Das hatte ja irgendwann passieren müssen, dachte Gus kläglich. Genau aus diesem Grund hatte er Mickey immer beschworen nicht in den Wald zu gehen. Naja, aus diesem und aus anderen Gründen. Mickey hatte einfach so helles Fell, dass er jedem Raubtier sofort auffallen musste. Das machte es ihm völlig unmöglich sich zu verstecken. Gus hatte damit nie Probleme gehabt. Er fand sich wunderbar im Wald zurecht. Um so mehr ärgerte es ihn, dass ihm das jetzt passiert war. Warum war er so abgelenkt gewesen? Er wusste doch, dass sein Herrchen Fallen aufstellte, was wahrhaftig gemein genug war. Und diese hier war besonders fies gewesen, da sie überhaupt nicht zu sehen war. Er hatte sie erst bemerkt, als sich das Eisen schmerzhaft um seinen Hinterfuß geschlossen hatte. Oh Verdammt, tat das weh. Er miaute kläglich. Er saß fest und konnte nichts tun. Wenn er sich jetzt in einen Menschen verwandelte würde er mit Sicherheit seinen Fuß verlieren, denn das Eisen war sehr eng. Und hier war weit und breit niemand, der ihm helfen konnte. Er würde an dem Blutsverlust sterben. Das war wirklich kein würdiges Ende für einen Chipie. Sie waren schließlich eigentlich unsterblich und die meisten von ihnen starben indem sie schließlich ihr Leben für ihre Besitzer opferten. Hier im Wald einsam zu verrecken war wirklich kein Ende für ein treues Chipie, wie er es immer gewesen war. "Mickey, es tut mir so leid" dachte er , während er sich zitternd auf dem Boden niederließ, wobei sich das Eisen noch tiefer in seinen Fuß bohrte. Erschrocken schrie er auf.
David hatte sich entscheiden einen Spaziergang zu machen, um sich über alles klar zu werden. Wenn er im Haus geblieben wäre, hätte er nur wieder alle zwei Minuten nach Adrian sehen müssen. Was war nur passiert? Was hatte er falsch gemacht? Wieso machte Adrian plötzlich wieder einen Rückzieher? Hatte er ihn zu sehr gedrängt? Offensichtlich. Hoffentlich hatte er jetzt nicht alles wieder kaputt gemacht. Ab jetzt würde er Adrian seinen Freiraum lassen, schwor er sich. Er horchte auf, als er plötzlich einen herzzerreißendes Miauen hörte. "Mickey" dachte er sofort und stürmte los. Aber es war nicht Mickey. Auf dem Boden wand sich eine andere Katze, deren Pfote offensichtlich in eine Falle geraten war. Sie war dunkler und wilder als Mickey. David kniete sofort neben dem Tier nieder. "Wer macht denn so etwas gemeines?" fragte er wütend. Er brauchte alle seine Kraft, um das Eisen auseinander zu biegen. Der Kater sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Seine Pfote war offenschtlich gebrochen. Er versuchte wegzukommen, brach aber sofort zusammen. "Ich tu dir nichts mein Kleiner" flüsterte David und streichelte ihm über das Fell. Der Kater schien seine Fluchtversuche aufzugeben udn ließ sich von David hochheben. "David drückte ihn sanft an sich, darauf bedacht, der Pfote nicht noch mehr weh zu tun. "Ich nehme dich jetzt erstmal mit und verbinde dich" flüsterte er.
Re: Frosted Meadows
Mickey hatte sich lang neben Adrian auf dem Bett ausgestreckt, aber ganz am Rand, so dass er fast hinunterfiel. Deprimiert lagen sie beide da und rührten sich kaum. Mickey hätte Adrian wirklich gern getröstet, aber der hatte ihn schon vorhin weggeschoben, und außerdem fühlte er sich nicht danach. Er fühlte sich lethargisch, und Adrians Verzweiflung drückte ihn nieder, so sehr dass er förmlich fühlen konnte wie sein kleiner Katzenkörper darunter litt. Die Schwerkraft schien zehnfach auf ihn zu wirken, und flach wie ein Pfannkuchen lag er neben Adrian und störte ihn nicht. Sie warteten beide auf David.
