geschwister?“ fragte er mich plötzlich, nachdem wir eine Weile nur so dasaßen und in die Flammen gesehen hatten. Ich hatte gerade über die Situation nach unserem Sturz auf die Couch nachgedacht. „Bitte? ...Äh, nein. Also jedenfalls weiß ich von keinen!“ scherzte ich auf einmal. WAS?? Was sollte denn der blöde Spruch? Hatte ich den Quatsch gerade wirklich gesagt? Noch bevor er irgendwie darauf reagieren konnte sagte ich schnell: „Ich meine, nein, ich bin Einzelkind.“ um die Situation noch zu retten und blickte dann beschämt wieder ins Feuer. Meine Güte, war mir das peinlich!! Wie war dieser Spruch, obwohl ich ihn überhaupt nicht sagen wollte, nur aus meinem Mund gekommen? Doch Mark tat zum Glück so, als wäre nichts passiert und setzte die Unterhaltung fort. „Das muss doch, besonders als du klein warst, ziemlich langweilig gewesen sein, oder?“ „Ach, eigentlich nicht... In unserer Straße haben damals doch viele Kinder gewohnt und zwei davon haben sogar im selben Mietshaus wie ich gewohnt. Damals habe ich mit meinen Eltern noch in einer eher kleinen Wohnung im ersten Stock gelebt.“ dachte ich laut nach und erzählte dann, weil Mark mir interessiert zuhörte weiter. „Oft spielte ich auch mit meinem Cousin, der nur ein halbes Jahr älter war. ...Tja, und wenn die alle mal nicht konnten, dann habe ich mich mit den tollsten Erfindungen für Einzelkinder schlechthin beschäftigt...“ stoppte ich dann im Satz und sah ihn über die Schulter mit auffordernden und weitgeöffneten Augen an. Er saß inzwischen mit einem angewinkelten Bein mehr zu mir gedreht, hatte seinen linken Arm abstützend auf die Couch gelegt und sah mich direkt an. „Öh, Fernseher?“ lächelte er, stützte seinen Kopf ab und lächelte mich dabei immer noch mit dem gleichen lieben Lächeln an, wie er es schon Dutzend Mal vorher getan hatte. „Und Nintendo spielen!“ lächelte ich zurück und trank dann einen Schluck Cola. Jetzt fühlte ich mich nicht mehr so komplett fehl am Platz. Nein, ich fühlte mich sogar richtig wohl. Plötzlich wollte ich auch alles über ihn wissen... „Und, was ist mit dir? Du hast doch bestimmt Geschwister, oder?“ „Ja, zwei jüngere Brüder. Barry und Colin. Aber wieso bestimmt?“ fragte er dann mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen und einem etwas blödelnden Gesichtsausdruck, der mich zum Lachen brachte. „Ach, nur so. Ich hab mal gehört, dass die meisten irischen Familien viele Kinder haben sollen...