Where dreams come true - Fan Fictions

°°°> Sie hassen und sie... <°°°

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

also...entweder.....oder....

hmmm...

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Tja, wer kommt da...??? Ich weiß, hab lang nichts mehr gepostet, aber das Schreibtief hat diesmal echt lang gedauert......sorry! Ihr wisst ja wahrscheinlich eh alle, wer es ist... Oder ließt hier nur noch du, Kathi?

Ja gab es das denn? War das tatsächlich war? Sue verstand die Welt für einen Moment lang nicht mehr. Nach vielen Wochen begegnete sie ihr wieder – Kate! Und das auch noch ausgerechnet bei einem Date. Bei einem Date, das sie mit ihrem Bruder zu haben schien! Sue blinzelte zwei-, dreimal um auch wirklich sicher zu gehen, dass sie sich das nicht einbildete… Doch alles, was sie vorher gesehen hatte, war auch jetzt noch da...

Während Kate zum Tisch zurückgekommen war, saß Bryan noch genauso auf seinem Platz, wie zu dem Zeitpunkt, als sich seine Schwester so plötzlich zu ihm gesetzt hatte. Dass sich die beiden Mädels nun direkt gegenüberstanden, machte ihn beinah glatt doppelt so nervös, als er eh schon wegen der bevorstehenden Situation gewesen war. Ob sie sich wohl anzicken würden? Bryan hatte mit Kate nie über die Trennung von Mark oder sonst irgendwie über Sue und Mark geredet. Kate hatte es aber auch nie selber angesprochen. Ob sie es überwunden hatte? Bryan rechnete ein bisschen schon damit, dass Kate ihre Jacke holen und gehen würde. Doch stattdessen passierte etwas ganz anderes... „Hallo Sue.“ ging Kate freundlich lächelnd einen Schritt auf Sue zu und Umarmte sie zur Begrüßung. Sue, die genau wie Bryan, nicht mit so einer Reaktion von Kate gerechnet hatte, stand erst mit hängenden Armen etwas hilflos da, erwiderte die Umarmung dann aber kurz zurück, bevor Kate sie wieder losließ. Kate sah wirklich gut aus. Ihre Haare hatten ein paar dünne Strähnchen, die vielleicht zwei Farbtöne heller als ihre Naturhaarfarbe waren und die Sachen, die sie trug, hatte Sue auch noch nie vorher an ihr gesehen. Wenn Sue hätte raten müssen, sie hätte schwören können, dass Kate die Wochen über in Urlaub auf den Bahamas gewesen war...! „Hallo Kate“ begrüßte Sue sie nun auch, wobei sie ziemlich leise gesprochen hatte. Sie wusste einfach nicht, wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollte?! Sollte sie ebenfalls so fröhlich lächeln wie Kate? Passend fand sie es nicht. Aber wenn sie doch schon so versöhnlich zu ihr zu sein schien...?! „Tja, ihr möchtet wohl jetzt in Ruhe essen?! Dann gehe ich mal... Einen schönen Abend noch!“ verabschiedete Sue sich so schnell sie es konnte und achtete noch nicht mal darauf, dass Bryan ihr noch etwas sagen wollte. Sie fühlte sich zu unwohl um noch länger zu bleiben. All die ungeklärten Dinge, die zwischen ihr und Kate noch immer standen... Nie hatte sie Zeit gehabt es ihr zu erklären, nie hatte sie mit ihr reden können! Jetzt war sie zwar wieder da, aber mit so einem plötzlichen Wiedersehen kam Sue irgendwie nicht klar... Wenn sie alleine in der Wohnung war, dann dachte Sue zwar oft darüber nach, wie sie Kate gegenübertreten wollte und was sie ihr dann sagen wollte. Aber so plötzlich mit ihr konfrontiert zu werden, das hätte sie garantiert irgendwelchen Mist zusammenquatschen lassen und dass es ihr leid tat, dass sie sie hintergangen hatte und sie es dann auch noch auf eine solche miese Art und Weise erfahren hatte, hätte sie wohl erst am Schluss herausbringen können. Das hieß, wenn sie es überhaupt so auf den Punkt gebracht hätte...!?

Kate stand noch in der Pizzeria und sah Sue nach. Ihr Blick war aber kein freundlicher mehr... Ihre Mundwinkel zeigten zwar noch weiterhin nach oben, doch ihre Augen waren dabei bloß noch zwei kleine Schlitze und ließen ihr ganzes Lächeln hämisch und hinterlistig wirken! „Möchtest du dich nicht wieder setzen?“ fragte Bryan sie dann und mit einem Mal war ihr Lächeln wieder so nett wie zuvor. „Ja, natürlich...lass uns diesen Abend genießen!“ legte sie beim Hinsetzen ihre Hand auf Bryans und faltete ihre Serviette auseinander, um sie sich dann über den Schoß zu legen. „Erzähl doch mal, was ist in der Zwischenzeit so passiert, als ich weg war?“ fragte sie mit einem kessen Zwinkern und griff nach ihrem Wasser.

Susan war inzwischen in ihrer Wohnung angekommen und legte die Notizen aus der Bibliothek auf ihren Schreibtisch. In ihrem Kopf schwirrte natürlich immer noch die Begegnung mit Kate, mit der sie nach den 6 Wochen nun wirklich nicht mehr gerechnet hatte. Und dann hatte sie sie auch noch bei einem Date mit Bryan wiedergesehen... Moment...! Bei einem Date mit Bryan?? Seit wann lief denn was zwischen den Beiden? Das Klingeln an der Haustüre riss sie plötzlich aus ihren Gedankengängen. Wer wollte denn jetzt noch zu ihr? Ob Bryan ihr nachgegangen war – wohl kaum! Oder Kate, die sich jetzt mit ihr aussprechen wollte? Das wäre eigentlich auch ziemlich unrealistisch, wo sie doch ein Date hatte... „Ja, wer ist da?“ fragte Sue in die Gegensprechanlage, nachdem sie den Knopf gedrückt und noch einen Moment gewartet hatte. „Ich, Mark, lässt du mich rein?“ kam seine amüsierte Stimme aus der Anlage zurück. Ein riesen großes, erleichtertes Lächeln machte sich in Sues Gesicht breit und statt ihm noch ein kurzes „Ja.“ zu antworten, drückte sie sofort auf den Summer, zog die Etagentüre mit einem schwungvollen Ruck auf und lief ihm überschwänglich ein paar Treppenstufen entgegen. Mit großen Augen registrierte Mark, wie Sue auf einmal vor der letzten Gellenderkurve ihm entgegen sprang und breitete, wie sie, seine Arme aus. „Wow, Süße...so stürmisch hast du mich ja noch nie gegrüßt!“ musste Mark lachen und sich wegen Sues Schwung mit einer Hand am Treppengellender festhalten damit er nicht mit ihr nach hinten fiel. „Ich habe dich wahrscheinlich auch noch nie so sehr im Inneren herbeigewünscht!“ antworte sie, während sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte und ihre Wange gegen seine drückte. „Ach, jetzt verstehen wir uns auch schon ohne Worte?!“ grinste Mark. „Anscheinend.“ ließ sie ihn mit einem Augenzwinkern wieder los und meinte dann lächelnd: „Komm mit, oben kann man doch besser reden!“. „Nach DER Begrüßung hätte ich zwar jetzt nicht mit “reden“ gerechnet...aber worum geht’s denn? Bist du mit deinem Lernstoff schon durch? Hat der Professor dich die Prüfung schon einfach so bestehen lassen?? ...Was???“ machte Mark die Etagentüre hinter sich zu, ging anschließend mit einem breiten Grinsen auf Sue zu und legte wieder seine Arme um sie. „Nichts wegen der Uni, mehr privat. Und eigentlich ist es auch bisher nicht wirklich etwas, worüber ich mich freuen kann. Mein blödes Dauergrinsen ist nur, weil du jetzt da bist!“ fing Sue an zu erklären „Weswegen ich aber eigentlich mit dir reden muss, ist wahrscheinlich gar nicht so erfreulich...zumindest weiß ich noch nichts Genaues! Das, was ich weiß, ist, dass eine gewisse Person wieder in der Stadt ist!“. Bevor sie Mark jedoch erzählte, wer genau wieder da war, atmete sie noch einmal tief ein. „Eine gewisse Person...namens Kate!“. Puh, jetzt war es raus...! Sue wusste nicht, ob ihre unguten Gefühle deswegen gerechtfertigt waren. Sie freute sich zwar auch darüber, dass Kate wieder da war, denn irgendwie war es für sie immer noch so als würde ihre allerbeste Freundin endlich wieder nach Hause kommen, aber das, was zwischen ihnen beiden stand, nämlich schlimmer Freundschaftsbuch und Sues schlechtes Gewissen deshalb, war momentan viel größer. Auch, dass Kate sich eben ihr gegenüber so nett verhalten hatte, machte ihr ein noch größeres schlechtes Gewissen. Vor allen Dinge, wo sie, Sue, jetzt mit Mark, dem Streitgrund, glücklich zusammen war...! Mit prüfenden Augen beobachtete Sue Mark und wartete auf eine Reaktion. Würde er auch im ersten Moment so baff und perplex wie sie es gewesen war sein? „Moment mal.“ stutzte Mark und sein Mund blieb offen stehen. „Kate? ...Kate? ...Kate, wie Kathleen-Kate?“ „Ja. Kate, wie Kathleen-Kate, sehr richtig! Ich habe zwar keine Ahnung, wie lange sie schon wieder zurück ist, aber dass sie wieder da ist, ist vollkommen klar.“ nickte Sue zur Verdeutlichung mit dem Kopf und sagte kurz darauf trocken: „Aber Bryan kann uns auf diese Frage höchstwahrscheinlich eine Antwort geben!“. Mark stutzte erneut. „Bryan? Woher soll Bryan das denn wissen?“ „Na ja, als Date...! Wegen ihm bin ich nämlich überhaupt erst in unsere Pizzeria reingegangen, weil ich wissen wollte, ob er Shane schon im Pub geholfen hat. Das hatte er mir zumindest erzählt. Tja, und nach ein paar Minuten ist dann plötzlich Kate von der Toilette und an seinen Tisch gekommen!“ „Moment...das ist jetzt gerade alles ein klein bisschen viel auf einmal...!“ lachte Mark mehr ironisch gemeint und schüttelte mit geschlossenen Augen kurz seinen Kopf. „Bryan hat ein Date mit Kate!?“ Sue nickte. „Und ist das jetzt ein gutes Zeichen? Also was, worüber wir uns eigentlich freuen könnten oder hattest du eher das Gefühl, dass Kate immer noch sauer auf dich ist? Wie hat sie überhaupt reagiert als sie dich gesehen hat?“ fragte Mark, nachdem die beiden eine Zeit lang geschwiegen hatten. „Das war eigentlich mit das seltsamste an dieser ganzen Begegnung...“ deute Sue kurz an. „Sie hat gelächelt und mich umarmt – etwas, womit ich echt nie gerechnet hätte! Und ihr Teint...sie sah aus, als wäre sie im Urlaub gewesen...oder zumindest auf der Sonnenbank! Oh, und leichte Strähnchen hatte sie auch. Echt, sie sah gut aus und...na ja...irgendwie aufgeblüht. Ich weiß auch nicht...“ Nachdenklich lehnte sie sich an seine Schulter an. Eigentlich hätte es sie ja freuen können, dass es Kate offensichtlich wieder richtig gut ging, doch irgendwie war da noch so ein seltsamer Beigeschmack. Sue konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie ohne die kleinste Aussprache oder Entschuldigung ihr alles verziehen hätte. Dafür kannte sie ihre Freundin doch viel zu gut! Oder hatte Kate sich nicht nur äußerlich so stark verändert...? Hatte Kate in der Zwischenzeit eingesehen, dass Mark und sie nichts für ihre Gefühle konnten? In Gedanken versunken seufzte Sue leise. „Hey, worüber grübelst du nach, Süße?“ streichelte Mark ihr da übers Haar und hatte dabei selbst kurz vorher über diese Begegnung mit Kate nachgedacht, die ihm auch ein wenig komisch vorkam... Ihn hatte Kate angeschrieen, mit Hass erfüllten Augen angesehen und ihm sogar etwas nachschmeißen wollen, als er mit ihr reden wollte. Und jetzt? Wie würde sie wohl jetzt auf ihn reagieren? Hatte Kate ihnen tatsächlich so etwas wie verziehen? „Ach nichts, ich habe mich bloß gefragt, warum Bryan mir nicht sagen wollte, dass er sich mit ihr trifft.“ behauptete Sue auf einmal. Sie ging davon aus, wenn er nichts Bedenkliches an Kates Begrüßung fand, dann brauchte sie sich auch keinen Kopf darum zu machen.




Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

uih...mach bloß weiter...

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Ich weiß, es hat wieder ewig gedauert...! Sorry.

„Weshalb bist du denn eigentlich hier? Ich dachte, du wolltest heute mit Rowen Playstation spielen?!“ fiel Sue auf, worauf Mark anfing sich mit einem leichten Schmunzeln an Hinterkopf zu kratzen. „Na jaaa, ehrlich gesagt...das, mit dem Playstation spielen, war nur eine kleine Ausrede. Eigentlich musste ich zu ihm...“ grinste er ein wenig verlegen und griff etwas kompliziert in seine Jackentasche. „...um das hier...abzuholen.“ und zog eine flache Schachtel hervor. „Ein Geschenk? Für mich? Aber ich habe doch gar nicht Geburtstag oder so was.“ lächelte Sue und ein weiterer Blick auf das Päckchen genügte und sie erkannte schnell, dass es von der Form her eine CD sein müsste. „Ich weiß. Eigentlich hat es ja auch keinen bestimmten Grund. Ich wollte dir nur eine kleine Freude machen, nachdem du vor 4 Tagen gesagt hast, dass deine Lieblings-CD irgendwie kaputt gegangen ist.“ klärte er schnell das kleine Geheimnis auf und wartete ungeduldig lächelnd darauf, dass Sue endlich das Papier abmachte. Sue war baff. „Du... du hast mir doch nicht...“ wurden ihre Augen groß und strahlend und mit ein paar flinken Handgriffen hatte sie die Tesastreifen und das Geschenkpapier aufgerissen. „Tatsächlich, ABBA-Gold...!“ sagte sie ganz leise und ließ ihren Blick über das ihr nur zu bekannte Cover gleiten. Anschließend gingen ihre Augen wieder zu Marks Gesicht hoch. „Danke.“ konnte sie nur flüstern. Auf Mark wirkte es, als wäre sie richtig gerührt wegen dem Geschenk. Zum Teil war Sue es auch wirklich... Aber der andere, viel größere Teil, weshalb sie kaum ein Wort herausbrachte, war, dass Sue daran denken musste, wie es überhaupt dazu gekommen war, dass sie ihre alte CD nicht mehr abspielen konnte – Kate hatte sie durchs Zimmer geworfen, weil sie, Sue, ihr ihren Freund weggenommen hatte! Damals musste Kate einen riesen Hass auf sie gehabt haben. Einen Hass, der sie dazu gebracht hatte, all das kaputtzumachen, woran Sue etwas lag. ...Und eben in der Pizzeria? Da hatte sie sie umarmt. Konnte das wahr sein? Hatte Kate ihr tatsächlich verziehen? Nach den  Hassgefühlen? Sue zwang sich dazu, jetzt nicht darüber zu grübeln! Mark war bei IHR und nur das zählte JETZT. Und um sich dies noch klarer zu machen, umarmte Sue Mark und drückte ihn noch einmal fest an sich. „Danke.“ flüsterte sie wieder, doch dass dieses Danke dafür war, dass er zu ihr stand und bei ihr war, dass sagte sie ihm nicht. Sie wollte nicht wieder das Vergangene aufwühlen... „Hey, was würdest du davon halten, wenn wir’s uns vor dem Fernseher gemütlich machen?“ drückte Mark sie ein wenig von ihr weg, damit er ihr Gesicht sehen konnte. „Du hattest doch nicht vor heute Abend noch weiter zu lernen, oder!?“ prüfte er Sue mit einer hochgezogenen Augenbraue und grinste anschließend: „Wir gucken von mir aus auch einen Film deiner Wahl...“, als Sue weder einen zustimmenden, noch einen ablehnenden Gesichtsausdruck gemacht hatte. Jetzt musste sie aber wieder lächeln. „Nein, wir können auch den Film gucken, den du aussuchst.“ „Okay, okay... ich hab’s! Wir machen eine kleine Film-Scharade und den Film, den du nicht erkennst, den sehen wir. Einverstanden?“ Sue konnte die Vorfreude in Marks Augen auf dieses Spielchen schon glitzern sehen, trotzdem musste sie lachend fragen: „Scharade?“. „Nee, Pantomime kann ich eigentlich nicht so besonders, hast Recht. Besser ich zitiere ein paar einschlägige Sätze...! ...Los, setz dich, mir ist gerade einer eingefallen!“ winkte Mark sie nach einer kurzen Überlegung zur Couch und stellte sich ihr gegenüber vor den Fernseher. „Okay, bist du bereit?“ Sue nickte amüsiert. So euphorisch kannte sie Mark noch gar nicht. Er lächelte übers komplette Gesicht und hatte seine Hände zur Unterstützung der Spannung von seinem Körper nach vorne abgespreizt. Fast wirkte er wie ein Magier, der gleich aus dem Nichts irgendetwas hervorzaubern wollte. „Gut. Aufgepasst... Ich bin doch auch nur ein Mädchen, dass vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben... Und, weißt du’s?“ zuckten Mark Augenbrauen im Sekundentakt und grinste mit zusammengepressten Lippen. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Hallo, Notting Hill ist mein absoluter Lieblingsfilm!!! Also, wenn alle deine Zitate so einfach sind...“ lehnte Sue sich entspannt mit verschränkten Armen nach hinten ins Polster uns schmunzelte breit. „...dann kann dieses Spielchen ja noch einige Stunden dauern!“. „Hhm... Aber mir fallen im Moment echt nur Filme ein, die wir beide schon zusammen gesehen haben! Oh, warte... Ich habe eine Wassermelone getragen...“ glaubte Mark einen Film zitiert zu haben, den Sue nicht erkennen würde. „Jedes andere Zitat wäre vielleicht schwierig gewesen, aber das...Dirty Dancing!“ kam es ihr lächelnd von den Lippen und sie schüttelte kurz ihren Kopf. Mark schnaufte. „Zum Teufel, wir sind schließlich auch seine Kinder!“ „Mrs. Doubtfire.“ „Wir haben ihm ein Angebot gemacht, das er nicht abschlagen konnte.“ „Der Pate.“ „Hört nur, ich glaube, ich rieche was!“ „Dan Aykroyd in Ghostbusters.“ „Dumm ist der, der Dummes tut.“ „Forrest Gump.“ „Aber was, wenn es kein Morgen gibt? Heute gab es nämlich auch keins.“ „Und täglich grüßt das Murmeltier... übrigens auch einer meiner Lieblingsfilme!“ grinste Sue siegessicher und Mark fing an lachend zu schnaufen: „Oh Mann, wir sind wohl beide ziemliche Filmfreaks, hm!?“ und ging sich durch die Haare. „Ich bin der König der Welt!!! “ riss er auf einmal seine Arme auseinander und wusste dabei selbst, dass er damit schon zu viel verraten hatte. „Leonardo DiCaprio als Jack in Titanic!“ „Ja stimmt, das war aber auch einfach, ich geb’s zu!“ lenkte Mark zustimmend ein und überlegte, ob er noch ein anderes Zitat wusste. „Na gut, dann eben: Ich habe seine rohe Leber mit einem Glas Chianti runtergespült.“ „Ähm, Ich habe seine rohe Leber mit einem Glas Chianti runtergespült?“ wiederholte Sue nachdenklich. „Japp! Du musst dir die Stimme vielleicht bloß noch ein wenig düster vorstellen... Wenn ich noch eine typische Bewebung dazu aus dem Film machen müsste, dann errätst du es mit Sicherheit...also lass ich’s lieber!“ lachte Mark und freute sich, weil Sue noch immer grübeln auf der Couch saß und hin und her zu überlegen schien. „Chianti? ...Chianti? Das kommt mir sooo bekannt vor... Eine Bewegung, sagst du? Nicht zufällig mit dem Mund, oder!?“. Mark verdrehte resignierend die Augen: „Doooch.“ Er konnte nicht fassen, dass er sie selbst drauf gebracht hatte. „Ha, dann muss es „Das Schweigen der Lämmer“ sein! Und, hast du noch eins?“ „Ja, musste nur kurz überlegen, wie die Reihenfolge noch mal genau war. Guten Morgen! Oh, und falls wir uns nicht mehr sehen sollten, guten Tag, guten Abend und gute Nacht.“ „Oh, „Die Truman-Show“ mit Mr. Grimasse persönlich: Jim Carrey! Also so langsam wird’s langweilig“ ärgerte Sue Mark mit einem frechen Grinsen. Und der grinste nach einer neuen Idee breit zurück: „Mag ja sein, aber das folgende Zitat kennst du bestimmt nicht... Sie wollen die Wahrheit wissen? Sie können die Wahrheit doch gar nicht ertragen.“ „Naaa? Hast nicht die geringste Ahnung, was!?“ stand Mark die Schadenfreude förmlich ins Gesicht geschrieben, als Sue sekundenlang da saß und ihre Hand grübelnd an ihr Kinn hielt. „Harte Nuss, stimmt...!“ sagte sie einsichtig und machte dazu passend ein enttäuschtes Gesicht, bevor ihre Mundwinkel wie in Zeitlupe nach oben gingen und sie schmunzelte: „Aber leider nicht hart genug, mein Lieber... Der Film ist mit Tom Cruise und... diesem einen älteren Schauspieler... Nicht der aus „Das Schweigen der Lämmer“ aber der sieht dem so ein bisschen ähnlich! Mensch, wie heißt denn der jetzt noch?“ fing Sue an mit den Fingern zu schnipsen. Als ob ihr das hätte helfen könnte... „Tja, das ist dann wohl DOCH eine harte Nuss, was!?“ konnte sich Mark das leichte Auflachen nicht verkneifen und amüsierte sich unheimlich darüber, dass Susans Arm jetzt zu dem Schnipsen auch noch eine kreisende Bewegung machte und sie immer noch krampfhaft nachdachte. „Und wie lautet der Titel? Ich meine, wenn dir schon dieser “ältere“ Schauspieler nicht einfällt...“ „Okay, okay, okay... ich gebe auf. Ich weiß weder den Namen des anderen Darstellers, noch den Filmtitel!“ gab Sue dann auch schon lachend nach. „Schieb das Video in den Rekorder.“ Marks Augen wurden groß und fragend. „Äh, welches Video?“ „Na, von dem Film. Mit Tom Cruise als Anwalt, oder was der da spielt?!“ „Aber den habe ich doch gar nicht bei.“ Ein leichtes Auflachen war mit Marks Antwort gekommen und auch Sue fing an zu lachen. „Super, und wofür haben wir das jetzt hier veranstaltet?“ Mark ließ sich neben Sue aufs Sofa plumpsen und zuckte schmunzelnd mir seinen Schultern. „Weiß ich auch schon nicht mehr. Aber, falls es dich noch interessieren sollte, der ältere Schauspieler, der dir nicht eingefallen ist, das war Jack Nicholson.“ „Oh, ja sicher...! Mensch, manchmal sehe ich echt den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ schlug Sue die Hand vor ihre Stirn. „Aber das ist wirklich so, immer verwechsle ich den mit dem anderen. Ich kann mir nie merken, ob z. B. der aus „Das Schweigen der Lämmer“ Anthony Hopkins ist oder doch Jack Nicholson, oder bei anderen Filmen genau andersrum!“ „Dann merk dir doch einfach; der, aus dem Schweigen der Lämmer-Film, ist der, mit dem längeren Vornamen.“ meinte Mark einfach und legte seinen Arm um sie. „Logo...“ sah Sue ein, während ihr Blick grübelnd ins nichts ging. „Dr. Hannibal Lektor ist der, mit dem längeren Vornamen...also Anthony Hopkins. Wieso ist mir das nicht eingefallen?“ musste sie dann leicht auflachen. „Aber genug davon... Welchen Film wollen wir denn jetzt gucken?“ gab sie Mark einen kleinen Klaps auf den Oberschenkel und sah in seine blauen Augen. Der zuckte wieder mit den Schultern. „Ist mir egal. Was du da hast.“ „Na, du bist ja leicht zufrieden zu stellen!“ lachte Sue und nachdem ein kurzes Schweigen zwischen ihnen entstanden war, meinte sie: „Und wenn wir einfach mal gucken, was ihm Fernsehen läuft?!“. Mark hatte nichts dagegen. Nach Sue etwas herum gezappt hatte, blieb sie einen Moment lang länger bei einem Programm hängen, als bei den anderen. Auf der Matscheibe waren von weitem ein paar uniformierte Männer zu sehen, die an einem weißen Tisch unter einem weißen riesigen Sonnenschirm in einem Garten saßen und im Hintergrund Wasser zu sehen war. Dann wechselte das Bild und die Männer an den Tischen waren von vorne und im Vollbild zu sehen, einer von ihnen war der Schauspieler Tom Cruise. „Eine Frage der Ehre!“ kam es von Sue und Mark wie aus einem Mund und kurz darauf musste Sue stutzen. „Wie? Kanntest du den Filmtitel etwa auch nicht?!“ „Na ja...“ grinste Mark und kratzte sich verlegen den Hinterkopf. „Hundertprozent sicher war ich mir nachher auch nicht mehr.“ „Ttz...“ stupste Sue ihn mit ihrem Ellenbogen an und lachte: „Du Möchtegern-Filmkenner!“. „Hey, DIR ist der Titel doch schließlich auch nicht eingefallen...!“ protestierte Mark und musste ebenfalls lachen, bis er anfing Sue zu kitzeln... „Hey, das ...ist... unfair!“ beschwerte sie sich unter lautem Gelächter und wollte sich mit Armen und Händen wehren, doch Marks kitzelnde Finger wechselten schneller zwischen ihrem Bauch und ihren Hüften hin und her als sie nach ihnen greifen oder schnappen konnte. Durch krümmen und winden versuchte Sue ihn dann daran zu hindern und erreichte dadurch nur, dass sie gegen das Sitzpolster angelehnt immer mehr nach hinten rutschte und Mark, der sie weiterhin mit jede Menge Spaß durchkitzelte, mit ihr nach hinten fiel. „Aus,...du hast gewonnen. Du bist DER Filmkenner überhaupt! Es gibt keinen Besseren! Zufrieden...?“ konnte Sue vor lachen nicht mehr als Mark nun auf ihr lag und sie immer noch kitzelte. „Und wer spielte Dr. Hannibal Lektor?“ sah er sie mit weiten erwartenden Augen an. „Anthony...Anthony Hopkins!“ kam es ihr atemlos über die Lippen. Mark grinste: „Ganz sicher?“. „Ja,...ganz sicher! ...Bitte hör auf, mein Zwerchfell tut schon vor lauter lachen weh.“ Und nach einem letzten Knuffen in die Seite hörte Mark auf sie zu kitzeln und lehnte sich lachend auf die Seite, damit Sue etwas rutschen konnte. „Na siehst du, jetzt  hast du ihn dir gemerkt.“ schmunzelte er und lehnte den Kopf seitlich auf seine abgestützte Hand. Sue sagte nichts mehr sondern grinste einfach. Ihr Blick war an Marks Augen haften geblieben und das lächelnde Glitzern darin zog sie wie magisch an.




Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Auch Mark konnte im ersten Moment nichts anderes tun als sie anzusehen. Dann fing er aber an zu schmunzeln und meinte leise: „Schau mir in die Augen, Kleines... das wäre auch noch ein gutes Filmzitat gewesen.“. „Ist „Halt den Mund und küss mich“ eigentlich auch eins?“ kam es ebenso leise schmunzelnd von Sue zurück. „Dazu fällt mir zwar jetzt spontan kein Film ein...aber...es gefällt mir!“ Und nachdem Mark ihr grinsend eine Haarsträhne aus der Stirn und hinters Ohr gestrichen hatte, versanken die beiden in einem zärtlichen Kuss.

„Möchtest du was trinken? Oder vielleicht Popcorn? Ich glaube, ich habe noch eine kleine Tüte da, die könnte ich schnell in die Mikrowelle tun.“ fragte Sue, als sie nach dem Kuss näher zu Mark gerutscht war, er die Arme um sie gelegt hatte und beide minutenlang ohne etwas zu sagen dalagen und kuschelten. „Nein danke, bin wunschlos glücklich.“ lächelte Mark und hauchte ihr noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Wie wird es eigentlich werden, wenn du es in die Band schaffst?“ schlug Sue auf einmal nachdenklichere Töne an und ihre Finger spielten mit einer Falte von Marks T-Shirt. Vielleicht lag es daran, dass beide so unbeschwert aneinandergekuschelt lagen und dies eher selten der Fall bisher gewesen war. Vielleicht kamen Sue aber auch die Gedanken an die Zukunft, weil sie irgendwo drinnen in ihrem Unterbewusstsein die Angst kriegte, Mark wegen etwas zu verlieren. Jedenfalls bedrückte sie plötzlich etwas und sie war sich auch nicht sicher, ob es nicht doch irgendwie mit Kates Auftauchen zusammenhing. „Na, ich hoffe richtig gut! Aber mit den Jungs zusammen wird das schon werden. Und spaßig wird es bestimmt auch... Oh Mann, und wenn wir dann irgendwann mal auf Tour gehen sollten...Boah, Bryan wird mir 100%ig morgens furchtbar auf die Nerven gehen!“ musste Mark vor sich hinträumend lachen und hatte Sues besorgtes Gesicht zuvor gar nicht gesehen. Er war davon ausgegangen, dass sie seine Zukunftsvorstellungen innerhalb der Band meinte. Doch von ihrer Angst, dass sie dann weniger Zeit füreinander hätten und sich durch ihr Studium zusätzlich noch weniger sehen würden, bemerkte Mark auch jetzt, wo er sie lächelnd ansah, nichts, denn Sue lächelte wieder. Ihre vielleicht unbegründeten Ängste wollte sie vorerst doch für sich behalten. „Mit der Zukunft kann man sich auch noch auseinandersetzen, wenn sie direkt vor der Tür steht...“ dachte sie entschieden und beschloss diesen Abend mit Mark im absolut Guten ausgehen zu lassen und schmiegte sich noch etwas näher an ihn. Jetzt war er ja schließlich bei ihr und was noch kommen würde, das war im Moment meilenweit von ihnen entfernt...

In den frühern Morgenstunden, die Sonne ging gerade auf und tauchte alles in ein warmes Gelb-Orange, wachte Mark blinzelnd auf. Durch die Fenster des Wohnzimmers kam das Licht strahlenweise herein und Mark blickte bei einem kurzen Gähnen auf Sue, die immer noch selig schlief und ganz nah an ihn gekuschelt lag. Um sie nicht zu wecken gähnte er vorsichtiger zu Ende und versuchte sich dabei so wenig wie möglich zu bewegen. „Irgendwie ist sie noch schöner, wenn sie schläft...“ dachte Mark, während seine rechte freie Hand zu Susans Gesicht wanderte und sie, kaum dass sich seine Fingerkuppen und die Haut ihrer Wange berührten, streichelte. Noch als er dies tat, bemerkte er das doofe dumpfe Gefühl in seinem linken Arm, auf dem er wohl die ganze Nacht über geschlafen haben musste, denn so hatten beide auch gelegen als sie noch wach gewesen waren. Dass Sue jedoch auch nicht mehr fest schlief und seine zarten Berührungen auf der Schläfe und ihrer Wange mehr und mehr bewusst spürte, bekam Mark erst mit, als sie lächelnd ihren Kopf bewegte und kurz darauf die Augen öffnete. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen.“ entgegnete sie ihm und streckte sich ein kleines bisschen, eh sie mit fragender Mimik meinte: „Morgen?“. Mark musste schmunzeln. „Ja, die Sonne geht schon auf.“ „Oh. Aber wann sind wir denn eingeschlafen?“ „Keine Ahnung. Gut geschlafen hab ich aber auf alle Fälle. Du auch?“ Sue nickte auf Marks Frage bloß und sah ihn lächelnd an. Ihr gefiel die Tatsache sehr, dass sie neben ihm aufgewacht war. So etwas verschlafen wie er noch aussah, die leicht zerwuschelten Haare auf der Seite auf der er geschlafen hatte...das hatte was! „Und möchtest du, nachdem du gut geschlafen hast, auch ein gutes Frühstück? Ich prahle zwar sonst gar nicht damit, aber für mein, und ich möchte behaupten ausgezeichnetes Rührei, bin ich innerhalb meiner Familie geradezu bekannt!“ hielt Mark gespielt die Nase hoch und legte seine Hand auf die extra geschwellte Brust, bevor er über sich selbst grinsen musste. „Okay. Na dann, Herr Chefkoch... die Küche ist da drüben, Margarine und Eier im Kühlschrank und eine Pfanne findest du im Schrank neben dem Backofen...!“ meinte Sue nur mit einem breiten Grinsen, gab Mark einen Kuss auf seine Nase und gleich darauf machte sie ihm etwas mehr Platz damit er leichter aufstehen konnte.

„Mhm...wenn es so gut schmeckt wie es riecht...“ kam Sue gewaschen und umgezogen aus dem Badezimmer in die Küche zurück. „...dann gebe ich dir drei Sterne und einen Dauerauftrag um bei mir öfters oder zumindest am Wochenende Rühreier zu machen.“ und lehnte ihr Kinn mit einem Schmunzeln auf den Lippen auf ihre Hände, die sie auf Marks Schulter abgestützt hatte. „Du willst mich als dein “Rühreier-Macher“ einstellen und dann nur mit drei Sternen?“ tat der beleidigt, bekam aber gleich darauf einen entschuldigenden Kuss von Sue und scheuchte sie mit einem lachenden: „Los, setzt dich an den Tisch und probier sie lieber erstmal... Danach kannst du mir ja auch möglicherweise vier oder fünf Sterne verleihen?!“. Sue musste lachen, folgte aber Mark an den Esstisch und stach mit der schon bereitliegenden Gabel in ein paar große Eierflocken. Ihr Gesichtsausdruck anschließend sprach regelrechte Bände. „Jaa...dooch...“ nickte sie mit etwas vollem Mund. „Es hat was. Es hat viel – viel Salz!“ „Nein... Echt?“ konnte Mark es erst gar nicht so richtig glauben und probierte selbst. „Uuuh, ja,...absolut. Das ist versalzen!“ verzog er auflachend sein Gesicht, nahm den Teller wieder in die Hand und kippte das Rührei in den Mülleimer. „Das ist mir wirklich noch nie passiert.“ schüttelte Mark den Kopf, wobei er auch immer wieder lachen musste und stellte den Teller ins Spülbecken. „Ich habe ja gehört zu viel Salz im Essen bedeutet, dass der Koch verliebt ist...“ war Sue inzwischen auch wieder aufgestanden und kraulte einmal schmunzelnd durch die verwuschelte Seite von Marks Haaren. Mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen legte Mark dann auch die Arme um sie, meinte leise: „Tja, in Sprichwörtern liegt wohl doch immer etwas Wahres...!“ und küsste sie zärtlich.

Den ganzen Vormittag hatten beide zusammen verbracht und den verschlafenen Videoabend einfach zu einem Videomorgen gemacht. Doch dann dachte Mark, dass es auch mal wieder an der Zeit wäre sich wieder bei seinen Eltern blicken zu lassen und fuhr zurück nach Sligo. Da angekommen bog er gerade in die allerletzte Kurve seiner Straße ein, als ihm der Umzugswagen vor dem Haus gegenüber auffiel. Ein kurzer Blick während der Fahrt zur Seite und er glaubte zu halluzinieren... Von hinten hatte das Mädchen bei den Umzugskartons doch glatt wie Kate ausgesehen! Konnte das sein? Als Mark in der Einfahrt hinter dem Wagen seiner Eltern geparkt hatte, drehte er seinen Kopf wieder zum Haus quer gegenüber zurück. Tatsächlich. Das Mädchen, das dort einzuziehen schien, war Kate! Auch, wenn sie äußerlich so verändert aussah wie Sue ihm erzählt hatte, Mark erkannte sie gleich. Sollte er rübergehen und fragen, ob er ihr bei etwas helfen könnte? Mark war zu neugierig darauf wie Kate wohl auf ihn reagieren würde um jetzt einfach ins Haus zu gehen – also ging er rüber. Dass Kate ihn ebenfalls gesehen hatte und jetzt hinter dem Umzugswagen den Möbelpackern zwei große Geldscheine zusteckte, damit die früher Schluss machten und sofort wegfuhren, konnte er wegen des Lasters nicht sehen... „Äh... Hallo. Kann ich dir vielleicht helfen?“ „Mark.“ tat sie so überrascht als hätte sie ihn gerade erst bemerkt und begrüßte ihn, wie auch schon Sue in der Pizzeria, mit einer kurzen Umarmung und einem kleinen Kuss auf die Wange. Ebenso wie Sue war auch Mark durch ihre Reaktion völlig überrumpelt. Sogar so überrumpelt, dass er stocksteif dabei stehen geblieben war und einfach baff aus der Wäsche guckte. Nachdem sein Rücken bei ihrer letzten Begegnung fast Bekanntschaft mit einem ihrer Schuh gemacht hätte, hätte er niemals geglaubt, dass das erste Wiedersehen danach so friedlich, ja grade zu superfreundlich ablaufen würde...! War Kate wahrhaftig mit der Vergangenheit im Reinen? „Toll, dass du ausgerechnet jetzt kommst... dich schickt ja quasi förmlich der Himmel. Die Möbelpacker mussten noch woanders irgendwas Großes abholen und haben mich hier mit dem blöden Schränkchen stehengelassen. Ich meine, es ist zwar nicht schwer...aber es so ganz alleine in den ersten Stock zu bringen...“

Hhm... Hier ist ja gar nichts mehr los... 




Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

doch hier...bin wieder hier... und werd nachher auch gleichmal fleißg lesen..

uih uihuih...die böse kate...führt die etwa was ims childe???? 

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Hi Kathi!!! Na wie geht's?

Ha, und ob Kate was vor hat...!!! Diese Kathleen hier ist nicht mehr so nett...

„Toll, dass du ausgerechnet jetzt kommst... dich schickt ja quasi förmlich der Himmel. Die Möbelpacker mussten noch woanders irgendwas Großes abholen und haben mich hier mit dem blöden Schränkchen stehengelassen. Ich meine, es ist zwar nicht schwer...aber es so ganz alleine in den ersten Stock zu bringen...“ meinte Kate und lächelte mit einem flehenden Blick, während eine ihrer Hände langsam über das Holz des Schränkchen strich. „Nur noch das Schränkchen und dann bist du fertig?“ deutete Mark darauf. Kate nickte. „Und ist es leer?“. Kate nickte wieder zur Antwort. „Dann schaff ich’s auch alleine...“ packte sich Mark mit beiden Armen das Schränkchen mit samt den zwei Schubladen vor die Brust und folgte Kate nach drinnen, die schon bis zur Haustür vorgegangen war und ihm auch die Etagentür aufhielt. „Und wohin soll es?“ „Ins Schlafzimmer. Aber der Durchgang steht da schon voller Kisten die ins Bad sollen, also stell es bitte einfach da vorne ab.“ zeigte Kate in die noch freie Ecke neben der bereits aufgestellten Kommode. Verwundert blickte Mark sich um, nachdem er das Schränkchen abgesetzt hatte. Ihm fiel auf, dass außer der Kommode sonst kein einziges weiteres größeres Möbelstück in der Wohnung war. Kein Wohnzimmerschrank, keine Küche...noch nicht mal einen Tisch sah er irgendwo. Eben bloß die hässlich dunkelbraune Kommode, das Schränkchen mit den zwei Schubladen und ein Sofa älteren Datums. Weder das eine noch das andere passte zu Kate. Sie war immer jemand gewesen, der es gerne urgemütlich hatte und besonders bei Möbelstücken wie Sofas Wert darauf legte, dass sie gemütlich waren und viele Kissen hatten. Insgesamt machte die kleine Wohnung einen Eindruck auf Mark, als wenn Kate nicht vorhatte besonders lang zu bleiben. Wollte sie vielleicht doch wieder bei Sue einziehen? Er drehte sich zu Kate um und hatte die Frage nach ihren Möbeln schon förmlich auf den Lippen, als die mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu kam und ihn wieder umarmte. „Danke Mark, das war echt süß von dir!“ drückte sie ihn an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Kurz danach löste sie sich auch wieder etwas von ihm und Mark war bereits heilfroh darüber, da drückte sie ihn noch einmal. Mark war diese direkte Nähe mehr als bloß unangenehm aber wegstoßen wollte er sie auch nicht. In der Hoffnung sie würde ihn wieder loslassen, wenn er sie auch einmal drückte, machte Mark es kurz und ließ sie gleich darauf wieder los. Das musste es gewesen sein, denn danach löste auch Kate die Umarmung. Bloß das, was sie anschließend wollte, das vermutete Mark nicht. Für ihn schien alles freundschaftlich gemeint. Doch als Kate mit ihrem Gesicht näher auf seins zukam und begann ihre Lippen zu spitzen, da verstand Mark schnell, dass nun nichts mehr “nur Freundschaftliches“ kommen würde, wich etwas erschrocken zurück und sagte ruhig aber bestimmend: „Kate, sorry aber...“. „...aber du und Susan?!“ fragte Kate tonlos. Mark nickte. „Schön. Ich wollte dich damit ja auch bloß testen!“ grinste sie dann. „Nicht, dass du ihr auch noch untreu wirst...!“ und warnte ihn mit einem gespielt ernst erhobenen Zeigefinger. Mark war total überrascht, dass sie alles plötzlich so dermaßen locker zu sehen schien und sogar noch Scherze darüber machte. Anmerken ließ er es sich jedoch nicht und lachte ein bisschen gezwungen mit ihr mit. „Tja, gut...“ suchte Mark nach Worten um wieder zu gehen. „Draußen steht nichts mehr, dann werde ich mal wieder...“ und ging leicht verlegen zur Tür zurück. „Wir sehen uns ja dann noch...Frau Nachbarin.“ machte er noch auf unverkrampft, lächelte und schloss anschließend die Tür hinter sich. Mit langsamen Bewegungen und hinter dem Rücken verschränkten Armen ging Kate seine letzten Schritte in ihrer Wohnung nach. Ihr Lächeln war erst nur breit und verträumt, dann legte sie ihre Hand genau auf die Stelle der Türklinke, wo vorher Marks Hand gewesen war und das Lächeln wurde zu einer regelrecht grinsenden Fratze. „Tja, mein Schatz,... dann wirst du eben doch dafür bezahlen müssen...“. Und schon bohrten sich Kates harte lackierte Fingernägel mit einem kräftigen Schwung in den Lack der Etagentüre und zogen lange Kratzer in die oberste Schicht.

„Denkst du wirklich, dass mich weder Louis noch Simon direkt wiedererkennen werden?“ fragte Shane mit wackelnden Knien Sue, die ihm in der Halle vor dem Castingraum noch die Haare hoch gelte. „Boah, sitz ruhig...damit machst du mich auch nur noch nervöser...!“ musste Sue lachen und war auch ein bisschen genervt, weil er immer wieder seinen Kopf zu den anderen Jungs oder zur Tür drehte. „Du hast eine neue Frisur, hast neue Klamotten, du siehst fast aus, wie das absolute Gegenteil von deinem alten Ich...und wenn du gleich da drinnen mit deiner Stimmen zeigst, was du tatsächlich draufhast, dann können die dich gar nicht wiedererkennen!!“ kam Nicky überzeugt zu den beiden rüber und reichte Sue voraussichtlich ein Papiertaschentuch, damit sie sich das Haargel von den Fingerspitzen abwaschen konnte. „Ganz genau! ...Außerdem weiß Louis Walsh eh schon Bescheid.“ „Wie??“ fragten Shane, Sue und Nicky gleichzeitig baff mit großen Augen, nachdem Kian das so selbstverständlich angemerkt hatte, und auch Mark und Bryan wurden hellhörig. „Ja sicher. Wie hätte es denn sonst bitteschön unauffällig klappen sollen, dass 11, statt nur vorher 10, Jungs beim Recall vorsingen dürfen?!“ „Ihr könnt jetzt reinkommen.“ ging plötzlich die Tür des Castingraums auf und Louis Walsh persönlich bat die Jungs herein. „So, und wen musst du jetzt bloß noch überwinden?“ „Simon Cowell?“ meinte Shane unsicher und Sue verdrehte lächelnd die Augen. „Den musst du von dir überzeugen! ...Überwinden musst du deinen inneren Schweinehund, der so viel Schiss hat!“ klopfte sie ihm ein letztes Mal unterstützend auf die Schultern. „Okay, ihr müsst... Los, rein da!“ lachte Sue, nachdem sie alle Fünf gedrückt, Bryan zusätzlich einen Kuss auf die Wange und Mark geküsst hatte. „Bitte verteilt euch in der ersten Sitzreihe, ihr werdet dann mit den vorher an euch verteilten Nummern einzeln aufgerufen.“ schüttelte Louis jedem der an ihm vorbeigehenden Jungs zur Begrüßung die Hand und als Shane als Letzter reinging, da zwinkerte er ihm unauffällig zu. Überrascht ging der Blick von Shane zurück zu Sue. Der wusste ja wirklich Bescheid...!

