Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten - Innenpolitik

Ist linke Gewalt Notwehr? Was können die Ursachen sein und wie ist unsere Bewertung?

Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt




Bei solcher Verfaßtheit



der Herrschaftsjustiz



ist linke Notwehr Pflicht !!!





gelesen in: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/ein-skandaloeses-urteil/


Protest gegen Neonazis untersagt


"Ein skandalöses Urteil"

Die militanten Kameradschaften dürfen in Bad Nenndorf marschieren – die Gegendemonstranten sollen zu Haus bleiben. Für die Neonazis dürfte das mobilisierend wirken. VON ANDREAS SPEIT


Die militanten Kameradschaften dürfen in Bad Nenndorf in Niedersachsen aufmarschieren – die Gegendemonstranten aber sollen zu Haus bleiben. Am Mittwoch war vor Gericht über die Auflagen (siehe auch: "Schwarze Kleidung: unerwünscht" ) verhandelt worden, Neonazis und Gegenbündnis legten Einspruch ein, danach verbot der Landkreis beide Veranstaltungen. Auch hiergegen wehrten sich beide Gruppen.

Donnerstagabend dann eine weitere Gerichtsentscheidung: Den Trauermarsch "Für die Opfer alliierter Kriegs- und Nachkriegsverbrechen – Gemeinsam und entschlossen gegen die Lüge der Befreiung" ließ das Verwaltungsgericht Hannover zu. Den Eilantrag gegen das Verbot der Gegendemonstration des bürgernahen Bündnisses "Bad Nenndorf ist bunt" lehnte das Gericht hingegen ab.

"Ein skandalöses Urteil", sagt der DGB-Regionalvorsitzende, Sebastian Wertmüller, "Wir werden Rechtsmittel einlegen". Der Eilantrag liege bereits beim Oberverwaltungsgericht, bis Samstagmorgen wird mit einer Entscheidung gerechnet. Wenn ein Vollverbot bestehen bleibe, werde der DGB bis zum Bundesverfassungsgericht ziehen.


weiterlesen hier: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/ein-skandaloeses-urteil/



... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson

Re: Ist linke Gewalt Notwehr? Was können die Ursachen sein und wie ist unsere Bewertung?

Bad Nenndorf: Verwaltungsgericht Hannover kippt Verbot von Neonazi-Demo

Mit einer Eilentscheidung hat das Verwaltungsgericht Hannover die geplante Demo von Neonazis in dem Kurort Bad Nenndorf erlaubt.
Die Gegenveranstaltung, ausgerichtet vom Deutschen Gewerkschaftsbund, bleibt dagegen weiterhin untersagt.

Das Gericht erklärte die Entscheidung u. a. mit dem höheren Gewaltpotential, welches von linksautonomen Teilnehmern ausgehen soll. Darüber hinaus profitierten die rechten Kläger durch das Erstanmelder-Privileg. Ursprünglich wurden beide Demonstrationen wegen der schlechten Sicherheitslage und Unterkapazitäten bei der Polizei vom Landkreis Schaumburg verboten.

Es wird damit gerechnet, dass der DGB vor das Oberverwaltungsgericht Lüneburg ziehen wird, um Beschwerde gegen die Entscheidung einzulegen. Seit 2006 finden in Nenndorf jährlich "Trauermärsche" von Neonazis statt, zum Gedenken an deutsche Kriegsgefangene, die damals von britischen Truppen gefoltert wurden.

quelle: http://www.shortnews.de/id/844460/Bad-Nenndorf-Verwaltungsgericht-Hannover-kippt-Verbot-von-Neonazi-Demo

SKANDALÖS !!!

