A David Caruso Tribute - FanFiction

Another year has gone by

Re: Another year has gone by

@chyio

Sonya?? Sonya!! Tza, bin schon wieder gespannt wie ein Flitzebogen, was diese Sonya rüberbringen wird, nur Informationen???

Lakritzstangen? Nein, oder? Hihi, ich finde sie zwar furchtbar, aber die Vorstellung das John oder besser David an Lakritzstangen kauend in einem Auto sitzt hat mir doch ein breites Grinsen beschert!

LG Flymoon





Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

...... und ein bißchen Danny für Smilla......

 

 

@Flymoon: Aber, aber, liebe Flymoon, Du hast doch nicht etwa eine Janice Licalsi erwartet?

Das mit den Lakritzstangen kommt aus der Serie, obwohl ich glaube, daß es eher Schnüre waren.

 

 

 Ein weiterer Überfall 

 

 

Es war für John eine sehr kurze Nacht gewesen, als er am nächsten morgen um 9.00 Uhr seinen Dienst antrat.

Mit Wohlwollen bemerkte er, daß auch Andy nicht ausgeschlafener aussah. Müde tauschten sie ein Lächeln aus. „Morgen.“ Doch um diese Uhrzeit schien Andy noch nicht den Sprachgebrauch wiederentdeckt zu haben, so daß John nur ein Brummen zur Antwort bekam.

Sylvia kam zur Tür hinein und warf einen verstohlenen Blick in Andys Richtung. Nach einem kurzen Zögern folgte sie ihm zur Kaffeemaschine. Die Unterhaltung die sie führten war zu leise, als das John sie verstanden hätte und so beschränkte er sich darauf nur hin und wieder ein Blick in ihre Richtung zu werfen. Es sah so aus, als ob Sylvia gestern Abend bei Andy gewesen war, als John seinen Kollegen und Freund abgeholt hatte. Und wie es aussah, hatten die beiden nach seiner Rückkehr nicht nur in den Fernseher geschaut. Die Beziehung zu Sylvia schien sich langsam aber sicher zu etwas festeren zu entwickeln.

 

Andy kam mit zwei Kaffeetassen zurück und reichte John eine davon. Über die Schulter hinweg schenkte er Sylvia noch ein winziges Lächeln, bevor sie den Raum verließ. John hob beide Augenbrauen gleichzeitig. Ein Lächeln? In aller Öffentlichkeit?  Das ging garantiert in eine ernstere Phase über. Das wissende Schmunzeln, welches Andy im Gesicht seines Freundes sah, trieb ihm dann auch sofort die Röte ins Gesicht. Ertappt!

„Na, noch eine schöne Nacht gehabt?“ John konnte sich diese winzige Neckerei nicht verkneifen, aber Andy tat ihm den Gefallen einer Erwiderung nicht, sondern wechselte sofort das Thema.

„Na, dann wollen wir mal schauen, ob Pat und Leo bereit sind, uns etwas von unserem Freund Diabolo zu erzählen.“ Er schob sich an John vorbei, wohlweislich den Blick in sein Gesicht vermeidend. Johns Schmunzeln, wurde zu einem Grinsen, sagte aber nichts weiter zu dem Thema Sylvia.

 

 

Sie ließen Pat und Leo in zwei verschiedenen Verhörräume bringen und trennten sich dann.

John drückte ohne zu Zögern die Klinke zu Verhörraum Nummer zwei herunter.

Es war ein kahles Zimmer, mit nichts anderem ausgestattet, als mit einem Tisch und zwei Stühlen und auch die kahlen Backsteinwände und das vergitterte Fenster, täuschten nicht über die Trostlosigkeit dieses Raums hinweg.

An dem Tisch, nahe dem Fenster saß Pat. Abgerissen, wie auch schon gestern Nacht, mit dunklen Ringen unter den Augen. Der Arme hatte wohl nicht geschlafen. John verspürte kein Mitleid, als er ihm gegenüber Platz nahm.

„Guten Morgen Patrick.“ Aber wie auch schon zuvor von Andy, bekam er als Antwort nur ein leises Brummen. John machte es sich auf seinem Stuhl bequem, schlug die Beine übereinander und betrachtete sein Opfer mit verschränkten Armen. Er sagte nichts, sondern wartete still auf eine Eröffnung des Gespräches von Pat. Dieser rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her, ließ den Blick mal hier, mal dorthin schweifen, sah aber John nicht direkt in die Augen Es dauerte eine Weile, bis dieser den Mund öffnete. John konnte warten, er hatte Zeit. Nach geschlagenen fünf Minuten, machte Pat endlich den Mund auf. Seine Augen zuckten nervös, als er endlich John direkt ansah. „Mann, was wollen sie von mir?“

John überlegte, ob er einfach weiter schweigen sollte. Manchmal machte dieses Schweigen die Verdächtigen so nervös, daß sie ganz von alleine erzählten was er wissen wollte und manchmal erzählten sie dann auch viel mehr als sie eigentlich wollten.

Bei Pat schien diese Taktik aufzugehen, auch wenn John noch nicht wirklich lange geschwiegen hatte. „Hey, ich kenne diesen Typen doch gar nicht!“ John hob eine Augenbraue, blieb aber weiterhin ruhig. Er wußte, daß er ihn jetzt hatte.

„Er kam zu Leo, in der Chinchilla Bar, und fragte ihn ob wir Lust hätten uns ein wenig Geld extra zu verdienen. Wir waren knapp bei Kasse, deswegen sagte Leo ja. Er ließ sich von uns die Handynummer geben und versprach sich bei uns zu melden.“

Warum hatte heutzutage jeder Idiot bloß ein Handy, fragte sich John. Selbst die abgerissensten Leute, bekamen von der Anbietern Verträge. Hauptsache die Telefongesellschaft hatte eine Chance Geld zu verdienen.  Wenn er bei diesen Gesellschaften arbeiten würde, dann würde er nur den Leuten einen Vertrag geben, wo er sicher sein könnte auch sein Geld zu bekommen.

„Das Geschäft ist momentan nicht gerade erträglich. Sind zu viele Leute von Euch auf der Straße oder sind Deine Ausgaben drastisch angestiegen?“ John wußte wohl, daß Junkies immer mehr von ihrem Stoff brauchten und das das Geldprobleme mit sich brachte lag auf der Hand. Trotzdem versuchte er es mit der ‚guter Kumpel’ Masche. Und Pat stieg sofort drauf ein.

„Ich sag’s Dir, Mann. Jeder will Geld von mir und ich hab echt keine Ahnung, woher ich es nehmen soll. Das Angebot von Diabolo kam da genau im richtigen Augenblick.“

Re: Another year has gone by

Pat redete sich so richtig in Fahrt, allerdings , wurde  er von Andy unterbrochen, der unerwartet in Johns Verhör rein platzte. „John, wir müssen gehen.“ Über die Schulter hinweg gab er jemanden ein Zeichen. John stand auf und warf noch mal ein bedauernden Blick in Pats Richtung. Schade, gerade als es interessant wurde.

