The other side - Rollenspiel

Frosted Meadows o.T.

Re: Frosted Meadows

david glaubte seinen Ohren kaum zu trauen, als Adrian ihn bat noch zu bleiben. Das war zu schön um wahr zu sein. Er wäre ewig mit Adrian in diesem Bett geblieben, wenn der ih dazu aufgefordert hätte. Und dass es nicht wehtat, wenn er da war .... er musste kurz die Augen schließen vor Glück. Schaffte er es etwa endlich Adrian gut zu tun? Endlich?
Den zweiten Vorschlag hierlt er allerdings nicht für so gut. "Soll ich wirklich?" fragte er unsicher. "Bestimmt ist noch nicht alles verheilt... Naja, vielleciht könnte ich dann neue Salbe drauf tun. Das würde sicher helfen. Aber danach lässt du mich dich wieder verbinden, in Ordnung?" Er setzte sich auf, um Adrian von den Binden zu befreien.

Re: Frosted Meadows

Adrian nickte nur, viel zu gespannt auf das Ergebnis, um zu antworten. Wenn er recht hatte mit seiner Vermutung, wenn Davids Nähe wirklich seine Heilung zusätzlich zu den Sprüchen und Salben und Tränken noch beschleunigt hatte - dann war das wie ein Wunder. Fast schon ein Zeichen. Ein Zeichen, das nicht einmal er übersehen oder willentlich ignorieren konnte.
Ihm war durchaus bekannt, dass es auch bei Heilung auf die Verfassung des Menschen ankam. Er hatte immer eine langsame Wundheilung gehabt, und sehr sehr selten hatte er sich eingestanden, dass es wohl daran lag dass er generell an seinem Elend klammerte. Andere Leute, die besser drauf waren als er, konnten Wunden erstaunlich schnell überwinden, auch wenn er Leute, die gut drauf waren, schon lange nicht mehr kennengelernt hatte - bis jetzt.
Er hielt vor Spannung - und nicht mehr vor Schmerzen, wie er aufgeregt registrierte - die Luft an, als David ihm langsam Mullbinde um Mullbinde abnahm. "Und?", fragte er, und versuchte den Kopf zu drehen, aber er sah kaum etwas. "Was sehen Sie?"

Re: Frosted Meadows

"Naja, es sieht vielleicht schon ein bisschen besser aus" sagte David und betrachtete die schrecklichen Wunden auf Adrians Rücken. Wenigstens bluteten sie jetzt nicht mehr so stark. "Allerdings wirst du die Verbände noch eine Tage tragen müssen. Außer du willst, dass ich alles mit Magie heile. Aber das kann tiefe Narben geben. So bewandert bin ich nicht in Heilkunst. Ich würde dir also raten, es langsam heilen zu lassen." Er griff nach der Dose mit der Heilsalbe. "Ich werde dich jetzt wieder verbinden. Und danach wartest du, bis ich das Essen gemacht habe, in Ordnung?"

Re: Frosted Meadows

"Gut", sagte Adrian und ließ seinen Kopf enttäuscht ins Kissen fallen. Also alles wie gehabt. Was hatte er erwartet?
Fast hätte er gelacht, als David ihn vor Narben warnte. Sein ganzer Rücken war eine einzige Landkarte, was machten da ein paar Narben mehr? Aber er würde sich fügen. Es tat sowieso kaum mehr weh momentan, und es war ja nicht so, dass er nicht schlimmeres gewohnt war.
Er schloss die Augen. Wenn es nach David ging, würde er sein Bett heute wahrscheinlich überhaupt nicht mehr verlassen, aber das war unmöglich. Er musste dringend die Sauerei wegmachen, die er gestern hinterlassen hatte, und den Raum würde man auch bald ausräumen müssen. Gut, vielleicht nicht heute, aber so schnell wie möglich. Er schob nie Arbeiten vor sich her. Je mehr er hatte, desto besser.
Er setzte sich auf, als David ihn wieder verband, dann legte er sich wieder hin. Mickey sprang auf das Bett und schleckte ihm das Gesicht ab, aber Adrian drückte ihn weg. Er fühlte Zweifel in sich aufsteigen. Natürlich nicht, weil die blöden Wunden nicht wundersamerweise verheilt waren. Irgendwann hatten die Zweifel ja kommen müssen, und jetzt waren sie eben da und kreisten in seinem Kopf.
Was, wenn er einen Fehler machte? Was, wenn er einfach noch nicht soweit war? Für seine Verhältnisse hatte er sich David regelrecht an den Hals geworfen, und es war alles so schnell gegangen. Er hätte einen Gang runterschalten sollen, oder er hätte von Anfang an...
Nein, ohne David, das konnte er sich nicht mehr vorstellen. Er war ihm so ans Herz gewachsen, und er brachte Licht ins Dunkel und vertrieb die Kälte. Es war nicht falsch, es war nur... anders. Oder? ...oder?