“ „Ha, wenn man sich Kians und Shanes Familie mit ihren drei Brüdern und drei Schwestern so ansieht, dann könnte man das wirklich meinen!“ gab er auflachend zu. „Moment mal. Soll das heißen, dass Kian und Shane jeweils sage und schreibe sechs Geschwister haben!? Oh Mann, so viele Kinder unter einem Dach müssen sich sicher oft gezankt haben!“ stellte ich mir amüsiert vor. „Oh, aber drei Jungs alleine können das auch ganz gut! Ich habe mit meinen Brüdern öfters laut gestritten und sie mich immer verpetzt!“ „Och, du Armer!!“ streichelte ich ihm gespielt bemitleidend über den Kopf, wobei mein Grinsen immer breiter wurde. „Ja, schlimm, ne!? Und als ich mir mit 15 einmal den Wagen meiner Eltern ausgeliehen habe, da haben sie mich auch einfach verraten.“ zog er schmollend seine Unterlippe vor und zeigte mir dann frech grinsend die Zähne. „Das geschah dir auch ganz recht!!“ meinte ich gespielt ernst und nahm meine Hand wieder weg. „Pöh, und ich dachte, dass du zu mir halten würdest...“ meckerte er da und setzte sich wieder mit dem Rücken gegen die Couch und sah zum Kamin. Er sah wirklich süß aus, wenn er so tat als ob er sauer wäre! Ohne großartig darüber nachzudenken legte ich meinen Kopf an seine Schulter, sagte: „Tut mir leid!“ klimperte reuend mit den Augenlidern und wartete auf ein Lachen von ihm. Und kaum hatte er mich angesehen, da tat er mir den Gefallen auch. „Wie könnte ich da widerstehen!?“ lächelte er und sah mir tief in die Augen. Ich weiß nicht mehr genau, ob Mark dann wirklich mit seinem Gesicht etwas näher kam oder ob es durch den Blitz nur so schien, der hinter ihm durchs Fenster das Zimmer erhellte, jedenfalls zuckte er da zurück. „Äh, ich... ich gehe mal kurz ...ähm... nach der Spülmaschine gucken!“ stand er schnell auf und ging auch gleich in die Küche. Er wirkte irgendwie komisch. Was war denn auf einmal? Hatte er sich wegen dem Blitz nur erschrocken oder war ihm etwa meine Nähe plötzlich unangenehm? Da ich mir sein Verhalten nicht mehr anders erklären konnte und auf Nummersicher gehen wollte, ging ich ihm nach. In der Küche sah ich ihn am An- und Ausschaltknopf herumdrücken, aber der Strom war immer noch nicht da. Statt ihn zu fragen, was los war, ich wollte ihn ja auch nicht in Verlegenheit bringen, meinte ich nur leise: „Es ist schon spät und der Flug und die langen Autofahrten haben mich auch ziemlich geschlaucht... Ich leg mich dann mal auf die Couch... Gute Nacht.“ und versuchte nett zu lächeln um die Situation aufzulockern. „Okay, dann... dann schlaf gut!“ lächelte er zurück.

