Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Heimerziehung

Entschädigung für ehemalige Heimkinder

Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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KINOFILM über die damalige Heimerziehung in der BRD (beginnt 12. März 2015)

"KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK"

Zitat:
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Franziska01 – am 25.02.2015

Empfehlung

Hatte den Film in Oldenburg beim Festival gesehen und finde Victoria Schulz hat den Preis für die beste Schauspielerische Leistung mehr als verdient. Ein deutscher Film, der einem nicht nur zu Herzen geht, sondern sich in jeder Beziehung vom üblichen Fernsehbrei und Till Schweiger Nonsense abhebt.
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QUELLE: www.cinema.de/film/von-jetzt-an-kein-zurueck,6408188.html ( bitte dort runter scrollen )


Zitat:
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"KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK"

Event in Berlin

Richard-Sorge-Straße 25a, Berlin-Friedrichshain

Samstag, 14 März 2015, 20:30 Uhr

Organisiert von: Tilsiter Lichtspiele

Kino in Friedrichshain seit 1908! - Das über 100 Jahre alte Berliner Kultkino mit Kneipe versorgt euch jeden Abend mit Filmkunst und selbstgebrautem Bier. Tilsiter Käse gibt es keinen, nur den Namen von der früheren Tilsiter Straße. Gehört zur Kino-Troika Friedrichshain TILSIT - POMPEJI - ZUKUNFT.

"VON JETZT AN KEIN ZURÜCK"
www.vonjetztan-film.de
14. März in Anwesenheit von Regisseur Christian Frosch und Hauptdarsteller Anton Spieker
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QUELLE: www.wherevent.com/detail/Tilsiter-Lichtspiele-VON-JETZT-AN-KEIN-ZURUeCK-in-Anw-von-Regisseur-Christian-Frosch-und-Anton-Spieker


Die TAGESSPIEGEL Redakteurin, Christiane Peitz (Jg. 1959), die das Kulturressort des Tagesspiegels leitet, kürzlich, summierte den FILM wie folgt:

Zitat:
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Gut, dass der FILM erneut das Schweigen über die Heimkinder bricht. Nicht gut, dass er seine Helden auf den Opferstatus reduziert. Ruby, die alkoholsüchtige Schlagersängerin in den Siebzigern, Martin, der bei der RAF und im Knast landet – sie sind verloren. Ist der Mensch nicht mehr als das Ergebnis seiner Erziehung?
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QUELLE: DER TAGESSPIEGEL @ www.tagesspiegel.de/kultur/schwarz-weiss-film-von-jetzt-an-kein-zurueck-wer-ins-heim-kommt-ist-ein-nichts/11490796.html
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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Ich persönlich habe beim TAGESSPIEGEL zum "KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" folgenden Leserkommentar abgegeben:

Beitrag getätigt von MartinMITCHELL am Fr. 13.03.2015, um 04:31 Uhr

@ www.tagesspiegel.de/kultur/schwarz-weiss-film-von-jetzt-an-kein-zurueck-wer-ins-heim-kommt-ist-ein-nichts/11490796.html ( bitte dort ganz weit nach unten scrollen )

Zitat:
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Wer ins Heim kommt, ist ein Nichts

Ich als ex-FREISTÄTTER der frühen 1960er Jahre bin folgender Meinnung: Dieser Kinospielfilm "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" ist mit ziemlich kleinem Budget gedreht und hat auch nicht unbedingt den Zuspruch der Kirchen. Zumindest ist dieser Kinospielfilm aber realitätsnah und nicht an der Wahrheit vorbei. Diese verbrecherische Art von Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung in den Nachkriegsjahrzehnten in Westdeutschland – sowohl wie auch in der DDR – hat tatsächlich vielfach ihr weiteres Leben zerstört; und nur dadurch sind sie zu Opfern geworden; und auch viele leben daher schon lange nicht mehr; und wieder andere von ihnen fristen daher heute nur noch ihr Dasein (auch weil Kirche und Staat, und die an ihrer Zwangsarbeit beteiligten Firmen, Landwirte und Großgrundbesitzer, sie einfach nicht „angemessen entschädigen“ wollen). Es ist also nicht, dass die Opfer ihren „Opferstatus“ feiern. Es kann einfach nicht unter diesen hunderttausendfachen gleichlautenden Umständen und Biographien ein »Happy End« geben. Der Film ist »exactly on the mark«.
Dieser Beitrag wurde verfasst und getätigt von Martin MITCHELL in Australien, der im Alter von 17½ Jahren, unmittelbar aus FREISTATT kommend, im März 1964 nach Australien entfliehen konnte.
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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KINOFILM über die damalige Heimerziehung in der BRD (beginnt 12. März 2015)

"KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK"

DIE WELT @ www.welt.de/print/die_welt/kultur/article138313929/Die-Brutalitaet-einer-Generation-ist-die-Verrohung-der-naechsten.html

Zitat:
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DIE WELT

12.03.2015

Von Reiner Reitsamer [ about.me/reiner.reitsamer ]

Die Brutalität einer Generation ist die Verrohung der nächsten

Der Kinofilm "Von jetzt an kein zurück" schickt ein Liebespaar in die Schrecken der christlichen Heimerziehung

Freddy Quinn verliert fast die Fassung. "Ihr lungert herum in Parks und in Gassen, wer kann eure sinnlose Faulheit nicht fassen? Wir!", brummt er. "Wer ist so gelangweilt, so maßlos verblendet? Ihr! Ihr! Ihr!" So wettert der Schlagersänger gegen Nichtstuer und Gammler, gegen all die jungen Menschen, die in seinen Augen "nur protestieren, bis nichts mehr da ist zum protestieren".

Mit Quinns Lied "Wir" beginnt dieser Film. Es erschien 1966. Quinn, damals selbst erst 35, stellte sich damit auf die Seite der Generation, die Deutschland nach dem Krieg aufgebaut hatte. Recht und Ordnung waren wieder hergestellt, die Wirtschaft blühte. Da drohten die eigenen Kinder, alles wieder umzuwerfen. Sie rauchten Hasch und proklamierten freie Liebe. Kein Wunder, dass es die Eltern mit der Angst zu tun bekamen.

In der westdeutschen Provinz regieren 1967 noch Zucht und Moral. Doch auch hier schleichen sich erste subversive Elemente ein: lange Haare, kurze Röcke, lärmende Beatmusik. Rosemarie (gespielt von Victoria Schulz) ist schon davon angesteckt. Sonntags singt sie im Kirchenchor, unter der Woche arbeitet sie heimlich im Plattenladen. Sie nennt sich Ruby und steht auf den krachenden Garagen-Rock der Monks. Klar, dass jemand wie sie sich in Martin (Anton Spieker) verliebt. Der philosophiert im Unterricht über Rimbaud und schreibt renitente Gedichte für Ruby: "Beiß in den Apfel, Schneewittchen, willst du ewig mit Zwergen leben?"

Martin hat selbst allen Grund auszubrechen: Seine Mutter hat die Familie verlassen, sein Vater ist als psychisches Wrack aus dem Krieg heimgekehrt. Bei Ruby sieht es nicht rosiger aus. Ihr Vater regiert den Haushalt mit strenger Hand. Martin und Ruby beschließen, zusammen abzuhauen. Doch das Vorhaben misslingt: Nach einem Unfall werden die beiden von der Polizei aufgegriffen. Das Jugendamt steckt sie ins Heim. Begründung: "drohende sexuelle Verwahrlosung" und "Arbeitsbummelei". Martin kommt in die Erziehungsanstalt der Diakonie Freistatt, Ruby landet statt bei den Monks bei den Barmherzigen Schwestern. Dort geht der Terror erst richtig los: Die Nonnen schikanieren die "gefallenen Mädchen". In einer zermürbenden Szene wird Ruby gezwungen, ihr Mittagessen hinunterzuwürgen. Als sie sich übergibt, verrührt die aufsichtshabende Schwester das Erbrochene im Teller und befiehlt ihr, weiterzuessen.