Re: Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2010/08/287854.shtml


Bad Nenndorf: Polizei rollt roten Teppich für


Bündnis NS-Verherrlichung stoppen!   15.08.2010 00:30


- Pressemitteilung des Bündisses „NS-Verherrlichung stoppen!“

Am 14. August d.J. nahmen knapp 1.000 militante Neonazis völlig unbehelligt an dem geschichtsrevisionistischen „Trauermarsch“ in der Innenstadt von Bad Nenndorf teil. Während die Polizei auf der Bahnhofstraße und in ihrer Umgebung für eine „national befreite Zone“ sorgte, hagelte es Knüppel und Pfefferspray gegen den friedlichen Protest.
Für das Bündnis „NS-Verherrlichung stoppen!“ stellte Saskia Grunert fest: „Die Polizei hat heute handgreiflich gezeigt, wer ihrem Feindbild entspricht. Angesichts von 25 festgenommenen Antifaschist_innen und mehreren Verletzten durch Pfefferspray und Polizeigewalt haben die Beamt_innen den Neonazis einen Bärendienst erwiesen“. Schon in der Nacht zu Samstag war die Bahnhofstraße nahezu hermetisch abgeriegelt, die Polizei halluzinierte mit ihrem Fuhrpark ein völlig absurdes Gewaltszenario herbei. Ein Gerücht, dass vorher von der Polizeidirektion Göttingen und vom Landkreis Schaumburg in die Welt gesetzt worden war. Am Samstagmorgen wurde Interessierten der Weg zur kurzfristig organisierten Protestkundgebung an der Hauptstraße schwergemacht. Auch die Auflösung der Veranstaltung gestaltete sich als fast unmöglich: immer wieder wurden Antifaschist_innen von der Polizei zurück gewiesen und körperlich angegangen. Der gewalttätige Polizeiinsatz gegen friedlich Protestierende an einer Sperre hinter dem Winklerbad beweist, dass die Gewalt am heutigen Tag von der Polizei ausging. Trotz einer erneut direkt vor dem Winklerbad abgestellten Betonpyramide und an ihr angeketteten Aktivist_innen, konnten knapp 1.000 Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet ungestört ihren Aufmarsch über die Bahnhofstraße durchführen und so zu einem erneuten Erstarken der Veranstaltung beitragen. Auch nach dem Ende des Neonaziaufmarsch konnten faschistische Gruppen in der Innenstadt von der Polizei unbehelligt Antifaschist_innen bedrohen und anpöbeln. „Sollte dies auch die künftige die Taktik der Polizei sein, dürften sich die Nazis schon auf ihren Aufmarsch im nächsten Jahr freuen, wenn die Staatsmacht ihnen den Weg freiräumt und den Protest mit Füßen tritt“, so Grunert. Der heutige Tag zeigt wieder einmal, dass der Widerstand gegen Nazis sich weder auf Gerichte noch die Polizei verlassen darf.

 NIXSPAM.badnenndorf@riseup.net   http://www.badnenndorf.tk 


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von Yossi Wolfson

Justiz und Polizei sichern den Nazis die alleinige Herrschaft über die Straße!

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2010/08/287859.shtml



Bad Nenndorf und die Folgen


WW   15.08.2010 12:44


Die Polizei installiert eine national befreite Zone

Eigentlich war alles wie jedes Jahr: Nazis marschieren, Gegendemonstranten werden kriminalisiert, die Demokratie wird abgeschafft.

Und doch war es dieses Mal anders. Die Demokraten wollten Dresden nach Bad Nenndorf holen - und bekamen Anklam.

Zum fünften Mal in Folge liefen am ersten Augustwochenende etwa 800 Nazis durch Bad Nenndorf, um ihren "Trauermarsch" für deutsche NS-Verbrecher durchzuführen und die deutschen Täter als angebliche Opfer zu propagieren. Diese rechtsextreme Tradition, welche in den letzten Jahren in Halbe und Wunsiedel verboten wurde, wird aktuell noch an zwei Orten regelmäßig praktiziert: Bad Nenndorf und Dresden.