John folgte ohne zu Zögern Andy aus dem Gebäude. Wenn Andy sagte, daß sie dringend weg mussten, dann gab es dafür auch einen Grund. Doch erst im Auto, als sie Ruhe hatten, fragte John danach.

„Es gab einen weiteren Überfall. Unser spezieller Freund Diabolo, war anscheinend nicht untätig, während wir ihn gesucht haben.“ „Wo?“ „Diesmal in Queens“, antwortete Andy.

In Queens, da wohnte Laurie. Hoffentlich war ihr nichts passiert! Er bemerkte erst, daß er laut gesprochen hatte, als Andy ihn schräg von der Seite ansah. „Queens hatte im Jahre 2004 ungefähr 2 Millionen Einwohner. Was meinst Du, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Überfall vor Lauras Haustür stattfand?“ John brummte etwas undeutliches, unfreundliches vor sich hin und starrte aus dem Seitenfenster.

„Außerdem ist es diesmal nicht ganz so glimpflich abgelaufen.“ Andy lenkte das Gespräch wieder in die neutrale Bahn. „ Unser Freund ist wohl übermütig geworden.“ Er schwieg einen kurzen Augenblick und erst auf den fragenden Blick von John hin, fuhr er fort. „Es gibt einen Toten. Ein Zivilist wollte sich Diabolo in den Weg stellen und dabei hat ihn der Kerl einfach abgeknallt.“ John strich sich mit der Hand über die Falte in seiner Stirn. „Mist! Gibt es weitere Opfer?“ Andy schüttelte den Kopf. „Gott sein Dank nicht.“

 

 

Als John und Andy am Tatort ankamen, war bereits ein großer Teil des Gehweges mit dem gelben Band der Tatortermittlungen abgesperrt. Das hieß, daß das Csi auch bereits da war.

John stieg aus dem Auto und ließ seine Blick umherwandern, sah aber nichts auffälliges. Ein kleiner Park schräg gegenüber, baufällige Häuser und die übliche Menge an Schaulustigen, die sich bereits um das gelbe Band versammelt hatten.

Er heftete sich seine Marke an die Brusttasche und folgte dann Andy unter dem Band hindurch.

Der Laden sah nicht anders aus, als der wo der erste Überfall stattgefunden hatte. Klein, schäbig und verdreckt.

John sah Mac über die Leiche von dem Zivilisten gebeugt und nach Spuren suchen.

Ein wenig abseits stand der Ladenbesitzer und war den Tränen nahe. Andy ging zielstrebig zu ihm herüber, während sich John erst in dem Laden umsah. Es waren keine weiteren Zeugen anwesend. Anscheinend war der Unglücksrabe zu Macs Füßen sein einziger Kunde gewesen.

Der Kassentresen zu seiner linken Hand, war nicht besonders lang, doch dafür gut vollgestellt mit günstigen Mitnahmeartikeln. Es blieb nur ein kleiner Platz für den Kunden seinen Einkaufskorb abzustellen, dafür eine Menge Ware, die er noch zusätzlich in seinen Korb legen konnte. Die Kassenschublade war auf und wurde gerade genauestens von Danny auf mögliche Fingerabdrücke untersucht. John nickte ihm kurz zu und schaute sich weiter um.

Der Laden war aber auch zu perfekt für einen Dieb eingerichtet. Von dort von wo er stand, und das war an der Eingangstür, konnte er jeden Winkel des Laden einsehen. Ganz im Gegensatz von Kassenbereich aus, von wo man nur einen Blick auf das erste Regal. John hob den Blick zur Decke und suchte sie nach möglichen Kameras ab. Es gab keine! Stirnrunzelnd ging er zu Danny hinter den Tresen, auf der Suche nach einem Monitor. Möglicherweise waren die Kameras nur gut versteckt.

John legte Danny kurz die Hand auf die Schulter und begrüßte ihn ausgiebiger. „Hey, wie geht es Dir?“ Er lächelte ihn nur kurz über die Schulter hinweg an, unterbrach seine Arbeit aber nicht. „Gut, danke.“ Er sah seinen suchenden Blick und beantwortete seine Frage, die er nicht ausgesprochen hatte. „Es gibt keine Kameras hier. Es war das erste was Mac fragte , als er zur Tür hineinkam. Komische Anordnung der Regale für einen Geschäft, nicht wahr.“ Sie schauten beide zu den Regalen, die ordentlich hintereinander aufgestellt waren.

John versuchte Andy und den Besitzer des Ladens zu sehen, die, wie er wußte, am dritten Regal auf der linken Seite standen. Sein Blick wurde aber von einem Aufsteller für Kondome aufgehalten. Er schüttelte wieder den Kopf. „Diesen Architekten würde ich feuern.“ Danny grinste in sich rein und nahm dann seine unterbrochene Arbeit wieder auf, während John sich zu Andy gesellte.

„Vielen Dank für ihre Hilfe. Mr. Hannigen. Wir werden uns mit ihnen in Verbindung setzten, sobald wir was herausgefunden haben.“ Er zog umständlich eine seiner Visitenkarten aus der Brusttasche und gab sie dem Besitzer. „Wenn ihnen noch etwas einfällt, was uns behilflich sein kann, dann zögern sie nicht mich anzurufen, oder meinen Kollegen Detective Kelly.“ Setzte er noch hinzu, als er John neben sich bemerkte. Sie verabschiedeten sich beide mit einem Händedruck von Mr. Hannigen und gingen zurück zum Wagen. Im vorbeigehen tauschten sie noch einen Blick mit Mac aus. Worte waren in diesem Fall nicht nötig, denn alle drei wußten, daß sie später voneinander hören würden.

 

Auf dem Weg zurück zum Revier, erzählte Andy seinem Partner von dem Gespräch mit Mr. Hannigen. Im großen und ganzen war es ähnlich abgelaufen wie auch schon der Überfall zuvor bei Mr. Murphy. Bis auf die Ausnahme, daß sich dieser Zivilist eingemischt hatte, als die beiden Komplizen von Diabolo die Kasse ausräumen wollte.

Diabolo hatte, wie auch schon zuvor, draußen gewartet und Wache gehalten, war aber dann bei dem lauten Stimmenwechsel mit gezogener Waffe reingekommen und hatte den Mann einfach über den Haufen geschossen. Mr. Hannigen hatte anhand des Fotos, welches Andy immer mit sich herumschleppte, Diabolo eindeutig identifiziert.

John runzelte missmutig die Stirn, als Andy zu Ende berichtet hatte. Sie waren dem Täter noch immer keinen Stück näher gekommen. Doch immerhin hatten sie jetzt etwas konkretes gegen Diabolo in der Hand, wenn sie ihn jemals festnehmen konnten.