Währenddessen muss Martin in Freistatt Torf stechen. Im Moor patrouillieren die Erzieher mit Peitsche und Pistole wie KZ-Aufseher. Wenn die Zöglinge nicht parieren, werden sie geschlagen oder in die Isolierzelle gesteckt.

Bis in die frühen 70er-Jahre ging es Hunderttausenden Jugendlichen wie Martin und Ruby. Schon ein Verdacht auf einen unsittlichen Lebenswandel konnte dazu führen, dass junge Menschen über Jahre hinweg in einer der rund 3000 Erziehungsanstalten der Bundesrepublik verschwanden. Unter dem Vorwand, sie als nützliche Mitglieder der Gesellschaft mit christlichen Werten zu rehabilitieren, wurden sie misshandelt und als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Viele trugen bleibende Schäden davon. Manchmal gingen psychisch gestörte Straftäter wie der Kindermörder Jürgen Bartsch aus den Heimen hervor.

Jahrzehntelang war wenig über das volle Ausmaß des Missbrauchs bekannt. Erst als der "Spiegel"-Journalist Peter Wensierski das verdrängte Kapitel 2006 in seinem Buch "Schläge im Namen des Herrn" aufrollte, begann eine öffentliche Diskussion darüber, die dazu führte, dass ein Hilfsfonds von 120 Millionen Euro für die Opfer eingerichtet wurde.

Bereits 1970 hatte die Journalistin Ulrike Meinhof ein Drehbuch über die Missstände in Fürsorgeheimen geschrieben: In "Bambule" organisieren die Insassinnen eines Heims eine Revolte gegen die Erzieherinnen. Zehn Tage, bevor der Film am 24. Mai 1970 in der ARD gezeigt werden sollte, beteiligte sich Meinhof an der gewaltsamen Befreiung des inhaftierten Andreas Baader. Meinhof wurde selbst zur Gesuchten, "Bambule" verschwand bis 1994 im Archiv.

Der Österreicher Christian Frosch ("Weiße Lilien") ist nun der erste Regisseur, der das Schicksal der deutschen Heimkinder in einem Kinofilm verarbeitet hat. Die mit der Handkamera gedrehten Schwarz-Weiß-Bilder erinnern an den dokumentarischen Stil von "Bambule". Inhaltlich hat "Von jetzt an kein zurück" mehr mit Michael Hanekes "Das weiße Band" gemeinsam: Beide Filme erzählen wie die Brutalität einer Generation zur Verrohung der nächsten führt. Bei Haneke reifen jene heran, die den Ersten Weltkrieg auslösen. Bei Frosch werden die Kinder zu Alkoholikern und Terroristen herangezüchtet. "Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht", lautet die Erkenntnis, die der anfangs so einfühlsame Martin im Heim gewinnt.

Als er Ruby nach Jahren wiedersieht, ist nichts mehr übrig von den romantischen jungen Menschen, die sie einmal waren. Er verspottet sie, weil sie ihre Liebe für Rock `n` Roll einer Karriere als Schlagersängerin geopfert hat. Sie kontert, indem sie eines seiner Gedichte verhunzt. Die Neulinge Schulz und Spieker spielen ihre Rollen sehr natürlich, besonders in dieser Szene, die eine der glaubwürdigsten im ganzen Film ist.

An anderen Stellen wirkt "Von jetzt an zurück" etwas plakativ. Ben Becker ist als Rubys polternder Vater so vorhersehbar besetzt wie Erni Mangold als hexenhafte Oberschwester. Die Antagonisten bleiben eindimensional, das Drehbuch gesteht ihnen nur zwei Charaktereigenschaften zu: Sadismus und Feigheit.

"Von jetzt an kein zurück" ist dennoch einfühlsam und spannend erzählt. Es ist ein ehrenwerter Versuch, einem wichtigen Thema gerecht zu werden.
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QUELLE: DIE WELT @ www.welt.de/print/die_welt/kultur/article138313929/Die-Brutalitaet-einer-Generation-ist-die-Verrohung-der-naechsten.html

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Und siehe auch den gleichen Artikel noch einmal in DIE WELT, unter einer noch anderen Überschrift und Einleitung, in der Rubrik, „KULTUR“ und „HEIMERZIEHUNG“, am 13.03.2015:

DIE WELT @ www.welt.de/kultur/kino/article138345160/Gewalt-kennt-keine-Generationengrenzen.html

Zitat:
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DIE WELT

13.03.2015

Von Reiner Reitsamer [ about.me/reiner.reitsamer ]

Gewalt kennt keine Generationengrenzen

Der Film "Von jetzt an kein Zurück" schickt ein Liebespaar zurück in die Sechzigerjahre und die Schrecken der christlichen Heimerziehung. So weit zurück reicht die Debatte. Nun kommt sie ins Kino.
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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KINOFILM über die damalige Heimerziehung in der BRD (beginnt 12. März 2015)

"KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK"

Eine Film-Kritik veröffentlicht in der

Berliner Morgenpost

Thomas Abeltshauser [ Freier Filmjournalist ] [ www.filmjournalist.de/ ]

12.03.2015 – DRAMA @ www.morgenpost.de/printarchiv/top-bmlive/article138314295/Raus-aus-der-Spiessigkeit.html

Zitat:
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Raus aus der Spießigkeit

Tragische Liebesgeschichte gegen alle Widrigkeiten: "Von jetzt an kein Zurück"

Von Thomas Abeltshauser

Ruby heißt eigentlich Rosemarie. Ihr ist der Mief in der deutschen Provinz im Jahr 1968 zu erdrückend, sie will ein anderes Leben. Größer, freier, wilder. Ein neuer Name ist ein Anfang, ein funkelndes Versprechen in der grauen, alles gleichmachenden Trübnis. Sie singt im Kirchenchor, träumt aber von der Karriere als Rocksängerin.

Mit ihrem Freund Martin (Anton Spieker) kann sich Ruby (Victoria Schulz) nur heimlich treffen, der katholisch-tyrannische Vater (Ben Becker) verbietet ihr den Umgang mit dem "Asozialen" ebenso wie Beatmusik und vermeintlich zu kurze Röcke. Martin lebt mit seinem durch den Krieg traumatisierten Vater und der Großmutter in erbärmlichen Verhältnissen, im Unterricht zitiert er den Skandaldichter Rimbaud und will selbst Schriftsteller werden. Zu große Lebensträume in der engstirnigen, autoritätshörigen Nachkriegs-BRD. Mit ihrem unbedingten Freiheitsdrang ecken die beiden immer wieder an. Bei ihren Eltern, den Lehrern, überall.

Als sie die Spießigkeit nicht mehr aushalten, brennen sie zusammen durch. Doch die Flucht endet jäh. Ruby kommt in ein Heim der "Barmherzigen Schwestern", Martin in das berüchtigte Erziehungsheim der Diakonie in Freistatt. Getrennt voneinander versuchen sie in einem Umfeld zu überleben, das nur ihren Willen brechen will. Zehn Jahre später zieht Ruby eine bittere Bilanz.

