William zog Severus näher an sich. Ihm wurde ganz warm im Bauch, wenn er daran dachte, dass sie Weihnachten auch so zusammensitzen würden. Das würde das glücklichste Weihnachten werden, das er je gehabt hatte. "Ja, dort gibt es einen großen Kamin!", sagte er. "Und davor gibt es ein Fell, auf dem wir..." Er beendete den Satz nicht, legte Severus aber eine Hand auf den Oberschenkel. Es kribbelte ihn, wenn er daran dachte, wie gern er immer schon mal dort Sex haben wollte. Aber natürlich nicht mit Heather - dazu hätte er ja Gelegenheit genug gehabt. Allerdings verzog er das Gesicht ein wenig, als er daran dachte, dass Sylvester plus Freund ja auch dabeisein würden. "Ja, Sylvester wird sicher wollen dass Cain dabei ist." Er seufzte. Severus hatte ihm erzählt, dass Cain sich jetzt anscheinend um Sidney kümmerte, anstatt ihn fertigzumachen. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Er selbst hatte Sylvester früher immer gesagt, dass er nicht so ein Weichei werden sollte wie sein Cousin, der ganz sicher eine Schwuchtel war, und dass auch sein Vater nichts taugte. Sein eigener Bruder... Er war wirklich ein gemeines Arschloch gewesen. Sylvester hatte Sidney dann auf Familienfeiern immer terrorisiert, und der arme Morty hatte die Scherben aufklauben dürfen. Sidney war ein Muttersöhnchen, das gewiss. Aber Will war als Kind auch ein Muttersöhnchen gewesen - oder eher ein Papasöhnchen. Eine Tatsache, die er zu gern mal unter den Tisch fallen ließ. Er seufzte wieder. So vieles war schief gelaufen, und selbst jetzt spürte er noch die Vorurteile und den alten Hass auf sich selbst in sich. Irgendwann würde er etwas dagegen tun müssen. Irgendwann bald. Plötzlich setzte er sich aufrechter hin. "Severus", sagte er. "Ich weiß, du hörst es nicht gerne, aber ich möchte mir wieder Arbeit suchen. Natürlich werden sie mich im Ministerium nicht mehr nehmen, das ist mir klar. Und zu dieser Bande möchte ich auch nicht mehr gehören. Aber ich möchte etwas anderes werden." Er griff nach Severus' Hand und hielt sie fest, und seine Augen glänzten. "Anwalt", sagte er. "Ich möchte Anwalt werden."
* - * - * - * - *
~ I know it's not considered right The way I live my days and nights But I always thought I'd rather be Considered lucky than good ~
..... ..... .....
~ Sevvie kann man nicht vergessen... er ist ein markerschütternder Schrei in der Geschichte der Menschheit... ~
*~* Wenn die Natur nur Perfektion erschaffen hätte, wo wären dann die vierblättrigen Kleeblätter? *~*
Re: Snapes Büro
"Will..." Severus zögerte und suchte nach Worten. Einerseits freute er sich natürlich, dass William sich wieder Arbeit suchen wollte. Das bedeutete schließlich einen weiteren Schritt mit dem er sein neues Leben in Angriff nahm. Andererseits machte es ihm Angst. "Meinst du nicht, dass es dazu noch zu früh ist? Es ist erst einen Monat her, dass es dir so schlecht ging, dass ich dich keine MInute allein lassen wollte. Glaubst du nicht, dass du dich überanstrengst, wenn du jetzt schon wieder anfängst zu arbeietn? Ich denke du brauchst einfach noch etwass Ruhe. Mein Gehalt reicht gut für uns beide." er sah Will bittend an. Er wusste, dass WIll wahrscheinlich schnell etwas bekommen würde. Der Arbeitskarmt in der magischen Welt war ständig unterbesetzt und es gab nicht viele mit einer so guten Qualifikation wie Will. "Bitte versteh mich nicht falsch. Ich will dich nicht zurückhalten, wenn du es wirklich unbedingt willst, aber ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit. geh wenigstens vorher noch einmal zum Arzt und lass dich gründlich untersuchen." Er lächelte Will an. "Aber ich finde Anwalt ist eine gute idee. Das passt zu dir."