Die Bevölkerung, welche das Geschehen zu Beginn ablehnend, aber noch passiv bzw. ignorierend begleitete und eher "die linken Chaoten" fürchtete, zeigte in den letzten Jahren zunehmend ihre offene Ablehnung gegen die Instrumentalisierung ihrer Stadt und bildet heute ein breites Bündnis, welches intensiv gegen die Vereinnahmung der Stadt und der Gefängnisinsassen durch die rechtsradikalen Gruppen arbeitet, aufklärt und Gegenveranstaltungen durchführt.

Leider zeigte sich dieses Jahr aber auch an zwei Orten, dass ziviles und friedliches Engagement gegen Propagandamärsche der Nazis vom Rechtsstaat keineswegs honoriert, sondern geahndet wird!

Wie bereits zuletzt in Anklam, so wurden auch in Bad Nenndorf Nazi- und Gegendemonstration zugleich verboten und die Nazi-Demonstration mittels Gerichtsurteil anschließend wieder erlaubt. Und in beiden Fällen wurde den Nazi-Gegnern zwar danach wieder eine Veranstaltung zugestanden, aber in beiden Fällen war das Ergebnis unbefriedigend: In Anklam war die Erlaubnis so kurzfristig, dass keine Demonstration mehr geplant werden konnte, sondern die Bürger nur noch durch demonstrative Ignoranz ihre Ablehnung bekunden konnten. Ein allzu schwaches Signal.

In Bad Nenndorf konnte eine vom Oberverwaltungsgericht (erst spät am Abend) erlaubte Kundgebung immerhin noch etwa 1000 Menschen mobilisieren. Gleichwohl muss auch hier davon ausgegangen werden, dass das vorübergehende Verbot zu einer Demobilisierung und erheblich weniger Teilnehmern geführt hat. Viele Polizisten kannten sich gar nicht aus und konnten so anreisenden Teilnehmern noch nicht einmal den Weg zur Kundgebung weisen, welcher erst kurzfristig festgelegt wurde. Auch hier hinterließ die Polizei - wie in vielen anderen Fällen - ein unglückliches Bild. Dazu später mehr. Mancher erreichte darum die Kundgebung nur zufällig und aus Glück, andere mussten selbst suchen. Wie in Anklam, so muss man auch in Bad Nenndorf festhalten: Bei so kurzfristiger Erlaubnis ist eine Planung und ein koordinierter Ablauf kaum mehr möglich. Darum auch der große Dank an Radio Flora aus Hannover, die mit einer Lautsprecheranlage aushelfen konnten.

In den Reden wurde ausdrücklich den Anwälten gedankt, welche in anstrengenden, spätabendichen Sitzungen immerhin noch diese Kundgebung vor Gericht erstreiten konnten. Damit haben sie den Rechtsstaat vor einer noch größeren Blamage bewahrt - auch im Hinblick auf die zahlreichen und internationalen Pressevertreter, die inzwischen ebenfalls den Weg nach Bad Nenndorf finden. Auch drückten Amtsträger aus dem Landkreis, dem Landtag und dem Bundestag, von Gewerkschaften und Sozialverbänden ihr Unverständnis für das Verbot der Gegendemonstration aus und bekundeten ihre Solidarität mit den Bürgern.

Es wurde immer wieder heftig die Kriminalisierung des gesamten Bündnisses kritisiert, welche das Demonstrationsverbot vor Gericht erst möglich machte. Denn die von der Polizei herbei fantasierten 500 gewaltbereiten Autonomen ließen sich zu keiner Zeit im Ort blicken, sodass die Gegenkundgebung - wie in all den Jahren zuvor - natürlich friedlich blieb. Anwesend waren aber neben den genannten Organisationen auch die jüdische Gemeinde und zahlreiche Bürger aus Vereinen und Initiativen, welche sich durch die polizeiliche Einschätzung persönlich angegriffen fühlten und ihren Ärger deutlich äußerten. Offensichtlich hat sich die Polizei mittels einer - gemäß der vergangenen Jahre - absichtlich übertriebenen Gefahrenprognose des Problems zweier Demonstrationen entledigen wollen - mit Erfolg.