"Von jetzt an kein zurück" ist eine tragische Liebesgeschichte über das Drama des Erwachsenwerdens in den alles Freiheitliche erstickenden Nachkriegsjahrzehnten, erzählt als soziopsychologischer Horrorfilm. Regisseur und Drehbuchautor Christian Frosch bleibt in seiner autobiographisch geprägten, penibel recherchierten Perspektive bis zuletzt unversöhnlich. Formal lehnt sich sein Film mit der nervösen Handkamera, dem elliptisch-assoziativen Erzählen und visuellen Wechseln an die Nouvelle Vague der 60er-Jahre an und liefert damit ein wohltuendes Gegenbild zum dominierenden Fernsehformat deutscher Kinofilme. So rigoros sein Stilwille, ist ihm die Geschichte dramaturgisch jedoch immer wieder arg didaktisch und schwarzweiß geraten.

Herausragend sind die beiden Hauptdarsteller, allen voran die Berlinerin Victoria Schulz, die gerade auf der Berlinale in "Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern" in der Rolle einer geistig Behinderten begeisterte. Sie ist die eigentliche Entdeckung dieses Films.

Drama: D/Ö 2013, 108 min., von Christian Frosch, mit Victoria Schulz, Anton Spieker, Ben Becker
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QUELLE: www.morgenpost.de/printarchiv/top-bmlive/article138314295/Raus-aus-der-Spiessigkeit.html
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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Und auch der hpd - Humanistische Pressedienst evaluiert den neuen "KINOSPIELFILM" von Christian Frosch "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK"

Evaluation: alles auf einer Seite @ hpd.de/artikel/11416?nopaging=1

Zitat:
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Deutschland deine Kinder (23)

"Von Jetzt an kein Zurück"

Von Evelin Frerk [ www.evelinfrerk.de/index.php?bereich=VITA ]

13. März 2015

BERLIN. (hpd) Ein Spielfilm sagen die einen, andere Drama oder Melodrama. Der Film führt in die 60er Jahre, beginnt 1968 in einer Provinzstadt im Irgendwo der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Dieser Bericht bezieht sich auf die Premiere in Berlin und den Film an sich.

Die Voranmeldungen zur Premiere überstiegen die Erwartungen der Produzenten und des Verleihs. Ein größerer Saal musste angemietet werden. Auch da reichten die Plätze reichten nicht aus, so wurden aus dem Foyer weitere bequeme Sitzmöbel in den Saal gezogen und standen für spät kommende Gäste bereit. Zu ihnen gehörte Ben Becker, er blieb zurückhaltend und erst pragmatisch auf der Treppe sitzen. An Reaktionen von 20- bis 30-jährigen Gästen wurde gleich zu Beginn der Vorführung deutlich, wie fremd ihnen die Lebenswirklichkeit ihrer Eltern- und Großeltern-Generation geworden ist.

Vorangestellt ein Satz aus der Bibel, die Sprüche Salomons, 13.24: "Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten." Im Volksmund: "Wer sein Kind liebt, der züchtigt es." Und einen Satz aus dem Munde der "Omi": "Die sind alle bekloppt."

Die Handlung

Teil 1: Der Film zeigt zwei Familien, sie leben in sauber aufgereihten Siedlungshäusern, sozusagen nur einen Häuserblock von einander entfernt.

Da gibt es Martin. Er lebt mit seinem Vater, 1922 geboren, und dessen Mutter, also Martins "Omi" in einem Haushalt. Der Vater ist alleinerziehend, kriegstraumatisiert und bekommt eine Invalidenrente. Er ist evangelisch. Die drei Generationen leben in einer Art kumpelhaften Verhältnis und tolerieren einander. Der begabte Martin rebelliert im Klassenzimmer gegen Biederkeit und die sogenannte Anständigkeit. Die Schulleitung ermahnt, dennoch wird er von der Schule verwiesen und über das Amtshilfeverfahren des Jugendamtes gegen den Willen des Vaters in das Erziehungsheim der Diakonie in Freistatt eingeliefert. Dafür fährt ein Polizeiwagen vor und übernimmt diesen Akt.

Die katholische Familie, Vater, Mutter und zwei Töchter funktioniert nach traditionellen Regeln. Der Vater arbeitet, die Mutter hat zu Hause zu bleiben.

Ruby, die älteste Tochter, als Rosemarie getauft und so gerufen, spielt neben Martin die zweite Hauptrolle. Rubys Vater liebt seine Tochter, ihre Stimme im Kirchenchor zu hören macht ihn stolz. Er befindet sich in einer Doppelrolle. Er spricht sich die Verantwortung zu, auf Rosemarie aufzupassen, damit sie “anständig” bleibt. Ruby setzt sich mit kurzen Rock dagegen zur Wehr, hört Beat-Musik, arbeitet heimlich, nachdem der Vater sie gegen ihren Willen vom Gymnasium abgemeldet hat, in einem Plattenladen. Ruby voll der Musik, der Rebellion gegen Macht und Rechte der Eltern.

Ruby und Martin, Nachbarskinder, treffen sich im Aufbruch gegen den Anspruch der Institutionen, gegen Unterdrückung. Neben der Zuneigung zueinander ist das die Verbindung der beiden. Liebe kann ein Wort dafür sein. Der Film zeigt gemeinsam erlebte Freude und vorsichtige Annäherung.

"Bist Du Jungfrau, ich will es wissen, bist Du Jungfrau….?" ein Schrei des Vaters an Ruby, versteckt die Frage: "bringst Du Schande über die Familie?" Ebenso drückt sich seine Gewalttätigkeit aus, seine Doppelrolle, Ruby zurückzubringen, "anständig", "jungfräulich" und mit dieser Ehre, Ehefrau zu werden.

Die Eltern "überstellen" durch das Jugendamt ihre Tochter der geschlossenen Erziehungseinrichtung, dem katholischen Heim "Bei den Barmherzigen Schwestern". Der Grund: Verwahrlosigkeit.

Ruby wird ebenso wie Martin über den Polizei-Apparat in das Heim transportiert. Der Vater weint, die Mutter von Ruby ist am Fenster des elterlichen Schlafzimmers zu sehen, sie öffnet den Knoten ihrer bisher gezähmten Haarpracht. Das Leben nimmt seinen Lauf. Es ist ein Film, der kein Beichtgeheimnis bewahrt, er offenbart dieses.

Teil 2: In dem katholischen Erziehungsheim für Mädchen herrscht Mutter Benedikta und ihre "Schwestern". In "Freistatt", dem evangelischen Heim der Diakonie, spricht die Führung sich mit "Bruder" und "Vater" an. Gezeigt werden Facetten im Mädchen-Heim, weibliche Freundschaften. Im Gegensatz dazu spezifisch männliche "Jungs"-Rituale.

Die zur Besserung in die Heime weg gesperrten Jugendlichen, hören nicht auf, sich gegen den Machtapparat zur Wehr zu setzen. Die Unbarmherzigkeit von Menschen, die selber meinen, dass sie religiös einem Gott zu dienen haben und in seinem Sinne handeln, setzen sich selbst den Jugendlichen gegenüber an die Stelle ihres vermeintlichen Gottes. Verachtend, perfide und gewalttätig setzen sie ihre Macht um zu quälen, zu drangsalieren.

Teil 3: Deutschland 1977 - Ruby und Martin, aufgrund ihrer Volljährigkeit sind sie aus der Heimerziehung entlassen, aber nicht befreit davon.

Prolog

Geschehen ist dieser Missbrauch in Einrichtungen, unter der Prämisse "Lobet den Herren". Christian Frosch, Drehbuch und Regie sagt: "Von Anfang an war klar, die Vorgänge im Heim müssen authentisch erzählt werden. Erfindungen und Übertreibungen verbieten sich."