Am nächsten Morgen wurde ich von einem scheppernden Geräusch geweckt. „Sorry. Ich wollte dich nicht wecken, aber der Teller ist mir versehendlich aus der Hand gerutscht!“ sah mich Mark entschuldigend an und kniete sich dann runter zum Scherbenhaufen. Der Teller war in vier große und jede Menge kleine Teile zerbrochen. „Warte, ich helfe dir!“ kniete ich mich neben ihn.

Ist noch jemand da?




Re: Puzzle of my heart

erm..machste weiter???des is voll süß!!!!

Re: Puzzle of my heart

ja genau poste bloß schnell weiter


"Always be proud of yourself and understand that it's your individuality that makes you beautiful." (Mark Feehily)



Re: Puzzle of my heart

Okay, wenn ihr mich so lieb darum bittet... 

Nachdem keine Scherben mehr auf dem Boden lagen, nahm Mark meine Hand und führte mich durch den kleinen Raum neben der Küche mit den Worten: „Komm mit, ich muss dir was zeigen!“ an dem Trockner und der Waschmaschine vorbei und ging mit mir durch eine gläserne Schiebetür. „Und? Was sagst du?“ fragte er freudig und gespannt zugleich. Doch mir fielen nur die geflieste Terrasse und der darin versengte Pool auf. „Doch, schöne Terrasse!“ nickte ich zustimmend. „Nicht die Terrasse. Der Himmel! Ist das Blau nicht einfach der Wahnsinn!?“ sah er begeistert nach oben. „Wow, dafür dass gestern Nacht noch so ein riesiges Unwetter war...“ meinte ich erstaunt, weil auch keine einzige Wolke mehr zu sehen war. Dann erwähnte ich aus Spaß: „Wenn es nicht so kalt wäre, könnte man auch glatt schwimmen gehen!“. Dabei hätte ich Mark mal besser angesehen...! „Ach, die paar Grad!“ schnappte er mich, umarmte meine Hüfte, hob mich hoch und sah mit zuckenden Augenbrauen und einem breiten Grinsen zum Pool. „Feehily, ich warne dich... Lass mich runter!!“ reif ich und trommelte ihm leicht mit meinen Händen auf eine Schulter. „Was denn? Das war doch deine Idee!“ lachte er neckisch und ging bis zum Poolrand. Da versuchte ich es auf die liebe Art. „Biiitte Mark! Marky, schmeiß mich nicht rein, ja!? Ich geh auch frische Brötchen holen. Ich schwöre es!“ bettelte ich gespielt verzweifelt und sah ihn dann mit dem besten Dackelblick an, den ich drauf hatte. „Frische Brötchen...“ grübelte er. „Pech, die habe ich leider schon geholt!“ und holte Schwung. Mit zugekniffenen Augen wartete ich darauf, dass er mich losließ und ich ins Wasser fiel. Aber es passierte nichts! Ich öffnete die Augen und sah direkt in Marks amüsiertes Gesicht. „Dachtest du wirklich, dass ich das tatsächlich machen würde?“ ließ er mich lächelnd runter. „Ja, hab ich!  ...Blödmann.“ gab ich ihm einen Schupser und wollte gleich wieder ins Haus. Doch dann bemerkte ich, dass Mark nicht mit meinem Schupser gerechnet hatte und das Gleichgewicht verlor. Ich wollte gerade noch nach ihm greifen und ihn festhalten, aber da war Mark einfach schneller und ich konnte nichts mehr machen. Mit einem großen Platschen fiel er rückwärts in den Pool. „Alles okay?“ hockte ich mich zum Rand runter, als er wieder aufgetaucht war. Auch wenn ich grinsen musste, weil ihm seine Haare klatschnass ins Gesicht hingen und er so wie ein begossener Pudel aussah, war ich trotzdem wirklich etwas um ihn besorgt gewesen. „Ja, ich bin ja immerhin nicht nass geworden!“ wischte er sich seine Haare mit beiden Händen nach hinten aus dem Gesicht und lachte dabei sarkastisch auf. In dem Augenblick sah ich, dass sein vorher noch weißes T-Shirt plötzlich durchsichtig war und eng an seinem Oberkörper klebte. „Wahnsinn!“ dachte ich begeistert und konnte meine Augen zuerst gar nicht abwenden. Er hatte zwar keine muskulösen Oberarme oder einen deutlichen Waschbrettbauch, sah aber trotzdem verdammt gut aus und konnte sich echt sehen lassen. Auf einmal hörte ich Whisky bellen und sah ihn beim Umdrehen auch schon auf mich zulaufen. „Morgen, du kleiner Wildfang!“ musste ich lachen, weil er vor Freude hin und her zappelte und immer wieder mal kurz freudig bellte, wenn ich ihm über sein Köpfchen streichelte. „Danke für deine Hilfe...