Du bist dir wirklich sicher, dass du das richtige machst? Marie musterte ihren Sohn von der Seite und wartete auf eine Antwort. Mark nickte, doch er wirkte nicht sehr überzeugend. Noch kannst du dich entscheiden. Wenn du erst einmal im Flieger sitzt, ist es zu spät! Mark wendete sich von seiner Mutter ab und schaute sich noch einmal in seinem alten Kinderzimmer um. Ich habe mich entschieden und das schon vor langer Zeit. Aber du wirst einen Fehler machen und ich glaube das weißt du auch. Ich habe in meinem Leben schon so viele Fehler begangen, da würde dieser auch nicht mehr ins Gewicht fallen. Ich glaube das nicht. Du machst einen Fehler und dieser wird es dir endgültig versauen! Was soll er mir versauen? Mark schaute seine Mutter fragend an. Ciara! antwortete seine Mutter knapp und merkte sofort, wie ihr Sohn bei der bloßen Erwähnung meines Namens dicht machte. Was soll mit Ciara sein? Mark versuchte gleichgültig zu wirken, doch es gelang ihm nicht sonderlich gut. Alles drehte sich um Ciara und dessen war Mark sich schmerzlich bewusst. Seit sie gestern sein Zimmer fluchtartig verlassen hatte, ging sie ihm noch weniger aus dem Kopf, als sie es ohnehin schon tat. Ihre Worte hatten Mark die ganze Nacht wach gehalten und er hatte versucht einen Sinn darin zu finden. Liebte oder hasste sie ihn? Mark wusste nicht was er glauben oder denken sollte. Noch bis vor ein paar Stunden hätte er für diese Frage eine klare Antwort gewusst, doch jetzt war er sich nicht mehr sicher. Ich hatte von Liebe gesprochen und gleichzeitig hatte ich gesagt, dass ich ihn loswerden wollte. Auf der einen Seite wollte Mark unbedingt mit mir reden und für klare Verhältnisse sorgen und auf der anderen Seite wollte er einfach nur noch weg. Weg gehen und nichts mehr hören, oder sehen. Zu groß war seine Angst, dass er sich ein weiteres Mal unnötige Hoffnungen machen würde. Die Hand seiner Mutter legte sich auf Marks Schulter und holte ihn somit aus seinen Gedanken. Sie liebt dich noch immer. Du solltest endlich die Augen aufmachen, es sehen und es vor allem zulassen! Mark schüttelte seinen Kopf und spürte, wie sich eine eisige Hand um sein Herz legte. Es schnürte ihm die Luft ab und er merkte, wie groß seine Angst vor einer möglicherweise unangenehmen Antwort auf eine gewisse Frage war. Mache die Augen auf. Meine Augen sind offen, können wir jetzt bitte das Thema wechseln? Du magst vielleicht in ein paar Stunden davon gelaufen sein, doch noch kann ich dich daran hindern. Geh doch einfach zu ihr, spreche noch einmal mit ihr und wenn du genau hinschaust, dann siehst und spürst du, dass sie dich noch liebt. Wenn sie mich noch lieben würde, dann würde sie sich mir gegenüber nicht so verhalten. Sie hasst mich! Natürlich tut sie das. Sie hasst dich dafür, dass sie dich liebt und dich selbst nach allem was vorgefallen ist und nach all den Jahren immer noch nicht loslassen kann! Was du redest ergibt überhaupt keinen Sinn und jetzt höre bitte auf. Ich kann dieses Thema einfach nicht mehr ertragen! Natürlich ergibt das einen Sinn. Du liebst sie und jetzt erinnere dich doch einmal daran, wie du sie behandelst. Ich bin mir sicher, dass dein Verhalten nicht viel von ihrem abweicht. Sie hat mindestens doppelt soviel Angst noch einmal verletzt zu werden, wie du. Wobei ich ihre Angst verstehen kann. Mark dachte über die Worte seiner Mutter nach. Konnte sie am Ende Recht haben? Wenn er es sich genauer überlegte, dann hatte sie womöglich wirklich Recht. Er war auch nicht immer freundlich zu mir gewesen und hatte sich immer sofort provoziert gefühlt. Es dauerte aber nicht lange und Mark verwarf diese Gedanken wieder. Seine Angst war so groß, dass sie alle anderen Gefühle überwiegte.
