Adrian war ziemlich durch den Wind. Und er hatte fast ein schlechtes Gewissen, dass das im Moment nicht einmal etwas mit seinen Brüdern und Cain Montague zu tun hatte. Er war über die Maßen verwirrt und aus der Bahn geworfen, und es lag nicht an dem Drama, das sich gerade für sie alle abspielte. Es lag an David. Er hatte sich dabei beobachtet, wie er ihn beizeiten anstarrte, wie er sich nahe neben ihn stellte, wie ihm warm wurde nur beim Gedanken an ihn. Wie sein Herz etwas schneller schlug, wenn David den Raum betrat. Das alles gefiel ihm gar nicht. Es musste wohl bedeuten, dass er sich in David verliebt hatte, alle Anzeichen waren da, und ihm wurde sehr mulmig bei diesem Gedanken. Es war das eingetreten, wovor er sich anfangs über die Maßen gefürchtet hatte, aber jetzt wo es so war, gestand er sich ein, dass ein Teil - ein großer Teil - von ihm es nicht mehr rückgängig machen wollte. Selbst wenn er es gekonnt hätte. Es fühlte sich gut an. Es war wirklich ein schönes Gefühl. Dieser brennende Punkt in ihm, der am Anfang winzig gewesen war, schien über ihn hinauszuwachsen wenn David in der Nähe war, und Adrian musste sich eingestehen, dass die Tatsache, dass er David praktisch in Aktion gesehen hatte, viel dazu beigetragen hatte, dass er jetzt so empfand. David hatte ihn beeindruckt. Er hatte gewusst, was zu tun war. Und er war sexy gewesen. Sehr sexy. Er stand jetzt neben David im Wohnzimmer und sah ihn von der Seite an, und ihm war nie aufgefallen wie ausnehmend gut David aussah. Nun, vorher hatte er das auch nicht gefunden. Aber er fand es jetzt. Langsam ließ er sich nieder, und zwar auf das Sofa. Zum ersten Mal setzte er sich auf das Sofa und nicht in einen Sessel. Natürlich hoffte er, dass David sich zu ihm setzen würde. Er kam sich lächerlich vor, aber er konnte nichts dagegen tun. Und er wollte auch nicht. Seine Hände waren warm, und er sah auf und schenkte David ein Lächeln. Ein echtes Lächeln. Er hatte gar nicht gewusst, dass er das noch konnte.
Re: Frosted Meadows
David war in gedanken versunken gewesen, aber als Adrian ihn so anlächelte kehrte er sofort zurück in die Realität. So hatte er noch nie gelächelt. So warm und aufrichtig. David war im erstn Moment zu verblüfft um überhaupt zu reagieren, doch dann lächelte er zurück. Etwas erschöpft zwar, denn er hatte in den letzten zwei Nächten nicht geschlafen, aber ehrlich und zärtlich. Dann ließ er sich neben Adrian auf dem Sofa nieder. Allerdings nicht zu nah, da er wusste, dass Adrian das nicht mochte. "Mein Gott, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist." sagte er inbrünstig. "Ich hab fast ein schlechtes Gewissen, so froh bin ich darüber." Er nahm einen Schluck von seinem Tee. "Es macht mich wahnsinnig so wenig tun zu können. Wenn wir wenigstens einen Anhaltspunkt hätten..." Er sah etwas erstaunt zur Seite, als er Adrians intensiven Blick wpürte. Irrte er sich oder hatte sich in den letzten zwei Tagen etwas verändert? Vielleciht war es nur die Sorge um seine Brüder, die Adrian zugänglicher machte. Er durfte sich nicht zu viel darauf einbilden. Auf jeden Fall werde ich mich morgen noch einmal umhören" redete er schnell weiter.