 

Auf dem Revier trennten sich dann Johns und Andys Wege. Andy wollte Pat und Leo weiter vernehmen, während sich John zum Essen mit Sonya traf.

 




Re: Another year has gone by

Hach, jetzt hat es aber wirklich ein paar Tage gedauert bis ich zum lesen gekommen bin! Und dann??? Läßt du mich hier so mit einem Abendessen in der Luft hängen! Und ich möchte doch sooo gerne wissen wie es weitergeht!

LG Flymoon





Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

Mehr Danny -
Mehr Danny -
noch mehr Danny :-)

Nach einem 11 Stunden Arbeitstag und einer Räumung brauche ich eine höhere Dosis


Re: Another year has gone by

 

Oh man, ich habe aber wirklich seehr lange ausgesetzt. Ich mußte doch glatt noch einmal nachschauen, wo ich überhaupt aufgehört hatte rein zu setzten.

Eine großes Sorry, für all die, welche meine Geschichte hier mit mir weiterverfolgen......

@Flymoon: Tut mir wirklich leid!

Ach nein nicht wirklich....ein bißchen Spannung muß schon sein!

@Smilla: Das habe ich mir doch gedacht!

 

Also....hier kommt....

Sonya

Ärgerlich über sich selbst, daß er es mal wieder geschafft hatte den Berufsverkehr zu unterschätzen, traf John eine viertel Stunde nach der verabredeten Zeit im Marillo ein.

Aber er hatte einfach nicht damit gerechnet, daß es schon um diese Uhrzeit so voll auf den Straßen sein würde.

Jetzt hoffte er nur, daß Sonya ein geduldiger Mensch war, welche ein sehr großes Einfühlungsvermögen für gestreßte Cops hatte. Und das sie noch nicht wieder gegangen war....Suchend bahnte er sich einen Weg durch die Räumlichkeit. Ließ seinen Blick über die einzelnen Tische mit den verschieden Gästen gleiten und mußte dann doch mit einem Aufseufzen feststellen, daß die Frau, der er gestern seine Karte in die Hand gedrückt hatte, nicht dabei war.  Sekundenlang schloß John seine Augen und verwünschte seinen Leichtsinn, sowie den New Yorker Straßen Verkehr. Er verfluchte Diabolo und bei der Gelegenheit verfluchte er Lauries Starrsinn gleich mit. Wenn er schon mal dabei war!

John öffnete nach dieser kurzen Atempause wieder die Augen und überlegte was er nun tun sollte. Zurück zum Revier fahren? Oder sich der Hoffnung hingeben, daß auch Sonya sich verspätet hatte.

Ein Platz der soeben am Fenster frei wurde, half ihm bei dieser Entscheidung. Er würde auf sie warten, einen Kaffee trinken und das Beste hoffen.

Ächzend nahm John auf den noch warmen Stuhl Platz, noch immer seine Leichtsinnigkeit verdammend. Doch was half es ihm, wenn er jetzt vor sich hin grummelte? Im Grunde genommen gar nichts, denn wenn sie schon wieder weg war, so konnte er jetzt auch nichts mehr tun. Und wenn auch sie sich verspätet hatte, dann hatte er sich umsonst geärgert.

Er würde warten. Eine viertel Stunde lang. Einen Kaffe dabei trinken und sollte sie dann nicht aufgetaucht sein, dann würde er wieder zurück zum Revier fahren.

 

Das Restaurant war um diese Uhrzeit gut besucht. Viele Leute, die hier ihre Mittagspause verbrachten, besetzten einen großen Teil der vorhanden Tische und flinke Kellner in schwarz - weißen Uniformen wuselten zwischen den einzelnen Tischen. Mit einem wohl einstudierten Lächeln, die Bestellungen bemerkend, die ihnen von ungeduldigen Gästen entgegen gerufen wurden. John gehörte mehr zu der ruhigeren Sorte von Mensch. Geduldig saß er an seinem Tisch, schaute aus dem Fenster und wartete, bis einer dieser gestreßten Kellner Zeit für ihn fand. Die Bestellung für einen Kaffe nahm die junge Frau mit einem Nicken zur Kenntnis und belohnte Johns Geduld mit einem seichten Lächeln. Auch einstudiert?

Mit dem heißem Kaffee kam auch in John der Drang hoch wieder auf die Uhr zu schauen. Und wieder kam in ihm der Gedanke hoch, daß seine Chancen von Sonya etwas über Diabolo zu erfahren doch drastisch im Keller angekommen waren.

Er nippte an seinem Kaffe und dachte noch einmal an ihrem Anruf zurück. Hatte sie eigentlich vom Handy aus angerufen? Oder war es Festnetz gewesen? Das war eigentlich gar keine so wichtige Frage. Viel wichtiger war: Hatte es eine Nummer gegeben, die bei ihrem Anruf mitgesendet wurde? Stirnrunzelnd versuchte John sich zu erinnern. Aber das einzige was ihm einfiel war, daß er zu diesem Zeitpunkt verdammt sauer auf Laurie gewesen war. Und dementsprechend gar nicht auf des Display gesehen hatte. Das würde auch durchaus seine Überraschung erklären, daß Sonya am anderen Ende der Leitung war.

Eine Hand fingerte das schmale Telefon aus der Innentasche seines Jacketts. John klappte es auf und wollte gerade in seine Anruferliste schauen, als er aus der Mitte des Raumes Unruhe wahrnahm. Alarmiert schaute er auf und ein strahlendes Lächeln überzog sein Gesicht. Ein Lächeln, welches seine ganze Erleichterung zum Ausdruck brachte und einem zufälligen Beobachter durchaus auf falsche Gedanken hätte kommen lassen.

Sonya!

John kannte nicht die Ursache für den Auflauf, der sich um sie und dem Kellner breit machte. Aber ihre roten Wangen und ihr hektischer Atem, verrieten ihm eindeutig, das sie es sehr eilig gehabt hatte. Das und das Essen, welches auf dem Fußboden verteilt lag. Verzweifelnd von ihr und dem Kellner betrachtend. Automatisch stand John auf, um zu ihr zu gehen, aber anscheinend hatte bereits eine Einigung stattgefunden, denn Sonya kam nun auf ihn zu. Der Blick den der Mann in schwarz und weiß der jungen Frau hinterer warf war alles andere als erfreut. Sonya dagegen schien den kleinen Zwischenfall schon wieder vergessen zu haben. Ihre Augen und ihr Gesicht strahlten ihn an, als ob auch sie nicht mehr damit gerechnet hatte ihn hier anzutreffen.

Etwas was durchaus hätte sein können, wenn das Ehepaar nicht zufälligerweise im richtigen Moment den Fensterplatz geräumt hätte.