Re: Frosted Meadows

David merkte, dass mit Adrian irgendetwas nicht stimmte, aber er schob es auf die Schmerzen, die der sicherlich noch immer hatte. "Bleib einfach liegen" forderte er ihn auf. "Ich mache uns etwas zum Frühstück. Was immer du willst. Rührei vielleicht?"
Er setzte sich noch einmal neben Adrian auf das Bett, als er merkte, dass dieser ihn kaum ansah. "ich ... ich wollte dir noch sagen, dass ich froh bin, dass ... wir uns endlich näher gekommen sind" sagte er zögernd. "ich glaube es wir ab jetzt gut gehen mit uns. Ich habe ein gutes gefühl. Und ... ich bin so froh, dass ich bei dir bin." Er stand schnell auf, um Adrian nicht zu einer Antwort zu zwingen. "Komm, Mickey, wir machen essen" rief er.

Re: Frosted Meadows

Mickey sprang vom Bett und folgte David in die Küche. So aufdringlich wie er sich an Adrians Gesicht herumgedrückt hatte, um ihn aufzumuntern, hatte er genau gesehen, wie finster dessen Ausdruck gewesen war, und das gefiel ihm überhaupt nicht.
Er sprang auf den Küchentisch, wo er bei Adrian nie hindurfte, und miaute nervend, bevor er auf einen Stuhl sprang und sich streckte. Als er ein Mensch war, schlang er die Arme um sich, da er in der kalten Küche natürlich sofort fror.
Er sah David besorgt an. Wenn Adrian traurig oder schlecht drauf war fühlte er sich auch immer etwas matt, ganz im Gegensatz zu seinem eigentlich fröhlichen Naturell, und dann verzog er sich in eine Ecke und wollte auch nicht gestreichelt werden. Genauso wie er jetzt auf dem Stuhl hockte, die Beine an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen, David von unten herauf ansehend.
"Uns ist nicht gut", sagte er, und seine Stimme klang etwas rau. "Wir sind verstimmt."

Re: Frosted Meadows

"Wie?" David hätte fast den Teller fallen gelassen, den er gerade in der Hand hielt. er wusste sofort, dass Mickey Adrian und sich meinte. Und zum ersten Mal seit er Mickey kannte sah der Junge irgendwie unnahbar aus. So als würde man ihm jetzt besser nciht zu nahe kommen. "Was ist denn los, Mickey?" fragte er unsicher. "Fühlst du dich nicht gut? Ist dir kalt? Hast du Hunger? Kann ich irgendwas für dich tun? Und ..." seine Stimme wurde heiser" Was ist mit Adrian? Hat er noch starke Schmerzen? Ist es das?" Er sah Mickey fragend an.