Re: Frosted Meadows
David hatte Angst um den Kater in seinem Arm. ZUm Glück schien er etwas kräftiger zu sein als Mickey, aber die Verletzung hatte ihm schon ziemlich zu schaffen gemacht. Wahrscheinlich hatte er schon eine Weile in der Falle gesessen. Er musste Nachts hineingeraten sein. David war so froh, dass er vorbeigekommen war. Er streichelte immer wieder über das zerzauste Fell, um den AKter wach zu halten, dem die Augen zufallen wollten. "Nicht einschlafen" flüsterte er udn drückte den Kleinen fest n sich, um ihn warm zu halten. Er beeilte sich nach Hause zu kommen und in ihm wuchs die Wu auf denjenigen, der diese Falle aufgestellt hatte. Mickey durfte auf keinen Fall mehr in den Wald gehen, bevor er nicht ein mehr als ernstes Wort mit diesem Wilderer geredet hatte. Endlich stieß er die Tür zu Frosted Meadows auf und lief die Treppen hoch. "Mickey!" rief er leise. "Ich brauch deine Hilfe. Mickey wusste am besten, wo Verbandszeug und weiteres zu finden war. Außerdem konnte er ihm vielleicht raten, wie er die Katzenpfote am besten verbinden solte.
Re: Frosted Meadows
Adrian hörte David rufen, und er konnte nicht umhin, leicht einzuschnappen. Er brauchte die Hilfe der Katze? Der Katze?! Wie bitteschön konnte ihm die Katze hilfreicher sein als Adrians? Ziemlich beleidigt drehte er sich von der Tür weg, und konnte gerade noch sehen wie Mickey etwas plump vom Bett rutschte und mit einem Plumps auf dem Boden landete. Der Kater lief aus dem Raum die Treppen hinunter - und als er sah, wen David da auf dem Arm hatte, machte er einen kleinen Sprung und lief schneller - bis er Gus' blutige Pfote sah. Sein Fell stellte sich auf und ein lautes Fauchen entfuhr ihm, vor lauter Entsetzen. 'Gus!', dachte er. 'Gus!' Er sprang an David hoch und schlug seine Krallen in dessen Bein, während er verzweifelt versuchte, Gus zu erreichen. Aber er fiel herunter, und verzweifelt miauend umkreiste er David nervös, so eng dass der keinen Schritt tun konnte. Mickey war völlig außer sich. Seinem Gus war etwas passiert, wahrscheinlich war er in eine Falle geraten. Er musste unbedingt wieder gesund werden, er musste, er musste, er musste!
Re: Frosted Meadows
"Mickey, bitte!" rief David verzweifelt. "So kann ich dem Kleinen doch unmöglich helfen." Er machte vorsichtig einen Schritt nach vorne und trat natürlich prompt auf Mickeys Pfote. "Mickey!" rief r erschrocken, während die Katze entsetzt zurücksprang. "Das wollte ich nicht" sagte er schnel, aber Mickey hielt jetzt wenigstens so weit Abstand, dass David sich vorwärts bewegen konnte, so dass er schließlich die Küche erreichte. Er setzte den Kater vorsichtig auf einem Stuhl ab und breitete sein Jacke über den Tisch, um ihn dann darauf zu legen. Adrian würde wahrscheinlich ausflippen, wenn er das sehen würde, dachte er unbehaglich. "Sag mal kennst du den Kleinen? fragte er Mickey, der ebenfalls auf den Tisch gesprungen war. "Sei eine Hilfe und hol Salbe und Verbandszeug, in Ordnung?"
Re: Frosted Meadows
Um Salbe und Verbandszeug zu holen, musste er menschliche Form annehmen, und so schnell hatte er sich noch nie gestreckt. Er flitzte aus der Küche, rannte ins Bad und suchte in Windeseile alles heraus, was sie brauchen würden. Dann kam er mit vollbeladenen Armen zurückgerannt und lud alles neben Gus auf den Tisch. Angespannt wie eine Sprungfeder trat er von einem Bein aufs andere und streckte die Hand aus, um der verletzten Katze auf dem Tisch immer wieder tröstend übers Fell. Ihm standen die Tränen in den Augen. "Das ist Gus", sagte er mit erstickter Stimme. "Oh Gus, alles wird gut! Das ist David, er macht dich wieder gesund! Versprochen! Du musst keine Angst haben, wir kümmern uns um dich, wir schaffen das!" Er sah angsterfüllt zu David hoch. "Das schaffen Sie doch, oder?"
Re: Frosted Meadows
"das ist Gus?" fragte David erschrocken. "Oh entschuldige Mickey, das wusste ich nicht. Du musst dir ja schreckliche Sorgen machen." Er streichelte Mickey über das Fell. "Natürlich kriege ich das wieder hin,. Er hat zwar viel Blut verloren, aber er schafft das schon. NIcht wahr Gus?"