“ zog Mark sich stöhnend aus dem Pool. „Erst reinschmeißen und dann noch nicht mal mehr raushelfen, das hab ich gerne!“ meckerte er gespielt böse weiter und stemmte dabei seine Hände in die Hüften. Da hockte sich Whisky knurrend vor ihn und bellte böse. „Ist ja schon gut Kleiner, das war doch nur als Scherz gemeint. ...Hey, anstatt zu lachen könntest du besser mal deinen Bodyguard zurückpfeifen!“ sah er mich lächelnd mit einem etwas verzweifelten Blick an, weil Whisky ihn keinen Schritt weggehen ließ. „Whisky, aus!!“ haute ich mir bestimmend auf den rechten Oberschenkel, nachdem mein Lachanfall vorbei war. „Tja, ab jetzt musst du wohl immer nett zu mir sein, wenn mein Beschützer da ist.“ grinste ich frech zu Mark, als sich Whisky friedlich auf den Boden neben meine Füße gelegt hatte. „Toll, und wer ist nett zu mir!?“ sah Mark mit einem kurzen sarkastischen Auflachen an sich runter. Um ihn herum hatte sich eine richtige Pfütze gebildet und das Wasser tropfte immer noch an ihm herunter. Mein Stichwort um es wenigstens ein bisschen gut zu machen! Schnell verschwand ich mit den Worten: „Warte, ich hole dir schnell ein Handtuch!“ im Haus und lief hoch ins Badezimmer. Mark war schon bis zur Küche reingekommen, als ich damit wieder die Treppe runter kam. Ich gab ihm das Handtuch und bemerkte plötzlich einen komischen Geruch. Erst roch ich in die Richtung vom Herd, weil darauf ein Kessel stand, aber das war es nicht. Es kam von Mark! „Puh, du riechst aber ganz schön nach Chlor!“. Da hielt er sich gleich das Handtuch an die Nase, mit dem er sich vorher noch schnell die Haare trockengerubbelt hatte. „Oh, stimmt!“ rümpfte er die Nase „Da hab ich letztens wohl etwas zuviel davon in den Pool geschüttet. Ich gehe mal schnell duschen, denn meine Augen fangen auch schon an ein bisschen zu brennen...“ und verschwand im Bad. Auf dem Tisch standen verschiedene Wurst- und Käsesorten, unterschiedliche Marmeladen, Butter und Margarine, ein paar Früchte und Tomaten und sogar Rühreier mit Speck. Ich war wirklich angenehm überrascht darüber, wie viel Mühe er sich gemacht hatte! Eine Tasse, zwei Eierbecher und Besteck lagen auch schon jeweils an zwei Plätzen. Aber nur ein Teller. Natürlich, der andere war ihm ja eben runtergefallen. Also nahm ich einen zweiten aus dem Hängeschrank, dessen Tür noch von vorhin offen stand. Ich stellte ihn auf den noch freien Platz und bemerkte neben der Spüle ein paar rohe aber schon durchgestochene Eier. Da der Kessel voll Wasser war, dachte ich mir, dass er die wohl kochen wollte und schaltete den Herd an. Nachdem das Wasser anfing zu kochen legte ich die Eier rein und schaute auf meine Armbanduhr. Nur ein paar Sekunden bevor Mark frischgeduscht runterkam. „Na, jetzt besser? Ich hab mich zweimal richtig eingeschäumt. Oh, und etwas “Duftwasser“ habe ich auch noch extra für dich benutzt!“ grinste er und stellte sich dabei ganz nah zu mir. Ich ging mit meinem Gesicht ein bisschen näher an ihn. Jetzt roch er wirklich sehr gut!! Ja, sogar mehr als nur angenehm und zum Glück überhaupt nicht mehr nach Chlor. Als ich merkte, dass ich etwas zulange und zu nah bei ihm stand, meinte ich nur schnell: „Die Eier müssen gleich fertig sein!“ und drehte mich zum Herd um. „Äh..., ja, der... der Tisch ist ja schon gedeckt, dann können wir ja essen.“ setzte Mark sich hin und nachdem ich die Eier unter kaltem Wasser abgekühlt hatte, tat ich das auch. „Ähm, ich wusste nicht, was du so magst, also habe ich einfach mal alles aufgetischt, was da war.“ sagte er etwas schüchtern und tippte dabei immer wieder auf die Spitze seines Löffels, sodass der Stiel jedes Mal leicht gegen den Tellerrand schlug. Irgendwie fühlte ich mich ein bisschen nervös und wollte mich deshalb mit einem kleinen Witz auflockern. „Dann hatte ich aber Glück, dass ich gleich nach dem großen Einkauf bei dir gelandet bin! Am Ende der Woche hätte das Frühstück wohl eher etwas mager ausgesehen.“ meinte ich grinsend und zwinkerte ihm keck zu. Und tatsächlich lockerte es mich und dabei auch noch irgendwie im Ganzen die Stimmung auf.




