The other side - Rollenspiel

Snapes Büro o.T.

Re: Snapes Büro

Titus wachte immer früh auf. Zum Frühstück hatte er nur Kaffee getrunken, dann hatte er sich sofort aufgemacht hoch zum Schloss. Er wusste nicht, ob Severus auch schon so früh aufstand, aber er würde keine Ruhe haben wenn er jetzt noch 2 Stunden wartete. Er musste dorthin. Wegen Will und... und wegen Severus.
Die ganze Nacht hatte er wirre Träume gehabt, und vor dem Einschlafen hatte er zwei Stunden wachgelegen und sich mit seinen Gedanken im Kreis bewegt. Er fühlte sich kein Stück weiter. Schließlich hatte er sich vertröstet, dass morgend vielleicht alles anders sein würde, aber bis jetzt fühlte sich das nicht so an. Wenn er an Severus dachte, kamen ihm so viele Details seines Gesichts ins Gedächtnis, dass es nicht normal war, und er schämte sich dafür, öfter an ihn zu denken als an seinen Bruder.
Natürlich hatte er auch viel an Will gedacht. Sehr viel sogar. Aber an Will zu denken schloss an Severus zu denken praktisch mit ein, und bei dem war er dann immer verharrt. Hatte sich das Gefühl seiner Hand unter seiner eigenen zurückgerufen, und den Blick in seine schwarzen Augen.
Er hatte ein schlechtes Gewissen deswegen. Gegenüber Will, gegenüber Louis, und sogar Severus gegenüber. Was sollte er nur tun?
Obwohl er sich eigentlich Zeit lassen wollte, um wenigstens nicht ganz so früh dort aufzutauchen, rannte er fast, und er war ziemlich außer Atem als er durch die Gänge des Schlosses lief. An der Tür angekommen wartete er, bis sich sein Atem etwas beruhigt hatte, dann klopfte er.
Auf das 'Herein', das er von innen hörte, reagierte er fast zu schnell, und er betrat die Wohnung und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Wie Severus an der Wand lehnte, und wie er aussah... Titus kannte die Spuren, die Schläge hinterließen, nur allzu gut.
Mit ein paar Schritten war er bei Severus und sah ihn alarmiert an.
"Was ist passiert? Wer hat dich geschlagen? Wo ist Will?"

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Re: Snapes Büro

Severus wandte seinen Kopf zu Titus und sah ihn ausdruckslos an. Seine Augen waren fast so leer wie Williams Augen. "William hat mich geschlagen und ich habe es verdient." sagte er fest.
Trotz allem was geschehen war, war er froh dass Titus da war. Seltsamerweise, denn selbst Lupins Anwesenhait war ihm unerträglich gewesen. Aber mit Titus würde er reden können. Das fühlte er. "Ich habe versagt" saghte er tonlos. "Ich habe William verletzt. Ich bin ihm zu nahe gekommen. Ich dachte er wollte es auch, aber natürlich habe ich mir etwas vorgemacht. Er hat im Moment keinen Willen. Ich kann ncht mehr für ihn verantwortlich sein. Ich gebe die Verantwortung an euch zurück." Er sackte in sich zusammen. "Oh Gott Titus, was habe ich getan?" stöhnte er und fiel kraftlos gegen ihn.

Re: Snapes Büro

Titus war völlig bestürzt über das, was er da hörte. Er dachte, WIlliam wollte es auch? Was auch? Es klang, als habe er versucht mit ihm zu schlafen...
"Ruhig", sagte Titus, als Severus plötzlich gegen ihn fiel, und er hielt ihn an sich gedrückt und brachte ihn zum Sofa, wo er sich neben ihn setzte. In dem Moment konnte er es noch nicht einmal genießen, dass sie sich so nahe waren. Das hier war einfach zu wichtig, und er war zu verwirrt und schockiert.
"Bleib ganz ruhig. Du musst mir sagen, was geschehen ist. Brauchst du ein Glas Wasser? Oder etwas anderes? Hast du versucht, mit ihm...?"
Er ließ den Satz unvollendet, weil Severus ohnehin wissen würde, was er meinte.

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Re: Snapes Büro

Severus schüttelte den Kopf, ließ sich aber wiederstandslos von Titus zum Sofa fühlen. Es tat sogar gut seine Hände zu spüren. Er fühlte sich nicht mehr ganz so dreckig. Aber wenn Titus gleich hören würde was geschehen war, würde er ihn sicher genauso von sich stoßen, wie Will es getan hatte.
"Ja, ich habe versucht mit ihm zu schlafen." Er fühlte, wie Titus zusammen zuckte, aber er sagte nichts. Offenbar wollte er ihn ausreden lassen. "Es war nicht das erste Mal. Wir haben zwei Mal miteinander geschlafen und es ging immer auch von Will aus. Zumindest habe ich das so interpretiert. Ich habe mir eingebildet, es würde ihm gut tun, denn dabei wirkte er immer so ... wach. Als würde er langsam wieder zurückkommen. Ich war ihm so nahe..." er stöhnte gequält auf. "Er hat gesprochen. Er hat gesagt, dass er mich liebt... und gestern dann ... gestern war er völlig anders. Er hat mich von sich gestoßen ... und da ist mir klar geworden, dass ich ihn die ganze Zeit nur ausgenutzt habe. Oh Gott." Er schlug verzweifelt die Hände vor das Gesicht.