Ein Film für Zweifler. Weil … das, was man sieht, das möchte man nicht wahrhaben. Die Bilder scheinen zu bestechen – wollen sagen, das ist doch "nur" ein Film. Die Bilder sind so gut, die Schauspieler sind so gut., der Schnitt, die Geschichte wird so klar erzählt, die Verursacher und Leidensgeber bemitleiden sich selber.

Der Film ist so unerträglich, man kann nicht wegsehen. Ein sehenswerter Film.

Victoria Schulz wurde auf dem Internationalen Filmfest Oldenburg 2014 für ihre "eindringliche schauspielerische Leistung" als Ruby mit dem "Seymour Cassel Award" für die besten Schauspielerin ausgezeichnet.

Von jetzt an kein Zurück, Regie: Christian Frosch, Deutschland/Österreich 2014, 108 Minuten, Farbe Schwarzweiß, Deutscher Kinostart: 12. März 2015

Trailer [ www.filmstarts.de/personen/1500-Andreas-Seifert.html ]
Offizielle Homepage [ www.vonjetztan-film.de/ ]

Kino-Zeit mit Bildern Trailer und Text [ www.kino-zeit.de/filme/von-jetzt-an-kein-zurueck ]

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Christian Froschs neuer Spielfilm "Von jetzt an kein Zurück" war am 10. Februar 2015 im Rahmen der LOAL Vornominierungen auf der Berlinale zu sehen.

Frank Amann, Kamera

Darsteller:
Victoria Schulz - Ruby
Anton Spieker - Martin
Ben Becker - Rubys Vater
Ursula Ofner - Rubys Mutter
Thorsten Märten - Martins Vater
Helga Boettiger - "Omi"
Timo Hillebrand - Harry
Ivo Kortlang - Xaver
Michael Prelle - Direktor Newald
Kirsten Hildisch - Deutschlehrerin
Andreas Seifert - Priester
Ernie Mangold - "Mutter" Benedikta
Wallfriede Schmitt - "Schwester" Agathe
Cora Frost - "Schwester" Martha
Axel Olsson - Hausvater
Kristof Gerega - Bruder Udolf
Markus Hering - Bruder Rossmann
Jan Breustedt- Kapo Horst
Tim-Daniel Drexler - Kapo Knut
Niklas Löffler - Kapo Uwe
Peter Meinhardt - Arzt
Thomas Birklein - Einarmiger Lieferant
Eva Maria Jost - Gisela
Nell Pietrzyk - Susanne
Malika Ziouech - Plattenverkäuferin
Jost Hering - Fürsorgebeamter
Eva Reichle - Katja 13
Helen Woigk - Katja 19

Produzent: Jost Hering (Jost Hering Filme), Co- Produzenten: Viktoria Salcher, Mathas Forberg (Prisma Film, Wien) mit Unterstützung von Cine+ und weltfilm

Förderer:
Hamburg/SWH Nordmedia BKM DFFF ÖFI Niederösterreich Kultur
Drehbuchentwicklung unterstützt durch EQUINOXE GERMANE

Schlagworte: Film, Missbrauch, Heimkinder
. QUELLE: hpd - Humanistische Pressedienst @ hpd.de/artikel/11416?nopaging=1
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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Zitat: Martin MITCHELL
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Ich persönlich habe beim TAGESSPIEGEL zum "KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" folgenden Leserkommentar abgegeben:

Beitrag getätigt von MartinMITCHELL am Fr. 13.03.2015, um 04:31 Uhr

@ www.tagesspiegel.de/kultur/schwarz-weiss-film-von-jetzt-an-kein-zurueck-wer-ins-heim-kommt-ist-ein-nichts/11490796.html ( bitte dort ganz weit nach unten scrollen )

Zitat:
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Wer ins Heim kommt, ist ein Nichts

Ich als ex-FREISTÄTTER der frühen 1960er Jahre bin folgender Meinnung: Dieser Kinospielfilm "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" ist mit ziemlich kleinem Budget gedreht und hat auch nicht unbedingt den Zuspruch der Kirchen. Zumindest ist dieser Kinospielfilm aber realitätsnah und nicht an der Wahrheit vorbei. Diese verbrecherische Art von Umgang mit Kindern und Jugendlichen in der Heimerziehung in den Nachkriegsjahrzehnten in Westdeutschland – sowohl wie auch in der DDR – hat tatsächlich vielfach ihr weiteres Leben zerstört; und nur dadurch sind sie zu Opfern geworden; und auch viele leben daher schon lange nicht mehr; und wieder andere von ihnen fristen daher heute nur noch ihr Dasein (auch weil Kirche und Staat, und die an ihrer Zwangsarbeit beteiligten Firmen, Landwirte und Großgrundbesitzer, sie einfach nicht „angemessen entschädigen“ wollen). Es ist also nicht, dass die Opfer ihren „Opferstatus“ feiern. Es kann einfach nicht unter diesen hunderttausendfachen gleichlautenden Umständen und Biographien ein »Happy End« geben. Der Film ist »exactly on the mark«.
Dieser Beitrag wurde verfasst und getätigt von Martin MITCHELL in Australien, der im Alter von 17½ Jahren, unmittelbar aus FREISTATT kommend, im März 1964 nach Australien entfliehen konnte.
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Ich habe den Drehbuchautor und Regisseur des "KINOSPIELFILMS" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" / "ROUGH ROAD AHEAD" natürlich auch auf meinen eigenen öffentlichen Kommentar zur Film-Kritik zu seinem Film im TAGESSPIEGEL (12.03.2015: Christiane Peitz) sowohl wie auch auf meine private Kommunikation mit dem Verfasser der Film-Kritik in DIE WELT (13.03.2015: Reiner Reitsamer) aufmerksam gemacht, und ihn auch auf den Beitrag DAZU (vom Sa. 14.03.2015, um 00:35 Uhr) im HEIMKINDER-FORUM.DE von Boardnutzer »Burghard1« hingewiesen ( @ http://heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/17851-KINOFILM-über-die-damalige-Heimerziehung-in-der-BRD-beginnt-12-März-2015/?postID=456543#post456543 ), worauf er, Christian Frosch, mir dann auch sogleich IN BEZUG AUF ALL DIES wie folgt geantwortet hat:

… und ich möchte, und ich darf mit Christian Frosches voller Zustimmung, Euch alle auch DARAN teilhaben lassen.
Zitat:
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Lieber Martin Mitchell,

Vorneweg die Reaktion von Ihnen und den EX-Heimkindern interessiert mich nicht nur - sie ist mir das Wichtigste!

Es ist schon erstaunlich, was Kritiker sehen oder wohl besser nicht sehen wollen.

Zum Vorwurf, dass Rubys Vater eindimensional sei: Wir erfahren von ihm, dass er kriegstraumatisiert ist. Im Gegensatz zu Martins Vater trägt er aber die Erziehungs-”ideale” die ihn prägten - weiter. Er ist ein gebrochener Mann und man sieht wie er depressiv und geschlagen nach Hause kommt und wie er sein eigenes Unglück in das Gesicht seiner Kinder schlägt. Gleichzeitig hat er eine zärtliche Liebe zu Ruby, die fast schon inzestuösen Charakter hat. Trotzdem zeichne ich ihn nicht als einen jener Väter, die sich an ihren Kindern vergehen.

Es ist noch verwickelter.

Er hält sich an der katholischen Moral fest, die Sexualität als das Böse verdammt. Und sein Missbrauch, den er gemeinsam mit Rubys Mutter begeht, besteht darin, dass er ihre Jungfräulichkeit beschützen will. Diese Perversion ist für mich tief begründet in der katholischen Moral.

Einerseits wird Sexualität verleugnet und gleichzeitig wird alles pervers sexualisiert.