Hintergrund: Die Polizei hatte sich geärgert, dass die bisher mächtigste Bündnisdemonstration im letzten Jahr mit 1500 Menschen sehr erfolgreich war. Wurden in den ersten drei Jahren die Demonstrationen der Nazi-Gegner noch jeweils vorzeitig abgebrochen (teils wegen Polizeigewalt, teils von der Polizei aufgelöst), so war das vierte Jahr 2009 vollständig geglückt - trotz der auch früher schon erfolgten erheblichen Kriminalisierung und dem traditionellen Herbeireden von Gewalt durch die Polizei, um das Bündnis zu spalten. Die Bürger aber ließen sich zunehmend weniger davon beeindrucken - erlebten sie selbst doch das Gegenteil. So musste die Polizei dieses Mal andere Wege gehen, um den ungeliebten Gegenprotest zu unterbinden.

Und so hat sich die Justiz sowohl von den Nazis als auch von der Polizei am Nasenring von den demokratischen Grundrechten hinweg führen lassen, um den Missbrauch des Demonstrationsrechts durch die Nazis unwidersprochen zu gewährleisten. Geht es in Bad Nenndorf, Dresden und all den anderen Orten der "Trauermärsche" doch nicht darum, eine Position publik zu machen, sondern mittels des Demonstrationsrechts die Szene zu einen, Strukturen aufzubauen und zu pflegen und die Öffentlichkeit zu provozieren. Dass sich deutsche Behörden dafür als Unterstützer zur Verfügung stellen, ist demokratisch zutiefst unappetitlich.

Die neue Strategie, welche von der Polizei nun gewollt und von der Justiz bestätigt wurde, lautete: Konnten bisher die Nazi-Gegner eine eigene Demonstration durchführen und den Nazis auf Sichtweite ihre Abscheu entgegen schleudern, so sollten die Nazis dieses Jahr nicht mehr in ihrer "Trauer" belästigt werden und von den Gegenprotesten rein gar nichts bemerken müssen. Und das geht so:

a) Am besten verbietet man alle Gegenproteste.
b) Wenn sich das Verbot durch die verdammt demokratischen Gesetze nicht halten lässt, dann erlaubt man aber keine Wegstrecke, sondern nur eine stationäre Kundgebung.
c) Diese Kundgebung muss hunderte Meter von der Naziroute entfernt sein, damit lautes Rufen nichts nützt.
d) Die Kundgebung muss beendet sein, bevor die Nazis starten, damit man alle Gegner mittels polizeilicher Maßnahmen vertreiben kann.

Und so begann der Tag bereits früh morgens. Denn bereits viele Stunden vor dem Eintreffen der Nazis war die ganze Stadt eine einzige große Polizeifestung. Die Bewegungsfreiheit aller Bürger wurde den ganzen Tag stark eingeschränkt. Das demokratische Grundrecht auf Bewegungsfreiheit gilt zwar für alle gleich, aber Nazis sind - wie auch beim Demonstrationsrecht - eben gleicher als andere.

Bereits mehrere Straßenzüge vor der Naziroute wurden die Straßen hermetisch abgesperrt. Anwohner kamen nur nach Hause, wenn sie sich ausweisen konnten. Bereits in den letzten Jahren mussten Anwohner, die Gäste einluden, der Polizei eine Gästeliste vorlegen. Insgesamt kam das öffentliche Leben in großen Teilen der Stadt den ganzen Tag lang zum erliegen. Dabei ging die Polizei bewusst über das notwendige Maß hinaus. Wenn die Aufgabe lautet, die Nazi-Demonstration zu begleiten, dann gibt es aber keinen Grund, bereits Stunden vor dem Eintreffen der Nazis in der halben Stadt eine "national befreiten Zone" durchzusetzen. Davon abgesehen, hat sich die Polizei bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe zudem als so inkompetent erwiesen, dass trotzdem Blockierer auf die Route gelangen konnten. Auch die im letzen Jahr erfolgreiche Pyramide konnte dieses Jahr wiederholt werden. Ein großes Kompliment an die Durchführung der Aktion!

