Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Kindesverwahrlosung

Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

01. Januar 2008
Fall Lea-Sophie: Schweriner Sozialdezernent weist Fehler zurück


Schwerin - Im Fall der verhungerten Lea-Sophie hat der Schweriner Sozialdezernent Hermann Junghans Vorwürfe gegen das Jugendamt zurückgewiesen. «Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass eine unmittelbare Gefahr für das Mädchen bestand», sagte der CDU-Politiker der «Schweriner Volkszeitung». Die Sachbearbeiter hätten lediglich einen weiteren Beratungsbedarf bei den Eltern der im November verstorbenen Fünfjährigen gesehen.

Junghans wies zudem den Vorwurf mehrerer Stadtvertreter zurück, er habe Informationen unterschlagen. Lokalpolitiker der Fraktionen der Unabhängigen Bürger, von Bündnis90/Die Grünen und der SPD hatten am Wochenende kritisiert, das Jugendamt habe bereits 2004 anonyme Hinweise gehabt, dass das Kindeswohl von Lea-Sophie gefährdet sei. Mit ihren Äußerungen reagierten sie auf einen Zwischenbericht der Stadtverwaltung zu dem Fall.

Der Grünen-Stadtvertreter Edmund Haferbeck hatte erklärt, in den Akten gebe es Hinweise, dass Lea-Sophie zu mager und sprachlich zurückgeblieben war. Im November 2006 hatte demnach das Jugendamt sogar zweimal die Eltern aufgefordert, im Amt zu erscheinen. Als dies unterblieb, sei nicht weiter nachgehakt worden.

Der Fall der von ihren Eltern vernachlässigten Lea-Sophie aus Schwerin erschütterte die Öffentlichkeit. Das Kind wurde in äußerst kritischem Zustand von einem Notarzt in das Klinikum Schwerin gebracht, wo es trotz aller Rettungsversuche wenige Stunden später starb. Mutter und Vater wurden festgenommen.

http://www.net-tribune.de/article/010108-11.php

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

Verhungerte Lea-Sophie
Schon 2004 war die Fünfjährige auffällig
Erschienen am 29. Dezember 2007

Kerzen brennen vor dem Haus in Schwerin, in dem die fünfjährige Lea-Sophie verhungerte
(Quelle: ddp)

Die verhungerte fünfjährige Lea-Sophie aus Schwerin war schon seit dem Jahr 2004 immer wieder auffällig geworden. 2004 habe sie ohne Abmeldung tage- und wochenlang in der Kindertagesstätte gefehlt, heißt es in einem Zwischenbericht der Stadtverwaltung zu dem Fall. Die Kita habe das in einem Bericht festgehalten, diesen aber nicht an das Jugendamt weitergeleitet. Lea-Sophie war Mitte November verhungert und verdurstet. Dem Jugendamt wird vorgeworfen, trotz früherer Hinweise auf Vernachlässigung des Mädchens nicht eingeschritten zu sein.

Hungertod Lea-Sophie beigesetzt
Foto-Serie Fünfjährige in Schwerin verhungert
Hintergrund Verhungern und Verdursten

Großvater machte sich Sorgen
Als Lea-Sophie schließlich sechs Wochen lang nicht mehr in die Kita kam, schrieb die Leiterin die Mutter an, erhielt jedoch keine Antwort. Der Kitaplatz wurde daraufhin neu vergeben. Das Jugendamt erfuhr davon im November 2006, als sich Lea-Sophies Großvater aus Sorge um das Kind dort meldete. Laut Bericht gab er an, Lea-Sophie sei in ihrer körperlichen und sprachlichen Entwicklung gestört. Das Jugendamt schrieb daraufhin zwei Mal die Mutter an und lud sie zu Gesprächen, zu denen sie nicht erschien. "Weitere Veranlassungen durch das Jugendamt wurden nicht durchgeführt", heißt es in dem Bericht.

Wichtiger Vermerk fehlt in der Akte
Nach Einschätzung des Fraktionschefs der Grünen in der Schweriner Stadtvertretung, Edmund Haferbeck, hätten die Auffälligkeiten 2004 und die wiederholten Kontakte Ende 2006 für das Jugendamt ausreichende Hinweise sein müssen, dass die Fünfjährige gefährdet sei. Zudem fehle ein wesentlicher Vermerk in der Akte Lea-Sophie: Die Großmutter des Mädchens, die selbst in der Stadtverwaltung arbeite, habe im Juni 2007 beim Jugendamt auf die Missstände in Lea-Sophies Familie hingewiesen.

