Oft fühlst du dich sehr unverstanden (natürlich! liegt das nur am andern); - probierst dann, etwas zu erklären, doch triffst auf taube Ohr'n, als wären die Worte, die du sorgsam wählst nur Luft, und weil du dich so quälst, dich nicht noch vollends zu entblößen, geht der Versuch erst recht ins Höschen, zu formulier'n, was Sache ist, - gibst auf, wenns auch nicht richtig ist.
Du resignierst, fühlst dich verletzt, bist stille, und zu guter Letzt - an sich verständlich, doch verrückt - ziehn beide Seiten sich zurück, ein jeder hält sich hinterm Berg, wobei dann keiner mehr bemerkt, dass man sich immer mehr verrennt (ob man das Egoismus nennt?), - und beide Seiten bleiben stumm. Der Mensch, der liebt, ...ist blind ...und dumm.
Hoffart und Übermut, Eitelkeit, Stolz ... Werd' mal d'rauf eingeh'n und schreiben. Was soll's. Tagelang denk' ich schon hin und auch her; - kenne gar niemand, der hochmütig wär'.
Meist ist ein Mensch, der uns hoffärtig scheint, voller Komplexe und gerne bereit - wenn der Versuch gelingt, ihn zu versteh'n -, besser mit uns, und sich selbst, umzugeh'n.
Was ich nun gar nicht als Sünde empfind': sooo übermütig zu sein wie ein Kind! Darf es denn wirklich das Herz nicht erfreu'n, wenn wir mal albern und fröhlich uns toll'n?
Eitel zu sein, ist nicht immer nur schlecht. Kann das denn sündig sein, dass einer möcht', äußerlich, körperlich, gut auszuseh'n? Wenn dann "das And're" stimmt...; - ich find es schön.
Stolz wird zudem auch als Tugend erkannt. Schadet man sich oftmals selbst, wie bekannt, sollte man achtsam und vorsichtig seh'n, wie man es lernt, damit gut umzugeh'n.
"Hoch-Mut", - das ist doch kein unschönes Wort. Klingt ja wie "viel Mut" und "hoher Mut". - Dort kommt mir, weil ich manchmal tiefsinnig bin, gleich doch ein Gegenwort in meinen Sinn: "Tiefmut!" Und was könnte dieses nun sein?, "tiefer Mut"?, "ohne Mut"?, ... Ich lass es sein ...
geiz _ und das ist nicht zum _ kann die welt zur hölle machen kann das leben uns versaun _ lieber auf die pauke haun sich und andern etwas gönnen auch das glück des schenkens kennen _ einsamkeit ist programmiert übst du habgier ungeniert _ habsucht lässt dein herz erfrieren böse wirst du _ und verlieren
Monsieur Neid, das gelbe Männeken, hockt daheim im düster'n Kämmerchen; seine Frau, die Missgunst, schmollt. Sie ist schwanger, - ungewollt. Als das Kind nach außen druckt, nennen sie es "Eifersucht". Diese drei, ihr glaubt es kaum, träumen heimlich einen Traum: wollen geben und nicht nehmen, wollen gönnen und nicht stehlen, - schlüpf-ten gern aus ihrer Haut ... ... Bald wird "Eifersucht" zur Braut. - "Wille" heißt der Bräutigam - und daaa bahnt sich etwas an; denn mit ihm allein gelingt, was nun alle stark durchdringt: Missgunst, Eifersucht und Neid - ändern sich in Menschlichkeit.
Ich fühl' mich sündig, ich gesteh', wenn ich (satt) an den Kühlschrank geh' und mir dort etwas Leck'res such. Ich geb' mich dem Geschmack, Geruch und dem Genuss des Schlemmens hin, - weil ich ein großer Sünder bin.. Zwar kann ich mich schon mal beherrschen, doch guten Vorsatz schnell verwerfen; - ich sag mir, dass auf dieser Welt Gut-Essen doch zum Schönsten zählt. Und trink' ich, zwei ... Gläschen Wein, so kann das doch nicht Sünde sein.
Unkeuschheit ist wohl ein sehr weites Feld. Wer darf bestimmen, was da-runter fällt?? Doch ohne die WOLLUST, - da gäb es kein Leben. Liebe UND Lust sind dem Menschen gegeben. Ohne die Wollust stürben wir aus, ließe man sie aus dem Denken hinaus. Ohne die Wollust wär vieles sehr trist, weil doch die Wo(h)l-Lust so wunderbar ist ... Macht sie nicht Liebe zum schönsten ERLEBEN, lässt sie nicht Körper UND Herzen erbeben ?
Wer kann sich gegen Zorn schon wehren?; ist ein Gefühl, 'ne Emotion ... und manchmal schwerlich zu erklären. Ein unbedachtes Wort - und schon packt dich die Wut und du sprühst Gift - wenn mehreres zusammentrifft.
Muss man sich stetig nur beherrschen? Muss man denn immer stille sein? Kann es denn irgendjemand helfen, frisst man den Frust in sich hinein? Lass ab die Wut! - das ist nicht schlecht ... - wirst du dabei nicht ungerecht!
Vergeltung, Rachsucht, - diese Sünden entspringen meist verletztem Stolz. Wie kann man andern Böses wünschen? ... Beherrsche dich, - sag dir "was solls", versuch, trotz allem nett zu sein. Diplomatie! renkt vieles ein.
Wenn ich die Zeilen nun verfolge, so stopfte ich doch viele Worte in eine Richtung, die mir passt; - hab' manches anders aufgefasst, herabgespielt - und auch verdreht - was eigentlich sehr einfach geht -. Ich sprach mich frei von Sünden schnell, - sah sie - ganz ... individuell.
Ein ganzes Leben rennst du hinter diesem Glück her. Hast das Gefühl, es nie einzuholen. Kannst dich mit den Leistungen, die du dir oft keuchend hinein- und hinauspumpen musst, nicht zufrieden geben. Willst immer mehr und mehr davon. Noch ein Stückchen und noch ein Stückchen weiterlaufen, vom Glück einfangen. So redest du dir ein, es war noch nicht bei dir; nicht richtig - ganz - daa. Doch zählst du die erarbeiteten und die dir geschenkten glücklichen Momente und fügst sie zusammen, wirst du wohl erkennen, - das Glück lief eine gute Strecke mit dir. Und die Summe dieser guten Momente gibt dir die Kraft, (dich) nicht aufzugeben, weiter-zu-joggen, zu jagen, zu suchen - und ...vielleicht... noch mehr zu finden.