 

John nutze den Augenblick den er Zeit hatte, bis Sonya an seinem Tisch angekommen war.

Gestern in der Kneipe, hatte er bereits einen wagen Eindruck von ihr bekommen, doch hier im hellen, sah sie noch um einiges attraktiver aus

 

Ihr abgehetztes Lächeln wurde eine Spur breiter, als sie endlich bei ihm ankam.

„Entschuldigen sie, ich bin aufgehalten worden.“ John winkte ab und rückte ihr den Stuhl zurecht. „Schon gut. Ich muß gestehen, daß ich auch nicht ganz pünktlich war. Die Arbeit, sie wissen schon.“ Verschwörerisch grinsten die beiden sich an.

Sie sah wirklich gut aus, befand John, auch wenn für diese Jahreszeit etwas dünn angezogen. Ihr roter Pullover, den sie über einer dünnen schwarzen Hose im Stil von Marlene Dietrich trug, war sehr tief ausgeschnitten. John konnte ohne Mühe den Ansatz ihrer Brüste sehen. Er schluckte und zwang sich ihr ins Gesicht zu schauen und nicht auf den äußerst netten Anblick.

Als er wieder hochschaute bemerkte er, daß ihr sein Blick aufgefallen war. Sie grinste ihn anzüglich an, nahm mit der Hand ihre blonden Haare nach hinten und ließ die Finger durch die gesamte Länge gleiten. Ertappt räusperte John sich. Wie erleichtert war er, als der Kellner mit den Speiskarten an den Tisch kam. Er nutzte die Gelegenheit und bestellte  sich noch einen weiteren Kaffee und nach einem fragenden Blick in Sonyas Richtung, einen zweiten für sie.

Still studierten sie die Karten, doch John linste immer wieder über ihren Rand um Sonya zu betrachten. Selbstvergessen, drehte sie ihre Haare um den Finger, strich sie wieder glatt, um sie kurz darauf wieder zu zwirbeln. Ihre Blicke trafen sich über den Rand der Karte, doch diesmal schaute John nicht weg, Sonya dagegen schon.

 

Nachdem sie bei dem Kellner ihr Essen bestellt hatten, lächelten sie sich wieder an. John fiel es sichtlich schwer ein Gespräch anzufangen.

Er beobachtete, wie sie sich ein weiteres mal die Haare hinters Ohr strich, um sie aber gleich darauf wieder zu lösen. Er war verwirrt. Warum war sie ständig mit ihren Haaren beschäftigt? Sie strich sie zurück, fuhr mit den Fingern durch, glättete sie mit ihrer Hand, strich sie wieder zurück., um sie gleich darauf wieder sich ins Gesicht fallen zu lassen. Das machte ihn vollkommen nervös. Solche Gesten kannte er von Laurie nicht und die hatte bei weitem schöneres und auch längeres Haar als sie.

Er räusperte sich. „Sonya, sie haben mich um dieses Treffen gebeten, weil sie mir etwas über Frankie Wehle erzählen wollten.“

Der Kellner kam mit ihren Getränken zurück. John bedankte sich mit einem Nicken bei ihm und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder zu der blonden Frau ihm gegenüber zu, welche sich schon wieder die Haare aus dem Gesicht strich. Über den Rand ihres Glases betrachtete sie ihn. „Wollte ich das?“ Ein feines Lächeln kräuselte ihre Lippen.  Johns Verwirrung nahm zu, als sie mit beiden Händen in ihr Haar griff und sie sich wieder über die Schulter nach vorne zog. Er riß sich zusammen und versuchte sich nicht von ihrem tun ablenken zu lassen. „Sicher, sie haben am Telefon zu mir gesagt, daß sie mich gerne treffen wollen....“ „Und sie haben mich gefragt, ob ich ihn etwas über Frankie Wehle erzählen will.“ Ihr grinsen wurde breiter. „Ich habe nicht gesagt, daß ich was zu erzählen habe. Wenn sie sich genau an unser Gespräch erinnern, antwortete ich ihnen nur mit einem ‚Hmmm’.“ Das war mal wieder Typisch Mann, überlegte Sonya, der nur die Hälfte mitbekommt, von dem was Frau erzählt und sich dann diese Informationen so zurecht biegt, daß sie in sein Schema passen. John dagegen ging in Gedanken noch mal das Telefonat durch und stellte fest das sie Recht hatte.

 Sonya beugte sich über den Tisch und schaute ihm fest in die Augen. Johns Blick wurde ein weiteres mal von ihrem Ausschnitt abgelenkt. Er konnte, so wie sie da saß, sehen, daß sie unter ihrem roten Pullover einen schwarzen Spitzen BH trug. Er schluckte abermals, konnte aber diesmal nicht so leicht den Blick lösen. Sonya bemerkte es wohl, ließ ihn noch einen Augenblick schauen, bevor sie sich wieder an ihrem Stuhl anlehnte. Sie neigte den Kopf und betrachtete ihn erheitert. John hüstelte ein wenig, während er mit seiner Hand zur Krawatte fuhr und sie ein Stück lockerte.

„Aber wenn sie mir nichts von Frankie Wehle erzählen wollen, warum wollten sie mich dann treffen?“ Diese Frau brachte ihn gänzlich durcheinander, sonst wäre er schon längst darauf gekommen, warum er hier saß. Das lag definitiv an diesen verdammten Haaren und diesem blöden Ausschnitt!

Da sie tat es schon wieder! Er sah, wie sie mit beiden Händen ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen nahm und sie dann aber wieder locker fallen ließ. Dabei lächelte sie amüsiert vor sich hin.

„Können sie sich das nicht denken?“ Ehrlich gesagt fiel John das Denken momentan etwas schwer. Doch er bemühte sich tapfer seine Gedanken zusammen zu halten und ihr eine vernünftige Antwort zu geben. „Weil sie mich gerne wieder sehen wollten?“ riet er.




Re: Another year has gone by

Ihr Lachen klang hell auf, als er endlich begriff, warum er hier war. „Na, das hat aber eine Weile gedauert. Wo sind sie denn mit ihren Gedanken? Sagen sie mir nicht, daß sie noch immer bei Frankie Wehle sind.“

Johns Hände spielten mit der leeren Kaffeetasse vor ihm. Nein, nicht direkt bei dem, dachte er. Mehr bei dieser Frau vor ihm, welche ihm ganz unmißverständlich klar machte, was sie von ihm wollte. Wie sollte er denn bei diesen Anblick noch einen klaren Verstand behalten?

Er wurde einer Antwort enthoben, als der Kellner mit dem Essen kam. Ein Steak und eine Backkartoffel für ihn, für sie nur einen Salat.

 

John fühlte sich unwohl, sicher er war sehr geschmeichelt von so einer hübschen Frau angebaggert zu werden, doch leider beruhte aber ihr Interesse nicht auf Gegenseitigkeit.