Die fatale Rolle der Mutter, einerseits Opfer der Gesetze und ihres Mannes, anderseits ist sie aber diejene, die Ruby opfert, um sich selbst zu befreien. Sie will Rubys Schwester und sich ein besseres Leben ermöglichen. Was zeigt: Täter und Opfer nicht immer klar zu trennen.

Der andere Vorwurf die Nonnen seien lediglich sadistische Hexen.

Gerade Mutter Benedikta, gespielt von Erni Mangold, ist für mich eine durchaus rätselhafte Figur. (Erni und ich haben sie uns als Mystikerin vorgestellt, die sich im Geheimen selbst auspeitscht für ihre Sünden). Eine Frau, die hart gegen sich und noch härter gegen andere ist. Sie wirft der Mitschwester, der dicken Nonne ja vor,
dass sie zu lebensbejahend, nicht hart genug gegen sich sei. „Wir bräuchten Felsen in der Brandung, doch du bist Pudding!“ Die dicke Schwester wäre wahrscheinlich unter anderen Umständen eine gutmütige Person. Doch sie denkt, dass Härte gegen die Mädchen gottgefällig sei, auch wenn es ihr selbst weh tut.

Was alle Kritiker übersehen haben, dass es ja Mutter Benedikta ist, die Ruby heimlich fördert. Wenn Ruby sich nicht für ihre “gefallene” Freundin Gisela eingesetzt hätte, wäre sie der Hölle durch Mutter Benediktas Protektion entkommen, hätte sie sogar ein Stipendium für eine kirchliche Schule erhalten.

Passt das zum Bild der eindimensionalen Hexe?

Angesichts der grausamen Realität ist das sicher keine besonders einseitige Zeichnung der "Barmherzigen" Schwestern.

All das wird von den Kritikern bewusst oder unbewusst übersehen.
Warum? Wollen sie sich insgeheim mit den Tätern identifizieren? Werfen sie dem Film nicht unbewußt vor, dass den Tätern keine Sympathie entgegen gebracht wird? Denn Hinweise, warum sie tun, was sie tun gibt es es zahlreiche.

Denn eines ist doch klar, egal wie tief die Gründe sind warum Täter zuschlagen, dem Opfer kann es egal sein.

Sie/er muss den Schmerz ertragen.

Zum Abschluß noch der für mich absurdeste Vorwurf einer Kritikerin.

„Nicht gut, dass er seine Helden auf den Opferstatus reduziert. Ruby, die alkoholsüchtige Schlagersängerin in den Siebzigern, Martin, der bei der RAF und im Knast landet – sie sind verloren. Ist der Mensch nicht mehr als das Ergebnis seiner Erziehung?“

Schon erstaunlich, dass in Zeiten in der Jugendliche sich in Castingshows demütigen lassen um ein bißchen Berühmtheit zu erlangen,
Rubys Lebensweg als Schlagerstar, nur auf ihren Opferstatus verweisen soll. Ich wollte ja zeigen, dass Ruby es äußerlich schafft.
Wenn die Mutter ihr sagt, „sag selbst - wärst du ohne das Heim dort, wo du jetzt bist?“
Sagt sie doch nur das, was Heimerziehungsopfern gesagt wird, die es wie durch ein Wunder geschafft haben, ein “normales” Leben hinzubekommen.

Dass Ruby unter der schönen Oberfläche aber ein zerstörter Mensch ist – und innerlich nichts gut ist – erschien mir wichtig.

Ruby ist am Ende des Films Mitte zwanzig und das Schlußlied, das eigens für den Film komponiert wurde, erzählt ja von ihrer möglichen Befreiung in der Zukunft.
Mehr Happy End wäre für mich verlogen gewesen.

Und dann gibt es ja noch die Figur von Gisela, die man nun schwerlich als jemand bezeichnen kann, der sich als Opfer gefällt.

Sie ist eine jener wenigen Menschen, die eine innere Stärke haben, die auch durch die Hölle gehen ohne, dass ihr innerer Kern wirklich verletzt wird.
Aber dies ist eher ein Sonderfall, als die Regel.

Und nun zu Martin: Erstens ist er am Ende nicht bei der RAF, sonst würde er in einem Knast verschimmeln.
Aber er war im Umfeld von denen die zur Waffe gegriffen haben. Und es gab ja nicht nur die RAF, sondern auch den „2. Juni“ etc.
Er findet nach dem Knast nicht mehr zurück ins Leben. Auch Politik ist für ihn letztlich kein Weg.

Er bleibt aber konsequent in seiner Auflehnung – aber sie führt ihn zur Selbstzerstörung.

Ich habe mit Ruby und Martin versucht zwei verschiedene Wege aufzuzeigen wie man unter unmenschlichen Verhältnissen versucht sein selbst zu bewahren.

Martin rebelliert um jeden Preis bis in die letzte Konsequenz und Ruby versucht mit Täuschung und vermeintlicher Anpassung ihren inneren Kern zu bewahren. Beide scheitern, denn es gibt keine reine Lösung des Problems. Traumata verschwinden nicht einfach so.

Dies alles könnte man in dem Film entdecken, wenn man sich die Mühe macht hinzusehen.

Aber Wegsehen ist immer der einfachere Weg.

Aber Ihr „Exactly on the mark“ ist mir weit mehr wehrt, als Streicheleinheiten von Kritikern, die wohl eher Kontakt zur Selbstverwirklichungsgruppen haben, als mit Menschen Kontakt hatten, die so was durchgemacht haben.

In diesem Sinne

Alles Liebe und Gute

Ihr

Christian Frosch
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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KINOFILM über die damalige Heimerziehung in der BRD (ist am 12. März 2015 in Deutschland in die Kinos gekommen)

Neues zu dem "KINOSPIELFILM" "VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" von dem österreichischen Filmemacher Christian Frosch.

Diesmal sind es News über die Österreich-Premiere des Films, am 18.03.2015, in Wien.

ORF.at - ORF Online und Teletext GmbH & Co KG mit Sitz in Wien
Stiftung öffentlichen Rechts - Österreich
@ orf.at/diagonale/stories/2269792/

Zitat:
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Zu den Nonnen statt zu den Monks

]Drangsalierte Jugend im Schatten des Kalten Krieges: Lange unterdrückt und unterspielt wurden die Grausamkeiten in kirchlichen „Erziehungsheimen“ in Deutschland, Christian Frosch vermittelt diese in seinem schwungvollen Jugenddrama „Von jetzt an kein Zurück“.

Mit viel Applaus bedacht wurde am Mittwochabend [ 18.03.2015 ] die Österreich-Premiere von „Von jetzt an kein Zurück“, Christian Froschs Drama über ein Pärchen jugendlicher romantischer Rebellen in der alten Bundesrepublik Deutschland des Jahres 1967, die, von Jugendamt und Eltern eingewiesen, durch die autoritären Mühlen geschlossener „Erziehungsheime“ geschliffen werden. Und es gab eine überraschende Volte bei der Premiere der deutsch-österreichischen Koproduktion nach einem Hinweis und aus Anlass des Tages: ein spontanes Geburtstagsständchen des Publikums.

Sturm und Drang ... und Einweisung

Ein harmonischer Abend am Ende einer äußerst langen Entstehungsgeschichte, wie Frosch erzählte: Das Thema beschäftigte ihn seit langem, lange hielt er Kontakt zu ehemaligen Heimkindern, die oft wegen läppischer Delikte zwecks „Fürsorge“ eingesperrt wurden - und zwei Drittel jener Heime wurden von den Kirchen geführt. Sechs Jahre zog sich die Entwicklung des Films hin, es hagelte serienweise Absagen.

