Breslau 2011 Donnerstag, 30.06.2011 (Teil 2) Sind die Etappe etwas zu forsch angegangen. Das Auto springt wie verrückt. Einmal haben wir fast einen Handstand gemacht. Was ist nur los mit dem Fahrwerk????................ Sicherheitshalber mal kurz anhalten und nachschauen nichts, kein Ölverlust, alle Teile noch dran und auch dort wo sie hingehören. Hmm . Konnten dennoch das Feld von hinten aufrollen. Nachdem andere Teilnehmer noch mehr Probleme mit der Piste hatten, dachte ich: na, dann ist doch alles gut. Andere schaukeln und springen viel mehr. Später im Camp wussten wir dann warum wir so oft sprangen. Die hinteren Federn waren um ganze 4 cm gestaucht. Der Federweg hat einfach gefehlt. Ansonsten wieder das gleiche Problem wie am Vortag. Lichtmaschine hat Aussetzer. Kann mich aber noch bis zum nächsten CP an einer befestigten Straße retten. Natürlich haben wir aus den Vortagen gelernt und haben diesmal Ersatz mit an Bord. Erst mal Motor etwas abkühlen lassen, dann Lichtmaschine wechseln. Soweit kein Problem. Wenn da nicht die blöde Spannrolle Zicken gemacht hätte. Nur um die Spannrolle wieder gangbar zu machen und den Keilriemen anzuziehen haben wir über eine halbe Stunde gebracht. Die ganzen Lkws und Pkws, die wir noch am letzten Schlammloch überholt hatten, kamen wieder vorbei. Dann endlich geschafft. Motor starten ..nichts! Alle unnötigen Verbraucher abklemmen, starten .. nichts! So ein Mist, der CP hat noch nicht mal ein Überbrückungskabel dabei. Nochmal rund 10 Minuten gewartet. Motor starten ..JAJAJAJA. Er springt an. Keilriemen quietscht leicht. Egal, nur nicht mehr ausmachen. Keilriemen nachspannen muss warten. Weiter gehts! Am Ausgang der 3. Teilstrecke wartet unser Schrauber Robert mit zwei nagelneuen Batterien, Süßigkeiten und Cola. Die Versorgung ist einfach ein Traum .Trotz erneuter Zwangspause von rund einer halben Stunde haben wir schon richtig viel Plätze gut gemacht. Die Piste war aber auch mörderisch. Über Handy und an den CPs erfahren wir, dass immer mehr Fahrzeuge ausfallen. Allein die Bahntrasse .natürlich liegen die Holzbalken noch im Kiesbett und nicht nur das. Zwischendrin auch Bettonbalken, die teilweise auch umfahren werden müssen. Nur geht es rechts und links steil runter, teileweise über 3 Meter. Seilwinde korrekt verkabelt, neue Batterien, alles super, jetzt brauchen wir keine Angst mehr zu haben vor den Schlammlöchern. Also rein in den Modder und gemütlich wieder rauswinchen. Trotzdem lassen wir Vorsicht walten. Man muss ja nicht übertreiben. Also geht Lars vor der Durchfahrt durch die Wasserlöcher und lotet die Spurrillen aus. Und immer wieder muss ich denken Mensch, bin ich froh, dass ich auf der Fahrerseite sitze Aber die Vorsicht macht sich bezahlt. Dort wo andere stecken bleiben, kommen wir problemlos durch, Spazierfahrt quasi.
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Breslau 2011 Donnerstag, 30.06.2011 (Teil 3) Ordentlich durchgeschüttelt, aber gut im Rennen spulen wir die km runter. Nach jeder Teiletappe (insgesamt 5) wird erst mal das Auto kontrolliert. Dämpfer noch in Ordnung, alles dicht. ATF überprüfen. Sicherheitshalber haben wir gut zwei Liter mit an Bord. Einen davon müssen wir auch nachkippen. Was ich ganz vergessen hatte zu erwähnen. Irgendwie haben wir es geschafft die Manschette an der rechten Vorderachse aufzureißen. Natürlich haben wir keinen Ersatz dabei. Auch die anderen Pajeroteams haben nichts. Was tun?....... Panzerband. Hm, ja hebt aber nicht, alles viel zu fettig und verschmiert. Nach einigen Minuten hin und her habe ich mich dazu durchgerungen meine Regenjacke zu opfern. Robert war dagegen, die Jacke ist doch noch viel zu gut. EGAL. Der Ärmel wird abgeschnitten und um das Lager gewickelt. Die beiden Enden werden mit Kabelbinder fixiert. So jetzt haben wir sauberes Trägermaterial, um das wir das Panzerband wickeln können. Übrigens, die selbstgebastelte Achsmanschette hebt heute nach rd. 500 km immer noch. Wozu eine Mammut-Regenjacke nicht alles gut ist. Aus dem Rest des guten Stücks hat sich Robert eine Weste gemacht . Bis wir im Camp in Zagan angekommen, ist es doch schon 22.30 Uhr. Bis wir unseren Service finden 23.00 Uhr ..ein riesiges Camp. Schade eigentlich, durch die Weitläufigkeit fehlt der Kontakt zu anderen Teams. Aber ist ja nur für eine Nacht. Jetzt erst mal alles liegen lassen und was Essen, dann in die Koje. Robert schaut in der Zwischenzeit nach dem Auto.