Re: Puzzle of my heart

Nach dem Frühstück half ich Mark noch schnell beim Einräumen der Geschirrspülmaschine, die dank Strom auch endlich wieder lief, und faltete das Bettzeug von der Couch zusammen.

„So, dann mache ich mich mal mit dem Kleinen auf den Weg... Danke, dass du dich in den letzten Tagen so gut um ihn gekümmert hast. Ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen gewesen!“ zog ich lächelnd meine Jacke an und hielt Whisky dabei an der Leine. „Oh, und danke, dass ich hier übernachten konnte und für das tolle Frühstück. Das Nächste übernehme aber ich, okay!?“ griff ich mir den Koffer und Mark öffnete für mich netterweise die Haustür. „Gut, aber nur unter einer Bedingung...“ sah er mich grinsend an „Ich komme nur, wenn dein Ferienhaus keinen Pool, Teich oder ähnliches im Garten hat!“. Da lachten wir beide laut auf. „Wenn die Beschreibung aus der kleinen Broschüre des Reisebüros stimmt, dann kann ich dir das sogar versprechen!“ hielt ich meinen rechten Zeige- und Mittelfinger lachend überkreuzt hoch und ging dann durch die Tür zum Auto. Als ich Whisky auf die Rückbank gelassen hatte, den Koffer wieder im Kofferraum verstaut und gerade die Klappe zumachen wollte, rief Mark mir von der Haustür zu: „Warte, ich habe noch einen Sack Hundefutter, den du mitnehmen kannst!“ und ich wartete noch einen Moment damit. „Der ist noch übrig geblieben und Snoopy isst die Sorte sowieso nicht...“ hievte er anschließend mit einem kleinen Stöhnen den noch vollen Beutel in den Kofferraum und lächelte mich an. „Du musstest auch noch extra Hundefutter für ihn kaufen? Oh Mann, dann bin ich dir ja richtig was schuldig!!“ schlug ich die Klappe zu und ging langsam zur Fahrertür, wobei Mark mich immer noch mit einem leichten Lächeln ansah und ich deshalb auch nicht meinen Blick von ihm abwenden konnte. Sein Lächeln hatte wirklich etwas ganz Besonderes! Etwas Anziehendes!! „Ja ja, ein großes Frühstück, das hatten wir ja schon geklärt!“ grinste er daraufhin und fragte gleich: „Wann passt es dir denn? Morgen?“. Überlegend öffnete ich die linke Fordertür des Wagens und bemerkte verwirrt, dass das Lenkrad nicht da war! „Du bist doch in Irland!“ faste ich mir an die Stirn und schloss die Tür wieder zu. „Morgen? Na ja, sagen wir besser übermorgen, ja? Heute werde ich mich wohl den restlichen Tag damit beschäftigen, dass ich meinen Kofferinhalt in die Schränke einräume, mich in dem fremden Haus zurechtfinde, an Whiskys Anwesenheit gewöhne und eventuell Bryans ständige Anrufe ignoriere.“ zwinkerte ich ihm scherzend zu und schloss dabei die richtige Fahrertür auf. „Tja, wenn es danach geht, dann sehen wir uns wohl erst frühestens am Ende der Woche...“ zwinkerte er im gleichen Tonfall zurück. Dann kam eine Windböe auf und Mark ging schnell wieder zurück zur Haustür, damit sie nicht zufiel. „Fahr vorsichtig!“ „Hey, ich habe doch meinen Bodyguard dabei... Wenn mir irgendwie schlecht werden sollte, dann lass ich einfach ihn fahren!“ stieg ich grinsen ein und fuhr los.