Re: Lost Souls
Wie viel Kapitel kommen denn noch ungefähr, damit wir uns drauf einstellen können...?!*schnief*
Re: Lost Souls
nach dem hier nur noch eines + epilog. ich muss den schluss bei gelegenheit nur nochmal umschreiben, weil er mir so wie ich ihn formuliert habe, nicht mehr gefällt .
Chapter 68
Heftig schnaufend kam ich am Flughafen in Dublin an und schaute mich suchend um. Kurz darauf hatte ich Shane, Gillian und Nicole entdeckt und gesellte mich zu ihnen. Du bist also doch noch gekommen! Begrüßte Shane mich und lächelte mich an. Sein Lächeln war mehr ein verziehen der Mundwinkel, als irgendetwas anderes. Bin ich zu spät? fragte ich ihn, als mein Blick auf Shanes zwei weinende Frauen fiel. Nein, Mark ist noch nicht abgeflogen. Seine Maschine hat wohl Verspätung und er erkundigt sich gerade wie lange es ungefähr noch dauern wird. Wenn es sehr lange dauert, werden wir wohl noch einmal in die Stadt gehen, oder etwas essen. Wir können ja nicht zu lange hier am Flughafen herumlungern, ohne erkannt zu werden. Um ihm zu zeigen, dass ich ihn verstanden hatte, nickte ich Shane zu. Dann seufzte ich innerlich vor Erleichterung auf. Ich hatte wirklich gedacht, ich hätte Mark verpasst. Heute Morgen war ich aufgewacht und zur Arbeit gegangen, doch Marks Abreise lies mir keine Ruhe. Eigentlich hatte ich schon nach dem Aufstehen gewusst, was ich zu tun hatte, doch der Mut hatte mich wie schon so oft verlassen. Schnell merkte ich, dass ich mich auf meine Arbeit nicht konzentrieren konnte und hatte mir den Tag frei genommen. Schnell war ich in mein Auto gestiegen und nach Dublin gefahren. Mir war klar geworden, dass ich es nicht ertragen würde, wenn Mark nicht mehr hier war. Es war eine Sache ihm aus dem Weg zu gehen, aber doch immer zu wissen, dass er einem trotz allem sehr nahe war. Sich jetzt allerdings vorzustellen, ihn womöglich nie wieder zu sehen, war mehr als ich ertragen konnte. Ich musste noch einmal mit Mark reden und selbst wenn er dann abreisen würde, hätte ich trotzdem die Gewissheit, alles versucht zu haben. In mir war ein Drang Mark die Wahrheit über meine Gefühle zu verraten und so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte diesen Drang nicht unterdrücken. Nachdem sich meine Erleichterung gelegt hatte, wurde ich plötzlich nervös. Es war nicht zu leugnen, dass ich Angst hatte. Angst Marks Abschied beobachten zu müssen und die Angst von ihm erneut zurückgewiesen zu werden. Meine Gedanken wanderten zu all den Ereignissen zurück, die ich jemals mit Mark erlebt hatte. Weil diese Erinnerungen immer noch schmerzten, war ich Shane sehr dankbar, als er versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln. Du wirst ihn also davon abhalten zu gehen? Nervös schaute ich Shane an. Ich werde es zumindest versuchen, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich es schaffen werde. Du wirst es schaffen, wenn du ehrlich zu ihm bist! Was meinst du mit ehrlich? So wie ich es gesagt habe. Ich habe euch schon vor Jahren geraten, euch endlich auszusprechen. Hättet ihr es damals nicht nur oberflächlich getan, dann stünden wir jetzt nicht hier! Verwundert betrachtete ich Shane. Er wirkte plötzlich seltsam verbittert und gerade als ich etwas antworten wollte, schnitt Gillian mir das Wort ab. Wenn ihr jetzt meint, auch noch streiten zu müssen, dann schnappe ich mir Nicole und fahre sofort nach Sligo zurück. Etwas betreten schaute Shane seine Frau an und nickte dann kaum merklich. Entschuldige Ciara. Ich wollte dir keine Vorwürfe machen. Es ist nur so, dass Mark und du beide unter der jetzigen Situation leidet. Ich bin euer Freund und es tut mir weh das zu sehen und nichts dagegen machen zu können. Ihr könntet so glücklich sein, wenn ihr doch nur einmal die Vergangenheit vergessen könntet und euch mit den Augen des anderen betrachten würdet. Ich dachte gerade über Shanes Worte nach, als ich hinter mir eine Stimme hörte, die mir durch Mark und Bein ging.