Die Geschichte, die niemand fördern wollte, ist im Grunde EIN KLASSISCHES STURM-UND-DRANG-MELODRAMA:

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„Schwarze Pädagogik“ mit Freunden und Gegnern

„Von jetzt an kein Zurück“ mit dem Etikett Historienfilm abzuheften, wäre zu bequem, dazu sind Freiheitswüsche junger Leute zu zeitlose Selbstverständlichkeit – Frosch dazu: „Die beiden Jungen sind ja die einzig Normalen unter lauter Verrückten.“ Für eine Kindererziehung mittels Drucks und Zwangs, die das Faustrecht fördert, die neben einzelnen soziopathischen „Führerfiguren“ vor allem eine Menge angstvoller Jasager erzeugt, gibt es seit den 1970er Jahren den Begriff der „Schwarzen Pädagogik“.

Schön wär’s, wären deren Verfechter seither Geschichte. In den 1960er Jahren wurde der Popmusik die Schuld gegeben, wenn bei Jugendlichen „drohende bzw. beginnende Verwahrlosung“ festgestellt wurde, heute ist es das Internet, und schon haben Erziehungs-„Experten“ wieder Oberwasser, die „Disziplinierung“ und „wahre Werte“ mit Zwangsmaßnahmen durchsetzen wollen. Ohnedies haben viele Firmen ein Faible für Mitarbeiter, die durch eine „Schwarze Pädagogik“ gingen - denn die sind ja so schön marktkonform.

Revolte, „Bambule“, „Heimkampagne“

Proteste gegen die Heimerziehung gab es bereits früher, und zwar markante: In dem TV-Film „Bambule“ von 1970 proben Insassinnen eines Mädchenheims in Berlin den Aufstand. Er wurde aber kurz vor seiner Ausstrahlung zurückgezogen und für Jahrzehnte ins Archiv verbannt, weil sich Drehbuchautorin Ulrike Meinhof zu dem Zeitpunkt bereits zu sehr radikalisiert hatte. Im Jahr davor gab es die sogenannte „Heimkampagne“, Initiativen, eine Revolte, ein großer gelungener Ausbruchsversuch - ein Auslöser für die Liberalisierung in paar Jahre danach.

Weil aus den Studenten hinter der Kampagne aber Prominente der terroristischen RAF wurden – neben Meinhof etwa Andreas Baader und Gudrun Ensslin -, geriet jede Kritik an der militärischen Struktur von Heimen in den Verdacht der Linksradikalität, eine Debatte versandete. Und die Kirchen schwiegen ohnedies zu ihrer in der Nachbetrachtung peinlichen Rolle als Einpeitscher „christlicher Werte“.

Schrittweise Aufarbeitung

Eine breitflächige Aufarbeitung des Themas erfolgte im deutschen Sprachraum nämlich mit recht auffälliger Verzögerung etwa im Vergleich zu Großbritannien: 2002 war bei den Filmfestspielen von Venedig Peter Mullans „The Magdalene Sisters“ mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden, ein Leidensdrama zweier weiblicher Teenager in einem Heim jenes katholischen Ordens, auf den Leonhard Cohen in seinem Debütalbum mit einem Liedtitel anspielte, nach dem sich wiederum die Gothic-Rock-Band The Sisters of Mercy benannte.

In Deutschland erschien ein paar Jahre darauf, 2006, ein Buch des „Spiegel“-Journalisten Peter Wensierski, „Schläge im Namen des Herrn. Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik“, welche sich mit dem Westdeutschland in den Jahren zwischen 1945 und 1970 befasste. Als eine Konsequenz der aufrüttelnden Veröffentlichung äußerte der deutsche Bundestag dann 2008 ein hochoffizielles Bedauern über „erlittenes Unrecht und Leid, das Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Kinder- und Erziehungsheimen (...) widerfahren ist“ und richtete einen Entschädigungsfonds in neunstelliger Höhe ein.

Alte Zielgruppe, junge Zielgruppe

Wensierskis Buch und seine Folgen wurde bereits für einen TV-Film aufbereitet: In „Und alle haben geschwiegen“ (Regie: Dror Zahavi, ZDF-Erstausstrahlung 2013) spielen Senta Berger und Matthias Habich zwei Bundestagsausschusszeugen. Einst, vor der Einweisung in traumatisierende kirchliche Heime, waren sie ein jugendliches Liebespaar gewesen, nun treffen sie einander nach Jahrzehnten der Verdrängung wieder.

"VON JETZT AN KEIN ZURÜCK" erzählt im Grunde eine ganz ähnliche Geschichte, bloß mit anderer Ausrichtung: Richtete sich die Rückblickstruktur des TV-Films primär an ein eher älteres Publikum, wendet sich Frosch konsequent an ein junges. Er illustriert mit Schwung das hoffnungsvolle Aufbegehren von Ruby und Martin, begleitet sie dann in die Heimsphäre, deren Aussehen und Arbeitsabläufe hochgradig detailgenau nachgezeichnet sind - in ihrem Fall die katholischen Barmherzigen Schwestern (mit einer denkmalhaften Erni Mangold als Oberin), in seinem Fall die Erziehungsanstalt der evangelischen Diakonie Freistatt. Wichtig war ihm, so Frosch, neben der Art der Zwangsarbeit auch, den Einsatz „erzieherischer“ Gewalt genau zu rekonstruieren - wobei er die bekannte Fülle an sexuellen Übergriffen nur andeutet.

Holzschnitzartig getextet ist das dem Vorspann unterlegte Wutbürger-gegen-„Gammler“-Lied „Wir“ von Freddy Quinn - weil dem das, so Froschs geäußerte Vermutung, mittlerweile peinlich scheint, ließ man es im Film von einem Quinn-Imitator singen. Und eindimensional werden auch einige Charaktere gezeichnet, Ben Becker und Ursula Ofner als Rubys bittere Eltern, Thorsten Märten als Martins apathischer Vater – aber letztlich dient das dem gewinnenden Zusammenspiel von Schulz und Spieker.

Hans Christian Leitich, ORF.at
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QUELLE: ORF.at @ orf.at/diagonale/stories/2269792/

Leider kommt der Film in die regulären Kinos in Österreich erst am 12. Juni 2015. Also müßt Ihr Euch in Österreich alle noch ein bißchen gedulden.
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Entschädigungsfonds für Westheimkinder ebenso leer.

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Es geht als allererstes darum auf jede mögliche Weise einander zu helfen !!

Boardnutzer »Ralf« / Ralf Weber schrieb am Fr. 20.03.2015, um 16:49 Uhr (MEZ/CET), im Thread »Fonds-Auszahlung« :

[ heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/14898-Fonds-Auszahlungen/?postID=456888#post456888 ]

Zitat:
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Dringend!!!!

Ich habe hier unten ein Musterschreiben, welches sich alle Heimkinder West runter laden sollten und an ihre zuständigen Ministerpräsidenten schicken sollten. Ich bitte euch, setzt dieses Schreiben an die Minister der Länder ab. Dabei ist es erst einmal völlig egal, ob ihr nun Geld bekommen habt oder nicht. Das weiß ohnehin der Minister nicht!!! Wichtig ist, dass die Zeit knapp ist. Am 26. März ist Ministerpräsidentenkonferenz und die Zeichen für eine Aufstockung des Fonds West stehen sau schlecht. Weiterhin ist der Fonds für die Behinderten und Heimkinder der Psychiatrie nicht vorgesehen und der Fonds sexueller Missbrauch ist derzeit nicht Gegenstand einer Erörterung.

Im Gegenteil. Es ist fraglich, ob angesichts der drei nicht finanziell ausgestatteten Fonds, überhaupt an eine Aufstockung des Fonds West gedacht wird.