In Carrick angekommen sah ich mich zuerst gründlich im Haus um und ließ dann Whisky zur Hintertür in den umzäunten Garten. Nachdem ich mich dann geduscht und umgezogen hatte sah ich mir alles gründlich an. Das Haus, welches man eher als Häuschen bezeichnen könnte, war schlicht aber doch wirklich gemütlich eingerichtet. Die einzelnen Zimmer waren alle hell eingerichtet und die Möbel hauptsächlich beige und weiß. Mir gefiel es sofort. Aber am besten fand ich einfach den Garten! Er war groß, das Gras saftig grün und für Whisky sehr praktisch, wenn er vielleicht mal schnell dringend Gassi musste. Ich ging wieder ins Haus und als ich meine Jacke über das Treppengeländer liegen sah, fiel mir ein, dass ich noch mein Handy unbedingt aufladen musste, wenn ich Bryan noch anrufen wollte. Gerade als ich es zum Aufladen angeschlossen hatte und dabei war es auf die Kommode unter der Garderobe zu legen, da klingelte es auch schon und Alexas Name erschien blinkend auf dem Display. „Hallo Alexa!“ ging ich dran. „Na, du Urlauberin! Wie geht es dir denn so? Hast du auch schön viel Regen oder sonst irgendwie schlechtes Wetter?“ antwortete sie mit einem ziemlich sarkastischen Unterton und ich musste innerlich etwas lachen. „Na, Zuhausgebliebene! Höre ich da vielleicht ein kleines bisschen Neid in deiner Stimme!?“ stichelte ich amüsiert zurück und sie wechselte gleich das Thema. „Wie geht es denn deinem kleinen Hund? Hast du ihn schon bei Mark abgeholt?“ Das konnte sie schon immer gut! Fragen, die sie nicht hören wollte oder auf die sie erstrecht nicht antworten wollte, ignorierte sie grundsätzlich. „Ja, habe ich und gerade tollt er im Garten herum und versucht im Kreis laufend seinen Schwanz zu fangen.“ sah ich vom Flur aus über die Gardinenstange des großen Wohnzimmerfensters. Plötzlich hörte ich Alexa laut husten, fast so, als hätte sie sich irgendwie verschlugt. Nachdem sie wieder Luft bekam fragte sie etwas lauter: „Bitte?? Was macht Mark in deinem Garten!!?“ und hustete dazwischen noch ein- oder zweimal. „Was? Wie kommst du denn auf Mark? Ich rede von Whisky!“ informierte ich sie einerseits fassungslos und andererseits auch kurz auflachend. Wie konnte sie denn so was bloß denken!? „Sorry, aber ich dachte, da du gestern bei ihm übernachtet hast und weil ich auch gerade nach ihm gefragt habe…“ „Moment mal. Woher weißt du denn, dass ich die letzte Nacht bei Mark verbracht habe? Davon hab ich dir doch noch überhaupt gar nichts erzählt!“ unterbrach ich sie ziemlich verwirrt und blieb dabei sogar deshalb auf dem Weg zurück zur Küche stehen. „Tja, hättest wohl nicht gedacht, dass ich das auch so rauskriegen würde, was!!? Ich habe eben so meine Beziehungen...