Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falgathen II

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Jocke van Helgen... Steuermann der Schwarzen Braut betrat die Mittweg, er ist gleich aufgebrochen als Hein sagte er solle prüfen was vorgefallen war. Ganz alleine ist er auf das Schiff dessen Käptn ein elender Feigling war, und dessen Mannschaft das Meutern begann. Verdenken konnte Jocke es ihnen nicht, dieser Abbas war eine Maulhure, Gepudert und mit einem Stock im Arsch. Jocke hätte dieser Bepuderten Perücken Hure wohl selbst in der nacht das Schwimmen beigebracht... mit einem Anker am Bein.
An Bord der Mittweg blickte Jocke in die Gesichter erfahrener Seeleute, aber er sah unter ihnen auch Ratten, die er lieber ersäufen würde als mit ihnen zu Segeln. Und alle trugen sie Waffen an Deck, Waffen die sie für die Meuterei genutzt haben... Diese Ratten haben die gunst der Stunde für sich genutzt, so schien es Jocke.

"Wer von euch Skorbutzerfressenen Holzbeinhuren hat das Kommando auf diesem Badezuber?"

Re: Im Auftrag des Falgathen II

„Ich verstehe.“
Eilig wurden Männer herbeigerufen, die Leyla behutsam auf das bereitliegende Tragetuch hoben. Langsam wurde die Verletzte an Deck getragen, gefolgt von Roxsana, die nicht von Leylas Seite wich.
Nacheinander stiegen sie in die Barkasse, positionierten die Krankentrage so, dass Leyla möglichst wenig bewegt wurde, und warteten darauf, zu Wasser gelassen zu werden.


Re: Im Auftrag des Falgathen II

Die Braut hatte einen Punkt nahe des Ufers erreicht und beigedreht. In der Wirbelschleppe der Braut wurd die Barkasse mit Leyla herabgelassen. Roxsana standen bei jeder Bewegung der Barkasse die Schweißperlen auf der Stirn. Leyla lag still und gab keinen Ton von sich. Ihr bleiches Gesicht hob sich kaum von den sauberen Bandagen an. Chariva, Frauke und besonders Roxsana hatten getan was sie konnten. Doch Leyla ging es nicht besser.
Mit einem letzten Ruck rutschte die Barkasse ins Wasser. Roxsana warf sich über Leyla, um sie ruhig zu halten. Ohne dass Roxsana es bemerkt hatte waren die Seeleute an Bord der Barkasse gehuscht. Und legten sich gleich in die Riemen. Gottseidank war die See recht ruhig; gerade hier in der Meerenge war das nicht immer der Fall.
Ein paar Schläge noch, dann hatten sie das Land erreicht.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Ein vierschrötiger Seemann grinste Jocke an.
"Unser Bootsmann ist auf dem Flaggschiff. Er redet mit den hohen Herrn. Solange hab ich hier das Kommando.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Jocke blickte den breiten Seemann an. "Ich bin Jocke van Helgen, Steuermann der Schwarzen Braut, und hier auf geheis von Flotten Admiral Hein van Fleet, Fleetgraf von Ameland, Bewahrer des Glaubens und Hoher Lord der See..." der Seemann grinste süffisant bei den Titeln, das gefiel Jocke nicht... "Warum haben die Männer noch ihre Waffen... Meuterei ist eine Sache, aber Waffen an Deck dulde ich nicht... Lasst die Waffen einsammeln und wieder in die Waffenkammer bringen!" Sprach Jocke mit Nachdruck.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Der Vierschrötige schaute Jocke lange in die Augen, dann nickte er.
"Los, los, tut was der Herr Steuermann gesagt hat."
Die Seeleute schauten sich kurz an. Dann sammelten einige von ihnen die Waffen ein und schafften sie unter Deck.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Jocke lies sich lang und breit von den Seeleuten berichten was passiert ist, dabei lies er es sich nicht nehmen, etwas von Abbas Privater Weinsammlung zu kosten.
"Nej... de Bootsmann haf dem Abbas deyn Befeyhl vun oirem Quardiermaaster jegeben..." Lies ein alter Seebär verlauten... ein anderer sagte "Oui... isch 'abe den Monsieur Abbas grinsen se'en, und er 'at den Befehl einfach Missachtet, sagte der Gegner währe überlegen... dieser Feige 'und!"
Einer nach dem anderen schilderte was passiert ist, und alle sagten das gleiche aus. "Wir wollten diesen Mistkerl von Abbas zur rede stellen... Ehrloser Sack voll Rattenscheiße... Der hat den Bootsmann, mich und zwei weitere weggesperrt..."
"Und dann ging alles ganz Schnell... Erst nur mit Belegnägeln sind wir auf sie los, und der Jaque konnte dann die Waffen ausgeben..."
"Zwei Offiziere Starben!"
"Wir konnten Abbas und die anderen Gefangen nehmen..."
"Isch 'abe den Bootsmann alleine Befreit!"
"Un dey Bootsmann haf det Schipp den toruck jeschippt..."