Die ganze Sache mit Laurie machte ihm einfach viel zu sehr zu schaffen.

Er war oft mit Laurie Steakessen gewesen, nicht gerade hier, sondern mehr in der Nähe von ihrer gemeinsamen Wohnung. Ihrer Wohnung, verbesserte er sich in Gedanken.

Meistens, nachdem sie im Park Basketball gespielt hatten. Irgendwann  hatten sie sich dann einen Spaß daraus gemacht, wessen Magen als erstes knurrte. Der Verlierer mußte dann das Essen zahlen.

Er lächelte bei der Erinnerung daran. Mein Gott wie lange war das jetzt her? Das mußte doch mindestens schon zwei Jahre her sein, denn seit zwei Jahren ging er mit seinen Freunden zum Basketball spielen.

Seine Gabel stockte auf dem Weg zum Mund. Das war nie ein Streitthema gewesen. Er ließ die Gabel sinken und starrte auf den Teller. Warum eigentlich nicht? Sie hatten sich doch sonst über jede Kleinigkeit gestritten?

„Alles in Ordnung mit Ihnen?“ John tauchte aus seinen Gedanken auf und blickte Sonya an, ohne sie bewußt wahr zu nehmen. Noch immer ging ihm die Frage durch den Kopf. Warum hatten sie sich nie darüber gestritten, daß er auf einmal mit seinen Freunden zum Basketball spielen ging und nicht mehr mit ihr?

„Hallo?“ John realisierte, daß Sonya ihn schon seit geraumer Zeit anstarrte. Schnell riß er sich zusammen und versuchte es mit einem künstlichen Lächeln. Für ein echtes, waren seine Gedanken noch zu weit weg.

„Ja, bitte entschuldigen sie. Mir ist nur gerade was eingefallen.“ „Über Frankie Wehle?“ Sie nahm eine Gabel mit Salat und steckte sie so kunstvoll in den Mund, daß ihre Lippen die Gabel nicht berührten. „Nun, nicht direkt.“ Er lächelte sie an, während er den Kopf schräg neigte, seinen Blick kurz auf seinen Teller senkte und dann wieder zu ihr hochschaute. Zu seinem Erstaunen bemerkte er, wie sie leicht rosa anlief. Oh mein Gott, sie meinte es wirklich ernst!

Er senkte abermals den Blick auf den Teller und aß konzentriert weiter.

Es brachte nichts jetzt über Laurie nachzudenken, entschied  John. Er sollte sich lieber mit der Frau ihm gegenüber beschäftigen. Wenn er schon einmal hier war, dann sollte er es auch genießen.

Sein nächstes Lächeln setzte er bewußt ein und wurde mit einem abermaligen Erröten von Sonya belohnt. Na, das ging ja noch. Anscheinend war er nicht ganz so aus der Übung wie er gedacht hatte.

„Und was haben sie gestern um diese Zeit in der Bar gemacht?“ Vielleicht konnte er ja das nützliche mit dem angenehmen verbinden. „Mittagspause.“ Erstaunt verlagerte John seinen Blick von seinem Teller zu ihr. „Mittagspause? In dieser ....Spelunke?“ Auf Anhieb fiel ihm gerade kein besserer Ausdruck ein und er hoffte, daß er sie damit nicht verärgerte. Doch Sonya reagierte gelassen. „Ich weiß, es ist nicht gerade ein Nobelrestaurant, aber es ist gleich um die Ecke von meiner Arbeit. Außerdem sind die Leute so mit sich selbst beschäftigt, daß ich dort meine Ruhe habe.“ Um zu zeigen was sie meinte als sie sagte ‚mit sich selbst beschäftigt’, hielt sie sich ein Finger an die Nase und sog die Luft durch sie ein.

John hob amüsiert die Augenbrauen und grinste, als er sah, wie sie die Geste imitierte, die Speed und Kokain Süchtigen so zu eigen war. Nun, wenn er es aus dieser Sicht betrachtete, hatte sie vollkommen Recht.

„Und sie haben Frankie Wehle wirklich nicht gesehen?“ Sonya lachte laut auf, hielt sich aber sofort die Hand vor dem Mund, um ihr Lachen zu dämpfen. Die Geste mit der sie ihre Haare mal wieder hinters Ohr zurück strich, war in diesem Fall, wohl eine automatische. John griente als er sie so lachen hörte, denn zum ersten mal gewährte sie ihm einen Blick auf ihr wirkliches ich. Und das was er da sah machte sie ihm sofort viel symphatischer.

„Sie können es wohl nicht lassen?“ Sonya kicherte noch immer vor sich hin und steckte damit auch John an. „Nein, was soll ich sagen? Ich bin halt doch nur ein Cop, der einen Verdächtigen sucht.“ Sonya legte ihre Servierte zu ihrer Gabel auf den Teller, um den Kellner zu signalisieren, daß sie fertig war. „Nein, es tut mir wirklich aufrichtig leid, aber ich habe diesen Mann dort noch nie gesehen.“ Sie nahm ein Schluck von ihrem Wasser, welches der Ober zusammen mit dem Essen gebracht hatte. „Sie dürfen nicht vergessen, daß ich dort nur meine Mittagspause verbringe. Also...“ Sie schaute abschätzend an die Decke.  „So ungefähr für eine halbe bis eine dreiviertel  Stunde.“ Sie lächelte ihn entschuldigend an. „Und das wahrscheinlich zu einer Uhrzeit, wo verdächtige, zwielichtige Typen selten da sind, weil ja um diese Uhrzeit durchaus die Möglichkeit besteht, das unerwartete Cops auftauchen.“

Ihr Grinsen wurde wieder breiter und auch John schmunzelte vor sich hin.

„Also gut, kein Frankie Wehle. Als was sind sie denn berufstätig?“ fragte John neugierig.

Sonya lehnte sich bequem in ihrem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander.

„Ich bin Kellnerin in einem Cafe’ um die Ecke.“ Sie sah wie John sie überrascht anschaute. „Sie arbeiten in einem Cafe` und gehen in diese Bar um Mittagspause zu machen?“ Das klang nicht sehr wahrscheinlich für ihn. Sonya nickte. „Ja. Ich habe es nicht gerne, wenn mir mein Chef beim Essen über die Schulter guckt.“ Sie fing wieder anfangen zu grinsen, als sie sah, wie John überlegte, ob Frankie vielleicht dort mal aufgetaucht war. „Nein, auch dort ist Frankie Wehle nicht aufgetaucht.“

John grinste zurück und machte eine abwinkende Geste. „Schon gut, ich habe es begriffen, sie kennen diesen Mann nicht.“

„Und was machen sie so, außer das sie ein Cop sind?“ Sie betrachtete ihn nun ihrerseits neugierig. Er lehnte sich ebenfalls entspannt zurück und betrachtete sie nun mit anderen Augen. Sie hatte eindeutig Humor und sie war wirklich sehr schön.