“ hörte ich sie in einem etwas übertrieben freudigen Ton antworten. Von welchen Beziehungen redete sie bloß? „Na, kannst du dir vielleicht denken welche!?“ riss sie mich da aus meinen Überlegungen. „Ich befolgte einfach deine Bemerkung mit den Musikfachzeitschriften und hab mir aus denen die Nummer der Plattenfirma bei der die Jungs unter vertrag sind rausgeschrieben und die haben mir da gleich Bryans Handynummer gegeben.“ erzählte sie Tonlos. Aber irgendwas kam mir an der Sache faul vor... Nur was? Gab die BMG etwa wirklich so schnell die Privatnummern raus? Ganz sicher nicht!! Doch wie hatte sie es dann angestellt Bryans Nummer zu kriegen? „Ja, sicher. Das glaube ich dir doch sofort...!“ stichelte ich sarkastisch und wollte es dann genau wissen. „Raus mit der Sprache, woher hast du seine Nummer wirklich!?“ „Okay okay, kann wohl doch nicht so gut lügen, wie ich dachte...“ gab sie leise zu. Das stimmte aber eigentlich nicht so ganz. Normalerweise konnte sie sogar sehr überzeugend jemanden anlügen. Nur halt eben nicht mich! Dann erzählte sie mir, dass mir der Zettel mit seiner Handynummer wohl bei ihr aus der Tasche gefallen sein muss, denn gestern Abend hätte sie ihn auf dem Boden in ihrem Wohnzimmer gefunden. „Wie geht es denn eigentlich, nur so nebenbei, Kian? ...Äh, ...und ...Shane, Nicky, Kerry und so weiter? Ist bei denen auch soweit alles okay?“ fragte sie stockend. „Och, Kerry geht es ganz gut. Shane und Nicky habe ich bisher aber allerdings noch nicht getroffen.“ antwortete ich tonlos und versuchte mir mit aller Macht ein Lachen zu verkneifen, denn ich hatte beabsichtig nichts von Kian erwähnt. Zugegeben, ich hatte ihn bisher auch nicht wiedergesehen und wusste daher auch nicht wie es ihm ging, aber mir war gleich klar, dass sie die Frage doch eigentlich nur wegen ihm gestellt hatte! „Achso. Und ...ähm Kian... hast du auch noch nicht gesehen?“ erwähnte sie immer noch genau so leise und “nur so nebenbei“ wie vorher. „Ach, Kian...!  Jor...“ fiel mir gespielt ein und ich zog die Wörter extra übertrieben lang. „Nein, dem bin ich auch noch nicht begegnet!“ „Tja, hätte ja seinkönnen... Du, ich muss dann auch schon wieder auflegen, mein Flug wird sicher gleich aufgerufen werden.“ verabschiedete sie sich und ich hörte trotz coolklingenden Antwort einen Hauch Enttäuschung in ihrer Stimme. Hatte es sie tatsächlich so richtig erwischt? Anscheinend. „Mach’s gut!“ konnte ich ihr gerade noch sagen, bevor sie die Verbindung abbrach und ich einen kurzen Teil des Flugaufrufes im Hintergrund hören konnte. Ich legte das Handy wieder zurück auf die Kommode und ließ den Akku weiterhin aufladen.