Zur Ablenkung während der voraussichtlich langen Wartezeit hatte sich Susan eines ihrer Mathebücher mitgebracht und versuchte darin aufmerksam zu lesen. Bei den ersten beiden nicht all zu langen Sätzen verstand sie auch noch worum es ging und machte es sich so gut es ihr möglich war auf dem Hartschalenstuhl bequem, auf dem kurz zuvor noch Shane gesessen hatte. Doch bei jedem kleinsten Geräusch, von denen sie sich auch das ein oder andere einbildete, zuckte sie hoch und hatte danach bereits vergessen bei welchem Satz sie denn noch mal gewesen war. Zum bestimmt siebzehnten Mal fing sie inzwischen von vorne an zu lesen und war mit ihren Gedanken doch eigentlich nur bei den Jungs... Immer wieder zwischen Buch und Tür wechselte ihr nervöser Blick und nach einer Zeit blieben ihre Pupillen bloß noch über dem Buchrand auf die Tür zum Casting gerichtet. „Mist dass die Wände und Türen so dick sind...ich höre gar nichts!“ klappte sie schließlich wütend das Buch zu, legte es zur Seite und richtete den Oberkörper auf. Ob sie versuchen sollte trotzdem an der Wand zu lauschen? Mit einer kurzentschlossenen Bewegung stand sie vom Stuhl auf, guckte nach links und rechts, ob sie auch sonst keiner sah und huschte schnell rüber neben die Tür und hielt angestrengt ihr Ohr dran. „Super, nur ganz dumpf... wie soll mann denn so was mitkriegen können!?“ stampfte sie enttäuscht mit dem Fuß auf und lehnte sich anschließend rücklings mit verschränkten Armen dagegen. Dieses ungewisse Warten machte Sue echt hibbelig. Wenn sie zu Hause geblieben wäre, hätte sie sich wenigstens noch mit fernsehen ablenken können aber heute, ohne eine Lesung zu haben, da hatte sie Mark und Bryan versprechen müssen mitzukommen und ihnen vor Ort die Daumen zu drücken. Das tat sie. Sie drückte allen Fünf die Daumen...doch dieses Warten macht sie halb wahnsinnig! Da - ein Knarren und Klacken... Ein Blick zur Seite und Sue sah, wie die Türklinke nach unten Bewegt wurde. Vier fremde Jungs kamen heraus, dann schloss der Letzte wieder die Tür und folgte den anderen mit langer Mine zum Ausgang. „11 rein, 4 raus, noch 7 drinnen, die Band sollte aus 4 oder 5 Bandmitgliedern bestehen – die Chance, dass es wahrhaftig Bryan, Mark, Kian, Nicky und auch Shane werden könnten, stehen mehr gut als schlecht...“ grübelte Sue vor sich hin und wurde dadurch unbemerkt nur noch nervöser, sodass sie anfing mit ihren Fingern zu knacken. Noch über eine dreiviertel Stunde zogen sich die Entscheidungen im Castingraum und Susan war kurz davor sich leise rein zu schleichen, als die Tür wieder aufging und Susan erneut ein fremder Junge entgegenkam. Die Tür wäre beinahe schon wieder ins Schloss gefallen, da ging noch ein ihr unbekanntes Gesicht durch und sah sichtlich deprimiert aus. Auch wenn Sue Mitleid mit den überaus enttäuschten Jungs hatte, sie begriff, dass nur noch Fünf drin waren. Fünf Jungs, die sie allesamt kannte. Fünf Jungs, denen sie alle die Daumen drückte. Fünf Jungs, deren großer Traum da drinnen gerade jeden Augenblick in Erfüllung gehen konnte. Fünf Jungs, von denen einer ihr Freund und einer ihr Bruder war. Fünf Jungs, von denen einer eventuell noch nicht in die Band aufgenommen werden konnte... Ein ungutes, irgendwie brennendes Gefühl machte sich in Sues Magengrube breit. So kurz vor dem Ziel und gemeinsamen Traum der Jungs durfte es doch nicht wahr sein, dass einer von ihnen es doch nicht schaffte! Wie bei einem Gebet faltete sie die Hände zusammen und pustete ihre Anspannung hindurch. Ein Seitenblick auf die Uhr verriet ihr, dass weitere zehn Minuten vergangen. „Jetzt müssen die doch endlich mal da rauskommen...!“ fluchte sie noch leise, da ging die Tür wirklich auf. „Und?“ platzte es aus ihr raus, als die sie alle der Reihe nach herauskamen und nichts sagten. Nicky machte als Erster einen Schritt auf sie zu. „Ich bin dabei.“ meinte er trocken und grinste frech, weil Sues Augen vor Freude so große geworden waren. „Hey super!“ fiel sie ihm um den Hals. „Ich bin auch dabei.“ riss Kian kurz danach die Arme auseinander und schnappte sie. „Und ihr 3 Fuzzis sagt mir jetzt sofort gleichzeitig, ob ihr dabei seid...noch mal so lange warten übersteh ich nicht!“ musste sie wegen Kian immer noch leicht lachen, war wegen der Gesichter von Mark, Bryan und Shane aber lieber schon mal auf das Schlimmste gefasst. „Du wirst es sowieso nicht überstehen...“ tat Bryan ernst. „...denn dein großer Bruder wird lange vor dir eine CD aufnehmen!“ und hob Sue dann mit einem lauten, gespielt fiesem Lachen hoch und wirbelte noch zusätzlich mit ihr rum als Sue vor lauter Freude aufschrie. „Tja, Louis konnte ich von mir überzeugen.“ sagte Shane mit dem Blick auf den Boden. „O nee, sag nicht...“ richtete Sue sich bereits darauf ein, dass sie Shane tatsächlich trösten musste und ging auf ihn zu. „Dass ich Simon Cowell an die Wand gesungen? Doch! Ich bin dabei!“ grinste er sie an und Sue drohte ihm schon gespielt eine Ohrfeige an, ehe sie ihn dann doch froh in die Arme nahm. Noch während der Umarmung wanderten Sues Augen zu Mark, der immer noch an der Wand stand und dessen Gesicht mehr enttäuscht als neutral aussah. Mit schüttelndem Kopf löste sich Sue von Shane und machte ein paar Schritte auf Mark zu bis sie ganz nah vor ihm stand. Dass er sie trotzdem nicht ansah ließ sie einiges vermuten. „Bitte bitte, mach den Mund auf und sag was... Ich glaub nicht, dass sie ausgerechnet dich nicht genommen haben.“ sagte Sue ganz leise und lehnte ihre Stirn an seine. „Dir kann ich eben einfach nichts vormachen...“ flüsterte Mark zurück, hob den Kopf und sah ihr breit lächelnd tief in die Augen. „Du bist dabei?“ grinste Sue nun auch. „Ich bin dabei.“ „Du...bist in der Band?“ „Ich...bin in der Band?“ bestätigte Mark ihr noch einmal und nach einem innigen Kuss schlangen beide freudestrahlend ihre Arme umeinander. „So, und jetzt wird gefeiert bis...bis es im Pub von Shanes Eltern kein Bier mehr gibt!“ streckte Bryan grölend seine Fäuste in die Luft und Nicky und Kian jubelten gleich mit. „Oh McFadden, da hast du dir aber was vorgenommen... Du weißt schon, dass wir hinten raus auch noch Fässer lagern?!“ musste Shane anfangen zu lachen. „Filan, mein Mausezähnchen,...das is scheißegal. Heut trink ich dir einfach alles weg...auch alles Nicht-Alkoholische!!“ zwinkerte der ihm scherzend zu und feiernd gingen die Sechs nach draußen zu den geparkten Wagen.

Freitag, der 20. Mai

Drei Wochen waren seit der Endrunde des Castings vergangen und die Jungs hatten ihre erste Single aufgenommen, sowie ihr erstes Video dazu gedreht. Noch zwei Wochen trennten sie vom Veröffentlichungsdatum der CD und alle waren aufgeregt, weil heute zum allerersten Mal die Single im Radio gespielt werden sollte. Jeder der Fünf hörte heute Radio, egal wo er war. Auch ihren Freunden und Familien hatten sie Bescheid gesagt, dass heut der große Tag sein würde, an dem sie den Song mit Melodie und allem drum und dran hören könnten. Doch heute war nicht nur der Tag an dem zum ersten Mal die Single der Jungs gespielt wurde. An diesem Morgen konnte Sue sich endlich ihre Ergebnisse der großen Mathe-Prüfung an der Uni in Dublin abholen. Um 8 Uhr war sie von Zuhause in Longford mit dem Auto losgefahren, obwohl sie um diese Zeit eigentlich schon in Dublin sein wollte. Weil sie beim Aufstehen aber noch so schlapp und müde gewesen war, hatte sie sich für eine Dusche ohne Hast und ein gemütliches Frühstück ganz ohne Eile entschieden.

Auf der Landstraße stach Sue das Ortsschild „Sligo“ ins Auge und anstatt nach Plan in Richtung Dublin weiter geradeaus zu fahren, bog sie kurzer Hand entschlossen in den kleinen Ort ein. „Na, der wird Augen machen...!“ dachte sie voller Vorfreude auf Marks Gesicht, schloss den Wagen nicht ab, sondern lehnte die Tür einfach nur an und ging zur Haustür der Feehilys. Dass Mark an diesem Morgen ausnahmsweise noch mal Zuhause war, wusste sie. Schon kurz nach dem Klingeln riss Mark grinsend die Haustür auf. „Habe ich also doch ganz richtig gehört...komm her!“ nahm er sie stürmisch in seine Arme und beide küssten sich. „Wooow, wenn unsere Begrüßungen nach einer Woche Trennung wegen der Studioaufnahmen immer SO ablaufen werden, dann freue ich mich jetzt schon darauf, wenn du von einer langen Tour wiederkommst!“ lachte Sue und war einfach froh in wiederzuhaben. „Ja, ich auch...“ lachte Mark auch los und drückte sie noch einmal fest an sich. „Aber jetzt erzähl mal, was hast du in Mathe gekriegt!? Eine Zwei...oder doch eine glatte Eins. So wie du gebüffelt hast, ist es garantiert eine Eins, ne?“ „Dein Wort in den Gehörgang meines Professors! Ein Ergebnis habe ich aber noch nicht. Ich bin gerade auf dem Weg zur Uni und wollte mir bloß eben schnell einen “Glückskuss“ bei dir abholen!“ grinste sie ihn einerseits schmunzelnd an, fummelte aber auch andererseits nervös mit den Rändern von Marks T-Shirt-Ärmeln herum. „Hey ganz ruhig, meine Süße... Du bist wirklich das klügste Mädchen, das ich kenne. Wenn ich es mir recht überlege, dann bist du überhaupt die Klügste, denn keiner, den ich sonst noch kenne, geht zur Universität...!“ strich Mark ihr beruhigend übers Haar und munterte sie mit einem frechen Zwinkern auf. „Dass die Arbeit schlechter als eine Drei gewesen sein soll, glaub ich ja auch nicht...“ meinte Sue mit einem schiefen Grinsen darauf etwas leiser. „Na also...“ lächelte Mark zufrieden und meinte, nachdem er ihr eine vom Wind verwehte Haarsträhne wieder hinters Ohr gestreift hatte: „So, und nun, meine kleine süße Intelligenzbestie...“, lächelte er und drückte ihr den Glück bringenden Kuss auf. „...holt dir deine Eins!“. „Ist gut. Sehen wir uns denn am Nachmittag noch?“ fragte Sue ihn an ihrem Wagen angekommen mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Mark lehnte sich an den Eingang und musste schmunzeln. „Das habe ich dir doch schließlich versprochen... Und fahr bloß vorsichtig, hörst du!? Auch freitags gibt es Sonntagsfahrer!“ „Keine Bange, werd ich machen...“ öffnete Sue die Fahrertür ohne den Blick dabei von ihm abzuwenden. „Lieb dich!“. „Lieb dich auch!“ erwiderte Mark und nachdem Sue das Auto gestartet und Mark einen Handkuss zugeworfen hatte, fuhr sie wieder los.

„Na? Gerade noch so geschafft oder haste gar den Hauptgewinn abgeräumt?“ stellte sich Dan, ein großer Typ mit blau-grüner Punkerfrisur und Nasenring neben Sue, die grade dabei war mit dem Zeigefinger eine ausgehangene Liste voller Nachnamen abzufahren. „Was denn, vor 12 Uhr und du bist schon hier? Hat dein Wecker heute mal ausnahmsweise geklingelt oder renovieren deine Mitbewohner schon wieder ihr Zimmer direkt neben deinem?!“ „Weder noch. Ich habe die Nacht mit Jim und Toni durchgemacht, weil wir alle 3 unsere Ergebnisse nicht verpennen wollten.“ lachten beide auf und anschließend ging Sue die Liste wieder weiter nach unten durch. Kaum, dass sie ihren Nachnamen entdeckt hatte, ging ihr Finger auch schon rüber zur Note. „Das gibt’s doch nicht...“ war alles was sie mit offenem Mund sagen konnte. Dan kam näher an die Liste und guckte neugierig über ihren Zeigefinger auf das Papier. „Hey, der Hauptgewinn! Ja dann...Glückwunsch!“ lächelte er sie über ihre Schulter an und zog beeindruckt die Unterlippe vor. „Danke... Ha, ich kann es selbst nicht wirklich fassen!“ meinte sie bloß kopfschüttelnd, verabschiedete sich mit einem einfachen Tschüss von ihrem Mitstudenten und suchte in ihrem Rucksack noch dem Handy. Noch während sie wieder nach draußen zu ihrem Auto zurückgegangen war, drückte sie Marks Nummer und wartete nach dem Freizeichen darauf seine Stimme hören zu können. „Und Susu,...was ist es geworden?“ „Eins minus!“ rief sie gleich überglücklich und reckte ihren freien Arm nach oben. „Siehst du, ich habe es doch gewusst!!“ rief Mark nach einem lauten Jubeln zu ihr zurück und hatte ein stolzes Grinsen im Gesicht. „Süßer, hast du jetzt vielleicht schon Zeit? Ich will die Eins unbedingt feiern! Rufst du bitte die Jungs an und sagst Bryan bitte, dass er Holly Bescheid sagen soll? Er weiß dann schon wen ich meine. Heute will ich meine Bude so richtig auf den Kopf stellen...!“ meinte sie und hätte am liebsten in dem Moment schon die Sektkorken knallen lassen. „Ja gut, mach ich. Hast du denn auch Bier, Knabberzeug und so was alles zu Hause?“. Sue blieb stockend in ihrer Bewegung stehen. Beinahe hätte sie ihren Autolack dabei noch zerkratzt. „Mist,...nee!“ fluchte sie und bevor sie überlegen konnte, an welchem Supermarkt sie wohl noch während der Heimfahrt halten und einkaufen könnte, entgegnete Mark: „Dann besorge ich schnell die Sachen. Und eine große Flasche Sekt zum Anstoßen kauf ich auch dazu! Okay?“. „Mehr als das! Weißt du eigentlich, dass du das absolut Beste bist, was mir je in meinem Leben passiert ist?!“ konnte Sue den Kloß in ihrem Hals kaum unterdrücken und bekam vor Rührung leichte Tränchen in die Augen. Sie fühlte sich so sehr verbunden mit Mark, manchmal überraschte es sie bereits gar nicht mehr, dass sie in vielen Situation dasselbe dachten und hin und wieder geschah es eben doch – genau wie jetzt. „Dito.“ erwiderte Mark auf der anderen Seite der Leitung leise. Er hatte sich noch nie mit einem Mädchen so wohl und so verbunden gefühlt. Am liebsten wollte er seine Susu gleich wieder in die Arme nehmen, doch weil sie ja schließlich in dem Moment noch in Dublin war, musste er wohl oder übel noch mindestens zwei Stunden darauf warten. „Und beeil dich, ich freue mich schon riesig auf dich!“ war das Letzte was er zu ihr sagte, bevor sie mit einem hörbaren Kuss auflegte.