Forderung nach Rücktritt
Haferbeck forderte den Schweriner Sozialdezernenten Hermann Junghans, der bislang Fehler seiner Behörde bestreitet, zum sofortigen Rücktritt auf. Sollte dieser nicht freiwillig gehen, müsse er vom Bürgermeister suspendiert werden. Das Jugendamt müsse so umstrukturiert werden, dass künftig in Fällen von Vernachlässigung richtig gehandelt werde.

Quelle: dpa
http://onnachrichten.t-online.de/c/13/83/78/68/13837868.html

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

DIE LINKE. zum tragischen Kindestod
23. November 2007

„Der Tod der Lea-Sophie ist eine Tragödie, die zu tiefst erschüttert“, so Peter Brill, jugendhilfepolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. in der Stadtvertretung Schwerin. „DIE LINKE. ist für eine lückenlose Aufklärung, wie es zu diesem erschütternden Todesfall kommen konnte. Insbesondere sind Verfahren zu prüfen, wie in Zukunft erreicht werden kann, dass solche Fälle frühzeitiger erkannt werden.“

Nach Ansicht von Brill verfügt Schwerin über ein gutes und ausgeklügeltes Frühwarnsystems im Bereich der Jugendhilfe. Mehrfach hat sich der Jugendhilfeausschuss mit diesem Thema beschäftigt. Aufgrund der steigenden Fallzahlen im Bereich der Jugendhilfe, die auch auf das installierte Frühwarnsystem zurückzuführen sind, habe die Stadtvertretung erst kürzlich überplanmäßige Ausgaben in Millionenhöhe beschlossen.

Trotzdem bleiben Fragen. Zu den zu hinterfragenden Sachverhalten gehöre naturgemäß auch das Verfahren zur Einleitung von Hilfeplanverfahren und zum Umgang mit Anzeigen zur Kindeswohlgefährdung.

„Sicher könnte man diese Debatte über Erreichtes und Unzulänglichkeiten lange führen und sie wird geführt werden müssen. Fakt dagegen ist, dass es unvorstellbar ist, dass Eltern ihrem Kind so etwas antun können. Die Eltern sind es, die Verantwortung für den Tod der Fünfjährigen tragen.“, so Brill.
Tags: Jugendhilfe, Kindeswohlgefährdung, Lea-Sophie, Mädchen, Peter Brill, Tod
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* Rückhaltlose Aufklärung im Fall Lea-Sophie! (0)
* Kreisverband DIE LINKE. Schwerin gegründet (0)
http://www.schwerin-news.de/die-linke-zum-tragischen-kindestod/1580

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

25. November 2007
Lea-Sophies Eltern mit Erziehung "überfordert"

Im Fall der in Schwerin verhungerten Lea-Sophie wächst der Druck auf das Jugendamt. Der "Bild am Sonntag" sagten die Großeltern der Fünfjährigen, sie hätten sich bereits vor einem Jahr an die Behörde gewandt. Sie hätten bemerkt, dass ihre Tochter mit der Erziehung überfordert gewesen sei, erzählten Gertrud und Norbert G. der "Bild am Sonntag".

"Anfang November vergangenen Jahres bin ich deshalb zum Jugendamt gegangen und habe mich um eine Familienhilfe und einen Kita-Platz für Lea-Sophie bemüht", sagte demnach der Großvater. Ein Beratungsangebot des Jugendamtes hatten die jungen Eltern jedoch abgelehnt. Im Sommer, als der Kontakt zur Familie der Tochter bereits abgebrochen war, habe er ein zweites Mal Kontakt zur Behörde aufgenommen.
Norbert G. sei dort gefragt worden, ob das Wohl des Mädchens gefährdet sei. In diesem Fall würde die Polizei eingeschaltet, habe ihm der Sachbearbeiter gesagt. "Ich wollte aber keine Gewalt, sondern nur deutlich machen, dass Nicole und Stefan Hilfe bei der Erziehung bräuchten", sagte G. den Angaben zufolge.
Die Großeltern sahen Lea-Sophie zuletzt im Juni. Damals habe sie 13 Kilo gewogen. Für ein ehemaliges Frühchen - das Kind war im siebten Monat zur Welt gekommen - sei ihr das normal erschienen, erklärte die Großmutter.
"Manchmal hat sich Lea-Sophie rosa Torte gewünscht"