Re: Snapes Büro

Bereits gestern hatte Titus öfter veruscht, sich in Severus hineinzuversetzen. Er hatte sich vorgestellt, wie es wäre wenn Louis sich so verhalten würde wie Will, wenn er ihm überhaupt nicht mehr zugänglich wäre. Er hatte es vollkommen verstehen können dass Severus so müde gewesen war, und er hatte sich vorstellen können, dass es einen auf Dauer auslaugte, wenn nicht gar krank machte, sich fast völlig alleine dem auszuliefern.
Aber diesen Aspekt - Sex - hatte er dabei nicht bedacht. Er versuchte, es jetzt nachzuholen. Und es machte Sinn für ihn. Wie auch immer Louis drauf wäre, sein Körper wäre immer derselbe, und Erinnerungen spielten sicher auch viel mit hinein. Und der Wunsch, den anderen zu erreichen, auf jede verzweifelte Weise...
Gerade wenn William dabei wacher gewesen war, konnte er Severus gut verstehen. Auch wenn er im ersten Moment erschrocken war, als er das gehört hatte. Als Severus weitergeredet hatte, hatte er es sich besser ausmalen können. Sicher hatte auch Will Nähe gesucht. Er hatte sich ja schon an ihn angekuschelt wie ein kleines Kind.
Er hatte einen Arm um Severus gelegt, und jetzt zog er ihn etwas näher und legte auch den zweiten um ihn.
"Ich kann dich verstehen", sagte er leise. "Was du durchgemacht hast war beinahe unmenschlich, und ich weiß dass du Will nahe sein wolltest, und er ganz sicher auch dir. Vielleicht kamen gestern Dinge zu ihm, die er lange verdrängt hat. Daran bist nicht du schuld. Ich weiß einfach, dass du auf ihn achtest und ihm deinen Willen nicht aufgezwungen hättest. Ich weiß es einfach..."
Er streichelte mit seinen Fingern sanft über Severus' Rücken und Oberarm. Es tat ihm so leid, dass Severus nach all der Mühe, die er sich gegeben hatte, jetzt so etwas passiert war.
"Vielleicht war es nur eine Art Rückfall. So etwas kommt doch vor, und sicher kann er es überwinden. Such nicht die ganze Schuld bei dir, bitte tu das nicht. Du hast soviel für ihn getan..."

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Re: Snapes Büro

Severus atmete auf. Titus Worte gaben ihm zumindest für einen Moment die Illusion, dass das was er getan hatte vielleicht doch nicht so furchtbar war. Er wusste, dass er sich nur ein paar Momente lang an diese Worte klammern konnte, aber so lange linderten sie den SChmerz. Er überließ sich Titus berührungen. Es war jetzt sowieso alles egal und gestreichelt zu werden tat gut.
Es waren nicht nur die Selbstvorwürfe, die ihn quälten. Von William so zurückgestoßen zu werden hatte den teil in ihm verletzt, von dem er glaubte, dass er ihn vollkommen abgeschirmt hatte. Aber offenbar war ihm das nach all den Jahren immer noch nicht gelungen. Oder er hatte ihn für William wieder etwas geöffnet. So weggestoßen zu werden war demütigend gewesen und die Demütigung blieb, auch wenn die Angst um William jetzt überwog. Und jetzt zog alles in ihm zu William. Er wollte zu ihm. Jetzt. Aber natürlich konnte er das nicht. Er krümmte sich zusammen, als habe er Schmerzen. "Diesmal habe ich ihn wirklich verloren" flüsterte er. "endgültig. Er wird mich für immer verabscheuen."

Re: Snapes Büro

"Denk dir doch jetzt nicht so etwas aus", sagte Titus zu ihm. "Wenn mir so etwas passiert wäre, wäre ich an deiner Stelle auch völlig schockiert und würde überreagieren. Du musst dich erst einmal etwas beruhigen. Tu etwas für dich. Du hast dich sicher lange nicht mehr entspannen können, und auch wenn du glaubst, es jetzt auch nicht zu können... Versuch es wenigstens. Wenn du nur hier herumsitzt machst du es dir nur schwerer."
Er sah Severus ins Gesicht. Er sah so verzweifelt aus, aber auf seine Art so schön... Verzweiflung stand ihm gut. Wenigen Leuten ging das so, und auch wenn es fast gemein war so etwas zu denken, es war wahr.
"Bitte denk nicht, dass Will dich jetzt verabscheuen wird. Das kann ich mir nicht vorstellen." Er brachte sein Gesicht etwas näher an das des anderen und berührte ihn mit einer Hand am Kinn. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass überhaupt jemand so etwas tun könnte...", sagte er fast flüsternd. Er sah Severus in die Augen, dann lächelte er leicht und nahm wieder etwas Abstand.
"Du könntest ein Bad nehmen", sagte er. "Soll ich derweilen sehen, ob es WIll besser geht? Vielleicht ist alles schon gar nicht mehr so schlimm... Wo ist er?"