„Nichts besonderes.“ Er schüttelte zur Bestätigung den Kopf.

„Verheiratet?“ Sie deutete mit dem Kinn auf den Ehering an seiner Hand, während sie ihre Haare wieder hinters Ohr klemmte. John schaute auf seinen Ring hinab, den er noch immer trug. Er brachte es einfach nicht über sich ihn abzunehmen. Ihn abzunehmen, würde bedeuten, mit Laurie abzuschließen und das konnte und wollte er noch nicht.

Trotz dieser attraktiven Frau ihm gegenüber, konnte er nicht verhindern, daß seine Stimme traurig klang. „Wir lassen uns gerade scheiden.“

Sonya nickte verständnisvoll. „Das ist keine leichte Zeit für sie.“ , bemerkte sie an.

 

Der Kellner kam und räumte den Tisch ab. „Möchten sie gerne noch einen Kaffee?“, fragte John. Er sparte sich die Frage nach einem Nachtisch. Eine Frau, die zum Mittagessen Salat aß, würde ihrer Figur zuliebe auch garantiert auf den Nachtisch verzichten.

„Gerne, einen Cappuccino, bitte.“ John drehte sich zu dem Kellner um. „Wir hätten gerne noch einen Kaffee und einen Cappuccino.“

 

Während er bei dem Ober bestellte, bemerkte er, wie ihr Fuß an seinem Bein entlang strich.

Langsam drehte er sich zu ihr um, sah ihr lächelndes Gesicht und ihre einladenden Augen.

 

 

 




Re: Another year has gone by

Da bin ich ja mal gespannt, ob John sich von Sonya einwickeln läßt.

Ich hoffe ja eigentlich immer noch, dass er mit Laurie wieder zusammen kommt. Laß Dir bitte nicht zu lange Zeit mit der Fortsetzung.

Hi, chyio, wie ich Dir ja schon im FF.de gemailt habe, gehöre ich nun auch zu den Fans Deiner FF und bin schon ganz gespannt wie es weiter geht.

LG Eve

Re: Another year has gone by

@chyio

Tzaaaa, hmmmpfh! Schon wieder zu Ende??? Wo er doch so nett flirtet! Ich wäre aber auch zu gerne Sonya!

Klasse, Chyio, biiiitte weiter!

LG Flymoon





Danke Mel!!

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Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Another year has gone by

@Eve: Eve?????????????????

Du hattest mir ja geschrieben, daß Du die Geschichte gelesen hast, doch niemals hätte ich vermutet Dich hier anzutreffen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Schön, daß ich auch Dich damit neugierig gemacht habe!

@Flymoon: Sag mal, kannst Du meine Gedanken lesen? Woher weißt Du nur immer, wann ich den nächsten Teil reinsetzten möchte? So unregelmäßig wie ich es in der letzten zeit getan habe, kann man das doch far nicht vorhersehen?????

Und nein, Flymoon, Du möchtest nicht Sonya sein!

Als hier kommt der nächste Teil.....

 

Der Kreis schließt sich

Drei Stunden, nachdem John seinen Partner verlassen hatte, traf er wieder auf dem Revier ein.

Andy saß an seinem Platz und starrte nachdenklich aus dem Fenster.

„Hey, wie ist es mit den beiden Typen gelaufen?“ John lief an Andy vorbei in den Umkleideraum, um seinen Mantel weghängen. Die Tür ließ er offen, um die Antwort von Andy auch noch am Spind zu verstehen. Andy erhob sich von seinem Platz und folgte John, blieb aber im Türrahmen stehen, seinen Freund bei seiner Tätigkeit beobachtend.

Er seufzte. „ Die beiden haben gesungen wie die Vögel, aber was wirklich Neues haben sie nicht erzählt.“

John schmiß seine Spindtür wieder zu und kam mit einem Stirnrunzeln zu seinem Partner. „Nichts Neues?“ Seine Stimme klang ungläubig, während er vor seinem Partner stehen blieb und sich sein Jackett zurrecht rückte. Andy schüttelte den Kopf: „Nein, nichts was wir nicht schon vorher wußten oder geahnt haben. Sie sind hochgradig Drogenabhängig und gehen ebenfalls auf der Strasse anschaffen, um das nötige Kleingeld zusammen zu bekommen. Beide bestätigten unabhängig voneinander, daß Diabolo sie in einer Bar angesprochen hat. Das war’s auch schon im Ganzen“, faßte Andy für John zusammen, dieweil sie zu ihren Schreibtischen zurück gingen. Doch während John sich an seinen Platz setzte, blieb Andy stehen. Nachdenklich klopfte John mit dem Knöchel seines Zeigefingers gegen seine Zähne und betrachtete Andy durch Augen, welche nur noch schmale Schlitze der Konzentration waren. Allerdings halfen ihm diese Informationen genauso wenig, wie seinem Partner. Schließlich legte er beide Hände nebeneinander auf die Schreibtischplatte. „Das hilft uns nicht wirklich weiter. Wissen wir schon was über die beiden Komplizen von dem Überfall von Mr. Hannigen?“

Andy schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, Mac ist noch dran.“ Andy setzte sich nun auch an seinen Tisch und sah John fragend an. „Hast Du was herausgefunden?“

John schüttelte nun ebenfalls den Kopf, stand wieder auf und lief rastlos vor seinem Schreibtisch auf und ab. Nach dem langen Sitzen im Restaurant und im Auto, war er froh, seine Beine wieder frei bewegen zu können.

„Nein, das war auch eine Sackgasse, sie hat Diabolo noch nie gesehen.“ Er bemerkte Andys fragenden Blick und fuhr auch sofort mit seiner Erzählung fort, bevor Andy weiter nachfragen konnte. „Sie hatte mich um ein Treffen gebeten, weil sie mich gerne wiedersehen wollte.“

Andy fragte sich, warum John so überrascht war. Er war ein gutaussehender Mann, warum sollte eine Frau nicht auf diesen Gedanken kommen, ihn um ein Treffen zu bitten? Und nach der Trennung mit Laurie, tat ihm ein wenig Ablenkung nur zu gut. Er fing an zu grinsen.

„Und wie war es? War sie hübsch? Hatte sie einen netten Körper? Wann trefft ihr euch wieder?“

Typische Männerfragen, hätte jetzt Laurie lachend erwidert und John mußte ihr in Gedanken zustimmen. Er hatte noch nie gehört, daß Frauen so etwas zueinander sagten. Allerdings war er auch noch nie dabei gewesen, wenn sie zu zweit auf die Toilette gingen. Er hatte sich schon oft gefragt, was sie sich in solchen Augenblicken unterhielten.