Es wird nach aller Voraussicht in der nächsten Woche eine Bundespressekonferenz geben. Die Ombudspersonen der Heimkinder haben dazu eingeladen. Diese Pressekonferenz soll noch vor die Ministerkonferenz gelegt werden.

Unterstützend habe ich diesen Brief vorbereitet. Also Heimkinder West, jetzt geht es um euer Fell und ich will hoffen, ihr schreibt euren Unmut an die zuständigen Minister. Bitte nicht lange überlegen. Macht alles was möglich ist. Holt euch das Schreiben runter und verschickt es dann per Brief, oder per Mail. Alles ist mir recht.

In diesem Sinne, Ralf Weber


Herr/Frau....................
Straße
Postleitzahl/Wohnort

Ort/Datum

Ministerpräsident des Landes
Straße
Postleitzahl/Ort

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

ich bin zwischen 1949 und 1975 Heimkind in der Bundesrepublik Deutschland gewesen. Während dieser Zeit ist mir nicht nur eine angemessene Schulbildung vorenthalten worden, sondern auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Besonders nachhaltig für mein Leben war, weil durch die mangelnde Schulbildung im Heim bedingt, dass ich mich beruflich nie aus dieser frühkindlich erlittenen Repression und später benachteiligenden Isolation befreien konnte.

Ich bin dazu verdammt gewesen ein Heimkind zu sein und bis heute ein Heimkind zu bleiben.

Gerade auch, weil ich nach so vielen Jahren der Isolation schon an keine Würdigung des erlittenen Unrechts mehr geglaubt habe und an eine Wiedergutmachung ohnehin nicht, war ich positiv überrascht, als im Jahr 2011 der Deutsche Bundestag beschloss, dass allen Heimkindern, denen Unrecht in der Heimerziehung widerfahren ist, gesellschaftliche Anerkennung zukommt und mit einem finanziellen Hilfsprogramm, das noch heute bestehende Leid gemildert wird.

Auch wenn die versprochene materielle Hilfe und der Ersatz meiner mir vorenthaltenen Rentenleistungen das erlebte Unrecht nicht ansatzweise wieder gut machen kann, habe ich mich auf die versprochene Hilfe gefreut. Letztendlich war es mir nun möglich, nach so vielen Jahren der Erniedrigung, der Diskriminierung und Benachteiligung, eine Genugtuung zu erleben und mit der Vergangenheit Frieden zu schließen.

Durch aktiv am Prozess der Aufarbeitung beteiligte Betroffene habe ich nun erfahren, dass das vormals von der Bundesregierung und den politischen Leistungsträgern der einzelnen Bundesländer gegebene Versprechen, allen Heimkindern dieser Bundesrepublik eine Anerkennung und materielle Hilfen zu gewähren, durch finanzielle Illiquidität des Fonds Heimerziehung West, nicht mehr gewährleistet ist. Der Fonds Heimerziehung West ist alle.

Das bedeutet, dass ich eine Wiedergutmachung für das erlebte Unrecht in den Heimeinrichtungen der Bundesrepublik, wie sie von der Politik versprochen wurde, nicht erhalte.

Ich bin hinsichtlich dieser Zustände und der Gewissenlosigkeit von politischen Eliten sprachlos und fordere Sie persönlich dazu auf, die Norm aus dem Bundestagsbeschluss „Opfern von Unrecht wirksam helfen“umzusetzen, mit welchem eine Überwindung bestehender Benachteiligung von Heimkindern erreicht werden sollte. Ich fordere Sie als Ministerpräsident des Landes …............auf, sich für die Erfüllung Ihrer Versprechen, an die Heimkinder der Bundesrepublik einzusetzen und darauf zu dringen, dass eine zügige Bearbeitung aller Anträge auf Hilfen ermöglicht wird.

Hochachtungsvoll
[ Deine Unterschrift ]
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Boardnutzer »Phantomas« schrieb am Sa. 21.03.2015, um 14:51 Uhr (MEZ/CET), im Thread »Fonds-Auszahlung« :

[ heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/14898-Fonds-Auszahlungen/?postID=456938#post456938 ]

Zitat:
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Es geht hier nicht um Ralf Weber, sondern darum das Ehemalige aus den alten Bundesländern nicht das bekommen sollen, was andere schon erhalten haben.
Jetzt braucht es einfach nur eine Solidaritätsbekundung Ehemaliger für Ehemalige, damit ein jeder Antragsteller die gleichen Leistungen erhalten kann, wie die, die diese schon erhalten haben.

Natürlich ist ein Brief an die Ministerpräsidenten der Länder eine Möglichkeit, die Landesmütter und Landesväter der einzelnen Bundesländer daran zu erinnern, dass sich der Fond West einer Anerkennung des Leids nur dann stellt, wenn dieser auch die notwendigen finanziellen Mittel dafür bereit stellt.
Wer die 62 Cent sparen will kann seinen Unmut dazu auch in einer E-mail ausdrücken, da alle Ministerpräsidenten/innen auch in dieser Form zu erreichen sind.

Deshalb kann ich mich den Aufruf Ralf Webers nur anschließen und euch alle bitten mit dafür zu sorgen, dass ein jeder die gleiche Chance auf Anerkennung seines Leids erfährt.
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Es geht als allererstes darum auf jede mögliche Weise einander zu helfen !!

Boardnutzer »burkhard1« schrieb am Sa. 21.03.2015, um 15:29 Uhr (MEZ/CET), im Thread »Fonds-Auszahlung« :

[ heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/14898-Fonds-Auszahlungen/?postID=456955#post456955 ]

Zitat:
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Hier die Kontaktadressen:

Baden Württemberg: Winfried Kretschmann --- www.baden-wuerttemberg.de/de/service/kontaktformular/

NRW: Hannelore Kraft --- land.nrw/de

Hamburg: Senat --- www.hamburg.de/senatskanzlei/kontakt/

Bremen: --- www.jens-boehrnsen.de/
Senat: --- www.rathaus.bremen.de/senat

Berlin: www.berlin.de/rbmskzl/https://www.berlin.de/rbmskzl/allgemeine-seiten/formular.6861.php

Schleswig-Holstein: Torsten Albig --- www.schleswig-holstein.de/STK/DE/Service/Kontakt/Landesregierung/KontaktSeite.html

Niedersachsen: Stephan Weil --- www.stk.niedersachsen.de/service/kontakt/kontakt-staatskanzlei-2871.html

Rheinland Pfalz: Malu Dreyer --- www.rlp.de/ministerpraesidentin/malu-dreyer

Saarland: Annegret Kramp-Karrenbauer --- www.kramp-karrenbauer.de/content/pages/akk.htm

Hessen: --- www.volker-bouffier.de/inhalte/1025869/kontakt/index.html

Bayern habe ich ausgelassen, weil sie als einziges Land zugestimmt haben.
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Kinofilm re FREISTATT (boys) u. re VINCENZHEIM (girls)

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Und hier jetzt der neueste österreichische Medienbericht zu diesem wichtigen Film:

Zitat:
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KLEINE ZEITUNG @ www.kleinezeitung.at/s/kultur/wohin/kino/diagonale/4691559/DIAGONALE_Publikumspreis-fur-Von-jetzt-an-kein-Zuruck?_vl_backlink=/s/index.do

Zuletzt aktualisiert: 22.03.2015 um 19:53 Uhr

Publikumspreis für "Von jetzt an kein Zurück"

„Von jetzt an kein Zurück“ von Regisseur Christian Frosch ist der beliebteste Film der Diagonale. Der auf einer wahren Lebensgeschichte basierende Film schildert, wie ein junges Liebespaar zu Ende der 60er im Erziehungsheim landet.