Bryan befand sich gerade in Kates neuer Wohnung und kratzte sich etwas verwundert und irritiert am Hinterkopf, während die schon seit einigen Minuten in ihrem Schlafzimmer verschwunden war. „Als sie mit Sue zusammengezogen ist hatte sie doch noch viel mehr Krempel...!“ dachte er und fand, dass die Wohnung, trotz aller eingeräumten Sachen, irgendwie unbewohnt aussah. Mit belanglos zuckenden Schultern setzte er sich aber auf das durchgesessene Sofa und hörte Kate kurze Zeit später wieder aus dem Schlafzimmer zurückkommen. „Bist du beim Auspacken eingeschlafen...oh sorry...“ wollte Bryan sie lachend fragen, doch das Klingeln seines Handys ging plötzlich los und er holte es aus seiner Hosentasche. „Hey Mark, wo brennt’s?“ entgegnete ihr ihm fröhlich, nachdem er seinen Namen auf dem Display gelesen hatte und als Mark ihm von Sues guter Prüfungsnote und der kleinen geplanten Party erzählt hatte, sagte Bryan ihm gleich triumphierend zu und legte kurze Zeit später auf. „Mein Schwesterchen hat ihre Matheprüfung mit einer Eins minus bestanden und will diese feiern, kommst du mit!?“ meinte Bryan zu Kate, während er sich seine Jacke wieder anzog und sich total über die tolle Note von Sue freute, für die sie so viel gebüffelt hatte. „Wirklich? Susan hat bestanden? Och toll. Klar, dann komme ich gerne mit!“




Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

„Wirklich? Susan hat bestanden? Och toll. Klar, dann komme ich gerne mit!“ schnappte die gleich mit einem freundlichen Lächeln nach ihrem Hausschlüssel und zog ebenfalls ihre Jacke an. Unten auf der Straße angekommen sahen Bryan und Kate, wie Mark zur selben Zeit aus dem Haus gegenüber kam und Bryan rief zu ihm rüber: „Hey Feehily,...Zufall oder Absicht?“ und spielte damit auf ihre zufällig Begegnung an. Mark, der erstaunt darüber war Bryan mit Kate zu sehen, lachte nur etwas verkrampft zurück: „Tja, Sachen gibt’s...! Wollt ihr mit mir fahren?“. Dankbar nahm Bryan sofort sein Angebot an. Er wollte heute die gute Note seiner Schwester auf jeden Fall mit Alkohol feiern und selber fahren ging ja dann nicht...

„Glaubst du, das gefällt ihr?“ stand Mark auf einem von Sues Küchenstühlen und befestigte mit Heftzwecken eine Girlande aus Buchstaben die das Wort „Congratulation“ bildeten. Bryan, der ein paar Schritte hinter Mark stand um ihm Bescheid zu sagen, ob es grade hing, lachte nickend: „Aber sicher... Links muss du es aber noch zwei Millimeter höher hängen!“ „Zwei Millimeter? Hast du auch zufällig ein Maßband in dem Laden gekauft?“ schüttelte Mark auflachend mit dem Kopf und wünschte sich, dass er und Bryan die Aufgaben getauscht hätten und er ihn nun mit solchen Kinkerlitzchen ärgern könnte. Aber es sollte ja schließlich für Sue perfekt aussehen, also machte er den Heftzweck wieder raus und befestigte ihn nach ungefährem Augenmaß zwei Millimeter höher. „Äh, Jungs...wo sind denn die Chips und Salzstangen, die ihr angeblich gekauft habt?“ guckte Kate mit einem grinsen aus der Küche und hielt ihnen die beiden leeren Einkaufstüten entgegen. „Wir haben doch welche gekauft.“ meinte Bryan mit in die Hüften gestemmten Armen. „Liegen die nicht neben der Spüle?“ „Nein, da stehen bloß noch Bier und Colaflaschen rum. Tja, da muss wohl jemand noch mal zum Supermarkt...!“ grinste Kate schmunzelnd und als Bryan mit einem noch breiteren Grinsen meinte: „Also ICH bin hier Gast.“ wusste Mark gleich, worauf das hinauslaufen würde... „Ja sicher, Mark kauft ein, während ihr einfach bloß den Einkaufwagen durch die Gänge geschoben habt, Mark besorgt die Sachen zum Schmücken und hängt sie ohne großartige Hilfe auf, Mark denkt an eure Lieblingsnüsse, die mit dem blöden Paprikapulver, Mark denkt noch extra an den Sekt, also warum geht Mark dann nicht auch noch einmal zurück zum Supermarkt und besorgt die Chips?!“ stieg er motzend von dem Küchenstuhl runter und guckte keinen der beiden an als er ihn durch den Türgang zurückbrachte und weiter ironisch vor sich hin meckerte. „Und Salzstangen.“ kam es trocken von Bryan, der ohne hinzusehen wusste, dass Mark sich wegen dieses Kommentars kerzengerade hingestellt hatte und jetzt mit zugekniffenen Augen in seine Richtung starrte. „Aber aufs Klo darf ich wohl vorher noch gnädigerweise, eure Majestät?“ kam Mark wieder aus der Küche, blieb vor Bryan stehen und machte einen Diener. „Ooooh, der Hofnarr hat seinen Humor zurück...!“ meinte Bryan und lachte gleich darauf laut los als Mark knurrte: „Armleuchter.“ und auch lachen musste. Direkt danach ging Mark in Sues Badezimmer und während Bryan noch einmal in die Küche ging, weil er hätte schwören können, zwei Tüten Chips auf dem Laufband der Kasse gesehen zu haben, ging Kate in den Flur zu ihrer Jacke. „Du, Bryan, ich bin mal eben weg. Sue hat angerufen, ihr Auto ist liegen geblieben und ich soll sie abholen. Sag Mark, dass ich mit seinem Wagen fahre und auch extra ganz vorsichtig damit umgehen werde.“ rief sie ihm zu und schnappte mit einer schnellen Handbewegung nach Marks Autoschlüssel. „Was? Sue hat dich angerufen? Habe ich gar nicht mitgekriegt, dass das Telefon oder irgendein Handy geklingelt hat.“ kratze Bryan an seinem Hinterkopf und fragte sich, ob er das Klingeln nur einfach überhört hatte. „Wo sollst du sie denn abholen? Kate?“ Bryan reckte seinen Kopf um den Türbogen und sah in ein leeres Wohnzimmer.

Mit laufendem Radio saß Sue am Steuer ihres Kleinwagens und summte mit der Melodie mit. Aus Dublin war sie längst raus und fuhr durch die ländliche Gegend von Kildare. Plötzlich stiegen ihr vertraute Klaviertöne ins Ohr... „Da!“ sah sie mit aufgerissenen Augen zur Konsole wo das Radio eingebaut war und rutschte etwas hibbelig auf ihrem Sitz hin und her. „Das ist es...! Oh mann, hoffentlich haben die Jungs jetzt auch das Radio laufen?“ dachte sie aufgeregt und suchte mit der linken Hand in ihrem Rucksack, der auf dem Beifahrersitz lag, nach ihrem Handy um Mark anzurufen. Zuerst konnte sie es nirgendwo fühlen. Als sie aber dann noch mal in die schmale Seitentasche griff, fühlte sie die Spitze der Antenne und schnappte danach. Sie hatte es gerade aus der Tasche gezogen und wollte die Kurzwahltaste drücken, da sah sie am Straßenrand ca. 5 Meter vor sich zwei offensichtliche Polizisten in zivil die einen blauen Pkw angehalten hatten und dessen Papiere kontrollierten. Schnell legte Sue ihr Handy neben den Rucksack. Auf Anhalten um ein Knöllchen zu kassieren hatte sie heute nun wirklich keine Lust! Die Jungs wollten ja eh den ganzen Tag ihr Radio laufen lassen um hören zu können, wann ihr Song endlich lief.

Zur selben Zeit waren Kian und Shane gerade in die Wohnung zu Bryan und Mark gekommen. „Na ihr? Wo ist sie denn, unsere superschlaue Rechenkünstlerin!?“ fragte Kian mit einem fröhlichen Grinsen und blickte sich suchend nach Sue um. „Sie ist noch nicht aus Dublin zurück, aber eigentlich rechnen wir jede Minute mit ihr. Deswegen muss ICH jetzt auch ganz schnell zum Supermarkt...bis nachher!“ erklärte Mark ihm schnell im Vorbeigehen, warf Bryan noch einen gespielt bösen Blick zu und schnappte sich seine Jacke vom Sofa runter. „Ach Mark, ich soll dir von Kate sagen, dass sie deinen Wagen genommen hat, um Sue abzuholen. Sie hatte wohl Probleme mit dem Wagen. Oh, und ich soll dir sagen, dass sie auch ganz vorsichtig mit deinem Auto umgehen wird!“ war Bryan da wieder eingefallen und gab den beiden Jungs schon ein erstes Bier. „Sue hat Probleme mit dem Wagen und hat Kate angerufen, damit SIE sie abholt?“ nicht nur Mark zog seine Stirn fragend in Falten auch Shane und Kian guckten etwas verwundert aus der Wäsche. „Hat sie übers Festnetz angerufen?“ „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Irgendein Klingeln habe ich gar nicht mitbekommen, aber Kate meinte, dass sie angerufen hat... Vielleicht war ihr Handy ja auch auf lautlos gestellt?“ antwortete Bryan Mark mit zuckenden Schultern und öffnete nach den beiden anderen auch sein eigenes Bier. „Ha...wisst ihr, was passiert sein könnte!? Unsere gute Sue hat vor lauter Brimborium um ihr Prüfungsergebnis vergessen, für die Rückfahrt genug zu tanken und hat lieber jemand weibliches angerufen, weil wir Jungs uns ja sowieso deswegen über sie lustig gemacht hätten...na ja, also ich hätte das zumindest getan!“ war Kian in den Sinn gekommen und musste lachen.

Während die Vier oben in der Wohnung lachten, wollte unten vor der Haustüre gerade Nicky durch das kleine Eingangstörchen gehen und rempelte dabei jemanden an. Er sah hoch und sah in zwei smaragdgrüne Augen über die die Spitzen von dunkelblonden Haaren fielen. „Oh, Entschuldigung.“ ließ er dem hübschen Mädchen gleich charmant den Vortritt und hielt ihr sogar das Türchen auf. „Danke.“ lächelte da das Mädchen zurück, ging anschließend durch das kleine Tor auf die Haustüre zu und drückte auf die Klingelknopf neben dem Namensschild „McFadden“, unter dem ein zweiter Name durchgestrichen war. „Ach, du willst auch zu Sue?“ „Ja. Du etwa auch?“ Nicky nickte grinsend als Antwort. „Wenn nicht, dann würde mir Mark auch sicher was anderes erzählen...“ „Ach so, du bist ein Freund von Mark...! Ich bin Holly, eine Cousine von Sue.“ „Ich bin Nicky, hallo...“ reichten sich beide ihre Hände und Nicky ergänzte noch verschmitzt: „Mit Sue verstehe ich mich aber auch super...und es wäre schön, wenn ich das sehr bald auch von dir behaupten könnte!“. Holly musste verlegen grinsen. Bei beiden war es nicht zu übersehen, dass sie sich auf Anhieb mehr als einfach bloß sympathisch waren... Sie wollte ihm auch gerade schmunzelnd etwas darauf entgegnen, als die Haustüre mit einem schnellen Schwung aufgezogen wurde, Mark kurz stehen blieb, mit einem breiten Grinsen die Hände der Zwei spaßig mit seiner Handkante durchtrennte und anschließend zwischen ihnen durch zum Vorgartentor lief. „He, wohin?“ rief Nicky ihm hinterher und sein verdatterter Gesichtsausdruck brachte Mark erneut zum Grinsen. „Zum Supermarkt, bin gleich zurück. Kian, Bryan und Shane sind schon oben. Tschüss, bis nachher!“ und schon war durch Türchen und um die Straßenecke verschwunden. „Tja, was er nicht im Kopf hat, muss er in den Beinen haben...“ sahen sie ihm auflachend nach.