Gus war gerührt, dass Mickey sich solche Soregn um ihn machte. Dadurch ging es ihm gleich schon besser. zärtlich leckte er über Mickeys streichelnde Hand, wie um ihm zu signalisieren, dass er sich schon besser fühlte. Er war so wahnsinnig froh, dass der Mann ihn gefunden hatte. Erst hatte er Angst gehat, aber dann hatte er erkannt, dass es der Mann war, der jetzt bei Mickeys Herrchen wohnte. Und mickey hatte ja immer erzählt wie lieb der war. Und jetzt verband er auch wirklich sehr vorsichtig und liebevoll Gus' Pfote, um ihn dann wieder hochzuheben und ins Wohnzimmer zu tragen, wo er ihn in einen Sessel vor den Kamin setzte. "Ruh dich schön aus" sagte er. "Ich bring dir glich noch Wasser und was zu fressen. Und Mickey kann dir Gesellschaft leisten." Gus schnurrte zufrieden. So hatte sich ewig kein Mensch mehr um ihn gekümmert. Er miaute leise, um Mickey zu bedeuten zu ihm zu kommen.
Re: Frosted Meadows
Mickey kletterte vorsichtig auf das Sofa und zog Gus auf seinen Schoß, wo er ihn sanft kraulte und streichelte, und sich immer wieder herabbeugte, um ihn auf sein Fell zu küssen. "Ich mache mir ja solche Sorgen, Gus", sagte er. "Aber David kriegt dich wieder hin, wirklich. Wir kümmern uns um dich, und Adrian wird dich auch nicht rauswerfen. Der hilft bestimmt auch noch mit, und dann bist du im Nu wieder fit." Er betrachtete kummervoll Gus' verletzte, verbundene Pfote und strich ganz, ganz sanft mit dem Finger darüber. "Das war eine Falle, nicht wahr? Oh Gus, der Wald ist so gefährlich. Es sind ja nicht mal die Tiere... Warum macht dein Herrchen sowas? Das ist doch so gemein!" Er drückte Gus ein wenig an sich und kraulte ihn am Hals. Er wünschte, er und Gus könnten beide von David und Adrian adoptiert werden. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als den Rest seines Lebens so mit Gus vor dem Kamin zu sitzen. Naja, vielleicht wenn ihnen jemand noch etwas vorlas... Und ihnen zu essen machte... und sie bediente... Aber man musste ja nicht übertreiben! Kamin mit Gus für den Rest seines Lebens wäre durchaus nicht zu verachten.
Re: Frosted Meadows
David sah zu, wie Mickey sich liebevoll um sinen Freund kümmerte. Er konnte ihn ja so gut verstehen. Er wusste ganz genau, wie Mickey sich jetzt fühlte und wie gerne er alles für Gus tun würde. NUr ... dass Gus es im Gegensatz zu Adrian sehr zu genießen schien, wie Mickey sich um ihn kümmerte. david schluckte als ihm diese Gedanken kamen. Bei Adrian musste er immer so verdammt aufpassen. aber er sah es ja ein. Er war wahrscheinlich wirklich zu weit gegangen. Natürlich brauchte Adrian auch mal seine Ruhe. Er war es ja nicht gewohnt, dass jemand immer um ihn herum war. "Ich gehe mal nach Adrian sehen" murmelrte er und verschwand. "Verdammt, er konnte es einfach nicht lassen." Er stieg die Treppe hoch und klopfte an Adrians Tür. "Alles in Ordnung Adrian?" fragte er vorsichtig. "Wir ... hatten eben einen kleinen Zwischenfall."
Re: Frosted Meadows
Adrian hatte immer noch nichts von dem Frühstück angerührt, obwohl es mittlerweile Mittag war. Er hatte auch nicht geschlafen. Und nicht geputzt. Er hatte die ganze Zeit im Bett gelegen und mit sich gehadert. Tagebuch hatte er geschrieben, aber es hatte seinen Kopf nicht viel klarer gemacht. Er war ziemlich verzweifelt, und er wünschte, ihm würde die Entscheidung abgenommen werden. Aber natürlich konnte ihm keiner helfen, und er hatte ziemlich miese Laune deswegen. Warum konnte er es nie einfach haben? Immer hatte alles einen Haken. Er hasste es. Als David heraufkam, war das zwar das, worauf er die ganze Zeit gewartet hatte, aber seine Unsicherheit und Verzweiflung wollten trotzdem an die Luft. So drehte er sich etwas missmutig zu David um und stützte den Oberkörper auf die Ellenbogen. Sitzen konnte er noch nicht. "So, Sie und die Katze hatten einen kleinen Zwischenfall. Was ist denn passiert? Hat Sie Ihnen nicht so 'geholfen' wie sie sollte?", fragte er säuerlich. "Herrgott, David, es ist nur eine Katze!"