Dass es auch anders geht, wurde dieses Jahr in Dresden bewiesen, wo sich die Polizei als Vertreter eines demokratischen Staates zurück hielt und den demokratischen Protesten Respekt erwies. Dieses Vorbild hatten sich die Demonstranten in Bad Nenndorf explizit gesetzt - allerdings ohne die Voraussicht, dass der Polizei hier jeder Aufwand recht sein würde, demokratische Proteste auch durch die beliebige Ausweitung des Einsatzes im Keim zu ersticken.

Fazit: Wer sich fragt, wie ein 1933 möglich wurde, der möge ansehen, wie willig sich Polizei und Justiz für antidemokratische und gewalttätige Gruppen als Erfüllungsgehilfen andienen - und wie auch im Jahr 2010 der Widerstand von Gewerkschaften, demokratischer Parteien, Juden, demokratisch gesinnten Bürgern und der Zivilgesellschaft von der Justiz und unter einem martialischen Polizeieinsatz erstickt wird.

Die Polizei weist am Ende darauf hin, dass Antifaschistischen mehrere Durchbruchsversuche zu den Nazis unternommen hätten und will damit ihre Maßnahmen belegen - obwohl sie diese Situation erst selbst geschaffen hat. Denn diese Aktionen gingen von zahlreichen kleinen Gruppen aus, welche sich nach der Kundgebung in der Stadt bewegten. Hätte eine reguläre Demonstration stattgefunden, dann wären all diese Menschen in einem großen Zug durch die Stadt gelaufen und hätten gar nicht die Gelegenheit gehabt, an vielen Orten zu erscheinen.

Auch am Bahnhof - dem einzigen Ort, wo Nazis und Gegner aufeinandertreffen konnten - mussten die Antifaschisten nach lauten Nazis-raus-Rufen auf Anweisung der Polizei "noch fünf Meter zurück", bis sie endlich keine Sicht mehr auf den Nazi-Sammelpunkt hatten.

Ach, noch etwas: Gewalttätig waren - ganz entgegen der Polizeiprognose - an diesem Tag nur die Nazis. Ein Journalist wurde angegriffen, die anderen sollten sich auf Anweisung der Polizei wegen der aggressiven Stimmung nicht den Nazis zu sehr nähern. (Zwar ist Pressefreiheit im Grundgesetz garantiert, aber das Verhältnis der Polizei zu den Grundrechte hatten wir oben schon erklärt...)

Selbstverständlich führte die aggressive Stimmung der Nazis nicht dazu, die Demonstration aufzulösen - im Jahr 2008 aber wurde aus diesem Grund damals aber die antifaschistische (!) Demonstration verboten - weil man aufgrund des polizeilichen Notstandes nicht zwei Demonstrationen begleiten konnte. Dass sich dieses Argument nun im voraus wiederholt hat, dürfte bei der Polizei zu einem Lerneffekt führen, dessen Folgen noch nicht absehbar sind. Sollte dieses Argument Bestand haben, dann wäre es juristisch zukünftig ein sicherer Weg, mittels des Notstandes Gegenproteste konstant zu untersagen und den Nazis die alleinige Herrschaft über die Straße zu sichern. In Deutschland 2010.


Ihre wahre Trauer brachten die Nazis übrigens schließlich zum Ausdruck, als sie am Abend - lauthals aggressive Parolen schreiend - durch den Hauptbahnhof Hannover liefen.




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von Yossi Wolfson

Re: Justiz und Polizei sichern den Nazis die alleinige Herrschaft über die Straße!