Jocke nickte bei jedem, die ihm nach und nach alle das selbe erzählten... "Gut gut... Ich hab dem Abbas eh nicht über den weg getraut..." sagte Jocke zu dem Breiten Seemann der das Kommando hatte bis der Bootsmann wieder da war...

Dann ging Jocke nochmal durch Abbas Kajüte... Puder, Schminke, Duftwasser... Es roch wie im Bordell in Burgund... nach Hässlichen, billigen Huren die sich einem nur so aufdrängten... Aber was war denn das? Eine Flasche feinster Portwein, eine Zigarrenkiste mit den feinsten Zigarren, ein eleganter Offizierssäbel... Hmmm... und ein Beutel voll mit Silberstücken... das Wird Abbas alles nicht mehr brauchen.

Jocke ging an Deck der Mittweg, öffnete den Beutel mit den Silberstücken und teilte das Silber gerecht unter der Frommen Mannschaft der Mittweg auf. "Hier... das ist das was Abbas euch Schuldet, für das Ehrlose verbrechen... Und von nun an... Wird das Schiff den Befehlen von Flottenadmiral Hein van Fleet folgen... Sollte nochmal einer hier auf die Idee kommen den Befehl zu verweigern..." Jocke zog Blitzschnell einen Dolch und Warf ihn in den Großmast "Wird er von mir Persönlich an seinen Eingeweiden Aufgeknüpft... Und dieser Dolch dient als Erinnerung... Wenn ich nochmal an Bord kommen muss, aus gründen von Eidbruch, steckt der Dolch besser noch..."

Und Jocke blickte durch die Seeleute

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Mit einem leichten Ruck setzte die Barkasse auf dem sandigen Grund auf. Roxsana drängte die Männer zur Eile, denn Leyla atmete immer flacher. Sie sprang aus dem Boot, watete an den Strand und wartete ungeduldig, bis die Seeleute hinterherkamen und die Trage abgesetzt hatten. Sie kniete sich in den Sand und schloss kurz die Augen, um sich die Formeln wieder in Erinnerung zu rufen. Dann begann sie, die vertrauten altdanglarischen Wörter zu rezitieren, sie spürte ihre Finger kribbeln und wie von selbst nach den arkanen Fäden greifen ...
Schließlich berührte sie Leylas Stirn und strich nacheinander über die verbrannten Hautstellen. Ein schwaches Leuchten glomm zwischen ihren Fingern auf.
Erschöpft lehnte Roxsana sich zurück. Hatte es funktioniert?


Re: Im Auftrag des Falgathen II

Wie gebannt schaute Roxsana auf das bleiche Gesicht von Leyla. Sie hatte versucht alle Kraft die um sie herum war zu bündeln und auf die Wunden Leylas zu fokussieren. Hatte das funktioniert?
Dunkle Wolken liefen schnell über die sich vor Roxsana auftürmenden Berge. Gleich würde es regnen. Ein düsterer Tag war es. Und eine düstere Stimmung durchdrang Roxsana. Und der Zustand von Leyla besserte sich nicht. Es schien alles umsonst gewesen zu sein. Hinter der jungen Danglari rauschte die Brandung. Die Brandung des Tiranaischen Meeres. Das ewige Wasser und die ewige Bewegung. Vielleicht war es ein Trost für Leyla, wenn sie hier an den Gestaden des Meers vor ihren Schöpfer trat. So wie es schien war Leylas Seite aufgeschlagen. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern. Roxsana merkte nicht wie Tränen an ihren Wangen herunterliefen. Und auch die in der Nähe leise verweilenden groben Kerle sah sie nicht. Sie schaute auf das hübsche bleiche Gesicht der Kapitänin der Witwe und wartete darauf, dass es dünn und spitz wurde. Einmal noch würde Leyla Atem von sich geben, dann würde sie für immer damit aufhören. Das große Herz der lebenslustigen Frau würde aufhören zu schlagen und nie wieder würde ein Lächeln über ihre Lippen huschen.
Der Wind nahm etwas zu und wirbelte etwas Sand vom Strand auf. In der Ferne schrie eine Möwe. Ein Kleiber lief einen Kiefernstamm herunter und suchte nach etwas Essbarem. Und wieder strich der Wind über die beiden jungen Frauen am Strand. Er fasste eine Locke von Leyla und zupfte spielerisch an ihr.
Ganz plötzlich wurde es hell. Der Wind hatte eine der Wolkenungetümer beiseite geschoben und einem Lichtstrahl war es gelungen, den Weg bis hinunter zum Strand zu finden. Er kitzelte über das Gesicht von Roxsana und über die bleichen Züge von Leyla. Halt? War da nicht etwas Farbe zu sehen? War nicht das Bleich einem wärmeren Ton gewichen? Roxsana war sich nicht sicher. Sie nahm die Hand der Leekedelerin in ihre.
Flatterten da nicht die Augen?
Ja, durchfuhr es Roxsana. Ja, die Augen bewegten sich.
"Leyla!" rief Roxsana erst leise und dann immer lauter.
"Leyla!" Roxsana konnte ihre Freude nicht fassen. Die Seeleute herum bemerkten jetzt auch, dass Leyla sich wieder bewegte. Errst waren sie verdutzt, dann übermannten auch sie die Gefühle. Und die alten Seebären weinten wie die Kinder.
"Leyla!" rief Roxsana ein drittes Mal.
Und langsam öffnete Leyla die Augen.