Re: Snapes Büro
William lächelte Severus an. Der war so besorgt um ihn, dass es rührend war. "Natürlich gehe ich vorher nochmal zum Arzt. Und ich werde auch nicht sofort anfangen. Ich glaube, ich brauche wirklich noch etwas Ruhe. Ich könnte nach Weihnachten anfangen, pünktlich zum neuen Jahr." Ihm kam es so vor, als würde er dann nicht nur eine neue Arbeit, sondern auch ein neues Leben beginnen. Anwalt hatte er zwar nicht schon immer werden wollen, aber er hatte eine Nebenausbildung gemacht, die ihn dazu qualifizierte. Darüber war er jetzt sehr froh, denn er glaubte auch, dass Anwalt gut zu ihm passen würde. "Und weißt du, wen ich vertreten werde?", fragte er und sah Severus entschlossen an. "All die armen Schweine, die wegen Homosexualität entlassen wurden. Wie ich. Ich wette, da gibt es viele. Ich werde eine Anzeige in den Daily Prophet geben und hoffen, dass sie sich trauen und sich bei mir melden. Die beste Publicity hatte ich in letzter Zeit ja nicht..." Er dachte an die ganzen Zeitungsartikel über ihn, und was für ein Licht sie auf ihn geworfen hatten. Sie hatten sogar ein Fotot von ihm gehabt, wie er ausgesehen hatte, nachdem er aus dem Keller gekommen war. Über dieses Bild war er selbst sehr erschrocken gewesen. Jemandem, der so aussah, würde er seine Fälle auch nicht anvertrauen wollen. Er beschloss, zu der Anzeige ein neues Bild hinzuzufügen. "Ich hoffe so sehr, dass es klappt." Er sah Severus hoffnungsvoll an. "Und ich denke, zu Neujahr ist eine gute Zeit, anzufangen. Jetzt, wo ich weiß was ich machen will, kann ich auch besser warten. Vorher habe ich mich so nutzlos gefühlt." Er streichelte Severus über die Schulter und zog ihn ganz nah zu sich. "Das wird so schön zu Weihnachten", schwärmte er. "Ich gehe los und fälle uns den Weihnachtsbaum eigenhändig. Vielleicht will Sylvester ihn schmücken. Das hat er als Kind so gern gemacht, aber vielleicht ist es ihm jetzt zu albern..."
*~~~~~~*~~~~~~*~~~~~~*
Re: Snapes Büro
Severus war froh, dass es wenigstens bis Neujahr Zeit haben würde. Immerhin hatte Will so noch einen Monat in dem er sich erholen konnte. "ich denke die Klienten die du ansprechen willst, werden sich nicht von den Gerüchten über dich abschrecken lassen" sagte er. "Vielleicht ist ihnen ähnliches passiert und ihr Vertrauen wird dadurch noch gestärkt. Homosexualität ist in der Magischen Welt ja verschrien wie eh und je. Nur Hogwarts ist ein regelrechter Zufluchtsort..." Er legte Will eine hand auf das knie. "ich werde dich jedenfalls unterstützen so gut ich kann. Und wenn du Startkapital brauchst helfen dir vielleicht auch deine Brüder. Jedenfalls haben sie alle finanzielle Hilfe zugesichert, als es dir schlecht ging. Ich denke sie würden sich freuen dir helfen zu können. BEsonders Damian." Er lehnte sich im Sofa zurück und dachte wieder an das Landhaus. "Wenn sich sonst keiner für den rtannenbaum findet, können wir ihn magisch schmücken." überlegte er. "allerdings finde ich, dass es passender ist wenn man ihn selbst behängt. Bestimmt erklärt sich Sylvester dazu bereit."
Re: Snapes Büro
"Wenn Sylvester ihn nicht schmückt, schmücke ich ihn!", sagte William überzeugt. "und eigentlich bin ich sicher, dass Sylvester es gerne machen würde. Nur ob er es auch tut... Schließlich wird er gerade erwachsen und..." Er setzte sich kerzengerade auf. "Meine Güte!", sagte er. "Er wird wirklich erwachsen! Am 27. November! Das ist ja schon bald!" Er griff sich an den Kopf. Über all dem, was ständig um ihn herum passierte, hatte er das beinahe vergessen! Er war wirklich ein Rabenvater, immer noch. "Ich werde mir etwas schönes für ihn überlegen", sagte er, während er sich wieder etwas entspannte und sich wieder zurücklehnte. "Nach allem, was er durchmachen musste und für mich getan hat, hat er wirklich etwas besonderes verdient." Er schwieg kurz, dann sah er Severus an. "Bald bin ich von Heather geschieden. Sie hat mir wirklich einiges abgezapft, und ich muss noch zu einigen Anwaltsterminen, aber mir ist ungefähr die Hälfte meines Geldes geblieben, weil ich auf das Haus plus Inventar verzichtet habe", sagte er. Zwar bereitete es ihm Magenschmerzen dass Heather überhaupt etwas von seinem schwer verdienten (naja, und teilweise geerbtem) Geld abbekommen hatte, aber es war noch genug übrig. Ein kleines Vermögen. Er war immer noch reich. "Also brauche ich kein Geld von meinen Brüdern zu nehmen. Das wäre mir ohnehin unangenehm. Aber wir könnten dann das Zimmer, das du noch hast und das unbenutzt ist, zu meinem Arbeitszimmer machen, wenn dir das recht ist." Er lächelte Severus an. Schon so bei ihm zu sitzen und über ganz alltägliche Sachen zu reden, machte ihn so glücklich. Er war sich sicher, dass er den Rest seines Lebens mit ihm verbringen würde. Wer hätte das gedacht, nach ihrer ersten, tragischen Begegnung?