"Nein hat sie nicht, sie hat mich hier her fahren lassen mit dem Wissen das ich denken würde das du mich gar nicht mehr sehen willst. Und hätte deine Mum mich nicht mit rein gezogen und Kayla hätte mir das ganze erklärt, hätte ich das wohl wirklich gedacht bis heute. Das ihre Tante sie danach rausgeschmissen hatte, sagte sie Wes lieber nicht. Sheila war nicht böse auf ihn und folgte ihm ins Haus. Was wohl jetzt noch kommen würde? Hoffentlich etwas gutes.
Er zog sie ins Wohnzimmer und dort in eine ruhige Ecke neben dem Sofa."Mal sehen, ob er wach ist.", murmelte Wes. Erst sah man nur ein Körbchen mit einer roten Decke. Wes kniete sich davor und schnalzte mit der Zunge. Die Decke hob sich an und zwei dunkelbraune Augen sahen ihn an. "Na komm, mein Kleiner, keine Angst." Und es wirkte. Vorsichtig schnüffelnd kroch der kleine Labradorwelpe aus seinem Versteck und stupste Wes' Hand mit seiner Nase an. Wes lächelte und kraulte ihm sanft das Köpfchen. Dann sah er hoch zu Sheila. "Das ist Spirit. Ich hab ihn heute von David, Mum und Dad bekommen. Die anderen Jungs haben mir das ganze Zubehör geschenkt."
Sheila beobachtete fasziniert den kleinen Hund, mit seinen großen schwarzen Augen sah er einfach herzallerliebst aus. Sheila ging ebenfalls auf die Knie und hielt dem kleinen ganz langsam und abwartend ihre Hand hin, immerhin wollte sie ihn ja nicht erschrecken. "Gott ist der niedlich, wie heißt er?" flüsterte sie leise in Wes Richtung.
"Spirit. Ich fand, es passt zu ihm und auch zu mir." Glücklich strahlte Wes auf den kleinen Hund hinunter. "Ich wünsche mir seit ich denken kann einen Hund und heute hab ich endlich einen bekomme. Blöd nur, dass er nicht mit nach Dalton kann. Aber er bleibt solange hier bis ich in fünf Monaten meinen Abschluss mache. Dann kommt er mit uns nach New York. Falls du mich teilen willst."
"Teilen will ich dich nicht, aber ein kleines Stück kann er gerne von dir haben," sprach sie ohne aufzusehen, zusehr war sie fasziniert von dem kleinen Hund, der langsam auf sie zukam und an ihrer Hand schnüffelte. Als er über ihre Hand leckte, strahlte Sheila über das ganze Gesicht, das war doch einfach nur niedlich. "Weißt du wenn Wes mal nicht da ist wegen eines Auftrittes in ein paar Jahren, dann machen wir es uns zusammen bequem," flüsterte sie dem kleinen Hund zu.
"Äh, nein, denn wenn ich einen Auftritt habe, liegt er in meiner Gaderobe und wartet auf Herrchen...wobei du auch dann gerne in meiner Gaderobe warten kannst. Aber bitte ohne was an.", scherzte er. Spirit hatte derweil sein Kauspielzeug entdeckt und knabberte selig daran, während er es mit seinen kleinen Pfötchen festhielt. "Wenn ich diesen Hund sehe, könnte ich schmelzen vor Glück und weil er so süß ist.", gestand Wes.
"Ich hab doch nicht gesagt wo wir es uns bequem machen," erinnerte sie Wes an seinen genauen Wortlaut. "Das sieht man dir an. Das glitzern in deinen Augen verrät dich, aber ich darf doch hoffen das Spirit dir nicht auf einmal wichtiger ist als ich oder?" fragte sie ihn scherzhaft. "Wenn nicht muss ich mir nämlich in New York eine Hündin für ihn holen, damit sein Herrschen nicht dauernd ihn verliebt anstarrt."
"Ich würde ihn dir nie vorziehen, meine Süße." Er zog Sheila zu sich und küsste sie. "In New York bekommt er eh eine Hündin. Er soll doch nicht alleine sterben. Und gegen Hundebabies hätte ich auch nichts, wenn sie so hübsch werden, wie ihr Papa." Er sah noch einmal zu Spirit, dann stand er wieder auf. "Lass uns wieder raus gehen. Spirit geht es gut und er dreht nicht wegen der vielen Leute durch."
"Dann bin ich ja beruhigt," murmelte sie leise und erwiderte sanft den kleinen Kuss. Sheila ergriff wieder seine Hand und ging mit ihm nach draußen. Draußen kramte sie ihr Handy heraus und schickte ihm eine SMS. Sie hatte ihm längst nicht alle Fotos geschickt, sondern hatte sich die besten in recht eindeutigen Situationen für heute aufgehoben. Es war ihre Art mit ihm ein wenig zu flirten ohne das es jemand mitbekam. In jeder SMS die sie ihm die nächsten Stunde schicken würde, würde ein neues Bild sein, welches ab und zu mehr zeigte als das vorige.
Er zog sein Handy aus der Tasche, öffnete das Bild und ein Schmunzeln erschien auf seinem Gesicht. Er tippte eine Antwort und schickte sie weiter. Er hatte eine Ahnung, was Sheila für ein Spiel spielen wollte. Konnte sie haben. Er reichte ihr ein Glas mit Bowle. "Für dich, meine heiße Verlobte.", flirtete er.