... hier ein nachdenkenswerter Gegenkommentar zum obigen Nenndorf-Artikel "Bad Nenndorf und die Folgen" aus indymedia-Ergänzungen in http://de.indymedia.org/2010/08/287859.shtml



Kritik an bürgerlicher Vereinnahmung

by any means... 15.08.2010 - 14:36

Zitat:
"Die Polizei weist am Ende darauf hin, dass Antifaschistischen mehrere Durchbruchsversuche zu den Nazis unternommen hätten und will damit ihre Maßnahmen belegen - obwohl sie diese Situation erst selbst geschaffen hat. Denn diese Aktionen gingen von zahlreichen kleinen Gruppen aus, welche sich nach der Kundgebung in der Stadt bewegten. Hätte eine reguläre Demonstration stattgefunden, dann wären all diese Menschen in einem großen Zug durch die Stadt gelaufen und hätten gar nicht die Gelegenheit gehabt, an vielen Orten zu erscheinen."

Was für ein Dreck!! (entschuldigt meine Formulierung)

Ein Artikel einiger vermeintlich bürgerlicher AntifaschistInnen, die glauben einmal wieder für "den Anti-Naziprotest" sprechen zu können.

Vieles an diesem Artikel lässt mich übel aufstoßen, doch vor allem der angeführte Ausschnitt übertrifft alles.

Sind die ArtikelschreiberInnen so dermaßen naiv , dass sie vor lauter "wir-sind-friedlich-demokratisch-lieb" Geschreie nicht mehr realisieren, dass es auch andere Wege und vor allem andere Gründe gibt Nazis „scheiße“ zu finden?

Autonome und linke/linksradikale AntifaschistInnen versuchten an mehreren Stellen die Nazistrecke zu erreichen, wobei sie mit krasser Polizeigewalt konfrontiert wurden.

Militante und direkte Aktionen zur Verhinderung eines Naziaufmarsches sind legitim und angebracht, wenn gewaltfreies Verhindern durch die Polizei verunmöglicht wird.

Daher wird sich auch durch bürgerliche Demos, deren Wille die Nazis zu stoppen sich in reinen Lippenbekenntnissen erübrigt, kein entschlossener direkter Protest gegen Naziaufmärsche unterbinden lassen.

Dies Suggeriert, dass "Gewalttätiges handeln" ausgeschlossen werden kann wenn Demos weit entfernt der Naziroute erlaubt werden, ist eine Lüge, und gleichzeitig offenbart diese Aussage eine potenzielle Unterstützung bei der Unterbindung linksradikaler militanter Aktionen gegen den Aufmarsch.

Wir lassen uns nicht vereinnahmen von bürgerlichen Anti-Nazi Protesten!
Wir werden weiterhin versuchen jeden Naziaufmarsch zu verhindern!

Wenn nicht mit friedlichen Mitteln zu erreichen, dann halt mit kreativen Aktionen...

gegen das Schreckgespenst linksradikaler Gewalt und die Extremismustheorie!



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von Yossi Wolfson

Re: Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt

tja, ich würd mal sagen, die wahrheit liegt mal wieder irgendwo dazwischen.

ohne zu wissen wer den ersten artikel verfasst hat, finde ich es schwierig den/die verfasserIn ins bürgerliche lager einzuordnen, obwohl viele äußerungen das zu bestätigen scheinen. aber selbst wenn hier jemand eher bürgerlicher schreibt: JEDER protest gegen nazi'aufm'ärsche ist mir willkommen!

diese spaltereien in bürgerlich demokratisches und autonom anarchistisch linksradikales lager hatten wir doch wenn es gegen nazis geht eigentlich überwunden. es hat sich doch gezeigt, dass in dresden nur ein bündnis die masse an leuten mobilisieren kann, die nötig sind um genug strategisch wichtige kreuzungen zu blockieren. dass es manchen krawalltouristen gruppen zu wenig action war spielt dabei keine rolle. die autonome szene in dresden selber hatte an dem tag genug davon. die chemo musste verteidigt werden. die bullen hatten es nämlich nicht geschafft alle teilnehmer der rechten demo beisammen zu halten oder hielten es nicht für nötig ein linkes projekt zu schützen.