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Breslau 2011 Freitag 01.07.2011 Kurz aber gut geschlafen. Jetzt erst mal ausgiebig duschen und dann frühstücken. Dabei erfahren wir, dass wir in der Marathon-Etappe 99 Plätze wieder gut gemacht haben. SAUBER. Heute steht ein Rundkurs bei Zagan an, der zweimal zu befahren ist. Viel Sand und Staub. Das macht uns etwas zu schaffen. In der Untersetzung können wir wirklich nur die schlimme Schlammpassage im Wald fahren. Alles andere müssen wir in den großen Gängen abspulen, da wir sonst zu langsam sind. Wir wissen genau wo wir in die zweite Runde einbiegen müssen .dennoch fahren wir falsch. Wieso? Wir haben die beiden ausschlaggebenden Bilder in der falschen Reihenfolge gelesen. Später erfahren wir, dass das vielen so ging. Somit keine Plätze verloren. Ist das zu fassen. Rund 500 Meter nach Etappenende fährt sich ein Orga-Fahrzeug im Wasserloch fest. Also erst mal rückwärts wieder rausziehen und auf der anderen Seite das Wasserloch vorsichtig durchfahren. Bald geht es auf die befestigte Straße, dann Autobahn Richtung Dresden. Alles auf Achse. Nachdem ab heute eine neue Mautregelung in Polen gilt, müssen sämtliche Lkw als auch Zugfahrzeuge mit Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 t Maut bezahlen. Deswegen eben auf Achse. Robert fährt vor, nimmt mit dem Zugfahrzeug und Hänger den Weg über die Landstraße und baut in Dresden schon mal unser Lager auf. Gegen 16.00 Uhr erreichen auch wir Dresden. Fahren direkt in die nächste Etappe in eine uns nicht ganz unbekannte Sandgrube. Schlechte Erinnerungen aus dem Vorjahr werden wach. Aber alles läuft gut. Das Auto hält. Nur einmal verfahren wir uns. Die Konzentration lässt jetzt doch nach. Ab 18 Uhr geht es dann noch mal in einen kleinen Rundkurs direkt am Camp, der zweimal zu befahren ist. Und damit es nicht langweilig wird, wird ein großes Wasserloch angelegt Dabei fällt mir wieder siedend heiß ein, der Luftfilterkasten ist ja gerissen. Altschaden vom Unfall auf der Saxonia. Also ganz vorsichtig. Diesmal geht Lars nicht vor. Zu viele Autos auf dem ansonsten schnellen Kurs. Außerdem sehen wir wo unser Vordermann stecken bleibt. Perfekte Spur erwischt. Alles gut und weiter. In der Zweiten Runde fahren wir das Wasserloch genauso wieder an, mit einem leichten Linksbogen. Jetzt sind aber schon mehr Fahrzeuge durch. Ca. 2 m vor der Ausfahrt rutschen wir mit dem rechten Vorderrad in eine Lkw-Spur. Schei der Luftfilterkasten ist unter Wasser. Komische Sauggeräusche, Leistung weg Alles oder nichts! Gaspedal voll durchtreten, Motor zieht wieder Luft, Reifen bekommt Grip und wir sind draußen. Der Rest war nur noch Formsache. Im Lager schauen wir gleich mal nach dem Luftfilterkasten. Etwas Wasser hat sich im unteren Kasten gesammelt. Der Luftfilter ist nur an einem Eck unten nass. Oben ist alles trocken. Nochmal Glück gehabt. Jetzt noch 2,3 Bier zum Entspannen und in die Koje.
keine Bilder
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Breslau 2011 Samstag 02.07.2011 Letzter Tag! Drei Etappen. Als erstes den Rundkurs vom Vortag, diesmal nur in die andere Richtung und ohne Wasserloch. Das macht richtig Laune und viel zu schnell vorbei! Die zweite Etappe führt uns wieder in besagte Sandgrube. Kaum angekommen, wird die Etappe abgeblasen, wegen Unbefahrbarkeit. Will heißen, das Gelände war (wohl auch noch vom Vortag) so durchwühlt, dass keine Bilder mehr zu erkennen waren. In der Zwischenzeit fährt ein anderer Teilnehmer, der noch in den Rundkurs startet einen CP um. Erst mal wieder Pause . Im Konvoi von der Sandgrube wieder ins Camp. Aber hey, was solls. Wir sind alles mitgefahren und das Auto ist noch ganz:
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Im Camp wieder angekommen, heißt es der Rundkurs muss nochmal eine Runde befahren werden, zählt aber nicht mehr zur Wertung. Also ganz gemütlich und völlig entspannt noch eine Runde. Ein etwas komisches Ende aber alles in allem eine tolle Woche. Schade dass es zur Siegerehrung aus Kübeln schüttet, nur noch 12°C. Egal, im Festzelt ist Stimmung, gutes Essen, Bier, Wein, Livemusik. Dann bis zum nächsten Jahr!
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Schöner Bericht! Also fährst du nächste sJahr doch nochmal??
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Für dieses Jahr ist die Saison beendet. Jetzt wir erst mal in aller Ruhe repariert bzw. verbessert. Ob und wenn ja, was ich nächstes Jahr fahre entscheidet das bis Januar 2011 vohandene bzw. eben nicht vorhandene Budget.
Re: nach der Rallye ist vor der Rallye
Na jetzt haste bestimmt Richtig Blut geleckt. Das erste mal komplett durchgefahren, dann kanns jetzt nur noch besser werden. Weiter so. Ich wünsch dir viel Erfolg, denn Spass haste ja schon. Gruß vom Petro