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Re: Snapes Büro

"Nein, geh nicht weg" sagte Severus. Er wusste nicht, warum er wollte, dass Titus blieb. Vielleicht damit er nicht mit seinem Elend allein war, vielleicht aber auch, weil er sich nicht ganz so schrecklich und wertlos fühlte, solange Titus mit ihm redete. Wenn Titus ihn jetzt auch noch verließ würde er vollends zusammenbrechen. Das wusste er. Abe es war wichtig, dass er wenigstens versuchte etwas Haltung zu bewahren. Er musste wahrscheinlich bald allen möglichen anschuldigungen gegenübertreten. Wer wusste, wo er am Ende sein würde?
Er wollte jetzt auch kein Bad nehmen, denn er wusste, dass ihn das an Will erinnern würde. Andererseits war er so durchgefroren, dass das das einzige war, das einigermaßen helfen würde. außerdem sah er von der Nacht vermutlich schrecklich aus. Auch das war jetzt natürlich egal, aber er wusste jetzt schon, dass er es nicht würde lassen können, immer noch für William zu kämpfen. Er würde sogar versuchen sich zu verteidigen, damit sie ihm ihn nicht ganz weg nahmen. Er musste ihn wenigstens ab und zu sehen dürfen. Nur dieser Wunsch hielt ihn so weit aufrecht, dass er jetzt nickte und aufstand. "Will ist bei Remus Lupin" erklärte er und annte die Zimmernummer.

Re: Snapes Büro

Titus stand ebenfalls auf. Er wusste nicht genau, ob er jetzt nach William sehen sollte, aber andererseits konnte er das auch später tun. Wenn Severus wollte, dass er bei ihm blieb, dann würde er bei ihm bleiben. Schließlich war er ja eigentlich der Meinung, dass ein paar WIll-freie Stunden Severus ohnehin ganz guttun würde.
Allerdings fehlte ihm selbst dann dieses vor Augen halten der Tatsachen. Wenn William weg war, wer wusste wie gut er sich zusammenreißen würde können? Severus war jetzt ganz sicher anfällig auf Trost und Nähe, und er musste so wahnsinnig aufpassen dass er sich selbst dabei unter Kontrolle behielt.
Er ging mit Severus ins Schlafzimmer, wo er Severus aufs Bett diktierte. "Ich lasse dir ein Bad ein. Versuch einfach, für eine Weile nicht daran zu denken, oder... oder zumindest dich nicht selbst zu quälen." Er legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter, dann ging er ins Bad und ließ Wasser ein. Er setzte sich auf den Wannenrand und schloss kurz die Augen. Gott, warum war das so schwierig? Hätte er jetzt nicht umkommen müssen vor Sorge um William? Hätte er nicht sofort zu ihm rennen müssen?
Aber er konnte Severus nicht allein lassen. Er konnte einfach nicht. Um Will wurde sich gekümmert, aber Severus war ganz alleine. Und er wollte bei ihm bleiben. Selbst wenn er nur herumsaß, während Severus badete.
Die Wanne war voll, und er stellte das Wasser ab und ging wieder zu Severus.
"Fertig", sagte er. "Ich werde hierbleiben. Ich lasse dich nicht allein."

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Re: Snapes Büro

Er war erleichtert darüber, dass Titus hierbleiben würde. Erschöpft ließ er sich auf das Bett zurücksinken und wartete bis das Wasser eingelaufen war. an so etwas wie Entspannung war allerdings nicht zu denken. Die Gedanken rasten in seinem Kopf. War es wirklich das Beste für William, wennn er ihn aufgab? Sollte er um ihn kämpfen? Durfte re ihn überhaupt in diesem Moment alleine lassen? Sollte er zu ihm?
Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er bersten. Er musste etwas dagegen tun, wenn er nicht durchdrehen wollte. Er stand auf und ging eilig zu dem Regal mit seinen Tränken. Er hatte sie nicht mehr benutzt, seit bei ihm das zauberfieber festgestellt worden war. Es besserte sich zwar, aber es war immer noch egfährlich Tränke anzuwenden. Heute musste es allerdings sein. Er nahm eine der Phiolen, holte ein Glas Wasser aus der küche, kippte den bläulichen inhalt hinein und kippte es hinunter, kurz bevor Titus den Raum wieder betrat. Sofort merkte er, wie sich angenehme Leere in ihm ausbreitete. Der Cogitum Levarus Trank sorgte dafür, dass alle negativen Gedanken für ein paar Stunden verschwanden und man sich entspannen konnte. Er war eine Zeit lang regelrecht süchtig nach diesem rtrank gewesen udn es hatte ihn viel Willenskraft gekostet das abzulegen. Jetzt wäre es ihm acuh egal gewesen, wenn er rückfällig wurde. "Ist das Bad fertig?" fragte er bedeutend ruhiger und gelassener.