Nachdem ich einwenig später in der Küche für Whisky einen Napf mit Wasser hingestellt hatte, bemerkte ich, dass ich auch etwas Durst bekam. Doch leider war ja nix im Kühlschrank! Also musste ich schnellstens etwas einkaufen. Vor allen Dingen, wenn ich Mark zum Frühstück nicht nur Leitungswasser vorsetzen wollte! Weil ich vom Vorbeifahren aber nur die Einkaufspassage in Dublin kannte und mich nicht wie eine blöde Touristin durchfragen wollte, fuhr ich einfach dort hin. Bevor ich jedoch in einen Supermarkt ging, bummelte ich ein bisschen und sah mir die Schaufenster an. Während ich vor einem Bekleidungsgeschäft stehen blieb und mir die Schaufensterpuppen mit unterschiedlichen Outfits ansah, bemerkte ich, dass mein Schuh offen war. Beim Hochkommen stieß ich dann plötzlich versehendlich mit einer Frau zusammen, die daraufhin leicht lachend meinte: „Ich wusste zwar von Bryan, dass du auch ziemlich stur sein kannst, aber dass du einen richtigen Dickschädel hast, hätte ich nicht gedacht!“, noch bevor ich sie angesehen hatte und mich entschuldigen konnte. „Oh sorry, Kerry, ich hab dich echt nicht gesehen!“ schaute ich sie etwas überrascht an. Was für ein Zufall, dass ich ausgerechnet mit ihr zusammengestoßen war! „Ach, nicht der Rede wert!“ winkte sie ab und lächelte: „Und? Du willst wohl auch ein bisschen Geld unter die Leute bringen, was?“. Ich musste kurz sarkastisch auflachen. „Na ja, von wollen kann da eher keine Rede sein. Mein Kühlschrank ist vollkommen leer und da bleibt mir halt nichts anderes übrig. Und warum bist du hier? Musst du deinen Kühl- oder Kleiderschrank füllen?“ „Eigentlich keins von beidem. Bryan passt heute alleine auf die Kleine auf und deshalb nutze ich den Tag um mal wieder ein bisschen Zeit für mich zu haben und zu bummeln. Ich liebe meine Beiden über alles, aber ab und zu brauche ich auch mal etwas Freiraum, denn sieben Tage die Woche vierundzwanzig Stunden täglich Ehefrau, Mutter und Hausfrau zu sein schlaucht ganz schön.“ erzählte Kerry in einer ruhigen Stimmlage und hing dann noch mit einem freundlichen und strahlenden Lächeln ein: „Aber lange kann ich eh nie ohne die 2 sein!! ...Außerdem will ich noch ein Geburtstagsgeschenk für Molly zu ihrem ersten Geburtstag am 31. kaufen und stöbere lieber ohne sie durch die Geschäfte, denn wenn es etwas länger dauert fängt sie meistens an zu quengeln. Und wenn ich Bryan nichts mitbringe, dann quengelt er auch!“ dran und zwinkerte beim letzten Satz. Die drei mussten wirklich eine kleine glückliche Familie sein! Und bald erweiterten sie sich ja auch noch um ein weiteres Mitglied. „Wann ist es denn eigentlich soweit?“ sah ich lieb lächelnd auf ihren kleinen Kugelbauch und beneidete sie innerlich ein ganz kleines bisschen um ihr Glück. Ob ich wohl irgendwann auch einen mich liebenden Ehemann und Kinder haben würde? Sie strich sich führsorglich darüber und meinte, dass es Ende Januar soweit wäre und weder sie, noch Bryan es abwarten könnten, endlich den Kleinen oder die Kleine im Arm zu halten. „Sollen wir die Straße weiter runtergehen oder kommst du von da?“ fragte sie dann und sah auch in die Richtung. „Nein, von mir aus können wir da lang gehen, bin ja eben erst gekommen.“ war ich einverstanden und wir schlenderten los. Eigentlich hatte ich gar nicht vor etwas anderes als Lebensmittel zu kaufen, aber dann stich mir ein Parfümeriegeschäft mit dem einladenden Slogan „come in and find out“ in türkisen Buchstaben ins Auge und ich musste einfach reingehen. Kerry, die erst noch hinter mir vor einem anderen Geschäft stehen geblieben war, kam mir gleich mit den Worten: „Oh ja, ein neues Aftershave für Bryan… Gute Idee!“ nach. Im Laden lief ich an großen Regalen vorbei, die mit verschiedenen Verpackungen gefüllt waren und von jedem Duft stand jeweils ein Probefläschchen in unterschiedlichsten Farben und Formen des dazugehörenden Parfüms davor. „Michi, was hältst du von denen hier...?“ hielt Kerry mir drei weiße Stäbchen hin und hatte in ihrer anderen Hand noch vier weitere. „Sind die zu herb oder vielleicht doch zu süß? Welcher, glaubst du, würde Bryan eher mögen?“ „Na ja, der geht so.“ roch ich an einem der Drei. „Uh... Der geht überhaupt nicht! Auf gar keinen Fall.“ gab ich ihr den zweiten angewidert gleich wieder zurück und hoffte in meinem Inneren, dass der nächste nicht noch furchtbarer riechen würde. Nachdem der zweite Geruch dann endlich verflogen war, wagte ich den dritten Versuch... Und zu meinem Überraschen, der hatte sich wirklich gelohnt! „Der, der hier ist gut! Den solltest du zumindest in die engere Auswahl nehmen.“ riet ich ihr begeistert. Aber da war doch noch irgendwas!? Kannte ich den Geruch nicht schon?? Um mich zu vergewissern nahm ich das Stäbchen noch mal. Ja, jetzt war ich mir sicher! Das war 100%ig Marks Duft!! In dem Moment fiel mir ein, womit ich mich bei ihm revanchieren konnte...