Re: Im Auftrag des Falgathen II

Hroc blickte in die Runde und versuchte der Auslegung des verworrenen, mittelländischen, Eidsystems zu folgen. Davon bekam ja Kopfschmerzen! Verärgert winkte er mit beiden Händen und einem verächtlichen „Pah!“ ab. „Mittelländer! Wie kann man nur so verrückt sein, sich derart vielen Eiden zu unterwerfen, wenn man diese zwangsläufig brechen muß? Welchen Wert hat ein Eid dann?“ Er bebte und sein Finger flog nach Rechts, wo er auf Narfi Langnarbe Torfison aus Skógar, dem Hersir der „Otter“, ruhen blieb. „Dieser Mann kommandiert die Otter. Er ist der Hersir der Hetmansess Skógar in Eisland. Seine Gefolgsmannen und Huscarle schulden ihm gehorsam, denn ihm sind sie verschworen. Für seine Taten trägt er allein die Verantwortung, denn er allein hat mir die Gefolgschaft angedient. Ein Fehlverhalten in Zeiten blutiger Fehde fiele auf ihn zurück, nicht auf seine Männer. Selbst in solch schwierigen Zeiten wäre es selbst höchst Ehrenhaft für einen Karl, seinem Eid treu zu dienen ... mit letzter Entschlossenheit.“ Er hob die Arme. „Versiegt die blutige Fehde, dann wäre es dem Karl freigestellt, sich einen neuen, ruhmreicheren Herrn zu suchen oder ihm seine Fehl vorzuwerfen ... doch erst dann wäre dem so! Viele weniger bedachte Hersire haben ihren Rang aufgrund einer Schande verloren. Manche büßten ein uneingelöstes Schwurversprechen mit ihrem Leben.“ Dann blickte er den überforderten Bootsmann an. „Wem hat er denn nun alles Eide angedient? Wessen Eid hiervon ist nun mehr wert? Wer bewertet dies? Denn legt ihr einen Eid nicht auch vor den Göttern ab? Sind nicht alle Eide heilig?“ Er atmete einmal tief ein und aus, dann setzte er sich auf einen Hocker.
Seine Finger klackerten auf der aufgebockten Tafel und schon etwas ruhiger fuhr er fort. Er schüttelte den Kopf. „Mittelländer! Sie machen sich ihre Probleme stets selbst!“ Und die Hersire murrten zustimmend.

Dann brachte man den welken Köper einer Frau an Deck und Hein war sichtlich angeschlagen. Sein Gesicht war fast so bleich wie das der Frau und maßlose Trauer spiegelte sich in seinen Augen. Hroc hob die Hand und die Hersire verstummten. „Nun ist nicht die Zeit bei diesem Thema zu verweilen. Eine Herse verläßt das Schiff!“ sprach er und stand auf und alle vinländischen Hersire folgten. Als Leyla, Schiffsherrin der Schwarzen Braut, in die Barkasse hinabgelassen wurde, da standen die Nordleute an der Reling und sangen:

„Titta, där ser jag min far,
sedan ser jag min mamma,
mina systrar och mina bröder,
då jag träffar alla dessa människor som
mina förfäder från början.
Du ringer efter mig,
de frågar mig sitta ner mellan dem,
finns bakom portarna till Valhalla,
där modiga leva i all evighet.“