Re: Lost Souls
So lang ist das denn ja net mehr*traurigbin*die fic ist echt toll und ich freu mich schon auf den nächsten teil!
Re: Lost Souls
Chapter 69
Und was würden wir dann deiner Meinung nach sehen, Shane? Langsam drehte ich mich um und als ich Mark direkt vor mir stehen sah, begannen meine Knie zu zittern. Mark hingegen wirkte seltsam gelassen und musterte mein Gesicht. Marie stand hinter ihrem Sohn, doch ich nahm sie genauso wenig wahr, wie ich bemerkte, dass sie sich zusammen mit Shane und seiner Familie entfernte. Ich bemerkte nur, dass Mark und ich plötzlich alleine waren. So alleine, wie man auf einem Flughafen eben sein konnte. Was sehe ich, wenn ich mich mit deinen Augen sehe? fragte Mark nun mich und ich merkte, wie meine Wangen rot wurden. Verlegen schaute ich zu Boden und ärgerte mich sofort über meine Reaktion. Das hier war genau der richtige Zeitpunkt um Mark die Wahrheit zu sagen, doch ich brachte einfach nicht den Mut auf. Mark starrte mich an und wartete auf eine Antwort. Für einen kurzen Augenblick hob ich den Kopf und schaute ihm in die Augen. Lange verharrten meine Augen dort aber nicht, denn Marks stechendem Blick konnte ich nicht standhalten. Mark war neugierig und reserviert zugleich. Ganz so, als wolle er meine Antwort zwar hören, sich aber gleichzeitig vor einer unangenehmen Überraschung schützen. Als ich keine Anstalten machte ihm zu antworten bückte Mark sich etwas und sorgte dafür, dass ich ihn wieder direkt anschauen musste. Was ist da? fragte er mich und berührte mit dem Zeigefinger meine Brust an der Stelle, wo sich mein Herz befand. Ich merkte, wie mein ganzer Körper auf Grund dieser kleinen Berührung zu zittern begann und die rote Farbe in meinem Gesicht wich einem schneeweiß. Was denkst du? stellte ich Mark eine Gegenfrage und wartete gespannt auf seine Antwort. Plötzlich wirkte Mark nicht mehr ganz so souverän wie er noch kurz zuvor auf mich gewirkt hatte. Sein Blick wendete sich von mir ab und seine Hände wanderten in seine Hosentaschen. Wenn ich das wüsste, dann wüsste ich auch, wie ich mich dir gegenüber zu verhalten hätte. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu. Weißt du Ciara, Shane hat mal wieder Recht. Wir sollten uns wirklich einmal so richtig aussprechen. Wieso bist du jetzt hier? Ich meine, was möchtest du sehen? Möchtest du mir zum Abschied winken und danach eine Freudenfeier veranstalten, oder willst du, dass ich bleibe? Ich weiß nicht wieso ich das jetzt sage, aber ich werde das machen, was du von mir verlangst. Auf Grund von Marks Worten schluckte ich einmal stark und sah ihm tief in die Augen. Wieso sagst du das? Du musst doch entscheiden was du möchtest. Ich kann doch unmöglich über dein Leben bestimmen! Mark schaute mich mit einem komischen Gesichtsausdruck an. Ich habe dich aber gerade darum gebeten. Was also soll ich deiner Meinung nach tun? Meine Kehle war trocken, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war mir nicht sicher, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Natürlich wollte ich das Mark blieb, aber wieso sollte ich das für ihn bestimmen? Wieso machte er sich plötzlich von mir abhängig? Ich verstand einfach seine Beweggründe nicht. Nachdem ich Mark einige Zeit stumm angeschaut hatte und versuchte mir das eben gesagte zu erklären, wurde Marks Mimik plötzlich wie versteinert. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Ich bin aber auch bescheuert. Wieso frage ich dich das überhaupt? Ist doch ganz klar was du willst und wie du zu mir stehst. Lebe wohl Ciara! Mit diesen Worten drehte Mark sich um und lief davon.