Re: Frosted Meadows

"Nein", sagte Mickey und neigte den Kopf, als würde er lauschen. "Er zweifelt", sagte er dann. "Das wird sicher vorbeigehen... Aber im Moment ist es heftig. Wenn Sie wirklich, wirklich etwas für ihn tun wollen, machen Sie sich rar."
Er sah David an, als würde er zweifeln ob David das schaffen würde, gerade jetzt wo er anscheinend darin aufging, sich um Adrian zu kümmern.
Aber nur so würde Adrian aufgehen dass er ohne David nicht mehr konnte - zumindest nicht so gut konnte. Genau wie damals, als er vor dem Kamin gesessen und den ganzen Tag nichts anderes getan hatte. Zuviel Nähe würde Adrian sicher nur noch mehr verstimmen, ganz egal was er David schon alles zu verdanken hatte.
Nicht, dass Mickey David gerne so einen Rat erteilte. Als David damals weg gewesen war, war es ihm genauso schlecht wie Adrian ergangen. Er hatte sich eine Ecke gesucht und sich verkrochen, und das würde er jetzt wohl wieder müssen. Wo er doch so ungern schlechte Laune hatte. Aber ein Chipie war tief mit seinem Herrchen verbunden, da konnte man nichts machen. Vor allem wenn es um die potentielle Rettung ging. Da war es immer besonders schlimm, aber das zeigte Mickey, dass David auf jeden Fall der richtige war. Hoffentlich würde Adrian das auch erkennen.

Re: Frosted Meadows

"Ja natürlich" sagte David, aber im Grunde war er völlig vrewirrt. Er hatte geglaubt, dass alles gut lief, dass Adrian endlich Vertrauen zu ihm aufbaute und jetzt das...
Er musste ein paarmal schlucken ehe er weitersprechen konnte. "Kein Problem. Ich ... ich war vielleicht auch etwas zu aufdringlich. Ich hätte wissen müssen, dass ihm das ncht gefallen würde." Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber er war ziemlich vor den Kopf gestoßen. Trotzdem war er froh, dass Mickey es ihm rechtzeitig gesagt hatte. Still bereitete er das Frühstück vor, um es Adrian dann hochzubringen. "Guten Appetit." Er lächelte Adrian an und drehte sich dann um, um das Zimmer wieder zu verlassen. Er konnte sich allerdings nicht davon abhalten ihn zu bitten ihn zu rufen, falls er etwas brauchen sollte. "Ich werde dich hören" sagte er leise.

Re: Frosted Meadows

Adrian drehte sich um. Er rührte das Frühstück nicht an. Eigentlich wusste er nicht, warum. Aber er konnte einfach nicht.
David war so ungewohnt still gewesen als er es ihm gebracht hatte, und es machte Adrian unglücklich dass er daran schuld war. Wer sollte es sonst sein? Aber er fühlte sich selbst so schlecht. Alles wurde wieder auf den Kopf gestellt, und er wusste nicht, was richtig war, und wie er sich verhalten sollte. Und ob es nicht vielleicht längst schon zu spät war, noch etwas zu ändern.
Er fürchtete sich davor, es zuzugeben, aber anscheinend war er drauf und dran, sich in David zu verlieben. Auch wenn es nie den Anschein hatte. Er fühlte sich eigentlich auch nicht so. Aber er führte regelmäßig Tagebuch, und aus den letzten Einträgen hatte er diese Diagnose für sich selbst erstellt. Manchmal machte er so etwas. Dann versuchte er, sich vorzustellen, er würde eine Patientenakte lesen. Bei denen musste er schließlich auch immer vom geschriebenen Wort ableiten, wie sie sich fühlten und wie ihre Verfassung war, bevor er sie kennenlernte.
Und seine Akte ließ stark darauf schließen, dass er sich in David verlieben würde, wenn es so weiterging. Wenn die Zeichen sich häuften. Wenn er sich weiterhin in diesem Maße öffnete.
Genau das machte ihm Angst, das ließ ihn zweifeln ob es richtig war. Er hatte so schlechte Erfahrungen gemacht... Er hätte heulen können, dass diese Zweifel und auch diese Verzweiflung zurückgekehrt waren, Bei David hatte er sich so sicher vor ihnen gefühlt... Aber vielleicht sollte er sich gar nicht sicher fühlen. Vielleicht war das nichts für ihn, vielleicht war es besser er blieb allein - für immer.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht... Was sollte er nur tun? Er wusste es nicht. Er wusste es einfach nicht.