Re: Frosted Meadows
Adrian fühlte förmlich, wie es ihn nah zu David zog, aber er wehrte sich dagegen. Er sah zu Boden und nickte. "Ja, es ist furchtbar. Und ein schlechtes Gewissen habe ich auch." Allerdings kam das natürlich von etwas anderem. Er machte sich Sorgen um seine Brüder und den armen Jungen, sogar große Sorgen, aber... Das mit David kam noch zusätzlich dazu und beschäftigte ihn sehr intensiv. Es war fast übermächtig, er erwischte sich, wie er sich vorstellte, ihn anzufassen. Und er dachte oft daran, wie sie miteinander geschlafen hatten. Sehr oft. Manchmal war ihm regelrecht heiß geworden, und das war schon sehr außergewöhnlich. Wenn er David jetzt so ansah, wünschte er sich nur, er würde sich noch einmal so auf seinen Schoß setzen, wie er es schon einmal getan hatte, und dann wirder auf ihm einschlafen. David sah erschöpft aus. Sie hatten beide nicht geschlafen, aber David hatte mehr getan als er. "Sie sehen sehr müde aus, David", sagte er leise, und er hoffte, dass diese Sehnsucht, die er fühlte, sich nicht zu sehr in seinen Augen widerspiegelte. "Sie sollten sich... etwas hinlegen..." Er rutschte einen Tick näher zu David und berührte ihn etwas unbeholfen an der Schulter.
Re: Frosted Meadows
David seufzte innerlich auf, als Adrian ihn schon wieder siezte. Eigentlich hatte er geglaubt sich daran gewöhnt zu haben, aber offensichtlich war es nicht so. Tief innen drin gab ihm dieses zeichen von Distanz noch immer einen Stich. Nach allem was passiert war sollte er sich doch wirklich endlich damit abfinden, dass er Adrian wahrscheinlich nicht näher kommen würde. Er sollte sich einfach damit zufrieden geben, was er bekam. Um so überraschter war er, als Adrian ihn plötzlich an der Schulter berührte. Es war nur eine ganz leichte Berührung, aber sie jagte einen warmen Schauer durch seinen Körper. Verdammt. Er würde eben nie aufhören sich Hoffnungen zu machen. Resignierend sah er auf den Boden. "Ich bin wirklich sehr müde" murmelte er. Er hätte sich jetzt so gern gegen Adrian gelehnt. Aber er wollte es nicht ausnutzen, dass dieser vielleicht im Moment schwach war.
Re: Frosted Meadows
Adrian legte zögernd seine Hand auf Davids Schulter, aber dann zog er sie resignierend wieder weg. Er war einfach eine Null in solchen Dingen. Er hatte keinerlei Erfahrung, wie man sich jemandem annäherte, und schließlich war er sich noch nicht einmal wirklich sicher, ob er das überhaupt wollte. Sein Verstand war jedoch das einzige, was sich noch wehrte. Tief in sich wusste er, dass David das Beste war, das ihm je passiert war. Er hatte ihn vor dem Ertrinken gerettet, er hatte ihn vor dem Raum gerettet, und letztendlich hatte er ihn wohl vor sich selbst gerettet. Und er hatte ihn immer nur zurückgewiesen. Aber er wusste es nicht anders. Er sah David an und seufzte. In ihm verzehrte sich alles nach Davids Nähe, und seine Augen glitten über Davids Gesicht und blieben an seinem Mund hängen. Seine Lippen hatten sich so weich angefühlt... Er zwang sich, David wieder in die Augen zu sehen, sonst würde er hier noch zerfließen wie ein Stück Schokolade in der Sonne. "Ich bin so froh, dass Sie da sind, David", sagte er heiser. "Ich weiß, ich... ich habe mich Ihnen gegenüber immer nur abweisend verhalten, aber... Aber Sie... ich..." Gott, so unfähig hatte er sich noch nie ausgedrückt. Er startete einen letzten Versuch. "Ich mag Sie, David", sagte er und musste schlucken weil sein Hals so trocken war. "Wirklich."
Re: Frosted Meadows
David sah Adrian an und sein Blick wurde warm. "Danke dass du das sagst" sagte er ehrlich. "Ich weiß das wirklich zu schätzen Adrian." Er sah wieder auf den Boden. Er wusste, dass er jetzt lieber nicht weiterreden, sondern still sein sollte. Aber es ging nicht. Er hatte im Moment nicht die Kraft das alles zurück zu halten was sich in ihm aufgestaut hatte. "Ich wünsche mir, dass es mehr wäre als mögen, aber so etwas kann man nicht erzwingen, ich weiß." Er lächelte bitter. "Trotzdem ist es schwerer als ich gedacht habe, mich ständig im Zaum zu halten. Trotzdem musst du mir verzeihen, wenn ich es manchmal nicht schaffe. Ich gebe mir dir größte Mühe, aber manchmal ... so wie jetzt..." Er legte Adrian seine warme Hand in den Nacken und zog ihn näher zu sich heran. "...überkommt es mich einfach." Er schloss die Augen und lehnte sich vor, um Adrian auf die Lippen zu küssen. Das brauchte er jetzt einfach.