Die junge Familie habe in der ersten Zeit nach Lea-Sophies Geburt bei ihnen gewohnt. Obwohl das Geld knapp gewesen sei, seien sie jedoch später ausgezogen, berichteten die Großeltern. Sie hätten desöfteren Essen vorbeigebracht, sagte die Großmutter. "Manchmal hat sich Lea-Sophie rosa Torte gewünscht."
Nach Norbert G.s Intervention beim Jugendamt im vergangenen November hätten die jungen Eltern ihnen gesagt, dass Lea-Sophie jetzt in den Kindergarten gehe. Sie seien allerdings misstrauisch geworden, weil sie nie erfahren hätten, um welche Tagesstätte es sich handele, erklärte Norbert G. Nach dem erfolglosen zweiten Besuch in diesem Sommer sei er deshalb die Kindergärten abgefahren: Er habe gehofft, Lea-Sophie zu sehen.
Von Juni bis November hätten sie ihre Tochter nur unregelmäßig gesehen, Lea-Sophie gar nicht. "Es gab viel Streit. Unsere Tochter stand unter Stefans Einfluss. Er bestimmte, was getan wurde. Er wollte nicht, dass Lea-Sophie zu uns kommt", wird der Großvater in der "Bild am Sonntag" zitiert.
"Mehr geweint als geredet"

Wenige Tage vor dem Tod des Mädchens sei die junge Familie noch mal bei ihnen gewesen - ohne Lea-Sophie. "Sie wollten sie anschließend aus dem Kindergarten abholen, sagten sie uns." Die fünfjährige Lea-Sophie war in der vergangenen Woche wegen massiver Vernachlässigung durch ihre Eltern gestorben. Die Obduktion der Leiche hatte ergeben, dass das Mädchen verhungert und verdurstet war.
Mit dem Interview in der "Bild am Sonntag" wollten die Großeltern den Angaben zufolge etwas Schuld von ihrer Tochter nehmen. "Sie ist jetzt die Horror-Mutter. Dabei ist sie nicht allein verantwortlich für das, was passiert ist. Es gab auch einen Vater", erklärten Lea-Sophies Großeltern. Sie hatten ihre Tochter am Donnerstag in der Untersuchungshaft besucht. Wir haben mehr geweint als geredet. Eine Erklärung für das alles, die wird es eh nie geben", sagte Gertrud G. (AP)

http://www.n24.de/news_stories/article.php?articleId=170260

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

dpa/regioline vom 30.12.2007 11:46

Verhungerte Lea-Sophie aus Schwerin schon 2004 auffällig

Schwerin (dpa/mv) - Die nach extremer Vernachlässigung gestorbene fünfjährige Lea-Sophie aus Schwerin ist schon im Jahr 2004 auffällig geworden. Sie habe damals ohne Abmeldung tage- und wochenlang in der Kindertagesstätte gefehlt, heißt es in einem Zwischenbericht der Stadtverwaltung zu dem Fall, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Die Kita habe dies in einem Bericht festgehalten. Dieser sei jedoch nicht ausdrücklich ans Jugendamt gegangen. Lea-Sophie war Mitte November verhungert und verdurstet. Dem Jugendamt wird vorgeworfen, es sei trotz früherer Hinweise auf Vernachlässigung des Mädchens nicht eingeschritten. Auch Akten seien mangelhaft.
http://www.uena.de/news/norddeutschland/vermischtes-mv/2279877

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

dpa/regioline vom 30.12.2007 11:46

Verhungerte Lea-Sophie aus Schwerin schon 2004 auffällig

Schwerin (dpa/mv) - Die nach extremer Vernachlässigung gestorbene fünfjährige Lea-Sophie aus Schwerin ist schon im Jahr 2004 auffällig geworden. Sie habe damals ohne Abmeldung tage- und wochenlang in der Kindertagesstätte gefehlt, heißt es in einem Zwischenbericht der Stadtverwaltung zu dem Fall, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Die Kita habe dies in einem Bericht festgehalten. Dieser sei jedoch nicht ausdrücklich ans Jugendamt gegangen. Lea-Sophie war Mitte November verhungert und verdurstet. Dem Jugendamt wird vorgeworfen, es sei trotz früherer Hinweise auf Vernachlässigung des Mädchens nicht eingeschritten. Auch Akten seien mangelhaft.
http://www.ln-online.de/artikel/2279877/Verhungerte_Lea-Sophie_aus_Schwerin_schon_2004_auff%E4llig.htm