der/die zweite verfasserIn wendet sich am ende explizit gegen die extremismustheorie und die verunglimpfung linksradikaler menschen. mit den unterschieden die der text aber zum bürgerlichen protest herausstellt, treibt er genau diese spaltung wieder voran.

auf einer anti-nazi-demo sollte es meiner meinung nach zunächst keinen schwarzen block geben. etwa die hälfte sollte sich in kleingruppen auf die demo verteilen und die andere in kleingruppen in der umgebung unterwegs sein, falls andere mittel möglich und nötig werden die nazi-demo zu stören. kommunikation wäre hier ein wichtiger punkt. damit im falle eines angriffs von faschos schnell genug menschen zusammen zu trommeln sind.

zur weiteren lektüre empfiehlt sich das demo-konzept out of control:
http://de.wikipedia.org/wiki/Out_of_Control

passend hierzu sehen wir uns auf der: freiheit statt angst 2010
im antikap block "get out of control"
http://de.indymedia.org/2010/08/287835.shtml

Re: Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt

http://www.youtube.com/watch?v=_LR23rIiZZ4

"...ihr steht doch auch alle auf riot-video-pornos!"
(konny, großstadtlehm, http://www.turgutz.de/Turgutz/Anfang.html)

ach ja und @bjk: ich bin nicht anne...;-)

Re: Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt

Zitat: liselotte pulverfass

tja, ich würd mal sagen, die wahrheit liegt mal wieder irgendwo dazwischen.

... liebes pulverfass, sagste das nu oder würdeste das nur sagen? - Ist ne rethorische Spott-Frage, brauchst also nicht drauf zu antworten. 


Zitat: liselotte pulverfass

aber selbst wenn hier jemand eher bürgerlicher schreibt: JEDER protest gegen nazi'aufm'ärsche ist mir willkommen!

... mir doch auch - - - solange solche "eher bürgerliche" sich solidarisch und nicht als im Besitz der alleinigen (Demo)Wahrheit befindlichen Bestimmer verhalten!


Zitat: liselotte pulverfass

diese spaltereien in bürgerlich demokratisches und autonom anarchistisch linksradikales lager hatten wir doch wenn es gegen nazis geht eigentlich überwunden. es hat sich doch gezeigt, dass in dresden nur ein bündnis die masse an leuten mobilisieren kann, die nötig sind um genug strategisch wichtige kreuzungen zu blockieren.

... das mit dem Massenmobilisieren ist zwar richtig aber wenn das gleichzeitig mit einer wie auch immer Diffamierung von linksradikalen Autonomen als "gewaltbereite Chaoten" einhergeht, hält sich meine Solidarisation mit solchen "eher bürgerlichen" bzw. händchenhaltenden Menschenketten doch sehr in Grenzen, vor allem, wenn sie sich fromme Lieder singend vor Kirchen zusammenfinden und sich dabei sehr mutig vorkommen

... jaja, ich weiß, daß mein Vergleich überspitzt wirkt und "eher bürgerliche" empört aber das müssen se abkönnen, sonst is nischt mit Solidarität von bjk


Zitat: liselotte pulverfass

dass es manchen krawalltouristen gruppen zu wenig action war spielt dabei keine rolle.

