Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER
Der Menschentratz-Maimonats-Wicht II.
Der Menschentratz-Maimonatswicht ist erwacht,
ganz pünktlich am Ersten! Ich habs euch gesacht!
Es schleicht von Bad Schwartau nun aus, dieser Gnom,
klammheimlich in mei-nen Zug, knabbert am Strom!
Die Route nach Frankreich möcht er mal probier'n,
Franzosen und Deutsche gemeinsam traktier'n.
Nur ich kann ihn seh'n. Er ist grün, pelzig, nackt,
und öffnet die Fenster und Türen im Takt.
Da, - zwischen Nancy und Paris-Gare-de-l'Est:
elektrischer Schaden... Jetzt sitzen wir fest.
Bei Vitry-la-Ville ist die Fahrt nun vorbei.
Mein Zug steht drei Stunden. Der Wicht lacht dabei.
Sein meckerndes Kichern, sein Buh! und Wauwau,
- man hört es mal hier und dann dort. Eine Frau
springt muhend, 'ne andere wiehernd, vom Sitz.
Zwei Gays tanzen Walzer und jodeln. - Kein Witz!
Im Zug ist der Teufel los. Schwachsinnig irrt
ein Schaffner durch Gänge, indem er verwirrt
die Nationalhymnen zweisprachig singt,
worauf alles einstimmt. Le Train klingt - und swingt.
Dann fährt mein Zug weiter. Nichts ist mehr normal.
Das Muhen von etlichen Frau'n wird zur Qual.
Und balzende Männer, die geben den Rest,
krall'n krähend sich hoch in Gepäcknetzen fest.
Ich sehe ihn wieder, so nackedichgrün,
den boshaften Wichtel, - er möchte entflieh'n,
was ihm auch gelingt - nah' bei Disneyland's Welt.
Nun - dort in der Geisterbahn, spielt er den Held!