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

29. Dezember 2007
Verhungerte Lea-Sophie war schon 2004 auffällig

Die verhungerte fünfjährige Lea-Sophie aus Schwerin war schon seit dem Jahr 2004 immer wieder auffällig geworden. 2004 habe sie ohne Abmeldung tage- und wochenlang in der Kindertagesstätte gefehlt, heißt es in einem Zwischenbericht der Stadtverwaltung zu dem Fall, der der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Die Kita habe dies in einem Bericht festgehalten, diesen aber nicht an das Jugendamt weitergeleitet. Lea-Sophie war Mitte November verhungert und verdurstet. Dem Jugendamt wird vorgeworfen, trotz früherer Hinweise auf Vernachlässigung des Mädchens nicht eingeschritten zu sein.

Als Lea-Sophie schließlich sechs Wochen lang nicht mehr in die Kita kam, schrieb die Leiterin die Mutter an, erhielt jedoch keine Antwort. Der Kitaplatz wurde daraufhin neu vergeben. Das Jugendamt erfuhr davon im November 2006, als sich Lea-Sophies Großvater aus Sorge um das Kind dort meldete. Laut Bericht gab er an, Lea-Sophie sei in ihrer körperlichen und sprachlichen Entwicklung gestört. Das Jugendamt schrieb daraufhin zwei Mal die Mutter an und lud sie zu Gesprächen, zu denen sie nicht erschien. «Weitere Veranlassungen durch das Jugendamt wurden nicht durchgeführt», heißt es in dem Bericht.
2004 wochenlang ohne Abmeldung in Kita gefehlt

Nach Einschätzung des Fraktionschefs der Grünen in der Schweriner Stadtvertretung, Edmund Haferbeck, hätten die Auffälligkeiten 2004 und die wiederholten Kontakte Ende 2006 für das Jugendamt ausreichende Hinweise auf eine Gefährdung sein müssen. Zudem fehle ein wesentlicher Vermerk in der Akte Lea-Sophie: Die Großmutter des Mädchens, die selbst in der Stadtverwaltung arbeite, habe im Juni 2007 beim Jugendamt auf die Missstände in Lea-Sophies Familie hingewiesen.

Haferbeck forderte den Schweriner Sozialdezernenten Hermann Junghans (CDU), der bislang Fehler seiner Behörde bestreitet, zum sofortigen Rücktritt auf. Sollte dieser nicht freiwillig gehen, müsse er vom Bürgermeister suspendiert werden. Das Jugendamt müsse so umstrukturiert werden, dass künftig in Fällen von Vernachlässigung richtig gehandelt werde. (dpa)
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=178929

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

SCHWERIN

"Eklatante Mängel und Widersprüche"

29. Dezember 2007 | von Mathias Gröckel

Hermann Junghans: Sind seine Tage als Dezernent gezählt?
Die Verwaltung veröffentlichte gestern einen ersten Zwischenbericht zum Fall der vor sechs Wochen verhungerten fünfjährigen Lea-Sophie. Eine Entlastung des Jugendamtes und des Sozialdezernenten sehen Kommunalpolitker darin nicht. "Der Bericht offenbart eklatante Mängel der Verwaltungsarbeit, nachträgliche Verharmlosungsversuche und Widersprüche", so die Grünen. Hat dies auch die Stadtspitze erkannt? Offenbar steht die Abberufung von Junghans kurz bevor.

SCHWERIN - Der gestern von der Verwaltung vorgelegte vorläufige Zwischenbericht zum Fall Lea-Sophie sei unvollständig, "da drei der mit dem Fall betrauten Mitarbeiter bis heute nicht befragt wurden", sagt Silvio Horn von den Unabhängigen Bürgern.

Mit dem Zwischenbericht werde der Sachverhalt wesentlich so wiedergegeben, wie er von einigen Mitgliedern des Sonderausschusses bereits skizziert worden sei. Horn: "Damit gesteht die Verwaltung nunmehr ein, dass es bereits im November 2006 zwei Vorladungen an die Familie gegeben hat. Die Darstellung von Sozialdezernent Junghans für die Medien, die Stadtvertretung und zuletzt am 20. Dezember im Sonderausschuss war insoweit unvollständig und wissentlich falsch."