Re: Frosted Meadows
Adrians Herz klopfte heftig, als er sah, wie David näher kam und die Augen schloss. Und dann - küsste er ihn. In dem Moment schmolz einfach alles in Adrian, seine Augen schlossen sich flatternd und er öffnete die Lippen um David wieder zu küssen. Ganz automatisch streckte er den Arm aus um ihn um David zu legen, und auch um sich selbst daran zu hindern, sich zurückzuziehen. Diesmal würde er nicht fliehen. Diesmal würde er nur abwarten, was geschah, und was immer geschah, war gut, solange es mit David geschah.
Re: Frosted Meadows
David hatte erwartet zurückgestoßen zu werden, wie er es gewohnt war. Adrians plötzliche Leidenschaft verwirrte ihn völlig. Und nicht nur das: Er war völlig überrumpelt, weil sich dieser Kuss plötzlich in etwas leidenschaftliches verandelt hatte. Er hatte Trost gesucht und Nähe, aber zumindest im Moment hatte er Adrian wirklich nicht verführen wollen. Er war zu müde und zu verwirrt dazu. In den letzten Tagen ging einfach alles durchainander und sein Körper war erschöpft von zu wenig Schlaf. Er befürchtete sogar, dass er jetzt einfach keinen hochkriegen würde. "W...warte Adrian" keuchte er und wich etwas zurück. Warum ausgerechnet jetzt? Schluchzte sein Inneres. Jetzt wo ich beim besten Willen nicht kann.
Re: Frosted Meadows
Adrian war froh, dass David den Kuss unterbrach. Es war schön, ihn zu küssen, sehr schön sogar, aber sie sollten nichts überstürzen. Küssen war eine Sache, die für den Anfang völlig ausreichend war, aber anscheinend brachte selbst das Davids Blut in Wallung - das schloss Adrian zumindest aus der Erektion, die er während des Kusses bekommen hatte. Dass es nicht wirklich seine war, war klar. Auch diese ganze Wärme konnte nicht ihm allein gehören, diese Hitze, die seinen ganzen Körper überflutet hatte, nachdem Davids Lippen auf seinen gelandet waren. Darum war er erleichtert als David sich ein wenig von ihm zurückzog, und automatisch schaute Adrian in Davids Schritt - und runzelte die Stirn. Das sah überhaupt nicht nach einer Erektion aus. Aber... aber dann... Seine Augen weiteten sich, als er in seinen eigenen Schritt sah, wo eine gut sichtbare Beule sich gebildet hatte. Vor lauter Erstaunen bekam er den Mund nicht mehr zu, und er spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht kroch. Für den Moment war er ziemlich sprachlos.
Re: Frosted Meadows
Adrian ließ ihn nur zu bereitwillig wegrücken, wie David bedauernd feststellte. Schön war es gewesen, ihm so nahe zu sein. Auch wenn er nicht sexuell erregt war, war es sehr schön gewesen. Er schaute Adrian lächelnd an, um zu erklären, warum er aufgehört hatte und sah Adrians völlig erstaunten Blick. Adrian sah an sich herunten und David folgte seinem Blick bis zwischen dessen Schenkel. Wo sich eine enorme Erektion befand. Das alleine reichte, um David jetzt doch noch heiß zu machen, aber im selben Moment fiel ihm noch etwas auf. Bis eben war er selbat noch überhaupt nicht erregt gewesen und Adrian ... er hatte trotzdem einen Ständer. Das bedeutete, dass es diesmal seine eigenen Gefühle waren. David wurde rot und sah Adrian ebenso fassungslos an, wie dieser gerade guckte. "Adrian du ... du hast..." flüsterte er.