Seit über einer halben Stunde fuhr Sue nun bereits auf der Landstraße durch Westmeath und die rechts und links an ihr vorbeiziehende Landschaft schien sich in ihren Augen so gut wie gar nicht zu verändern. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, sie hätte glatt schwören können, dass sie dauernd im Kreis fahren würde... Ihr war langweilig und die Musik, die im Radio lief, war schon seid ein paar Songs nicht mehr nach ihrem Geschmack. Nur zu gerne wäre sie zu diesem Zeitpunkt längst wieder zu Hause gewesen und hätte endlich mit den Jungs und Holly kräftig auf ihre gute Note angestoßen! Da plötzlich bimmelte ihr Handy auf dem Beifahrersitz los... Nach einem kurzen Blick zur Seite griff sie danach und guckte, weil sie wissen wollte, wer sie da anrief, auf das Display. Doch anstatt eines Namens erschien bloß eine achtstellige Handynummer... „0165? Gespeichert ist sie nicht und mit fällt auch keiner mit der Vorwahl ein.“ dachte sie stutzig vor sich hin und nach einem uninteressierten Schulternzucken drückte sie auf den grünen Knopf um das Gespräch anzunehmen. „McFadden, hallo!?“ „Du ekelhaftes Miststück, dir werde ich NIE verzeihen!“ hörte Sue eine Stimme fluchen, dann sah sie nur noch, wie von der Gegenfahrbahn ein dunkles Auto ausscherte, auf ihrer Spur blieb und mit hohem Tempo direkt auf sie zuraste...




Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

*schluck*

das is jetz hart...

Re: °°°> Sie hassen und sie... <°°°

Und das war erst der Anfang...

„Sooo... Chips...Chips... Ah, da haben wir sie ja! Und was noch?“ hielt Mark grübelnd die Hand an sein Kinn und ging mit den Augen den Inhalt des Supermarktregals nach, bevor er die Packungen mit den Salzstangen entdeckte. „Ach jaaa...“ dachte er an Bryans trockene Bemerkung und griff danach. Während er seinen Einkaufswagen durch die Gänge in Richtung Kasse schob, blieb sein Blick an einer Tüte Weingummi hängen und musste gleich wieder an Sue denken. Die härteren Gummidrops mit dem britischen Unionjack vorne auf der Verpackung mochte sie am liebsten, dass wusste er genau - besonders die Grünen. Vor seinem inneren Auge sah Mark wieder, wie Sue mal bei einem Filmabend in eine dieser Tüten gegriffen, ein paar Drops herausgenommen, mit einem kurzen unschuldigen Seitenblick zu ihm gesehen hatte und dann “ihre“ grünen Drops behalten und ihre ungeliebten gelben Gummis wieder zurück in die Tüte gesteckt hatte. Mark überlegte kurz. Hatte er genug Geld in seinem Portmonee dabei? „Werde ich an der Kasse sehen...“ zuckte er mit den Schultern und nahm mehrere Tüten mit einer Hand aus dem Regal. Je mehr Packungen, desto höher die Chance für Sue jede Menge grüne Drops zusammenzukriegen! Dann schob Mark den Wagen ohne weitere Zwischenstopps zur Kasse und bezahlte alles - er hatte doch genug Geld dabei.

„Wundern tut es mich aber nicht, dass Sue die Eins gekriegt hat. So viel, wie sie in den letzten zwei Wochen gelernt hat...!“ „Ja, aber nicht in irgendeinem Fach! Sie hat die in Mathe bekommen und DAS war für Sue immer so eins, in dem sie selten supergut klarkam.“ unterhielten sich Shane und Bryan und saßen zusammen mit Kian, Nicky und Holly im Wohnzimmer herum. „Und ihr Jungs habt echt einen Plattenvertrag bei BMG? Woow...! Und wann kann man mal von euch einen Song hören?“ fragte Holly in die Runde und plötzlich wurden Bryans Augen riesig. „Shit...hier läuft ja gar kein Radio!“ und mit einem Satz war er aus dem Sessel und rein in die Küche seiner Schwester. „Ey Bryan, hier an der Anlage ist doch eins! ...Und das läuft sogar schon.“ „Echt?“ guckte Bryan aufgrund Shanes Feststellung am Türrahmen vorbei zurück ins Wohnzimmer und wirkte überrascht. „Hab ich gar nicht gehört.“ „Logisch, war ja auch ganz leise eingestellt.“ lachte Shane auf und drehte den Lautstärkeregler wieder etwas höher. „Ähm, wieso ist es denn so wichtig, dass das Radio an ist? Sue hat bestimmt auch ein paar gute CDs in ihrem Schrank.“ „Darum geht es nicht. Unser Song wird heute zum ersten Mal laufen!“ antwortete Nicky Holly mit einem lächelnden Zwinkern und legte, fast wie unbeabsichtigt, seinen Arm hinter ihr über die Sofalehne.

Nachdem Mark die Chips, Salzstangen und Weingummis in einer Papiertüte verstaut hatte, fuhr er den Einkaufswagen zurück nach draußen in die anderen und löste sein Geldstück wieder aus, das er pfeifend mit einer Hand hochwarf und wieder auffing, als er über den Parkplatz des Supermarktes zur Straße ging. Ein paar Häuserblocks später blieb er auf einmal ruckartig stehen... Hatte er den versprochen Sekt für Sue gekauft? „Ach ja, eben doch schon!“ fiel ihm wieder ein und schlenderte beruhigt weiter. Als Mark in Sues Straße einbog, sah er einen Polizeiwagen aus den Augenwinkeln heraus, der aus Sues Straße fuhr und in eine andere einbog. Interessiert fragte Mark sich, ob der wohl einen Sträfling hier in diesem Kaff suchte oder ob die Polizisten in dem Wagen einfach nur so, der Ordnung vorsichtshalber wegen, durch die Gegend fuhren, dann dachte er aber nicht mehr weiter drüber nach. Sollte er für Sue die grünen Drops besser in einer ihrer Schüsseln sammeln oder, wenn er sie alle rausgesucht hatte, die anderen in den übrigen Tüten verteilen und die Grünen dann in eine der leeren Tüten schütten? Mark entschied sich für letzteres, als er durch das kleine Eingangstörchen zum Hauseingang ging und kurz darauf klingelte. Er war kaum oben in der Wohnung angekommen und hatte gesehen, dass Sue noch nicht zurück aus Dublin war, da meinte Mark gleich: „Also Leute, ich sag euch, wenn noch was fehlen sollte muss ein anderer gehen, denn ich bereite jetzt eine kleine Überraschung für Sue vor! Die wird sich freuen, das weiß ich jetzt schon...Wer von euch hat eigentlich was angestellt, dass die Polizei hier durch die Straße fährt?!“ „Ach nö, jetzt haben die mich doch noch erwischt, so’n Mist!“ stand Shane lachend vom Sofa auf und begleitete Mark in die Küche. „Von was für einer Überraschung hast du denn da gerade gesprochen?“ „Och, nix... Ist was für Sue.“ meinte Mark schmunzelnd und zwinkerte Shane zu, bevor er zwei Schüsseln für die Chips aus dem Schrank holte und sie Shane zum Füllen hinstellte. „Äh...Markylein, ich hoffe für dich, dass du auch an die Salzstangen gedacht hast...!“ steckte Bryan da grinsend seinen Kopf durch den offenen Türspalt und wollte noch was sagen, womit er Mark bestimmt hätte ärgern können, wurde dann aber durch ein Klingeln an der Tür unterbrochen. „Ich gehe! Schwesterchen, ich komme...“. Doch nachdem Bryan den Summer gedrückt und die Etagentür geöffnet hatte, sah er 2 uniformierte Männer die Treppenstufen heraufkommen und meinte mit großen Augen flüsternd in Richtung Wohnzimmer: „Da wollen zwei Bullen zu uns!“. Neugierig und verwundert standen Kian und Nicky von der Couch auf und Shane und Mark kamen aus der Küche, weil sie glaubten, sich verhört zu haben. „Wer soll da bitte kommen? Die Bull... Oh, guten Tag die Herren!“ waren die Männer in Uniform in genau diesem Moment durch die Tür in die Wohnung gekommen und Mark lächelte verlegen mit nickendem Kopf. Der erste Polizist räusperte sich, bevor er fragte: „Ist dies hier die Wohnung von Miss Susan Marie McFadden?“. Bryan drehte sich verwirrt zu seinen Freunden um, ehe er sich wieder zu den Männern umdrehte. „Sue? Ja, das ist ihre Wohnung? Wieso fragen Sie?“ „Ähm, dürfte ich vorher fragen, in welchem Verhältnis Sie zu Miss McFadden stehen?“ „Ich bin ihr Bruder... Ist etwas passiert?“ entgegnete Bryan dem Mann ein bisschen beunruhigt. Aber das war ja auch kein Wunder, schließlich ging es anscheinend um Sue und mit der Polizei an sich hatte man ja nun auch nicht wirklich gerne zu tun. Aber dann schien Bryan denn plötzlichen “Besuch“ der Herren zu begreifen... „Oh, geht es eventuell um Sues Auto? Hat sie ihr Auto vielleicht unerlaubt am Straßenrand stehen gelassen? Sie hatte wohl eine Autopanne und wissen Sie, in solch einer Situation ist meine jüngere Schwester einfach manchmal so hektisch und nervös, dass sie die wichtigsten Dinge vergisst. Wie viel Bußgeld schuldet sie ihnen denn?“ holte er schon sein Portmonee aus der Gesäßtasche um die mögliche Strafe für Sue zu zahlen, als der andere Polizist abwährend eine Hand hob. „Mr. McFadden, deshalb sind wir nicht hier.“ „Haben sich etwa schon irgendwelche Nachbarn wegen angeblichem Lärm beschwert? Ich schwöre Ihnen, hier läuft nur das Radio und selbst das steht auf Zimmerlautstärke. Wir warten darauf, dass unsere erste Single gespielt wird.“ „Mann Bryan, jetzt lass die Herren doch mal ausreden!“ wies Shane ihn da von hinten an und stieß ihm mit der flachen Hand gegen sein Schulterblatt an. Alle Freunde standen mit fragenden Gesichtern im Flur und sahen zu den Polizisten. Auch Holly war nun aufgestanden und stellte sich beunruhigt neben Shane und Kian. „Mr. McFadden, wir müssen...“ räusperte sich der erste Polizist jetzt wieder. „...wir müssen Ihnen eine traurige Mitteilung machen. Ihre Schwester Susan hatte einen schweren Autounfall.“ „Was?“ wurde Bryans Gesicht schlagartig blass und Mark, der hinter ihn getreten war, erging es nicht anders. Auch Shane, Kian, Holly und Nicky blickten mit großen Augen und erschrockener Mimik von einem zum anderen und dann wieder zu den uniformierten Männern. „Auf der Landstraße durch Westmeath hat der Fahrer eines anderen Autos die Kontrolle über seinen Wagen verloren, ist dadurch auf die Gegenfahrbahn geraten, auf der sich gerade das Auto Ihrer Schwester befand und hat dieses frontal gerammt...“ erklärte der Mann, bevor er noch einmal ganz tief einatmete und mit bemitleidender Mine sagte: „Es tut mir leid, Mr. McFadden, aber ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Schwester bei dem Aufprall einen sofortigen Genickbruch erlitten hat und ihr somit leider nicht mehr geholfen werden konnte...“ Völlig apathisch standen Bryan und Mark nebeneinander und starrten vor sich hin. Was behauptete dieser Polizist da von ihrer Sue? „Bedeutet das, sie is...“ wagte Holly sich als Einzige etwas zu sagen, konnte aber ihre Frage nicht zu Ende bringen, weil ihr die in die Augen steigenden Tränen die Kehle zuzuschnüren schienen und sie das kleine Wort mit “t“ auch einfach nicht laut aussprechen wollte. „Das kann nicht sein... Ich habe doch noch mit ihr gesprochen...!“ schüttelte Mark mit dem Kopf und seine Augen gingen richtungslos mit seinen Kopfbewegungen mit. „Sie müssen sich irren. Meine...meine Schwester, die...die müsste jeden Moment hier sein. Wissen Sie, sie wird von... einer Freundin abgeholt... abgeholt, weil... weil Sue doch eine Panne hatte,...wissen Sie!?“ begann da auch Bryan zu stammeln und wirkte genauso abwesend wie Mark. Wieder räusperte sich der eine Polizist und griff in das Innere seiner Uniformjacke. „Das hier konnte uns zur Identifizierung von Miss McFadden helfen...“ und zog ein schwarzes, an den Seiten sichtlich verkokeltes Portmonee hervor und hielt es Bryan hin. Er griff jedoch nicht danach, deswegen nahm Shane es entgegen und klappte es auf. Nachdem er den an den Rändern bereits angesenkten Personalausweis aus einer der Laschen gezogen hatte, schloss er resignierend seine Augenlider. Holly, die bloß einen einzigen kurzen Blick über Shanes Schulter geworfen hatte, fuhr mit einem entsetzten „Nein!“ zusammen und schlug sich die Hände vor ihr Gesicht. „Oh mein Gott...“ entwisch es flüsternd aus Nickys Mund, der jetzt ebenfalls einen Blick auf den Ausweis und das dazugehörende Passbild geworfen hatte. Kian stand bloß dazwischen und dicke Tropfen bildeten sich in seinen Augen. Er musste sich dieses Foto nicht ansehen um zu wissen, wer darauf abgelichtet war - die Reaktionen der anderen sagten alles. „Wieso hat das Portmonee Feuer gefangen?“ wagte Shane nur ganz leise zu fragen. „Einer der Wagen ging in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte zwar das Allerschlimmste verhindern, aber...“ weiter redete der zweite Polizist nicht. Für Shane reichte es auch schon. Er steckte den Ausweis in Sues Brieftasche, die eigentlich grün gewesen war, zurück und hielt sie mit beiden Händen fest. „Wir gehen dann besser. Mein Beileid.“ Die Polizisten setzten ihre Dienstmützen wieder auf, gingen und ließen die Sechs unter sich. Kaum war die Tür hinter den Männern ins Schloss gefallen, da löste sich zumindest Holly aus ihrer Starre und rannte weinend zum Badezimmer, wo sie sich einschloss und schluchzend an die Tür gelehnt zusammensackte. „Ihr Wagen stand...in Flammen...?“ kam es ungläubig aus Nickys Mund und ließ sich auf den Hocker neben der Küchentheke fallen. „Ein Glück, das sie davon nichts mehr mitgekriegt hat und nicht auch noch fürchterliche Scherzen ertragen musste...!“ liefen bei diesen Gedanken jetzt auch ihm die Tränen nur so über die Wangen und Nicky hielt sich mit seinem auf der Theke abgestützten Ellenbogen die flache Hand an die Stirn. Bryan blickte weiterhin mit starren Pupillen vor sich und schüttelte nur immer wieder langsam den Kopf von links nach rechts. Bloß ab und zu, wenn man ganz aufmerksam hingesehen hätte, da bewegten sich seine Lippen und man hörte ihn sagen: „Das kann nicht sein...das kann nicht sein.“. Da plötzlich klingelte es wieder an der Etagentür... „Bitte entschuldigen Sie, dass wir Sie wieder stören müssen.“ war der kleine von den beiden Polizisten wieder zurückgekommen und nahm noch mal seine Dienstmütze ab, als Kian ihn hereinließ. „Mir ist erst unten im Auto aufgefallen, dass die Adresse, zu der wir auch noch sollten, mit dieser hier übereinstimmt. Kann ich davon ausgehen, dass auch eine gewisse Miss...“, der Mann lass den Namen von einem kleinen Zettel ab. „Miss Kathleen Lauren O’Sullivan hier wohnt?“ Kian nickte. „Na ja,...eigentlich wohnt sie schon...einige Wochen...nicht mehr hier...aber sie...sie wollte Susan abholen. Warum?“ „Nun, es ist folgendermaßen... Miss O’Sullivan war die Fahrerin des anderen Wagens... Des Wagens, der auf Miss McFadden zugerast ist...“ antwortete der Polizist Kian ganz behutsam. „Wie?“, „Was?“ „Nein!“ folgte es der Reihe nach aus Shanes, Nickys und Kians Mündern und da registrierten auch Bryan und Mark, was dieser Mann versuchte zu erklären... „Kate? Kate ist in...in Sues Wagen ge... Oh mein Gott!“ musste sich Bryan setzen und hätte er noch blasser als vorher werden können, er wäre es auf der Stelle geworden. Mark blieb mit leicht offenem Mund dort stehen, wo er vorher schon stand und bewegte sich keinen einzigen Millimeter. Bloß seine Pupillen fuhren ruckartig hin und her, so als ob er über etwas nachdachte. „Und lebt sie...“ wollte Shane fragen, doch da schüttelte der Polizeibeamte auch schon mitfühlend den Kopf. „Oh mein Gott,...das darf doch alles nicht wahr sein!“. Völlig entsetzt ließ sich Shane auf den freien Hocker neben Nicky fallen... „Wie genau es dazu kommen konnte, wissen wir allerdings noch nicht... Unsere Kollegen von der Kripo untersuchen beide Fahrzeugwracks jedoch bereits. Vielleicht lag es an der Mechanik von Miss O’Sullivans Wagen? Ob sie eventuell alkoholisiert war, wird ebenfalls noch überprüft...“ „Die war nicht betrunken...“ zischte Mark bitter und ging ohne ein weiteres Wort in die Küche zurück, wo er sich am Spülbecken abstützte und schmerzverzerrt die Augenlider zusammenkniff. „Wenn Sie uns vielleicht eine Telefonnummer geben würden, unter der wir Sie jeder Zeit erreichen können, dann werden wir uns sofort bei Ihnen melden, wenn sich etwas Genaueres über den Unfallhergang ergeben sollte.“ meinte der Polizeibeamte und nachdem Kian ihm die Telefonnummer des Hausanschlusses aufgeschrieben hatte, verabschiedete er sich noch einmal und Kian machte hinter ihm die Etagentüre zu. „Ich werde...ich werde mal Wasser für...für Tee aufstellen gehen...“ meinte Kian und wischte sich die Tränen von seinen Wangen. Er musste jetzt einfach irgendetwas tun, und wenn es nur so etwas Unwichtiges war, wie Wasser aufsetzen. Aber vielleicht brauchte einer der anderen ja einen Tee um sich zu beruhigen? Als Kian in die Küche kam und Mark nach vorne übergebeugt an der Spüle stehen sah, da ahnte er, dass bloß Tee hier niemandem zur Beruhigung helfen konnte. Es waren heute zwei Menschen gestorben...zwei Menschen, die noch jung waren und ihr eigentliches Leben noch vor sich gehabt hätten - und mit einmal war dies alles vorbei. Kian überlegte, was er für Mark hätte tun können, doch ihm fiel nicht ein bzw. ihm fielen nur banale Sachen ein, Sachen, die es in solch einer Situation für keinen wirklich leichter gemacht hätten. Aber was hätte es auch schon leicht machen können? Gerade, als Kian behutsam seine Hand auf Marks Schulter legen wollte, drehte er sich um und ging zur Theke zurück, auf der noch die vielen Tüten mit den bunten Drops lagen. Erst wunderte Kian sich über Marks tun und fragte sich, was das jetzt noch sollte. Doch dann sah er den abwesenden Ausdruck in Marks Augen und mit einem Mal wusste Kian, dass auch Mark sich eine Ablenkung von seinen Gedanken suchte und er ließ ihn weiter Tüten aufreißen und Drops sortieren.