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Noch nach dem Tod die Akte verändert
Bereits jetzt lägen mehrere Anzeichen dafür vor, dass unter Verstoß gegen interne Arbeitsanweisungen vom Jugendamt die Akten leichtfertig geschlossen wurden, so Silvio Horn. " Es erfolgten schon 2006 offenbar weder die bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorgeschriebenen Hausbesuche, noch wurden Vorgesetzte schriftlich informiert." Erschwerend komme hinzu, dass Grundlagen einer ordnungsgemäßen Sachbearbeitung im Jugendamt anscheinend nicht beherrscht würden. Horn: "Vielmehr sind desaströse Verhältnisse in der Aktenführung vorzufinden. Vielfach sind nur handschriftliche Notizen vorhanden, Sachverhaltsvermerke wurden in zwei Fällen nachträglich - erst nach dem Tod des Mädchens - angefertigt."

Erste Hinweise auf Gefährdung schon 2004
Der Zwischenbericht der Verwaltung offenbart laut Dr. Edmund Haferbeck von den Bündnisgrünen "eklatante Mängel der ordinären Verwaltungsarbeit, nachträgliche Verharmlosungsversuche und Widersprüchlichkeiten". Zum Fall Lea-Sophie liege keine eigene Sachakte vor. Vielmehr seien wesentliche Feststellungen "aus der Erinnerung heraus" nachträglich rekonstruiert worden, bestätigt auch Haferbeck. "Und dies bei einem Fall eindeutiger Gefährdungshinweise nicht erst seit 2007 oder, wie ebenfalls erst zögerlich von der Verwaltung eingestanden, seit 2006, sondern bereits seit 2004."

Im vergangenen Jahr hätte das Jugendamt selbst vermerkt, dass Lea-Sophie mehrfach nicht zu Untersuchungen beim Kinderarzt erschienen sei, das Kind keine Kita besuche, die Entwicklung des Mädchens "gestört" sei, Lea-Sophie sehr mager sei und "Angst/Respekt" vor dem Vater habe. Haferbeck: "Wenn nach den Auffälligkeiten bereits 2004 und den wiederholten Kontakten Ende 2006 keine Hinweise auf Kindeswohlgefährdung vorgelegen haben, worauf die Verwaltung immer noch beharrt, dann weiß ich nicht mehr, was noch vorliegen muss, um zu handeln."

"Lückenhaft", so bezeichnet Daniel Meslien den bislang von der Verwaltung präsentierten chronologischen Ablauf zum Fall Lea-Sophie. "Aufgrund der am 2. November 2006 eingegangenen Meldung beim Jugendamt, dass man sich um Lea-Sophie sorge, hat das Amt die Eltern zweimal schriftlich eingeladen", so Meslien. "Dass die Eltern nicht erschienen sind, ist ohne Folgen geblieben. Dies ist nicht akzeptabel", so Meslien.

Im Jugendamt sei sehr wohl bekannt gewesen, dass Lea-Sophies Wohl gefährdet gewesen sein könnte. "Aus den Einladungen des Amtes geht hervor, das man sich auch dort Sorgen gemacht hat", sagt der SPD-Stadtvertreter. "Auffällig ist, dass niemals die Mitarbeiter selbst eine Kindeswohlgefährdung gesehen haben. Stattdessen ist ersichtlich, dass immer nur Hilferufende dazu befragt wurden."

Das Protokoll zum Anruf aus der Nachbarschaft im November dieses Jahres beweise, dass es dem Anrufer nicht nur um den Bruder von Lea-Sophie, sondern auch um das Mädchen selbst gegangen sei. "Bisher hat die Verwaltung dargelegt, es wäre eigentlich nur um den Jungen gegangen", sagt .
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Meslien.

Die vielen noch offenen Fragen beschäftigen offenbar auch die Stadtspitze. Nach SVZ-Informationen prüft OB Norbert Claussen, der wegen seiner Äußerungen zum Fall selbst in der Kritik steht und mit seinem Sozialdezernenten bislang den Schulterschluss geübt hatte, die Folgen einer möglichen Abberufung von Junghans. Die Idee: Nur zwei statt bislang drei Dezernenten führen die Ämter.



http://www.svz.de/lokales/schwerin/artikeldetails/article/379/eklatante-maengel-und-widersprueche.html?no_cache=1

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

SCHWERIN

"Aussagen von Junghans wissentlich falsch"

02. Januar 2008 | von tiwe
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Vor dem Hauseingang der elterlichen Wohnung in Lankow erinnerten tagelang Kerzen an den qualvollen Hungertod der kleinen Lea-Sophie. Ungeklärt ist noch die Rolle des Jugendamtes im Fall.

