"Das könnt ihr sowas von vergessen," meinte sie an Trent gewandt stur und war froh das Wes mit ihnen ein Machtwort sprach. Sie ließ sich neben ihrem Schatz auf dem Sofa nieder und legte ihren Kopf auf seinen Schoss."Also ich muss später aufjedenfall wieder nach Hause, sonst ruft mir Chris noch die Polizei," informierte sie die anderen. Schließlich war sie mit Chris Motorrad weg und er liebte sein Baby nun einmal heiß und innig.
"Halt ich für keine gute Idee, Schatz. Ruf ihn lieber an und sag ihm, wo du bist. Ist sicherer." Wes fuhr Sheila sanft durchs Haar. "Er wird eine Nacht auf seinen heißen Ofen verzichten müssen. Bitte!" Er sah sie bittend an. Die anderen kamen auch zu der Couch und ließen sich darauf nieder. "Wollen wir ein bisschen fernsehen? Lenkt ab.", schlug Nick vor.
Sie konnte ihm einfach keine Bitte abschlagen auch wenn sie wusste das sie es bereuen würde. "Na gut aber er wird ausrasten wenn er fährt bei wem ich bin und warum ich heute Nacht nicht nach Hause komme," meinte sie frustriert und kramte ihr Handy heraus. Sie schrieb ihm, das sie heute Nacht nicht kommen würde und wo er sein Baby abholen könnte. Wenige Minuten später klingelte ihr Handy und sie wusste das er es war doch sie drückte ihn weg. Auf Nicks Vorschlag hin nickte sie nur und blieb aber auf Wes Schoss liegen.
Nick schaltete den großen Flachbildfernseher ein und zappte durch die Kanäle. "Will jemand was Bestimmtes sehen?", fragte er in die Runde. "Irgendwas Blödes, worüber man total lachen muss, weil es so blöd ist. Amercian Pie oder so.", schlug Wes vor. Er wollte sich ablenken so gut es ging. Für ein paar Stunden nicht mehr nachdenken und sich Sorgen zu machen.
Da sie keine wirkliche Lust hatte auf einen Film, drehte sie ihren Kopf zu Wes um, sodass sie ihr Gesicht in seinem Shirt vergraben konnte. Trotz ihres pochenden Armes der mit der Zeit anschwoll, schlief sie recht schnell ein. Der Tag war einfach zu viel für sie gewesen und sie war einfach müde von dem allen. Bald schon konnte man an ihren ruhigen und regelmäßigen Atemzügen erkennen das sie eingeschlafen war.
Wes hörte nicht auf ihr sanft übers Haar zu streichen. Als er merkte, dass sie engeschlafen war, lächelte er. "Grandpa, hast du sowas wie Eis? Ihr Arm macht mir ein paar Sorgen." Harold nickte und kam kurz danach mit einem Handtuch wieder, in dem er ein paar Eiswürfel eingewickelt hatte. Er reichte es Wes und sanft legte Wes es auf Sheilas Arm. Sie kuschelte sich näher an ihn, wachte aber nicht auf.
Kaum zwei Stunden später lagen auch die Jungs auf dem Sofa, zwei Sesseln und schliefen tief und fest vor dem laufenden Fernseher.
Nur Wes wachte mitten in der Nacht wegen eines Albtraums auf. Er stand auf und ging raus auf den Balkon. Dort stand schon sein Großvater. "Hey, Grandpa." "Hallo, Wes." Die zwei Männer standen nebeneinander, an die Balkonbrüstung gelehnt, und sahen in die Nacht. "Wie geht es jetzt weiter, Grandpa?"
Sheila schlief recht gut, was wohl daran lag das Wes Nähe sie beruhigte. Sie konnte es irgendwie fühlen wenn er bei ihr war. Doch als ihre Wärmequelle verschwand dauerte es auch nicht lange, bis die Alpträume wieder kamen. Schreiend wachte sie auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, welche immer wieder über ihre Wangen liefen. Sie war nur froh das die Jungs einen tiefen Schlaf hatten und weiter schliefen. Suchend sah sie sich nach Wes um, fand ihn aber nicht. Sofort kam ihr Traum ihr wieder in den Sinn und sie schlang die Arme schützend um ihren Körper. Auf der Terrasse entdeckte sie schwache Umrisse. Fast über die Jungs stolpernd betrat sie die Terrasse und ging zu Wes. Stumm lehnte sie sich an ihn, es war wirklich kalt hier draußen. Sie schloss wieder die Augen und ließ die Männer ihr Gespräch führen.
"Ganz ehrlich, Wes, ich bin überfragt. Das heute war auch für mich sehr erschreckend. Ich hätte niemals gedacht, dass die Frau, in die ich mich einst verliebt habe, zu so einem Monster werden könnte." "Also lasst ihr euch scheiden?" "Ja, ich habe vorhin mit meinem Anwalt telefoniert. Er leitet alles in die Wege." Wes nickte traurig. "Tut mir Leid." "Wes, du bist nicht Schuld. Rede dir das bitte nicht ein. Und bitte, bitte, versprich mir, dass du niemals aufgibst." Harold fasste ihn an den Schultern. "Du meinst, ich soll nie mit ihnen gehen?" "Genau. Du weißt, dass du das nicht überleben würdest."
In diesem Moment kam Sheila zu ihnen und kuschelte sich an Wes. Es atmete tief ein. Es tat gut, dass sie in seiner Nähe war.
Sheila hatte nicht wirklich viel von dem Gespräch mitbekommen, aber das war ihr auch relativ egal. Das ging sie auch gar nichts an, ihr war es nur wichtig wieder bei Wes zu sein. Außerdem war sie noch viel zu sehr im Halbschlaf, als das sie den Sinn der Worte verstanden hätte. Sie hatte die Szene von heutige Nachmittag in ihren Träumen gesehen, nur das sie ihr in ihrem Traum wes wirklich wegnahmen, weswegen sie jetzt auch seine Nähe suchte um sich davon zu überzeugen das es nur ein böser Traum war.
Wes drehte sich zu ihr, schlang die Arme um sie und drückte sie an sich. "Ich lass dich nicht allein.", flüsterte er ihr ins Ohr. Es war kalt draußen, komisch, denn heute Nachmittag war es ja so warm gewesen. Aber jetzt blies ein eisiger Wind und er zitterte. "Wes, ihr solltet ins Bett gehen. Hier draußen ist es nicht gut." Sanft geleitete Harold seinen Enkel und dessen Freundin in eins der zwei Schlafzimmer. "Ruht euch noch etwas aus."