„Es war recht nett und ja, sie war wirklich äußerst attraktiv. Doch wir haben uns nicht weiter verabredet und auch keine Telefonnummern ausgetauscht, falls du es wissen willst.“

„Natürlich will ich es wissen, und ich würde bei der Gelegenheit auch gerne wissen warum nicht. Mensch John, du bist jetzt ein freier Mann. Du kannst tun und lassen was du willst. Laurie wird nicht mehr zurück kommen!“ In Gedanken entschuldigte er sich bei John für den Satz. Aber nur in Gedanken. Es war wichtig, daß John endlich begriff, daß Laurie ihn nicht mehr wollte. Und es wurde auch Zeit für ihn nach vorne zu schauen.

„Hmmm, ich weiß. Sonya war einfach nicht mein Typ.“ John dachte an die Sache mit ihren Haaren zurück. „Außerdem glaube ich, daß sie ein Haarproblem hatte.“

Er erläuterte Andy nicht weiter worum es bei diesem Problem ging, sondern änderte überraschend das Gesprächsthema. Denn während er über Sonya sprach, war er auf eine Idee gekommen.

„Hast Du schon mal überprüft, ob es vielleicht irgendwelche ungelösten Überfälle gibt, die in ihrer Art, der von Diabolo ähnlich sind? Ich meine, er hat nicht viel Zeit verloren, als er die Läden von Mr. Murphy und Mr. Hannigen ausraubte. Möglicherweise waren das nicht seine ersten!“ Andy verneinte: „Nein, bis jetzt noch nicht. Aber du könntest Recht haben.“ „Ich auch noch nicht, “ gestand John ein. „Tu mir doch mal einen Gefallen, und überprüfe das eben.“

Andy drehte sich zu seinem Bildschirm um und fing eilig an auf die Tastatur zu hämmern. John hingegen, nutzte die Zeit, holte eine Wandkarte von der Stadt New York, und hängte sie an der einzigen noch freien Stelle an der Wand auf. Hiernach ging er zu seinem Schreibtisch und holte ein paar Stecknadeln und die Akten von den beiden ihnen bekannten Überfällen.

Wieder an der Karte, überprüfte er anhand der Akten, wo die Überfälle stattgefunden hatten und markierte sie mit einer Nadel auf der Karte.

Andy kam zu ihm. Mit einem Zettel, wo er sich weitere Adressen notiert hatte, von Überfällen, die ähnlich beschrieben waren wie die von Diabolo. Er sagte John die Standorte an und John markierte sie mit weiteren Stecknadeln auf der Karte.

Schließlich hatten sie fünfzehn verschiedene Orte gekennzeichnet.

Andy deutete auf verschiedene Nadeln, die sich von den übrigen absonderten. „Diese kannst du gleich wieder entfernen, sie sind zu weit außerhalb.“ John zog die entsprechenden Nadeln wieder heraus. Nun starrten sie beide auf die Restlichen.

Martinez, Medavoy und Donna gesellten sich zu ihnen und begutachteten ebenfalls New Yorks Straßen.

„Fällt euch irgend etwas auf, etwas was alle Orte gemeinsam haben?“ forderte John seine Kollegen auf. Gemeinsam schauten sie auf die verschieden Nadeln und versuchten Gemeinsamkeiten zu entdecken. „Sie liegen alle an Hauptstraßen!“ fiel John als erstes auf. „Und zwar immer  in einer gesellschaftsärmeren Gegend“, fügte Medavoy noch hinzu. John nickte zustimmend. Das war ihm noch nicht aufgefallen, aber Greg lag damit richtig.

 

 

 

 

 




Re: Another year has gone by

Wieder schweigen und starren. „Es ist immer ein Park in der Nähe.“ Dieses wichtige Detail fiel Donna auf. Ein Park! In Johns Gedächtnis fingen ein paar Glocken an zu läuten. Ein Park! Er hatte bei Mr. Hannigen einen Park gesehen und ihm waren aus der Ferne ein paar Männer aufgefallen, die aussahen, als ob sie anschaffen gingen. Er wandte sich an seinen Partner. „Andy, als wir bei Mr. Hannigen waren, hast du da den Park bemerkt?“ „Du meinst wo sich diese Kiffer rumgetrieben haben? Ja, der war mir aufgefallen.“ In dem Augenblick wo er es aussprach, fiel auch bei Andy der Groschen. „Strichertreffpunkte!“, flüsterte er und John nickte zustimmend. Sofort ging Andy zurück an seinem Schreibtisch und konsultierte den Computer erneut, über die verzeichneten Strichertreffpunkte.

John dagegen nutzte die Zeit, und tauschte die bunten Nadeln an der Wand, gegen rote aus. Es dauerte nicht lange, bis Andy mit einer erneuten Liste zurückkam.

John steckte zu den roten Nadeln, noch weiße. Das waren die Treffpunkte der Stricher, die Parks bevorzugten.

Er hatte noch nicht mal die Hälfte der Nadeln verbraucht, als ihnen allen auffiel, daß die Treffpunkte, immer in der Nähe eines der ausgeraubten Läden war. Sie waren auf der richtigen Spur. Die Nadeln auf New Yorks Karte, bildeten nun  fast einen Kreis, der sich nur im äußersten Süden noch nicht schloß. Dort, dort irgendwo, würde Frankies neuester Überfall stattfinden, da war sich John hundertprozentig sicher.

Er markierte das vermutliche Gebiet mit weitern Nadeln von blauer Farbe.

Das Telefon klingelte und Donna trennte sich kurzfristig von der kleinen Gruppe, um den Anruf zu beantworten. „John, es ist für dich, Mac.“

John ging zu seinem eigenen Schreibtisch, wartete daß Donna das Gespräch durchstellte und meldete sich dann mit seinem Namen.

„Hallo Mac, hier ist John.“  Die Stimme am anderen Ende der Leitung klag amüsiert. „Davon gehe ich aus, wenn ich zu dir durchgestellt werde.“ John lächelte ebenfalls vor sich hin. Jetzt in diesem Augenblick, konnte ihn Macs Sarkasmus gar nichts anhaben. Er fühlte, wie ihm das Adrenalin durch die Adern schoß. Er war auf der Jagd und sie waren schon dicht an ihrer Beute dran. „Also, was hast Du für mich?“ Im Grunde genommen wußte er schon, was Mac ihm sagen würde. Er hatte am Tatort keine Waffe gesehen, sicher, vielleicht hatte Mac sie schon in einer seiner unzähligen Plastiktüten eingetütet und ins Labor geschickt gehabt; doch John ging davon aus, daß Frankie/Diabolo die Waffe wieder mit sich genommen hatte. Die nächsten Worte von Mac bestätigten seinen Instinkt. „Auf jeden Fall, haben wir keine Waffe, die hat unser Freund wieder mitgenommen. Die gute Nachricht ist, wenn du mir die Waffe bringst, dann können wir mit Hilfe des Projektils, ihn wahrscheinlich kriegen.“ „Meinst Du mit Hilfe des Projektils oder den Fingerabdrücke, die ihr vermutlich darauf finden werdet?“ Mac lachte laut auf. „Kluges Kerlchen, mit dem Projektil können wir sie zuordnen, aber festnageln werden wir ihn mit seinen Fingerabdrücken. Ich glaube nicht, daß er Handschuhe getragen hat.“ John schüttelte den Kopf, besann sich aber schnell darauf, daß Mac das nicht durch den Hörer sehen konnte. „Nein, vermutlich nicht. Ich melde mich, soweit ich was Neues habe.“

Er legte den Hörer auf und ging wieder zu den anderen rüber.