... sach ma, jehts noch!  Natürlich gibt es solche MitläuferInnen aber deshalb müssen wir doch nicht das pauschal diffamierende Journaillensprech übernehmen. Viel schlimmer finde ich die Verblödeten, die hunderttausendfach sinnentleert kreischenden 'schlaaaand-JublerInnen und was sich auf sonstigen hirnerweichenden Veranstaltungen so tummelt

... da sind mir die paar Demo-Touries allemal lieber, weil hier immerhin die Chance besteht, daß sie sich danach vielleicht doch noch über Sinn und Zweck unserer Proteste Gedanken machen und möglicherweise schon beim nächsten Mal wissen, was eine kämpferische Demo ausmacht und was destruktiver Vandalismus ist!


Zitat: liselotte pulverfass

der/die zweite verfasserIn wendet sich am ende explizit gegen die extremismustheorie und die verunglimpfung linksradikaler menschen. mit den unterschieden die der text aber zum bürgerlichen protest herausstellt, treibt er genau diese spaltung wieder voran.

... nöööö, das sehe ich nicht so eng, denn Verfasser 1 schreibt ja explizit "Hätte eine reguläre Demonstration stattgefunden" und wertet damit in gute Demo schlechte Demo, das ist zwar durchaus legitim, jedoch dann müssen er und seine "Verteidigerin"
auch Widerspruch abkönnen, selbst wenn dieser wie bei Verfasser 1 ziemlich deftig formuliert ist und unser pulverfass am liebsten explodieren möchte


... Unterschiede herausstellen heißt ja nicht spalten sondern bedeutet, es gibt auch andere legitime Sichtweisen


Zitat: liselotte pulverfass

auf einer anti-nazi-demo sollte es meiner meinung nach zunächst keinen schwarzen block geben. etwa die hälfte sollte sich in kleingruppen auf die demo verteilen und die andere in kleingruppen in der umgebung unterwegs sein, falls andere mittel möglich und nötig werden die nazi-demo zu stören. kommunikation wäre hier ein wichtiger punkt. damit im falle eines angriffs von faschos schnell genug menschen zusammen zu trommeln sind.

... liebes pulverfass, strategisch wäre Dein Vorschlag eine gute Variante, wie mensch die Nazis trotz der sie beschützenden Prügelzei effektiv blockieren könnte, praktisch wird das aus den verschiedendsten Gründen leider nur schwer umzusetzen sein, später mehr dazu


Zitat: liselotte pulverfass

passend hierzu sehen wir uns auf der: freiheit statt angst 2010
im antikap block "get out of control"

... UNBEDINGT AUF JEDEN FALL !!!



Zitat: liselotte pulverfass

ach ja und @bjk: ich bin nicht anne...;-)

... liebes pulverfass, das hatte ich auch nicht wirklich angenommen  denn ich kenne die drei Annen aus der Berliner Gegen-Hartz4-Szene, wollte nur mal weng provozieren - übrigens eine meiner Lieblingsbeschäftigungen

venceremos!



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von Yossi Wolfson

Re: Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt

[quote="bkj"]... da sind mir die paar Demo-Touries allemal lieber, weil hier immerhin die Chance besteht, daß sie sich danach vielleicht doch noch über Sinn und Zweck unserer Proteste Gedanken machen und möglicherweise schon beim nächsten Mal wissen, was eine kämpferische Demo ausmacht und was destruktiver Vandalismus ist![/quote]na da bin ich ja mal gespannt!

Re: Bad Nenndorf - Protest gegen Neonazis untersagt

Zitat: keinbockaufanmeldung
na da bin ich ja mal gespannt!
... auf was genau du da gespannt bist, interessiert sicher nicht nur mich, also substantiiere das doch mal, damit wir dich vielleicht verstehen

... na, da bin ich aber mal gespannt, ob und wie du uns erzählst, worauf du gespannt bist

... kleiner Tip am Rande, wenn du hier schon aus Beiträgen ohne den dafür vorgesehenen Button zitieren willst:
Richtig ist [quote:keinbockaufanmeldung]
falsch ist
[quote="keinbockaufanmeldung"] auch wenn du das aus weiden-aktuell.de vielleicht so gewohnt bist




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von Yossi Wolfson