Re: Lost Souls
Weißt du schon wann du den nächsten Teil posten kannst?Das ist gerade so traurig!!! Außerdem möchte ich unbedingt wissen wie es weiter geht!!!
Re: Lost Souls
Ich auch, ich auch!!!
Re: Lost Souls
Re: Lost Souls
hat leider was länger gedauert, konnte wegen arbeit nicht früher. sagt mir bitte, wie ihr den schluss findet. ich mach sonst noch einen anderen. ich bin so unzufrieden damit, aber irgendwie bekomme ichs auch nicht besser hin. woltle das erst so machen, dass es wie ein rückblick ist. das ciara sich das ganze im kino anschaut, oder ein buch darüber geschrieben hat, ich habs aber nicht hinbekommen, also hab ichs so gemacht
Epilog:
Aber Mark ich liebe dich doch! rief ich Mark hinterher und brach in Tränen aus. Ich hatte ihn fortgeschickt und wieder einmal hatte ich alles falsch gemacht. Plötzlich hörte ich eine leise Stimme hinter mir: Ich liebe dich auch, mehr als mein Leben! Langsam drehte ich mich um und erkannte Mark durch meinen Tränenschleier. Ungläubig starrte ich ihn an. Aber Mark ich dachte ! Ich hatte meinen Koffer vergessen! unterbrach Mark mein Gestammel und beantwortete gleichzeitig die Frage, die zu fragen ich selbst nicht zustande brachte. Mark lächelte mich an und ich bemerkte das Leuchten seiner Augen. Ich war so von der ganzen Szene überrascht, dass ich nicht fähig war zu handeln. Nach einiger Zeit bemerkte ich den wartenden Ausdruck in Marks Augen und unsicher machte ich einen Schritt auf ihn zu. Herrje Ciara, jetzt komm schon und lass dich in den Arm nehmen. Ich denke jetzt ist doch endlich alles gesagt, oder? Ein erleichtertes Lächeln huschte über meine Lippen und dann legte ich den kurzen Abstand zu Mark zurück und klammerte mich an ihn. Mark drückte mich fest an sich und in diesem Augenblick war ich so glücklich, wie ich es mir nie mehr erträumt hätte. Noch vor Minuten hatte ich Mark in einem Flugzeug nach Amerika vermutet und jetzt stand ich hier mitten auf dem Flughafen und lag in seinen Armen. Die Welt konnte für mich nicht schöner sein und als Mark anfing mir leichte Küsse auf den Nacken zu hauchen und mit seinen Händen zärtlich über meinen Rücken streifte, konnte ich meine Freudentränen nicht mehr zurückhalten. Sie brachen regelrecht aus mir und schüttelten meinen ganzen Körper. Mark drückte mich etwas von sich und betrachtete mein Gesicht. Er stellte keine Fragen, sondern küsste mich einfach. Nachdem er den Kuss beendet hatte, sah ich auch in Marks Augenwinkeln kleine Tränen schimmern. Lass uns nach Hause gehen! flüsterte Mark mir ins Ohr und ich nickte, fragte dann jedoch: Und wo ist das? Wo immer du sein möchtest und ich bei dir sein kann! Wir lächelten uns noch einmal zu und verließen dann Arm in Arm das Flughafengebäude.
Re: Lost Souls
Also ich finde den Schluss ja eigentlich perfekt so wie er ist. Vielleicht könntest du aber noch so einen Schlusssatz dranhängen, wie..."Ich kam mir vor, wie am Ende eines guten Kitschfilms" oder so!? Meiner Meinung nach kannst du aber alles so lassen wie es ist. Oder hast du schon den anderen Schluss? Den würde ich dann der Neugier wegen auch gerne mal lesen!