„Habt ihr was Neues?“

Andy beantwortete seine Frage. „Ja, während du mal wieder Privatgespräche führst, hat uns der Computer in diesem Gebiet fünf Bars angeführt, in denen, im Laufe der Jahre, Razzien durchgeführt wurden und die in diesem Gebiet liegen. Ich denke mal, daß das unsere Spelunken sind, wo er seine neuesten Komplizen aufreißen wird.“

John verschränkte die Arme vor der Brust, starrte erneuert auf die Karte und den fünf gelben Nadeln, die sich zu den roten, weißen und blauen dazu gesellt hatten.

„Da könnte was dran sein.“, bemerkte er, mit seinem Fingerknöchel wieder gegen die Lippen tippend.

„Und jetzt? Irgendwelche Vorschläge?“ Martinez meldete sich zu Wort. „Wir könnten zu den fünf Bars Streifenwagen schicken und ihn dort festnageln.“ Greg schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, wenn wir mit Streifenwagen auftauchen, dann ist unser Kerl schneller über alle Berge, als wir gucken können.“ „Zusammen mit der Hoffnung, daß wir ihn mal zu Gesicht bekommen werden“, fügte Andy hinzu. „Nein, wir brauchen einen anderen Plan.“

Sie schwiegen allesamt und überlegten. „Möchte vielleicht jemand einen Kaffee?“ Das war Donna. Als Empfangsdame der Detectives, konnte sie an der weiteren Unterhaltung nicht mehr viel beisteuern. Also unterstütze sie die Männer, indem sie ihnen Kaffee anbot.

Angenehm aus ihrer Tätigkeit des Nachdenken gerissen, stimmten sie alle zu. Und Medavoy bot Donna an, ihr beim Tragen zu helfen.

Andy und John tauschten einen kurzen Blick. Wenn da mal nichts im Busche war!

Mit ihrem Kaffee in der Hand und den Hintern auf ihren Stühlen, beratschlagten sie, wie sie weiter vorgehen sollten.

Es war Martinez der den zündenden Gedanken hatte. „Wir könnten doch Undercover vorgehen. Fünf Detectives als Stricher verkleidet, in den fünf verschiedenen Bars...“ Weiter kam er nicht, denn vier Augenpaare starrten ihn an. Drei von ganz und gar nicht begeisterten Männern und ein Paar von einer höchst amüsierten Frau. Martinez verschluckte sich fast an seinen nächsten Worten, doch er blieb tapfer und sprach seinen Gedankengang zu Ende.

„...und in den fünf verschiedenen Bars so tun, als ob wir dringend Geld benötigen und zu allem bereit sind. Wenn Diabolo dann bei einem anbeißt, meldet er es dann den anderen und informiert sie, wo und wann dieser Überfall stattfinden soll. In dem Laden, nehmen wir ihn dann fest.“ Er schluckte erneut, als ihn der erboste Blick von Andy traf. „Freundchen, du bist noch nicht lange bei uns. Also wenn du gerne noch mehr Zeit mit uns verbringen willst, dann lasse dir bitte was Besseres einfallen.“ James Martinez heftete den Blick auf den Fleck zu seinen Füßen. Er erschien ihm im Augenblick sehr viel interessanter, als Andys oder auch Johns Gesichtsausdruck.

Donna wandte sich mit einem Grinsen im Gesicht zur Seite, so daß niemand es bemerkte. Ihre ach so edlen Cops, in Lederhose und offenen Hemd. Ja, das war ein Anblick, der ihr bestimmt gut gefallen würde. Möglicherweise noch mit gegelten Haar und drei Tage Bart! Ihre Vorstellungskraft reichte aus, um ihr vor Lachen die Tränen in die Augen zu treiben. Unerwartet für ihre Cops, sprang sie schnell auf und suchte die Damentoilette auf, die sich Gott sei Dank am anderen Ende des Flures befand, da würde sie niemand lachen hören!

Als sie zurück kam, war noch keine weitere Idee gefallen. Das Schweigen und die damit verbundene Ratlosigkeit hielten an.

„Vielleicht, ist die Idee von James gar nicht mal so schlecht“, bemerkte Medavoy aber sein Stottern wurde schlimmer, als er die Idee von Martinez noch einmal aufgriff.

 Zwei Paar grimmige Augenpaare starrten ihn an. James hatte seine Aufmerksamkeit noch nicht wieder von dem Fleck auf dem Fußboden abgewandt und Donna war schnell genug, sich abermals zur Seite zu drehen, um ihr Lachen zu verbergen.

„Ich meine ja nur!“ Greg zog entschuldigend die Schultern hoch. „Die Idee war gut, auch wenn mir die Ausführung nicht behagt.“ „Na das kannst du wohl laut sagen!“ warf Andy ein. Medavoy ging in hab- acht- Stellung, er kannte das Temperament, das manchmal mit seinem Kollegen durchging. „Ich meine ja nur, daß du da ja nicht unbedingt mitmachen mußt. Dir nimmt man doch sowieso nicht ab, daß du drogenabhängig bist.“ „Ach ja?“ Andy sprang von seinem Stuhl hoch und baute sich vor Medavoy auf. „Und wie meinst du das bitte?“ Greg stand ebenfalls auf, reckte das Kinn und starrte ebenfalls böse zu Andy hoch, der einen guten Kopf größer war als es selbst. „Jungs, setzt euch wieder. Es bringt doch nichts sich hier an die Kehle zu gehen.“ John beugte sich vor und zog Andy wieder zurück auf seinen Stuhl.

„Medavoy hat Recht. Für einen Stricher bist du ein wenig zu.....wohlgenährt“, erklärte sich John mit einem Blick auf Andys Bauch, der ihm weit über die Hose hing.

Andy brubbelte vor sich hin, nahm aber wieder neben John Platz.

„Also Leute, was ist jetzt?“ frage Martinez, der durch Medavoys unerwartete Unterstützung, seinen Mut wieder gefunden hatte. „Ziehen wir den Plan durch?“

Zum dritten Mal richteten sich vier Augenpaare auf ihn und drei davon sahen überhaupt nicht begeistert aus.