Piraten des Falgahten - Schwarze Braut

Im Auftrag des Falghaten...

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Für einen Moment hätte sie schwören können, das es Nacht war.
Dann stellte sie fest, eingeschlafen zu sein - So wie manche Leute sich bewusst sind, in einem Albtraum zu stecken und keine Ahnung heraus zu kommen. Der einzige Unterschied bestand darin, dass der Albtraum nur darauf wartete das sie die Augen öffnete - um sich ihr in erschreckender Realität zu präsentieren.
"Ich bin müde..." sie blinzelte. Schreie. Jemand schüttete ihr irgendetwas über die Haut - es brannte, schmerzte und sorgte dafür das sie derart laut fluchte das sicher jemand in den Stätten der Werke einen Hammer fallen ließ. Aus Gründen des Jugendschutzes muss der genaue Wortlaut zitiert werden.

Die Realität holte sie also ein sie war irgendwo in Deckung, mit dem Schwert eines Karathor in der Hand, weggetreten und jetzt hier unten wieder erwacht. So eine verfluchte Scheisse.
"Haben wir gewonnen...?" murmelte sie, blinzelte und sah sich nach Frauke um.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Xiana drehte sich um. Sie hatte Nala da gar nicht liegen sehen, und ging zu ihr rüber."Na, Rum??" Nala setzte sich auf." Was ist jetzt, hebn wir gesiegt??" Xiana musste grinsen."Klar doch. War zwar knapp und die Braut sah auch mal besser aus aber immerhin können wir uns noch über wasser halten.


Re: Im Auftrag des Falghaten...

War "über Wasser halten" irgenein Euphemismus? Sie erinnerte sich an einen Ausspruch den sie in Danglar gehört hatte. Ein “Kellnan-Sieg”. Apropro Danglar.
Sie zählte die Tierzähne die als Verzierung an der Kleidung hingen und stellte fest, das sie davon auch einige eingebüsst hatte. Wie gut das sie da noch eine Rechnung hatte, in dem Land.
Wenn sie an die Schiffe der Khardin dachte, konnte man auch von einer Teilzahlung sprechen. Sie grinste schon wieder.
"Mir egal, was Du an Zeug da hast, solange es hilft."
murmelte sie.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Xiana reichte ihr die Flasche." Wir haben einige Männer verloren, Löcher in der Bordwand und zu wenig Rum. So ziemlich alle die auf der Braut waren sind mittelschwer verletzt. Die reparatur wird uns viel kosten." Auch sie nahm noch einen großen Schluck von dem wärmenden Getränk.


Re: Im Auftrag des Falghaten...

Zu den sonstigen Schmerzen gesellten sich Kopfschmerzen. Keine Ahnung, woher das kam - aber vorsichtshalber nahm sie einen tiefen Schluck Rum.
"Saufen wir ab?" ein Augenblick Stille: "Und wenn ja: Kann uns wer einsammeln? Oder ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Hafen.. Strand.. irgendwas?"

Re: Im Auftrag des Falghaten...

"Wir saufen nicht ab. keine Sorge. Außerdem begleitet uns die Schwarze Witwe." Xianas Blick wanderte wieder zu Hein.


Re: Im Auftrag des Falghaten...

Sie folgte Xianas Blick und bereute es gleich wieder.
"Oh..." brach es trocken aus ihr hervor und sie blinzelte.
"Wie...ah..wie geht es Pöpke?"

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Als Fedder wach wurde, guckte er erstmal verdutzt, aber keineswegs abgeneigt in Saphiras Ausschnitt. "So könnte ich jeden Morgen wach werden." dachte er udn wollte lachen, aber das brutale Stechen in der Brust erlaubte nur einen Hustenanfall.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Pöpke kam unter Deck gestürmt, riss die Flasche an sich und nahm einen großen Schluck. Und vorsichtshalber gleich noch einen.
"Ging schon mal besser", brummte sie. "Aber ich lebe noch, und das ist mehr, als ich für diesen Abend erwartet hätte. Andere hatten da weniger Glück ..." Ihre Stimme brach ab.

Sie setzte sich auf den Boden, stützte den Kopf aus die Hände und sah aus dem Fensterchen.
Heute hatte sie zum ersten Mal getötet.