„Wo willst du hin?“ fragte Shane Bryan besorgt, als dieser aufgestanden war und in Richtung Wohnungstür ging. „Kann mich einer von euch nach Dublin fahren? Ich will meinen Eltern nicht am Telefon sagen, dass...dass Sue...“ Bryan konnte den Satz nicht zu Ende sprechen ohne wieder in Tränen auszubrechen. Die ganze Zeit über hatte er im Sessel gesessen, mit den Fingern über die Lehnen gekratzt, während seine Augen leer vor sich hingestarrt hatten und er versucht hatte sich zu beruhigen, um endlich die Kraft wiederzufinden irgendetwas zu tun. „Ich fahre dich.“ stand Nicky von seinem Hocker auf, von dem er, seit die Polizisten weg gegangen waren, nicht wieder aufgestanden war. „Wenn du nichts dagegen hast, dann werde ich auch mitfahren?! Ich will nicht, dass du es Onkel Brendan und Tante Mairead alleine sagen musst.“ war Holly entschlossen aufgestanden, wischte sich mit ihrem Handrand die vom Weinen verlaufene Wimperntusche ab, nahm ihre Jacke von der Garderobe und griff nach Bryans Hand, die sie mit einem zwinkernden Lächeln drückte um ihm mehr Mut zu machen. „Genau, fahrt ihr drei nach Hause und versucht vielleicht auch ein bisschen zu schlafen. Bestellt euch aber ein Taxi, ja!? Wir werden hier bleiben, auf den Anruf der Polizei warten und euch dann Bescheid sagen, wenn die etwas Neues erfahren haben sollten.“ meinte Shane leise, der in dem Moment auch in den Flur gekommen war. Er hätte es zwar besser gefunden, wenn alle nach Hause oder zumindest aus Sues Wohnung gegangen wären, aber ihm war auch klar, dass Mark nicht gehen wollte und er jemanden brauchte, der bei ihm war. Irgendwie hatte Shane es einfach im Gefühl, dass Marks ruhiger Zustand nicht mehr lange anhalten würde. Mark und Bryan waren bisher die einzigen gewesen, die vor sich hingestarrt, immerzu abwesend gewirkt und noch nicht einmal kräftig losgeheult hatten. Natürlich, sie standen unter Schock und wahrscheinlich wollten sie auch ein bisschen Stärke zeigen oder konnten einfach noch nicht weinen, weil es nicht begriffen, was passiert war, aber früher oder später -und in Marks Fall würde es eher später sein- da würde der Schmerz des Verlustes aus ihnen heraussprudeln, dass wusste Shane. Doch ob Mark zusammenbrechen, losschreien, seinen Schmerz an einem Gegenstand auslassen oder einen so genannten Heulkrampf kriegen würde, dass wusste Shane nicht. Nur alleine lassen konnte er ihn als Freund auf gar keinen Fall!

Das Taxi für Nicky, Bryan und Holly war gekommen, Kian hockte auf der Couch und trank in Gedanken versunken den Rest Bier aus seiner Flasche und Shane hatte sich auch erst gerade wieder hingesetzt, als Mark mit einer bis obenhin gefüllten Tüte voller grüner Weingummis und einer Sektflasche wieder aus der Küche ins Wohnzimmer kam. „Damit sie sie gleich sieht, wenn sie reinkommt!“ meinte Mark, nachdem er noch zwei passende Gläser neben die Sektflasche gestellt hatte und ging mit Händen in den Hosentaschen zum Fenster, wo er auf den Schuhsohlen wippend auf etwas zu warten schien. Shane sah mit einem vielsagenden Blick zu Kian, der mit den Schultern zuckte und auch irritiert dreinschaute. Mark starrte in den bewölkten Himmel und anschließend zur gegenüberliegenden Straßenseite auf die große freie Parklücke, wo Sue immer ihren Wagen geparkt hatte. „Sue...“ legten sich seine Finger auf die Fensterscheibe. „Mark?“ stand Shane auf und ging nur langsam auf ihn zu. Mark hatte zwar gehört, dass Shane ihn angesprochen hatte, aber weil ein fremdes Auto in die Parklücke fuhr, in der ja sonst eigentlich immer Sue gerne geparkt hatte, reagierte er nicht darauf und guckte nur zu der Lücke, in der der fremde Wagen bald geparkt stand. „Da wird sie nie mehr parken...“ dachte Mark beim weiteren betrachten der Lücke und mit einem Mal quollen die kleinen Tränenseen in seinen Augen unaufhaltsam über... Ein überdimensionaler Schmerz breitete sich in ihm aus, von dem er glaubte, dass er ihm bald nicht mehr standhalten würde - und so geschah es auch! Sein ganzer Körper ließ sich fallen und als Mark auf seinen Knien aufkam, da verkrampfte sein Gesicht vor Schmerz und Marks geballte Fäuste schlugen einmal,... zweimal... und dreimal voller Wut auf dem Boden auf. „Mark!“ beschleunigte Shane da seine Schritte und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. „Nicht Mark, tu das nicht...“ hielt er seine Hände an den Gelenken fest und sah ihm dabei mit schüttelndem Kopf tief in seine Augen. Er verstand, dass Mark so versuchte seinen Schmerz loszuwerden, aber er wollte nicht, dass er sich an dem alten Holzboden auch noch irgendwelche Wunden zuzog. Mark hielt still, beruhigte sich aber nur äußerlich. Er wollte schreien, treten, um sich schlagen, irgendetwas tun, um diesen tiefen Schmerz in sich zu betäuben oder sich wenigstens von ihm abzulenken! Aber anstatt irgendwas in dieser Art zu tun, überkam ihn ein neuer Weinkrampf und er ließ sich gegen Shanes Oberkörper fallen. „Es tut mir so leid, Mark... es tut mir so fürchterlich leid für euch...“ hielt Shane ihn fest in seinen Armen und konnte dabei seine eigenen Tränen kaum zurückhalten.