[ FOTO: Regisseur Christian Frosch, Koproduzent Mathias Forberg ]

Ein Verleiher hatte ihm prophezeit, es würde schwer, für "diese schwierige Nische" ein Publikum zu finden. Weit gefehlt: "Man soll das Publikum nie unterschätzen", freut sich Regisseur Christian Frosch. Der gebürtige Waldviertler hat mit seinem Film „Von jetzt an kein Zurück“ zum Diagonale-Finale den Publikumspreis der Kleinen Zeitung gewonnen.

Für den überraschten Sieger ist der Publikumspreis „die Königsdisziplin. Egal, wie hoch der künstlerische Anspruch ist: Was kann man sich mehr wünschen, als dass die Leute den Film mögen?“ Mehr als 1300 Kinobesucher bestimmten per Abstimmungskarte über den beliebtesten Film des Festivals.

Der in Berlin lebende Regisseur erzählt in "Von jetzt an kein Zurück" in kantigem Schwarzweiß von einem jungen Liebespaar in der deutschen Provinz zu Ende der 60er-Jahre. Ruby und Martin, zart rebellisch, landen wegen Bagatellen in Erziehungsheimen. Der Film schildert die Zustände dort, die Demütigungen durch Ordensschwestern und Ex-Nazis – und die Spätfolgen für ihre Opfer im radikalisierten Deutschland der ausgehenden 70er-Jahre. Keine leichte Kost, aber ein hinreißend erzähltes, toll gespieltes, hoch politisches Melodram um Liebe, Verrat und Schuld.

Entstanden ist der Film aus der spätnächtlichen Begegnung in einem Lokal: „Dort hat mir ein Typ sein Leben erzählt – im wesentlichen die Geschichte von Martin“, die Biografie eines Mannes, der nach dem Erziehungsheim ins linke Terrormilieu geriet. Bei Recherchen fand Frosch dann heraus: Eine Million Jugendliche wurden in den 60er und 70ern in deutschen Erziehungslagern „diszipliniert“, in Österreich dauerte der Schrecken gar bis in die 80er-Jahre.

Überraschend die Besetzung: Schauspielstar Ben Becker ist, ganz gegen den Strich gebürstet, als überforderter, prügelnder Vater zu sehen. „Er hatte erst Angst vor der Rolle“, sagt Frosch, "weil die Figur alt und unsympathisch ist. Außerdem hat Becker selbst eine Tochter im Alter von Ruby, das war für ihn also schwierig. Ich fand aber das Bipolare, das Grobe und dann wieder so Sentimentale, wie es so übergangslos hin und her springt, an seiner Figur interessant. Dafür braucht man einen brachialen Typen, und Becker hat dafür gut gepasst." Letztlich mochte der Schauspieler seine Rolle und den Film.

Nicht als einziger: „Von jetzt an kein Zurück“ steht bereits auf der Longlist zum Deutschen Filmpreis. Vormerken: Am 19. Juni läuft der Film regulär im Kino an.

UTE BAUMHACKL
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QUELLE: KLEINE ZEITUNG @ www.kleinezeitung.at/s/kultur/wohin/kino/diagonale/4691559/DIAGONALE_Publikumspreis-fur-Von-jetzt-an-kein-Zuruck?_vl_backlink=/s/index.do

Bei der KLEINE ZEITUNG besteht eine Kommentarmöglichkeit zu diesem Filmbericht, und auch direkt Betroffene dieser damaligen „Heimerziehung“ in Deutschland und in Österreich – und vieler andererorts ebenso – dürfen von dieser Kommentarmöglichkeit rege Gebrauch machen.
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Eines der wichtigsten EuGMR-Urteile überhaupt - EuGMR 027 (2014)

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Eines der wichtigsten EuGMR-Urteile überhaupt ! --- jetzt in Deutsch !

EuGMR - Hoffnung auf betroffenenfreundlichere Rechtsprechung

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: Louise O’Keeffe gegen Irland EuGMR 027 (2014), entschieden am 28.01.2014. --- Das Urteil in Deutsch.

Das Urteil in Deutsch ist jetzt hier zu finden @ www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=867#p867 ( sehr langer Beitrag, der einschließlich dem im Hintergrund laufenden HTML-Quelltext insgesamt 32558 Zeichen umfaßt, einschließlich Leerzeichen ).


Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“


Louise O’Keeffe gegen Irland EuGMR 027 (2014), entschieden am 28.01.2014.


Übersetzung des Urteils vom Englischen ins Deutsche.

Der irische Fall Luise O´Keeffe
vor dem
Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Große Kammer, Beschwerdesache O'Keeffe gg. Irland, Urteil vom 28.1.2014, Bsw. 35810/09

Das ORIGINAL in deutscher Sprache (d.h. diese Übersetzung) ist in dieser österreichischen Datenbank zu finden @ www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Justiz/JJT_20140128_AUSL000_000BSW35810_0900000_000/JJT_20140128_AUSL000_000BSW35810_0900000_000.html
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Eines der wichtigsten EuGMR-Urteile überhaupt - EuGMR 027 (2014)

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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“


Dieses EuGMR-Urteil – EuGMR 027 (2014) vom 28.01.2014 – auf das ich im unmittelbar vorhergehenden Beitrag verweise, und welches jetzt auch in Deutsch zur Verfügung steht, ist eines der wichtigsten EuGMR-Urteile überhaupt:

Das Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

im Fall von Beschwerdeführerin Louise O’Keeffe gegen Irland EuGMR 027 (2014), entschieden am 28.01.2014 (Beschwerde: Bsw. 35810/09)

in einfacher und für alle verständlicher Sprache:

Zitat:
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Das Urteil läuft darauf hinaus, dass nicht nur der Staat selbst nicht foltern darf, aber auch nicht das Foltern durch andere zulassen oder auch nur tolerieren darf. Der Staat ist verpflichtet seine Bürger zu schützen und jegliches Foltern aktiv zu verhindern, und auch das Foltern von Kindern in seinem Land aktiv zu verhindern. Ein Staat, der diesen seinen Pflichten nicht nachkommt – nicht nachgekommen ist – muß Schadenersatz leisten. Ein Staat, der diesbezüglich auf ganzer Ebene verfehlt, begibt sich ausserhalb der akzeptierten Normen der Staatengemeinschaft und läuft damit die Gefahr als „Schurkenstaat“ ("rogue state") bezeichnet zu werden.
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Und hier jetzt noch einmal für alle der Link (ein weiterer Link ! ) zu diesem überaus wichtigen Urteil: www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=867#p867
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Eines der wichtigsten EuGMR-Urteile überhaupt - EuGMR 027 (2014)

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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“

Für all diejenigen, die TWITTERN / ZWITCHERN können und das auch des öfteren tun: Könnt Ihr mal bitte die folgenden zwei sich jeweils auf 160 Zeichen beschränkenden NACHRICHTEN verbreiten, und überall weiterverbreiten.

IN DEUTSCH:
Zitat:
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„Rechtsstaat“ Westdeutschland verfehlt über Jahrzehnte hinweg die Folter seiner Kinder zu verhindern. - Ein wichtiges Urteil dazu in Deutsch "EuGMR 027 (2014)".
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IN ENGLISCH
Zitat:
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West Germany 40 long years failed to protect its children against torture. - Highly relevant judgment of the European Court of Human Rights: "ECHR 027 (2014)".
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Viele Leute werden dann, hoffentlich, einfach "EuGMR 027 (2014)" (für DEUTSCH) oder "ECHR 027 (2014)" (für ENGLISCH) googeln und das Urteil dann an einer oder anderer Stelle sofort, wie gewünscht, in Deutsch und / oder in Englisch im Internet finden.

Danke / Thank you

Martin
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