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Vadder saß gegen die Lafette der Bertha gestützt auf dem blutigen, mit Trümmern übersätem Deck und schaute schweren Blicks durch einige Löcher in der zertrümmerten Bordwand. Vor ihm und neben ihm lag seine Stückmannschaft, "die Stückmannschaft der Bertha", korrigierte er sich, und schlief tief und fest. Durch die medizinische Anwendung einiger Flaschen Rum betäubt, erholten sie sich hoffentlich von der mörderischen Schlacht.
Vadder tätschelte müde den Lauf der Bertha. Sie waren gut miteinander ausgekommen, er und das runtergekommene Geschütz. Dem Erbauer sei Dank, hatte er nach seinem übereilten Fehlschuss doch noch zu einem Teil seiner alten Form zurückfinden können. Zum Glück hatte er wohl beim Rübenziehen nicht alles verlernt. Die Rüben, ach ja. Ein mieses Gemüse, aber es hatte ihm lange Jahre Sicherheit und Zuflucht gewährt, während die blauen Fluten die restliche Mannschaft der Walross in ihrem langen Schlaf bedeckten. Vadder nahm einen langen Schluck. Und Pöpke, seine wunderbare Tochter. Die Rüben hatte sie immer gehasst, und war zur See gefahren. Und hatte eine Feuertaufe bekommen, wie sie nur wenige überstanden hatten. Und die sie auf dem müden Segler auch eigentlich nicht hätten überstehen können. Der Hein und der Jocke waren schon tolle Hunde, wahrscheinlich noch besser als der alte Stein. Die beiden auf der Walross, das wäre es gewesen. Vadders Gedanken wurden immer langsamer. Und wenn sie mit all dem Blut und all dem Tod gut fertig wurde, seine Pöpke, dann war es vielleicht doch gut, wieder auf See zu sein. Morgen würde er mit ihr darüber reden. Vadder rutschte etwas an der Lafette herunter und begann zu schnarchen.

"Rum nach achtern, Cornelius, wir werden feiern, bis keiner mehr steht."

Re: Im Auftrag des Falghaten...

Irgendwann war Pöpke dann wohl doch eingeschlafen, und als sie erwachte, war es ganz dunkel und sie lag unbequem verrenkt auf dem Boden.

Sie stand auf, reckte die schmerzenden Glieder und ging ihren Vadder suchen.
Sie fand ihn bei der Bertha, schlafend.
Ein wenig überlegte Pöpke, ob sie ihm nicht seinen Schlaf lassen sollte nach diesem Tag, aber ihr Gewissen quälte sie zu sehr.
Sie schaute hinauf in den Himmel. Das Stählerne Tor, der Eingang zu den Stätten der Werke, stand weit, weit offen, um all die Opfer der Schlacht zu empfangen, die heute gestorben waren. Ein kalter Schauer lief Pöpkes Rücken herunter - auch sonst hatte sie, wenn das Tor groß und rund zu sehen war und nicht nur eine kleine Sichel, einen Spalt offen, das Gefühl, das weiße Licht dahinter schiene direkt auf sie herab, aber heute war das Gefühl viel stärker. Und es schien auf sie zu warten.
Sie schüttelte Vadder, bis er schnaufend erwachte und sie schlaftrunken und verständnislos anstarrte.
"Vaddi, Vaddi!", rief Pöpke. "Woher weiß ich, dass jemand zeitig gestorben ist, oder unzeitig?"
Sie holte tief Luft und zitierte den vierten Grundstein, der ihr im Schlaf glühend vor Augen gestanden hatte:
"'Sollte ein Gläubiger einem anderem unzeitig das Leben beenden, so wird diesem die schlimmste Strafe widerfahren, die es nach dem Willen unseres Erbauers geben wird. Ihm selbst wird der Glaube abgesprochen und er wird dem Tode übergeben, denn die nicht Gläubigen stehen auch nicht im Buch der Grundsteine und haben daher kein Recht auf ein nicht unzeitiges Ende.' Ich habe Kharator getötet, und die Kharator sind Gläubige. Und wenn man jemanden tötet, kann es sein, dass das unzeitig ist."
Panisch sah sie ihren Vadder an.