SCHWERIN - Die Aussagen des für das städtische Jugendamt zuständigen Dezernenten Hermann Junghans (CDU) zum Fall Lea-Sophie vom vergangenen Sonntag sorgen für Unmut in der Öffentlichkeit. Er hatte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärt, dass sich aus den Gesprächen mit den Angehörigen von Lea-Sophie 2006 und 2007 "keinerlei Anzeichen für eine Gefährdung des Kindeswohls ergeben" hätten (SVZ berichtete).


"In Anbetracht der jetzt aktuell an die Öffentlichkeit gelangten Erkenntnisse ist es nicht nachvollziehbar, dass der Sozialdezernent, die Jugendamtsleiterin sowie die grob fahrlässig handelnden Mitarbeiter noch weiter im Amt sind", schreibt SVZ-Leser Harald Hallerbach. Auch Ernst Rodenbeck hält den "Rausschmiss" von Sozialdezernent Hermann Junghans für notwendig, ergänzt aber: "Die Genugtuung, die mit einem ,Rausschmiss’ verbunden wäre, wäre auch eine teuer erkaufte." Und unsere Leserin Sabine Meseke sagt: "Am (schlechten) Beispiel Schwerin wird deutlich, dass Jugendämter in Deutschland in ihrer bisherigen Form einer kompletten und längst überfälligen Reformierung unterzogen werden sollten. Hier krankt ein ganzes System!"

Auch die Stadtpolitik hält an der Kritik an Junghans fest. Silvio Horn von den Unabhängigen Bürgern hält die Aussagen von Junghans für "unvollständig und wissentlich falsch". Für Dr. Edmund Haferbeck von den Bündnisgrünen bestimmten längst "Lug und Trug und allein das egomane Interesse, keine persönlichen Konsequenzen ziehen zu müssen, die Reaktionen von Junghans". Ähnlich sieht es auch unser Leser Klaus-Peter Acker: "Es wird geredet und geredet, Akten werden voll. Aber etwas Konkretes kommt nicht heraus."

Fakt ist jedoch: Die Großeltern haben sich.
Weiterführende Links

MEHR AUF SVZ.DE
"Die Akten selbst sorgfältig studiert"
"Keinerlei Anzeichen für Gefährdung"
"Eklatante Mängel und Widersprüche"
"Jugendamt hat versagt"


bereits 2006 aus Sorge um Lea-Sophie an das Jugendamt gewandt. Nur um zu reden? Wohl kaum. Laut Bericht der Stadt kam der Großvater, weil "die Entwicklung des Kindes aus seiner Sicht gestört" sei. Das Jugendamt lud Lea-Sophies Mutter zwar im November 2006 zweimal schriftlich zum Gespräch ein. Als diese aber nicht erschien, wurde die Akte geschlossen. Ein Jahr später war Lea-Sophie verhungert.
http://www.svz.de/lokales/schwerin/artikeldetails/article/379/aussagen-von-junghans-wissentlich-falsch.html?no_cache=1

Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

Tja, und ausgerechnet Oberbürgermeister Claussen, der selber bis zum Hals mit drin steckt und zur Verantwortung gezogen werden sollte, forderte lautstark den Rücktritt von Junghans (um nicht selbst gehen zu müssen?) und macht Junghans nun zum 'Chefermittler'...

OB macht Junghans zum Chefermittler im Fall Lea-Sophie Schweriner Volkszeitung - vor 1 Stunde gefunden SCHWERIN - Die Organisationsverfügung "38a/2007" von Oberbürgermeister Norbert Claussen (CDU) sorgt für Aufregung. Denn damit macht der OB ausgerechnet den ...
http://www.svz.de/mecklenburg-vorpommern/artikeldetail/article/111/ob-macht-junghans-zum-chefermittler-im-fall-lea-sophie.html


Und während man im Rathaus nach der Wahrheit zum Tod eines Kindes sucht, fährt der OB in die Flitterwochen:
http://www.svz.de/lokales/schwerin/artikeldetails/article/379/oberbuergermeister-gab-freundin-das-ja-wort.html?no_cache=1


Biene